Wochenende + Die verrückte Welt vor Weihnachten / zum Jahresende

Dieses Wochenende bin ich gleich im Hotel geblieben. Ursprünglich war das Wochenende mal als Pärchenwochenende geplant, Kerstin musste aber arbeiten. So hatte ich dann zwei Tage für mich, nicht schlecht. Vermisst hab ich sie aber trotzdem ziemlich, da wir uns ja schon unter der Woche nicht gesehen hatten und ich jetzt noch bis Freitag weg bin.

Samstag
Da war ich wie jedes Jahr auf dem Weihnachtsmarkt, super schön in der Natur, offenes Feuer, der See, einfach genial. Dazu gab es Regen und Sturm, höhöhö, so waren deutlich weniger Leute dort, besser kann man es nicht haben *grins*. Mir macht Wetter nix aus, ich hatte eine Regenhose an, dazu gute Stiefel und eine gute Jacke.

Das ist der See:

Auf dem Weihnachtsmarkt gab es unteranderem Flammlachs (megalecker):

Sonntag
Geplant hatte ich einen langsamen langen Lauf, daraus wurde dann eher ein Abenteuer-Berg-Lauf, super schön mitten durch die Natur. Viele Steigungen und ein Seitental das ich schon seit Jahren mal erkunden wollte. Bei dem Wetter war ich da absolut alleine. Nur der Sturm hat mir gerade zum Schluss etwas Sorgen gemacht. Im Tagesverlauf und je nach Lage war der Sturm sehr unterschiedlich. An einer Stelle hatte ich dann doch etwas Bedenken, die „Ästchen“ die da auf dem Waldweg lagen, waren doch etwas größer geworden. Ich hab ja meist Angst, dass mich bei Sturm ein Baum erschlagen könnte. Aber als ich dann so ein in etwa Baseball-Schläger größes „Ästchen“ liegen sah, dachte ich mir, *upsi* wenn das Teil aus 10 Metern Höhe oben aus dem Baum angefolgen kommt, reicht das auch völlig aus. Da muss garnicht der gesamte Baum kommen… 🙁 Darum hab ich meine Tour dann doch relativ kurz gehalten, außerdem war ich wegen den Steigungen eh schon ziemlich fertig.

Die verrückte Welt vor Weihnachten / zum Jahresende
Jahresende und Weihnachten fallen bei meinen Kunden quasi zusammen, deshalb lässt sich nicht genau trennen, was nun Jahresende und was Weihnachten ist. Jedenfalls wird die Welt meiner Kunden in diesen Wochen immer besonders verrückt, das glaubt einem teilweise niemand! Ein paar Kostproben:

  1. Im Februar 2018 habe ich bei einem kleinen Projekt beratend geholfen, das waren ein paar wenige Stunden. Dafür hab ich dann Anfang März eine Rechnung verschickt. Leider kam da nie Geld bei mir an. Mahnung wollte ich nicht verschicken, da der Betrag zu gering war und ich mir den Kunden für die Zukunft „warmhalten“ will. Wegen dieser Rechnung hatte ich dann sogar schon Kontakt mit meinem Steuerberater, wie wir die Rechnung wieder sauber aus der Buchhaltung rausbekommen. Verrückt wie die Welt ist, hat sich der Kunde letzte Woche gemeldet und hätte jetzt gerne eine Rechnung über einen viel höheren Betrag *grins*. Dabei wollte er dann sogar noch Aufwände aus dem Jahr 2017 ebenfalls mit abgerechnet haben. Der Kunde ist selbst GmbH-Geschäftsführer und da sollte ihm eigentlich klar sein, dass ich im Dezember 2018 nicht einfach eine Rechnung für Dinge aus dem Jahr 2017 ausstellen kann. Die Bilanz und Steuererklärung (incl. Steuerbescheid) für 2017 sind bei mir schon längst abgeschlossen. Irre auf was für Ideen die Leute kommen.
  2. Inzwischen normal, aber für mich immer noch Irrsinn, die meisten Kunden brauchen ihre Dezember-Rechnung nun schon Anfang Dezember. Zur Not muss der Aufwand, den man im Dezember haben wird eben geschätzt werden *grins*.
  3. Beim nächsten Kunden mache ich in diesem Jahr eigentlich nur „Übergabe“. Ich hatte im letzten Jahr mündlich angekündigt, dass ich mich langsam zurückziehe. Hab das in diesem Jahr wiederholt. Hab es im Juni nochmals gesagt, was zu Erstaunen geführt hat und den Kunden erschreckte. Dann Anfang September nochmals das gleiche Spiel. Wie gesagt, ich kündige da nicht, ich werde nur einen auslaufenden Vertrag nicht verlängern *grins*. Seit September gab es nun immer wieder mal Übergabe-Sessions, ob wir damit nun fertig sind muss der Kunde wissen. Für Dezember hab ich dem Kunden eine Liste mit möglichen Terminen gegeben. Typisch für meine Kunden, es wird dann trotzdem gefragt ob ich auch da und dort Zeit hätte. Ehm, wozu hab ich mir die Mühe für eine Liste gemacht? Noch besser, ob ich am 27. und 28. Dezember Zeit hätte, damit wir darüber sprechen was den noch zu übergeben wäre. Ehm, ich wollte mit der Übergabe nächste Woche fertig sein und nicht erst Ende des Jahres darüber sprechen was man übergeben könnte. Ich glaube die Leute halten mich manchmal für zu nett und weich. Bei dem Kunden muss ich aber einen Schlussstrich ziehen, weil das weder für den Kunden noch sein Projekt gut wäre, wenn man da so weiter macht, es wäre einfach nicht professionell. Weil ganz ehrlich, was wir bisher nicht geschafft haben, das werden wir auch 2019 nicht schaffen. An mir lag es nicht, aber der Kunde hat einen ziemlichen Personalverschleiß und damit verbunden sind die verbleibenden Leute total unter Wasser. Nur wenn ich mich da auf das Jahr 2019 einlassen würde, könnte es passieren, dass ich eben gleich den Nachfolger vom jetzigen Mitarbeiter einarbeiten müsste *grins*, weil der aktuelle dann vielleicht auch schon wieder entnervt geflüchtet ist *ROFL*.
  4. Die Monate November und Dezember stehen meist immer im Zeichen von Übergaben. Bei manchen Kunden könnte man sich dann Wort wörtlich „übergeben“, wenn die Leute so ab Mitte Dezember anfangen wollen und das Rad nochmal neu zu erfinden. Die letzten Tage des Jahres und man sollte eben so langsam an den Abschluss der Arbeiten denken, fällt den Leuten so ganz spontan ein was ihnen jetzt noch alles fehlt und was toll wäre. Hihi, jo, das wird dann an manchen Stellen echt knapp *grins*.
  5. Die Leute haben einfach den Überblick verloren. Ein typisches Zeichen dafür und für Überforderung ist die „Blitzverblödung“! Ein Kunde stellt mir seit Wochen vor versammelt Mannschaft in der Telefonkonferenz immer wieder die gleiche Frage. Ich gebe ihm und dem Projekt jedesmal die gleiche Antwort. Die Frage kommt wie ein U-Boot aber immer wieder hoch.

So in diesem Sinne mache ich jetzt noch ein bischen Übergabe und setze mich danach in die Hotelsauna und brüte die nächsten Gedanken aus…

Wie findet man den perfekten Mix zum Glücklich sein?

Offenbar stehen Beziehungen gerade nicht unter dem besten Stern. Kerstin und ich stecken da schon das gesamte Jahr über in einer kleinen Sinnkrise. Dann die Ergänzung zu Kais Urlaubsbericht. Diese Woche habe ich noch erfahren, dass bei einem Kunden eine Mitarbeiterin wohl gerade die Scheidung von ihrem Mann durchmacht. Das hat mich etwas geschockt, so von den Erzählungen der Mitarbeiterin hätte ich gesagt, boah, das absolute Traumpaar. Wenn zwei zusammenpassen, dann die beiden! Tolle Fernreisen, Haus gekauft, Heizung erneuert, zwei super Gehälter und tolle Jobs im IT-Bereich. Toller und vorallem sicherer Arbeitgeber, der Standort vom Haus auch gleich so gewählt, dass der potenzielle Nachwuchs gute Schulen in der Umgebung hätte. Beide Ende Zwanzig mit noch allen Möglichkeiten. Und jetzt auf einmal PENG!!! Gut ich hab es nicht offizielle erfahren, aber hat mich trotzdem geschockt!

Die Frage die ich mir gerade oft stelle ist, wie man den perfekten Mix zum Glücklich sein findet. Zugegeben, diese Frage stelle ich mir insgesamt schon sehr lange und oft. Die Antwort darauf ist wohl nicht statisch und für alle Zeit gültig. Sondern der Mix verschiebt sich ständig und je nach Lage muss man da wohl seine Prioritäten anpassen. Ein Schlüsselwort, dass sich mir dabei immer öfter gedanklich aufdrängt ist Abgrenzung. Es passiert eben zu schnell und einfach, dass man bestimmte Ziele einfach so übernimmt, in der Annahme sie würden glücklich machen. Das sind eben diese gefährlichen Rollenbilder und Wunschvorstellungen, mein Haus, mein Auto, meine Frau, meine Kinder und meine Segeljacht. Lässt sich beliebig in die unterschiedlichsten Bereiche übertragen. Um wirklich glücklich zu werden, muss man sich wohl einfach stärker abgrenzen und seinen eigenen Weg finden. Hübsche Frau, hübscher Mann, Geld, ein Haus und zwei Kinder, das KANN Wolke 7 und der absolute Traum sein. Kann aber auch von jetzt auf jetzt wie ein Kartenhaus zusammenfallen, weil man sich vielleicht doch in irgendwelche Rollenbilder hat drängen lassen und plötzlich total unglücklich ist… keine Ahnung…

Abgrenzung ist also das Schlüsselwort!

Im Beruf
Früher war ich genauso drauf, inwzischen hab ich oft Mitleid mit Kollegen die sich in Projekten regelrecht aufreiben und Nächte und Wochenenden opfern um das Projekt zu retten. Manchmal komme ich sogar zum gegenteiligen Schluss, für den Kunden wäre es manchmal wirtschaftlich günstiger ein Projekt würde sich verzögern. So hätte der Kunde wenigsten kurz Zeit darüber nachzudenken was er gerade macht und eigentlich will. Klingt komisch ist aber meiner Meinung nach so! Wenn da ein Team von 20 hochbezahlten IT-Spezialisten mit Vollgas, aber ohne konkrete oder falsche Zielvorgaben, mal nen Monat lang durcharbeitet. Was denkt Ihr was da für Kosten entstehen? Und als Ergebnis stellt sich dann raus, dass man sich irgendwie zu Beginn falsch verstanden hätte – *upsi*. Klar da ist am Ende niemand Schuld, sowas kann man ja nicht wissen. Aber genau dieses Vorgehen erlebe ich bei immer mehr Kunden. Da bedarf es dann eben einer klaren Abgrenzung und da finde ich es dann profesioneller wenn man seine Sicht objektiv und gerade darstellt und eben nicht mehr jedes Spiel mitspielt.

Im Sport
Auch da ist es wichtig sich abzugrenzen was die eigenen Ziele angeht, was man will und was nicht. Gerade Laufen ist eine sehr offene Sportart, sprich wenn man will und sich die passenden Wettkämpfe aussucht steht man evtl. schnell neben Leuten aus der Olympiamannschaft an der Startlinie. Für einen Hobbyläufer ist es damit ziemlich unwahrscheinlich jemals bei einem Wettkampf auf dem Siegertreppchen zu stehen. D.h. hier muss man sich seine eigenen Ziele suchen. In den letzten zwei Jahren war ich auf ein paar Vorträgen von ehemaligen Olympiateilnehmern. Da gibt es immer gute Tipps, die Frage ist nur, bringen sie einen persönlich wirklich weiter. Gute Anregungen, aber man muss das schon ziemlich an die eigene Situation anpassen um eben damit glücklich zu werden. Ausdauersport bedeutet Zeitaufwand, bei so einem langen Lauf ist eben ganz schnell der halbe Sonntag weg. Und wenn es eben Marathon sein soll, dann braucht es die langen Läufe in den Monaten davor einfach. Die Zeit fehlt dann aber natürlich z.B. für die Beziehung, den Sonntagvormittag hätte man auch mit geilem Sex im Bett verbringen können. Ich nutze diese langen Läufe inzwischen als persönliche Therapie um eben Gedanken mal abschließen zu können. Dinge zu sortieren und runter zu kommen.

Was mir dafür völlig fehlt ist diese auf Leistung getrimmte Denkweise, gut um mein Traumziel für 2019 erreichen zu können muss auch ich etwas mehr Leistung zeigen. Aber ich möchte mich klar vom klassischen Leistungssport abgrenzen. Das sehe ich oft bei Wettkämpfen, da gibt es immer wieder Leute die versuchen ihre neue Bestzeit zu laufen, aber einfach in den Monaten davor nicht genug Zeit in die Vorbereitung investiert haben. Die sehen dann auf der Strecke meist ziemlich übel aus und brauchen ziemlich schnell umfangreiche ärztliche Hilfe. (Tipp am Rande, der Zielbereich bei einem typischen Stadtmarathon ist nicht unbedingt der appetitlichste Ort, da kotzt sich so mancher Läufer den Sportsgeist aus dem Körper *grins*.). Deshalb, 50 Kilometer sind bei mir mal für die nächste Zeit eine Schallmauer, aber da dann eben glücklich mit Spaß und Genuß ankommen. Egal ob es stürmt, schneit oder die Sonne runterbrennt. Dafür ist mir die Zeit ziemlich egal, ich muß nur ankommen bevor der Veranstalter das Ziel abgebaut hat *grins*.

In der Beziehung
In der Vergangenheit war einer meiner Fehler, dass in sehr bevormundent war. Da macht Kerstin jetzt einfach mehr ihr Ding. Im Moment sind wir in diesem Punkt noch nicht wirklich frisch eingeschwungen, dass wird die Herausforderung für das nächste Jahr. Klappt aber nur, wenn jeder in der Beziehung für sich weiss was er will und braucht. Und in diesem Punkt herrscht noch nicht die volle Klarheit und die Sache mit dem aufeinander einschwingen wird dann schwierig. Aber wir haben Zeit. Bedeutet aber eben auch wieder etwas Abgrenzung und Dinge dann einfach auch mal alleine zu machen. Ich verbinde das thematisch mit dem Sport, das war einer der Hintergedanken zu den Wettkampfreisen die ich im nächsten Jahr gebucht habe.

Beim Sex
Der ist in diesem Jahr definitiv zu kurz gekommen. Keine Zeit, nicht die passende Stimmung. Wir brauchen Zeit um uns wieder zu finden, da steht der Sex hinten an. Als kleiner Vorgeschmack auf das nächste Jahr – oder wohl mehr aus Neugierde – musste ich aber doch einen dieser Adventskalender mit Sextoys für Paare beschaffen. Bezeichnenderweise sind wir aber gerade getrennt und könnten das tolle Spielzeug im Moment eh nicht gemeinsam testen. Nette Gesellschaft, wir sind quasi permanent von SEX umgeben, haben dann aber keine Zeit selbst welchen zu haben *grins*. Da gibt es wohl Statistiken drüber, dass die Menschen in Deutschland früher mehr Sex hatten. Tja, das ist wohl genau die fehlende Abgrenzung. Wobei gerade Sex und Zeitoptimierung wie Feuer und Wasser zusammenpassen. Wenn man da als Lifestyle-Mensch mit im 30-Minuten-Takt geplantem Wochenende Sex mit einbezieht, kann es wohl nur schief gehen. Genau das ist aber das Problem, trotz Alltag, Sorgen, Ärger und der vielen anderen Dinge die man machen will (!) gute Stimmung und dann geilen Sex zu erleben.

Pettorali in arrivo! – La Corsa della Bora

Ein erstes Ziel für das Jahr 2019 steht schon fest, ich möchte am 26. Oktober 2019 den Alb Marathon über die 50 Kilometer im regulären Hauptlauf schaffen. Zum Hintergrund und wie es dazu kommt, müsste ich noch einige Einträge und Berichte nachreichen. Aber egal, ich fange einfach mitten drin an, sonst wird das bei mir nichts mehr mit Tagebucheinträgen…

Als Einstimmung hab ich mich dazu passend ohne viel darüber nachzudenken bei einem Lauf in Italien angemeldet. Die coole Sache daran, das ist eine mehr oder weniger organisierte Gruppentour von dem Sportgeschäft in dem ich meine Laufsachen kaufe. Noch besser die Inhaberin und der Inhaber sind dort schon im letzten Jahr mitgelaufen und laufen dieses Jahr auch wieder mit. Die Inhaberin weiss genau wie sie mich rumkriegen kann *grins*, die schwärmte so von dem leckeren Käse an den Verpflegungsstellen. Naja, DANN, bin ich natürlich mit dabei! In dem Fall gibt es für einen Genießer wie mich kein halten mehr. Und so hab ich mich dann mehr oder weniger spontan beim La Corsa della Bora für die 21 Kilometer Strecke angemeldet.

21 Kilometer und ein „paar“ Höhenmeter dazu, was kann da schon schiefgehen – dachte ich Anfangs. Inzwischen kommen mir da immer mehr Zweifel *grins*:

  • Triest scheint echt eine super Stadt zu sein, quasi die thematische Ergänzung zu Wien in diesem Jahr. ABER, Triest ist auch die Stadt der Winde. Man hat die Wahl zwischen Bora, Scirocco oder Mistral. Wobei der Scirocco Anfang Januar wohl wegfällt und nur noch Bora oder Mistral zur Auswahl sind. Letztes Jahr gab es Mistral. *hihihi* sucht mal bei YouTube nach den Begriffen „Triest“ und „Bora“. Perfektes Laufwetter, sonst hätte der Veranstalter den Namen des Windes nicht in den Titel aufgenommen.
  • Der Veranstalter räumt den Teilnehmern ganze 6 Stunden Zeit ein um die 21 Kilometer zurückzulegen. Das ist sehr sehr lange! Sprich irgendwas an der Strecke ist schon besonders „special“. Beim zweiten Besuch im Sportgeschäft, schätzte die Inhaberin, das ich vermutlich ca. 4 Stunden für die Strecke brauchen werde. Das wäre dann ein neuer Rekord für mich. So lange hab ich noch nie für 21 Kilometer gebraucht, das wird wohl ein echtes Abenteuer.
  • Bei diesem Lauf könnte man Qualifikationspunkte für den Ultra-Trail du Mont-Blanc sammeln – ohje!
  • An ein paar Stellen stand in der Inforamtion etwas von Steigeisen oder Spikes die man je nach Wetter und Strecke bräuchte – upsi!
  • In ein paar Laufberichten wurde zumindest die 56 Kilometerstrecke als extrem hart beschrieben

Offenbar hab ich mich da auf ein echtes Abenteur eingelassen…. ohohoh.

Bei der Gelegenheit wollte ich dann auch gleich noch meine nicht vorhandenen Italienisch Kenntnisse auffrischen. Sprachen sind meine absolute Schwäche, egal ob Deutsch, Englisch oder sonst eine Sprache. Sprachen lernen fällt mir extrem schwer, war ich nie gut drin. Aber das bedeutet ja nicht, dass man es nicht trotzdem versuchen sollte. So hab ich dann ein kostenloses Probeabo bei einem Hörbuchanbieter aktiviert und als kostenloses Hörbuch einen Italienischkurs gewählt. Fixe Idee war, ich könnte ja bei meinen langen Autofahrten auf der Autobahn nebenher diesen Audiokurs machen. *hihihi* hier auf den Autobahnen und den vielen Baustellen herrscht gerade Krieg, da musst man echt aufpassen und kann sich nicht wirklich auf den Kurs konzentrieren. Jo ich weiss, das ist das Multi-Tasking-Problem von uns Männern. Mein zweiter Versuch war Abends im Bett, öhm, bei der netten Frauenstimme bin ich schon in der ersten Lektion eingeschlafen *upsi*. Ich sag ja, das wird ein Abenteuer.

Da ich es dann wohl noch verpeilt habe, die bevorzugte Sprache bei der Anmeldung richtig zu setzen muss ich nun eh mit italienischen Infomails leben *grins*.

Zumindest da werden Sprache schon fast wieder interessant. Ich bin nämlich schon an dem Titel der Mail „Pettorali in arrivo!“ gescheitert. Gut „arrivo“ könnte irgendwas mit ankommen/Ankunft/Eintreffen zu tun haben. Aber für „Pettorali“, hatte mein Online-Übersetzer keinen direkten Treffer. Gut das „i“ am Schluss ist wohl ein „Spaghetti“-„i“ für die Mehrzahl. Mit „Pettorale“ klappt es besser *grins*, aber man muss immer noch mitdenken bis man beim wohl passenden Wort nämlich der „Startnummer“ landet.

Witzig fand ich auch die Übersetzung von Google Translate für folgenden Absatz:

Abbiamo fatto già una prima stampa dei pettorali, le Race Guide è in stampa ed i pacco gara sono quasi pronti. Se vuoi ritirare il tuo pettorale anticipatamente a dicembre presso uno dei nostri punti S1, accedi alla tua registrazione wedosporte prenotalo entro l’8 dicembre. Dal 20 dicembre il tuo pettorale sarà disponibile presso il punto da te selezionato.

Da wird die Startnummer als Lätzchen übersetzt *grins*. Interessant, den auch das englische Wort „bib“ für die Startnummer könnte man laut meinem Wörterbuch mit „Lätzchen“ übersetzen.

Beruf – wenn einen die Kunden in den Wahnsinn treiben

Vermutlich einer der Hauptgründe, warum von mir fast ein Jahr lang keine Tagebucheinträge mehr kamen, sind meine Kunden. Die treiben mich immer öfter in den Wahnsinn. Ich habe ein Fokussierungs-Problem! Eigentlich habe ich für mich selbst einen ziemlich guten Roten Faden. Das ist schön, schützt aber nicht davor, dass einen „gefühlt“ Leute um einen herum mit in ihr Chaos stürzen. Besonders blöd wird die Sache, wenn es die eigenen Kunden sind, da kann man zwar versuchen zu gestalten, zu beeinflussen, aber ganz vermeiden lässt sich das Problem leider nicht. Die erschreckende Erkenntnis aus diesem Jahr, die Anzahl der Kunden die einen in den Wahnsinn treiben nimmt stetig zu. Das kam früher immer mal wieder vor, inzwischen ist es aber flächendeckend bei allen Kunden gleich.

Luxusprobleme
Gut, der eine oder andere würde vielleicht sagen Luxusprobleme. Mir war definitiv nicht langweilig, ich konnte mich vor Aufträgen nicht retten. Geldsorgen hatte ich ebenfalls keine. Im Gegenteil, ich komme nicht dazu Geld – sinnvoll – in meiner Firma auszugeben. Das ist dann schon komisch, wenn in einem IT-Unternehmen die IT-Technik so langsam veraltet *grins*. Auch schmerzlich, ich habe in diesem Jahr zum ersten Mal bei einem bestehenden Kunden aus dem Projekt ausgestiegen. Oder sagen wir so, zum Jahresende 2018 habe ich meinen Vertrag nicht mehr um ein weiteres Jahr verlängert. Da hab ich lange überlegt, mich dann aber letztlich für die aus meiner Sicht professionellste Variante entschieden. Ich war bei diesem Projekt zwar noch mit dabei, konnte dort aber keinen sinnvollen Beitrag mehr leisten. Empfehlungen die ich in der Vergangenheit gegeben hatte wurden fast immer ignoriert. Klar, wenn es dann knallt, versuchen sie schon Nachts um 23 Uhr – verzweifelt – bei mir anzurufen, aber das mache ich schon lange nicht mehr. Ich bin IT-Berater und spreche Empfehlungen aus, wenn man sich nicht an meine Empfehlungen halten möchte ist das ok. Nur dann macht die Zusammenarbeit keinen Sinn mehr, gerade bei dem Projekt hab ich mich oft gefühlt wie Waldorf und Statler in der Muppet Show (die beiden älteren Herren in der Loge). Keine Ahnung ob ich diesen Schritt mal bereuen werde, aber so ist das Leben. Indirekt wird genau das einer der Vorsätze für das nächste Jahr werden, die Projekte und Anfragen die kommen besser zu filtern.

Manche Kunden verschleißen ihre Mitarbeiter
Bei manchen Kunden habe ich echt Mitleid mit den Leuten dort. Das ist auch so ein Grundmuster das immer heftiger wird. Die Fluktuation nimmt extrem zu, gut manche Unternehmen legen da schon keinen Wert mehr darauf, dass sie langjährige Mitarbeiter haben. Ich frage mich halt nur, wo soll in diesen Unternehmen dann eigentlich das Know-How stecken? Diese Unternehmen betreiben hochspezialisierte IT-Systeme, aber von den Leuten die sich damit auskennen oder die es entwickelt haben gibt es niemanden mehr. Ein Kunde kam Anfang des Jahres dazu, da gibt es Mitarbeiter die hab ich noch nicht kennengelernt, weil sie das gesamte Jahr über krankgeschrieben waren. Zusätzlich haben fast fünf Leute das Unternehmen verlassen, drei haben die Abteilung gewechselt. Und nochmal drei Leute wurden dauerhaft krankgeschrieben. Meist Burn-Out, Depressionen oder Rücken und bei den Fällen aus diesem Jahr hab ich die Gründe wie es dazu kam teilweise mitbekommen. Klar können da noch andere Faktoren eine Rolle gespielt haben. Aber ich sehe ja, an welchen Aufgaben die Leute arbeiten, wenn es zu Streitigkeiten kommt und wenn dann am nächsten Tag die Krankmeldung für die berühmten drei Monate kommt. DAS muss man als Unternehmen und Führungskraft erstmal hinbekommen! Beim Kunden in der Schweiz war es ein ganz ähnliches Bild, da hat in diesem Jahr fast die gesamte IT-Mannschaft gewechselt. Incl. IT-Chef, den muss eine Besprechnung so derart angekotzt haben, dass er danach seine Sachen gepackt hat und gegangen ist.

Aktuellstes Beispiel, im September hat bei einem Kunden eine externe Kollegin überraschend das Projekt verlassen. Diese Kollegin hatte mit mir im Januar bei dem Kunden angefangen. Bei der Nachfolgerin merkt man sehr deutlich, dass es eine „Notbesetzung“ war, sie spricht schlecht deutsch, kennt sich fachlich nicht wirklich gut mit dem Thema aus. In so einem Fall würde ich versuchen das Beste aus der Situation zu machen und mit etwas Flexibilität kann man auch in diesem ungünstigen Fall noch einen Gewinn rausziehen und jemanden sinnvoll in einer Abteilung einbinden. Die Kollegin ist ja nicht blöd und hat sicher auch ihre Stärken. Aber was macht mein Arschlochkunde mit ihr? Aus Überforderung und Mangel an Führungsqualität überträgt er ihr und mir eines der kritischsten Projekt. Sie macht die Organisation/Koordination und ich die Technik. Damit wählt der Kunde quasi das denkbar blödeste Setup um Änderungen an seiner IT-Umgebung umzusetzen, *höhöhö* mit den IT-Systemen verdient der Konzern dort seine Brötchen. Sprich wenn die Systeme nicht laufen, können die 20.000 Mitarbeiter des Kunden nicht arbeiten und dann gehen die Kunden des Kunden zur Konkurrenz.

Nur damit ihr das versteht, ich habe überhaupt kein Problem damit wenn Kollegen kein deutsch sprechen. Das ist bei vielen Kunden inzwischen Standard. Alles kein Ding, wegen mir könnte man das Projekt auch in Englisch machen. ABER, der Kunde ist altbacken deutsch sage ich mal. Und dann überträgt man ihr eine Aufgabe bei der sie quasi NUR kommunizieren muss. Wie ich kennt sie die Abläufe in dem Unternehmen nicht. Mein Vorteil, ich hatte nun Montag, Dienstag echt Stress und nächste Woche Dienstag, Mittwoch, Donnerstag. Aber danach bin ich diesen Kunden für dieses Jahr los. Die arme Kollegin muss das 5 Tage die Woche ertragen. So verloren, wie sie da an ihrem Platz sitzt, sagt mir mein Bauchgefühl, dass sie maximal noch bis Januar durchhält. Ich würde ihr gerne helfen, aber dafür bin ich viel zu selten bei diesem Kunden.

Die Feuerwehr – es brennt an allen Ecken und Enden – Nachhaltigkeit
Nächstes Muster, bei meinen Kunden ist die Nachhaltigkeit verloren gegangen. Die Leute haben eine Sichtweite von maximal zwei Wochen, sowas wie eine Strategie gibt es nicht mehr. Da wird heute Thema X GAAAAAAAAAAAAAAANZ dringend durch die Abteilung getrieben und morgen Thema Y. Es wird da gearbeitet, wo die Leute am lautesten schreien oder die Hütte am meisten brennt. So knallt es immer öfter und lauter, weil Aufgaben nie abgeschlossen werden. Wenn es knallt gibt es etwas Aktionismus und nach zwei Wochen ist alles schon wieder vergessen.

Fazit
Das hat mich dieses Jahr echt sehr beschäftigt. So wie es aussieht läuft das nächste Jahr dann gleich wieder so an. Gut, den so ist der Umsatz für das erste Quartal schon gesichert. Nur ich muss mir überlegen wie ich mich da noch professioneller aufstelle und mich klar abgrenze. Meine Gesundheit möchte ich mir jedenfalls nicht von meinen Kunden ruinieren lassen. Auch eine Erkenntnis aus diesem Jahr: derartige Konflikte kann man als Mensch nur dauerhaft durchstehen, wenn man ein passendes Training absolviert hat. Bisher war mein Fokus rein auf der Technik, klar die berühmten „social skills and competences“ waren schon immer wichtig. Aber das geht ein ganzen Stück darüber hinaus. Das ist eher Konfliktmanagement und den Konflikt nicht so sehr an sich persönlich heranzulassen.

So, nun hab ich genug rumgeheult, jetzt ist Feierabend und ich setz mich im Hotel in den Sauna…

Lebenszeichen – Jahresrückblick zum Thema Erste Hilfe

So jetzt wird es aber endlich Zeit für ein Lebenszeichen von mir. Deshalb starte ich mal mit ein paar thematisch aufgeteilten Einträgen zum Rückblick auf das – nun schon wieder zu Ende gehende Jahr. Kurz vorab, es war richtig was los, also langweilig wurde es mir in diesem Jahr absolut nicht. Tja, immer wenn ich viel unterwegs bin und viel erlebe kommt früher oder später das Thema Erste Hilfe auf. Zu dem Thema hatte ich ja schon einige Einträge verfasst und da gab es in diesem Jahr nochmal einiges mehr.

Der Stadtbahn-Unfall in Stuttgart
Da war ich in der früh gerade zu Fuß auf dem Weg vom Hotel zum Kunden. Und dann knallt direkt vor meinen Augen eine Stadtbahn in ein Auto. Was mir hierbei besonders in Erinnerung geblieben ist, war die Zeitdauer des Unfalls. Bei den meisten Unfällen macht es „Knall“ und danach ist der Unfall einfach schon passiert. Hier kam das typische Klingeln der Bahn, dann der Aufprall und danach ging es gefühlt noch ewig weiter. Die Stadtbahn hat zwar sofort eine Notbremsung eingeleitet, aber das Auto wurde noch mindestens 30 Meter weit mitgeschleift. Man steht daneben und denkt nur noch, Scheisse wann bleibt die Bahn endlich stehen.

Von diesem Unfall gibt es sogar einen Zeitungsbericht mit Bildern: Stuttgart-Vaihingen – Honda-Fahrerin rammt Stadtbahn. Allerdings finde ich den Bericht nicht sonderlich gut, schon die Überschrift ist natürlich quatsch. Auf den Bildern erkennt man ja, dass die Stadtbahn das Auto gerammt hat und nicht umgekehrt. Zudem war die Fahrerin nicht in ihrem Auto eingeklemmt. Die Fahrertür des Autos hatten die beiden anderen Zeuginnen schon geöffnet. Das die Fahrerin einfach ruhig im Auto sitzen bleibt war mein Vorschlag. Die Fahrerin war ansprechbar und hatte sich auf den ersten Blick wohl nur durch Glasscherben an der Hand verletzt.

Insgesamt hatten wir aber Glück im Unglück, in der Stadtbahn waren keine Passagier verletzt worden und das Aufgebot aus Rettungswagen, Notarzt, Polizei, Feuerwehr und dem Notfallteam des Stadtbahnbetreibers war sehr schnell da. So beschränkte sich mein Erste Hilfe Beitrag auf, für die Unfallbeteiligten da sein. Gerade die Fahrerin der Stadtbahn war da sehr froh, dass sie da nicht alleine war. Sie war zwar unverletzt aber der Unfall hatte sie sichtlich mitgenommen. Da wurde ich dann aber schnell vom Fahrer der Stadtbahn aus der Gegenrichtung abgelöst. Weil sein Gleis blockiert war der, konnte der nach dem Unfall auch nicht mehr weiterfahren.

Vor dieser Unfallstelle habe ich übrigens auch als Autofahrer größten Respekt, hier gibt es einen Kreisverkehr und an allen vier Seiten Zebrastreifen für Fussgänger. Die Stadtbahnlinie fährt in der Mitte durch den Kreisverkehr und hat eine zusätzliche Ampel, d.h. wenn eine Stadtbahn kommt, geht die Ampel auf rot und man muss direkt im Kreisverkehr anhalten. Das ist dann schnell zuviel, was man als Autofahrer beachten sollte. So gab es ein paar Monate an genau der gleichen Stelle gleich den nächsten Stadtbahnunfall. Den Zeitungsartikel verlinke ich Euch ebenfalls: Unfall in Stuttgart-Vaihingen – Mercedes kollidiert mit Stadtbahn.

Der Autobahnunfall bei Starkregen
Hier waren die Begleitumstände schon mal ziemlich schlecht. Es war Nacht, auf der Autobahn war viel los und wir hatten Starkregen. Wie der Unfall genau passiert war, habe ich nicht gesehen, es hatte auch schon jemand angehalten, aber die Unfallstelle war z.B. noch nicht abgesichert. Da ist dann immer die schwere Entscheidung anhalten oder weiterfahren. Auf dem Standstreifen der Autobahn anhalten ist echt verdammt gefährlich, genau in diesem Abschnitt der Autobahn ist in diesem Jahr schon ein Mensch auf dem Standstreifen bei einer Panne ums Leben gekommen. Aber ich hatte einen halbwegs sicheren Platz zum anhalten am Ende der Unfallstelle, ich hatte eine Taschenlampe und eine gute wasserdichte Jacke in Signalfarbe. Wenn ich nicht anhalten würde, wer sollte es sonst tun. Erste Hilfe ist Teamarbeit, bei so einem Unfall möchte ich als „erster“ Erst Helfer nie alleine bei einem Unfall dastehen.

Das Unfallauto sah zudem richtig heftig aus, das Auto stand nämlich AUF der Leitblanke des Standstreifens. Wie mir die Zeugin sagte, war das Auto auf der ganz linken Spur bei Starkregen ins schleudern geraten, ist dann in die Mittelleitblanke geknallt. Dort aber wieder abgeprallt, danach hat sich das Auto mehrfach überschlagen und kam dann auf der Leitplanke zum stehen. Zuerst dachte ich, dass in dem Auto noch Leute drin sind, das blieb uns aber erspart. Der Fahrer kam da irgendwie selber raus und saß nun auf dem Beifahrersitz der Zeugin. Vor dieser Zeugin hab ich echt Respekt, die hatte im Prinzip schon alles gemacht was zu machen ist. Notruf war abgesetzt, der Unfallfahrer war mit einer Decke versorgt und da es im übel war, hat sie ihm sogar noch eine Tüte aus dem Kofferaum organisiert – wow. So beschränkte sich mein Beitrag wieder auf da sein und den eindringlichen Hinweis an den Unfallfahrer seinen Kopf möglichst nicht zu bewegen. Der Unfallfahrer sah insgesamt übel aus, zum einen war er extrem ruhig und ihm war schlecht und kalt.

Glück hatten wir, dass Notarzt, Rettungswagen und Polizei sehr schnell da waren. Nur der Unfallfahrer hatte zusätzliches Pech, er hat nämlich beim Unfall seine Brille verloren. Ein Sanitäter und ich haben zwar kurz gesucht, aber da war nix zu machen. Nachts, bei Regen und im hohen Gras der Autobahnböschung. Das war ein Chaos aus Trümmern, Kleidung, da noch ein Schuh. Eine Brille war da nicht zu finden. An das Unfallauto selbst sind wir nicht direkt ran, das war uns zu gefährlich. Das einzig Brauchbare was ich gefunden habe war ein kleiner Rucksack, vielleicht hat der Fahrer ja Glück gehabt und darin befanden sich vielleicht persönliche Dinge wie eine Geldbörse oder eine Ersatzbrille, hab nicht reingekuckt sondern das Teil gleich an den Sanitäter übergeben.

So gesehen wieder nicht viel, aber eben ein kleiner Beitrag. Was gut gepasst hat war meine Ausrüstung, gerade der wasserdichte Parka in Signalfarben war genial. So saß ich trotz Starkregen hinterher wieder trocken im Auto. Noch eine Beobachtung hab ich gemacht: sich bei der Ersten Hilfe Zeit lassen! Klingt jetzt blöd und kann auch falsch verstanden werden. Was ich damit meine, in Spielfilmen werden Verletzte ja immer sofort mehr oder minder hektisch auf Tragen gepackt und dann in rasantem Tempo in ein Krankenhaus gefahren. Realitätsabgleich: hier war eine Notärztin und drei Sanitäter bestimmt 15 Minuten an dem Auto der Unfallzeugin beschäftigt, um den Unfallfahrer nun möglichst schonend aus dem Beifahrersitz zu bekommen.

Der Unfall hat mir hinterher schon ziemlich zu denken gegeben, im Prinzip hätte so ein Unfall auch mir passieren können. Der Unfallfahrer war vielleicht auch gerade auf dem Weg zu einem seiner Kunden und die Kleidung über die wir bei der Suche nach der Brille gelaufen sind, das hätten auch meine Hemden sein können die ich immer auf dem Bügel hinten im Auto aufhänge. Mein Fazit: Lebe Dein Leben und genieße es. Um dem Motto zu folgen, bin ich an einer der nächsten Abfahrten runter und hab in einem Restaurant einen mega leckeren Burger und ein alkoholfreies Bier bestellt – ich bin eben Genussmensch *grins*.

Erste Hilfe bei sich selbst
Tja, einen kleinen „Unfall“ hatte ich dann selbst auch noch vor ein paar Wochen. Einer der ersten Trainingsläufe mit Stirnlampe, etwas müde war ich auch schon. Eigentlich war ich mit dem Lauf sogar schon fertig, aber das kleine kurze Stück wollte ich eben noch „dranhängen“. Ich hab dann sogar noch besonders intensiv gekuckt, dass an der Straßenkreuzung kein Auto kommt und genau DAS wurde mir dann zum Verhängnis. Den so hab ich für eine Sekunde nicht nach vorne gekuckt und so kam mir diese fiese kleine Bordsteinkante in den Weg. So hab ich mich dann eben volle Kanne unfreiwillig auf den Asphalt gelegt.

Aber keine Sorge ausser Schürfwunden und einem Loch in meiner Laufhose ist nichts passiert. Mir hat es jedenfalls schon gereicht, Schürfwunden an Knie, Ellbogen, Schulter und Handballen. Sogar im Gesicht hatte ich ein paar kleine Kratzer. Also rein medizinisch war mein Unfall nicht wirklich wild. Mein Hauptproblem, ich war ja unterwegs und im Hotel. So konnte ich dann mein sorgsam gepflegtes Erste-Hilfe-Set an mir selbst einsetzen. Genial, sogar die Wundheilsalbe, die eigentlich im Sommer für Brandverletzungen bei Kindern gedacht war, konnte ich super gebrauchen. Dann noch das Sprey für die Wundreinigung, hey, ich hatte echt alles dabei.

Mein Ziel war dann eben eher, die Schürfwunden so zu versorgen, dass ich mich damit am nächsten Tag beim Kunden blicken lassen kann. Zudem wollte ich natürlich nicht das Hotelbett mit Blut einsauen. Insgesamt hat alles super geklappt, ich hab nur gemerkt, wenn ich solche Schürfwunden über mehrere Tage versorgen möchte, ist der Inhalt eines Erste Hilfe Sets doch ziemlich schnell aufgebraucht.

Deshalb hab ich nach meinem kleinen Unfall gleich etwas „aufgerüstet“:

Gut einen Verbandskasten brauche ich für meine Firma eh und da sich Kerstin gerne mal in die Finger schneidet hab ich gleich noch einen Pflasterspender dazu montiert. Momentan haben wir aber „nur“ normale und wasserfeste Pflaster. Da Kerstin gerade eine zusätzliche super Arbeitsstelle in der Lebensmittelindustrie hat, wären eigentlich noch detektierbare Pflaster sinnvoll gewesen. Aber sooo sehr wollte ich dann nicht übertreiben.

Da ich mein Erste-Hilfe-Set ja fast aufgebraucht habe, musste natürlich Nachschub her und da hab ich dann gleich etwas mehr bestellt *grins*:

Das müsste für die nächsten Unfälle jetzt erstmal reichen… nur mit dem Rucksack auf dem Foto bin ich noch nicht sooo zufrieden, da passt zwar einiges rein, aber es gibt so gut wie keine Unterteilungsfächer… da bin ich noch auf der Suche nach einer guten Tasche.

Sport ist Mord
Was ich dieses Jahr leider nicht geschafft habe, ist ein Erste Hilfe Auffrischungskurs. Alleine schon wegen der Teilnahme bei Laufveranstaltungen würde sich die Auffrischung von mindestens alle 2 Jahre wirklich lohnen:

  • Im April beim Marathon in Wien, gut dieser Lauf hatte viele Teilnehmer. Entsprechend viele Sanitäter waren auch an der Strecke verteilt. Aber bisher hatte ich noch bei keinem Lauf gesehen, dass an manchen Stellen gleich mal drei oder vier Läufer bei den Sanitätern auf dem Boden lagen
  • Bei einem Halbmarathon im Juni hatte ich Glück, lag ein Läufer auf dem Boden und sah richtig übel aus. Wurde Gott sei Dank aber schon von den Streckenposten des Veranstalters betreut. Bewustlos und zudem hatte er sich wohl übergeben. Jedenfalls hatte er das Gesicht voll mit gelbem Isogetränk. Seitdem achte ich besonders darauf, dass ich in meinem Laufrucksack immer so einen kleinen AmbuKey mit Beatmungsmaske dabei habe. Problem, im Erste Hilfe Kurs habe ich noch nie mit Beatmungsmaske geübt.
  • Der Marathon im September stand dann unter keinem guten Stern, schon vor dem Start hatte ein Radbegleiter gesundheitliche Probleme und bekam dann im Krankenhaus noch am gleichen Tag drei Stents gesetzt. Noch schlimmer, einer der Halbmarathonläufer ist kurz vor dem Ziel zusammengebrochen. Wurde von Läufern zwar erfolgreich reanimiert, ist dann auf dem Weg ins Krankenhaus doch verstorben. Gut davon hab ich nichts mitbekommen. Wenn ich aber die Erlebnisse aus diesem Jahr zusammenrechne, würde ich mal sagen, Erste Hilfe Kurs alle zwei Jahr ist da schon das Minimum.

Jahresendplanung 2017

wow, das Jahr nähert sich nun sehr sehr schnell seinem Ende. Deshalb nur kurz meine Planung wie die letzten Stunden des Jahres zu Ende gehen.

Den Samstag morgen werden wir nochmals für kleinere Besorgungen nutzen. Die meisten Dinge für den Start ins neue Jahr haben wir schon. Aber ein paar Kleinigkeiten fallen uns sicherlich noch ein. Danach werde ich nochmals mein altes Tagebuch bei myTagebuch.de sichern. Bei meinem eigenen Tagebuch habe ich gerade damit begonnen meine alten Einträge zu überarbeiten. D.h. ich füge Schlagworte hinzu und übernehme nun auch die Bilder von Photobucket in mein eigenes WordPress.

Am Sonntag sind wir Vormittags bei einem Silvesterlauf, nicht ganz 10 Kilometer und wir werden schön gemütlich „auslaufen“. Am Abend gibt es bei Kerstin und mir ein ruhiges Silvestergrillen zu zweit. Wir haben niemanden eingeladen, werden aber ein paar leckere Dinge auf den Grill werfen. Glühwein gibt es natürlich auch. Sekt und Bier hab ich heute schon in den Kühlschrank *grins*.

Das Feuerwerk werden wir dann nur vom Fenster aus beobachten und danach gibt es vielleicht noch ein paar Chips. Es wird also eher ein ruhiger gemütlicher Pärchenabend und keine große Party.

Schöne Bescherung – Technikschrott wo man hinkuckt

Weihnachten habe ich ruhig und gemütlich mit der Verwandtschaft verbracht. An Heiligabend waren wir bei meiner Schwester, am ersten Feiertag ging es zu meiner Mutti zum Mittagessen und am zweiten zu meinem Papa. Wie fertig ich vor Weihnachten war, merkte ich gerade an diesen Tagen ziemlich deutlich. Gleich an Heiligabend war ich der Erste der auf der Couch noch vor den Kindern eingepennt ist *grins*. Bei meinem Vater ging es mir genauso, ich bin einfach am Nachmittag auf dem Sofa eingeschlafen. Bei drei kleinen Kindern, die im gleichen Zimmer rumtoben, sagt das schon einiges…

Die letzten Tage haben mir auch wieder gezeigt, wie sehr ich von Technikschrott umgeben bin:

  1. An Heiligabend ging es los, wir waren gerade mit meinem Auto losgefahren, da bemerkten wir einen ziemlich heftigen stark verschmorrt riechenden Geruch im Innenraum. Irgendwas schmorrt da, keine Ahnung was genau. In den letzten Tagen hab ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, da selbst rumzuschrauben. Die Ursache hab ich natürlich nicht gefunden :-(. Da wird wohl ein Werkstattbesuch erforderlich sein! Jedenfalls konnte ich den Fehler soweit eingrenzen, dass der Schmorgeruch immer auftritt, wenn ich die Heizung auf über 21 °C einstelle.
  2. Die Kinder meiner Schwester haben dieses Jahr auch jede Menge Technikschrott geschenkt bekommen. Besonders beliebt war Spielzeug mit Sprachsteuerung, jetzt hat jeder einen elektronischen Hund der auf Befehl bellt und mit dem Schwanz wedeln kann. Ich würde das Zeug als Chinaschrott bezeichnen *grins*, sprich mehr als ein paar Wochen hält das Zeug eh nicht. Gut meist haben die Kinder davor schon längst das Interesse verloren und das Zeug steht irgendwo im Regal.
  3. Gestern hatte ich endlich Zeit mich mit meinem defekten Tablet-Computer zu beschäftigen. Gut da fängt es schon an, man könnte da sicherlich ausführlich drüber streiten ob man das Gerät überhaupt als „defekt“ bezeichnen kann. Die Hardware ist nämlich noch zu 100% in Ordnung, aber das Gerät befindet sich in einem sogenannten Bootloop. Sprich bei einem Softwareupdate ist irgendwann, vor einem halben Jahr, mal was schief gelaufen und jetzt findet das Gerät eben einfach kein funktionierendens Betriebssystem mehr. Pech, der Hersteller hat aus Angst, jemand könnte da sei eigenes Betriebssystem drauf installieren, das Gerät so abgesichert das man da jetzt nichts mehr machen kann. Im Englischen hat sich da so gar schon das Wort „Brick“ (Backstein / Ziegelstein) etabliert, man sgat dann, man hätte sich sein Tablet „gebrickt“. Im Deutschen hat man bei sowas früher vom Briefbeschwerer gesprochen *grins*. Toll, wie schnell sich Sprache da an unsere schöne neue Konsumwelt anpasst. Gut, im Prinzip bin ich selbst Schuld, wenn ich wissentlich von besagtem Schrotthersteller immer wieder Geräte kaufe. Was man wissen muss, der Schrotthersteller verdient mit seinen Tablets direkt kein Geld. Die Geräte sind quasi subventioniert, die Leute wollen ihr Geld mit den digitalen Inhalten verdienen, die man über das Gerät konsumiert. Soweit ist der Deal für mich noch in Ordnung, ich werde mich nur nicht von diesem Hersteller abhängig machen und weiterhin auch Alternativen nutzen. Deal den ich jetzt mit dem Support des Herstellers aushandeln konnte, war ein guter Rabatt beim Neukauf des nächsten Tablets. Klar ist es immer noch Schade um die Ressourcen und den Elektroschrott, aber so tausche ich mein 2 Jahre altes Gerät gegen eines der aktuellsten Generation und die Kosten sind sehr überschaubar.
  4. Diese Geschichte hat mich an meine elektrische Zahnbürste und die Munddusche erinnert. Zuerst hat die Munddusche ihren Dienst verweigert, die hab ich dann noch einmal Austauschen lassen. Die zweite war nach 3 Monaten aber ebenfalls am Ende. Die elektrische Zahnbürste des gleichen Herstellers ist dann ein halbes Jahr später der Munddusche gefolgt. Tja, so ist das. Ich hab da leider keine Zeit mit ständig mit dem jeweiligen Hersteller auszutauschen. Das ärgert mich dann schon etwas, ich meine das waren alles Markenprodukte und dort jeweils Geräte aus dem oberen Preissegment. Meine persönliche Konsequenz, in den nächsten Jahren kaufe ich nix mehr von diesem Hersteller und rate anderen Leuten davon ab, deren Zeug zu kaufen.

Mein allgemeines Problem ist inzwischen eher, bei diesem Technikschrott handelt es sich um ein systematisches Problem. Sprich die anderen Hersteller sind auch nicht besser. Schöne neue Konsumwelt…

Fertig mit den Nerven, im Leitstand und das mit der Rettungsgasse üben wir nächstes Jahr nochmal

*boah*, so fertig war ich schon lange nicht mehr! Meine Rufbereitschaft war bis Freitagmittag ruhig. Danach ging es los, ich bin genervt und zwar sowas von. Den viele der Dinge wären vermeidbar gewesen! So eine Rufbereitschaft dient dazu – halbwegs professionell *grins* – den IT-Betrieb in größeren Unternehmen sicherzustellen. Weihnachten liegt da eben immer etwas ungünstig, wenn man zum Beispiel der Buchhaltungsabteilung in einem Unternehmen eine „Freude“ machen möchte, dann kuckt man das genau zum Jahresende deren Programm langsam geht oder plant irgend eine Versionsumstellung *grins*. Hinzukommt, dass solche großen IT-Systeme immer von einem ganzen Team von Administratoren betreut werden. Da gibt es eine Gruppe von Administratoren die kümmert sich um Speicherplatz, die Datensicherung, das Betriebssystem, die Datenbanken oder die Anwendung selbst. Möchte man etwas ändern, muss man sich mit all diesen Leuten abstimmen und absprechen. Wenn man sich in einem Unternehmen beliebt machen möchte, dann kommt man z.B. Freitagnachmittag kurz vor Weihnachten mit seiner Jahrespackung an Änderungen an *grins*. Kurz bevor der Kollege mit seiner Tasse zum Glühweinausschank will, so zwischen Tür und Angel ein „kannst Du mal noch eben schnell…“.

Irgendwas stimmt mit meinem hyperaktiven Kollegen nicht, gut er war schon immer ziemlich chaotisch, spontan und versucht viele Dinge gleichzeitig zu machen. Gut kann sein, dass ich es wegen meiner schlechten Nerven nur besonders intensiv wahrnehme. Ich geb Euch mal ein paar Beispiele mit was er innerhalb der letzten 48 Stunden so gebracht hat. Den eigentlich ist er ja seit gestern im Skiurlaub, funkt aber immer noch dazwischen.

  • Schon am Donnerstag ging es mit einer kurzfristigen Änderung los, übernehme ich ja gerne. Auf die Nerven ging er mir dann nur damit, dass er selbst nicht die Finger von diesem System lassen konnte. Es ist NIE gut wenn zwei Administratoren gleichzeitig etwas an einem System ändern und sich nicht abstimmen. Genau sowas ist eben nicht professionell! Dann Frage ich ihn noch am Telefon ob ich mich mit der zuständigen Administratorin des Kunden abstimmen soll, nene da wäre alles geklärt. Ratet mal wer sich unmittelbar nach diesem Telefongespräch zwecks Abstimmung bei mir gemeldet hat? Genau, sprich in dem Fall hätte der Kollege mir geholfen, wenn er einfach nix gemacht hätte und ich die Aufgabe sauber durchziehen kann.
  • Als nächstes hat er um Mitternacht aus dem Urlaubshotel eine Mail an einen anderen IT-Dienstleister geschickt und bei bestimmten Systemen um eine Speicherplatzerweiterung gebeten. Die Mail war allerdings schlampig formuliert, so hatte der Dienstleister Rückfragen. Tja, diese Mail konnte er von der Skipiste aus am Freitag natürlich nicht lesen *grins*. So wurde es bei dieser Aufgabe Freitagnachmittag. Die Nacharbeiten dieser Änderung haben mich dann bis Freitag 18 Uhr beschäftigt.
  • Dann ruft er mich am Freitagnachmittag in der Rufbereitschaft an um mir nochmals Weihnachtsgrüße und einen guten Rutsch zu wünschen. Ehm, wir hatten uns am Mittwochabend persönlich und mit Geschenkübergabe in die Weihnachtstage verabschiedet. Ich weiss er telefoniert gerne, ich hab ihm aber auch schon mehrmals gesagt, dass ich bei der Arbeit lieber ungestört mein Zeug durchziehe. Das gilt insbesondere für den Fall, wenn eben genau in dem Moment der nächste Kunde bei mir am Platz steht und dringend was braucht. Parallel noch weiteres Zeug läuft und ich den Überblick behalten muss. Das ist Stress, da hab ich absolut keinen Sinn für Weihnachten und blöde „ruhige Tage Wünsche“.

So genug ausgekotzt, ich versuche jetzt langsam runterzukommen und mich etwas auf Weihnachten einzustimmen. Konsequenzen werde ich daraus ziehen, sprich noch deutlicher Grenzen aufzeigen.

Aber es gab auch ganz interessante Dinge gestern. Ich bin ja immer besonders neugierig, so hab ich die Bearbeitung meiner Störfälle gleich genutzt um den „Leitstand“ des neuen Kunden zu besuchen *grins*. Einer dieser Leitstand-Mitarbeiter hatte mich vor einem halben Jahr ziemlich früh aus dem Bett geholt. Und gestern hab ich wieder einen Anruf bekommen, nur dieses Mal war ich ja direkt im gleichen Gebäude. Perfekter Anlass für einen Besuch. Wenn Ihr in der Google-Bildersuche nach „Operation Center“ sucht, gibt es Bilder wie so ein Leitstand aussieht. Beim neuen Kunden braucht man eh schon eine Zutrittskarte um das Gebäude und die Büros betreten zu müssen. Vor der Tür zum Leitstand gab es dann noch mehr Videokameras und die Tür war deutlich massiver. Da musste man dann klingeln und kommt nicht einfach rein. Der „Leitstand“ war dann deutlich kleiner als auf den Bildern bei Google und an einem Freitagnachmittag vor Weihnachten war auch nur noch ein einziger Mitarbeiter da. Der sitzt da ganz alleine und hat sich ziemlich über meinen kurzen Besuch gefreut, das kommt wohl nicht so oft vor.

Um 18 Uhr hab ich dann endlich die Heimfahrt angetreten. Die Sache mit der Rettungsgasse auf der Autobahn hat schon wieder nicht geklappt. Der Rettungswagen mit Blaulicht hatte da ziemlich Mühe durchzukommen. UND, nachdem das Rettungswagen durch war, war auch die Rettungsgasse sofort wieder weg. HEY, WIE BLÖD KANN MAN EIGENTLICH SEIN! Gleiches Spiel mit dem Streifenwagen der Polizei und beim dritten Anlauf mit dem Abschleppwagen hatten es die Leute immer noch nicht verstanden. Aber es geht dieser Tage wohl noch extremer, gleiche Autobahn nur einen Tag davor und weiter südlich – WELT: Mann bremst Feuerwehr in Rettungsgasse aus – dann eskaliert die Lage. Ich will da garnicht über den Mann dort herziehen, aber gefühlt ist das schon ein Gesellschaftsproblem, weil in meiner Wahrnehmung werden solche „Austicker“ von Menschen schon häufiger.

Noch 11 Tage bis myTagebuch schliesst – UnderAttack :-(

Schlechter Tag heute, meine Rufbereitschaft hat begonnen und ich sitze beim neuen Kunden. Gleich in der früh meldet sich der Kollege, der eigentlich schon im Urlaub sein sollte. Er hatte gleich noch ein paar Dinge die ich übernehmen müsste. Sowas mag ich absolut nicht! Kann sein das ich da etwas unflexibel bin, aber die Systeme unserer Kunden sind sehr kritisch. Wenn da was ausfällt oder nicht mehr geht, knallt es eben gleich richtig und Leute können irgendwo nicht mehr arbeiten. Deshalb finde ich es megablöd, wenn man versucht sowas dann quasi zwischen Tür und Angel so nebenher in einem Telefongespräch abzustimmen. Aber egal… nur nächstes Jahr muss ich hier definitiv genauer und deutlicher Grenzen setzen und Regeln für eine Zusammenarbeit vorgeben. Ich werde eben älter und meine Nerven sind gerade nicht mehr die besten. Ich mag den Kollegen sehr gerne, aber er ist eben hyperaktiv und extrem schnell. Gerade hab ich einfach extrem viele Themen parallel laufen, sprich wenn ich mir Dinge nicht aufschreibe und nach Liste arbeite, vergesse ich die Hälfte.

Dann gleich der nächste myTagebuch.de-Angriff. Gut, geteiltes Leid ist halbes Leid, so hab ich dann bei Facebook live mitbekommen, dass nicht nur bei mir gerade die Nerven „etwas“ blank liegen. Fühlt sich blöd an, wenn die eigenen Vorahnungen ständig eintreten und in der Realität evtl. noch übertroffen werden. Gut die heile Welt werden wir auch bei WordPress nicht finden. Kommentar-Spam ist bei WordPress ein schon länger bekanntes Problem, 2012 hab ich indirekt sogar einen Tagebucheintrag darüber geschrieben: 40.000 Spam Kommentare – prima…. Das System um das es dort ging, war ein WordPress-Blog *grins*. WordPress ist sehr weit verbreitet und ja, es gibt dort immer wieder kritische Sicherheitslücken. Ebenfalls heute läuft z.B. eine sehr groß angelegte Angriffswelle gegen WordPress-Blogs (siehe: Heftige Brute-Force-Attacken auf WordPress-Seiten). Der eine oder andere wird sich jetzt fragen: „ehm, Herr MidlifeCrisis74, warum hast Du uns das nicht gesagt BEVOR wir nun alle zu WordPress gewechselt sind…???“. Dazu gleich in ein paar Minuten mehr…

Ich lese in Euren Tagebucheinträgen gerade oft die Frage was die Angreifer den von diesen Attacken haben. Gut, ich kenne die Leute, die sowas machen, nicht aber die Ziele sind sehr deutlich. Bei dem ganzen SPAM in WordPress-Kommentaren oder bei myTagebuch geht es um „Werbung“ für die jeweilige Webseite. Klingt zunächst komisch, dazu muss man aber wissen wie Suchmaschinen funktionieren. Dort wird nämlich der Rang in den Suchergebnissen meist darüber bestimmt, wie viele externe Links auf diese Seite zeigen. Wenn der Name der Seite bei Euch im Blog oder Tagebuch im Titel vorkommt, freut sich der Betreiber ebenfalls. Selbst wenn ihr ihn mit den übelsten Schimpfworten eindeckt. Ähnlich wenn ihr den Namen der betreffenden Seite selbst als Suchbegriff in Suchmaschinen eingibt, damit meint die Suchmaschine einen „Trend“ erkannt zu haben und gibt dem Betreiber nochmals eine bessere Bewertung und Platzierung. Bei dieser Brute-Force-Attacke von heute ist das Ziel anders, die versuchen gerade in den Adminbereich von WordPress-Blogs einzubrechen um danach eigene Software installieren zu können. Im konkreten Fall wird quasi Rechenzeit gestohlen…

Das hatte ich als Vorahnung schon so in etwa im Hinterkopf als ich in meinem vorhergehenden Eintrag von „Geduld, Ausdauer und gute Nerven“ geschrieben habe. Ich bin zwar jetzt auch genervt, aber dennoch sehe ich Sache sehr positiv. Im Prinzip kann uns nichts besseres passieren, als jetzt gleich zu Beginn, mit diesen Attacken unsere Gemeinschaft zu stärken. Bäume bekommen eben nur starke und tiefe Wurzeln wenn ab und an ein ordentlicher Sturm tobt. Also kein Grund zur Panik oder aufzugeben, man muss sich eben nur etwas darauf einstellen und vorbereiten. Darüber hinaus sind diese Angriffe relativ zu sehen, die meisten Autoren sind ja nun bei WordPress.com. Die meisten Attacken treffen selbstgehostete WordPress-Blogs wie meine, betreffen Euch also schon fast nicht. WordPress.com ist gross genug, dass sie professionelle Administratoren und Sicherheits-Leute im Hintergrund beschäftigen können. Die Leute dort haben täglich mit solchen Brute-Force-Angriffen zu tun, d.h. die haben da Filter und sperren dann Angreifer über die jeweilige IP. Ein paar Dinge muss natürlich jeder selbst machen. Und genau da will ich Euch ein paar Tipps geben, aber gerne auch von Euren Erfahrungen lernen! Ich bin da noch längst nicht perfekt, oder besser gesagt ich hab mich noch nicht wirklich intensiv damit beschäftigt.

Ganz allgemein sieht meine Strategie in etwa so aus:

  1. Ich versuche mich schon länger mehrgleisig mit anderen Tagebuch-Autoren zu vernetzen. Also falls myTagebuch.de, WordPress.com, Twitter oder Facebook mal ausfallen, wechsle ich einfach den Kanal. Gerade Twitter hat sich für solche kurzen Status-Updates und Hilferufe bewährt. Finde ich auch nicht ganz so direkt wie WhatsApp, aber schlank genug, dass man es auf dem Smartphone nutzen kann.
  2. Schon nach dem letzten Spam-Angriff bei myTagebuch.de hab ich bei allen Diensten die ich nutze die Mail-Benachrichtigungen deaktiviert. Unter anderem deshalb hab ich vorsichtshalber auch meine myTagebuch.de-Abos entfernt.
  3. Dann hab ich mir einen Passwort-Manager zugelegt. Ohne den wäre mir vermutlich schon der Kopf geplatzt! So nutze ich auf jeder Webseite ein eigenes Passwort und zwar ein richtig langes sicheres. Meine Empfehlung ist KeePass2: https://keepass.info/
  4. Inzwischen ist eines der ersten Dinge die ich mir bei neuer Software ansehe die Export/Import-Funktion. So habt ihr immer eine Sicherung von Euren Einträgen und noch besser, ihr könnt jederzeit wo anderes ein neues Tagebuch öffnen. Da WordPress so verbreitet ist, gibt es evtl. sogar andere Anbieter die das Format von WordPress unterstützen.

So dann nochmal im Detail die WordPress.com-Profile Benachrichtigungseinstellungen. Da hab ich alles deaktiviert:

Bei den Kommentaren das gleiche Spiel, alles weg:

Bei den Mails:

Und noch den Abos:

Warum diese Einstellungen so? Ich möchte verhindern, dass mir bei einem Angriff das eMail-Postfach mit Mails überläuft. Nachteil wenn man da alles ausschaltet: ich muss jetzt immer direkt auf WordPress.com nachkucken was sich tut und evtl. wird dadurch quasi Kommunikation zwischen uns Autoren behindert. Deshalb interessieren mich hier Eure Erfahrungen die Ihr in den nächsten Woche und Monaten macht. Es geht um einen Kompromiss zwischen offener Kommunikation in unserer Gemeinschaft und dem Ausschluss der Idioten um uns herum…

Zum Schluss noch die Einstellungen zu den Kommentaren, da bin ich mir besonders unsicher. Bisher hatte ich bei meinen WordPress-Blogs Kommentare einfach komplett abgeschaltet. Aber gerade myTagebuch.de lebte definitiv von den Kommentaren, die sind wichtig. Hier wird der passende Kompromiss noch schwieriger. Bei mir sieht es im Moment so aus:

Und:

Die Blacklists ganz unten sind im Moment noch beide leer (ich hoffe das bleibt so…).

Frage an Euch, wie sehen diese Einstellungen bei Euch aus? Habt ihr schon Erfahrungen oder den ersten Spam abbekommen?

Noch 12 Tage bis myTagebuch schliesst – Willkommen in der Arschloch-Welt 2.0 + Technik-Updates

Offenbar ging es wohl den meisten Autoren so, myTagebuch war einfach eine genial heimelige Nische. Quasi ein Relikt aus längst vergangenen Tagen. Ich hatte Anfang der 90er-Jahre, sehr früh Kontakt mit dem „Internet“. Das Internet als Flucht und Rückzugsmöglichkeit aus der Welt der Spießer und Normalos. Dort war Platz für jede Form von Subkultur, klar gab es auch dort Streit und Probleme. Irgendwie war es aber doch der Traum von der heilen Welt. Genau dieses Gefühl hatte ich 2012 wieder, als ich meinen ersten Eintrag bei myTagebuch verfasst habe. Gut mit den Jahren bin wohl auch ich zum Normalo und Spießer geworden. ABER: die Arschlöcher dieser Welt haben uns das Netz geklaut!

Was mal ein Freiraum für Subkultur war, ist zu einer undefinierbaren Masse an kommerziellem Mainstream mutiert. Gleichzeitig toben hier unzählige Kriege von selbsternannten Meinungs-Jihadisten und absolut gestörten Spinnern. In so einer Welt werden kleine Inseln wie myTagebuch, dann eben einfach als Kollateralschaden weggespült. Ich bin gerade etwas ängstlich, was uns als kleine nette Gemeinschaft von Tagebuch-Autoren angeht. Die nächsten Monate werden spannend aber sicher auch hart und anstrengend. Da sind Geduld, Ausdauer und gute Nerven gefragt.

Ich bin froh wenn diese Woche endlich vorbei ist, jetzt habe ich noch zwei Tage mit Rufbereitschaft beim nächsten Kunden vor mir. Daumen drücken, dass es keine Incidents gibt!

Zum Schluss hab ich noch ein paar Technik-Updates, incl. Tipps und Tricks:

  1. Der RSS-Aggregator hat besonders viel Interesse geweckt, testweise hab ich einfach mal eines der möglichen Plugins bei mir installiert und Eure RSS-Feeds eingebunden. Sieht noch nicht schön aus, aber so in etwa könnt es dann später mal sein: RSS-Aggregator-Demo

    Für den Administrator sieht das intern so aus:

  2. Dann gleich noch ein zweiter Tipp zu RSS, die meisten nutzen wohl gerade den Reader von WordPress. Ihr könnt dort die Liste mit Euren abonnierten „Tagebüchern“ als OPML-Datei exportieren und importieren. Diese Funktion versteckt sich hinter den drei Punkten bei „Abonnierte Websites – verwalten“:
  3. Für mein Programm zum Export von myTagebuch-Einträgen gibt es jetzt eine erste Anleitung:

    https://github.com/midlifecrisis74/MyTBCrawler

    Leider benötigt mein Programm Java, deshalb finde ich die Einstiegshürde schon sehr hoch :-(.