myTagebuch-Adventskalender, Tür 17 3/4: Wie würdet Ihr das machen?

Bin leider in Eile, heute steht noch das Weihnachtsessen auf dem Plan. Mein Auto hab ich schon geputzt, Geschenk ist eingepackt. Hemd und Hose sind gebügelt, Schuhe geputzt. Jetzt fehlt noch die Weihnachtskarte und dann geht es unter die Dusche…

Trotz wenig Zeit kann ich es trotzdem nicht lassen noch ein kleines Stöckchen-Experiment zu machen. Ich hätte da ein paar Gedanken/Erlebnisse aus den letzten Tage, da würde mich jetzt interessieren wie Ihr das machen würdet, oder wie Ihr das seht.

1. Immer zu Weihnachten gibt es Ärger mit Mutti *grins*
Ich hätte es vorher wissen müssen, genau das gleiche Gespräch hatte ich letztes Jahr und das Jahr davor auch mit meiner Mutti. Immer zu Weihnachten kommt sie irgendwie in eine „komische“ emotionale Schieflage. Mein Gefühl sagt mir, sie fühlt sich zu wenig beachtet und „zu kurz gekommen“. Zunächst muss ich dazu sagen, ja, meine Mutter ist in diesem Jahr tatsächlich zu kurz gekommen. Nur ich kann mich leider nicht klonen, nach dem Tod von Kerstins Papa und der Krebserkrankung von Kerstins Mutter mussten wir da irgendwo Prioritäten setzen. Ich finde wir haben das richtig gemacht. Trotzdem gab es am Telefon heute früh Tränen. Was war da genau der Auslöser? Am zweiten Weihnachtsfeiertag planen Kerstin und ich ein gemeinsames Weihnachtsessen mit unseren „Müttern“. Kerstins Mutter hat im Vorfeld allerdings drum gebeten, dass es dieses Jahr keine Weihnachtsgeschenke gibt. Möglichst keine Weihnachtsstimmung mit Baum und sowas… Kerstins Mutter möchte Gesellschaft aber keine große Weihnachtsfeierei. Das hab ich meiner Mutter auch so weitergegeben, meine Mutter überhört das aber irgendwie. Sie fängt trotzdem bei jedem Telefongespräch wieder von Geschenken an. Als ich dann heute versucht habe ihr das nochmals zu erklären, kam es zu einem kleinen Streit mit Tränen. Da kamen dann Vorhaltungen von ihr nach dem Motto „Und wer nimmt auf mich Rücksicht?„, „Wer frägt danach was ich will?„… hat sie bestimmt nicht so hart gemeint. Trifft bei mir nur gerade auf ohnehin schon blank liegende Nerven. Zuerst unter der Woche nervige Kunden die noch dieses Jahr irgendwas wollen und am Wochenende nervt dann die Verwandtschaft. Da können mir dann eben schon mal – fast – die Nerven durchgehen. Beinahe hätte ich meiner guten Mutti ein: „Könnt ihr mich mit Eurem Weihnachtsscheiss nicht mal ein Jahr lang verschonen!!!„. Ich versuche jedes Jahr Ruhe reinzubekommen, mir persönlich bedeutet Weihnachten nicht wirklich viel. Gleichzeitig merke ich, dass die Verwandtschaft das fast schon als Beleidigung auffasst, wenn man da an Weihnachten nicht mitspielt. Ich weigere mich irgendwie diesen Weihnachtsmarathon Weihnachten, Erster-Weihnachtsfeiertag, Zweiter-Weihnachtsfeiertag länger mitzumachen. Am Ende sitzt man dann mehr im Auto und versucht möglichst alle Termine pünktlich einzuhalten. Sowas hab ich das ganze Jahr mit meinen Kunden. Und für mich als Atheisten erinnert es eher an eine die Perversion der Weihnachtsgeschichte. Maria hat ihr Kind in einem abgelegenen Stall bekommen und nicht beim Shopping oder neben dem großen Weihnachtsfressen mit der Familie. Auf der anderen Seite will ich da nicht der große Egoist sein, der an Weihnachten nur an sich denkt.

Weihnachts-Stöckchen-Frage für Euch:
1.1 Wie findet Ihr da an Weihnachten den passten Kompromiss?
1.2 Oder alles nur Komfortprobleme?

2. Ab zum Wehrdienst mit Euch! – Die Rekruten…
Seit ein paar Wochen laufen auf YouTube „Die Rekruten“:

Am Anfang fand ich das nicht wirklich eine gute Idee, aus Neugierde kucken wir uns die Filmchen aber doch an. Bis jetzt bin ich positiv überrascht. Nur ganz ehrlich, mich würden die Videos eher abschrecken zur Bundeswehr zu gehen. Aus den Videos wird irgendwie nicht klar, wofür diese ganzen Regeln, Vorschriften und Verhaltensweisen gut sein sollen. Für manche Dinge gäbe es ja einen ganz praktischen Hintergrund. Wir haben uns ja solche Fluchtrucksäcke zusammengestellt. Wenn sich ersthaft über den Inhalt für diese berühmten 72 Stunden Gedanken macht, stösst man da ziemlich schnell drauf. Bei ein paar Gegenständen habe ich mich darum sogar für das gleiche Modell wie die Bundeswehr entschlossen. Für meinen Geschmack kommt das in dieser YouTube-Serie aber schon sehr schräg rüber…

Stöckchen-Frage für Euch und mich:
2.1 Wie würdet Ihr die Leute ausbilden, die evtl. mal in einen UN-Einsatz in Mali sollen? Oder in einem Bürgerkriegsland Zivilisten evakuieren müssten?
2.2 Wie würdet Ihr für einen derartigen Beruf Werbung machen?
2.3 Wenn Ihr Euch diese YouTube-Serie ankuckt, was würde Euch bei dieser Art von Grundausbildung am meisten stören?
2.4 Wäre die Bundeswehr was für Euch?
2.5 Norwegen ist in diesem Bereich wohl besonders innovativ, dort gibt es eine geschlechtsneutrale Wehrpflicht. Um sexuelle Belästigungen zu vermeiden teilen sich Frauen und Männer dort die Stube. Was haltet Ihr davon?

So jetzt schreibe ich noch kurz die Weihnachtskarte und hüpfe unter die Dusche…