Wie findet man den perfekten Mix zum Glücklich sein?

Offenbar stehen Beziehungen gerade nicht unter dem besten Stern. Kerstin und ich stecken da schon das gesamte Jahr über in einer kleinen Sinnkrise. Dann die Ergänzung zu Kais Urlaubsbericht. Diese Woche habe ich noch erfahren, dass bei einem Kunden eine Mitarbeiterin wohl gerade die Scheidung von ihrem Mann durchmacht. Das hat mich etwas geschockt, so von den Erzählungen der Mitarbeiterin hätte ich gesagt, boah, das absolute Traumpaar. Wenn zwei zusammenpassen, dann die beiden! Tolle Fernreisen, Haus gekauft, Heizung erneuert, zwei super Gehälter und tolle Jobs im IT-Bereich. Toller und vorallem sicherer Arbeitgeber, der Standort vom Haus auch gleich so gewählt, dass der potenzielle Nachwuchs gute Schulen in der Umgebung hätte. Beide Ende Zwanzig mit noch allen Möglichkeiten. Und jetzt auf einmal PENG!!! Gut ich hab es nicht offizielle erfahren, aber hat mich trotzdem geschockt!

Die Frage die ich mir gerade oft stelle ist, wie man den perfekten Mix zum Glücklich sein findet. Zugegeben, diese Frage stelle ich mir insgesamt schon sehr lange und oft. Die Antwort darauf ist wohl nicht statisch und für alle Zeit gültig. Sondern der Mix verschiebt sich ständig und je nach Lage muss man da wohl seine Prioritäten anpassen. Ein Schlüsselwort, dass sich mir dabei immer öfter gedanklich aufdrängt ist Abgrenzung. Es passiert eben zu schnell und einfach, dass man bestimmte Ziele einfach so übernimmt, in der Annahme sie würden glücklich machen. Das sind eben diese gefährlichen Rollenbilder und Wunschvorstellungen, mein Haus, mein Auto, meine Frau, meine Kinder und meine Segeljacht. Lässt sich beliebig in die unterschiedlichsten Bereiche übertragen. Um wirklich glücklich zu werden, muss man sich wohl einfach stärker abgrenzen und seinen eigenen Weg finden. Hübsche Frau, hübscher Mann, Geld, ein Haus und zwei Kinder, das KANN Wolke 7 und der absolute Traum sein. Kann aber auch von jetzt auf jetzt wie ein Kartenhaus zusammenfallen, weil man sich vielleicht doch in irgendwelche Rollenbilder hat drängen lassen und plötzlich total unglücklich ist… keine Ahnung…

Abgrenzung ist also das Schlüsselwort!

Im Beruf
Früher war ich genauso drauf, inwzischen hab ich oft Mitleid mit Kollegen die sich in Projekten regelrecht aufreiben und Nächte und Wochenenden opfern um das Projekt zu retten. Manchmal komme ich sogar zum gegenteiligen Schluss, für den Kunden wäre es manchmal wirtschaftlich günstiger ein Projekt würde sich verzögern. So hätte der Kunde wenigsten kurz Zeit darüber nachzudenken was er gerade macht und eigentlich will. Klingt komisch ist aber meiner Meinung nach so! Wenn da ein Team von 20 hochbezahlten IT-Spezialisten mit Vollgas, aber ohne konkrete oder falsche Zielvorgaben, mal nen Monat lang durcharbeitet. Was denkt Ihr was da für Kosten entstehen? Und als Ergebnis stellt sich dann raus, dass man sich irgendwie zu Beginn falsch verstanden hätte – *upsi*. Klar da ist am Ende niemand Schuld, sowas kann man ja nicht wissen. Aber genau dieses Vorgehen erlebe ich bei immer mehr Kunden. Da bedarf es dann eben einer klaren Abgrenzung und da finde ich es dann profesioneller wenn man seine Sicht objektiv und gerade darstellt und eben nicht mehr jedes Spiel mitspielt.

Im Sport
Auch da ist es wichtig sich abzugrenzen was die eigenen Ziele angeht, was man will und was nicht. Gerade Laufen ist eine sehr offene Sportart, sprich wenn man will und sich die passenden Wettkämpfe aussucht steht man evtl. schnell neben Leuten aus der Olympiamannschaft an der Startlinie. Für einen Hobbyläufer ist es damit ziemlich unwahrscheinlich jemals bei einem Wettkampf auf dem Siegertreppchen zu stehen. D.h. hier muss man sich seine eigenen Ziele suchen. In den letzten zwei Jahren war ich auf ein paar Vorträgen von ehemaligen Olympiateilnehmern. Da gibt es immer gute Tipps, die Frage ist nur, bringen sie einen persönlich wirklich weiter. Gute Anregungen, aber man muss das schon ziemlich an die eigene Situation anpassen um eben damit glücklich zu werden. Ausdauersport bedeutet Zeitaufwand, bei so einem langen Lauf ist eben ganz schnell der halbe Sonntag weg. Und wenn es eben Marathon sein soll, dann braucht es die langen Läufe in den Monaten davor einfach. Die Zeit fehlt dann aber natürlich z.B. für die Beziehung, den Sonntagvormittag hätte man auch mit geilem Sex im Bett verbringen können. Ich nutze diese langen Läufe inzwischen als persönliche Therapie um eben Gedanken mal abschließen zu können. Dinge zu sortieren und runter zu kommen.

Was mir dafür völlig fehlt ist diese auf Leistung getrimmte Denkweise, gut um mein Traumziel für 2019 erreichen zu können muss auch ich etwas mehr Leistung zeigen. Aber ich möchte mich klar vom klassischen Leistungssport abgrenzen. Das sehe ich oft bei Wettkämpfen, da gibt es immer wieder Leute die versuchen ihre neue Bestzeit zu laufen, aber einfach in den Monaten davor nicht genug Zeit in die Vorbereitung investiert haben. Die sehen dann auf der Strecke meist ziemlich übel aus und brauchen ziemlich schnell umfangreiche ärztliche Hilfe. (Tipp am Rande, der Zielbereich bei einem typischen Stadtmarathon ist nicht unbedingt der appetitlichste Ort, da kotzt sich so mancher Läufer den Sportsgeist aus dem Körper *grins*.). Deshalb, 50 Kilometer sind bei mir mal für die nächste Zeit eine Schallmauer, aber da dann eben glücklich mit Spaß und Genuß ankommen. Egal ob es stürmt, schneit oder die Sonne runterbrennt. Dafür ist mir die Zeit ziemlich egal, ich muß nur ankommen bevor der Veranstalter das Ziel abgebaut hat *grins*.

In der Beziehung
In der Vergangenheit war einer meiner Fehler, dass in sehr bevormundent war. Da macht Kerstin jetzt einfach mehr ihr Ding. Im Moment sind wir in diesem Punkt noch nicht wirklich frisch eingeschwungen, dass wird die Herausforderung für das nächste Jahr. Klappt aber nur, wenn jeder in der Beziehung für sich weiss was er will und braucht. Und in diesem Punkt herrscht noch nicht die volle Klarheit und die Sache mit dem aufeinander einschwingen wird dann schwierig. Aber wir haben Zeit. Bedeutet aber eben auch wieder etwas Abgrenzung und Dinge dann einfach auch mal alleine zu machen. Ich verbinde das thematisch mit dem Sport, das war einer der Hintergedanken zu den Wettkampfreisen die ich im nächsten Jahr gebucht habe.

Beim Sex
Der ist in diesem Jahr definitiv zu kurz gekommen. Keine Zeit, nicht die passende Stimmung. Wir brauchen Zeit um uns wieder zu finden, da steht der Sex hinten an. Als kleiner Vorgeschmack auf das nächste Jahr – oder wohl mehr aus Neugierde – musste ich aber doch einen dieser Adventskalender mit Sextoys für Paare beschaffen. Bezeichnenderweise sind wir aber gerade getrennt und könnten das tolle Spielzeug im Moment eh nicht gemeinsam testen. Nette Gesellschaft, wir sind quasi permanent von SEX umgeben, haben dann aber keine Zeit selbst welchen zu haben *grins*. Da gibt es wohl Statistiken drüber, dass die Menschen in Deutschland früher mehr Sex hatten. Tja, das ist wohl genau die fehlende Abgrenzung. Wobei gerade Sex und Zeitoptimierung wie Feuer und Wasser zusammenpassen. Wenn man da als Lifestyle-Mensch mit im 30-Minuten-Takt geplantem Wochenende Sex mit einbezieht, kann es wohl nur schief gehen. Genau das ist aber das Problem, trotz Alltag, Sorgen, Ärger und der vielen anderen Dinge die man machen will (!) gute Stimmung und dann geilen Sex zu erleben.

Beruf – wenn einen die Kunden in den Wahnsinn treiben

Vermutlich einer der Hauptgründe, warum von mir fast ein Jahr lang keine Tagebucheinträge mehr kamen, sind meine Kunden. Die treiben mich immer öfter in den Wahnsinn. Ich habe ein Fokussierungs-Problem! Eigentlich habe ich für mich selbst einen ziemlich guten Roten Faden. Das ist schön, schützt aber nicht davor, dass einen „gefühlt“ Leute um einen herum mit in ihr Chaos stürzen. Besonders blöd wird die Sache, wenn es die eigenen Kunden sind, da kann man zwar versuchen zu gestalten, zu beeinflussen, aber ganz vermeiden lässt sich das Problem leider nicht. Die erschreckende Erkenntnis aus diesem Jahr, die Anzahl der Kunden die einen in den Wahnsinn treiben nimmt stetig zu. Das kam früher immer mal wieder vor, inzwischen ist es aber flächendeckend bei allen Kunden gleich.

Luxusprobleme
Gut, der eine oder andere würde vielleicht sagen Luxusprobleme. Mir war definitiv nicht langweilig, ich konnte mich vor Aufträgen nicht retten. Geldsorgen hatte ich ebenfalls keine. Im Gegenteil, ich komme nicht dazu Geld – sinnvoll – in meiner Firma auszugeben. Das ist dann schon komisch, wenn in einem IT-Unternehmen die IT-Technik so langsam veraltet *grins*. Auch schmerzlich, ich habe in diesem Jahr zum ersten Mal bei einem bestehenden Kunden aus dem Projekt ausgestiegen. Oder sagen wir so, zum Jahresende 2018 habe ich meinen Vertrag nicht mehr um ein weiteres Jahr verlängert. Da hab ich lange überlegt, mich dann aber letztlich für die aus meiner Sicht professionellste Variante entschieden. Ich war bei diesem Projekt zwar noch mit dabei, konnte dort aber keinen sinnvollen Beitrag mehr leisten. Empfehlungen die ich in der Vergangenheit gegeben hatte wurden fast immer ignoriert. Klar, wenn es dann knallt, versuchen sie schon Nachts um 23 Uhr – verzweifelt – bei mir anzurufen, aber das mache ich schon lange nicht mehr. Ich bin IT-Berater und spreche Empfehlungen aus, wenn man sich nicht an meine Empfehlungen halten möchte ist das ok. Nur dann macht die Zusammenarbeit keinen Sinn mehr, gerade bei dem Projekt hab ich mich oft gefühlt wie Waldorf und Statler in der Muppet Show (die beiden älteren Herren in der Loge). Keine Ahnung ob ich diesen Schritt mal bereuen werde, aber so ist das Leben. Indirekt wird genau das einer der Vorsätze für das nächste Jahr werden, die Projekte und Anfragen die kommen besser zu filtern.

Manche Kunden verschleißen ihre Mitarbeiter
Bei manchen Kunden habe ich echt Mitleid mit den Leuten dort. Das ist auch so ein Grundmuster das immer heftiger wird. Die Fluktuation nimmt extrem zu, gut manche Unternehmen legen da schon keinen Wert mehr darauf, dass sie langjährige Mitarbeiter haben. Ich frage mich halt nur, wo soll in diesen Unternehmen dann eigentlich das Know-How stecken? Diese Unternehmen betreiben hochspezialisierte IT-Systeme, aber von den Leuten die sich damit auskennen oder die es entwickelt haben gibt es niemanden mehr. Ein Kunde kam Anfang des Jahres dazu, da gibt es Mitarbeiter die hab ich noch nicht kennengelernt, weil sie das gesamte Jahr über krankgeschrieben waren. Zusätzlich haben fast fünf Leute das Unternehmen verlassen, drei haben die Abteilung gewechselt. Und nochmal drei Leute wurden dauerhaft krankgeschrieben. Meist Burn-Out, Depressionen oder Rücken und bei den Fällen aus diesem Jahr hab ich die Gründe wie es dazu kam teilweise mitbekommen. Klar können da noch andere Faktoren eine Rolle gespielt haben. Aber ich sehe ja, an welchen Aufgaben die Leute arbeiten, wenn es zu Streitigkeiten kommt und wenn dann am nächsten Tag die Krankmeldung für die berühmten drei Monate kommt. DAS muss man als Unternehmen und Führungskraft erstmal hinbekommen! Beim Kunden in der Schweiz war es ein ganz ähnliches Bild, da hat in diesem Jahr fast die gesamte IT-Mannschaft gewechselt. Incl. IT-Chef, den muss eine Besprechnung so derart angekotzt haben, dass er danach seine Sachen gepackt hat und gegangen ist.

Aktuellstes Beispiel, im September hat bei einem Kunden eine externe Kollegin überraschend das Projekt verlassen. Diese Kollegin hatte mit mir im Januar bei dem Kunden angefangen. Bei der Nachfolgerin merkt man sehr deutlich, dass es eine „Notbesetzung“ war, sie spricht schlecht deutsch, kennt sich fachlich nicht wirklich gut mit dem Thema aus. In so einem Fall würde ich versuchen das Beste aus der Situation zu machen und mit etwas Flexibilität kann man auch in diesem ungünstigen Fall noch einen Gewinn rausziehen und jemanden sinnvoll in einer Abteilung einbinden. Die Kollegin ist ja nicht blöd und hat sicher auch ihre Stärken. Aber was macht mein Arschlochkunde mit ihr? Aus Überforderung und Mangel an Führungsqualität überträgt er ihr und mir eines der kritischsten Projekt. Sie macht die Organisation/Koordination und ich die Technik. Damit wählt der Kunde quasi das denkbar blödeste Setup um Änderungen an seiner IT-Umgebung umzusetzen, *höhöhö* mit den IT-Systemen verdient der Konzern dort seine Brötchen. Sprich wenn die Systeme nicht laufen, können die 20.000 Mitarbeiter des Kunden nicht arbeiten und dann gehen die Kunden des Kunden zur Konkurrenz.

Nur damit ihr das versteht, ich habe überhaupt kein Problem damit wenn Kollegen kein deutsch sprechen. Das ist bei vielen Kunden inzwischen Standard. Alles kein Ding, wegen mir könnte man das Projekt auch in Englisch machen. ABER, der Kunde ist altbacken deutsch sage ich mal. Und dann überträgt man ihr eine Aufgabe bei der sie quasi NUR kommunizieren muss. Wie ich kennt sie die Abläufe in dem Unternehmen nicht. Mein Vorteil, ich hatte nun Montag, Dienstag echt Stress und nächste Woche Dienstag, Mittwoch, Donnerstag. Aber danach bin ich diesen Kunden für dieses Jahr los. Die arme Kollegin muss das 5 Tage die Woche ertragen. So verloren, wie sie da an ihrem Platz sitzt, sagt mir mein Bauchgefühl, dass sie maximal noch bis Januar durchhält. Ich würde ihr gerne helfen, aber dafür bin ich viel zu selten bei diesem Kunden.

Die Feuerwehr – es brennt an allen Ecken und Enden – Nachhaltigkeit
Nächstes Muster, bei meinen Kunden ist die Nachhaltigkeit verloren gegangen. Die Leute haben eine Sichtweite von maximal zwei Wochen, sowas wie eine Strategie gibt es nicht mehr. Da wird heute Thema X GAAAAAAAAAAAAAAANZ dringend durch die Abteilung getrieben und morgen Thema Y. Es wird da gearbeitet, wo die Leute am lautesten schreien oder die Hütte am meisten brennt. So knallt es immer öfter und lauter, weil Aufgaben nie abgeschlossen werden. Wenn es knallt gibt es etwas Aktionismus und nach zwei Wochen ist alles schon wieder vergessen.

Fazit
Das hat mich dieses Jahr echt sehr beschäftigt. So wie es aussieht läuft das nächste Jahr dann gleich wieder so an. Gut, den so ist der Umsatz für das erste Quartal schon gesichert. Nur ich muss mir überlegen wie ich mich da noch professioneller aufstelle und mich klar abgrenze. Meine Gesundheit möchte ich mir jedenfalls nicht von meinen Kunden ruinieren lassen. Auch eine Erkenntnis aus diesem Jahr: derartige Konflikte kann man als Mensch nur dauerhaft durchstehen, wenn man ein passendes Training absolviert hat. Bisher war mein Fokus rein auf der Technik, klar die berühmten „social skills and competences“ waren schon immer wichtig. Aber das geht ein ganzen Stück darüber hinaus. Das ist eher Konfliktmanagement und den Konflikt nicht so sehr an sich persönlich heranzulassen.

So, nun hab ich genug rumgeheult, jetzt ist Feierabend und ich setz mich im Hotel in den Sauna…

Schöne Bescherung – Technikschrott wo man hinkuckt

Weihnachten habe ich ruhig und gemütlich mit der Verwandtschaft verbracht. An Heiligabend waren wir bei meiner Schwester, am ersten Feiertag ging es zu meiner Mutti zum Mittagessen und am zweiten zu meinem Papa. Wie fertig ich vor Weihnachten war, merkte ich gerade an diesen Tagen ziemlich deutlich. Gleich an Heiligabend war ich der Erste der auf der Couch noch vor den Kindern eingepennt ist *grins*. Bei meinem Vater ging es mir genauso, ich bin einfach am Nachmittag auf dem Sofa eingeschlafen. Bei drei kleinen Kindern, die im gleichen Zimmer rumtoben, sagt das schon einiges…

Die letzten Tage haben mir auch wieder gezeigt, wie sehr ich von Technikschrott umgeben bin:

  1. An Heiligabend ging es los, wir waren gerade mit meinem Auto losgefahren, da bemerkten wir einen ziemlich heftigen stark verschmorrt riechenden Geruch im Innenraum. Irgendwas schmorrt da, keine Ahnung was genau. In den letzten Tagen hab ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, da selbst rumzuschrauben. Die Ursache hab ich natürlich nicht gefunden :-(. Da wird wohl ein Werkstattbesuch erforderlich sein! Jedenfalls konnte ich den Fehler soweit eingrenzen, dass der Schmorgeruch immer auftritt, wenn ich die Heizung auf über 21 °C einstelle.
  2. Die Kinder meiner Schwester haben dieses Jahr auch jede Menge Technikschrott geschenkt bekommen. Besonders beliebt war Spielzeug mit Sprachsteuerung, jetzt hat jeder einen elektronischen Hund der auf Befehl bellt und mit dem Schwanz wedeln kann. Ich würde das Zeug als Chinaschrott bezeichnen *grins*, sprich mehr als ein paar Wochen hält das Zeug eh nicht. Gut meist haben die Kinder davor schon längst das Interesse verloren und das Zeug steht irgendwo im Regal.
  3. Gestern hatte ich endlich Zeit mich mit meinem defekten Tablet-Computer zu beschäftigen. Gut da fängt es schon an, man könnte da sicherlich ausführlich drüber streiten ob man das Gerät überhaupt als „defekt“ bezeichnen kann. Die Hardware ist nämlich noch zu 100% in Ordnung, aber das Gerät befindet sich in einem sogenannten Bootloop. Sprich bei einem Softwareupdate ist irgendwann, vor einem halben Jahr, mal was schief gelaufen und jetzt findet das Gerät eben einfach kein funktionierendens Betriebssystem mehr. Pech, der Hersteller hat aus Angst, jemand könnte da sei eigenes Betriebssystem drauf installieren, das Gerät so abgesichert das man da jetzt nichts mehr machen kann. Im Englischen hat sich da so gar schon das Wort „Brick“ (Backstein / Ziegelstein) etabliert, man sgat dann, man hätte sich sein Tablet „gebrickt“. Im Deutschen hat man bei sowas früher vom Briefbeschwerer gesprochen *grins*. Toll, wie schnell sich Sprache da an unsere schöne neue Konsumwelt anpasst. Gut, im Prinzip bin ich selbst Schuld, wenn ich wissentlich von besagtem Schrotthersteller immer wieder Geräte kaufe. Was man wissen muss, der Schrotthersteller verdient mit seinen Tablets direkt kein Geld. Die Geräte sind quasi subventioniert, die Leute wollen ihr Geld mit den digitalen Inhalten verdienen, die man über das Gerät konsumiert. Soweit ist der Deal für mich noch in Ordnung, ich werde mich nur nicht von diesem Hersteller abhängig machen und weiterhin auch Alternativen nutzen. Deal den ich jetzt mit dem Support des Herstellers aushandeln konnte, war ein guter Rabatt beim Neukauf des nächsten Tablets. Klar ist es immer noch Schade um die Ressourcen und den Elektroschrott, aber so tausche ich mein 2 Jahre altes Gerät gegen eines der aktuellsten Generation und die Kosten sind sehr überschaubar.
  4. Diese Geschichte hat mich an meine elektrische Zahnbürste und die Munddusche erinnert. Zuerst hat die Munddusche ihren Dienst verweigert, die hab ich dann noch einmal Austauschen lassen. Die zweite war nach 3 Monaten aber ebenfalls am Ende. Die elektrische Zahnbürste des gleichen Herstellers ist dann ein halbes Jahr später der Munddusche gefolgt. Tja, so ist das. Ich hab da leider keine Zeit mit ständig mit dem jeweiligen Hersteller auszutauschen. Das ärgert mich dann schon etwas, ich meine das waren alles Markenprodukte und dort jeweils Geräte aus dem oberen Preissegment. Meine persönliche Konsequenz, in den nächsten Jahren kaufe ich nix mehr von diesem Hersteller und rate anderen Leuten davon ab, deren Zeug zu kaufen.

Mein allgemeines Problem ist inzwischen eher, bei diesem Technikschrott handelt es sich um ein systematisches Problem. Sprich die anderen Hersteller sind auch nicht besser. Schöne neue Konsumwelt…

Fertig mit den Nerven, im Leitstand und das mit der Rettungsgasse üben wir nächstes Jahr nochmal

*boah*, so fertig war ich schon lange nicht mehr! Meine Rufbereitschaft war bis Freitagmittag ruhig. Danach ging es los, ich bin genervt und zwar sowas von. Den viele der Dinge wären vermeidbar gewesen! So eine Rufbereitschaft dient dazu – halbwegs professionell *grins* – den IT-Betrieb in größeren Unternehmen sicherzustellen. Weihnachten liegt da eben immer etwas ungünstig, wenn man zum Beispiel der Buchhaltungsabteilung in einem Unternehmen eine „Freude“ machen möchte, dann kuckt man das genau zum Jahresende deren Programm langsam geht oder plant irgend eine Versionsumstellung *grins*. Hinzukommt, dass solche großen IT-Systeme immer von einem ganzen Team von Administratoren betreut werden. Da gibt es eine Gruppe von Administratoren die kümmert sich um Speicherplatz, die Datensicherung, das Betriebssystem, die Datenbanken oder die Anwendung selbst. Möchte man etwas ändern, muss man sich mit all diesen Leuten abstimmen und absprechen. Wenn man sich in einem Unternehmen beliebt machen möchte, dann kommt man z.B. Freitagnachmittag kurz vor Weihnachten mit seiner Jahrespackung an Änderungen an *grins*. Kurz bevor der Kollege mit seiner Tasse zum Glühweinausschank will, so zwischen Tür und Angel ein „kannst Du mal noch eben schnell…“.

Irgendwas stimmt mit meinem hyperaktiven Kollegen nicht, gut er war schon immer ziemlich chaotisch, spontan und versucht viele Dinge gleichzeitig zu machen. Gut kann sein, dass ich es wegen meiner schlechten Nerven nur besonders intensiv wahrnehme. Ich geb Euch mal ein paar Beispiele mit was er innerhalb der letzten 48 Stunden so gebracht hat. Den eigentlich ist er ja seit gestern im Skiurlaub, funkt aber immer noch dazwischen.

  • Schon am Donnerstag ging es mit einer kurzfristigen Änderung los, übernehme ich ja gerne. Auf die Nerven ging er mir dann nur damit, dass er selbst nicht die Finger von diesem System lassen konnte. Es ist NIE gut wenn zwei Administratoren gleichzeitig etwas an einem System ändern und sich nicht abstimmen. Genau sowas ist eben nicht professionell! Dann Frage ich ihn noch am Telefon ob ich mich mit der zuständigen Administratorin des Kunden abstimmen soll, nene da wäre alles geklärt. Ratet mal wer sich unmittelbar nach diesem Telefongespräch zwecks Abstimmung bei mir gemeldet hat? Genau, sprich in dem Fall hätte der Kollege mir geholfen, wenn er einfach nix gemacht hätte und ich die Aufgabe sauber durchziehen kann.
  • Als nächstes hat er um Mitternacht aus dem Urlaubshotel eine Mail an einen anderen IT-Dienstleister geschickt und bei bestimmten Systemen um eine Speicherplatzerweiterung gebeten. Die Mail war allerdings schlampig formuliert, so hatte der Dienstleister Rückfragen. Tja, diese Mail konnte er von der Skipiste aus am Freitag natürlich nicht lesen *grins*. So wurde es bei dieser Aufgabe Freitagnachmittag. Die Nacharbeiten dieser Änderung haben mich dann bis Freitag 18 Uhr beschäftigt.
  • Dann ruft er mich am Freitagnachmittag in der Rufbereitschaft an um mir nochmals Weihnachtsgrüße und einen guten Rutsch zu wünschen. Ehm, wir hatten uns am Mittwochabend persönlich und mit Geschenkübergabe in die Weihnachtstage verabschiedet. Ich weiss er telefoniert gerne, ich hab ihm aber auch schon mehrmals gesagt, dass ich bei der Arbeit lieber ungestört mein Zeug durchziehe. Das gilt insbesondere für den Fall, wenn eben genau in dem Moment der nächste Kunde bei mir am Platz steht und dringend was braucht. Parallel noch weiteres Zeug läuft und ich den Überblick behalten muss. Das ist Stress, da hab ich absolut keinen Sinn für Weihnachten und blöde „ruhige Tage Wünsche“.

So genug ausgekotzt, ich versuche jetzt langsam runterzukommen und mich etwas auf Weihnachten einzustimmen. Konsequenzen werde ich daraus ziehen, sprich noch deutlicher Grenzen aufzeigen.

Aber es gab auch ganz interessante Dinge gestern. Ich bin ja immer besonders neugierig, so hab ich die Bearbeitung meiner Störfälle gleich genutzt um den „Leitstand“ des neuen Kunden zu besuchen *grins*. Einer dieser Leitstand-Mitarbeiter hatte mich vor einem halben Jahr ziemlich früh aus dem Bett geholt. Und gestern hab ich wieder einen Anruf bekommen, nur dieses Mal war ich ja direkt im gleichen Gebäude. Perfekter Anlass für einen Besuch. Wenn Ihr in der Google-Bildersuche nach „Operation Center“ sucht, gibt es Bilder wie so ein Leitstand aussieht. Beim neuen Kunden braucht man eh schon eine Zutrittskarte um das Gebäude und die Büros betreten zu müssen. Vor der Tür zum Leitstand gab es dann noch mehr Videokameras und die Tür war deutlich massiver. Da musste man dann klingeln und kommt nicht einfach rein. Der „Leitstand“ war dann deutlich kleiner als auf den Bildern bei Google und an einem Freitagnachmittag vor Weihnachten war auch nur noch ein einziger Mitarbeiter da. Der sitzt da ganz alleine und hat sich ziemlich über meinen kurzen Besuch gefreut, das kommt wohl nicht so oft vor.

Um 18 Uhr hab ich dann endlich die Heimfahrt angetreten. Die Sache mit der Rettungsgasse auf der Autobahn hat schon wieder nicht geklappt. Der Rettungswagen mit Blaulicht hatte da ziemlich Mühe durchzukommen. UND, nachdem das Rettungswagen durch war, war auch die Rettungsgasse sofort wieder weg. HEY, WIE BLÖD KANN MAN EIGENTLICH SEIN! Gleiches Spiel mit dem Streifenwagen der Polizei und beim dritten Anlauf mit dem Abschleppwagen hatten es die Leute immer noch nicht verstanden. Aber es geht dieser Tage wohl noch extremer, gleiche Autobahn nur einen Tag davor und weiter südlich – WELT: Mann bremst Feuerwehr in Rettungsgasse aus – dann eskaliert die Lage. Ich will da garnicht über den Mann dort herziehen, aber gefühlt ist das schon ein Gesellschaftsproblem, weil in meiner Wahrnehmung werden solche „Austicker“ von Menschen schon häufiger.

Schuhbecks Fleischpflanzerl / Gesundheitstag / Gedanken-Gedanken

Schuhbecks Fleischpflanzerl gab es am Dienstag bei meinem Kunden in der Kantine *grins*. Und passend zu den Fleischpflanzerl stand dann der gute Alfons Schuhbeck tatsächlich an der Essensausgabe. Der Betreiber der Kantine hatte wohl Herrn Schuhbeck für eine interne Weiterbildung der Köche engagiert. Die Fleischpflanzerl samt Kartoffelsalat waren dann auch wirklich lecker. Das Rezept gibt es übrigens hier: Fleischpflanzerl mit Kartoffel-Gurkensalat (auch wenn die Website vom guten Alfons schon ganz schön durch kommerzialisiert ist – aber bei einer Firma die für die Durchwahl der Servicehotline die 112 verwendet mache ich mal ne Ausnahme) *grins*. Ein Kollege von mir schwört auf die Gewürze vom Alfons, ich selber hab es bisher leider nicht in das Geschäft in München geschafft. Die Bilder auf der Website sehen aber sehr interessant aus…

Gesundheitstag
Das Thema Gesundheit und Medizin ist bei mir seit einigen Wochen sehr präsent. Zuerst stand die OP bei Kerstins Mutter an, alles super! Port, Lymphödem und die Region rund um den Tumor in der Brust sind weg. Im Blut sind ebenfalls keine Krebszellen nachweisbar. Region rund um den Tumor, schreibe ich deshalb, weil der Tumor nach der vierten Chemo im Ultraschall und Mammographie nicht mehr nachweisbar war. OP macht man aber wohl trotzdem, dafür hatten die Ärzte diese Region vor der Chemotherapie offenbar sogar extra mit kleinen Metallklammern markiert. Jetzt kommt noch die Bestrahlung und dann hoffen wir, dass da nix mehr nachkommt. Bei Ihr beginnt jetzt nur gerade etwas verzögert die eigentliche Trauerphase, deshalb ist trotz dieser super Nachrichten die Stimmung nicht sooo besonders…

Bei der zweiten Frau von meinem Vater verlief die Darm-OP ebenfalls sehr gut. Ein künstlicher Darmausgang war nicht erforderlich. Die OP wurde minimalinvasiv durchgeführt. Aber auch sie bekam schon einen Tag nach der OP wieder Schonkost, normale Nahrung ist offenbar sogar notwendig. Im Prinzip Wahnsinn, da werden 30 Zentimeter Darm entfernt und nach 5 Tagen kann man das Krankenhaus schon wieder verlassen. Bei einer Bettnachbarin (über 80 Jahre alt) wurde mit Teilen des Darms der Magen nachgebildet, auch die wurde nach 10 Tagen aus dem Krankenhaus entlassen. Finde ich sehr beeindruckend!

Ich selbst hatte in den letzten Wochen ebenfalls zwei Termine bei meiner Hausärztin. Leider kämpfe ich immer noch mit diesem leichten Infekt, das will irgendwie nicht komplett weggehen. Gut ich fühle mich nicht krank und die Symptome sind absolut minimal. Aber auf mein Lauftraining muss ich nun eben schon seit Wochen verzichten – passt mir so überhaupt nicht! Jedenfalls haben wir nun einen Gesundheitscheck gemacht um die Ursache für den Infekt zu finden. Das Blutbild ist glaube ich eines meiner besten überhaupt, so gute Blutwerte hatte ich noch nie. Der CRP-Wert liegt bei 0,3 mg/l und die Leukozyten bei 6,1 Tsd/µl. Nur der Antikörpertest für Influenza A war leicht erhöht 11,5 (Grenzbereich 9 – 11). Dann hab ich noch eine periphere Arterien- bzw. Venendruck Strömungsmessung machen lassen. „Fast“ alles im grünen Bereich, nur der diastolische Blutdruck im linken Arm war mit 91 „etwas“ erhöht. EKG gab es auch noch, das sieht auch „fast“ normal aus – auch da gab es eine kleine Auffälligkeit mit einer „Rechtshypertrophie mit Repolarisationsstörung“. Zudem hab ich manchmal einen leichten Druck in der Brust *grins*. Für sich genommen sind diese Befunde wohl nicht kritisch, hört sich nur dramatisch an. Man muss das vermutlich alles immer relativ sehen. Da ich aber bald wieder mit dem Laufen starten möchte und auf Nummer sicher gehen will, gab es noch eine Überweisung zum Kardiologen. Auf den Überweisungsschein hat die gute Ärztin geschrieben: „Verdacht auf Endokarditis„. Zumindest der Wikipedia-Eintrag wirkt schon etwas bedrohlich: „Die Endokarditis ist eine Entzündung der Herzinnenhaut (Endokard), die die Herzhöhlen und den herznahen Anteil der Arterien und Venen auskleidet und auch die Struktur der Herzklappensegel bildet. Grundsätzlich kann jeder Mensch an einer Endokarditis erkranken, und unbehandelt ist der Krankheitsverlauf meist tödlich.„. Also beim ersten Kardiologen hätte ich am 20. Januar 2017 einen Termin bekommen *grins*. Da ich dann doch wieder halbwegs zeitnah Klarheit wollte hab ich bei einer zweiten Praxis angerufen, da hab ich jetzt am 9. Dezember einen Termin bekommen. Vorher geht es bei mir nicht, bin jedenfalls schon sehr gespannt auf das Ergebnis und hoffe auf eine möglichst schnelle Freigabe fürs Lauftraining *lechz*.

Einen witzigen Dialog mit der Ärztin muss ich noch kurz festhalten:

Ich: „In den letzten Monaten bin ich irgendwie auch sehr empfindlich bei Zugluft.“
Hausärztin: „Wie alt sind sie?“
Ich: „42“
Hausärztin: „Na dann, willkommen im Club!“

Nächstes Jahr im Februar hab ich nochmal einen Termin für eine Ultraschalluntersuchung bei ihr…

Gedanken-Gedanken
Wenn ich die Gedanken, die ich gerne in meinem Tagebuch niederschreiben möchte, „sortieren“ musste, lande ich gerade bei zwei großen Themenfeldern.

Die menschliche Natur und unsere Zivilisationskultur, wenn es rein nach der Natur ginge, wie würden wir Menschen uns dann verhalten? Wie bewegt man sich natürlich und wieviel? Wie wäre eine natürliche Ernährung? Und wie steht diese Natürlichkeit im Widerspruch zu unserem Leben in unserer modernen Zivilisationskultur? Kultur mit Dingen wie Wissenschaft, Demokratie, Kunst und ein funktionierendes Gesundheitssystem sind große Errungenschaften von uns Menschen. Aber gibt es evtl. auch Punkte wo man sich auf die ursprüngliche Natur des Menschen zurückbesinnen sollte?

Die Leitkultur unserer Geschellschaft. Was haben Ängste und unser Sicherheitsgefühl damit zu tun? Und wie interpretiert man Werte wie Freiheit? Diese Gedanken kann man mit verschiedenen Punkten durchspielen: Religion, Sexualität, Beruf, Ernährung… Gefühlt würde ich sagen, Dinge wie Freiheit und Toleranz werden wieder deutlich „enger“ ausgelegt. Damit ihr versteht über was ich nachdenke, gebe ich einfach mal drei Links zu historischen Themen weiter:

Und ganz zum Ende mein Einkaufwagen von gestern:
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Die Themen des Tages: Krankheiten und Essen

Hatte in meinem letzten Tagebucheintrag von einer Zeitreise in die Vergangenheit geschrieben. Heute kam es mir eher vor wie eine Zeitreise in die Zukunft. Es gab heute keine bahnbrechenden weltbewegenden Ereignisse, eigentlich – für uns – typischen Oster-Kurzurlaub-Alltag. Aber trotzdem einiges was mir so im Kopf rumgeistert und worüber ich mir Gedanken mache. Wir waren bei den Großeltern von Freundin und so ziemlich die einzigen Themen von heute waren Krankheiten und Essen. Finde ich ja sehr bezeichnend, die Themen passen wirklich wie die Faust aufs Auge (oder Arsch auf Eimer – passte heute fast besser *megagrins*). Bekomme den Tag gerade nicht thematisch im Kopf sortiert, daher einfach chronologisch…

Freundin ist krank, oder sagen wir besser, sie ist gesundheitlich etwas angeschlagen… Also auf dem Weg zu den Großeltern noch schnell an der Notdienst-Apotheke vorbeigelaufen, lag eh auf dem Weg. Kaum zu glauben innerhalb von ein paar Minuten bildete sich da eine Schlange von 8 Leuten. Fand es etwas blöd, daß die dort nur den Notschalter an der Tür offen hatten. So musste die Frau ständig zwischen Kasse und der Lucke hin und her laufen. Irgendwie war das Medikament von der Frau vor Freundin nicht verfügbar und die arme Apothekerin musste da mehrmals hin und her springen. Aber vermutlich so eine Sicherheitsregel das beim Notdienst die Apotheke nicht komplett geöffnet wird. Aber von der 8-Personen-Schlange wollte ich schon fast ein Bild machen, war mir aber dann doch zu indiskret. Schon toll wenn man Internet auch auf dem Handy hat, so kann man auch bei Oma und Opa ab und an mal nen Artikel bei Wikipedia nachlesen. So konnte mich die beschriebene Wirkungsweise von Loperamid nicht überzeugen, ich bleibe da bei Aktivkohle. 

Freundins Großeltern sind beide ebenfalls seit längerem „gesundheitlich angeschlagen“. Zu ihrem Opa kommt jetzt seit ein paar Wochen ein Pflegedienst. Problem war wohl das die Großeltern mit dem Diabetes total überfordert waren. Der Opa ist wohl täglich umgekippt, da hat die betreuende Ärztin die Notbremse gezogen und nun übernimmt das Messen und Spritzen der Pflegedienst. Seit dem gab es keine größeren Ausfälle mehr. Aber die Sache ist schwierig, die Großeltern möchten den Pflegedienst so schnell als möglich wieder loswerden. Ich kann es auf der einen Seite verstehen, der Pflegedienst kommt drei Mal am Tag, das sind zwar nur jeweils 5 Minuten, aber der gesamte Tagesablauf wird eben dadurch bestimmt. 

Diesen Zusammenhang zwischen der jetzt guten – oder zumindest stabileren – gesundheitlichen Verfassung un den Besuchen des Pflegedienstes, den sehen die beiden irgendwie nicht. Da kamen so Sätze wie: „Der Pflegedienst, das ist wegen unserer Ärztin“

Oder auch gut, es war Nachmittags schönes Wetter, da habe ich gefragt ob die Großeltern nicht auf eine kleine Runde mit in den Hof kommen möchten. Ich kenne das ja noch damals von meiner Oma, die alten Leute haben echt panische Angst rauszugehen. Aber die Großeltern von Freundin gehen noch selber zum Einkaufen. Aber die Antwort auf meinen Vorschlag:
„Wir dürfen ja nicht mehr raus, das hat der Pflegedienst und die Ärztin verboten…“.

Hab da nicht weiter drauf rumgehackt sondern die wirklich super schönen Amaryllis vor dem Fenster bestaunt. Mir sind solche Besuche incl. Verpflegung fast ein bischen unangenehm. Kann man da einfach so Wasser trinken, wenn ich weiß das die die Wasserflasche mühsam mit dem Rollator vom Supermarkt um die Ecke in die eigene Wohnung schleppen mussten. Hab dann extra nochmal nachgefragt ob wir morgen etwas für sie einkaufen sollen.

Brauchen aber nix… schwierig… bezüglich des Essens heute gab es im Vorfeld ebenfalls Diskussionen. War mir ehrlich gesagt nicht ganz so recht, mich dort bekochen zu lassen.

1. Zunächst haben wir überlegt ob wir nicht helfen sollen, oder evtl. sogar    komplett die Kocherei übernehmen. Klingt gut, erzeugt aber auch sehr viel    Stress. Wir kennen die Küche nicht und hätten dann ja wegen jedem Pieps    fragen müssen wo was ist… 

2. Essen im Restaurant bestellen und dann mit zu den Großeltern nehmen. Im    Restaurant selbst essen wollen die Leute auf keinen Fall. Aber auch die    Lösung mit Essen fertig mitnehmen wollten sie überhaupt nicht.

3. So kochte dann doch wieder die Oma… schwierig… aber es war ok,    vor einer Woche waren beide noch viel schlechter drauf und inzwischen    war alles deutlich besser.

Das Mittagessen läuft dann immer nach dem gleichen Muster ab, sogar die Fragen und Anmerkungen sind jedes Jahr die gleichen – herrlich. Es ist aber auch interessant welchen Stellenwert Essen für die Großeltern hat und was ihnen dabei wichtig ist. Kenne ich von meiner Oma noch, da sind offenbar viele Leute ähnlich. Bemerkenswert war die Geschwindigkeit, innerhalb von 15 Minuten hatten die alle ihren Hauptgang hinter sich gebracht. Hihi, ich war ja auch der Einzige am Tisch mit „Normalportion“, alle anderen  hatten ja mehr oder weniger verkleinerte Portionen. Es gab Kaninchen mit Klößen und Rotkohl. Ich kämpfte noch mit meinem zweiten Kloß da wurde schon das Eis für die Nachspeise verteilt. Hihi, die wollten mich echt mästen, noch nen Kloß, nimm doch noch mehr Soße oder vielleicht noch ein Stück Fleisch? Wäre echt beinahe geplatzt… 

Pünktlich um 12 Uhr waren wir fertig mit dem Mittagessen, Freundin war so müde und angeschlagen die legte sich für einen Mittagsschlaf hin. So bin ich dann alleine zu einem kleinen Spaziergang aufgebrochen. Am Planetarium ein aktuelles Programm besorgt und diesen Turm hier musste ich auch noch festhalten. Den hatte ich schon mal in einem Tagebucheintrag erwähnt. Der Turm gehört für mich echt zu den Orten gelebter Geschichte. Den Namen der Stadt verrate ich aber noch nicht *grins*

Zurück bei den Großeltern ging es gleich weiter mit Essen, Kaffee und zwei kleine Stückchen Schwarzwälderkirschtorte… ging gerade noch so. Um 18:15 Uhr kam dann die böse Überraschung bei der Blutzucker-Messung. Opa kommt auf 218 mg/dL, er wirkt sehr überrascht – scheint für ihn  ein sehr hoher Wert zu sein. Ich kann es nicht wirklich einschätzen…  Aber wenn ich da so auf mein eigenes sprichwörtliches „Bauchgefühl“ höre is mir der Wert eigentlich völlig klar. Selbst nach dem Spaziergang spürte ich richtig wie mein Magen immer noch am Mittagessen „arbeitet“. Aber der Opa wollte dann natürlich auch unsere Blutzuckerwerte messen, sehr gerne, wollte ich schon immer wissen! Also ich hatte zu dem Zeitpunkt 85, Freundin 99 und Oma 116.

Nach dem der Pflegedienst zum spritzen da war, ging es aber gleich weiter! Thüringer Rostbratwürste, da brauchte ich mittags schon ziemlich  Überredungskunst das nur die Hälfte der geplanten Menge an Würsten gebraten wird. Die hatten mit zwei Würsten pro Person gerechnet und diese Bratwürste sind echt groß. Dazu stand dann noch Wurstaufschnitt auf dem Tisch, ufff… man merkte das wirklich sehr deutlich, Fleisch und Wurst sind für die Leute ein echtes Statussymbol. Auch bezeichnend, die Großeltern zeigen uns die Werbung von einem lokalen Restaurant, da gibts Montags immer ein Schnitzel-„all-you-can-eat“-Buffet für 4 Euro.

Schwierig, schwierig, schwierig… ich hab mich da zurück gehalten, ich möchte da nicht belehren und bewerten. Wenn dann müsste man dauerhaft etwas anderes selbst vorleben. Die Entfernung ist wieder das Problem, man sieht sich eben nur einmal im Jahr. 

Warum war dieser Tag nun eine Zeitreise in die Zukunft? Älter werden fällt mir ja sehr schwer und heute hatte ich irgendwie ständig diese große blinkende Laufschrift vor meinen Augen, da stand drauf: „Boah, kuck bloß das DU auf DEINE Gesundheit achtest! Beweg Dich mehr!“. Freundins Großeltern sind wirklich super lieb und nett, ich bin da echt gerne! Und genau DAS ist es, die sind uns extrem ähnlich! Dieses alte Ehepaar mit über 70 Jahren, das uns da gegenüber saß, DAS hätten wir sein können! DAS waren wir… 

Ein bischen erschreckend, so irgendwie… „Demnächst“ wird mein  Tagebuch hier ja schon ein Jahr alt. In meinem ersten Eintrag damals hatte ich mir damals ja so ein paar Ziele gesetzt. Der Tag heute hat definitiv Einfluß auf die nächsten „Ziele“… Was ich mir bei meinem Spaziergang heute aber schon mal vorgenommen habe, meine derzeitige vegetarische Phase werde ich definitiv über die Fastenzeit hinaus verlängern. 

Meine „Werte“ für heute:
Übersteuerung: 1
Hypoaktivität: 1
Porno: 1
Libido: 1
Nervosität: 1
Schritte: 13984

Packen für eine kleine Zeitreise

Schon in ein paar Stunden geht es los, unsere jährliche Zeitreise ca. 20 Jahre zurück. Ich freue mich da jedes Mal total drauf. Kennt ihr diese Verbundenheit mit Städten und Orten, wenn man da nur so alle paar Jahre mal hinkommt ist das unheimlich spannend die Veränderungen zu sehen. Wenn man jeden Tag dort lebt bekommt man das überhaupt nicht mit, aber so ist das immer ganz schön aufregend.

Klar gibt es irgendwie Dinge die scheinen sich nie zu verändern und dann gibt es wiederum einige Sachen die jedes Mal komplett anders ablaufen. Ich bin sehr gespannt und finde hoffentlich Zeit zu berichten.

Jetzt hab ich noch ein paar Gedanken im Kopf die ich noch schnell loswerden muß bevor ich einschlafen kann…

Das Gesundheitssystem – das interessiert und beschäftigt mich irgendwie schon immer mit am meisten… war auch schon immer so. Ich frag mich nur manchmal woran das genau liegt, den was das Thema Gesundheit angeht bin ich so gesehen der volle Glückspilz und hab da objektiv betrachtet für mich persönlich einen extrem unterdurchschnittlichen Bedarf an medizinischen Dienstleistungen. Jaja, ist wohl ein Stück weit mein kleiner Kontroll-Tick der da zuschlägt. Aber ich beobachte eben schon auch mit Sorge meine eigene Verwandtschaft, da geht halt das Vertrauen in das Gesundheitssystem gerade ziemlich erdrutschartig verloren. Wenn man sich da gerade mit der Verwandtschaft über Dinge wie Organspende oder Vorsorgeuntersuchungen unterhalten möchte merkt man das sehr deutlich.

Hatte da inzwischen schon mehrmals den Gedanken: „hui, so langsam werden wohl alle so paranoid-pessimistisch wie ich“. Bei so mancher Werbekampange die in dem Bereich da gerade durch die Presse geht, meine ich, die ersten leichten Sabotage-Tendenzen erkennen zu können.

Bleiben wir gleich beim Thema Gesundheit, hab noch zwei Bilder für Euch. Hatte im Dezember über den Kefir-Workshop berichtet. Nun hab ich auch endlich mal ein Bild von der Kefir-Knolle. Die ist ungefähr 2 cm groß, hab sie nicht sonderlich gut behandelt, aber funktioniert immer noch erstaunlich gut. Hab ja immer noch Sorge wegen Listerien und sowas, aber bis jetzt noch kein Problem…

Warum ich nicht einfach Kefir im Supermarkt kaufe? Hihi, das hab ich mich auch schon gefragt, es ist aber wohl so, daß sich Milchprodukte mit dieser – besonders gesunden – Kefir-Kultur nicht gut lebensmitteltechnisch verpacken lassen. Da würden sich innerhalb von Stunden die Aludeckel stark nach oben wölben und sowas kaufen die Leute dann eben nicht.

Ah, noch eines, in den Kommentaren zu einem Tagebucheintrag von Alenka ging es um das Thema „Mind Machines“. Mein Link in dem Kommentar hat den gleichen kreativen Ursprung wie der Kefir, deshalb hier gleich drei Links damit ihr über Ostern was zu lesen habt:

https://www.noisebridge.net/wiki/Yoghurt_making_manual_-_short_workshop_form
https://www.noisebridge.net/wiki/Tastebridge
https://www.noisebridge.net/wiki/Brain_Machine_Workshop

Gestern wurde ich dann noch zum „Triebtäter“, meine vegetarische Phase hält immer noch sehr gut an. Aber gestern musste einfach mal wieder eine Ausnahme sein… Steaks! Früher war ich da viel zu streng mit mir und wollte da nie Ausnahmen machen, wenn man da ein Stück weniger streng ist und sich hin und wieder eine Ausnahme gönnt klappt es fast besser.

Hier gleich noch ein leckeres Foto – auf die Streifen bin ich besonders stolz – und als Ausgleich verspreche ich das ich bei den nächsten  Zucchini- oder Auberginen-Scheiben ebenfalls ein Bild mache, da wirken diese Streifen fast noch appetitanregender.

Heute war ein Bild von mir in der Zeitung, incl. Name im Text. Merke ich immer wenn Freundin mit schallendem Gelächter die Zeitung aufmacht. In dem Fall bin ich da aber garnicht so stolz drauf, ging um diese Partei-Aktion vom letzten Samstag. Eigentlich eine voll peinliche Sache, da die allgemeine Beteiligung der Parteimitglieder extrem niedrig war.

Aber gut, bin mal gespannt wie sich das noch entwickelt…

Lol, mein Tagebuch wird langsam zum Bilderbuch. Die Graphik hab ich heute gefunden, hab ich 5 Minuten drüber nachgedacht und dann gedacht: „Ja, das trifft es zumindest bei mir zu fast 100%“. Und jetzt ist es auch schon wieder 1 Uhr Nachts, jojo, das passt genau so:

Als Reiselektüre nahme ich „The Girl with the Dragon Tattoo“ von Stieg Larsson mit in den Osterurlaub. Ah, noch ein „Geheimtipp“ für alle Freunde von Agenten- und Spionage-Romanen. Die NSA hat offenbar vor ein paar Tagen alte Ausgaben eines internen Magazins deklassifiziert. Guter Schmökerstoff für schlechtes Wetter, auch wenn zumindest mich die Hefte von der Aufmachung eher an eine Schülerzeitung erinnern.

http://cryptome.org/2013/03/cryptologs/nsa-cryptologs-contents-01.htm

Meine „Werte“ für heute:
Übersteuerung: 2
Hypoaktivität: 3
Porno: 1
Libido: 1
Nervosität: 1

Hypoaktiver Frühling (Politik, Beziehung und Party) incl. Bilder + Buchtipp

Ich bin in den letzten Tagen irgendwie ein bischen aufgewühlt und launisch. Liegt wohl daran das ich beruflich in einer Planungsphase stehe. Terminplanung bis August, nächste Woche Kurzurlaub, Planung für ein Geschäftsessen und eine Tageskonferenz in der Stadt die die Kölner nicht so gerne hören *grins*. Hotels buchen, Plätze reservieren…

Eigentlich keine große Sache, aber es sorgt in meinem Kopf für Unruhe. Klar solche Dinge gehören mit dazu und sind in dem Sinn ja auch „Arbeit“, nur ich habe in so einer Phase keine Ruhe für Zeug das ich unter „Arbeit“ verstehe, Software entwickeln und mich um technische Details kümmern… aber alles halb so wild… treibt nur meine Gedanken insgesamt etwas hoch.

Politik
Ähnliches Thema, bin seit ein paar Jahren in einer Partei „etwas“ engagiert. Da gab es diesen Samstag mal wieder was zu tun, nur formales Zeug. Satzungen, Geschäftsordnungen, nicht mein Ding. Manchmal muß es dann aber doch sein. Ehrlich gesagt würde ich mich gerne noch mehr politisch betätigen. Aber es wird einfach alles zu viel… Ich muß da irgendwie für mich selbst Grenzen setzen. Kein Problem sein Wochenende mit „Parteiarbeit“ vollzustopfen. Anti-Atom-Demo, Parteitage, Vorträge. Diesen Samstag hätte man quasi um 10 Uhr die Demo mit Gewerkschaftsleuten mitmachen können und danach gleich zum nächsten Formalen-Parteitermin um 14 Uhr weiterfahren können.

Mein Problem, ich kann immer nur eine Sache wirklich gut machen. Mir fällt es schon schwer Beruf und Beziehung vernünftig unter einen Hut zu bekommen. Deshalb halte ich mich in den letzten Jahren politisch da sehr zurück. Tut mir nicht gut, wenn ich die Tageszeitung lese, würde ich zwar am liebsten bei jedem zweiten Thema gleich eine eigene Kampagne vom Zaun berechen. Mir fällt es schwer Dinge nur so halb zu machen, also mit Sparflamme. Entweder ich übertreibe es mit Zeit / Aufwand total oder ich mache überhaupt nichts. Was mir unheimlich schwer fällt, Dinge nachhältig über einen langen Zeitraum verfolgen und bearbeiten. 

Beziehung
Hatte schon mal in einem Eintrag geschrieben das die Beziehung mit Freundin wie Medizin für mich ist. Ein ruhe Pol der meine Gedanken runter bringt, oder zumindest dafür sorgt das meine Gedanken nicht zuweit abheben. Eine feste Zweierbeziehung war echt das Beste was mir passieren konnte! Mir gehen nur gerade die letzten Einträge von Kai noch immer durch den Kopf. Was ich ebenfalls sehe ist, wie wichtig Offenheit ist! Mit seinem Partner wirklich offen sprechen zu können ist extrem wichtig. Ich vermute mal fehlende Offenheit ist so der Hauptfaktor wenn es um das verflixte siebte Jahr geht. Man kann eine Beziehung bestimmt über Jahre einfach so leben ohne wirklich miteinander gesprochen zu haben. Nur wenn es dann wirklich überlange Zeiträume geht, dann knallt es irgendwann einfach. Lösung: offen miteinander sein!

Offenheit ist schwer und hart. Wieviel Freiraum sich die Partner dann jeweils einräumen ist dann aber wohl so eine Sache. In unserem Fall ist diese Exklusivität was z.B. Sex angeht extrem wichtig. Es gibt uns beiden Sicherheit und Geborgenheit. Und für mich eben auch „Ruhe“ in meinen eigenen Gedanken.

Party
Wir hatten uns in Hamburg vorgenommen, daß wir mindestens einmal im Monat tanzen gehen. Im Februar hatten wir den Vorsatz leider verpasst. Aber gestern gabs nun wieder eine Gelegenheit dazu. Dorfdisco bei uns im Ort. Keine große Sache, aber hat eben den Vorteil das wir beide etwas trinken konnten. Es war schön! Und hat sich bei meinem Schrittzähler super positiv ausgewirkt! Wir hatten unseren Spass und die Musik war genau nach meinem Geschmack.

Was mich nur etwas beschäftigt war der Alkoholkonsum der anderen, zumeist sehr jungen, Discogäste. Zuerst mein eigener Konsum: ich hab zum Abendessen 200ml Rotwein getrunken und danach in der Disco zur Einstimmung einen Caipirinha und einen „Sex on the Beach“ (der war besonders lecker). Ich spüre Alkohol sehr schnell, ich trinke ein Glas Whisky und spätestens 15 Minuten später merke ich genau wie das Zeug direkt in den Kopf geht. Gestern hab ich dann ganz genau gemerkt das nach zwei Cocktails Schluss ist. Ich war gut dabei und es hat gereicht. Bedeutet für mich, das es ab dann nur noch Wasser gibt. Schon der Typ an der Bar hat mich komisch mit großen Augen angekuckt als ich „zwei große Wasser“ bestellt habe. Hatte fast den Eindruck der musste dann unter der Bar sogar nach zwei Flaschen Wasser suchen.

Was mir an den anderen Gästen auffiel, die trinken wenig Cocktails sondern „Schüsse“, wohl immer noch besonders beliebt „Ficken“ für 1 Euro. Und die Leute trinken das Zeug dann wirklich so schnell das sie die Wirkung des Alkohol garnicht so schnell spüren können. Finde ich total seltsam, weil ich das Motiv nicht verstehen kann. Also wir uns dann um 1 Uhr wieder heim gelaufen sind, lag schon der erste auf dem Boden und musste versorgt werden. Krankenwagen mit Blaulicht war auch schon auf dem Weg…

Naja, vielleicht sollte ich aufhören alles verstehen zu wollen.

Zum Schluss hab ich noch ein paar Bilder für Euch, fangen wir mal mit dem Beweisfoto aus der Dorfdisco an:

Für die Katzenliebhaber, wir brauchen bei uns im Haus keine eigene Katze, offenbar ist unser Garten so gemütlich das wir ständig Katzen in der Nähe haben. Einer der Stammgäste der sich bei uns besonders wohl fühlt:

Noch mehr Tiere von einem Spaziergang am Freitag, direkt bei uns um die Ecke:

Ebenfalls vom Freitag, direkt bei uns hinterm Haus:

Dann noch ein Buchtipp, also wer zu Ostern noch ein Buch sucht „Der Nachtwandler“ von Sebastian Fitzek. Super spannend und so mitreißend das man es locker in ein paar Tagen ausgelesen hat!

Meine „Werte“ für heute:
Übersteuerung: 2
Hypoaktivität: 4
Porno: 1
Libido: 2
Nervosität: 1
Schritte: 14319

Der Valentinstag, das Pferdefleisch und vom Meteoriten erschlagen

„Man weiß, dass man die richtige gefunden hat, 
wenn sie am 14.2. 
„Was soll denn die Scheiße jetzt“ 
sagt. #valentinstag“
Tweet von nodrama_de

Also ich bin jetzt auch nicht soooo der Valentinstag-Fan. Aber ein bischen was muss man ja dann doch irgendwie machen. „Muss“ ist vielleicht ein blödes Wort in dem Zusammenhang. Sagen wir mal so, ein Tag wie gestern ist ein guter Anlass um vielleicht die eine oder andere Stunde als Paar zu verbringen und zu leben.

Bin echt froh das ich genau mit der richtigen Partnerin für mich zusammenbin! Woher ich weiss das wir so gut zuammenpassen? Kurzer Dialog zwischen Freundin und mir von dieser Woche:

Freundin: „Was stinkt den hier so fürchterlich?“
Ich: „och, nix, ist nur ein bischen Schwefelwasserstoff…“
Freundin: „ah, ok…“

Mit vielen Frauen die ich so kenne hätte ich da nun vermutlich jede Menge Ärger bekommen. Freundin bleibt da echt cool, ihr ist nur wichtig das ich natürlich möglichst schnell wieder alles in Ordnung bringe. Hab ich in dem Fall auch gemacht. Aber bei meiner Experimentierfreunde lässt sie mir echt meine Freiheiten. Je nach Experiment ist sie da mit vollem Eifer sogar mit dabei. Deshalb gabs als Valentinsgeschenk von mir dieses Jahr auch Urzeitkrebse 😉 Während ich dann für unser Abendessen gesorgt habe, hat Freundin gleich mal die erste Generation Krebse angesetzt *grins*

Was es zu essen gab? Nächstes Wochenende haben wir gleich 15 Gäste, deshalb hab ich dieses Gericht gleich mal als Testessen genutzt. Es gab Zucchiniröllchen mit Kartoffelcremefüllung und Reis. War jetzt nicht ganz sooo nobel, aber lecker! Und damit ihr euch ein Bild machen könnt:

Als kleiner Merker für mich: nächste Woche werde ich das Gericht in Zucchinischiffchen abwandeln. Zucchinis längs so dünn zu schneiden und dann Rollen machen schaffen meine Nerven nicht ganz so gut… *hihihihi*

Die Zucchiniröllchen sind dann auch gleich der passende Übergang zum nächsten Thema. Die Sache mit dem Pferdefleisch… also ich hätte jetzt überhaupt kein Problem mit Pferdefleisch. Der aktuelle Skandal zeigt so ein wenig die Perversion unserer Lebensmittelindustrie. Auf der anderen Seite frag ich mich dann aber auch manchmal, was hab ich persönlich als Verbraucher aus den letzten Skandalen an Konsequenzen gezogen? Es läuft im Prinzip immer gleich auf, ein Lebensmittelskandal tritt auf. Jeder verzichtet hysterisch auf irgendwelche Lebensmittel und wirft vielleicht sogar das eine oder andere Produkt aus dem Schrank direkt in die Tonne.

Und so nach ein paar Monaten geht es dann weiter wie bisher… hmmm, ok, nehme ich mich selber nicht aus…

Mir kommt der Skandal aber irgendwie gerade recht, die Fastenzeit hat ja diese Woche angefangen. Da nehm ich mir doch gleich mal vor die nächsten Wochen so gut es geht auf Fleisch zu verzichten… Deshalb gabs gestern zum Valtentinstag dann auch gleich ein vegetarisches Gericht. Heute haben wir Käsespätzle gemacht, waren ebenfalls lecker…

Hui, das war heute früh in Russland bestimmt ein ganz schöner Knall! Meteoriten sind ja so unser Ding, wir haben hier ganz in der Nähe einen sehr großen Meteoritenkrater (25 km Durchmesser), da gehen wir im Sommer öfter wandern – tolle Gegend! Freundin hatte heute ja schon Angst, das nun doch noch der Weltuntergang kommt. Mal ganz ehrlich, vom Meteoriten erschlagen zu werden wäre für mich jetzt schon eine Todesart die ich mir wünschen würde, so kurz und schmerzlos…

Meine „Werte“ für heute:
Übersteuerung: 1
Hypoaktivität: 2
Porno: 1
Sex: 3
Nervosität: 1

Wikipedia-Wörter für heute: VDI 6022 / Tunguska-Ereignis / Palytoxin

Orte zum Ankommen Teil 1, Wirtschafts-Depressionen und nochmal der Babyführerschein

Obwohl ich sehr viel unterwegs bin, mache ich mir viele Gedanken darüber wo ich mal im Alter leben möchte. Hab mir auch lange den Kopf zerbrochen ob wir wirklich da wohnen sollten, wo wir jetzt wohnen. Da fand ich erst die Beschreibung des Einödhof von eve76s Eltern sehr interessant. Inzwischen hab ich ja schon an den unterschiedlichsten Orten gelebt. Im Moment bin ich ja in einem 50-Einwohner Dorf, drum fang ich mal damit an, durchaus eine Option die ich mir zum „alt werden“ vorstellen könnte.

Orte zum Ankommen Teil 1 – Das 50-Einwohner Dorf
Sehr romantisch und etwas abgelegen, meine größte Angst wäre früher gewesen das die Leute dort eine total eingeschworene Gemeinschaft bilden und Fremden gegenüber sehr reserviert sind. Ist aber überhaupt nicht der Fall, in dem Dorf leben eigentlich nur „Selbstverwirklicher“ und die wenigsten Leute sind dort geboren. In dem Ort stand heute sogar ein Auto mit Dortmunder-Nummernschild. Jeder dort hat irgendwie seinen eigenen Spleen. Der eine hat nen Pferdehof mit Reithalle, dann gibts die Alpakazucht oder einen Imker.

Vorteil, man kann in so einem Dorf für relativ wenig Geld ein Haus erwerben und wohnt dann praktisch direkt neben einer traumhaften Fallobstwiese. Das Gemüsebeet von Freundins Eltern ist etwa so groß wie der halbe Garten bei unserem Reihenhaus. Nachteil, man muss schon selber handwerklich sehr geschickt sein. Wenn man so nen alten Bauernhof über Handwerker instandsetzen lässt wird das extrem teuer. Sprich das Modell funktioniert eigentlich nur wenn man mehr oder weniger alles selber macht. Und ob man das dann mit über 70 Jahren noch machen kann und will…

Klar, es ist wirklich ruhig dort. Also Freundin fällt hier echt die Decke auf den Kopf. Man muss schon mit dem was man dort macht ausgefüllt sein, sonst gefällt es einem dort nicht dauerhaft. Ohne eigenes Auto geht dort überhaupt nix! Bus gibts, allerdings nur ein paar mal am Tag und während der Schulferien garnicht. In die nächste Kleinstadt mit Cafe und Restaurant sind es 20 Minuten mit dem Auto, die nächste größere Stadt ist eine Stunde weg. Aber man kann sich in dem Ort echt gut erholen und im Sommer laufen hier am Wochenende auch zig Wandergruppen durch. Finde ich immer interessant, wenn man dort wohnt wo andere Urlaub machen.

Hab natürlich wieder ein paar Bilder für Euch:

Wirtschafts-Depressionen
Wir waren heute quasi direkt neben der Schlecker-Firmenzentrale einkaufen. Sehr komisches Gefühl und das Schlecker-Aus sorgt dort in der Kleinstadt natürlich für etwas depressive Stimmung. Da ist nun viel in Bewegung, Geschäfte schliessen, aber es machen auch neue auf… Veränderung… aber wenn man dann in so einem halbleeren ProMarkt steht, wird man doch irgendwie von dieser depressiven Stimmung gleich mit angesteckt. Naja, hat bei uns aber nicht so lange gehalten…

Kleine Anekdote am Rande, also ich das erste mal mit dem Auto zu Freundin gefahren bin, hab ich mein Navi verwendet und stand dann damals prompt vor dem Schlecker Bürogebäude. Liegt an der Anschrift, kann man sehr leicht verwechseln *grins*

Nochmal Babyführerschein
Weil ich dazu ein paar Kommentare erhalten habe, also dieser Babyführerschein ist eigentlich nicht für schwangere Frauen gedacht. Zumindest auf dem Bild zu diesem Kurs sind fast nur Männer abgebildet. Das ist kein Geburtsvorbereitungskurs… geht nur um wickeln, waschen oder richtig halten. Für Schwangere ist dieser Kurs wirklich unnötig, als Mutter bekommt man das sicherlich im Krankenhaus oder später bei den Hebammenbesuchen ausführlich erklärt und gezeigt.

Bei uns ist die Situation ein bischen anders, haben wir heute Abend nochmal drüber gesprochen. Fazit von unserem Gespräch: wir haben beide Angst vor Kindern! Es gab vor 2 Jahren die Situation wo wir das Kind von meiner Schwester, damals 1 Jahr alt, mit dem Kinderwagen ausgefahren haben. Da fing die kleine eben an zu schreien… hat Freundin ziemlich aus dem Konzept gebracht, sie wurde eben wirklich fast panisch und hysterisch. Die Worte sind in diesem Fall nicht böse gemeint, genau diese Worte haben wir in unserem Gespräch vorher ebenfalls benutzt. Da ist schon ziemlich Unsicherheit drin… wären „wir“ gute Eltern? Können „wir“ sowas? Und wollen „wir“ wirklich?

Ein Kind wäre finanziell kein Problem für uns, Kinderzimmer hätten wir ebenfalls und dann dieses Funkeln in Freundins Augen wenn sie kleine Kinder sieht. Mir geht es ähnlich, irgendwie scheine ich magische Anziehungskräfte auf kleine Kinder zu haben, sobald die mich sehen wollen die gleich zu mir *grins* und ich finde plötzlich Frauen mit kleinen Kindern sehr attraktiv – oder sagen wir so, ich achte sehr bewusst auf solche Frauen. Kind – wäre irgendwie schon schön… Auf der anderen Seite gibt es noch zig Gründe die uns rein kopftechnisch da total blockieren…

Meine „Werte“ für heute:
Übersteuerung: 3
Hypoaktivität: 2
Porno: 1
Sex: 1