Nackenschmerzen, Beerdigung und Laufen

So, muss mich leider kurz fassen. Ich kämpfe seit zwei Wochen mit blöden Nackenschmerzen. Wenn ich mich bewege ist alles okey, aber sitzen ist ein Problem – insbesondere wenn ich am Computer arbeiten will. Vielleicht sollte ich doch noch eine Umschulung zum Profisportler in Erwägung ziehen *hust* *grins*. Im Schnelldurchlauf aber eine kleine Auswahl von Bildern und dem was in den letzten Wochen so passiert ist.

Zunächst ging es nochmals – ungeplant – in den Thüringer Wald, Kerstins Opa ist gestorben und so sind wir im Rahmen der Trauerfeier für ein Wochenende nach Thüringen. Auch dieses Mal lag unser Hotel sehr nah am Lutherweg, es gab sogar einen Lutherbrunnen mitten im Wald. Mutig wie wir sind, haben wir das Wasser sogar probiert:

Am Abreisetag haben wir noch eine kurze Erkundung zu einem Stausee gemacht, also die Gegend bietet genug Möglichkeiten für einige weitere Reisen dort hin:

Meinen 25-Kilometer-Lauf mit über 700 Höhenmeter hab ich super überstanden. Hat mächtig Spass gemacht. Schwäbisch Gmünd als Ausflugsziel kann ich ebenfalls sehr empfehlen. Kleine nette Stadt mit viel Natur aussen rum, auf dem Bild sieht man die Rems:

Die Gegend hat mir so gut gefallen, dass ich eine Woche nach dem Lauf nochmal mit Kerstin für einen Sonntagsspaziergang hingefahren bin. Der Alb-Marathon wäre insgesamt 50 Kilometer lang und führt über die sogenannten Drei-Kaiserberge. Mir hat der Halbmarathon über zwei der Berge (Hohenstaufen und Rechberg) voll und ganz gereicht. Auf dem Bild sieht man den Rechberg, oben auf dem Berg war dann auch das Ziel der 25-Kilometer-Strecke:

Bilck auf die Schwäbische Alb vom Rechberg aus, traumhaft schön!

So, mein Nacken ruft schon wieder, deshalb lieber kurze Tagebucheinträge, aber dafür wenn möglich wieder öfter. Insgesamt geht es mir persönlich – von den Nackenschmerzen abgesehen – super gut. Richtig tolle Stimmung habe ich leider trotzdem nicht. Kerstin geht es leider nicht wirklich gut, aber viele Dinge sind jetzt schon mal in Bewegung gebracht – da müssen wir jetzt sehen was daraus wird.

Es gibt immer eine Steigerung zu schlecht

Fühle mich in den letzten Wochen sehr gestresst, obwohl es nicht unmittelbar sonderlich viel stressiger als sonst ist. Ich komme nicht zur Ruhe, mir persönlich könnte es eigentlich nicht besser gehen. Aber das Unglück der Menschen um mich herum drängt sich dann eben doch ins eigene Leben.

Am Freitag ist Kerstins Opa gestorben. Wir hatten ihn auf unserer Urlaubstour im August noch im Pflegeheim besucht. Jetzt geht es am Wochenende schon wieder nach Thüringen – Trauerfeier. Abstimmung mit Kerstins Mutter und Hotel musste gefunden und gebucht werden.

Freitag dann trotzdem Besuch eines Musicals – Ablenkung. Samstag etwas Gartenarbeit, dann Fahrt ins schwedische Möbelhaus und weiter zu Kerstins Mutter. Sonntag Geburtstagsfeier von meinem Vater. Sonntagabend ging es für mich dann schon wieder ins Hotel.

Nächste schlechte Nachricht, mein Vater ist wohl seit Sonntagnacht im Krankenhaus, starkes Stechen in der Brust – schlechtes Zeichen. Bis jetzt wurde aber wohl noch nichts gefunden. Untersuchungen laufen noch – Scheisse…

Die Ruhe fehlt, wobei zuviel Ruhe auch schlecht sein kann. Mein Terminkalender im Oktober ist jedenfalls ziemlich voll.

Während die Leute um mich herum im Unglück versinken geh ich laufen, gestern 22 bergige Kilometer, war sehr anstrengend aber hat Spaß gemacht. Allerdings war ich danach ziemlich fertig… bin mal gespannt ob das mit 25 Kilometern und 700 Höhenmetern am 21. Oktober klappt – ohoh.

So jetzt trinke ich noch etwas Wasser, fahr ins Hotel, geh was Essen und danach in die Sauna. Danach fall ich wieder ins Bett und bin innerhalb von ein paar Sekunden weg…

Die Probleme der Anderen – Krebs, Bevormundung, helfen oder bemitleiden

Ich bin nicht sicher ob ich das schon mal erwähnt habe, seit einiger Zeit habe ich ein kleines Tagebuch Problem. Mir persönlich geht es im Prinzip megagut, besser könnte es eigentlich nicht laufen. Ich geb es zu, ich hab aktuell nur so Luxusprobleme wie mein Marathontraining mit meiner Firma und den Projekten dort unter einen Hut zu bekommen. Aber leider ist das Glück gerade extrem ungleich verteilt. Um mich herum brechen da gerade Welten zusammen. Das lässt mich nicht kalt, ich möchte helfen! Nur helfen wollen, helfen können und die Gesamtsituation überfordern mich dann doch sehr. Diese Themen tendieren dazu, ihre gesamte Umgebung zu vereinnahmen. Nur ich habe keinen Brustkrebs und keine Depressionen, folglich fühlt es sich falsch an, wenn ich in meinem Tagebuch jetzt genau darüber schreiben würde. Ich muss da erst noch den passenden Kompromiss finden, keine Ahnung wo der liegen wird.

Die Unglücksserie von Kerstins Mutter setzt sich leider fort. Zuerst stirbt der Ehemann an Leukämie und keine zwei Wochen nach der Beerdigung begann ihre eigene Chemo wegen Brustkrebs. Nach der ersten Chemo + Bestrahlung und OP hat sie nun schon wieder Knoten in der Brust. Zudem Schmerzen und seit der ersten Chemo vermutlich ein Fatigue-Syndrom. Auf der einen Seite kann ich sie mehr als verstehen, noch so vielen aufeinanderfolgenden schlechten Dinge, sieht man die Welt einfach zunächst insgesamt negativ. Kerstins Mutter lebt sehr abgeschieden und isoliert, dabei geht zumindest ein Stück der Sinn für die Realität verloren. Ich hab da Verständnis dafür, gleichzeitig führt dies einfach immer wieder zu extrem heftigen Konflikten. Um ein Beispiel zu nennen, Kerstins Papa hatte einen Hausmeisterservice, der war wirklich das absolute Handwerker-Multitalent. Problem, Kerstins Mutter sitzt nun in einem großen Haus mit großem Garten und jeder Menge Dinge die laufend gewartet werden muss. Darunter z.B. ein selbstkonstruiertes Hauswasserwerk. Oder der Garten mit eigener Streuobstwiese und etlichen Metern Hecke. Nur Kerstin und ich können an dieser Stelle ihren Papa einfach nicht ersetzen. Zum einen haben wir nicht das handwerkliche Geschick, zum andern fehlt uns schlicht die Zeit. Anfangs haben wir versucht hin und wieder mit Rasenmähen und ein paar Arbeiten zu helfen. Zum einen haben wir das dann aber wohl nie gut genug gemacht und zum anderen war Kerstins Mutter nicht zu einem Kompromiss bereit, was die Zeit und die Planung angeht. An Kerstins letztem Geburtstag wollte sie dann ganz spontan ein großes Frühbeet mit Erde befüllen. Eigentlich wollten wir aber mit ihr gemeinsam Kerstins Geburtstag feiern.

Nächster Punkt, sie hat es schon gerne wenn Kerstin bei ihr ist. Nur Kerstin hält es dort in dem Haus maximal für ein paar Tage aus. Und wenn Kerstin dort ist, machen die beiden trotzdem nix gemeinsam. Kerstin würde gerne für sie kochen, will sie nicht. Die beiden essen nicht mal gemeinsam. Wirklich viel kann die Kerstin auch nicht helfen und sitzt dann mehr oder weniger nur rum.

Mein persönliches Problem damit, ich gebe zu, ich neige manchmal zu Bevormundungen. Was die Einstellung zu Ernährung und Gesundheit angeht, sind Kerstins Mutti und ich wie Feuer und Wasser. Nicht falsch verstehen, Gesundheit ist uns beiden wichtig. Wir sind nur nicht einer Meinung was „gesund“ ist und was nicht. Kerstins Mutti hält Bio-Produkte für „Verarsche“, wenn der Preis nicht zu teuer ist kauf ich gerne „Bio“, meist mehr wegen ökologischen Gründen (nicht alles was Bio ist, ist auch gesund). Kerstins Mutti haut nochmal zusätzlich Glutamat in den Kartoffelsalat, bei mir sind solche Zusatzstoffe Tabu (wenn möglich). Ich wäre da schon kompromiss bereit, bei mir muss niemand veganes Bio-Zeug essen, ich koche auch gerne Fisch oder Steaks. Nur ich hab eben ein kleines Problem damit, wenn ich sehe, dass jemand wieder zu kräften kommen muss, aber keine Lebensmittel mit ordentlich Nährstoffen zu sich nimmt. Wir grillen und sie ist nur verkohlte Grillfackeln. Hey, ich hab da suber Rinderfilets auf den Grill geworfen. Kompromiss hätte ja sein können, dass man eine Grillfackel und ein Stück Steak isst, aber nö…

Geht noch weiter, Thema Schlafen. Sie schläft nicht mehr im Ehebett, sondern im Wohnzimmer auf der Couch. Hab ich Verständnis dafür, im Prinzip hatte sie noch überhaupt keine Zeit und Ruhe zu trauern. Dazu läuft der Fernseher die gesamte Nacht auf voller Lautstärke. Nur so kann der Körper garnicht zu Kraft kommen. Kompromiss könnte sein, dass wir ihr ein ruhiges Schlafzimmer ohne Ehebett einrichten. Aber solche Gespräche werden sehr schnell geblockt, verstehe ich auch, weil man einer erwachsenen Frau einfach nicht vorschreibt wie und wo sie schläft. Gleichzeitig sitzen wir eben daneben und sehen die Folgen.

Mit dem Rauchen komme ich zum Schluss. Mir ist es zunächst egal ob Leute rauchen oder nicht. Wegen mir müssen auf den Verpackungen auch nicht unbedingt abschreckende Bilder kleben. Wenn ich das Häufchen Elend aber rauchend im Garten sitzen sehe, da kommt schon so eine gewisse Form von Wut in mir auf.

Nein, ich halte mich da aktuell sehr zurück. Entsprechende Vorschläge mache ich gerade keine, ich halte mich da sehr zurück. Nur die Frage ist, wo und wie könnte man ihr nun konkret helfen. Was können wir auch tatsächlich leisten und wo überfordern wir uns? Wir werden versuchen da professionelle Hilfe zu bekommen. Unser Problem ist da wieder, Kerstins Mutter lehnt an dieser Stelle Hilfe von Profis gerade komplett ab. Wegen dem zweiten Knoten sind keine Arzttermine geplant und sie möchte auch keine weitere Chemo machen. Eine persönliche Einladung zur Selbsthilfegruppe von Frauen mit Brustkrebs, abgeleht. Kommentar zum Vorschlag vom Arzt wegen psychoonkologischer Unterstützung: „Das hat mir gerade noch gefehlt, noch jemand der blöd an mich hinschwätzt!“. Auf der einen Seite hab ich sie damals bei dem Satz super gut verstanden, wäre mir vermutlich genauso gegangen. Nur inzwischen sehe ich eben auch, die Situation überfordert uns und das wird vermutlich eher noch schlimmer, nicht besser.

Hilfe oder Mitleid? Zwei Beispiele für grenzenlose Dummheit und noch ein paar Bilder…

Hilfe oder Mitleid?
Über das verlängerte Wochenende war ich bei Kerstin und ihrer Mutter. Eigentlich müsste es da gerade richtig gut laufen, es gibt Grund zur Hoffnung! Ihre Mutti ist inzwischen bei der vierten Chemo (von sechs) angekommen. Das Zwischenergebnis nach der dritten war – eigentlich – sehr gut, der Tumor ist um die Hälfte kleine geworden. Ich hab das Wort eigentlich bewusst gehäuft, den praktisch läuft es gerade unterirdisch -> schlecht! Gestern hab ich dann auch mal selbst kurz die Nerven verloren. Zuerst jammerte die gute Mutti die ganze Zeit, dass sie keine Kraft für das Essen mehr hätte. Teilweise so halb weggetreten. Gleichzeitig hatten wir ihr den Geschirrspüler nicht gut genug eingeräumt, da wollte sie dann alles nochmal komplett selbst aus- und wieder einräumen. Da ist mir dann der Kragen geplatzt, die konnte sich fast nicht mehr selber auf den Beinen halten, will aber da an dem Geschirrspüler rummachen. Klar ist das die absolute Bevormundung von mir, so möchte niemand behandelt werden und normalerweise behandle ich Menschen auch nicht so, es ist schließlich nicht meine Küche und nicht mein Geschirrspüler. Aber wer muss sich kümmern wenn ihr der Kreislauf dann tatsächlich zusammenbricht? Wer trägt sie ins Bett? Wer versorgt die Platzwunde? Wer ruft den Krankenwagen? Es gibt eben einen Unterschied zwischen Mitleid und echter Hilfe. Und bei der Hilfe geht es dann noch darum sich helfen zu lassen. Der Geschirrspüler war da nur ein Beispiel von vielen. Kerstin muss da gerade echt viel aushalten und ertragen, mega kompliziert.

Grundproblem ist wohl, dass ihre Mutter weder Motivation noch Perspektive hat. Mann vor ein paar Monaten gestorben, selber keine Wünsche, Träume oder Aufgaben. Da stellt sich natürlich die berechtigte Frage, wozu? Wozu sich so eine Chemo antun? Unser Zusatzproblem, quasi das Luxusproblem oben drauf, Kerstins Mutter ist extrem eigenwillig. Es ist sehr schwierig, mit ihr Kompromisse zu finden. Sie ist da sehr von ihrem Weg überzeugt, leider vertreten wir in vielen Dingen sehr gegensätzliche Ansichten. Egal ob Ernährung, Kleidung oder nur der Geschirrspüler. Im Prinzip alles Nebensächlichkeiten, aber da wird jedes kleine Ding gleich zur Staatsaffäre hochgekocht. An diesen „Reibungsflächen“ geht eben gerade sehr viel Energie verloren, die eigentlich für wichtigere Punkte benötigt würde. Inzwischen gibt es wohl auch psychoonkologische Hilfe für Angehörige, da werden wir uns mal beraten lassen…

Dummheit Beispiel 1
Ich glaube ich werde langsam wirklich alt! Ich bin viel auf Youtube, aber den Namen „Lukas Rieger“ hab ich am Wochenende zum ersten Mal gehört *schäm*, kennt ihr den? Muss man den kenne? Zumindest hat der gute Lukas wohl eine ziemlich große Fangemeinde *grins*. Vorletztes Wochenende waren wir in unserem ehemaligen Stammeinkaufszentrum, da waren wir früher ziemlich oft. Nach dem letzten Besuch waren wir aber beide der Meinung, da werden wir nicht mehr hingehen. Die Zusammenstellung der Geschäfte hat sich über die Jahre verändert, die interessanten Läden sind verschwunden und es gibt mehr oder weniger nur noch Bekleidungsgeschäfte für die aktuellen Modetrends. Inzwischen gibt es noch Konkurrenz durch ein zweites – größeres – Einkaufszentrum, das noch dazu näher an der Innenstadt liegt. Der Rückgang bei den Kunden ist dem Centermanagement wohl ebenfalls aufgefallen. Was macht man in so einem Fall? Nun, man schließt sich mit dem lokalen Radiosender kurz und organisiert eine Autogrammstunde mit „irgendeinem Sternchen“. Dumm wird die Sache, wenn die nette kleine Autogrammstunde mehr Zuspruch erfährt als geplant… Verkehrschaos vor dem Einkaufszentrum, Chaos im Einkaufszentrum – Aufzüge fallen aus, Scheiben gehen zu Bruch und dutzende der jugendlichen Fans fallen in Ohnmacht. Das schwedische Möbelhaus liegt an der gleichen Straße, nun einen Kilometer entfernt, wenn es dort eine Aktion gibt ist das Chaos auch schon immer vorprogrammiert. Haben wir einmal erlebt, müssen wir nicht nochmal haben… Merker für mich: in Zukunft immer prüfen ob am geplanten Einkaufstag in dieser Gegend irgendwelche Aktionen laufen.

Dummheit grenzenlos – Beispiel 2
Der Teilort in dem Kerstins Mutter lebt könnte nicht verschlafener und idyllischer sein, da leben maximal 50 Menschen. Einige der Bewohner sind noch dazu Ordensschwestern über 70 Jahre. Aber selbst dort kommt es zu filmreifen spektakulären Polizeieinsäzten. Zwei Jungs (16 Jahre alt) kamen auf die megatolle Idee mit einer Spielzeugwaffe ein Taxi auszurauben! Neben Handy und Geldtasche haben sie dem armen Taxifahrer dann noch das komplette Taxi geklaut und sind damit abgehauen – die Jugend von heute macht keine halben Sachen! Tja, die Polizei macht in so einem Fall dann eben auch keine halben Sache, zwei Polizeihubschrauber und ein Sondereinsatzkommando wurden eingesetzt. Showdown war dann in besagtem idyllischen Dörfchen. Lautsprecherdurchsagen – man soll das Haus nicht verlassen und jede Menge schwer bewaffnete Polizei. Ging offenbar alles halbwegs glimpflich ab und es wurde niemand verletzt. Die Gegend wäre eigentlich wie geschaffen für eine Flucht, quasi 1:1 aus dem ersten Teil von Rambo übernommen. Sehr unwegsames Gelände mit Höhlen und allem was dazu gehört. Wenn sich die Räuber tatsächlich in diesem großen Waldgebiet versteckt hätten, wäre wohl eine tagelange Megasuchaktion auf uns zugekommen.

Von dieser Wildnis hab ich natürlich ein paar Bilder für Euch. Am Samstag haben wir nämlich einen kleinen Spaziergang gemacht. Also wir mussten da nirgendwo hinfahren, die Wildniss beginnt ein paar Meter vom Haus entfernt.

So klein ist die Donau hier noch (nur die Fische im Wasser erkennt man leider nicht mehr auf den Bildern):
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Hier hat sich ein Biber ausgetobt, die Tierchen schrecken auch vor großen dicken Stämmen nicht zurück:
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Der Eingang zu einer der Höhlen in dem Karstgestein:
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Kleiner Donauzufluss:
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Montagnachmittag bin ich dann mit dem Auto weiter ins Hotel gefahren. Dort hab ich dann die Saunasaison für diesen Herbst/Winter gestartet. Hat mir super gut getan, allerdings hab ich es nicht lange ausgehalten. Die Handtücher die ich im Hotel geliehen hatte waren ziemlich dünn, dadurch wurde es mir am Hintern ziemlich schnell zu heiß *grins*. Das sind dann wohl die echten Luxusprobleme!

Der Tragödie zweiter Teil

Mein sonst grenzenloser Optimismus verschwindet gerade. Ich bin nervös, gereizt und irgendwie nicht so ganz bei der Sache. Ständig Unwetter, Terrorgefahr zur Fussball-EM und der Türkeikonflikt. Da könnte ich mich gerne reinsteigern, sorgt gerade aber eher „nur“ für zusätzliche Anspannung.

Trauerfeier und Beisetzung von Udo sind nun gerade mal eine Woche her. Da kommt gleich der nächste Megaschock, Kerstins Mutti spürte seit ein paar Monaten einen ziemlich großen Knoten in der Brust. Sie hatte wegen der Stammzelltransplantation und danach dem Tod von Udo einfach nicht die Kraft für einen eigenen Arztbesuch. Gestern war nun ihr Termin beim Arzt. Auch hier hatten wir zunächst wieder Hoffnung, ist vielleicht nur eine Zyste. Oder mein Gedanke, vielleicht sind durch die Aufregung und Trauer einfach nur die Hormone komplett durcheinander. Nein, der Gynäkologe hat sofort das Telefon in die Hand genommen und im Krankenhaus einen OP-Termin schon für den kommenden Mittwoch vereinbart. Nächste Hoffnung ist dann wohl ein möglichst guter Befund für die Gewebeproben aus der Pathologie.

Macht mich gerade einfach sprachlos, die ganzen Alltagsunglücke sind da noch garnicht mitgezählt. Einen Tag vor der Trauerfeier ist auch noch der Wäschetrockner kaputt gegangen. Und diesen Mittwoch dann der Rasenmäher gleich hinterher. Yo, wenn es knallt dann eben gleich richtig.

Ich bin eigentlich nicht sooo der Schraubertyp, sondern eher der Schreibtischtäter. Wir wollten aber eh zu Kerstins Mutter fahren, da konnten wir dann auch gleich den Rasenmäher genauer ankucken. Da muss ich einfach sagen, Kerstins Mutter ist echt ne starke Frau. Die wäre ja gerade richtig gut bedient mit ihrem Schicksal, aber so standen wir nun zu dritt um diesen Rasenmäher und haben gemeinsam an dem Teil rumgeschraubt. Kerstins Mutter hatte unter der Woche schon den Luftfilter gereinigt, das Teil wollte aber einfach nicht mehr anspringen. Hab ihr dann den Vergaser gezeigt und wie man den öffnet. Tja, zumindest kleines Glück und Wunder gibt es noch – der Rasenmäher springt wieder an!

Haben die Zeit dann gleich genutzt und den Rasen gemäht. Auch da hat mir Kerstins Mutter den Mäher schon fast mehr oder weniger aus der Hand gerissen und selber gemäht. Ihr hättet sehen müssen wie glücklich diese Frau mit diesem Mäher über den Rasen geflitzt ist. Gut das ich ordentlich Heuschnupfen hatte, sonst hätte noch jemand die eine oder andere Träne gesehen, die mir bei diesem Anblick über die Wange gelaufen ist.

Schwer da noch positive Gedanken zu haben. Beim nächsten Besuch hier planen wir eine Übernachtung im Zelt incl. Lagerfeuer. Den Zeltplatz und die Feuerstelle habe ich in einem der vorherigen Einträge schon als Bilder gezeigt. Zelt ist auch schon bestellt, mal sehen…

Von Ruhe und sehr tiefen Abgründen

Eigentlich ist es hier gerade richtig schön ruhig, wären da nur nicht die extrem tiefen Abgründe die sich hier immer wieder neu auftun…

Zur Ablenkung haben wir auch bei uns im Garten etwas aufgeräumt, oder zumindest damit angefangen. Einen neuen Strauchschnittplatz wollen wir einrichten. Möglichst natürlich, hier mal die erste Seitenwand dafür:
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Zumindest haben wir schon mal besonders brächtige Schneckenexemplare im Garten:
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Über diese freut sich unser Igel gerade besonders, von dem hab ich sogar ein kleines Video für Euch:

Seit gestern bin ich nun wieder bei Kerstin und ihrer Mutter. Ich glaube diesen Sommer werde ich öfter draußen zelten. Und wisst ihr was? Ich hab den perfekten Zeltplatz dafür gefunden. Kuckt Euch mal diesen Traum an:
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Und hier:
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Für mich schreit dieser Ort geradezu nach Lagerfeuer mit Zelt…

Und für mich als Büromensch, Rasenmähen in einer neuen Dimension – doch das fetzt echt!
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Sorry, falls meine Einträge gerade etwas kryptisch klingen sollten und es etwas dauert bis ich auf Nachrichten reagiere. So wie die Zeichen stehen hab ich hier in meinem Tagebuch bisher gerade mal die halbe Tragödie festgehalten. Da geht es leider so tief runter in den Abgrund, das lässt sich in einem Eintrag garnicht erfassen.

Heute waren wir „Shoppen“, für Kerstin die Kleidung für Udos Trauerfeier kaufen. Jo, die Nerven liegen ziemlich blank. Unter solchen Umständen die passende Kleidung zu finden ist dann nicht einfach. Wir hätten es fast geschafft, dass die Verkäuferin beinahe mitgeheult hätte.

Ich versuche Ruhe aus mir selbst heraus zu finden, schwer aber geht gerade noch. Ich glaube es gibt in so einer Situation einfach viele Dinge, über die man einfach hinwegsehen muss. Rund um so eine Trauerfeier gibt es unheimlich viele Dinge, Nebensächlichkeiten die wirkich nicht wichtig sind. Die Leute setzen sich da aber unheimlich selbst unter Druck. Eigentlich völlig unnötig, im Prinzip geht es hier gerade um sehr existenzielle Dinge. Da sind Trauerkleidung, die Kuchen danach oder das Abendessen ziemliche Banalitäten.

Jeder trauert anders

„Sammeln Sie Punkte? – Ja, in Flensburg!“
Einer der Witze, die heute gemacht wurden…

Sorry, wenn die nächsten Einträge etwas durcheinander sein sollten, muss da einiges aufschreiben. Kann aber sein, dass die zeitliche Reihenfolge nicht passt… da müsst ihr durch.

Trauer ist wohl ein sehr individueller Vorgang, da muss jeder für sich den passenden Weg finden. Kerstin und ich sind gerade sehr gedankenverloren. Jeder hängt seinen Gedanken nach, schöne Erinnerungen, was wohl nach dem Tod kommt. Was man nun selbst im Leben anders oder „besser“ machen möchte.

Jedes Bild schmerzt, Gegenstände wecken Erinnerungen. Wisst ihr wie schwer es ist, die halbvolle Tasse mit Tee auszuschütten und in den Geschirrspüler zu stellen. Wenn man weiss das da noch vor wenigen Stunden ein geliebter Mensch daraus getrunken hat?

Wir sind heute Nachmittag nochmal zum Haus von Kerstins Eltern gefahren. Wir hatten mit vielem gerechnet, damit aber nicht. Kerstins Bruder räumt den Schuppen mit Geräten aus und ihre Mutter macht im Haus einen Großputz. Da finde ich mich halbwegs noch drin wieder, wenn es hart kommt fange ich auch zuerst an die Toilette zu schruppen. Viel Hektik, viel Unruhe… von uns lauter unwichtige Sachen. Wir sind gerade in einer komplett anderen Stimmung, das hat überhaupt nicht gepasst. Kerstin wollte ursprünglich noch ein paar Tage bleiben, fährt nun aber wieder mit mir zurück.

Noch viel schlimmer und das hat mich richtig entsetzt und fast umgehauen. Die haben bereits damit begonnen Gegenstände aus dem Inventar der Firma über das Internet zu verkaufen. Hier rufen schon die ersten Leute an, wollen vorbei kommen und Dinge abholen oder ansehen. Ich dachte mich trifft der Schlag! Der Mann ist gerade mal seit 24 Stunden tot und die fangen ziemlich unkontrolliert an die Firma aufzulösen. Ich vermute mal, sie haben schon gemerkt, das ich da anders drüber denke. Ich habe ihnen zumindest den sehr eindringlichen Rat gegeben, zunächst mit dem Steuerberater darüber zu sprechen. Jo, ich versucht hier in den letzten Tagen eine möglichst gute Unterstützung zu sein, aber sowas stellt mich echt auf eine verdammt harte Probe…

Ich verstehe, wenn Leute sich jetzt mit etwas beschäftigen müssen. Man kann ja Dinge sortieren, putzen und aufräumen. Aber jetzt schon verkaufen? Das geht mir zu schnell! Das reicht in ein paar Wochen auch noch… Da hat für mich eben auch eine Kehrmaschine und eine Grasrolle einen emotionalen Wert! Das muss jetzt doch einfach nicht sein, alleine die Anrufe von irgendwelchen Leuten würde mich gerade aktuell extrem belasten. Das könnte ich jetzt einfach nicht haben.

Aber so trauert wohl jeder anders…

Pfingstsonnstag 15.05.2016 – Der Tag an dem Udo starb

So, ich hab mir jetzt mal ne Woche Zeit gelassen, bis ich diesen Eintrag verfasse. Nun möchte ich genau diesen Tag aber doch für mich in einem Eintrag festhalten. Zudem lege ich damit noch ein paar Gedanken hier im Eintrag ab, so hab ich danach hoffentlich wieder einen klareren Kopf.

Mein letzter Eintrag endete damit, dass ich beim ESC eingedöst war. Es muss dann so etwa um 1:30 Uhr gewesen sein. Ich lag im Bett und Kerstin wollte gerade ins Bad um sich für die Nacht fertig zu machen. Ich wurde dann wach, als sie im Gang vor unserem Zimmer laut zu sprechen began. Irgendwas stimmte mit ihrem Papa nicht. Unserem Zimmer gegenüber gibt es auf dem Stockwerk noch eine kleine Toilette. Udo war wohl gerade auf dieser Toilette, antwortete aber nicht. Es waren nur irgendwelche total seltsamen Atemgeräusche zu hören. Wirklich, derartige Atemgeräusche habe ich zuvor noch nie gehört.

Gut mein erster Gedanke, der gute Udo sitzt eben auf dem Klo und will mal seine Ruhe haben. Wir klopfen, nix, wir sprechen ihn an, nix, wir versuchen die Türe zu öffnen, geht nicht. Kerstins Mutter wach gemacht, nein die Türe geht nicht auf und uns wurde immer mehr klar. Hier will jemand nicht seine Ruhe haben, hier passt was ganz und gar nicht. Kerstins Mutter wählt den Notruf und für mich war klar, diese Türe muss weg. Runter in den Keller und Werkzeug holen. Mit Hammer und Stemmeisen habe ich dann versucht die Tür an den Stellen für die Türangel durchzuschlagen – ging nicht. Dann das erste kleine Loch in der Tür. Udo saß auf dem Boden, mit dem Oberkörper gegen die Tür gelehnt. Im nächsten Schritt hab ich dann größere Stücke der Tür mit einem Fuchsschwanz ausgeschnitten. So kam ich dann schon mal etwas an Udo ran.

In dem Moment kamen dann auch schon die ersten Feuerwehrleute zu mir die Treppe hoch. Ihr könnt Euch garnicht vorstellen, wie erleichtert ich war als die Leute mit Helm und Einsatzkleidung gesehen habe. Ich hatte keine Ahnung wie ich den Rest der Türe hätte entfernen sollen, ich wollte Udo beim sägen natürlich nicht verletzen. Kurz danach war der Gang dann auch schon voll, Rettungssanitäter, Notarzt, Feuerwehr und eine Frau von einem Rot Kreuz „First Responder“-Team.

Was mich sehr beeindruckt hat, war die Ruhe. Niemand brüllte durchs Haus oder trampelte die Treppe hoch. Der Einzige der gesprochen hat war der Notarzt. Kurzes Studium des Arztbriefs (in diesem Fall ein kompletter Ordner) und Telefonat mit der Klinik. Sie haben ihn dann mit einem Tragetuch die Treppe runter getragen. Ich muss wohl einen sehr verwirrten Eindruck gemacht haben, der Notarzt hat mir gleich mehrmals sehr langsam gesagt wo sie Udo hinbringen. Station „1-Berta“.

Um 3:00 Uhr hab ich Kerstin und ihre Mutti dann in die Klinik gefahren. Udo war dort seit September im Prinzip Dauergast. So kannten wir zumindest die Klinik, sind dort dann aber doch zunächst ziemlich planlos umhergeirrt. Der Haupteingang war Nachts um 3 Uhr nicht geöffnet und natürlich sind wir zunächst in der Chirurgische Notaufnahme. Wir brauchten aber 1-Berta, das ist die Internistische Notaufnahme. Dort konnten Kerstin und ihre Mutti zu ihm ins Zimmer, ich wollte nicht stören und hab vor der Station gewartet.

Vermutliche Diagnose war ein Schlaganfall, die Ärzte haben nach Rücksprache mit Kerstins Mutter auf zu umfangreiche Diagnostik (CT) und Gerätemedizin verzichtet. Es war uns ja allen klar, dass Udo nur noch ein paar Wochen zu leben hatte. Die Leukämie war so agressiv, da liesen sich die Blutwerte auch mit Bluttransfusionen nicht mehr aufrechterhalten. Am Freitag lagen die Thrombozyten schon bei 18.500 /µl Blut und der letzte Messwert in der Klinik dann bei 7.000 /µl Blut. Tja, was macht man? Da wir nichts tun konnten, sind wir zunächst wieder heimgefahren.

Kerstins Mutter ist dann gleich am Morgen mit Bekannten wieder in die Klinik gefahren. Kerstin und ich sind dann am frühen Nachmittag nachgekommen. Udo wurde inzwischen in ein ruhiges Einzelzimmer auf einer anderen Station verlegt. Udo war nicht mehr ansprechbar, er wurde nur mit Sauerstoff versorgt und hatte einen Zugang mit Dosierpumpe für Morphium. Ein paar andere Verwandte waren auch schon da. Wir konnten dann seine Hände halten und ihn streicheln. Er hat sich echt gefreut, dass wir da sind. Kurz darauf hat sich die Atmung verändert, ich bin dann raus und hab ne Krankenschwester geholt. Die sagte dann schon, „das sind jetzt die letzten Atemzüge“, mir hätte es beinahe die Knie weggehauen. Ich bin dann nur für ein paar Minuten raus, Kerstins Bruder fehlte noch, den hab ich dann gleich auf einem Gang abgefangen und gekuckt, das er das Zimmer gleich findet. Als wir dann gemeinsam ins Zimmer zurückkamen ist Udo gerade in diesem Moment gestorben.

Ich weine wirklich sehr selten, aber das hat mich echt sehr tief getroffen und berührt. 15 Uhr, ungefähr 12 Stunden nachdem wir ihn auf der Toilette gefunden hatten. Das Klinikpersonal war echt super, wir mussten nur kurz vor dem Zimmer warten. In dieser Zeit wurden die Zugänge entfernt und eine Kerze aufgestellt. So konnten wir dann noch im Krankenhaus in aller Ruhe Abschied von Udo nehmen.

Ich bin jetzt schon 41 Jahre, aber ich würde sagen, dieser Pfingstsonntag war der bisher emotional bewegenste für mich. Das ging mir wirklich sehr sehr nah. Stellt Euch Udo bitte nicht als alten gebrechlichen Opa vor. Udo war 57 Jahre alt und eigentlich ein sehr durchtrainierter Typ. Ich weiss noch, wie Udo bei mir im Haus mit so einem Megaschlaghammer einen Betonsockel entfernt hat.

Hach, also der Tod von Udo hat auch bei mir ein ziemlich tiefes Loch hinterlassen…

Samstag vor Pfingsten, schön und ruhig

Ich habe nun einige Zeit überlegt wie ich das mache und mich nun entschlossen einige Gedanken und Erinnerungen hier in meinem Tagebuch festzuhalten. Eben einfach als Erinnerung für mich und um wieder zu mir selbst zu finden.

Samstag war ein schöner ruhiger Tag, wir waren Freitagnachmittag zu Kerstins Eltern gefahren. Haben dort übernachtet und Samstag in Ruhe ausgeschlafen. Am frühen Nachmittag sind wir dann zum Einkaufen aufgebrochen. Wir haben für die Pfingstfeiertage noch einige Lebensmittel eingekauft und auf dem Rückweg noch eine kleine Wanderung gemacht.

Ich wollte in dieser Gegend eine Strecke erkunden. Ein Weg den wir vorher noch nicht gegangen waren. Es gibt dort so einen kleinen Hügel mit Kapelle und Parkplatz davor. In den letzten 10 Jahren bin ich daran schon unzählige Male vorbeigefahren hatte aber noch nie angehalten. An diesem Samstag haben wir dort geparkt und den Parkplatz als Ausganspunkt für unsere Wanderung gewählt. Es gab dann unterhalt der Kapelle einen Kreuzweg den wir zu Beginn der Wanderung ein Stück genommen haben. Danach ging es in einem kleinen Tal in ein Waldstück, davon habe ich sogar zwei Bilder gemacht:
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Es war eine schöne ruhige kleine Wanderung, etwas Sonne, ein bischen Regen. Neuer Weg und neue Umgebung, die Wanderung hat uns gut getan. Jeder konnte seinen Gedanken nachhängen und eben etwas zur Ruhe kommen.

Wieder zurück bei Kerstins Eltern war Udo (Kerstins Papa) super gut drauf, eine schöne ausgelassene Stimmung. Kerstins Eltern hatten mit ihren Elektrorollern ebenfalls einen kleinen Ausflug gemacht. Zu Udos Lieblingsbank, einem nahegelegenen Aussichtspunkt. Kerstin hat dann nochmal einige Zeit mit ihrem Papa verbracht. Die beiden haben sogar noch zur Musik im Radio zusammen getanzt.

Später hat Kerstin unser Abendessen gemacht, frischen Spargel mit Kartoffeln und Sauce Hollandaise. Es war ein Abend wie wir ihn in den letzten Jahren sehr oft dort erleben durften. Nach dem Essen war geplant, dass jeder in seinem Zimmer das TV-Programm seiner Wahl kuckt. Kerstins Mutti im Wohnzimmer, Kerstin in unserem Schlafzimmer und Udo in seinem Fernsehzimmer. Der Fernsehgeschmack lag da leider sehr weit auseinander. Kerstin wollte um 21 Uhr den Eurovision Song Contest sehen, Udo „The Da Vinci Code – Sakrileg / Illuminati“ und Kerstins Mutti wollte nur durch die Kanäle zappen. Ich bin ein Fernsehfan und hab Kerstin beim ESC nur Gesellschaft geleistet. Zuerst hatte ich das Notebook aufgeklappt und danach nur mit einem Ohr den ESC verfolgt. Wir hatten Erdnüsse und Chips gekauft, die gabs dann so über den Abend verteilt. So etwa in der Mitte des ESC haben wir dann noch eine kleine Flasche Sekt aufgemacht.

Wohl als Wirkung auf den Sekt wurde ich dann sehr schnell extrem müde und bin schon beim ESC weggedöst…