Es gibt immer eine Steigerung zu schlecht

Fühle mich in den letzten Wochen sehr gestresst, obwohl es nicht unmittelbar sonderlich viel stressiger als sonst ist. Ich komme nicht zur Ruhe, mir persönlich könnte es eigentlich nicht besser gehen. Aber das Unglück der Menschen um mich herum drängt sich dann eben doch ins eigene Leben.

Am Freitag ist Kerstins Opa gestorben. Wir hatten ihn auf unserer Urlaubstour im August noch im Pflegeheim besucht. Jetzt geht es am Wochenende schon wieder nach Thüringen – Trauerfeier. Abstimmung mit Kerstins Mutter und Hotel musste gefunden und gebucht werden.

Freitag dann trotzdem Besuch eines Musicals – Ablenkung. Samstag etwas Gartenarbeit, dann Fahrt ins schwedische Möbelhaus und weiter zu Kerstins Mutter. Sonntag Geburtstagsfeier von meinem Vater. Sonntagabend ging es für mich dann schon wieder ins Hotel.

Nächste schlechte Nachricht, mein Vater ist wohl seit Sonntagnacht im Krankenhaus, starkes Stechen in der Brust – schlechtes Zeichen. Bis jetzt wurde aber wohl noch nichts gefunden. Untersuchungen laufen noch – Scheisse…

Die Ruhe fehlt, wobei zuviel Ruhe auch schlecht sein kann. Mein Terminkalender im Oktober ist jedenfalls ziemlich voll.

Während die Leute um mich herum im Unglück versinken geh ich laufen, gestern 22 bergige Kilometer, war sehr anstrengend aber hat Spaß gemacht. Allerdings war ich danach ziemlich fertig… bin mal gespannt ob das mit 25 Kilometern und 700 Höhenmetern am 21. Oktober klappt – ohoh.

So jetzt trinke ich noch etwas Wasser, fahr ins Hotel, geh was Essen und danach in die Sauna. Danach fall ich wieder ins Bett und bin innerhalb von ein paar Sekunden weg…

Blöde Woche

Andere Leute haben mal nen blöden Tag, ich hab gerade irgendwie ne blöde Woche…

Am Sonntag hatten wir unseren letzten Tag in Jena, da war der Besuch bei Kerstins Großeltern angesagt. Am Montag ging es dann weiter in den Thüringer Wald, da kam uns der erste Schnee entgegen:

Im Thüringer Wald haben wir dann die zweite Hälfte von Kerstins Großeltern im Pflegeheim besucht. Danach ging es gleich wieder zurück in den Süden.

Dienstag war dann kurz Koffer auspacken, Wäsche waschen und Koffer packen angesagt. Bin dann relativ früh ins Hotel gefahren, wollte dort am Abend noch die Sauna nutzen. War leider ein Fehler, schon nach einem ersten kurzen Saunagang ging es mir überhaupt nicht gut, echtes Kreislaufproblem. Keine Ahnung was los war, ich hab meine Körpersignale mal so gedeutet, dass mein Körper wohl mehr Ruhe braucht. Die hab ich ihm dann auch gegeben.

Mittwoch ging es mir am Abend noch schlechter, total schlapp und müde. Zudem kämpfe ich immer noch mit leichten Schienbeinschmerzen, dafür hab ich mich mal gut eingedeckt:

Donnerstag hatte ich dann ziemlich mit einem Kundenproblem zu kämpfen, typsich, immer in der Ferienzeit knallt es… Kerstin wurde bei einem Spaziergang, als Krönung des Tages, mit einem Exhibitionisten konfrontiert. Da müssen wir am Wochenende mal kucken wie ihr mit Gesprächen da helfen kann…

Heute geht es mir zumindest schon wieder besser, ich mache heute früher beim Kunden Feierabend und versuche dann übers Wochenende etwas zu entspannen…

Geburtstagsparty im Flüchtlingsheim + Flüchtlingsprobleme / myTagebuch-Adventskalender, Tür 21: Ängste zum Ankreuzen

Heute passt das aktuelle Stöckchen wiedermal perfekt, Fundsachen hat da eine super Hand. Manchmal dachte ich schon fast an Gedankenübertragung *grins*.
Vorab aber noch zwei kurze Blöcke, die hab ich gestern vergessen aufzuschreiben:

Am Montag hatte ich plötzlich eine Reservierungsbestätigung für ein Hotel in Bremen im Posteingang. Ehm, klar letztes Jahr um diese Zeit war ich ja tatsächlich in Bremen und ja es war genau dieses Hotel. Aber dieses Jahr schaffen wir es leider nicht nach Bremen. Ich würde rabi dort gerne nochmal treffen, aber diese Hotelreservierung ist definitiv nicht meine! Bei sowas geht mein Puls immer etwas hoch, hat da evtl. jemand meine Daten und meine Identität missbraucht? Hab dann gleich dort im Hotel angerufen, hat sich dann auch schnell aufgelöst. Offenbar hat jemand mit dem gleichen Nachnamen für die Nacht vom 19.12. auf den 20.12. dort ein Zimmer reserviert. Bei der Auswahl im Computer ist dann offenbar etwas schief gelaufen und es wurde fälschlicherweise meine Daten ausgewählt. *uff*, da war ich erleichtert.

Dann hätte ich noch ein gutes Beispiel zu Risikowahrnehmung und tatsächlichem Risiko. Mein Bruder ist bei der Feuerwehr, am Dienstag war er mit Kollegen aber beruflich unterwegs. Schon bei der Hinfahrt stand dieser Tag aber wohl unter einem schlechten Stern. Kurz nach der Autobahnauffahrt wurden sie von den Feuerwehrkammeraden meines Bruders mit dem Löschzug überholt. Ein LKW hatte mal eben einen Baumstamm auf der Autobahn verloren. Auf der Rückfahrt lief es noch schlechter, Handwerker überladen ihre Autos und insbesondere die Anhänger sehr gerne und oft. Tja, ging schief, gleich in der ersten Kurve hatte sich der Anhänger selbstständig gemacht und mal eben das Zugfahrzeug überholt und sich dann für den Graben entschieden. Mein Bruder hatte Glück, er war nicht der Fahrer und es kamen keine Menschen zu Schaden. Aber es wird klar, wo die Risiken des Lebens tatsächlich liegen. Anhänger samt Ladung in den Graben setzen hat bei uns in der Familie übrigens Tradition, das hat bisher jeder irgenwann geschafft. Ich bin die Ausnahme, ich fahre extrem ungern mit Anhänger. Ich parke mit meinem Golf schon sehr ungerne ein. Aber mit so einem 20-Meter-Gespann, ehm, Hölle, da müsste ich glaube ich ziemlich viel Baldrian schlucken um beim Rückwärtsfahren keinen Nervenzusammenbruch zu bekommen *grins*.

Heute war nun die Geburtstagsparty im Flüchtlingsheim zu der wir eingeladen waren. Es war nett, super interessant und für mich gedanklich extrem heilsam. Deshalb lasse ich Euch an diesen Eindrücken natürlich gerne teilhaben. Die Situation dort erinnerte mich sehr stark an meine Zeit im Studentenwohnheim. Das Geburtstagskind hatte in ihrem Zimmer etwas dekoriert und Kuchen auf dem Tisch hergerichtet. Und so saßen wir mit ein paar Frauen vom örtlichen Helferkreis auf dem Sofa. Wir hatten eine Tasse mit kleinen Schokonikoläusen als Geschenk dabei. Das Geburtstagskind befolgt sehr strenge Fastenregeln, nie Alkohol und tierische Produkte sind an manchen Tagen tabu. Sie hat aber trotzdem Sekt angeboten und leckeren Kuchen sogar selbst gebacken. Allerdings hat sie dann von dem Kuchen selbst nix gegessen – ich glaube da muss ich ihr mal ein paar vegane Rezepte geben.

Insgesamt ist so ein Flüchtlingsheim schon ein sehr in sich geschlossener Mikrokosmos. Ich kann das nur jedem empfehlen, besucht mal so eine Flüchtlingsunterkunft in eurer Region. Egal welche politische Haltung ihr dazu habt, es geht nicht darum jemanden umzustimmen und von anderen politischen Meinungen zu überzeugen. Ich finde es nur wichtig sich ein eigenes Bild von den tatsächlichen Problemen zu machen. Gutes Beispiel für den klassischen naiven Gutmenschen, eine der Helferinnen hatte doch tatsächlich unter ihrem Namen den Internetanschluss in der Flüchtlingsunterkunft angemeldet. Jetzt hat sie jede Menge Ärger mit Abmahnanwälten und nen Schaden von ein paar tausend Euro. Die Bewohner versuchen es jetzt nochmal mit einem selbstverwalteten Anschluss, zumindest ein Kabel stifte ich mal als kleine technische Aufbauhilfe. Ja klar, Probleme gibt es dort jede Menge. Die Frauen vom örtlichen Unterstützerkreis fühlen sich da inzwischen auch nicht mehr wirklich gut unterstützt. Was fehlt sind professionelle Sozialarbeiter, nur die fallen eben auch nicht vom Himmel. Es gibt Sozialarbeiterinnen, die haben aber wohl nocht nicht sonderlich viel Erfahrung. Was wohl viel Zeit kostet sind irgendwelches Behördenzeug, z.B. Anträge für Kindergeld oder Unterstützung bei der Suche nach einem Praktikumsplatz. Da muss man sich aber eben sehr gut auskennen, z.B. hätte ich nicht gewusst, das die Versicherung bei einem Praktikum über die Schule läuft.

Unter den Bewohnern gibt es natürlich ebenfalls jede Menge Konflikte, von denen man von aussen nicht wirklich viel mitbekommt. Einer der afganischen Flüchtlinge hat sich in die Tochter einer anderen Flüchtlingsfamilie aus dem Nachbarheim verliebt. Wie bringt man dem aufgebrachten Familienvater jetzt bei, dass er den jungen Mann jetzt nicht verprügeln darf. Ein anderer Flüchtling – angeblich Ex-Polizist – spielt sich im Nachbarheim als Religionswächter auf und bedroht die Mädchen dort, weil sie eben kein Kopftuch tragen. Deshalb wollte die Frauen vom Helferkreis von mir sehr genau wissen, ob es möglich ist ein fremdes Smartphone zu überwachen. Damit hatte der Religionswächter wohl gedroht. Ja sowas ist möglich und nicht sooo aufwendig. Die Polizei ist da wohl schon informiert. Die Probleme halten sich aber alle sehr im Rahmen. Was mir auffällt, die Flüchtlinge und die Helfer werden mit vielen praktischen Problemen doch sehr alleine gelassen. Um bei dem Beispiel zu bleiben, klar muss man da die Polizei einbinden, wenn evtl. eine Straftat im Raum steht. Aber sowas ist aus meiner Sicht ein perfektes Beispiel für eine Konfliktintervention durch professionelle Sozialarbeiter, den praktisch wird die Polizei da wenig ausrichten können. Und ja, wenn es tatsächlich unverbesserliche „Religionswächter“ gibt, die wiederholt Menschen bedrohen, dann hätte ich keine Skrupel und würde sagen: Koffer packen und mit dem nächsten Flieger zurück.

Wichtig, das wäre jetzt mal ein Negativbeispiel, wir sprechen hier über den „Arschlochanteil“, den gibt es in jeder Menschengruppe. Die anderen Bewohner dort sind super nett und freundlich. Mir hat die kleine Party super gefallen, wurmt mich, dass ich für dieses Thema so wenig Zeit habe. Aber zumindest hab ich den Vorsatz, im nächsten Jahr wenigstens ab und an mal etwas zu machen. Und seht es mal so, bei der aktuellen Terror-Angst-Stimmung ist so ein leicht paranoider Spinner wie ich dort nicht an der falschen Stelle. Und verfressen wie ich bin, also der Kuchen war super lecker!

myTagebuch-Adventskalender, Tür 21: Ängste zum Ankreuzen

[ ] Dunkelheit
[X] für immer Single bleiben (aktuell bin ich ja glücklich vergeben, wenn dann wieder Single werden)
[ ] Mutter/Vater werden
[X] ein Kind zur Welt bringen (gut als Mann betrifft mich dieser Punkt eher bei der Ersten Hilfe)
[ ] Ich-selbst-sein vor anderen (och, das klappt inzwischen besser, ich bin zwar etwas verschlossen, aber Angst wäre das jetzt nicht)

[ ] offene Räumen/weite Landschaften
[ ] Enge (ich mag das Gedränge in größeren Menschenansammlungen nicht gerne, aber Angst würde ich es nicht nennen)
[X] Höhen (ich würde gerne mal so eine geführte Klettersteigtour mitmachen, aktuell habe ich vor Höhe sehr großen Respekt und fühle mich etwas unsicher / unwohl)
[X] Hunde (hier ist es auch eher Respekt, gerade als Läufer mag ich das überhaupt nicht, wenn Hundebesitzer ihre Hunde auf mich zulaufen lassen. In der Situation mag ich den Satz „Der tut nix, der will nur spielen…“ eben nicht sooo nett.)
[X] Vögel (auch hier nenne ich es mal Respekt, so ein Mäusebussard hat eine Flüglespannweite von mehr als einem Meter, wenn der der im Tiefflug knapp über einem drüberdonnert werde ich natürlich etwas „ängstlich“…)

[X] Fische (also ich fasse bei uns schon mit den Händen ins Aquarium, aber wenn unsere Antennenwelsdame sich bewegt erschrecke idch doch jedes Mal *grins*)
[X] Spinnen (sagen wir so, bei den großen Spinnen auf der Hand werde ich etwas unruhig *WAAAAAAAAAA* und ich mag große Spinnen nicht so gerne in der Nähe von meinem Bett)
[ ] Blumen oder andere Pflanzen
[ ] Berührt werden
[X] Feuer (ich liebe Feuer, aber ich möchte es kontrollieren können, sollte also nicht zu groß sein)

[X] Tiefe Gewässer (wenn es zu tief wird, ist mir unwohl – zudem ist das Wasser dort dann immer etwas kälter)
[X] Schlangen (zumindest wenn sie groß sind und ich alleine mit ihnen wäre, Schlangen fühlen sich aber toll an!)
[ ] Seide
[ ] das Meer
[ ] Versagen

[ ] Erfolg
[ ] Donner/Blitz
[ ] Frösche/Kröten
[ ] der Vater meines Partners
[ ] die Mutter meines Partners

[ ] Ratten
[X] von weit oben runterspringen
[ ] Schnee
[ ] Regen
[ ] Wind

[X] über (Hänge-)Brücken gehen (ich hab nur immer etwas Angst, ich könnte Ausrüstungsgegestände auf der Brücke verlieren)
[X] Tod
[ ] Himmel
[X] ausgeraubt werden
[X] fallen

[ ] Clowns
[ ] Puppen
[X] Menschenansammlungen (zumindest wenn es zu Gedränge kommt)
[ ] Männer
[ ] Frauen

[ ] Verantwortung tragen
[X] Ärzte (Da geht irgendwie mein Blutdruck immer etwas nach oben. Als Jugendlicher ist mir bei einer Zahnarztbehandlung mal der Kreislauf zusammengebrochen. Die Zahnärztin wollte eigentlich nur mit einer Wasserspritze etwas spülen, weg war ich. Unangenehm dabei, auch diese Zahnarztstühle lassen sich so verstellen, das man die Füsse in Schocklage über den Kopf bekommt – NEIN *urgs*!
[X] Tornados
[X] Hurricanes (nachdem wir an der Nordsee mal einen Orkan mitgemacht haben, mal eine ordentliche Sturmböe abbekommen haben und danach einer älteren Frau Erste Hilfe leisten mussten hab ich vor Naturgewalten ganz allgemein noch mehr Respekt als früher)
[X] unheilbare Krankheiten

[X] Haie (ich möchte zumindest nicht im gleichen Pool mit ihnen schwimmen müssen)
[ ] Freitag der 13.
[ ] Geister
[ ] Armut
[ ] Halloween

[ ] Schule
[ ] Züge
[ ] ungerade Zahlen
[ ] gerade Zahlen
[X] Alleinsein (ich bin gerne alleine, aber ungern einsam)

[X] blind werden
[X] taub werden
[ ] erwachsen werden/sein
[X] gruselige Geräusche in der Nacht (gerade beim Laufen oder Nachtwanderungen erwischt es mich schon ab und an *grins*)
[ ] Bienenstöcke

[ ] Meine Ziele/Wünsche nicht erreichen
[X] Nadeln (das hat sich durchs Blutspenden super normalisiert, aber so ne Biopsie-Nadel *urgs* – bleibt mir weg mit so nem Teil!!!)
[ ] Dinosaurier
[ ] die Fußmatte
[X] hohe Geschwindigkeiten (ich fahre nicht gerne Achterbahn und Motorrad schon garnicht)

[X] kotzen (sowas ist mir peinlich)
[ ] sich verlieben
[ ] Geheimnisse

So, jetzt muss ich zum Ende kommen – ich bin dran mit Kaiserschmarren anbraten…

Angst und Freiheit / myTagebuch-Adventskalender, Tür 19: Was ist in meiner Tasche? Teil 1/3

Gestern Abend haben wir uns bei YouTube eine Video-Serie über eine Schottland-Wanderung im Cairngorm National Park angesehen. Den Trailer binde ich mal hier ein:

Super interessant und spannend…

Danach wollten wir ins Bett gehen, dumm wie ich bin, hab ich nochmal kurz im Internet die Nachrichten geprüft. Terroranschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin. Bei den ersten Live-Bildern war uns schnell klar, ja, diesen Weihnachtsmarkt kennen wir. Auf dem waren wir auch schon, ungefähr da wo nun ein LKW steht, haben wir vor ein paar Jahren Bratwurst gegessen und Glühwein getrunken. Das macht einen schon irgendwie ohnmächtig. In Zürich gab es noch eine Schiesserei in einer Moschee, nicht weit von meinem Kunden entfernt. Meine Kollegen dort gehen meist zur Migros Mittagessen und danach gibt es noch einen kleinen Spaziergang. Ein kleiner Park liegt dann schon sehr nah an dieser Moschee. Ah, und in München wurde eine Joggerin sehr brutal überfallen und vergewaltigt. Klar, auch dort muss es natürlich genau meine Trainingsstrecke sein. Das Gelände dort ist sehr unübersichtlich, da hab ich mich schon ein paar mal Nachts verlaufen.

Ich bin sprachlos, echte Angst spüre ich nicht, eher WUT! Allerdings könnte ich gerade nicht sagen auf wen genau ich eigentlich wütend sein könnte. Bleibt also nur, noch offensiver sein Leben zu leben. Wichtige Werte zu betonen und eben FREIHEIT einzufordern aber auch zu gewähren. Noch in der Nacht hat die Polizei hier in der Region als Reaktion auf den Anschlag mit Verkehrskontrollen begonnen, tja, wir haben zwar keinen Weihnachtsmarkt in der Nähe, aber falls sich doch ein Jihadist in unsere Gegend verirrt…

Keine Ahnung was ich da gerade denken oder schreiben soll. Eine Sache bin ich dann gleich jetzt noch angegangen, am 07.01.2017 (Samstag) haben wir unseren Erste Hilfe Auffrischungskurs. Schon der letzte Kurs war rückblickend betrachtet eine mega gute Zeitinvestition!

myTagebuch-Adventskalender, Tür 19: Was ist in meiner Tasche? Teil 1/3

Dieses Stöckchen ist wieder besonders interessant, um ehrlich zu sein frage ich mich oft sogar selbst, was ich den da alles mit mir selbst rumschleppe. Weil ich dieses Stöckchen so besonders interessant finde, teile ich es in drei Teile auf *grins*. Im ersten Teil zeige ich mal den Inhalt meiner Taschen, wobei eine klassische Tasche nutze ich eigentlich überhaupt nicht. Im nächsten Teil räume ich dann mal selbst meinen Koffer aus/ein und im dritten Teil prüfe ich mal noch den Inhalt von meinem Erste Hilfe Set, dass hatte ich bei meinem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt mit dabei. Gefühlt schleppe ich deutlich zuviel Zeug mit mir rum, bei unserem letzten Hotelaufenthalt hatten Kerstin und ich Schwierigkeiten alles in meinem Golf unterzubringen:
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Gut, ich fange am besten mal klein mit meiner Notebook-Tasche an, die ich beruflich nutze. Das Notebook hab ich mal nicht mit auf das Bild genommen. Ansonsten hab ich gerade folgende Dinge rausgekramt:
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  • Meine Tasche selber, mit vielen kleinen Fächern
  • Ein TAN-Generator
  • Direkt darunter ein RSA-Token, davon habe ich gleich mehrere für unterschiedliche Kunden. Die benötige ich neben einem Passwort um auf die Systeme meiner Kunden zugreifen zu können.
  • Rechts daneben zwei UMTS/LTE-Sticks um mobiles Internet mit meinem Notebook nutzen zu können. Aktuell nutze ich den weissen Stick, der kann LTE. Meist kaufe ich da alle paar Jahr einen neuen, um immer auf dem aktuellen Stand der Technik zu sein. Die Teile kosten nicht viel und für den beruflichen Einsatz ist das ok.
  • Dann kommt eine Restmenge von Soledumkapseln
  • Mein vorheriges Smartphone, falls mein aktuelles kaputt gehen sollte oder ich doch noch eine alte Telefonnummer benötigen sollte.
  • Ein halbleeres Erste Hilfe Miniset, die sterile Wundauflage und die Binde fehlen da, die hab ich mal Kerstins Mutter gegeben.
  • Vier angebrochene Tempo-Päckchen
  • Rechts ein Etui für meine Visitenkarten
  • Darunter mein Reisepass, den benötige ich nur selten.
  • Links unten noch eine Reihe von Stiften, die Stabilo-Dinger nutze ich besonders gerne…

Privat würde ich eher folgende Tasche nutzen, die kann man sehr bequem über der Schulter tragen:
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Die war, selbst für mich überraschend, gerade leer *grins*. Da war nur noch ein weiterer Stabilo-Stift und ein externer WLAN-Adapter drin. Als Computerfreak brauche ich manchmal mehr als einen WLAN-Anschluss gleichzeitig und mit dem Teil kann man wirklich „zaubern“ *grins*.

Sicherheits-Gedanken-Rotation / myTagebuch-Adventskalender, Tür 11: Mein Portemonnaie

Gestern Abend war ich kurz versucht mir die Dokumentation über die Silvesternacht in Köln im Fernsehen anzusehen. Hab es nicht getan, hätte mir nicht gut getan. Genau sowas bringt mich unendlich auf Rotation. Hab mich dann für ein paar Seiten aus meinem aktuellen Buch entschieden. Klar beschäftigt mich das Thema Sicherheit immer noch, allerdings sehe ich da wenig Veränderung. Sprich, man kann sich darüber soviele Gedanken machen wie man möchte, sich davon zerfressen lassen, nur es wird einen nicht weiter bringen. Tatsächlich mehr Sicherheit entsteht dadurch ebenfalls nicht.

Bei mir führt das Thema dann sogar manchmal zu ziemlich wilden Gedankensprüngen. So lande ich dann bei Ideen an Silvester ein kleines Winterbiwak zu machen. Nein, werden wir nicht tun. Wie im letzten Jahr werden wir sehr gemütlich unsere Tradition vom letzten Jahr fortsetzen und diesen Abend nur zu zweit und mit viel Ruhe verbringen. Rein gedanklich bringe ich Silvester gerade immer mal wieder mit dem Film „The Purge“ in Verbindung. Den Trailer binde ich Euch mal hier ein (Ich fand den Film besser als der Plot und der Trailer vermuten lassen):

myTagebuch-Adventskalender, Tür 11: Mein Portemonnaie

Zuerst wollte ich ein Bild oder Bilder vom Inhalt machen. Hab dann aber doch schnell erkannt, ist doch etwas zu gefährlich. Da stehen einfach zuviele Nummern, Namen und Anschriften drauf… Deshalb auch von mir nur eine Aufzählung.

Beginnen wir mal mit dem Berg an Karten (11 Stück):
– ADAC-Plus-Karte
– VISA-Karte meiner Bank
(damit bezahle ich Hotels, Tankstellen und ab und an Dinge bei Internetkäufen, die Kreditkartenabrechnung geht dann mehr oder weniger 1:1 an den Steuerberater für die Reisekostenabrechnung)
– EC-Karte meiner Bank
(damit hole ich am Automaten Geld und Kontoauszüge, bezahlen tue ich damit nur sehr selten)
– Personalausweis
– Organspendeausweis
– Blutspendeausweis
– Gesundheitskarte meiner Krankenkasse
– Einkaufskarte bei der Metro
(wird extrem selten von mir genutzt)
– Geschäftskundenkarte einer Hotelkette
(*ups* 08/2015 abgelaufen, hab ich nicht verlängert, weil die Geld kostet und ich keine Gelegenheit hatte die Hotels der Kette zu nutzen)
– Eine zusätzliche Mitgliedskarte der gleichen Hotelkette
(ebenfalls abgelaufen 06/2016, aber das macht nix die Nummer drauf ist wichtig)
– Karte für die Packstation
(das ist super und funktioniert ohne Probleme, wird von mir gerne genutzt und macht bei mir einige Dinge viel einfacher)

Echtes Geld hab ich natürlich ebenfalls bei mir:
– 6x 50 Euro, 1x 10 Euro-, 1x 5 Euro-Schein
– 2x 2 Euro-, 1x 1 Euro, 1x 50 Cent, 1x 20 Cent, 1x 2 Cent, 2x 1 Cent-Münzen

Bei den Münzen habe ich vor zwei Wochen aufgeräumt und aussortiert. Die sammeln sich bei mir immer sehr schnell. Warum soviel Bargeld in Scheinen? Ich versuche mich nicht von „Karten“ abhängig zu machen. Beruflich will ich es möglichst einfach – elektronisch – haben. Privat versuche ich wenn es geht, bar zu bezahlen. Nachdem ich das Buch Blackout gelesen hatte, hab ich meinen Bargeldbestand ebenfalls aufgestockt. Ob man bei einem Stromausfall noch mit Bargeld bezahlen kann, weiss ich natürlich auch nicht. Könnte schwer werden.

Neben Geld und Karten hab ich noch vier kleine Fotos dabei. Eines von Kerstin, eines von mir (von der Hochzeit meiner Schwester) und zweimal von der Tochter meiner Schwester. Da brauch ich dringend mal neue und aktuelle Bilder…

So und jetzt mach ich weiter mit Rituale im Bad, muss dringend unter die Dusche und dann zum Frühstück…

myTagebuch-Adventskalender, Tür 12: Ein ernstes Stöckchen

Seit gestern Abend bin ich nun schon wieder unterwegs… Die Stöckchen helfen, zumindest wirklich regelmäßig einen Eintrag hinzubekommen. Und bisher fand ich die Themen super, deckt sich mit meinen Gedanken. Die Türchen 11 und 12 vertausche ich aber jetzt einfach mal, das klappt in diesem Fall gedanklich leichter…

1.) Hast Du Angst vor dem Tod?
Puh, Angst ist ein schwieriges Wort. Klar igendwie schon. Tod ist eben eine sehr endgültige Sache und mein Thema ist das Leben. Klar hat das irgendwann mal ein Ende. Aber ich möchte natürlich schon so lange wie möglich uneingeschränkt leben können. Ich werde den Tod letztlich nicht aufhalten können, vielleicht ist es dann sogar eine Erlösung.

2.) Hast Du Angst vor dem Sterben?
Klar, ich glaube Sterben ist eine ziemlich harte Sache. Von dem was ich bisher weiss ist das meist garnicht sooo einfach. Wenn man wirklich kurz vor dem Tod steht, kann wohl nicht jeder Mensch sofort los lassen und sterben. Meine Oma hat sich da sehr lange gequält. Kerstins Papa konnte auch erst sterben, als alle wichtigen Leute direkt am Bett versammelt waren. Der hat also wirklich gewartet, bis alle da waren. Also kein schönes Thema, da hat wohl jeder Angst davor. Im Prinzip kann man nur hoffen, dass man in Würde sterben kann…

3.) Würdest Du der Sterbehilfe zustimmen, wenn sie in Deutschland erlaubt wäre?
Gut bestimmte Formen von Sterbehilfe sind in Deutschland ja durchaus erlaubt. Falls es bei der Frage darum geht, ob man Sterbehilfe selbst in Anspruch nehmen würde. Ja, das könnte ich mir sehr gut vorstellen. Aber das käme dann wirklich auf den konkreten Fall an. Patientenverfügung habe ich aktuell noch keine, da tut sich gerade juristisch und bei den Formulierungen noch einiges. Zudem muss man sich mit dem Thema wohl schon sehr genau beschäftigt haben. Meine persönliche Erfahrung in diesem Jahr, die Medizin versucht heute nicht mehr Leben in egal welcher Situation zwanghaft zu verlängern. Gerade wenn es keine Aussicht auf Heilung gibt und erkennbar die Pre-Finale-Phase erreicht ist, wird auch nur noch palliativ behandelt. Da gibt man dann ein Schmerzmittel, aber quält die Menschen nicht noch mit Diagnostik oder Therapieversuchen.

4.) Hast Du schon einmal über Organspende nach gedacht?
Ja. Seit 2013 hab ich auch einen Organspendeausweis, allerdings hab ich dort immer noch vermerkt, dass ich keine Organe spenden will. Da bin ich gedanklich leider immer noch nicht weiter. Ich würde eben sehr gerne mitbestimmen, wie die der Hirntod genau bestimmt wird, wie und welche Organe entnommen werden. So gesehen würde ich zumindest jedem einen Organspendeausweis empfehlen. So stellt man seine Angehörigen nicht vor diese schwere Entscheidung. Dafür hoffe ich das ich im Januar wieder Blutspenden kann und eine Stammzellenspende würde ich ebenfalls sofort machen, selbst wenn die Stammzellen aus dem Beckenkamm entnommen werden müssten. An dem Punkt ist meine Einstellung wohl noch etwas „inkonsistent“. Wenn tatsächlich eine OP für die Entnahme notwendig wäre, würde ich aber gerne ein Video von der OP bekommen (und klar, das kommt danach auf YouTube).

5.) Kannst Du verstehen, wenn Menschen Selbstmordgedanken hegen?
Ja.

6.) Würdest Du gerne zu Hause im Kreis deiner Familie sterben, wenn das möglich wäre?
Ja und nein. Das mit dem Sterben daheim ist eine schöne Vorstellung und klar hätte ich in diesem Moment gerne Leute um mich die ich kenne. Am besten die gesamte Familie. Auf der anderen Seite möchte ich meine Angehörigen damit nicht überfordern. Da wäre ein schöner Raum im Krankenhaus oder Pflegeheim vielleicht doch die bessere Wahl. Da hätte ich ebenfalls gerne meine Familie dabei. Aber die Leute wären mit mir nicht alleine, Sterben und der Tod sind für uns eben ein sehr ungewohntes Thema. Im konkreten Fall hat man dann vielleicht doch lieber auch eine Krankenschwester und einen Arzt mit dabei. Einfach weil man sich damit nicht auskennt. So kümmert sich dann auch das Krankenhaus um die nächsten Schritte.

7.) Wie würde Deine Beerdigung aussehen? Hast oder würdest Du sie testamentarisch festlegen?
Also ich würde mich über eine schöne Trauerfeier freuen, kirchlicher Gottesdienst muss es nicht sein, ich bin ja Atheist. Manche Bestatter haben da inzwischen sehr schöne Räume für Trauerfeiern. Das ist dann nicht diese alte und kalte Aussegnungshalle auf dem Friedhof. Allerdings hat sich meine Sichtweise da inzwischen etwas verändert. Früher hätte ich da sehr genaue Wünsche wie das ablaufen soll. Inzwischen finde ich Trauerfeier und Beerdigung sind eigentlich eher für die Angehörigen da. Es geht darum das die, die zurück bleiben, trauern können. Also ich würde stärker überlegen, was für meine Angehörigen passt.

8.) See-, Feuer- oder Erdbestattung?
Die Feuerbestattung. Ah, was mit Kerstins Bruder erzählt hat. Bei Seebestattungen wird inzwischen keine Asche von Verstrobenen im Meer verstreut.

9.) Welches Lied würde bei deiner Beerdigung gespielt?
´Da wüsste ich jezt ebenfalls noch keine Antwort darauf, im Prinzip würde ich das aber auch etwas meinen Angehörigen überlassen, welche Musik sie gerne bei der Trauerfeier hören möchten. Bei solchen Fragen hab ich ab und an allerdings unterirdisch schlechte Einfälle, in dem Fall wäre es wohl von Gottlieb Wendehals – Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei…

10.) Kommt für Dich eine anonyme, teilanonyme oder eine Friedwald-Grabstätte in Frage?
Aktuell wäre es eine Friedwald-Grabstätte, wir waren dieses Jahr schon ein paar Mal im Friedwald, da waren sich Kerstin und ich aktuell einig. Wenn dann der Friedwald. Allerdings nicht anonym, es gibt dort die Möglichkeit von kleinen Schildchen an dem Bäumen. Oder vielleicht ein eigener Familienbaum. Eigentlich wollten wir dieses Jahr mit meiner Mutter nochmals dort hin. Haben wir aber zeitlich noch nicht geschafft.

11.) Würdest Du wollen, dass deine Angehörigen ewig schwarz tragen zum Zeichen der Trauer?
Nein, da hab ich überhaupt keine Erwartungen. Das überlasse ich meinen Angehörigen komplett selbst.

12.) Glaubst Du an ein Leben nach dem Tod?
Nein, darüber mache ich mich ehrlich gesagt nicht sehr viele Gedanken. Ich versuche im hier und jetzt zu leben. Mir ist Gerechtigkeit wichtig und auch anderen Menschen zu helfen. Ich versuche meine Vorstellung von einem guten Menschen zu leben, aber ich mache das eben nicht um dann irgendwann dafür die Fahrkarte in den Himmel zu bekommen.

13.) Was passiert wenn Du gestorben bist?
Ehrlich gesagt ich weiss es nicht, so wirklich interessiert mich die Frage auch nicht. Warum nicht? Nun, es gibt schon so unendlich viele Fragen über das Leben und den Rest, für die ich immer noch nach Antworten suche.

14.) Glaubst Du an Wiedergeburt?
Als Atheist tue ich mir mit dem Glauben immer sehr schwer. Aber ich könnte mir vorstellen, dass die Hirnforschung vielleicht irgendwann tatsächlich Fakten findet, mit denen sich so ein Seelenübergang von einem Menschen auf den nächsten belegen lässt. Aber wäre aktuell ebenfalls nichts, womit ich mich eingehender beschäftigen würde.

Essen mit dem Schulfreund – der Computertürke und meine Sicherheitswahrnehmung + Reisevorbereitungen

Gestern Abend waren Kerstin und ich mit einem Schulfreund und dessen Lebensgefährtin beim Essen. Hat sehr kurzfristig geklappt, wir arbeiten eigentlich beide im gleichen Bereich und sogar im gleichen Projekt *grins*. Allerdings haben wir uns in diesem Jahr noch nicht im realen Leben getroffen. Wir chatten fast täglich beruflich und mehrmals in der Woche hören wir uns am Telefon. Zudem war dieses Treffen eben privat, sprich wir haben uns sehr viel Mühe gegeben, eben nicht über Projekte zu sprechen. Hat sehr gut geklappt, war ein netter Abend.

Ein interessantes Detail, seit gestern weiss ich nun was man unter einem Computertürken versteht. Dieses Wort hatte ich zuvor noch nie gehört oder gelesen. Also zum Computertürken geht man wohl, wenn z.B. das Display am geliebten Smartphone defekt ist. Der repariert sowas dann, mehr oder weniger gut *grins*. Hab den Begriff dann gegoogelt und dieses Wort wird wohl tatsächlich in Internetforen benutzt. So richtig nett finde ich das Wort nun wieder nicht. Auf der anderen Seite ist es wohl nicht sooo abwertend wie der Kümmeltürke, wobei beim Kümmeltürken die Etymologie wohl mal eine ganz andere war. Keine Ahnung ob mir das nur so vorkommt, auch das Wort „Türke“ hat vielleicht nur in meiner Wahrnehmung so einen negativen Bezug… Im englischen Sprachraum ist das wohl nicht so, sonst würde die Firma Amazon wohl kein Webangebot „Mechanical Turk“ nennen…

Dann ein Update zum Thema Sicherheitswahrnehmung. Je mehr man sich von etwas bedroht fühlt, desto stärker fokusiert man sich auf dieses Thema. Rabi hatte dafür mal ein eigenes „Fachwort“ erfunden – mir fällt es gerade nicht mehr ein. Zudem gibt es da eine etwas eigenartige Wahrnehmungseigenschaften von mir, ich komme ja sehr viel in Deutschland rum. Nachteil daran, immer wenn in einer mir bekannten Gegend etwas Schlimmes passiert kommt mir das viel näher vor. Eine junge Frau wurde vergewaltigt und ermordet. Gut solche entsetzlichen Verbrechen passieren eben immer wieder. Aber sie wurde eben bei ihrem Lauftraining angegriffen, Kerstin läuft und ich auch. Noch dazu hab ich mal ein halbes Jahr lang im Nachbarort gewohnt. Mit solchen Gedanken kann man sich perfekt in eine „gefühlte“ totalte Unsicherheit reinsteigern. Ich dachte mir, ich schreib es mal auf – ich vermute anderen Menschen geht es mit solchen „gefühlten“ Aneinanderreihungen ähnlich.

Jetzt muss ich leider schon wieder zum Ende kommen, bin schon wieder in der letzten Phase meiner Reisevorbereitungen. Nachher geht es gleich los, dann bin ich erst Freitagnacht wieder zurück. Um dann Sonntagvormittag schon wieder durchzustarten. Was hab ich dann heute so alles vorbereitet?

  • Beim Aquarium musste noch Wasser gewechselt werden, zudem habe ich den Wassertank für die Niveauregulierung aufgefüllt. Am Futterautomaten hab ich zur Sicherheit noch die Batterien getauscht und frisches Futter eingefüllt.
  • Damit ich Wechselwäsche habe wenn ich zurück komme, hab ich noch eine Waschmaschinenfüllung mit Funktionskleidung gemacht. Die hab ich aufgehängt und wenn ich Freitag zurück komme verwende ich die dann gleich wieder.
  • Im Kühlschrank hab ich ebenfalls noch ein paar Dinge ausgeräumt.
  • Jetzt lass ich dann die Spülmaschine noch einmal laufen.
  • Bügle in der Zwischenzeit meine fünf Hemden für diese Woche.
  • Und gehe kurz unter die Dusche.

Am späten Abend bin ich dann bei Kerstin und ihrer Mutter und gehe mit Kerstin irgendwo was essen…

Vorurteile, das eigene Weltbild und was ist mir wichtig?

Zunächst mal Danke für die interessanten Kommentare. Ich muss zugeben, ich bin gerade etwas verwirrt wegen der vielen verschiedenen Themen die wir hier gerade „aufgemacht“ haben. Irgendwie hängt aber eben doch alles mit allem zusammen – Aufklärung, Sexualität, Vorurteile, Rassismus, Ängste und Sorgen. Reales Sicherheitsrisiko und gefühlte Unsicherheit… fällt mir schwer da gerade ne gute klare rote Linie zu finden. Aber gut, es ist ein Tagebuch, keine wissenschaftliche Abhandlung oder politische Streitschrift. Was ich als Vorsatz mitnehme, mehr über Vorurteile, Sexualität und Ängste mit in meine Tagebucheintrag aufzunehmen. Mal sehen wie, wann und wo das passt. Ein paar Gedanken möchte ich als Zwischenergebnis aber noch kurz für mich festhalten.

Bezüglich manchem gefühlten Sicherheitsrisiko habe ich zumindest bei mir manchmal den Verdacht, das könnte eine einfachere Ablenkung vor den eigentlichen Problemen sein. Probleme und Baustellen hab ich nämlich gerade genug, wenn man in meinen Terminkalender kuckt, könnte man meinen bei den ganzen OP-Terminen müsste ich Chirurg sein – nein das sind die Termine der Verwandtschaft. Bis Weihnachten hab ich zudem eine extrem hohe Auslastung durch meine Kunden. Also eigentlich müsste ich demnach über verdeckte Darmperforationen, evtl. künstliche Darmausgänge oder dreifach negativen Brustkrebs schreiben. Aber gut, vermutlich macht dieser Effekt jeden Krimi, Thriller oder Horrorfilm so unterhaltsam. Das ist gruselig, lenkt ab und in der Realität ist es extrem unwahrscheinlich, dass man mit Ähnlichem konfrontiert wird. Gut das ist jetzt bei einigen der Bedenken über die andere Tagebuchschreiber geschrieben haben nicht ganz sooo einfach. Da liegt die wahrgenommene Bedrohung eben näher. Für mich persönlich wäre das aber vermutlich schon so…

Bei den Vorurteilen bin ich immer noch nicht viel weiter, aber einen Punkt kann ich an einem Kommentar von rabi festhalten:
… Wenn ich an einen Geldautomaten oder Fahrkartenautomaten gehe, da schaue ich mir auch immer das Umfeld an, ob da irgendwelche Gestalten in der Nähe rumlungern. Im Zweifelsfall warte ich dann oder suche mir einen anderen Automaten. …
*bingo* – das mache ich nämlich 1:1 genauso. Ich bin quasi ständig daran meine Umgebung nach Bedrohungen abzuscannen. Automaten in Verbindung mit Geld sind da natürlich ein besonders sensibler Punkt. Tatsächliche schlechte Erfahrungen habe ich hier bisher keine gemacht. Aber im Grunde ist es natürlich schon sehr rassistisch…

Auch ich Frage mich natürlich wie mein Weltbild so aussieht. Was ist mir den besonders wichtig? Und was gefällt mir nun so überhaupt nicht? Wieder ein Punkt den ich in meinen Einträgen stärker betonen könnte… langsam muss ich mir glaube ich eine Liste für meine Tagebucheintragsvorsätze machen…

Von Sicherheit, Ängsten und Vorurteilen

So nun konnte ich die lange Autofahrt nutzen und nochmal über den Eintrag von Suzaku nachdenken. Dabei ist mir zu diesen Themen überraschend viel durch den Kopf gegangen. Letztlich hab ich mich gefragt wie ich das nun alles in einen Tagebucheintrag bringen soll – fast unmöglich. Aber ich wollte ja eh endlich versuchen wieder mehr Tagebuch zu schreiben. So kann ich die Zeit bis zu den Weihnachtsstöckchen überbrücken *grins*…

Gerade das Thema Sicherheit nimmt in meinem Leben einen zentralen Raum ein. Da gibt es viel Platz um vielleicht mal den einen oder anderen interessanten Eintrag aus meiner Vergangenheit.

Zum Thema Angst und Ängste ist mir eine Punkt wichtig. Angst ist vermutlich ein schwieriger Begriff den gerade hier ein paar Leute sehr unterschiedlich auslegen. Es gibt eben echte Angst mit vielleicht sogar sehr starken körperlichen Symptomen oder eher ein besorgt sein. Keine Ahnung wie man das in Tagebucheinträgen am besten vermitteln kann, um welche Stufe von „Angst“ es den nun genau geht. Was mir aber selbst schon oft passiert ist, ich kann mich super in Dinge hineinsteigern und die Gedanken noch viel besser in Rotation bringen.

Deshalb ein einfacher Einstieg. Ich hab mich dann im Auto selbst gefragt, wovor habe ich den aktuell konkret „Angst“?
Ich bin der absolute Kontrollfreak, die Kontrolle zu verlieren und nicht mehr selbst über mich bestimmen zu können ist Horror für mich. Sowas könnte in sehr unterschiedlichen Situationen „passieren“…

  1. Wenn wir als Paar von einer wilden Horde von 20 Leuten eingekesselt werden hab ich natürlich keine Chance Kerstin zu beschützen.
  2. Das geht in die andere Richtung aber genauso. Wenn ich z.B. irrtümlich von Polizei und Justiz für ein Verbrechen belangt werde, das ich garnicht begangen habe.
  3. Wenn sich andere Menschen unkontrolliert oder panisch verhalten und ich den Eindruck habe die Situation nicht kontrollieren zu können. Insbesondere wenn Menschen z.B. etwas zuviel Alkohol getrunken haben.
  4. Dann ein Hauseinbruch, Überfall oder bestohlen zu werden. Viel zu stehlen gibt es bei mir nicht, aber die Situation an sich – ohje, sehr unschön.
  5. Auch Männer werden vergewaltigt, davor haben wir Männer genauso „Angst“ wie Frauen. Das ist ähnlich wie die „Angst“ vor Krieg eher so ein diffuses Gefühl im Hintergrund. In Alltagssituationen, z.B. Nachts alleine im Parkhaus hätte ich damit kein Problem. Da hätte ich eher Angst mit irgendwelchen betrunkenen Jugendlichen aneinander zu geraten.
  6. Die Angst vor der eigenen Aggression. Wenn es tatsächlich mal zu einer gefährlichen Situation kommen sollte etwas zu heftig zu reagieren. Deshalb versuche ich z.B. bewusst Abstand zu Waffen zu halten.
  7. Krankheiten, vermutlich fast am wahrscheinlichsten. Darüber denke ich ziemlich wenig nach, hier versuche in das Thema anders herum anzugehen und mache mir positive Gedanken über meine Gesundheit.
  8. Unfälle, insbesondere Autounfälle – das beschäftigt mich schon. Ich fahre sehr viel Auto und ich sehe oft Unfälle auf der Autobahn. Wie schnell das geht hab ich am Rande nun schon ein paar Mal miterlebt, deshalb hab ich mir vor ein paar Wochen eine neue Winterjacke in Signalfarbe gekauft. Die liegt es immer im Auto…
  9. Amokläufe oder Terroranschläge, da hab ich lange nachgedacht. Sehr diffus, Ende September hatte ich meinen Marathonlauf, klar denke ich da auch an den Anschlag beim Boston Marathon. Darum hatte ich mir Gedanken gemacht, wenn es nun zu einem Anschlag kommen sollte, welchen Weg würde ich dann zurück in mein Hotel wählen. Echte Angst nun direkt unmittelbar Opfer eines Anschlags zu werden hatte ich dann aber irgendwie auch nicht.

Mehr ist mir zu dem Punkt auf der Fahrt nicht eingefallen. Wovor habt Ihr den noch so Angst?

Auf den letzten Kilometern hab ich mich dann noch gefragt was für Vorurteile ich den so habe. Jeder Mensch hat Vorurteile, finde ich ganz normal. Aber welche Vorurteile hab ich den nun ganz konkret? Und was ist gesundes Misstrauen oder naives Gutmenschentum? Wie geht man mit den eigenen Vorurteilen am besten um? Ich glaub über den Punkt muss ich noch genauer nachdenken, da bin ich noch nicht wirklich weit gekommen…

P.S. das Thema ist eigentlich sehr ernst, aber ich halte es für wichtig wenn man die Dinge nicht zu verbissen angeht und evtl. auch über die eigene „Angst“ zumindest ab und an lächeln kann.

Gesundheit und Ernährung / Halloween / Herbstwanderungen / Schuhtick Barfusslaufen

Also das Jahr 2016 will irgendwie nicht besser werden, wenn es nach mir ginge hätten wir schon im Mai ins Jahr 2017 wechseln können. So geht das Spiel nun eben noch zwei Monate weiter. Mein Wunsch für das nächste Jahr: keine weiteren schweren Krankheitsfälle in meinem unmittelbaren Umfeld. In meinem letzten Eintrag hatte ich es von Ernährung und Gesundheit – Teil von meinem Vorhaben war auch meine Verwandtschaft dazu einzuladen, quasi für die gegenseitige Motivation. Natürlich ohne die Leute zu bevormunden und als „Schullehrer“ aufzutreten. Insbesondere um meinen Vater mache ich mir da eben schon Sorgen. Schlechte Ernährung, Übergewicht, Bluthochdruck und nach einem Unfall im Italienurlaub sind die Bänder in einem Knie kaputt. Sprich ein Bewegungsmangel kommt noch mit dazu. Meine persönliche Einstellung, man kann Menschen nicht zu ihrem Glück zwingen. Dieser Punkt ist mir sehr wichtig, Leute müssen die Veränderung selbst wollen, sonst braucht man nicht anzufangen. ABER ich mache ab und an eben Angebote, so wollte ich mein eigenes Ernährungsprogramm vielleicht mal mit dem einen oder anderen gemeinsamen Kochabend ergänzen. Zudem hatte ich das Angebot gemacht, ob wir im nächsten Jahr nicht gemeinsam beim Firmenlauf als Team antreten. Klar dann eben nicht als Läufer sondern Walker, geht auch. Fast 7 km Walken wäre natürlich schon eine enorme Herausforderung für meinen Vater, ich hätte ihm da sogar gerne die eine oder andere privat bezahlte Stunde beim Physiotherapeuten oder Orthopäden bezahlt. Nur die Bereitschaft und Motivation war einfach nicht da. Tja, nun hat das Thema leider schon wieder eine völlig ungeplante und schlechte Wendung genommen….

Gesundheit und Ernährung
In diesem Fall hat es aber nicht meinen Vater sondern dessen Frau getroffen (meine Eltern sind geschieden). Genau mit ihr hatte ich in den Tagen davor gleich zwei Gespräche über Gesundheit und Ernährung. Ihre Schwester ist an Multipler Sklerose erkrankt und hatte erst kürzlich einen sehr starken epileptischen Anfall bei dem sie sich auch verletzt hat. Am Sonntag hab ich sie dann das letzte Mal gesehen auch da haben wir uns über vegetarische und vegane Ernährung unterhalten. Ihr selbst ging es schon seit ein paar Woche nicht besonders gut, vermutet wurden Wechseljahrbeschwerden. Da hatte sie wohl zudem ein Hormongel nicht vertragen und hatte erst kürzlich eine Ausschabung. Am Montag danach hatte sie wohl wieder so starke Unterleibschmerzen, dass mein Vater mit ihr ins Krankenhaus gefahren ist. Ergebnis, eine aktue Darmentzündung und nächste Woche müssen 30 Zentimeter Darm operativ entfernt werden. Ich sag ja, langsam reicht es wirklich mit Krankheiten.

Was nehme ich draus für mich mit? Der Ballaststoffanteil in der Ernährung muss hoch! Vor einiger Zeit hab ich da schon gute Erfahrungen mit indischen Flohsamenschalen gemacht. Aktuell mische ich mir täglich eine gute Portion Chia Samen ins Müsli. Hier schließt sich dann nämlich der Kreis zu den Tarahumara und dem Buch Burn to Run. Dort wird z.B. das Getränk Iskiate erwähnt – Hauptbestandteil: Chia Samen. Aber auch hier gehen die Meinungen in der Verwandtschaft sehr weit auseinander. Kommentar von Kerstins Mutter zum Thema Chia Samen: „Chia Samen!!!????!!! Hat Udo auch genommen, ein halbes Jahr später hatte er Leukämie!„.

Neben einem höheren Ballaststoffanteil halte ich die Reduzierung von Lebensmitteln mit verstecktem Zucker für wichtig. Da hatte Persephoneia in ihrem letzten Kommentar z.B. vollkommen Recht, wenn Joghurt dann natürlich „Natur“ ohne Zuckerzusatz – weil Laktose (Milchzucker) erhält mein Joghurt natürlich schon. Damit hab ich persönlich auch kein Problem, also mein „Ernährungsziel“ oder besser die Herausforderung, wie deckt man einen Energiebedarf von teilweise bis zu 3.000 Kilokalorien mit einer gesunden ausgewogenen Ernährung *grins*? Sprich ich brauch Kohlenhydrate und Fette, die Frage ist nur welche. Und genau das ist für mich eine der faszinierenden Erkenntnisse am Marathonlaufen, bei Kilometer 38 zeigt einem eben der Mann mit dem Hammer ziemlich brutal ob man sich für die richtigen Fette entschieden hat und die Lipolyse damit sauber läuft *grins*.

Halloween
Man kann das Thema Ernährung meiner Meinung nach aber auch übertreiben. Manchmal muss man einfach leben! So stand ich Montagabend ziemlich spontan am Grill im Garten und hab mit dem Licht der Taschenlampe Steak und Würstchen gewendet. Es war ja Halloween und ich hab ständig auf die Horro-Clowns gewartet. Vorsorglich hatte Kerstin Süssigkeiten für die Kinder aus der Nachbarschaft bereitgelegt. Die Kinder haben sich dann aber nicht zu uns in den Garten getraut. Lag wohl an meiner Kleidung, schwarze Hose, schwarze Jacke, schwarze Mütze, dann hatte ich noch das normale Licht ausgemacht und neben dem Grill Fackeln angezündet. Hat die Kinder wohl an Hänsel und Gretel erinnert – aber ich hatte noch nicht mal ne Maske auf *upsi*. Haben dann mit Glühwein und Würstchen im Garten auf Horrorclowns gewartet.

Herbstwanderungen
Letzte Woche und den Feiertag am Dienstag haben wir dann für Herbstwanderungen genutzt. Zumindest ein paar Bilder hab ich da für Euch. Wir waren quasi nur bei uns um die Ecke. Aber der Goldene Herbst war dort super zu genießen:
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*hach*:
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Die Wanderung am Dienstag führte in einen Windpark, auch schön, aber nicht ganz sooo unbelastete Natur. Man hört es auf den Bildern nicht, ein Teil der Strecke führt aber an einer Autobahn entlang. Und der Wald wird sehr intensiv bewirtschaftet:
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Dafür haben wir ein kleines Picknick eingebaut. Es gab ein gefriergetrocknetes Nudelgericht aus meinem Notfallrucksack, das Wasser dafür haben wir mit dem Esbit-Kocher erhitzt. Hat super funktioniert und war schnell gemacht, wenn es noch kälter wäre hätten wir aber wohl zwei Esbit Jumbowürfel verwenden müssen. Aktuell hat einer gerade so gereicht:
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Schuhtick Barfusslaufen
So mein Barfusslauf-Experiment ist gestern dann ebenfalls gestartet. Klar, ich gebe zu man muss schon nen ziemlichen Schuhtick haben, wenn man sich ausgerechnet zum Barfusslaufen Schuhe bestellt – das is natürlich schon so ein kleiner Widerspruch in sich. Aber gestern kam meine Bestellung an, darf ich vorstellen meine Barfussschuhe:
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Dafür, das es eigentlich keine Schuhe sind waren sie schon mal verdammt teuer. Aber wenn ich mir mal was in den Kopf gesetzt habe, muss das sein, da bin ich extrem schlimm. Ich wollte eben genau jetzt damit anfangen, nach dem Marathon ist eben genau auch vor dem Marathon. Das wird eine sehr zeitintensive Geschichte. Genau dies ist auch mein erstes Fazit nach meinem ersten Spaziergang in diesen Schuhen. Ich habe die zugehörigen Einlegesohlen zunächst rausgenommen und meinen ersten Spaziergang unternommen. Man spürt wirklich jeden Stein und Gehen auf dem Vorfuss ist ziemlich anstrengend, merkt man schon nach ein paar hundert Metern. Mein Trainingsziel ist es, mit diesen Schuhen beim Gehen nun zunächst die Muskeln, Sehnen und Knochen in meinen Füßen zu stärken. Zudem muss mein Gehirn das Gehen auf diese Art lernen. Irgendwann im Frühjahr könnte ich dann mal versuchen auch kurze Läufe auf Vor- und Mittelfuß zu laufen. Mal sehen wie ambitioniert dieser Plan ist.