Büro (früher und heute) / Sexuelle Belästigung / Waffen + kleiner witziger Nachtrag

Büro (früher und heute)
Yea, endlich habe ich es geschafft unseren neuen Drucker im Büro in Betrieb zu nehmen! Die Anschaffung eines neuen Druckers war schon viele Monate geplant. Dabei kam mir der Gedanke, dass sich in den letzten Jahren in meinem Büro extrem viel verändert hat. Unter anderem spielt der Drucker inzwischen nicht mehr so eine große Rolle, wäre vor ein paar Jahren wohl noch nicht denkbar gewesen. Gut wir haben hier ein Multifunktionsgerät (Fax + Scannen + Kopieren + Drucken), die Scan-Funktion nutzen wir sehr häufig. Aber insbesondere die Faxfunktion ist schon fast ein Exot geworden. Selbst Ausdrucke benötigen wir nur noch sehr selten. Der Drucker ist so gesehen zum Staubfänger mutiert. Und wenn ich mir das so richtig überlege gibt es noch viele andere Dinge im Büro die total an Bedeutung verloren haben.

Wie wichtig früher so ein ISDN-Anschluss war, mit Telefonanlage und zugehörigen Systemtelefonen – diese großen Teile mit Megadisplay. Inzwischen hängt mein Headset direkt am Computer und neben dem Handy hab ich kein weiteres Telefongerät auf dem Schreibtisch. Selbst der Festnetzanschluss hat nicht mehr die Bedeutung wie früher. Meine geschäftliche Festnetznummer hab ich dauerhaft auf mein Handy weiterleiten lassen. Hätte ich mir nie träumen lassen, dass ein geschäftlich genutzter Festnetzanschluss mal ersetzbar sein könnte. Aber nach einigen „etwas“ längeren Störungen beim magentafarbenen Anbieter war diese Entwicklung im Prinzip klar. Gestörter Festnetzanschluss, ärgerlich, aber nicht mehr wirklich wild. Nur ärgerlich, weil ich die Flatrate für Auslandsgespräche nur für den Festnetzanschluss gebucht habe…

Briefe verschicken ist nach Faxe verschicken noch exotischer. Früher habe ich immer Briefmarkensets gekauft, Bögen mit selbstklebenden Briefmarken drauf – hach. Problem, das „Postunternehmen“ hat das Porto in den letzten Jahren so häufig geändert, dass ich zum einen nicht mehr mitkomme welches Porto den gerade aktuell ist, zum anderen müssten wir nun für diese Briefmarkenbögen Zusatzmarken kaufen. *hihi*, so groß sind die Briefumschläge garnicht, wie man da Briefmarken draufstückeln müsste. Dann verschicken wir eben mehr oder weniger keine Briefe mehr…

Das Büromaterial schließt sich in dieser Reihe dann gleich logisch an. Früher habe ich dies bei einem Büromaterial-Versender bestellt. Ein oder zwei Großbestellungen im Jahr. Die 10 Packungen DIN-A4 Papier, oder den 1.000er-Pack Briefumschläge… brauchen wir alles nicht mehr, schon seit Jahren. Diese Versandfirmen sind nur günstig wenn man große Mengen abnimmt, nur was will ich mit 1.000 Briefumschlägen, inzwischen ist es so, dass die Klebestreifen bei den Briefumschlägen nicht mehr kleben, weil das Zeug schon so lange lagert. Lohnt sich alles nicht mehr, unser Bedarf ist weg. Bis vor zwei Jahren sind wir immer zum Jahresanfang ins Lukas-Rieger-Einkaufszentrum *grins* gefahren, da gab es ein Fachgeschäft für Büromaterial. Da hatten wir dann unseren Jahresbedarf an Büromaterial gedeckt, dieses Geschäft ist inzwischen geschlossen. Der Bedarf geht also nicht nur in meiner Firma drastisch zurück.

Was wird als nächstes aus unserem Büro verschwinden? Ich vermute es wird die Kontoauszüge und die dazugehörigen Spezialordner erwischen. Die Banken stehen ohnehin schon unter einem ziemlichen Kostendruck, da möchte man diese Kontoauszugdrucker vielleicht nicht mehr so flächendeckend betreiben. Zum anderen ist es eh schon extrem schwierig die speziellen Aktenordner für Kontoauszüge in Büromaterialgeschäften für Privatleute zu bekommen. Also ich meine diesen großen zweireihigen Ordner im Stil normaler Aktenordner. Die sind inzwischen sehr teuer, quasi schon fast Exoten. Sooo wirklich notwendig sind die vielleicht demnächst auch nicht mehr. Mein Steuerberater bekommt die Kontobewegungen der Geschäftskonten seit einigen Jahren eh elektronisch. Sprich die Kontoauszüge pflegen wir somit mehr oder weniger nur noch für den Fall einer Betriebsprüfung durch das Finanzamt. Ob die dann überhaupt Kontoauszüge in Papierform sehen wollen… keine Ahnung – vermutlich eher nicht.

Vermissen würde ich meinen Terminkalender, da bin ich sehr „old-school“ und nutze so einen länglichen Wochenplaner. Pro Kalenderwoche eine Seite, dort sind dann alle Kundentermine und der Urlaub vermerkt. Oder in welchem Hotel ich von wann bis wann reserviert habe. Quasi mein „Fahrplan“ von Woche zu Woche. Gefällt mir besser als am Computer, weil ich es für übersichtlicher halte. Gerade in Besprechungen möchte ich eben nicht immer ein Notebook mitschleppen. Smartphone geht, da ist mir das Display aber für eine Wochenübersicht zu klein.

Sexuelle Belästigung
Über dieses Thema wird inzwischen viel gesprochen, dennoch hab ich den Eindruck es ist trotzdem ein Tabu. Gesprochen wird meist über irgendwelche besonders sensationellen / schlimmen / heftigen Fälle. Dabei ist das Problem wohl viel tiefgreifender und breiter als es wahrgenommen wird. Sprich selbst die Spitze des Eisbergs ist im Nebel nicht wirklich erkennbar. Daher zwei kurzes Updates, auch um meine eigene Wahrnehmung abzugleichen.

Eine Bekannte von Kerstin wurde von einem Arbeitskollegen belästigt. Was wohl sehr häufig passiert ist eine schleichende Grenzüberschreitung über einen längeren Zeitraum. Niemand möchte sich mit seinen Arbeitskollegen schlecht stellen und wegen jedem blöden Witz gleich zum Chef springen. Am Ende dieser Kette standen dann eben ziemlich eindeutige Grabschereien. Nun mit der Folge, dass der Arbeitskollege die fristlose Kündigung erhalten hat. Finde ich super, das die Firma hier so konsequent reagiert hat und keine halben Sache gemacht hat.

Die zweite Geschichte hat mir ein anderer IT-Spezialist beim Abendessen im Hotel vor ein paar Wochen erzählt. Auf dem Oktoberfest in München ist es üblich, dass Firmen komplette Tische reservieren und dann in Form eines kleinen Events mit ihren Kunden dort einkehren. Zuerst gibts tagsüber die Präsentation der neuesten Produkte und danach zieht man mit der Kundengruppe weiter auf die Wiesn. Besager IT-Spezialist hatte das zweifelhafte Vergnügen, dass er für die Betreuung dieser Kundengruppen verantwortlich war. Dabei ist es dann offenbar mehrfach eben auch zu sehr derben und heftigen sexuellen Übergriffen durch die Kunden gekommen. Der stand wohl ein paar Mal kurz davor die Polizei zu rufen, weil sich seine Kunden nicht mehr im Griff hatten. Und wir sprechen hier nicht über irgendwelche Unterschichtenprolls, sondern die angebliche Führungselite deutscher Unternehmen. Habe ich bisher ehrlich gesagt noch nicht erlebt, bei solchen „Werbeveranstaltungen“ benimmt sich eigentlich niemand daneben. Ein bischen Smalltalk, ein bischen Socializing aber dann war es das auch schon…

Waffen
Da Rianne dieses Thema erwähnte und da im letzten Jahr in ein paar Kommentaren aufkam, dass auch hier bei myTagebuch der eine oder andere nicht unbewaffnet aus dem Haus geht. Klar hab ich mir Gedanken über eine mögliche Bewaffnung gemacht – am besten gleich den Antrag für den kleinen Waffenschein abschicken? Fazit zumindest bei mir wird es auf absehbare Zeit keine Bewaffnung geben. Ergebnis meiner Überlegungen war einfach, dass Waffen zumindest für meine Bedürfnisse mehr Probleme als Nutzen schaffen. Die Verlockung ist groß und die Zahl der Youtube-Videos gibt ziemlich klar den Trend vor – nur wie realistisch und praxistauglich ist das wirklich? Hier mal ein Einblick zu meinen Schlussfolgerungen…

Aus meiner Sicht ist das Grundproblem die Dynamik der Situation. D.h. so eine Attacke passiert extrem schnell. Egal um welche Waffe es geht, man müsste sie aus einer Bewegung heraus sofort einsetzen können. Das müsste man ziemlich zeitaufwendig regelmäßig üben und noch schlimmer es würde bedeuten, die Waffe offen zu tragen. In der Tasche oder unter der Jacke dauert das viel zu lange. Und das offen und griffbereite Tragen ist dann wohl ein echtes Ausschlusskriterium. Jetzt sind bald wieder Weihnachtsmärkte, aber ich vermute mal mit offen getragener Waffe wäre da der Spassfaktor am nächsten Glühweinstand mega schlecht.

Messer die man schnell einhändig öffnen könnte sind dann eh noch ein Problem für sich. Ah, also den Nahkampf mit einem Messer würde ich jetzt mal als den absoluten Worst-Case sehen. Beim Stichwort Oktoberfest, letztes Jahr hat eine Frau tatsächlich in einer vermeintlichen Notwehrsituation ein Messer eingesetzt. Die hat jetzt ne Haftstrafe von über vier Jahren am Hals… Niemand ist gerne Opfer, stellt sich also schon die Frage nach den Alternativen. Reizgas, Pefferspray? Wenn ich das richtig recherchiert habe, wirkt das gerade bei Leuten die Alkohol oder Drogen genommen haben nicht immer. Gleichzeitig ist die Wahrscheinlichkeit hoch, selbst zumindest teilweise ebenfalls von dem Zeug was abzubekommen. Auch nix…

So ein Selbstverteidigungskurs wäre vielleicht nicht schlecht, dadurch wird man wohl eher nicht zum super Kampfsportler, aber evtl. hilft es gegen die typische Schockstarre und man schafft es überhaupt mal zu irgendeiner Form von Gegenwehr. Da ist der Unterschied zwischen Männern und Frauen vielleicht garnicht mal sooo groß! Allerdings fehlt mir gerade etwas die Zeit für so einen Kurs und den nächsten Erste-Hilfe-Kurs würde ich in der Priorität noch höher einordnen. Interessant wären noch diese Taschenalarme, gerade dieser Schrillalarm mit Gaskartusche soll wirklich sehr laut und wirksam sein… muss man aber eben immer griffbereit haben.

Meine persönliche Strategie mit der ich bisher sehr gut gefahren bin ist ein möglichst gutes Gespür für die Umgebung und Situation in der ich mich gerade befinde. Konfliktvermeidung und potentiell gefährlichen Situationen in weitem Bogen aus dem Weg zu gehen ist da eher mein Mittel der Wahl. Zumindest laufen kann ich inzwischen halbwegs gut *grins*.

kleiner witziger Nachtrag
*lol*, jetzt hab ich noch einen super witzigen netten Nachtrag. Kaum hatte ich meinen Eintrag hier gespeichert klingelt es gerade an der Tür. Ich mache auf, steht ein Polizist vor der Tür, oh oh oh… Was war passiert? Ich hatte nach meinem Marathon ein fremdes Laufshirt in meinem Kleiderbeutel gefunden. Hab dann mit dem Veranstalter Kontakt aufgenommen und es fand sich tatsächlich jemand, der dieses Laufshirt vermisste. Ich bekam die Anschrift und hab es per Post *grins* verschickt. Der Empfänger wollte sind nun persönlich bei mir bedanken, er hatte es wohl schon ein paar Mal versucht. Da ich ja beruflich unterwegs war, hat das aber nie geklappt. Jetzt kam er einfach mal im Dienst im Streifenwagen vorbei *grins*. Hat mir als kleines Dankeschön eine Flasche mit besonderem Bier geschenkt *freu*. War natürlich neugierig und musste jetzt gleich nochmal die Ergebnisliste prüfen *grins*, also vor DIESEM Polizisten sollte wirklich niemand versuchen wegzulaufen *HOLLA* *uff*, der hat für die Strecke fast genau 3 Stunden gebraucht, mehr als 2 Stunden schneller als ich und immer noch mehr als 40 Minuten schneller als Kai. Noch dazu ist der Polizist fast 10 Jahre älter als ich, er meinte die guten schnellen Zeiten wären bei ihm vorbei *ups*, *ehm*.

Hilfe oder Mitleid? Zwei Beispiele für grenzenlose Dummheit und noch ein paar Bilder…

Hilfe oder Mitleid?
Über das verlängerte Wochenende war ich bei Kerstin und ihrer Mutter. Eigentlich müsste es da gerade richtig gut laufen, es gibt Grund zur Hoffnung! Ihre Mutti ist inzwischen bei der vierten Chemo (von sechs) angekommen. Das Zwischenergebnis nach der dritten war – eigentlich – sehr gut, der Tumor ist um die Hälfte kleine geworden. Ich hab das Wort eigentlich bewusst gehäuft, den praktisch läuft es gerade unterirdisch -> schlecht! Gestern hab ich dann auch mal selbst kurz die Nerven verloren. Zuerst jammerte die gute Mutti die ganze Zeit, dass sie keine Kraft für das Essen mehr hätte. Teilweise so halb weggetreten. Gleichzeitig hatten wir ihr den Geschirrspüler nicht gut genug eingeräumt, da wollte sie dann alles nochmal komplett selbst aus- und wieder einräumen. Da ist mir dann der Kragen geplatzt, die konnte sich fast nicht mehr selber auf den Beinen halten, will aber da an dem Geschirrspüler rummachen. Klar ist das die absolute Bevormundung von mir, so möchte niemand behandelt werden und normalerweise behandle ich Menschen auch nicht so, es ist schließlich nicht meine Küche und nicht mein Geschirrspüler. Aber wer muss sich kümmern wenn ihr der Kreislauf dann tatsächlich zusammenbricht? Wer trägt sie ins Bett? Wer versorgt die Platzwunde? Wer ruft den Krankenwagen? Es gibt eben einen Unterschied zwischen Mitleid und echter Hilfe. Und bei der Hilfe geht es dann noch darum sich helfen zu lassen. Der Geschirrspüler war da nur ein Beispiel von vielen. Kerstin muss da gerade echt viel aushalten und ertragen, mega kompliziert.

Grundproblem ist wohl, dass ihre Mutter weder Motivation noch Perspektive hat. Mann vor ein paar Monaten gestorben, selber keine Wünsche, Träume oder Aufgaben. Da stellt sich natürlich die berechtigte Frage, wozu? Wozu sich so eine Chemo antun? Unser Zusatzproblem, quasi das Luxusproblem oben drauf, Kerstins Mutter ist extrem eigenwillig. Es ist sehr schwierig, mit ihr Kompromisse zu finden. Sie ist da sehr von ihrem Weg überzeugt, leider vertreten wir in vielen Dingen sehr gegensätzliche Ansichten. Egal ob Ernährung, Kleidung oder nur der Geschirrspüler. Im Prinzip alles Nebensächlichkeiten, aber da wird jedes kleine Ding gleich zur Staatsaffäre hochgekocht. An diesen „Reibungsflächen“ geht eben gerade sehr viel Energie verloren, die eigentlich für wichtigere Punkte benötigt würde. Inzwischen gibt es wohl auch psychoonkologische Hilfe für Angehörige, da werden wir uns mal beraten lassen…

Dummheit Beispiel 1
Ich glaube ich werde langsam wirklich alt! Ich bin viel auf Youtube, aber den Namen „Lukas Rieger“ hab ich am Wochenende zum ersten Mal gehört *schäm*, kennt ihr den? Muss man den kenne? Zumindest hat der gute Lukas wohl eine ziemlich große Fangemeinde *grins*. Vorletztes Wochenende waren wir in unserem ehemaligen Stammeinkaufszentrum, da waren wir früher ziemlich oft. Nach dem letzten Besuch waren wir aber beide der Meinung, da werden wir nicht mehr hingehen. Die Zusammenstellung der Geschäfte hat sich über die Jahre verändert, die interessanten Läden sind verschwunden und es gibt mehr oder weniger nur noch Bekleidungsgeschäfte für die aktuellen Modetrends. Inzwischen gibt es noch Konkurrenz durch ein zweites – größeres – Einkaufszentrum, das noch dazu näher an der Innenstadt liegt. Der Rückgang bei den Kunden ist dem Centermanagement wohl ebenfalls aufgefallen. Was macht man in so einem Fall? Nun, man schließt sich mit dem lokalen Radiosender kurz und organisiert eine Autogrammstunde mit „irgendeinem Sternchen“. Dumm wird die Sache, wenn die nette kleine Autogrammstunde mehr Zuspruch erfährt als geplant… Verkehrschaos vor dem Einkaufszentrum, Chaos im Einkaufszentrum – Aufzüge fallen aus, Scheiben gehen zu Bruch und dutzende der jugendlichen Fans fallen in Ohnmacht. Das schwedische Möbelhaus liegt an der gleichen Straße, nun einen Kilometer entfernt, wenn es dort eine Aktion gibt ist das Chaos auch schon immer vorprogrammiert. Haben wir einmal erlebt, müssen wir nicht nochmal haben… Merker für mich: in Zukunft immer prüfen ob am geplanten Einkaufstag in dieser Gegend irgendwelche Aktionen laufen.

Dummheit grenzenlos – Beispiel 2
Der Teilort in dem Kerstins Mutter lebt könnte nicht verschlafener und idyllischer sein, da leben maximal 50 Menschen. Einige der Bewohner sind noch dazu Ordensschwestern über 70 Jahre. Aber selbst dort kommt es zu filmreifen spektakulären Polizeieinsäzten. Zwei Jungs (16 Jahre alt) kamen auf die megatolle Idee mit einer Spielzeugwaffe ein Taxi auszurauben! Neben Handy und Geldtasche haben sie dem armen Taxifahrer dann noch das komplette Taxi geklaut und sind damit abgehauen – die Jugend von heute macht keine halben Sachen! Tja, die Polizei macht in so einem Fall dann eben auch keine halben Sache, zwei Polizeihubschrauber und ein Sondereinsatzkommando wurden eingesetzt. Showdown war dann in besagtem idyllischen Dörfchen. Lautsprecherdurchsagen – man soll das Haus nicht verlassen und jede Menge schwer bewaffnete Polizei. Ging offenbar alles halbwegs glimpflich ab und es wurde niemand verletzt. Die Gegend wäre eigentlich wie geschaffen für eine Flucht, quasi 1:1 aus dem ersten Teil von Rambo übernommen. Sehr unwegsames Gelände mit Höhlen und allem was dazu gehört. Wenn sich die Räuber tatsächlich in diesem großen Waldgebiet versteckt hätten, wäre wohl eine tagelange Megasuchaktion auf uns zugekommen.

Von dieser Wildnis hab ich natürlich ein paar Bilder für Euch. Am Samstag haben wir nämlich einen kleinen Spaziergang gemacht. Also wir mussten da nirgendwo hinfahren, die Wildniss beginnt ein paar Meter vom Haus entfernt.

So klein ist die Donau hier noch (nur die Fische im Wasser erkennt man leider nicht mehr auf den Bildern):
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Hier hat sich ein Biber ausgetobt, die Tierchen schrecken auch vor großen dicken Stämmen nicht zurück:
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Der Eingang zu einer der Höhlen in dem Karstgestein:
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Kleiner Donauzufluss:
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Montagnachmittag bin ich dann mit dem Auto weiter ins Hotel gefahren. Dort hab ich dann die Saunasaison für diesen Herbst/Winter gestartet. Hat mir super gut getan, allerdings hab ich es nicht lange ausgehalten. Die Handtücher die ich im Hotel geliehen hatte waren ziemlich dünn, dadurch wurde es mir am Hintern ziemlich schnell zu heiß *grins*. Das sind dann wohl die echten Luxusprobleme!

Bilder vom Limes und die Hamsterkäufe

*autsch* – ich werde langsam alt. Letzte Woche war ich auf dem Rückweg vom Kunden wieder bei einem kurzen Erkundungsabstecher. Im Juli war ich schon mal in der Gegend und hab mir kurz die Blinde Rot angesehen (Bilder findet ihr hier). Dieses mal ging es in der gleichen Gegend an die Überreste des römischen Limes:
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Genauer das Limestor von Dalkingen:
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War leider schon ziemlich spät am Abend, aber auf diesem Bild sieht man die Rekonstruktion des Limestors besonders gut:
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Nett gemacht mit gut ausgezeichneten Wanderwegen. Gäbe in der Nähe noch weitere Museen, alles schön über einen Rundwanderweg miteinander verbunden. Fehlt nur noch die Zeit für die Tour *grins*…

Hamsterkäufe
Hihihi, na da werden sich ja morgen die Zoofachgeschäfte freuen, wenn unsere Regierung jetzt zu Hamsterkäufen rät *grins*. Ich bin schon seit über einem Jahr am Vorräte anlegen und meinen Notfallrucksack werde ich so schnell wohl nicht wieder los. Hab darüber zumindest in Andeutungen immer mal wieder in meinem Tagebuch berichtet. Auslöser war wohl das Buch „Blackout“ von Marc Elsberg. Die Einträge findet ihr hier:

Ich fand die Pressemeldung dazu heute aber schon ziemlich „schräg“. Es gibt da schon seit vielen Jahren einen Ratgeber vom Bundesamt für Bevölkerunsschutz. Ich binde Euch mal ein ganz interessantes Youtube-Video dazu ein:

Irgendwas ist immer – vollkommen den Rhythmus verloren

Jo, irgendwie haben mich die Ereignisse der letzten Tage und Wochen total aus dem Rhythmus gebracht. Mein persönliches Problem, wenn ich mal auf Rotation bin, komme ich eben nicht mehr so schnell runter. Gedanklich stecke ich – gefühlt – immer noch am Ende des Jahres 2015 fest. Die Silvesternacht, aber auch die ganzen privaten Tragödien seither. Ich fürchte das mit dem Jahr 2016 und mir wird nichts mehr. Allerdings frage ich mich auch, warum gerade mich diese Ereignisse so in Rotation versetzen. Der gute TortugaDorada hat im Februar mal in einem Kommentar zu einem Eintrag von mir geschrieben: „Man spürt schon deutlich, dass Du nicht in einer Großstadt wohnst„… Da hat er natürlich teilweise recht, auf der anderen Seite bin ich viel unterwegs und so fühle ich mich gleich von mehreren Ereignissen mehr oder weniger indirekt betroffen.

München – das war eben nicht irgendein Kentucky Fried Chicken Restaurant in dem die vielen Zeugen von der Polizei betreut und befragt wurden. Nein, es war das Restaurant an dessen nahgelegener U-Bahnstation ich aussteige und dann an dem Restaurant nach rechts ins Industriegebiet weitergehe wenn ich bestimmte Schulungen besuche. Zudem waren die unmittelbaren Auswirkungen bis in meine Region zu spüren, mein Bruder hat bei der Feuerwehr noch in der Nacht geholfen eine Polizeikontrollstelle auf der Autobahn auszuleuchten.

Ansbach – in einem meiner letzten Einträge habe ich von einem Ausflug zur „Blinden Rot“ berichtet. Ein Teil der Verwandtschaft war am Wochenende zelten, am Brombachsee. Das liegt beides so im 50 km-Radius um Ansbach.

Reutlingen – da wohnt eine Arbeitskollegin und zudem gleich die nächste Gegend in der wir uns sehr gerne für Wanderungen aufhalten. Gerade Orte wie Ansbach oder Reutlingen wären unser bevorzugtes Ziel um nach einer Wanderung noch ein Eis oder ne Pizza zu essen.

Die türkische Gemeinde hier in der Region dreht dann wohl gerade auch ziemlich frei. Vor ein ca. zwei Wochen gab es einen Brandanschlag auf einen türkischen Supermarkt. Danach hat in der nächst größeren Stadt ein Rollkommando von 15 vermummten Leuten mal eben einen Dönner-Imbiss zerlegt. Im Nachbarort gibt es eine türkische Privatschule die wohl zur Gülen-Bewegung gehört. Da wurden wohl Wände mit Totenköpfen beschmiert.

Neuester Trend hier im Ort, in der Nachbarstraße schmücken einige Leute ihre Häuser nun sehr exzessiv mit türkischen Flaggen. Wenn das so weiter geht, kucke ich mal eine „Hello Kitty“-Flagge oder so bestellen kann. Flaggen sind ganz allgemein nicht so mein Ding, aber gut jeder so wie er möchte. Nur wenn es zuviel wird, fühle ich mich immer irgendwie dazu verpflichtet ein Zeichen dagegen zu setzen.

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Ganz nach dem Motto „Irgendwas ist immer“, hatte ich dann diese Woche noch ein kleines Zahnproblem. Genau an dem Zahn hinter meinem Implantat hatte ich plötzlich eine Entzündung am Zahnfleisch. Hatte mir schon ziemlich sorgen gemacht, Zahnfistel oder ein Zahnstück von der Implantat-OP? Da stand einfach sehr komisch was raus, das beim Zähneputzen nicht weg ging – *ups*. Selber dran rumspielen bringt dann eben nichts, lieber jemanden fragen der sich damit auskennt. So war gestern meine Zahnärztin die Rettung, um 8:30 Uhr angerufen, um 9:30 Uhr war ich in der Praxis und um 9:45 Uhr auf dem Behandlungsstuhl. Um 9:50 Uhr war das Problem – Geschichte, ich habe mir offenbar ein unbemerkt ein Plastikteil ins Zahnfleisch gebissen. Keine Ahnung wie und wann das passiert sein könnte… seltsam. Naja, so konnte ich auch gleich noch einen Termin für eine professionelle Zahnreinigung Ende August ausmachen.

Ansonsten hatte ich sogesehen eine ruhige Arbeitswoche, auch wenn es sich nicht so angefühlt hat. Genau das wird mein Thema für dieses Wochenende, Ruhe finden und die eigenen Gedanken etwas zur Ruhe bringen. Mir geht es garnicht so sehr um die politische Meinung einzelner Leute. Bei mir kommen da gerade ständig mehr neue Fragen auf, andere haben da offenbar super schnell super einfache Antworten. Ich bin mir noch nicht mal sicher ob ich die richtigen Fragen im Kopf habe, da haben andere schon die Lösung fertig?

Und dann kommt München…

ach Leute, ehrlich gesagt ging mir heute den ganzen Tag der Eintrag von shesnotyou nicht aus dem Kopf. Allerdings gingen mir auch einige Eurer Kommentare zu diesem Eintrag nicht aus dem Kopf. Hatte mir dann über den Tag schon ein paar Gedanken im Kopf zurecht gelegt. Nach der Arbeit war ich gerade mit der nächsten Laufeinheit fertig und steige aus der Dusche – plötzlich ging meine KATWARN-App los. Ich hab da unter anderem die Orte von meinen Kundeneinsätzen hinterlegt. Normalerweise bekomme ich da in letzter Zeit eine Fülle von Unwetterwarnungen.

Heute war die Meldung allerdings anderes – Sonderfall – ein Amoklauf in München und der oder die Täter laufen noch frei herum. Nahverkehr ist eingestellt, man soll daheim bleiben und öffentliche Plätze meiden… jo… uff, Scheisse! Jetzt ist der Terror echt da…

Ganz in der Nähe des Tatortes befinden sich sogar zwei meiner Kunden. Letztes Jahr um diese Zeit war ich sogar sehr oft dort. Da wäre ich an einem Tag wie heute vielleicht sogar von Schwabing zum Olympiapark gelaufen. Abends war ich da sogar öfter mit Kollegen auf dem Tollwood-Festival. In lauen Sommernächten muss man einfach mal auf dem Tollwood gewesen sein, zuerst was Essen, dann veganes Eis zur Nachspeise und hinterher noch ein Aperol Spritz in der tanzbar. Das war so unser Standardprogramm… und jetzt gleich in der Nähe diese Tragödie?

Ehrlich gesagt ist es für mich vollkommen egal ob die Täter nur einen islamistischen, rechten, linken, kurdischen oder einfach nur gestörten Hintergrund hatten. Es sind einfach Menschen die dort sinnlos abgemetzelt wurden.

Und so sind meine Gedanken dann gerade bei meinen Kollegen in München. Bei den Ärzten aus der Verwandtschaft die nun ihren Krankenhäusern in München in Bereitschaft stehen. Und natürlich denke ich auch an zwei Polizisten und zwei Sanitäterinnen die nun vermutlich irgendwo in München die Nacht in ihren Bereitstellungsräumen verbringen müssen.

Morgen geht es für uns auch wieder etwas weiter Richtung Süden. Ich hoffe wir kommen da überhaupt noch hin. Morgen wäre eigentlich Kindergeburtstag mit Zeltübernachtung und Lagerfeuer geplant, mal sehen was draus wird und wie sich das Wochenende entwickelt.

Ich denke an Euch da draussen – jetzt kommt wohl eine Zeit in der wir als Gesellschaft wieder enger zusammenrücken sollten…

Wochenrückblick KW28

Hmmm, eigentlich hatte ich gedacht nach der Fussball EM könnte ich meinen Fluchtrucksack ja wieder ausräumen und derartige Spinnereien sein lassen. Und dann knallt es gleich wieder, zuerst Nizza und dann die Türkei. Keine Ahnung ob es nur mir so geht, aber die Türkei rückt irgendwie immer noch mehr in den Brennpunkt. Schon komisch, auf der anderen Seite blöd, dass ich gerade über die Türkei extrem wenig weiss. Super schönes Land, aber über die politischen Strömungen, Gesellschaft oder die wirtschaftliche Lage weiss ich ehrlich gesagt so gut wie nichts. Ganz ehrlich, ich verstehe die Welt nicht mehr, Konflikte gab es immer, Krieg, Tod und Zerstörung haben uns Menschen schon immer begleitet und so wie es aussieht wird das auch so bleiben. Mein Problem, ich kann nicht erkennen, dass bei den aktuellen Konflikten überhaupt jemand einen Nutzen von einem „Sieg“ haben könnte. Religion halte ich für ein vorgeschobenes Argument. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand aus religiösen Gründen mal eben über 80 Menschen mit einem LKW umfährt. Gut ich bin eher Atheist, aber welchen Nutzen sollte eine Religion haben, wenn ein Land wie Syrien zu Schutt und Asche gebombt wird? Aber genug mit diesen Gedanken, ich wollte ja eigentlich „nur“ meine zurückliegende Woche mit ein paar Stichworten festhalten.

Dienstag
Da ging es für mich schon wieder zurück Richtung Heimat. Bei solchen Fahrten baue ich ab und an kleine Abstecher ein. So lässt sich schon mal erkunden ob eine bestimmte Gegend mal für eine zukünftige Wanderung oder einen Wochenendausflug in Frage kommt. Dieses Mal ging es in das Tal der Blinden Rot, die Blinde Rot ist ein Kocher-Zufluß.

Wie immer hab ich ein paar Bilder für Euch:
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Super ruhiges Tal und wie man sieht, ist dort an einigen Stellen der Wald immer noch komplett überschwemmt:
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Könnte als durchaus mal für eine Tour in die nähere Auswahl kommen. ABER eine Sache könnt Ihr Euch beim Anblick der Bilder fast schon denken, MÜCKEN!!! Also ohne Mückenschutz geht da nichts, ich würde fast sagen aktuell hat man da ohne angepasste Kleidung keinen Spaß. Mückenschutz ist also mein Geheimtipp, wenn einer meiner Leser in diesem Jahr noch eine Tour im Süden von Deutschland plant. Wobei die Mückenplage regional sehr unterschiedlich ist, hab inzwischen einige Spaziergänge in Wassernähe hinter mir. Es gibt entweder überhaupt keine Mücken, oder krass extrem viele.

Mittwoch und Donnerstag

Den Rest der Woche war ich in meinem Büro. Gerade nervt mich ein Kunde etwas. Dieser Kunde setzt sich ständig unrealistische Ziele, die wollen dort aber irgendwie nicht aus ihren Fehlern lernen. Ich gehe da sehr offenen mit meinen Kunden um, ich sagen denen meine Meinung und Einschätzung, aber irgendwie ändert sich nicht wirklich was… so verbrennt eben sehr viel Geld einfach so…

Am Mittwochabend waren wir dann zur Abwechlsung mal wieder mit Kollege IPhone und dessen Frau beim Essen. Da ergeben sich immer tolle interessante Gespräche. Der Kollege IPhone und ich haben auch viel gemeinsam. Gibt jedoch auch super nette Unterschiede, die genau zu diesen tollen Gesprächen führen. Herr IPhone liebt im Gegensatz zu mir Autos, hat uns dann breit von seinem Ausflug mit einem Jaguar F-Type ins Elsass erzählt. Besagten Jaguar F-Type hat er – kostenlos – von Jaguar geliehen bekommen. Sein eigener neu bestellter Jaguar hatte nämlich 6 Monate Lieferverzögerung. *Hihihi* und nun steht das gute Stück seit mehreren Wochen schon wieder in der Werkstatt – Softwareprobleme, das reicht für eine abendfüllende witzige Unterhaltung *grins*.

Freitag
Den Freitag hab ich von 9 Uhr bis 17 Uhr mehr oder weniger mit einer einzigen Telefonkonferenz verbracht. Klar, eine Mittagspause gabs natürlich schon. Danach hat mich Kerstin in die Autowerkstatt gefahren, mein Auto hatte Service und TÜV.

Auf dem Weg in die Werkstatt kamen wir schon wieder an einem Verkehrsunfall vorbei. Für mich immer eine schwierige Entscheidung, anhalten und helfen, oder weiterfahren? Dieses Mal war unsere gemeinsame Entscheidung, weiterfahren. Der Unfall war zwar vermutlich erst wenige Minuten vor uns passiert, aber es waren eben schon – gefühlt – genug Ersthelfer an der Unfallstelle. Klar, wenn ich mal Erste Hilfe leisten müsste, wäre es mir auch lieber, wenn ich es nicht alleine tun müsste. In diesem Fall waren aber schon einige Leute da und die ersten Warndreiecke wurden aufgestellt. Hier war es dann eben – für mich – sinnvoller langsam und aufmerksam in einer Schlange mit den anderen Autos an der Unfallstelle vorbeizufahren.

Nachdem ich mein Auto wieder hatte gabs in einem örtlichen Lokal noch einen vegetarischen Burger.

Samstag
Gestern hatte ich meinen ersten Longjog mit einer Zeitdauer von 3 Stunden. Hier hatte ich ja von Kilometern auf die Zeitdauer umgestellt. In Kilometern kam ich so auf eine Strecke von 23 Kilometern, eigentlich nicht viel. Aber beim Longjog geht es eben um ein Training mit sehr niedriger Herzfrequenz. Meine Zielgeschwindigkeit liegt dann bei „nur“ 8 min/km – das ist selbst Kerstin fast zu langsam *grins*.

Als Belohnung haben wir am Abend gegrillt und unseren Feuerkorb angemacht. Ah, hab ich schon erwähnt, dass ich in letzter Zeit immer öfter von Rot Wein auf alkoholfreies Bier umsteige? Nach so einem Lauf waren bei mir doch ziemlich schnell einige Flaschen alkoholfreies Pils weg. *ups*, ich darf nur nicht zu laut sagen, das Bier kam nicht mal aus meinem Bundesland *grins*.

Sonnstag
Heute war schon wieder packen angesagt. Diese Woche bin ich mit Kerstin gemeinsam im Hotel. Zumindest für mich ist es leider kein echter Urlaub, ab Montag betreue ich bei einem Kunden eine Systemumstellung. Auf der anderen Seite haben wir so bis Freitag eine super Trainingsumgebung…

Der Tragödie zweiter Teil

Mein sonst grenzenloser Optimismus verschwindet gerade. Ich bin nervös, gereizt und irgendwie nicht so ganz bei der Sache. Ständig Unwetter, Terrorgefahr zur Fussball-EM und der Türkeikonflikt. Da könnte ich mich gerne reinsteigern, sorgt gerade aber eher „nur“ für zusätzliche Anspannung.

Trauerfeier und Beisetzung von Udo sind nun gerade mal eine Woche her. Da kommt gleich der nächste Megaschock, Kerstins Mutti spürte seit ein paar Monaten einen ziemlich großen Knoten in der Brust. Sie hatte wegen der Stammzelltransplantation und danach dem Tod von Udo einfach nicht die Kraft für einen eigenen Arztbesuch. Gestern war nun ihr Termin beim Arzt. Auch hier hatten wir zunächst wieder Hoffnung, ist vielleicht nur eine Zyste. Oder mein Gedanke, vielleicht sind durch die Aufregung und Trauer einfach nur die Hormone komplett durcheinander. Nein, der Gynäkologe hat sofort das Telefon in die Hand genommen und im Krankenhaus einen OP-Termin schon für den kommenden Mittwoch vereinbart. Nächste Hoffnung ist dann wohl ein möglichst guter Befund für die Gewebeproben aus der Pathologie.

Macht mich gerade einfach sprachlos, die ganzen Alltagsunglücke sind da noch garnicht mitgezählt. Einen Tag vor der Trauerfeier ist auch noch der Wäschetrockner kaputt gegangen. Und diesen Mittwoch dann der Rasenmäher gleich hinterher. Yo, wenn es knallt dann eben gleich richtig.

Ich bin eigentlich nicht sooo der Schraubertyp, sondern eher der Schreibtischtäter. Wir wollten aber eh zu Kerstins Mutter fahren, da konnten wir dann auch gleich den Rasenmäher genauer ankucken. Da muss ich einfach sagen, Kerstins Mutter ist echt ne starke Frau. Die wäre ja gerade richtig gut bedient mit ihrem Schicksal, aber so standen wir nun zu dritt um diesen Rasenmäher und haben gemeinsam an dem Teil rumgeschraubt. Kerstins Mutter hatte unter der Woche schon den Luftfilter gereinigt, das Teil wollte aber einfach nicht mehr anspringen. Hab ihr dann den Vergaser gezeigt und wie man den öffnet. Tja, zumindest kleines Glück und Wunder gibt es noch – der Rasenmäher springt wieder an!

Haben die Zeit dann gleich genutzt und den Rasen gemäht. Auch da hat mir Kerstins Mutter den Mäher schon fast mehr oder weniger aus der Hand gerissen und selber gemäht. Ihr hättet sehen müssen wie glücklich diese Frau mit diesem Mäher über den Rasen geflitzt ist. Gut das ich ordentlich Heuschnupfen hatte, sonst hätte noch jemand die eine oder andere Träne gesehen, die mir bei diesem Anblick über die Wange gelaufen ist.

Schwer da noch positive Gedanken zu haben. Beim nächsten Besuch hier planen wir eine Übernachtung im Zelt incl. Lagerfeuer. Den Zeltplatz und die Feuerstelle habe ich in einem der vorherigen Einträge schon als Bilder gezeigt. Zelt ist auch schon bestellt, mal sehen…

Blut- und Stammzellspenden

So, die kommenden Tage bin ich schon wieder Strohwitwer. Dafür waren die ersten zwei geplanten Wochen real dann doch kürzer. Naja, das beste draus machen, mal sehen…

Freitag waren wir endlich mal wieder gemeinsam Blut spenden. Wegen meinem Zahnimplantat hatte ich einige Monate ausgesetzt. Bevor ich damit starte, ich habe das Thema Blutspenden schon in einigen Tagebucheinträgen behandelt, hier mal eine kleine Auswahl:

Ich hatte mich 2013 mit dem Thema Gesundheit beschäftigt, eine der Erkenntnisse war, dass ich mir oftmals mit Ärzten schwer tue. Ich bin da einfach der Kontrollfreak. Quasi als „Training“ um da mal etwas lockerer zu werden kam ich auf die Idee mit dem Blutspenden. Doch es hat sich gelohnt! Bisher eine meines der besten „Experimente“ der letzten Jahre.

Dieses mal war es dann auch besonders anspruchsvoll. Gleich als ich den Raum für die Blutentnahme betreten hatte, gab es bei einer Spenderin Schwierigkeiten mit der Venenpunktion. Eine Mitarbeiterin des Entnahmeteams war wohl neu und unerfahren und so puhlten gleich zwei Leute in der Vene der armen Spenderin Ewigkeiten lang. Jo, dafür war mein Blutdruck mit 140/90 wenige Minuten später echt super – finde ich jedenfalls. Mein Hb-Wert war mit 18,3 sogar super hoch, so einen hohen Wert hatte ich bisher noch nicht.

Bei der Blutentnahme selbst aber dann gleich der nächste Höhepunkt in meinem – „Wir werden mal locker“-Training. Ich hatte gerade auf der Liege Platz genommen, da bekommt ein paar Liegen weiter jemand „Kreislauf“. An der Stelle muss ich diesen Entnahmeteams echt mal meinen Respekt geben. Bevor so ein Träumerchen wie ich überhaupt realisiert was gerade abgeht, waren schon vier Helfer bei der junden Spenderin, Füße hoch und Seitenlage. Einer der drei anwesenden Ärzte war ebenfalls innerhalb von 10 Sekunden da. Ich würde fast sagen, die Leute haben genau diese Situation vorher trainiert. Hihi, mich hat dann auch gleich noch die neue Mitarbeiterin angezapft. So hatte ich dann die Wahl, entweder kucke ich in Richtung Nadel oder in die Richtung der Spenderin mit Kreislauf. Hab mich gegen die Nadel entschieden…

Zumindest bei der Organisation kann ich professionell mitreden. Das war Blutspendeaktion in einem Pfarrheim, es waren noch dazu viele Spender da. Die Abläufe sind aber immer gleich und wirklich super durchdacht. Worst-Case wäre ja, dass die Blutspenden irgendwie durcheinander kommen. Um das zu verhindern gibt es ein ziemlich umfangreiches Qualitätsmangement mit Barcodes und Checks, zumindest das finde ich schon so interessant – da bekommt man echt was geboten für seine Spende.

Bei unseren Spenden lief dann auch alles glatt, die Spenderin mit Kreislauf war ebenfalls wenig später schon wieder auf den Beinen. Eine Gedanke noch, jo, also wenn ich da beim Blutspenden mal „Kreislauf“ bekommen würde, dass wäre mir schon extrem peinlich. Genau den gleichen Gedanken hatte ich bei der Spende am 02.02.2014 auch schon, wenn es passiert, passiert es. Da kommt bei mir eben der Kontrollfreak durch, wenn da plötzlich vier Leute an mir rummachen und mir die Beine hochnehmen, urgs.

Über das Blutspenden kam ich damals auch zum Punkt Typisierung für eine Stammzell- oder Knochenmarkspende. Wir haben uns ja dann 2013 typisieren lassen. Dazu hab ich damals auch einen Eintrag geschrieben. Tja, vor drei Jahren waren meine Gedanken noch so in der Form, die Wahrscheinlichkeit für eine derartige Spende ist ja extrem gering. Worüber ich mir aber vorher nie Gedanken gemacht habe, dass jemand aus der eigenen Familie mal auf so eine Stammzellspende angewiesen sein würde. Das war für mich 2013 undenkbar.

Und genau dieser Fall ist nun tatsächlich eingetreten, wenn alles nach Plan läuft bekommt Kerstins Vater am Mittwoch seine Stammzelltransplantation. Das waren jetzt echt zwei verdammt schwere und harte Wochen, nach der Transplantation wird es aber zunächst mit viel Ungewissheit weitergehen. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt und Kerstins Papa ist wirklich verdammt zäh, der schafft das!

Ernährung in Bildern

Beruflich stecke ich gerade in einer Hochlastphase. Vorteil, dieses Projekt kann ich von meinem eigenen Büro aus bearbeiten. Nachteil, dadurch ergibt sich ein ziemlich geringer Abstand zwischen Arbeit und Privatleben. Die Gefahr ist groß, kein Ende zu finden und dann von sehr früh bis spät in die Nacht zu arbeiten. Jo, das ist dann der Preis der Freiheit und der Punkt wo man sich selbst sehr genau Grenzen setzen muss.

Klar sind auch meine Gedanken teilweise bei den Anschlägen in Brüssel. Nur der Fluchtrucksack ist ja schon seit den Anschlägen von Paris gepackt. Und seit den Vorfällen an Silvester bin ich noch aufmerksamer was Menschenansammlungen angeht. Eine wirkliche Steigerung ist da so vermutlich nicht mehr möglich. So auch nicht wünschenswert – wenn man sich nach solchen Anschlägen aus Angst für ein Leben im Bunker entscheiden würde, hätten die Terroristen wohl ihr Ziel erreicht. (Notiz an mich selbst: ich sollte nochmal einen Eintrag zum Thema Sicherheit schreiben, vermutlich mit eine Berufskrankheit.)

So aber nun zum eigentlichen Thema – Ernährung. Bei myTagebuch.de haben ja gerade einige Autoren über dieses Thema geschrieben. Es ist wohl schon einer der zentralen Punkte bei uns Menschen, etwas was sich offenbar auch zu unserer Identität dazugehört. Vielleicht werden Diskussionen zu diesem Thema deshalb oft so emotional / leidenschaftlich geführt. Ich dachte mir, ich dokumentiere einfach mal was ich im Verlauf eines Tages so zu mir nehme und zu welchen Zeiten…

Anmerkung vorab, ich mache keine Diät und ich versuche auch nicht im klassischen Sinn mein Gewicht zu reduzieren. Ich beobachte mein Gewicht und versuche mich an einer bewussten gesunden Ernährung. Ich verbiete mir nix, finde aber das eine oder andere Ernährungsexperiment super spannend. Letzte Anmerkung, laut der App meines Schrittzählers habe ich gestern 2.558 kcal verbraucht und hab 12.419 Schritte zurückgelegt. Und hier nun was ich an Energie zugeführt habe…

Den ersten starken Kaffee gabs um 7:32 Uhr:
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Um 8:28 Uhr gleich noch einen:
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Meine erste Portion Michkefir ist fertig (10:36 Uhr), ich hab den Kefir zunächst mal vorsichtig in einem Glas getestet:
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Der Kefir ist zukünftig für meine grosse Portion Müsli gedacht (10:40 Uhr):
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Hier mein komplettes Frühstück mit grünem Tee, Banane und dem Müsli (10:52 Uhr – ungewöhnlich spät):
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Um 12:32 Uhr gabs dann schon Mittagessen hinterher – Vollkornnudeln mit – Bärlauch und Aubergine:
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Nachschlag um 12:43 Uhr, wirklich sehr lecker:
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Nachtisch mit Kaffee und Obst um 14:27 Uhr:
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Um 16:06 Uhr wieder ein Kaffee zwischendurch, der Nachteil von Kaffeemaschinen wo man nur auf den Knopf drücken muss, man trinkt automatisch viel mehr:
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20:36 Uhr, Abendessen mit Rotwein und hinterher Tee. Das Brot haben wir natürlich geteilt und von dem Käse und dem Tomatensalat hab ich dann schon nicht mehr alles geschafft:
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Jo, das war es auch schon… also ich war sehr gut statt *grins*.

Rosenmontagsumzug (incl. Bilder) + Antwort auf eine private Nachricht zum Thema Flüchtlinge

Gestern waren wir nun, wie geplant, auf dem Rosenmontagsumzug in der nächsten Kleinstadt. Beim Wetter hatten wir deutlich mehr Glück als die bekannten Karnevalshochburgen am Rhein. Hat echt alles perfekt gepasst, Wetter, Stimmung und der Umzug selbst – genial. Es gab auch keine, von mir befürchteten Pöbeleien wegen der Flüchtlinge. Jo, ich bin und bleibe eben einfach ein Berufspessimist, genau aus diesem Grund sind solche Aktionen für mich besonders wertvoll!

Eines der Prinzenpaare aus der Region:
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Die Lokalzeitung hat sich ebenfalls für ein Motiv mit dieser Gruppe entschieden, trifft die Stimmung des Tages wohl am besten. Klein, ruhig und gemütlich:
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Piratenschiffe waren in diesem Jahr besonders im Trend, in dem Rosenmontagsumzug was bestimmt vier Piratenschiffe zu sehen:
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Nach dem Umzug gabs bei uns noch Faschingskrapfen und Tee. Die Stimmung war dieses mal „etwas“ lockerer, der Inhalt der Gespräche dafür noch erschütternder als beim ersten Treffen. An dieser Stelle aber zunächst ein kleiner Einwurf. Zu meinem letzten Eintrag habe ich gleich zwei private Nachrichten von einer Leserin erhalten. Ich würde gerne meine Antwort auf diese Nachrichten in dieser Eintrag einbauen, ich hoffe das ist so in Ordnung und ausführlich genug. Grundsätzlich kann ich viele Bedenken und Fragen in diesen beiden privaten Nachrichten sehr gut verstehen. Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und es noch zugespitzter formulieren, die Übergriffe an Sylvester waren eine Kriegserklärung für uns und unsere Kultur. Nur mit Krieg ist das eben so eine Sache, wer ist den nun genau „der Feind“ und wie bekämpft man ihn am besten?

In einem meiner vorherigen Einträge hab ich ja schon geschrieben, warum ich mich nicht für einen Gutmenschen halte. Ehm, ich bin gerade der, der im örtlichen Wald mögliche Fluchtpunkte und Verstecke auskundschaftet und dann die Zeit stoppt wie lange er von seinem Haus bis zu dem Versteck braucht. Ich bin der, der sich darüber informiert, welche Ausrüstung man benötigt um im Winter in alpinem Gelände mehrere Tage durchhalten zu könnnen. Und ich bin der, der am Wochenende diese Ausrüstung auf dem Trainingsgelände des nächsten Gebirgsjägerbataillons testet. Gutmensch? Objektiv betrachtet wohl eher leicht paranoider Spinner? Soviel mal dazu…

Bei den beiden Leuten, die da mit uns am Tisch Faschingskrapfen gegessen haben, konnte in nun bisher „den Feind“ noch nicht entdecken. Da war zum einen die junge Frau aus dem Sudan, ich hatte sie das letzte Mal Heike genannt. Die trägt ein großes Holzkreuz um den Hals und ist vor der Terrorherrschaft muslimischer Reitermilizen geflohen. Wieso sollte sie ein Interesse an einer Islamisierung haben? Im Gegenteil, wir haben uns „etwas“ blamiert, weil wir nicht so genau wussten wann Ostern ist *upsi*, „jo, da müssten wir jetzt mal im Kalender nachsehen *hust*…“.

Unseren zweiten Gast kannten wir bis jetzt noch nicht, ich nenne ihn mal Robert. Robert kommt aus Afghanistan, sein Vater war wohl hoher Beamter im Finanzminiterium in Kabul und wurde deswegen ermordert. Seine Mutter ist Gymnasiallehrerin in Kabul und seine größere Schwester Ärztin. Robert hat als Funker für eine Sicherheitsfirma in der japanischen Botschaft gearbeitet. Sein Job war der Funkkontakt zu den Konvois mit Diplomaten, wenn diese in Kabul zu einem Ministerium mussten. Aus dem Grund kann er nun eben nicht mehr sicher in Afghanistan leben. Hier bei uns hat er inzwischen einen dauerhaften Arbeitsvertrag beim örtlichen Burger-Schnellrestaurant. Die nächsten Schritte wären ein Führerschein und eine eigene Wohnung. Nur ist das der angesprochene Sozialschmarotzer?

Ich wurde gefragt ob ich mich auch für Obdachlose genauso einsetze wie für die Flüchtlinge. Ehrliche Antwort: nein. Ehrlich setze ich mich auch für die Flüchtlinge ungern persönlich ein. Meine soziale Ader ist wohl eher schlecht ausgebildet. Ich bezahle Steuern und halte es für die sinnvollste Lösung, wenn sich der Staat um Obdachlose und Flüchtlinge kümmert. Das schafft die notwendige emotionale Distanz und die Leute erhalten im Idealfall eine gute professionelle Unterstützung. Aktuell stecken wir aber in einer echten Not- und Krisensituation, in dem Fall ist der Staat überfordert und kann diese professionelle Hilfe meiner Meinung nach nicht mehr alleine gewährleisten. In diesem Fall endet meine Verpflichtung dann eben nicht beim „Steuern bezahlen“, da bleibt dann eben nichts anderes übrig als sich selbst – zumindest etwas – aus der Komfortzone herauszubewegen.

So ich hoffe ich habe nun nix ausgelassen und meine Sichtweise differenziert genug dargestellt. Nachrichten sind natürlich sowohl öffentlich als privat gerne willkommen. Eine letzte Anmerkung an die Leserin mit den beiden privaten Nachrichten, überleg Dir mal ob Du vielleicht ein paar private Tagebucheinträge zu Deinen Sorgen, Ängsten, Befürchtungen und persönlichen Erfahrungen mit Flüchtlingen verfassen möchtest. Würde ich sehr gerne lesen.