Fertig mit den Nerven, im Leitstand und das mit der Rettungsgasse üben wir nächstes Jahr nochmal

*boah*, so fertig war ich schon lange nicht mehr! Meine Rufbereitschaft war bis Freitagmittag ruhig. Danach ging es los, ich bin genervt und zwar sowas von. Den viele der Dinge wären vermeidbar gewesen! So eine Rufbereitschaft dient dazu – halbwegs professionell *grins* – den IT-Betrieb in größeren Unternehmen sicherzustellen. Weihnachten liegt da eben immer etwas ungünstig, wenn man zum Beispiel der Buchhaltungsabteilung in einem Unternehmen eine „Freude“ machen möchte, dann kuckt man das genau zum Jahresende deren Programm langsam geht oder plant irgend eine Versionsumstellung *grins*. Hinzukommt, dass solche großen IT-Systeme immer von einem ganzen Team von Administratoren betreut werden. Da gibt es eine Gruppe von Administratoren die kümmert sich um Speicherplatz, die Datensicherung, das Betriebssystem, die Datenbanken oder die Anwendung selbst. Möchte man etwas ändern, muss man sich mit all diesen Leuten abstimmen und absprechen. Wenn man sich in einem Unternehmen beliebt machen möchte, dann kommt man z.B. Freitagnachmittag kurz vor Weihnachten mit seiner Jahrespackung an Änderungen an *grins*. Kurz bevor der Kollege mit seiner Tasse zum Glühweinausschank will, so zwischen Tür und Angel ein „kannst Du mal noch eben schnell…“.

Irgendwas stimmt mit meinem hyperaktiven Kollegen nicht, gut er war schon immer ziemlich chaotisch, spontan und versucht viele Dinge gleichzeitig zu machen. Gut kann sein, dass ich es wegen meiner schlechten Nerven nur besonders intensiv wahrnehme. Ich geb Euch mal ein paar Beispiele mit was er innerhalb der letzten 48 Stunden so gebracht hat. Den eigentlich ist er ja seit gestern im Skiurlaub, funkt aber immer noch dazwischen.

  • Schon am Donnerstag ging es mit einer kurzfristigen Änderung los, übernehme ich ja gerne. Auf die Nerven ging er mir dann nur damit, dass er selbst nicht die Finger von diesem System lassen konnte. Es ist NIE gut wenn zwei Administratoren gleichzeitig etwas an einem System ändern und sich nicht abstimmen. Genau sowas ist eben nicht professionell! Dann Frage ich ihn noch am Telefon ob ich mich mit der zuständigen Administratorin des Kunden abstimmen soll, nene da wäre alles geklärt. Ratet mal wer sich unmittelbar nach diesem Telefongespräch zwecks Abstimmung bei mir gemeldet hat? Genau, sprich in dem Fall hätte der Kollege mir geholfen, wenn er einfach nix gemacht hätte und ich die Aufgabe sauber durchziehen kann.
  • Als nächstes hat er um Mitternacht aus dem Urlaubshotel eine Mail an einen anderen IT-Dienstleister geschickt und bei bestimmten Systemen um eine Speicherplatzerweiterung gebeten. Die Mail war allerdings schlampig formuliert, so hatte der Dienstleister Rückfragen. Tja, diese Mail konnte er von der Skipiste aus am Freitag natürlich nicht lesen *grins*. So wurde es bei dieser Aufgabe Freitagnachmittag. Die Nacharbeiten dieser Änderung haben mich dann bis Freitag 18 Uhr beschäftigt.
  • Dann ruft er mich am Freitagnachmittag in der Rufbereitschaft an um mir nochmals Weihnachtsgrüße und einen guten Rutsch zu wünschen. Ehm, wir hatten uns am Mittwochabend persönlich und mit Geschenkübergabe in die Weihnachtstage verabschiedet. Ich weiss er telefoniert gerne, ich hab ihm aber auch schon mehrmals gesagt, dass ich bei der Arbeit lieber ungestört mein Zeug durchziehe. Das gilt insbesondere für den Fall, wenn eben genau in dem Moment der nächste Kunde bei mir am Platz steht und dringend was braucht. Parallel noch weiteres Zeug läuft und ich den Überblick behalten muss. Das ist Stress, da hab ich absolut keinen Sinn für Weihnachten und blöde „ruhige Tage Wünsche“.

So genug ausgekotzt, ich versuche jetzt langsam runterzukommen und mich etwas auf Weihnachten einzustimmen. Konsequenzen werde ich daraus ziehen, sprich noch deutlicher Grenzen aufzeigen.

Aber es gab auch ganz interessante Dinge gestern. Ich bin ja immer besonders neugierig, so hab ich die Bearbeitung meiner Störfälle gleich genutzt um den „Leitstand“ des neuen Kunden zu besuchen *grins*. Einer dieser Leitstand-Mitarbeiter hatte mich vor einem halben Jahr ziemlich früh aus dem Bett geholt. Und gestern hab ich wieder einen Anruf bekommen, nur dieses Mal war ich ja direkt im gleichen Gebäude. Perfekter Anlass für einen Besuch. Wenn Ihr in der Google-Bildersuche nach „Operation Center“ sucht, gibt es Bilder wie so ein Leitstand aussieht. Beim neuen Kunden braucht man eh schon eine Zutrittskarte um das Gebäude und die Büros betreten zu müssen. Vor der Tür zum Leitstand gab es dann noch mehr Videokameras und die Tür war deutlich massiver. Da musste man dann klingeln und kommt nicht einfach rein. Der „Leitstand“ war dann deutlich kleiner als auf den Bildern bei Google und an einem Freitagnachmittag vor Weihnachten war auch nur noch ein einziger Mitarbeiter da. Der sitzt da ganz alleine und hat sich ziemlich über meinen kurzen Besuch gefreut, das kommt wohl nicht so oft vor.

Um 18 Uhr hab ich dann endlich die Heimfahrt angetreten. Die Sache mit der Rettungsgasse auf der Autobahn hat schon wieder nicht geklappt. Der Rettungswagen mit Blaulicht hatte da ziemlich Mühe durchzukommen. UND, nachdem das Rettungswagen durch war, war auch die Rettungsgasse sofort wieder weg. HEY, WIE BLÖD KANN MAN EIGENTLICH SEIN! Gleiches Spiel mit dem Streifenwagen der Polizei und beim dritten Anlauf mit dem Abschleppwagen hatten es die Leute immer noch nicht verstanden. Aber es geht dieser Tage wohl noch extremer, gleiche Autobahn nur einen Tag davor und weiter südlich – WELT: Mann bremst Feuerwehr in Rettungsgasse aus – dann eskaliert die Lage. Ich will da garnicht über den Mann dort herziehen, aber gefühlt ist das schon ein Gesellschaftsproblem, weil in meiner Wahrnehmung werden solche „Austicker“ von Menschen schon häufiger.

Noch 11 Tage bis myTagebuch schliesst – UnderAttack :-(

Schlechter Tag heute, meine Rufbereitschaft hat begonnen und ich sitze beim neuen Kunden. Gleich in der früh meldet sich der Kollege, der eigentlich schon im Urlaub sein sollte. Er hatte gleich noch ein paar Dinge die ich übernehmen müsste. Sowas mag ich absolut nicht! Kann sein das ich da etwas unflexibel bin, aber die Systeme unserer Kunden sind sehr kritisch. Wenn da was ausfällt oder nicht mehr geht, knallt es eben gleich richtig und Leute können irgendwo nicht mehr arbeiten. Deshalb finde ich es megablöd, wenn man versucht sowas dann quasi zwischen Tür und Angel so nebenher in einem Telefongespräch abzustimmen. Aber egal… nur nächstes Jahr muss ich hier definitiv genauer und deutlicher Grenzen setzen und Regeln für eine Zusammenarbeit vorgeben. Ich werde eben älter und meine Nerven sind gerade nicht mehr die besten. Ich mag den Kollegen sehr gerne, aber er ist eben hyperaktiv und extrem schnell. Gerade hab ich einfach extrem viele Themen parallel laufen, sprich wenn ich mir Dinge nicht aufschreibe und nach Liste arbeite, vergesse ich die Hälfte.

Dann gleich der nächste myTagebuch.de-Angriff. Gut, geteiltes Leid ist halbes Leid, so hab ich dann bei Facebook live mitbekommen, dass nicht nur bei mir gerade die Nerven „etwas“ blank liegen. Fühlt sich blöd an, wenn die eigenen Vorahnungen ständig eintreten und in der Realität evtl. noch übertroffen werden. Gut die heile Welt werden wir auch bei WordPress nicht finden. Kommentar-Spam ist bei WordPress ein schon länger bekanntes Problem, 2012 hab ich indirekt sogar einen Tagebucheintrag darüber geschrieben: 40.000 Spam Kommentare – prima…. Das System um das es dort ging, war ein WordPress-Blog *grins*. WordPress ist sehr weit verbreitet und ja, es gibt dort immer wieder kritische Sicherheitslücken. Ebenfalls heute läuft z.B. eine sehr groß angelegte Angriffswelle gegen WordPress-Blogs (siehe: Heftige Brute-Force-Attacken auf WordPress-Seiten). Der eine oder andere wird sich jetzt fragen: „ehm, Herr MidlifeCrisis74, warum hast Du uns das nicht gesagt BEVOR wir nun alle zu WordPress gewechselt sind…???“. Dazu gleich in ein paar Minuten mehr…

Ich lese in Euren Tagebucheinträgen gerade oft die Frage was die Angreifer den von diesen Attacken haben. Gut, ich kenne die Leute, die sowas machen, nicht aber die Ziele sind sehr deutlich. Bei dem ganzen SPAM in WordPress-Kommentaren oder bei myTagebuch geht es um „Werbung“ für die jeweilige Webseite. Klingt zunächst komisch, dazu muss man aber wissen wie Suchmaschinen funktionieren. Dort wird nämlich der Rang in den Suchergebnissen meist darüber bestimmt, wie viele externe Links auf diese Seite zeigen. Wenn der Name der Seite bei Euch im Blog oder Tagebuch im Titel vorkommt, freut sich der Betreiber ebenfalls. Selbst wenn ihr ihn mit den übelsten Schimpfworten eindeckt. Ähnlich wenn ihr den Namen der betreffenden Seite selbst als Suchbegriff in Suchmaschinen eingibt, damit meint die Suchmaschine einen „Trend“ erkannt zu haben und gibt dem Betreiber nochmals eine bessere Bewertung und Platzierung. Bei dieser Brute-Force-Attacke von heute ist das Ziel anders, die versuchen gerade in den Adminbereich von WordPress-Blogs einzubrechen um danach eigene Software installieren zu können. Im konkreten Fall wird quasi Rechenzeit gestohlen…

Das hatte ich als Vorahnung schon so in etwa im Hinterkopf als ich in meinem vorhergehenden Eintrag von „Geduld, Ausdauer und gute Nerven“ geschrieben habe. Ich bin zwar jetzt auch genervt, aber dennoch sehe ich Sache sehr positiv. Im Prinzip kann uns nichts besseres passieren, als jetzt gleich zu Beginn, mit diesen Attacken unsere Gemeinschaft zu stärken. Bäume bekommen eben nur starke und tiefe Wurzeln wenn ab und an ein ordentlicher Sturm tobt. Also kein Grund zur Panik oder aufzugeben, man muss sich eben nur etwas darauf einstellen und vorbereiten. Darüber hinaus sind diese Angriffe relativ zu sehen, die meisten Autoren sind ja nun bei WordPress.com. Die meisten Attacken treffen selbstgehostete WordPress-Blogs wie meine, betreffen Euch also schon fast nicht. WordPress.com ist gross genug, dass sie professionelle Administratoren und Sicherheits-Leute im Hintergrund beschäftigen können. Die Leute dort haben täglich mit solchen Brute-Force-Angriffen zu tun, d.h. die haben da Filter und sperren dann Angreifer über die jeweilige IP. Ein paar Dinge muss natürlich jeder selbst machen. Und genau da will ich Euch ein paar Tipps geben, aber gerne auch von Euren Erfahrungen lernen! Ich bin da noch längst nicht perfekt, oder besser gesagt ich hab mich noch nicht wirklich intensiv damit beschäftigt.

Ganz allgemein sieht meine Strategie in etwa so aus:

  1. Ich versuche mich schon länger mehrgleisig mit anderen Tagebuch-Autoren zu vernetzen. Also falls myTagebuch.de, WordPress.com, Twitter oder Facebook mal ausfallen, wechsle ich einfach den Kanal. Gerade Twitter hat sich für solche kurzen Status-Updates und Hilferufe bewährt. Finde ich auch nicht ganz so direkt wie WhatsApp, aber schlank genug, dass man es auf dem Smartphone nutzen kann.
  2. Schon nach dem letzten Spam-Angriff bei myTagebuch.de hab ich bei allen Diensten die ich nutze die Mail-Benachrichtigungen deaktiviert. Unter anderem deshalb hab ich vorsichtshalber auch meine myTagebuch.de-Abos entfernt.
  3. Dann hab ich mir einen Passwort-Manager zugelegt. Ohne den wäre mir vermutlich schon der Kopf geplatzt! So nutze ich auf jeder Webseite ein eigenes Passwort und zwar ein richtig langes sicheres. Meine Empfehlung ist KeePass2: https://keepass.info/
  4. Inzwischen ist eines der ersten Dinge die ich mir bei neuer Software ansehe die Export/Import-Funktion. So habt ihr immer eine Sicherung von Euren Einträgen und noch besser, ihr könnt jederzeit wo anderes ein neues Tagebuch öffnen. Da WordPress so verbreitet ist, gibt es evtl. sogar andere Anbieter die das Format von WordPress unterstützen.

So dann nochmal im Detail die WordPress.com-Profile Benachrichtigungseinstellungen. Da hab ich alles deaktiviert:

Bei den Kommentaren das gleiche Spiel, alles weg:

Bei den Mails:

Und noch den Abos:

Warum diese Einstellungen so? Ich möchte verhindern, dass mir bei einem Angriff das eMail-Postfach mit Mails überläuft. Nachteil wenn man da alles ausschaltet: ich muss jetzt immer direkt auf WordPress.com nachkucken was sich tut und evtl. wird dadurch quasi Kommunikation zwischen uns Autoren behindert. Deshalb interessieren mich hier Eure Erfahrungen die Ihr in den nächsten Woche und Monaten macht. Es geht um einen Kompromiss zwischen offener Kommunikation in unserer Gemeinschaft und dem Ausschluss der Idioten um uns herum…

Zum Schluss noch die Einstellungen zu den Kommentaren, da bin ich mir besonders unsicher. Bisher hatte ich bei meinen WordPress-Blogs Kommentare einfach komplett abgeschaltet. Aber gerade myTagebuch.de lebte definitiv von den Kommentaren, die sind wichtig. Hier wird der passende Kompromiss noch schwieriger. Bei mir sieht es im Moment so aus:

Und:

Die Blacklists ganz unten sind im Moment noch beide leer (ich hoffe das bleibt so…).

Frage an Euch, wie sehen diese Einstellungen bei Euch aus? Habt ihr schon Erfahrungen oder den ersten Spam abbekommen?

Da bekommt jeder sein Fett weg – beinahe Survival-Hilfe

Der gute rabi bringt mich mit seinen Einträgen ab und an zu Themen über die ich selbst auch schon mal was schreiben wollte *grins*. So schrieb er in einem Kommentar zu seinem NAKO-Gesundheitsstudie, dass er sich „Becel Pro Activ“ gekauft hätte. Vor einigen Jahren hab ich die auch regelmäßig gekauft. Bin dann auf eine vegane Bio-Margarine umgestiegen und inzwischen schließt sich der Kreis. Aktuell bevorzuge ich eine klassische Butter, in meinem Fall ein Bio-Produkt vom Aldi *lach*. Für mich die viel spannendere Frage, welche Mengen an Butter und Margarine verbraucht man in einem bestimmten Zeitraum. Bei Kerstin und mir ist es so, wir verbrauchen sowenig, dass wir meist sogar Butter oder Margarine wegwerfen müssen. Sobald das Produkt einige Wochen abgelaufen ist und schon so leicht ranzig wird, entschließe ich mich oft schweren Herzens das Zeug wegzuwerfen.

Am Samstag (11.11.2017) haben wir einen Brunch gemacht und so konnte ich die Gelegenheit nutzen und mal vor dem Brunch unseren Fett-Bestand dokumentieren. Also wir haben 156 g Butter:

Und 138 g von der klassischen Becel-Margarine:

Jetzt hab ich mal ein Thema, dass ich die nächsten Wochen hier im Tagebuch dokumentieren kann. Meine aktuelle Theorie dazu, es ist im Prinzip egal ob jetzt Butter oder Margarine, weil in meinem / unserem Fall der Verbrauch einfach extrem gering ist.

Angeln ist ein verdammt gefährlicher Sport!

Bei uns ist vor zwei Wochen ein Angler ums Leben gekommen. Der ist beim Nachtangeln um 3 Uhr in der Nacht ins Wasser gefallen und dann wohl ertrunken. Gestern bei meinem nächsten Longjog hätte ich fast einer Anglerin helfen müssen. Die stand da ziemlich hilflos auf einer winzigen kleinen Insel in einem Baggersee. Ich habe die Situation zunächst nicht richtig realisiert, da sie sich bereits mit einem anderen Mann unterhalten hat. Dann hat sie aber doch ziemlich lautstark und mit Winken auf sich aufmerksam gemacht. Der andere Mann hat mir dann erklärt was passiert ist, die Anglerin hatte wohl mit ihrem Schlauchboot auf die Insel übergesetzt und danach ist dann vermutlich durch den Wind das Schlauchboot abgetrieben *upsi*. Inzwischen war das Schlauchboot wieder am Ufer angetrieben und der andere Mann war schon mit der Bergung beschäftigt.

Nach kurzem Gespräch bin ich dann weitergelaufen. Mein Problem als Läufer, bei 5 °C Außentemperatur und dünner leicht verschwitzter Kleidung kann ich nicht stehenbleiben. Ich hatte noch erwähnt, dass ich in 30 Minuten nochmal an dieser Stelle vorbeilaufen werde, falls sie doch noch weitere Hilfe brauchen. Dieses Versprechen konnte ich dann aber leider nicht einhalten :-(, das Wetter wurde immer noch schlechter. Es gab Orkanböen, Graupel, Regen und ein Gewitter. Da wäre diese Strecke für mich, wegen der Bäume, zu gefährlich gewesen. So weiss ich nun leider nicht, wie die Geschichte ausgegangen ist.

Aber schon mal ein Memo an mich selbst: Ich sollte mir noch eine zweite Rettungsdecke in den Laufrucksack tun und meine Trillerpfeife sollte ich jetzt im Winter wohl doch immer mitnehmen! Eine Erfahrung hat sich ebenfalls wieder bestätigt, mein Outdoort-Smartphone ist zwar wasserdicht und robust. Aber bei wirklich schlechtem Wetter – insbesondere starkem Regen – lässt sich das Gerät im Prinzip nicht mehr bedienen. Man bekommt das Smartphone mit nassen Fingern nicht mehr entsperrt und wenn doch, bringt der starke Regen die Steuerung total durcheinander.

Ich hätte Euch gerne mehr und bessere Bilder gezeigt, aber selbst den Auslöseknopf für Fotos wollte mein Gerät nicht mehr annehmen. Ein Selfie hab ich aber geschafft *grins* – ein echter Schnappschuss:

Gedanken übers Scheitern und dann doch 42 Kilometer (incl. Bilder) + Mein Schuhtick

Am 21. Januar hatte ich mich für das Event des Jahres angemeldet, im Prinzip hatte ich für diesen Tag die letzten 8 Monate trainiert – mein Marathon. In meinem letzten Eintrag hatte ich mich noch, ziemlich definitiv, entschlossen „nur“ die Hälfte, also 21 Kilometer zu laufen. Noch am Samstag war ich sogar ziemlich unsicher ob ich die 21 Kilometer mit meinem Fuß sauber schaffen würde. Dann kann aber doch wieder alles ganz anders *grins*…

Bei solchen Laufveranstaltungen gibt es eigentlich immer die Möglichkeit sich erst einen Tag davor, oder manchmal sogar noch am Tag des Laufes anzumelden. So hätte man die Möglichkeit, sich kurzfristig für den Lauf zu entscheiden, der dem aktuellen Leistungsstand am besten entspricht. Für mich ist das aber nix, ich brauche da meinen Plan und will mich da sehr gezielt monatelang darauf vorbereiten und „freuen“ *grins*. So läuft bei mir jetzt schon die Planung für das Jahr 2018… Bei gesundheitlichen Problemen kann man sich dann immer noch kurzfristig für eine andere Strecke anmelden. Bei dem Lauf am Sonntag hätte ich ohne Probleme von 42 Kilometern auf 5 Kilometer umsteigen können. Die einzelnen Läufe sind durch unterschiedliche Startnummern-Kreise und Startnummern-Farben, so wissen die Streckenposten immer, wer gerade welchen Lauf absolviert. Das Ziel ist bei allen Läufen gleich, nur Startort, Startzeit und Strecke sind teilweise unterschiedlich. Marathon und Halbmarathon starten zur gleichen Zeit und bei Kilometer 18 teilt sich die Stecke. Soweit, sogut…

Nun wollte ich also am Samstag meine Startnummer für den Marathon gegen einen für den Halbmarathon tauschen. Die nette Dame am Info-Schalter hat mir dann erklärt, dass ich in meinem Fall die Nummer nicht tauschen muss. Ich kann einfach bei Kilometer 18 die Abkürzung nehmen und den Halbmarathon mitlaufen. So hätte ich sogar noch die Vorteil, dass ich während des Laufes entscheiden kann, welche Strecke ich nehme. *autsch*, so hatte ich das nicht geplant und genau mit sowas komme ich garnicht klar! Da bin ich offenbar doch extrem Eitel.

Auch im letzten Jahr hatte ich mir vor meinem Lauf Gedanken zum Thema Scheitern gemacht (Neudeutsch: „Failosophy“ *grins*). Für mich eben immer noch sehr ungewohnt, ein Scheitern zuzulassen und daraus wenn möglich sogar noch einen positiven Gewinn zu ziehen. Bei mir muss immer alles 100% sicher sein und genau das gibt es bei einem Marathon mit meinem Trainingsstand einfach nicht. Erkältung, Ernährung, hier zwickt es, das Knie, der Fuss, die Wade, das Wetter und dann die 42 Kilometer selbst. Da gibt es viel was schief laufen kann, aber auch jede Menge was richtig gut laufen könnte *grins*. Notfalls müsste ich dann eben unterwegs aus dem Rennen aussteigen oder eben ins Ziel gehen, wäre ja eigentlich nicht so schlimm! Schließlich bin ich kein Profi-Läufer und gewinnen werde und will ich eh nicht.

So hatte ich dann eine etwas unruhige Nacht mit Gedanken zu Scheitern, Vernunft und einfach mal etwas verrückt sein. Selbst nach dem Start war ich mir immer noch nicht „sicher“ ob ich jetzt 21 oder 42 Kilometer laufen soll. Kurz vor Kilometer 18 noch ein leichter Wadenkrampf. Dann hält jemand am Rand der Strecke ein Schild mit Kais Motto hoch: „Aufgeben ist keine Option!“. Tja, ich hab mich für 42 Kilometer angemeldet, hab eine entsprechende Startnummer also laufe ich auch 42 Kilometer, Punkt aus…

Noch cooler, nach Kilometer 18 war ich komplett alleine auf der Strecke. Keine Zuschauer, keine anderen Läufer, nix… selbst die Zeitmessung für die 21 Kilometerzwischenzeit stand da total alleine. Ob die Entscheidung so richtig war? Aber gut, es gab natürlich einen sehr guten Grund, warum ich gedanklich dann doch plötzlich für die 42 Kilometer tendiert habe. Das Wetter war einfach perfekt! Bedeckter Himmel und beim Start Temperaturen knapp unter 10 °C. Bei ähnlichen Temperaturen bin ich im Urlaub an der Nordsee sehr bequem und gemütlich die Strecken von Büsum zum Eidersperrwerk und zurück gelaufen. Und genauso gemütlich bin ich dann am Sonntag die 42 Kilometer gelaufen, 5:21:11 Stunden sind nicht sonderlich sportlich. Aber ohne mehr Training war da nicht mehr drin. Ich fand es perfekt! Und die Beschwerden danach halten sich sehr in Grenzen. Plantarsehne, Knie, Hüfte – ne nix (zumindest bis jetzt).

Also ich mir gerade die Ergebnisliste angesehen habe, fand ich ein Detail besonders faszinierend. Es gibt Läufer und Läuferinnen die sind deutlich älter als ich, aber immer noch erheblich schneller *grins*. Ein Mann Jahrgang 1945 lief diese Strecke in 03:43:30 Stunden und eine Frau Jahrgang 1947 in 05:08:22 Stunden – Wahnsinn. Und dann gab es noch einen echten Rekord, Alina Reh schaffte im Halbmarathon einen neuen U23-Rekord im Halbmarathon mit 01:11:20 Stunden – mit der Zeit hat sie damit sämtliche männlichen Teilnehmer hinter sich gelassen und das Rennen gewonnen – wow. Man merkt, das Wetter hat dafür einfach gepasst. Eigentlich ist die Strecke für Rekorde nicht sonderlich gut geeignet, da es kurze Anstiege und Kopfsteinpflaster gibt.

Zum Schluss hab ich natürlich noch ein paar Bilder vom Lauf (wenn ihr auf die Bilder klickt, müsstet ihr zur vollständigen großen Version kommen). Das erste müsste kurz vor dem Ziel sein:

Kurz vor Kilometer 18 war ich noch richtig frisch:

Also anstrengend war es schon, das Bild entstand nach dem letzten kurzen Anstieg und auf Kopfsteinpflaster *urgs*:

Mein Schuhtick

Weil es so gut zum Thema Laufen passt, meinem Schuhtick bin ich letzte Woche gleich zweimal verfallen. Aber mein Verschleiß an Schuhe ist gerade ziemlich hoch *grins*. Diese Treter nutze ich in den nächsten Monaten als Freizeitschuh:

Am Freitag haben wir die Gelegenheit genutzt und waren gleich noch bei einem auf Läufer spezialisierten Sportgeschäft. Das wären dann meine Schuhe mit ordentlich Grip und Profil für die nächsten Monate:

Beinahe-Erste-Hilfe / Menschliche Unvernunft

Gestern gab es eine Schrecksekunde wo ich wirklich dachte, *arg* jetzt musst Du ran und die Herz-Lungen-Wiederbelebung durchführen. Insgesamt stand der Tag aber irgendwie unter dem Motto Erste-Hilfe… aber mal der Reihe nach.

Über das Papa mit Kindern Zelten hab ich im letzten Eintrag ja schon geschrieben. Als guter „Helikopter“-Onkel hab ich das – natürlich – als Vorwand genutzt und mir ein spezielles Outdoor-Erste-Hilfe-Set besorgt. Gut der Camping-Platz ist zwar „Outdoor“ aber nicht wirklich verab der Zivilisation. Der Betreiber des Camping-Platzes muss sicherlich eine Anzahl betrieblicher Erst-Helfer nachweisen und im Kühlschrank hat vermutlich jeder Gastronomiebetrieb im Sommer kleine Kühlakkus für Insektenstiche. Aber man weiss ja nie. Zu meinem Outdoor-Erste-Hilfe-Set gibt es sogar ein Youtube-Video wo das vorgestellt wird:

Genau dieses Set und der zugehörige Info-Flip kamen gestern per Post bei mir an. Von der Packstation zurück, hab ich einmal durch das Set gekuckt und im Info-Flip die Seite für die stabile Seitenlage durchgelesen. Da stand schon der nächste Programmpunkt des Tages an.

Kerstins Nordic-Walking-Gruppe machte einen Grillabend, direkt am Vereinsheim. Tische im Garten, nicht zu heiß und nette Leute. Viele der Leute waren aber schon etwas älter und einige eher gebrechlich oder übergewichtig.

Nach der zweiten Runde Steak/Bratwurst passierte es dann, ein älterer Mann der mir am Tisch gegenüber saß sackte einfach bewusstlos sitzend zusammen. In den ersten Sekunden haben wir das alle überhaupt nicht wahrgenommen, erst als der Teller mit der Bratwurst krachend auf dem Boden landete war klar, da stimmt etwas nicht.

Wir haben uns dann gleich um ihn gekümmert, Glück im Unglück, der Mann kam schnell wieder zu sich. Es stellte sich dann schnell heraus, der Mann hat schon einige Herzoperationen hinter sich und wohl schon einen Termin für die nächste OP. Eine ausgebildete Krankenschwester war ebenfalls gleich zur Stelle. Insgesamt waren wir schon sehr sehr besorgt und gleich mehrere Leute hatten das Telefon griffbereit in der Hand. Der Mann war immer noch kreidebleich.

Uns wäre es am liebsten gewesen, wenn er nach so einem Black-Out, jetzt einen Arzt aufsucht oder zumindest heim ins Bett geht. Wir hätten ihn auch gefahren. Er und seine Lebensgefährtin habe aber versucht uns zu beruhigen, solche kurzen „Aussetzer“ hätte er jeden Tag, da können man gerade nix machen… *hmmm*

Was bei mir dann in die „Schublade“ menschliche Unvernunft gehört. Keine 15 Minuten nach dem Black-Out trinkt der Typ ein Glas Sekt und im laufe des Abends zwei ziemlich große Gläser Rotwein und drei Stück Sahnetorte. Zu seiner Verteidigung muss ich sagen, er hatte danach tatsächlich wieder gut Farbe im Gesicht – mir wäre es vermutlich genau anders rum gegangen.

Gab aber noch mehr Unvernunft, der Typ war mit dem eigenen Auto da *grins*. Das ist natürlich die super Idee, wenn man weiss, dass man öfter mal nen Black-Out hat. Kerstin und ich haben die beiden dann im Auto mitgenommen, die wohnen eh nur ein paar Straßen von uns weg…

Ich geh zum Papa Zelten mit Kindern/ Bilder aus den letzten Tagen

Ob Ihr es glaubt oder nicht, Mitte Juli geht es an einem Wochenende zum Papa Zelten. Sprich die Väter gehen mit den Kids zum zelten. Der eine oder andere Leser wird sich jetzt sicherlich denken, aber der Herr Midlifecrisis hat doch überhaupt keine Kinder. *ähm*, *hust*, ja, *grins*, ich bin tatsächlich immer noch kinderlos, aktuell ist da auch nix in Planung. Aber meine Schwester traut es ihrem Gatten offenbar nicht zu, dass er auf zwei Kinder gleichzeitig beim campen achten kann. Letztes Jahr war nur das Töchterchen mit dabei, aber dieses Jahr ist der mittlere Sohn ebenfalls alt genug.

Zunächst war ich da ziemlich hin und her gerissen, ob ich da wirklich mitfahren soll. Zum einen bin ich eben kein Vater, die anderen Papas bekommen das ja auch hin. Aktuell fahren da fast 50 Kinder mit, die Kids kennen sich aus Schule oder Kindergarten. Meine Erfahrung vom letzten Zelt-Wochenende mit den Kids, wirklich aufpassen wird da eh schwer. Das ist ein kinderfreundlicher Camping-Platz mit Bauernhof und kleinem See, da sollen die Kids ja gerade auch mal was alleine machen dürfen. Beim letzten Zelt-Wochenende waren die Kids da mehr oder weniger nach kurzer Zeit weg.

Dann mag ich solche Männer-/Frauen-Veranstaltungs-Dinger nicht sooo gerne. Was ich so von den letzten Malen gehört habe, versucht da natürlich schon so mancher Vater den Super-Papi zu geben. Da wird dann aus einem Back-to-the-Roots-Camping-Event doch eher Clamping, bin gespannt ob der eine oder andere seine „Lokomotive“ im Hänger mitschleppt…

Hab dann aber doch zugesagt. Unser Zelt-Wochenende im letzten Jahr fand ich super, dieses Jahr haben wir noch keinen genauen Termin gefunden. Einer der möglichen Termine war dann genau das Papa-Zelten. Bin gespannt wie es wird und vielleicht kann ich danach ja ein paar witzige Tagebucheinträge darüber schreiben *grins*.

Insgesamt brauchen Kerstin und ich etwas mehr Abwechslung, aber gut wir haben in nächster Zeit eh einiges geplant. Die letzten Monate waren aber definitiv zu eintönig, vielleicht hat es deshalb auch mit den Tagebucheinträgen nicht so recht geklappt. Entweder Arbeit oder Lauf-Training, gut die Tagebucheinträge dazu würde ich vermutlich selbst irgendwann nicht mehr lesen *grins*.

Egal, ein paar nette Bilder der letzten Tage und Wochen hätte ich als kleinen Eindruck aber doch für Euch (mit einem Klick auf das Bild müsstet ihr zu großen Version kommen)…

Vor zwei Wochen dachte ich auch schon an Abwechslung. Da bin ich nach langer Zeit, nach dem Kunden, Abends in die Stadt gefahren. Eine Baustelle ist besonders interessant, hier entsteht etwas Ähnliches wie das Universum in Bremen. Wenn man genau hinkuckt erkennt man, dass es dort sogar ein Planetarium geben wird:

Abwechslung geht natürlich auch durch den Magen, hier mal wieder vegan:

Büchernachschub gab es ebenfalls, ganz klassisch „auf totem Baum“, es könnte ja der Strom ausfallen:

Gestern die nächste Abwechslung, ein spontanes Mini-Picknick nach der Arbeit. Das ist an „meinem“ Lauf-Trainings-See:

Und dann auf dem Heimweg der Sonnenuntergang:

Auf und Ab der Woche – Dritter Lauf überstanden

Eigentlich wollte ich schon letzten Sonntag in der Nacht noch einen Eintrag vom überständen Halbmarathon schreiben. Da waren die Eindrücke noch frisch… War dann aber deutlich zu müde als ich endlich im Hotel angekommen bin.

Montag und Dienstag ging es mir richtig schlecht, so schlimm hatte ich Heuschnupfen schon lange nicht mehr. Ich hab hier schon öfter geschrieben, dass ich in den letzten Jahren viel weniger mit dem Thema Heuschnupfen zu kämpfen habe. Ja, aber davon gibt es offenbar Ausnahmen. Mögliche Faktoren für diesen Heuschnupfen-Schub: zum einen haben „meine Gräser“ gerade Hauptsaison. Dann sind Wechsel der Umgebung eine zusätzliche Belastung, da die Pollen-Konzentration regional natürlich sehr unterschiedlich ist. Und dann noch gewittriges drückendes Wetter. Das ist die perfekte Mischung für Heuschnupfen-Anfälle. Am Mittwoch, immer noch die gleiche Gegend, Wetter nicht viel anderes, war dann plötzlich garnix mehr… Alternative-Erklärung, der Hersteller meines Heuschnupfen-Medikaments liefert jetzt noch noch jede dritte Tablette in der Verpackung mit Wirkstoff aus.

Passend zum Heuschnupfen haben mich meine Kunden ebenfalls ziemlich genervt. Zum einen kamen – natürlich – wieder alle auf einmal. Aber gleichzeitig hatte ich z.B. am Montag eigentlich gleich zwei Telefontermine, die nicht zustande kamen, weil sich die Kunden letztlich nicht gemeldet haben – wird von mir natürlich trotzdem verrechnet. Gerade bei einem Kunden ist dies im Moment besonders schlimm, den hab ich im letzten Eintrag schon erwähnt. Die Leute haben kein Konzept, keine Planung und wissen nicht was sie wollen. Gleichzeitig sollen Kosten gespart werden und Dinge extrem kurzfristig umgesetzt werden. Ergebnis ist eine Mischung aus Aktionismus und ziemlich dilettantischem Gewurschtel, dadurch entstehen hinterher noch mehr Kosten, weil z.B. mehrere Leute am gleichen Thema gearbeitet haben oder Mitarbeiter A mit seinen Aktionen Mitarbeiter B unbeabsichtigt behindert. Schwer den Leuten zu helfen, wenn sich die Kunden in diesen Punkten überhaupt nicht helfen lassen wollen.

Gestern war das Chaos dann wieder halbwegs sortiert, Heuschnupfen war verschwunden und ich konnte meinen ersten 10-Km-Trainingslauf der Woche machen.
Highlight war natürlich der Halbmarathon am Sonntag (der Blutfleck passt doch perfekt ins Design des T-Shirts *grins*):

Wir hatten am Sonntag perfektes Sommerwetter, dadurch wurde der Lauf allerdings wegen der Hitze sehr anstrengend. Zumindest ich hab mir bei dem Lauf sehr schwer getan. Passend zu den Temperaturen hab ich mich über die ersten 10 Kilometer von zwei Bundeswehrsoldaten ziehen lassen. Die haben sich vor mir über ihre Auslandseinsätze unterhalten, da ging es um einen OP (vermutlich Observation Point) in Afghanistan und im Oktober geht es weiter nach Mali… *urgs*. Aber sie hatten ein für mich gemütliches passendes Tempo. Nach den ersten 10 Kilometern wurden die beiden etwas langsamer, da hab ich dann überholt. Bei Kilometer 15 lag der erste Läufer auf dem Boden, vier andere Läufer haben sich schon um ihn gekümmert, hab nur kurz gefragt ob sie noch Hilfe brauchen, war aber nicht der Fall. Kurze Zeit später kamen mir schon Streckenposten und Rettungswagen entgegen. Für mich ist sowas immer ein deutliches Warnsignal, genau auf den eigenen Körper zu hören und eher etwas Tempo rauszunehmen. Bei Kilometer 16 der nächste Rettungswagen bei einer Läuferin. Und nach 2:22:56 Stunden war ich dann im Ziel, gut ehm, „etwas“ *hust* gemütlicher als Kai, aber es hat jede Menge Spass gemacht.

Die Veranstalter hatten wegen der zu erwartenden Temperaturen sogar kurzfristig noch mehr Sanitäter für den Lauf organisiert. Insgesamt soll es aber weniger medizinische Einsätze als in den Vorjahren gegeben haben. Das lag vermutlich daran, dass ich etwas langsamer gelaufen bin und dadurch dann an mehr „Problemfällen“ vorbeigekommen bin. Die Sicherheitsmaßnahmen waren gerade im Start- und Zielbereich schon „etwas“ schärfer als sonst. Jetzt stehen eben auch Polizisten direkt am Start oder Ziel. Früher sah man ein paar wenige Beamte an größeren Kreuzungen für den Verkehr. Echte Angst vor einem Anschlag, hatte ich nicht wirklich. Ich habe zwar überlegt ob wir irgendwelche Absprachen für den Fall der Fälle (z.B. alternative sichere Treffpunkte) ausmachen sollen. Nach etwas Überlegung hab ich den Gedanken aber verworfen, macht wenig Sinn.

Interessantes Detail am Rand, Kerstin war dieses Mal vor mir im Ziel *grins*. Sie hat den 10-Kilometer-Lauf gemacht und der startet genau eine Stunde nach dem Halbmarathon. Noch cooler, auf den letzten Kilometern kommt die Strecke beider Wettkämpfe wieder zusammen. Wenn unsere Geschwindigkeiten passen, hätte es also theoretisch sein können, dass wir trotz unterschiedlicher Läufe zur etwa gleichen Zeit durch das Ziel laufen. Da war war ich nur ein paar Minuten zu „gemütlich*.

Leben trotz Sinnlosigkeit und Arschlöchern

Nein, ich persönlich darf mich wirklich nicht beschweren. Aber ab und an fällt es echt schwer mit Glück und Genuss zu Leben, wenn man all die Sinnlosigkeit und Arschlöcher dieser Welt sieht.

Aber ich beginne mal ganz bewusst mit „Leben“ und den schönen Dingen des Alltags. Interessantes Detail bei meinen Hotelaufenthalten ist immer, welche Gruppen im dortigen Hotel z.B. für ein Seminar sind. Über die Jahre hab ich so schon mit einer Hundertschaft der Bereitschaftspolizei oder einer Damenmanschaft der Handball-Bundesliga das Hotel geteilt. Laufschuh-Hersteller oder Leute aus dem Einzelhandel kommen noch öfter vor. Gestern Abend war ich Zaungast bei der Grillparty der JVA-Mitarbeiter. Hab dann zum Abendessen – natürlich – auch was vom Grill genommen. Der Hotel-Chef hat inzwischen, den aktuellen Traum aller Männer, einen Smoker:

War echt super lecker, das Hotel ist für solche Grillabende echt perfekt ausgerüstet. Diese Pfanne kommt auch immer zum Einsatz:

Danach gab es bei mir noch einen kleinen Spaziergang durch die Weinberge. Der Frost hat in der Gegend leider ziemlich gewütet, einige Winzer setzen nun auf neue Reben:

Mal kucken ob es die Reben im ersten Jahr schon bis zu den Drähten hoch schaffen, sieht noch ziemlich klein aus:

Was mich gerade nervt ist diese teilweise unendlich große Sinnlosigkeit und der Arschloch-Faktor. Egal ob nun in meinen Kundenprojekten oder in der Welt allgemein. Das nervt echt ziemlich!

Letzten Samstag hatte ich ein Strategie-Meeting mit einem Kunden. Den Kundenmitarbeiter kenne ich schon sehr lange und wir verstehen uns super. Als Berater erstelle ich Konzepte, verfasse Einschätzungen und Stellungnahmen. Leute wie mein Kontakt vom Samstag geben das dann in ihrer Firma weiter. Ich bin nur immer wieder entsetzt, welches Risiko die Leute dort eingehen. Noch besser, die Projektleitung dort möchte das technische Risiko explizit nicht wissen. Das ist schon ziemlich mutig finde ich. Ich kann sehr gut verstehen, das rabi damals bei seiner Bank nen harten Schlussstrich gezogen hat. Ganz ehrlich in so einem Irrenhaus würde ich echt nicht arbeiten wollen. Besagter Kunde hatte da mal ein kleines Problem und musste mal eben so vier Milliarden Strafe zahlen. Jetzt muss gespart werden, aber auch beim sparen kann man sich so blöd anstellen, dass es unterm Strich hinterher noch mehr Geld kostet. Beispiel gefällig? Moderne Informationstechnik ist aus wirtschaftlicher Sicht sehr attraktiv, man ersetzt teures Personal durch günstige Computer. Der Kunde versucht es genau anders herum, der spart gerade ziemlich kleinlich an der Hardware, dadurch kommt es zu technischen Problemen, die dann von teuren IT-Leuten wie mir untersucht und behoben werden müssen.

An dieser Stelle sehe ich eben die große Ungerechtigkeit und Sinnlosigkeit unserer modernen Welt. Ich sehe, wie schwer es z.B. für jemanden wie Alenka ist, einen passenden Arbeitsplatz zu finden. Und welche richtig fiesen Steine einem da in den Weg geworfen werden. Gleichzeitig sehe ich, wie Projekte aus obigem Fall Geld einfach so verbrennen. Wenn da ein Fünfmann-Team zwei Wochen an einem vermeidbaren Problem arbeitet, dann ist bei den Stundensätzen, schon fast das Jahresgehalt für nen neuen Arbeitsplatz drin. Wenn man jetzt noch ernsthaft versuchen würde Kosten zu sparen, wäre da schnell ein komplettes Team von Mitarbeitern zu humanen Arbeitsbedingungen möglich. Und unterm Strich bleibt sogar noch mehr Gewinn als jetzt…

Insgesamt ist der Arschloch-Faktor in der Welt gerade schon sehr hoch. Arsch1 poltert weiter um die Wette, während Arsch2 ein Mega-Waffengeschäft mit einer der größten Krisenregionen unserer Zeit abschließt. Wenn man sich einen stetigen Strom neuer Selbstmordattentäter wünscht, muss man genau das tun. Einfach noch mehr Waffen in die entsprechende Region liefern, der Rest passiert dann von ganz alleine – sinnlos.

Bei unserem Firmenlauf vor zwei Wochen waren die Sicherheitsvorkehrungen ebenfalls erhöht worden. Früher gab es ein paar Polizeibeamte die den Verkehr geregelt haben. Heute nutzt man große Fahrzeuge vom THW um zu verhindern, dass jemand mit einem LKW in die Menschenmenge fährt. Bin gespannt wie das Sonntag bei meinem Halbmarathon läuft. Seit dem Boston-Marathon stehen Laufveranstaltungen vermutlich besonders hoch auf der Gefährdungsliste. Dort für mehr Sicherheit zu sorgen, ist besonders schwer. In meinem Fall sind es eben etwas mehr als 21 Kilometer, die man da absichern müsste. Im Start- und Zielbereich von Taschenkontrollen, das würde echt verdammt aufwendig werden…

Aber ob ihr es glaubt oder nicht, ich hab schon mal über den Jerusalem-Marathon nachgedacht. Für den fühle ich mich aktuell nur noch nicht fit genug, der Kurs ist – passend zu Jerusalem – sehr bergig. Dafür ist der Start in unmittelbarer Nähe zur Knesset, das wäre echt mal ein Erlebnis.

Blöde Woche

Andere Leute haben mal nen blöden Tag, ich hab gerade irgendwie ne blöde Woche…

Am Sonntag hatten wir unseren letzten Tag in Jena, da war der Besuch bei Kerstins Großeltern angesagt. Am Montag ging es dann weiter in den Thüringer Wald, da kam uns der erste Schnee entgegen:

Im Thüringer Wald haben wir dann die zweite Hälfte von Kerstins Großeltern im Pflegeheim besucht. Danach ging es gleich wieder zurück in den Süden.

Dienstag war dann kurz Koffer auspacken, Wäsche waschen und Koffer packen angesagt. Bin dann relativ früh ins Hotel gefahren, wollte dort am Abend noch die Sauna nutzen. War leider ein Fehler, schon nach einem ersten kurzen Saunagang ging es mir überhaupt nicht gut, echtes Kreislaufproblem. Keine Ahnung was los war, ich hab meine Körpersignale mal so gedeutet, dass mein Körper wohl mehr Ruhe braucht. Die hab ich ihm dann auch gegeben.

Mittwoch ging es mir am Abend noch schlechter, total schlapp und müde. Zudem kämpfe ich immer noch mit leichten Schienbeinschmerzen, dafür hab ich mich mal gut eingedeckt:

Donnerstag hatte ich dann ziemlich mit einem Kundenproblem zu kämpfen, typsich, immer in der Ferienzeit knallt es… Kerstin wurde bei einem Spaziergang, als Krönung des Tages, mit einem Exhibitionisten konfrontiert. Da müssen wir am Wochenende mal kucken wie ihr mit Gesprächen da helfen kann…

Heute geht es mir zumindest schon wieder besser, ich mache heute früher beim Kunden Feierabend und versuche dann übers Wochenende etwas zu entspannen…

Am sortieren / myTagebuch-Adventskalender, Tür 19: Was ist in meiner Tasche? Teil 2/3

Noch vor dem ersten Kaffee heute früh – Anruf von meiner Mutter. Sie möchte schon längere Zeit, dass wir Kinder eine Bankvollmacht für ihr Konto erhalten. Heute war ein guter Tag um diesen Punkt in Angriff zu nehmen. Ging auch alles sehr reibungslos und schnell. Ja, meine Mutter hat Recht, über diesen Punkt sollte ich mir ebenfalls mal Gedanken machen. Kommt auf die ToDo-Liste für 2017…

Zu Beginn eines neuen Jahres packt mich meist die Aufräum- und Sortierwut. Kommenden Samstag haben wir unseren Erste Hilfe Kurs und ich wollte ja noch Bilder von meinem Erste Hilfe Set machen. Also die perfekte Gelegenheit um gleich alle Erste Hilfe Sets und die Hausapotheke zu prüfen. Hab dann gleich ein paar Stunden damit verbracht. Keine Ahnung wie wir das schaffen, aber jedes Mal wenn ich unsere Hausapotheke prüfe, finde ich Medikamente die längst abgelaufen sind. Bei den Erste Hilfe Sets sah es besser aus, aber zu sortieren gab es da auch einiges…

So gesehen haben wir da inzwischen ziemlich viel an Erster Hilfe Ausrüstung. Im Auto habe ich zwei Erste Hilfe Kästen mit dem vorgeschriebenen Inhalt. Dann hab ich noch einen Erste Hilfe Kasten für meine Firma. Und zusätzlich noch das Erste Hilfe Set in meinem Rucksack. Kerstin hat in ihrem Auto natürlich ebenfalls einen Erste Hilfe Kasten und für den Rücksack ein ähnliches Set.

Insgesamt passt das was wir haben soweit schon. Ich möchte es nur noch geringfügig ergänzen und besser an unsere Anforderungen anpassen. Im Erste Hilfe Kasten meiner Firma fehlt z.B. das Set mit den Pflastern. Pflaster haben wir aber eh ziemlich reichhaltig rumliegen. Aber ein kleines Sortiment wäre evtl. echt nicht schlecht. Was ich ebenfalls austauschen möchte sind diese Spielzeugscheren, die in den Kästen enthalten sind. Ich habe es noch nie getestet, aber damit möchte ich nicht unbedingt eine dicke Jeans oder gar die Lederhose von einem Motorradfahrer aufschneiden müssen. Dieser Fall ist extrem unwahrscheinlich, aber sooo unendlich teuer sind diese Scheren ja nicht (es muss ja nicht gleich die Raptor von Leatherman sein *grins*).

Neu für mich, bisher habe ich nur darauf geachtet, dass ich einen aktuellen Erste Hilfe Kasten im Auto habe. Allerdings muss ich ehrlich gestehen, hab ich mir den Inhalt bisher nicht wirklich genauer angesehen. Das hab ich heute nachgeholt. Bei meinen bisherigen Erste Hilfe Einsätzen habe ich gerade mal eine Rettungsdecke verbraucht.

So aber nun mal zu meinem persönlichen Erste Hilfe Set im Rucksack. Da gibt es für den Inhalt keine Norm und es halt wohl jeder ganz eigene Vorstellungen und Anforderungen daran. Zunächst mal das Set im gepackten Zustand (mit Klick auf das Bild müsste eine vergrößerte Version kommen):

Ursprünglich gekauft habe ich das Set für unsere Bergwanderungen, inzwischen nehme ich es aber gerne auch mit in die Stadt oder zu Veranstaltungen. Aber gedacht ist es natürlich schon für Ausflüge in die Wildnis. Da gibt es in der Ersten Hilfe einen kleinen Unterschied. Unter normalen Umständen würde ich sagen, ist bei uns in der Gegend ein Rettungswagen schneller da als ich einen Druckverband angelegt habe. In den Bergen oder in der Natur könnte das schnell anderes sein. Wenn es blöd läuft dauert es da 12 Stunden oder noch länger, bis Profis helfen können. Meist ist das erste Problem der fehlende Funkempfang für das Mobiltelefon.

So hier nun mal der aktuelle Inhalt:

  • Taschentücher
  • Verbandpäckchen (mittel + groß) + Binde
  • Rettungsdecke
  • Blasenpflaster und normale Pflaster
  • Pflasterband
  • kleine Kleiderschere
  • Signalpfeife
  • große Pflasterstreifen
  • Dreiecktuch
  • sterile Wundauflage
  • Latex-Handschuhe
  • Reinigungstücher und Brillenputztücher
  • Aspirin, Ibuprofen (400 mg) und Kohletabletten

Die Rettungsdecke sah ziemlich verklebt aus, die hab ich ausgetauscht und überlege sogar ob ich noch eine zweite hinzufüge. Ebenso bei der Wundauflage, wenn man in den Bergen ausrutscht gibt es meist ziemlich großflächige Abschürfungen. Die Reinigungstücher und die Tempos hab ich dafür ebenfalls rausgeworfen. Ganz vergessen habe ich die Zeckenschlinge, die steckt noch in der Orginalverpackung im großen Rucksack. Auf dem Bild sieht man gut diese Spielzeugschere, sonderlich viel Vertrauen hab ich in die nicht. Evtl. rüste ich noch eine steril verpackte Kanüle und eine Spritze nach, damit könnte man notfalls große Wundblasen punktieren. Normalwerseise sollte man als Laie von solchen Blasen die Finger lassen, wenn man aber wegen der Blasen nicht mehr in die Zivilisation zurück laufen kann bleibt einem nichts anderes übrig.

Ah, auch bei Erste Hilfe Ausrüstung gibt es Mode-Trends. Wegen der allgemeinen „Terrorlage“ gerade sehr gefragt sind wohl die sogenannten Israeli Bandages. Im Prinzip nichts anderes als ein normales Verbandpäckchen, das Material kommt aus dem militärischen Bereich und ermöglicht schnell und einfache Druckverbände. Dafür sind die Teile relativ teuer, sprich eine dieser Israeli Bandages kostet mehr als ein billiger Verbandskasten fürs Auto. Gut aktuell sind die Teile wegen der hohen Nachfrage eh schwer zu bekommen…

So jetzt hab ich Euch aber genug mit Erste Hilfe Kram genervt… viel mehr gab es nicht wirklich. Ah, es hat geschneit! Ansonsten tut mir die Ruhe gerade wirklich sehr gut… Akku lädt.