Unwetter und Natur

Eigentlich wollte ich Sonntagnacht noch einen schönen Eintrag schreiben. Kam leider schon wieder etwas anderes als geplant. Um es kurz zu machen, dieses Mal hatte ich Glück und war nicht direkt von dem heftigen Unwetter betroffen. Aber eben schon wieder ziemlich nah dran. Ich bin Sonntagabend mehr oder weniger mit meinem Auto einmal komplett durch die Unwetterzone gefahren. Heftiger stark Regen, schwierig zu fahren, aber sonst hab ich von den Auswirkungen nichts mitbekommen. Hab nur einmal kurz angehalten und ein Polizeiauto mit Blaulicht vorbeigelassen.

Als ich dann im Hotel angekommen war und die Bilder im Fernsehen gesehen habe, war ich doch etwas geschockt. Die Orte die am heftigsten getroffen wurden kenne ich halbwegs gut. Vor ein paar Wochen ging es ja z.B. um den Badesee von Plüderhausen, den hatte ich mir inzwischen ja schon selbst angesehen. Nur ein paar Kilometer von Schwäbisch Gmünd entfernt. Da bin ich auch schon durchgefahren.

Wenn ich bei meinen Kunden unterwegs bin, kundschafte ich oft die umliegende Gegend für schöne Wanderungen aus. Gerade das Gebiet um Jagst und Kocher (zwei Nebenflüsse des Neckar) zählt da zu den besonders interessanten Favoriten. Ich finde diese Gegend einfach traumhaft schön und für mich super günstig gelegen.

Ebenfalls festhalten muss ich, dass ich – wiedermal – die Naturgewalten unterschätzt habe. Ich habe inzwischen einigen Respekt vor der Natur und Unwettern. Aber ich hätte die Gefahr eben schon wieder unterschätzt. Gewarnt war ich, seit Freitag hat diese KATWARN-App auf meinen Smartphone ständig Warnungen vor Extremwetterlagen ausgegeben. Per WhatsApp hab ich sogar noch gescherzt ob nun jedes Gewitter als Extremwetterlage gilt. Also zukünftig noch etwas mehr Respekt!

Von Ruhe und sehr tiefen Abgründen

Eigentlich ist es hier gerade richtig schön ruhig, wären da nur nicht die extrem tiefen Abgründe die sich hier immer wieder neu auftun…

Zur Ablenkung haben wir auch bei uns im Garten etwas aufgeräumt, oder zumindest damit angefangen. Einen neuen Strauchschnittplatz wollen wir einrichten. Möglichst natürlich, hier mal die erste Seitenwand dafür:
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Zumindest haben wir schon mal besonders brächtige Schneckenexemplare im Garten:
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Über diese freut sich unser Igel gerade besonders, von dem hab ich sogar ein kleines Video für Euch:

Seit gestern bin ich nun wieder bei Kerstin und ihrer Mutter. Ich glaube diesen Sommer werde ich öfter draußen zelten. Und wisst ihr was? Ich hab den perfekten Zeltplatz dafür gefunden. Kuckt Euch mal diesen Traum an:
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Und hier:
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Für mich schreit dieser Ort geradezu nach Lagerfeuer mit Zelt…

Und für mich als Büromensch, Rasenmähen in einer neuen Dimension – doch das fetzt echt!
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Sorry, falls meine Einträge gerade etwas kryptisch klingen sollten und es etwas dauert bis ich auf Nachrichten reagiere. So wie die Zeichen stehen hab ich hier in meinem Tagebuch bisher gerade mal die halbe Tragödie festgehalten. Da geht es leider so tief runter in den Abgrund, das lässt sich in einem Eintrag garnicht erfassen.

Heute waren wir „Shoppen“, für Kerstin die Kleidung für Udos Trauerfeier kaufen. Jo, die Nerven liegen ziemlich blank. Unter solchen Umständen die passende Kleidung zu finden ist dann nicht einfach. Wir hätten es fast geschafft, dass die Verkäuferin beinahe mitgeheult hätte.

Ich versuche Ruhe aus mir selbst heraus zu finden, schwer aber geht gerade noch. Ich glaube es gibt in so einer Situation einfach viele Dinge, über die man einfach hinwegsehen muss. Rund um so eine Trauerfeier gibt es unheimlich viele Dinge, Nebensächlichkeiten die wirkich nicht wichtig sind. Die Leute setzen sich da aber unheimlich selbst unter Druck. Eigentlich völlig unnötig, im Prinzip geht es hier gerade um sehr existenzielle Dinge. Da sind Trauerkleidung, die Kuchen danach oder das Abendessen ziemliche Banalitäten.

Scheissmonat – Ich glaube ich sollte ne Sanitätsausbildung machen

Eigentlich wollte ich heute einen privaten Eintrag schreiben, in der Verwandtschaft zeichnet sich leider gleich die nächste heftige Hiobsbotschaft. Um mich herum regnet es gerade Scheisse! Nur ich stehe gerade irgendwie ziemlich bequem unter nem großen Regenschirm. Wäre dem nicht genug, heute auf dem Weg zum Kunden gleich der nächste Feuerwehreinsatz – so langsam überlege ich wirklich ob ich eine Sanitätsausbildung machen sollte…

Nach einem bedrückenden Telefongespräch mit Kerstin hab ich ziemlich gedankenverloren aus dem Hotel ausgecheckt und mich im Auto auf dem Weg zum Kunden gemacht. Der Weg zwischen Hotel und Kunden verläuft über eine ziemlich kurvige Bergstraße. Nach einer größeren Kurve sah ich dann schon das Malheur, Autos mit Warnblinklicht auf der Straße. Auf den zweiten Blick sehe ich dann auch das Auto das von der Straße abgekommen ist und den Berghang einige Meter abgerutscht ist. Die Unfallstelle war noch nicht abgesichert. Also nicht lange denken und reden, Warnblinklicht an, Warnweste in die Hand raus und Warndreieck aufstellen.

Das war dann auch schon meine Erste Hilfe Leistung bei diesem Unfall, als ich wieder zurück zur Unfallstelle gegangen bin, war schon ein Rettungswagen mit Blaulicht da. Gute Nachricht, vermutlich wurde bei diesem Unfall niemand verletzt. Der Fahrer war alleine im Auto und noch auf den Beinen. Wobei das trügerisch täuschen kann. Der Unfall war heftig genug, dass der Airbag ausgelöst wurde. In so einem Fall würde ich inzwischen immer mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus fahren und mich von einem Arzt gründlich untersuchen lassen. Die Kräte bei so einem Unfall sind einfach extrem hoch…

Ebenfalls gerade festgestellt, mein Warndreieck war ein Witz. Als ich im laufen versucht habe das Teil zusammenzustecken ging es schon so halb kaputt. Ich hab mich dann noch kurz mit den Sanitätern unterhalten und bin dann weitergefahren. Warndreieck hab ich, wie beim letzten Unfall, stehen lassen. Ich weiss, dass man Warndreiecke immer wieder mitnehmen soll, in diesem Fall hätte aber mein Auto vermutlich Feuerwehr und Polizei behindert. Das lapprige Teil war ja nun eh schon defekt. Feuerwehr und Polizei werden das nach dem Einsatz sicherlich entfernen, die müssen ja jetzt dann eh die Straße komplett sprerren und das Auto mit nem Kran da aus dem Berghang rausholen.

So, ich hoffe nun das ich für den Rest des Jahres von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei verschont werde…

Jeder trauert anders

„Sammeln Sie Punkte? – Ja, in Flensburg!“
Einer der Witze, die heute gemacht wurden…

Sorry, wenn die nächsten Einträge etwas durcheinander sein sollten, muss da einiges aufschreiben. Kann aber sein, dass die zeitliche Reihenfolge nicht passt… da müsst ihr durch.

Trauer ist wohl ein sehr individueller Vorgang, da muss jeder für sich den passenden Weg finden. Kerstin und ich sind gerade sehr gedankenverloren. Jeder hängt seinen Gedanken nach, schöne Erinnerungen, was wohl nach dem Tod kommt. Was man nun selbst im Leben anders oder „besser“ machen möchte.

Jedes Bild schmerzt, Gegenstände wecken Erinnerungen. Wisst ihr wie schwer es ist, die halbvolle Tasse mit Tee auszuschütten und in den Geschirrspüler zu stellen. Wenn man weiss das da noch vor wenigen Stunden ein geliebter Mensch daraus getrunken hat?

Wir sind heute Nachmittag nochmal zum Haus von Kerstins Eltern gefahren. Wir hatten mit vielem gerechnet, damit aber nicht. Kerstins Bruder räumt den Schuppen mit Geräten aus und ihre Mutter macht im Haus einen Großputz. Da finde ich mich halbwegs noch drin wieder, wenn es hart kommt fange ich auch zuerst an die Toilette zu schruppen. Viel Hektik, viel Unruhe… von uns lauter unwichtige Sachen. Wir sind gerade in einer komplett anderen Stimmung, das hat überhaupt nicht gepasst. Kerstin wollte ursprünglich noch ein paar Tage bleiben, fährt nun aber wieder mit mir zurück.

Noch viel schlimmer und das hat mich richtig entsetzt und fast umgehauen. Die haben bereits damit begonnen Gegenstände aus dem Inventar der Firma über das Internet zu verkaufen. Hier rufen schon die ersten Leute an, wollen vorbei kommen und Dinge abholen oder ansehen. Ich dachte mich trifft der Schlag! Der Mann ist gerade mal seit 24 Stunden tot und die fangen ziemlich unkontrolliert an die Firma aufzulösen. Ich vermute mal, sie haben schon gemerkt, das ich da anders drüber denke. Ich habe ihnen zumindest den sehr eindringlichen Rat gegeben, zunächst mit dem Steuerberater darüber zu sprechen. Jo, ich versucht hier in den letzten Tagen eine möglichst gute Unterstützung zu sein, aber sowas stellt mich echt auf eine verdammt harte Probe…

Ich verstehe, wenn Leute sich jetzt mit etwas beschäftigen müssen. Man kann ja Dinge sortieren, putzen und aufräumen. Aber jetzt schon verkaufen? Das geht mir zu schnell! Das reicht in ein paar Wochen auch noch… Da hat für mich eben auch eine Kehrmaschine und eine Grasrolle einen emotionalen Wert! Das muss jetzt doch einfach nicht sein, alleine die Anrufe von irgendwelchen Leuten würde mich gerade aktuell extrem belasten. Das könnte ich jetzt einfach nicht haben.

Aber so trauert wohl jeder anders…

Pfingstsonnstag 15.05.2016 – Der Tag an dem Udo starb

So, ich hab mir jetzt mal ne Woche Zeit gelassen, bis ich diesen Eintrag verfasse. Nun möchte ich genau diesen Tag aber doch für mich in einem Eintrag festhalten. Zudem lege ich damit noch ein paar Gedanken hier im Eintrag ab, so hab ich danach hoffentlich wieder einen klareren Kopf.

Mein letzter Eintrag endete damit, dass ich beim ESC eingedöst war. Es muss dann so etwa um 1:30 Uhr gewesen sein. Ich lag im Bett und Kerstin wollte gerade ins Bad um sich für die Nacht fertig zu machen. Ich wurde dann wach, als sie im Gang vor unserem Zimmer laut zu sprechen began. Irgendwas stimmte mit ihrem Papa nicht. Unserem Zimmer gegenüber gibt es auf dem Stockwerk noch eine kleine Toilette. Udo war wohl gerade auf dieser Toilette, antwortete aber nicht. Es waren nur irgendwelche total seltsamen Atemgeräusche zu hören. Wirklich, derartige Atemgeräusche habe ich zuvor noch nie gehört.

Gut mein erster Gedanke, der gute Udo sitzt eben auf dem Klo und will mal seine Ruhe haben. Wir klopfen, nix, wir sprechen ihn an, nix, wir versuchen die Türe zu öffnen, geht nicht. Kerstins Mutter wach gemacht, nein die Türe geht nicht auf und uns wurde immer mehr klar. Hier will jemand nicht seine Ruhe haben, hier passt was ganz und gar nicht. Kerstins Mutter wählt den Notruf und für mich war klar, diese Türe muss weg. Runter in den Keller und Werkzeug holen. Mit Hammer und Stemmeisen habe ich dann versucht die Tür an den Stellen für die Türangel durchzuschlagen – ging nicht. Dann das erste kleine Loch in der Tür. Udo saß auf dem Boden, mit dem Oberkörper gegen die Tür gelehnt. Im nächsten Schritt hab ich dann größere Stücke der Tür mit einem Fuchsschwanz ausgeschnitten. So kam ich dann schon mal etwas an Udo ran.

In dem Moment kamen dann auch schon die ersten Feuerwehrleute zu mir die Treppe hoch. Ihr könnt Euch garnicht vorstellen, wie erleichtert ich war als die Leute mit Helm und Einsatzkleidung gesehen habe. Ich hatte keine Ahnung wie ich den Rest der Türe hätte entfernen sollen, ich wollte Udo beim sägen natürlich nicht verletzen. Kurz danach war der Gang dann auch schon voll, Rettungssanitäter, Notarzt, Feuerwehr und eine Frau von einem Rot Kreuz „First Responder“-Team.

Was mich sehr beeindruckt hat, war die Ruhe. Niemand brüllte durchs Haus oder trampelte die Treppe hoch. Der Einzige der gesprochen hat war der Notarzt. Kurzes Studium des Arztbriefs (in diesem Fall ein kompletter Ordner) und Telefonat mit der Klinik. Sie haben ihn dann mit einem Tragetuch die Treppe runter getragen. Ich muss wohl einen sehr verwirrten Eindruck gemacht haben, der Notarzt hat mir gleich mehrmals sehr langsam gesagt wo sie Udo hinbringen. Station „1-Berta“.

Um 3:00 Uhr hab ich Kerstin und ihre Mutti dann in die Klinik gefahren. Udo war dort seit September im Prinzip Dauergast. So kannten wir zumindest die Klinik, sind dort dann aber doch zunächst ziemlich planlos umhergeirrt. Der Haupteingang war Nachts um 3 Uhr nicht geöffnet und natürlich sind wir zunächst in der Chirurgische Notaufnahme. Wir brauchten aber 1-Berta, das ist die Internistische Notaufnahme. Dort konnten Kerstin und ihre Mutti zu ihm ins Zimmer, ich wollte nicht stören und hab vor der Station gewartet.

Vermutliche Diagnose war ein Schlaganfall, die Ärzte haben nach Rücksprache mit Kerstins Mutter auf zu umfangreiche Diagnostik (CT) und Gerätemedizin verzichtet. Es war uns ja allen klar, dass Udo nur noch ein paar Wochen zu leben hatte. Die Leukämie war so agressiv, da liesen sich die Blutwerte auch mit Bluttransfusionen nicht mehr aufrechterhalten. Am Freitag lagen die Thrombozyten schon bei 18.500 /µl Blut und der letzte Messwert in der Klinik dann bei 7.000 /µl Blut. Tja, was macht man? Da wir nichts tun konnten, sind wir zunächst wieder heimgefahren.

Kerstins Mutter ist dann gleich am Morgen mit Bekannten wieder in die Klinik gefahren. Kerstin und ich sind dann am frühen Nachmittag nachgekommen. Udo wurde inzwischen in ein ruhiges Einzelzimmer auf einer anderen Station verlegt. Udo war nicht mehr ansprechbar, er wurde nur mit Sauerstoff versorgt und hatte einen Zugang mit Dosierpumpe für Morphium. Ein paar andere Verwandte waren auch schon da. Wir konnten dann seine Hände halten und ihn streicheln. Er hat sich echt gefreut, dass wir da sind. Kurz darauf hat sich die Atmung verändert, ich bin dann raus und hab ne Krankenschwester geholt. Die sagte dann schon, „das sind jetzt die letzten Atemzüge“, mir hätte es beinahe die Knie weggehauen. Ich bin dann nur für ein paar Minuten raus, Kerstins Bruder fehlte noch, den hab ich dann gleich auf einem Gang abgefangen und gekuckt, das er das Zimmer gleich findet. Als wir dann gemeinsam ins Zimmer zurückkamen ist Udo gerade in diesem Moment gestorben.

Ich weine wirklich sehr selten, aber das hat mich echt sehr tief getroffen und berührt. 15 Uhr, ungefähr 12 Stunden nachdem wir ihn auf der Toilette gefunden hatten. Das Klinikpersonal war echt super, wir mussten nur kurz vor dem Zimmer warten. In dieser Zeit wurden die Zugänge entfernt und eine Kerze aufgestellt. So konnten wir dann noch im Krankenhaus in aller Ruhe Abschied von Udo nehmen.

Ich bin jetzt schon 41 Jahre, aber ich würde sagen, dieser Pfingstsonntag war der bisher emotional bewegenste für mich. Das ging mir wirklich sehr sehr nah. Stellt Euch Udo bitte nicht als alten gebrechlichen Opa vor. Udo war 57 Jahre alt und eigentlich ein sehr durchtrainierter Typ. Ich weiss noch, wie Udo bei mir im Haus mit so einem Megaschlaghammer einen Betonsockel entfernt hat.

Hach, also der Tod von Udo hat auch bei mir ein ziemlich tiefes Loch hinterlassen…

Samstag vor Pfingsten, schön und ruhig

Ich habe nun einige Zeit überlegt wie ich das mache und mich nun entschlossen einige Gedanken und Erinnerungen hier in meinem Tagebuch festzuhalten. Eben einfach als Erinnerung für mich und um wieder zu mir selbst zu finden.

Samstag war ein schöner ruhiger Tag, wir waren Freitagnachmittag zu Kerstins Eltern gefahren. Haben dort übernachtet und Samstag in Ruhe ausgeschlafen. Am frühen Nachmittag sind wir dann zum Einkaufen aufgebrochen. Wir haben für die Pfingstfeiertage noch einige Lebensmittel eingekauft und auf dem Rückweg noch eine kleine Wanderung gemacht.

Ich wollte in dieser Gegend eine Strecke erkunden. Ein Weg den wir vorher noch nicht gegangen waren. Es gibt dort so einen kleinen Hügel mit Kapelle und Parkplatz davor. In den letzten 10 Jahren bin ich daran schon unzählige Male vorbeigefahren hatte aber noch nie angehalten. An diesem Samstag haben wir dort geparkt und den Parkplatz als Ausganspunkt für unsere Wanderung gewählt. Es gab dann unterhalt der Kapelle einen Kreuzweg den wir zu Beginn der Wanderung ein Stück genommen haben. Danach ging es in einem kleinen Tal in ein Waldstück, davon habe ich sogar zwei Bilder gemacht:
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Es war eine schöne ruhige kleine Wanderung, etwas Sonne, ein bischen Regen. Neuer Weg und neue Umgebung, die Wanderung hat uns gut getan. Jeder konnte seinen Gedanken nachhängen und eben etwas zur Ruhe kommen.

Wieder zurück bei Kerstins Eltern war Udo (Kerstins Papa) super gut drauf, eine schöne ausgelassene Stimmung. Kerstins Eltern hatten mit ihren Elektrorollern ebenfalls einen kleinen Ausflug gemacht. Zu Udos Lieblingsbank, einem nahegelegenen Aussichtspunkt. Kerstin hat dann nochmal einige Zeit mit ihrem Papa verbracht. Die beiden haben sogar noch zur Musik im Radio zusammen getanzt.

Später hat Kerstin unser Abendessen gemacht, frischen Spargel mit Kartoffeln und Sauce Hollandaise. Es war ein Abend wie wir ihn in den letzten Jahren sehr oft dort erleben durften. Nach dem Essen war geplant, dass jeder in seinem Zimmer das TV-Programm seiner Wahl kuckt. Kerstins Mutti im Wohnzimmer, Kerstin in unserem Schlafzimmer und Udo in seinem Fernsehzimmer. Der Fernsehgeschmack lag da leider sehr weit auseinander. Kerstin wollte um 21 Uhr den Eurovision Song Contest sehen, Udo „The Da Vinci Code – Sakrileg / Illuminati“ und Kerstins Mutti wollte nur durch die Kanäle zappen. Ich bin ein Fernsehfan und hab Kerstin beim ESC nur Gesellschaft geleistet. Zuerst hatte ich das Notebook aufgeklappt und danach nur mit einem Ohr den ESC verfolgt. Wir hatten Erdnüsse und Chips gekauft, die gabs dann so über den Abend verteilt. So etwa in der Mitte des ESC haben wir dann noch eine kleine Flasche Sekt aufgemacht.

Wohl als Wirkung auf den Sekt wurde ich dann sehr schnell extrem müde und bin schon beim ESC weggedöst…

Schulsporttrauma + Bericht vom Firmenlauf

Wenn ich in der Schule ein Fach wirklich gehasst habe, dann war es Sport. Fing schon in der Grundschule an und wurde von Jahr zu Jahr schlimmer. Schon die Hänselei in der Umkleidekabine oder der jährliche Totalausfall – die Bundesjugendspiele. Jo, diese Form von Sport war so ganz und garnicht meine Sache. Eigentlich soll der Schulsport Schüler zu mehr Bewegung animieren, bei mir hatte es die gegenteilige Wirkung, ich hatte das Thema Sport komplett abgeschrieben. Wer mal nach dem Begriff „Schulsporttrauma“ sucht, findet da unzählige Geschichten von anderen Leuten denen es offenbar ähnlich ging.

Tja, bis vor ein paar Jahren! Den nun hab ich das Laufen für mich entdeckt. Quasi besser spät als nie. Gestern hatten wir ja nun den jährlichen Firmenlauf, hätte ich nie gedacht, das ich jemals bei sowas mitmachen würde. Noch interessanter, in einem Interview habe ich gelesen, dass die Organisatorin dieses Laufes Schulsport wohl auch nicht besonders toll fand. Das ist deshalb so bemerkenswert, weil sie schon wenige Jahre später einen Ironman gewonnen hat und insgesamt 35 Mal an solchen Wettkämpfen teilgenommen hat. Ironman das sind 3,86 km Schwimmen, 180,2 km Radfahren und danach noch ein kurzer Spaziergang über 42,195 km – krass…

Ebenfalls interessant ist diese, zumindest von mir gefühlte, Korrelation zwischen Ausdauersport und IT-affinen Berufen. Besagte Ironman-Teilnehmerin hat z.B. Mathe studiert und dieses Jahr hat sich eine Softwareentwicklerin überraschend für den Olympia-Marathon in Rio qualifiziert. Gut, der Ausgleich zu einem Alltag voller Computer ist einfach perfekt.

Aber nun zum Firmenlauf von gestern. Um es kurz zu machen, es war nass aber super cool! Für die Zeit des Laufes gabs ne Unwetterwarnung vor starkem Regen und den hatte es dann auch. Regen macht mir nix aus, aber das war schon heftig. Eigentlich wollte ich diesen Lauf gemeinsam mit Kerstin machen, aber bei 10.000 Teilnehmern haben wir uns schon gleich nach dem Start aus den Augen verloren. Dann wurde der Regen gleich nochmal stärker, für mich der Punkt um etwas Gas zu geben. Bin die 6,3 Kilometer dann in 32:47 Minuten gelaufen.

Ich hab den Lauf mit meiner Videokamera aufgenommen, bin bisher aber noch nicht dazu gekommen das Rohmaterial zu sichten. Werde da mal eine Auswahl zusammenstellen und als YouTube-Video hochladen.

Wegen des Regens hatte der Lauf dann auch leider etwas von seinem Charme eingebüßt. Normalerweise ist dieser Lauf eine einzige Party, viele Läufer nehmen kostümiert teil. Passend zum Thema Schulsporttrauma geht es um den Spass an der Bewegung und nicht sooo sehr um die Zeit oder wer nun als erster ins Ziel kommt. Vom Spitzenläufer über den Walker bis zum Rollstuhlfahrer ist jeder mit dabei.

Gartengedanken + Vorankündigung

Heute war ein Tag zum durchatmen, so hab ich die Zeit genutzt und mich um unseren Garten gekümmert. Soll ja wieder kälter werden, da war das heute nochmal die Gelegenheit.
Ich überlege da immer sehr lange hin und her, was unseren Garten angeht. Zum einen der Traum vom Naturgarten, auf der anderen Seite hab ich aber viel zuwenig Zeit und muss schon darauf achten, dass der Garten nicht zuviel Aufwand macht.

Hatte ja schon erzählt, dass unser Garten von zig Katzen genutzt wird. Dann noch der Igel, tja und ab und an hab laufen sogar ein paar Nachbarskinder durch den Garten. Ist mir ehrlich gesagt gartnicht sooo recht, die Kinder stören mich nicht. Ich hab nur etwas Bedenken, dass sich eines der Kinder evtl. mal bei uns im Garten verletzen könnte. Auf einen „kindersicheren“ Garten habe ich bisher nicht so geachtet. Bei uns ist eben sehr oft niemand da, unschön wenn da mal ein Kind im Brombeerstrauch hängt.

Hab dann eine der besonders wilden Ecken aufgeräumt, allerdings nicht so viel wie ich ursprünglich geplant hatte. Hab bei der Arbeit einen super schönen Laubfrosch entdeckt. Wenn ich da das gesamte hohe Gras entfernt hätte, wäre wohl sein Lebensraum dort zerstört worden, also doch noch eine Ecke mit hohem Gras.

Besonders Leid tut es mir um meine Kräuter im Garten. Eigentlich hätte ich da schon so die romantische Vorstellung, diese Kräuter auch in der Küche zu verwenden. Leider markieren die Nachbarskatzen gerade dort am liebsten ihr Revier, dann eben doch lieber nicht…

Dafür hab ich ein paar Bilder von den teilweise etwas versteckten Kräutersträuchern. Zuerst der (ich vermute mal) Salbei:
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Daneben etwas versteckt Minze:
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Hier wäre noch Rosmarin:
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Wenn ich Zeit habe und das Wetter hält, lege ich die mal noch besser frei…

Jo, für diesen Flecken muss ich mir auch was überlegen. Der Igel freut sich bestimmt, aber sooo gefällt mir das dann eben doch nicht auf Dauer:
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Mal sehen, ein paar Ideen hab ich schon. Ist nur die Frage wann ich die Zeit finde das umzusetzen, meist ist es dann nämlich schon wieder Winter…

Dann hab ich noch eine kleine Vorankündigung für Euch. Morgen ist bei uns der reginale Firmenlauf mit 10.000 Teilnehmern. Da machen wir natürlich auch wieder mit. Ab 17 Uhr gibt es sogar eine Liveübertragung im Internet (http://firmenlauf2016.livestory.jetzt/). Will noch nicht zuviel versprechen, wenn aber alles klappt, mache ich von dem Lauf ein YouTube-Video. Gerade dieser Lauf ist speziell, dazu schreibe ich dann aber in meinem Bericht zu diesem Lauf mehr.

Glück, Dummheit, Feuerwehr, Unglück

Donnerstag – Vom eigenen Glück

Am Donnerstag habe ich echt erfahren, wie wenig es eigentlich braucht um glücklich zu sein. Am Nachmittag haben wir eine kleine Wanderung bei uns in der Gegend gemacht. Wir sind dazu nur in den Nachbarort gefahren und haben dort ein paar neue Wege erkundet. Keine Fernreise, kein Luxushotel nix, einfach bei uns um die Ecke im Wald. Hier mal zwei Bilder davon:
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Klar, es war keine spektakuläre Sache, wir hatten super Wetter und waren glücklich… Danach hab ich bei mir im Garten den Grill angeworfen und zwecks Atmosphäre einen Feuerkorb dazu:
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Jo, war dieses Mal etwas fleischlastig:
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Dazu noch ein Glas Rotwein und hinterher zwei kleine Fläschchen Bier. Das war einer der genialsten Abende in diesem Jahr!

Freitag – Von der eigenen Dummheit

Für Freitag hatte ich wieder einen Trainingslauf geplant. Ich mag ja Experimente und so hatte mein Lauftraining eben durchaus auch einen sehr experimentellen Charakter *grins*. Es sollte ein sogenannter Long-Jog werden, darunter versteht man Läufe über sehr lange Distanz die in einem extrem langsamen Tempo durchgeführt werden. Wenn ich es richtig verstanden habe ist das Training des Fettstoffwechsels ein Ziel dieser Läufe. Geplant hatte ich einen Lauf über 22 Kilometer mit einer Geschwindigkeit von 8 Minuten pro Kilometer, also fast 3 Stunden. Ergebnis, nach 21,3 Kilometern hab ich gemerkt, es geht nichts mehr. Hab den Lauf dann beendet und bin heim gegangen. Allerdings hat es mir dann ne Stunde später daheim, den Kreislauf ziemlich zerlegt. DAS ist dann echt eigene Dummheit, dürfte ich eigentlich so wohl niemanden erzählen, also nicht weitersagen!

Was hab ich für mich daraus gelernt? Nun, zum einen war es wohl eine dumme Idee so einen Lauf zu machen, wenn man am Vortag 20 Kilometer gewandert ist und am Abend ordentlich Alkohol gebechert hat – da zeigt einem bei so einem Lauf die Leber dann ziemlich krass den Stinkefinger! Zum anderen war ich bisher viel zu sehr auf die Länge fixiert – typisch Mann eben *hohoho*. Auf die Länge kommt es aber nicht an (oder doch? *grins*). Es geht um die Zeitdauer, bisher wollte ich pro Woche einen Kilometer mehr laufen. Evtl. ist es aber besser pro Woche 10 oder 15 Minuten mehr anzusetzen. Zweiter Unterschied wäre dann noch der Startwert, da würde ich mal mit einer Wohlfühlzeit von 2:15 Stunden starten.

Samstag – Feuerwehr

Uff, tja am Samstag hatten wir bei uns im Ort schon wieder einen Großeinsatz der Feuerwehr. Bei uns im Ort leben 2.300 Leute, gefühlt würde ich sagen, wenn es da alle 10 Jahre mal einen großen Brand gibt, ist es viel. Das war nun aber schon der zweite Großbrand innerhalb von 6 Monaten. Als Laie ist man von so vielen Einsatzkräften dann doch ziemlich überwältigt. 155 Feuerwehrleute, 7 Rettungwagen, 4 Notärzte und ein Kriseninterventionsteam. Glück im Unglück, es wurde niemand verletzt! Aber – etwas übertrieben gesagt – steht bei so einem Einsatz mehr oder weniger der gesamte Ort voll mit Blaulicht.

Kommt noch besser! Wie ich heute im Telefonat mit meiner Mutter erfahren habe, hat sie – ebenfalls am Samstag – auch via 112 die Feuerwehr gerufen. In ihrer Wohnanlage gab es Brandgeruch und ein Rauchmelder war zu hören. Nachdem an der betreffenden Wohnung niemand die Tür geöffnet hatte, hat sie den Notruf gewählt. In so einer Wohnanlage kommt da natürlich auch gleich ein größeres Aufgebot. Die Polizei hat das gesamte Haus geräumt und die Feuerwehr hat unter Atemschutz die entsprechende Wohnungstür mit dem Beil ziemlich unsanft geöffnet. Glück im Unglück auch hier, niemand verletzt und bis auf die Tür so gut wie kein Sachschaden. Jemand hatte das Essen auf dem Herd vergessen.

Was mir in dem Gespräch mit meiner Mutter aufgefallen ist, wir sind beide zu „zaghaft“ wenn es um den Notruf geht. Vorsatz – zur Wiederholung für mich – nicht soviel denken sondern anrufen! Wir machen uns da zuviele Gedanken, was in solch einer Situation übertrieben ist oder nicht. Es ist aber vorrangig eine Frage der Zeit.

Sonntag – Unglück

Kerstin ist heute wieder zu ihren Eltern gefahren und ich war auf einen Kurzbesuch ebenfalls dort. Ach, Scheisse! Kerstins Eltern hatten am Freitag wohl den vollen Horrortag im Krankenhaus, die waren voll geplättet und mit den Nerven fertig. Was genau der Auslöser war, weiss ich nicht. Ein Problem, die beiden lehnen gerade Hilfsangebote ab. Sie möchten eben ihre Ruhe und diese letzten Wochen möglichst ungestört verbringen. Das Krankenhaus hatte eben empfohlen einen Pflegedienst zu organisieren, oder ein elektrisch verstellbares Krankenbett. Sehr schwierige Situation…

Tja, und nun sitze ich hier im Hotel auf der Terrasse mit Blick auf die Weinberge. Zumindest mit Fleecepullover ist es jetzt um 23:40 Uhr noch warm genug um den Eintrag draussen fertig zu schreiben – warum ist Glück nur immer so ungleich verteilt?

Vom Leben als Gear-Junkie – oder doch Konsum-Zombie

TortugaDorada hatte als Antwort auf einen meiner letzten Einträge gefragt, was den ein „Gear-Junkie“ ist. Nun, zunächst sorry für die verspätete Antwort, aber dafür gibts bei mir dann manchmal gleich einen kompletten Eintrag zum Thema *grins*.

Nun, nach der Frage hab ich mich zunächst natürlich gefragt, wo ich dieses Wort eigentlich aufgeschnappt habe. Klassisches Fernsehen ist für mich seit einiger Zeit Geschichte und wurde unter anderem von YouTube verdrängt. Und genau von dort habe ich dieses Wort wohl übernommen. Kurz angemerkt, YouTube ist natürlich nicht besser wie klassisches Fernsehen, dort gibts mindestens genauso viel Schrott und Journalismus wie ihn die öffentlich-rechtlichen Sender noch im Ansatz bieten, findet man dort natürlich nicht. Aber die Auswahl an YouTube-Kanälen ist dort inzwischen so groß, dass eben selbst für meinen Geschmack viel dabei ist. Um mal ein Beispiel für das Wort „Gear-Junkie“ zu bringen, binde ich mal folgendes Video eines Lieblingskanals von mir ein:

Ein Kanal mit Werbevideos? Der volle Konsum-Zombie also? Nein, der Eindruck wäre wohl falsch. Klar gibt es ziemlich viel Zeug wo ich nicht „nein“-sagen kann und mir gerne mal was kaufe. Allerdings bin ich bei einigen Dingen auch sehr zurückhalten was Neukäufe angeht. Ehrlich gesagt bin ich wohl der reinste Albtraum für den Verkäufer von heute. Meine Bedürfnisse sind wohl oft zu speziell oder exotisch. Produkte von heute müssen ja sehr modisch sein und sich in einem breiten Massenmarkt verkaufen lassen. Das deckt sich dann meist nie so richtig mit dem was ich suche. Bitter für den klassischen Einzelhandel, es ist ja nicht sonderlich wirtschaftlich so Spezialzeug, nach dem fast nie jemand frägt, auf Lager zu halten.

Ein Produkt das ich schon seit Jahren suche und nicht finde, wäre eine passende Gürteltasche für mein Smartphone. Jo, ich weiss, im Elektrofachmarkt um die Ecke wird man von einem endlos langen Regal an Taschen für Handys regelrecht erschlagen. Ich forsche dort auch regelmäßig und ziemlich erfolglos. Im Internet gibts da ebenfalls einiges zu bestellen, nur da ist die Qulität oftmals noch unterirdischer.

Das führt bei mir dann ab und an zu dem Gedanken, gut wenn es nichts passendes käuflich zu erwerben gibt, dann mache / baue / erfinde ich eben selbst was… In dem Punkt befinde ich mich zumindest in meinem Umfeld in guter Gesellschaft. Ich kenne alleine schon vier Leute die gerne eine eigene – moderne – Heizungssteuerung in ihrem Haus entwickeln wollen. Dort wird aus unserer Sicht eben nur hoffnungslos veralteter Schrott zu überteuerten Preisen angeboten. Warum wir dann noch keine neue Heizungssteuerung auf dem Markt haben? Tja, es ist die Zeit die fehlt, jeder hat den passenden Minicomputer, die Temperatursensoren und Regelelemente schon seit nem Jahr auf dem Schreibtisch liegen. Das Zeug staubt da so vor sich hin, aber keiner hat eben wirklich die Zeit sich eingehender mit der Integration des Komponenten zu beschäftigen…

Meist ist mir die käuflich zu erwerbende Ausrüstung nicht robust genug oder für meine Vorstellung nicht innovativ. Gut es gibt natürlich dann auch wieder Ausrüstung die mir dann zu teuer wird *grins*.

So jetzt drängt aber schon wieder die Zeit, es geht auf zu einer kleinen Wanderung, natürlich um unter anderem die eigene Ausrüstung zu testen *grins*…