Beruf – wenn einen die Kunden in den Wahnsinn treiben

Vermutlich einer der Hauptgründe, warum von mir fast ein Jahr lang keine Tagebucheinträge mehr kamen, sind meine Kunden. Die treiben mich immer öfter in den Wahnsinn. Ich habe ein Fokussierungs-Problem! Eigentlich habe ich für mich selbst einen ziemlich guten Roten Faden. Das ist schön, schützt aber nicht davor, dass einen „gefühlt“ Leute um einen herum mit in ihr Chaos stürzen. Besonders blöd wird die Sache, wenn es die eigenen Kunden sind, da kann man zwar versuchen zu gestalten, zu beeinflussen, aber ganz vermeiden lässt sich das Problem leider nicht. Die erschreckende Erkenntnis aus diesem Jahr, die Anzahl der Kunden die einen in den Wahnsinn treiben nimmt stetig zu. Das kam früher immer mal wieder vor, inzwischen ist es aber flächendeckend bei allen Kunden gleich.

Luxusprobleme
Gut, der eine oder andere würde vielleicht sagen Luxusprobleme. Mir war definitiv nicht langweilig, ich konnte mich vor Aufträgen nicht retten. Geldsorgen hatte ich ebenfalls keine. Im Gegenteil, ich komme nicht dazu Geld – sinnvoll – in meiner Firma auszugeben. Das ist dann schon komisch, wenn in einem IT-Unternehmen die IT-Technik so langsam veraltet *grins*. Auch schmerzlich, ich habe in diesem Jahr zum ersten Mal bei einem bestehenden Kunden aus dem Projekt ausgestiegen. Oder sagen wir so, zum Jahresende 2018 habe ich meinen Vertrag nicht mehr um ein weiteres Jahr verlängert. Da hab ich lange überlegt, mich dann aber letztlich für die aus meiner Sicht professionellste Variante entschieden. Ich war bei diesem Projekt zwar noch mit dabei, konnte dort aber keinen sinnvollen Beitrag mehr leisten. Empfehlungen die ich in der Vergangenheit gegeben hatte wurden fast immer ignoriert. Klar, wenn es dann knallt, versuchen sie schon Nachts um 23 Uhr – verzweifelt – bei mir anzurufen, aber das mache ich schon lange nicht mehr. Ich bin IT-Berater und spreche Empfehlungen aus, wenn man sich nicht an meine Empfehlungen halten möchte ist das ok. Nur dann macht die Zusammenarbeit keinen Sinn mehr, gerade bei dem Projekt hab ich mich oft gefühlt wie Waldorf und Statler in der Muppet Show (die beiden älteren Herren in der Loge). Keine Ahnung ob ich diesen Schritt mal bereuen werde, aber so ist das Leben. Indirekt wird genau das einer der Vorsätze für das nächste Jahr werden, die Projekte und Anfragen die kommen besser zu filtern.

Manche Kunden verschleißen ihre Mitarbeiter
Bei manchen Kunden habe ich echt Mitleid mit den Leuten dort. Das ist auch so ein Grundmuster das immer heftiger wird. Die Fluktuation nimmt extrem zu, gut manche Unternehmen legen da schon keinen Wert mehr darauf, dass sie langjährige Mitarbeiter haben. Ich frage mich halt nur, wo soll in diesen Unternehmen dann eigentlich das Know-How stecken? Diese Unternehmen betreiben hochspezialisierte IT-Systeme, aber von den Leuten die sich damit auskennen oder die es entwickelt haben gibt es niemanden mehr. Ein Kunde kam Anfang des Jahres dazu, da gibt es Mitarbeiter die hab ich noch nicht kennengelernt, weil sie das gesamte Jahr über krankgeschrieben waren. Zusätzlich haben fast fünf Leute das Unternehmen verlassen, drei haben die Abteilung gewechselt. Und nochmal drei Leute wurden dauerhaft krankgeschrieben. Meist Burn-Out, Depressionen oder Rücken und bei den Fällen aus diesem Jahr hab ich die Gründe wie es dazu kam teilweise mitbekommen. Klar können da noch andere Faktoren eine Rolle gespielt haben. Aber ich sehe ja, an welchen Aufgaben die Leute arbeiten, wenn es zu Streitigkeiten kommt und wenn dann am nächsten Tag die Krankmeldung für die berühmten drei Monate kommt. DAS muss man als Unternehmen und Führungskraft erstmal hinbekommen! Beim Kunden in der Schweiz war es ein ganz ähnliches Bild, da hat in diesem Jahr fast die gesamte IT-Mannschaft gewechselt. Incl. IT-Chef, den muss eine Besprechnung so derart angekotzt haben, dass er danach seine Sachen gepackt hat und gegangen ist.

Aktuellstes Beispiel, im September hat bei einem Kunden eine externe Kollegin überraschend das Projekt verlassen. Diese Kollegin hatte mit mir im Januar bei dem Kunden angefangen. Bei der Nachfolgerin merkt man sehr deutlich, dass es eine „Notbesetzung“ war, sie spricht schlecht deutsch, kennt sich fachlich nicht wirklich gut mit dem Thema aus. In so einem Fall würde ich versuchen das Beste aus der Situation zu machen und mit etwas Flexibilität kann man auch in diesem ungünstigen Fall noch einen Gewinn rausziehen und jemanden sinnvoll in einer Abteilung einbinden. Die Kollegin ist ja nicht blöd und hat sicher auch ihre Stärken. Aber was macht mein Arschlochkunde mit ihr? Aus Überforderung und Mangel an Führungsqualität überträgt er ihr und mir eines der kritischsten Projekt. Sie macht die Organisation/Koordination und ich die Technik. Damit wählt der Kunde quasi das denkbar blödeste Setup um Änderungen an seiner IT-Umgebung umzusetzen, *höhöhö* mit den IT-Systemen verdient der Konzern dort seine Brötchen. Sprich wenn die Systeme nicht laufen, können die 20.000 Mitarbeiter des Kunden nicht arbeiten und dann gehen die Kunden des Kunden zur Konkurrenz.

Nur damit ihr das versteht, ich habe überhaupt kein Problem damit wenn Kollegen kein deutsch sprechen. Das ist bei vielen Kunden inzwischen Standard. Alles kein Ding, wegen mir könnte man das Projekt auch in Englisch machen. ABER, der Kunde ist altbacken deutsch sage ich mal. Und dann überträgt man ihr eine Aufgabe bei der sie quasi NUR kommunizieren muss. Wie ich kennt sie die Abläufe in dem Unternehmen nicht. Mein Vorteil, ich hatte nun Montag, Dienstag echt Stress und nächste Woche Dienstag, Mittwoch, Donnerstag. Aber danach bin ich diesen Kunden für dieses Jahr los. Die arme Kollegin muss das 5 Tage die Woche ertragen. So verloren, wie sie da an ihrem Platz sitzt, sagt mir mein Bauchgefühl, dass sie maximal noch bis Januar durchhält. Ich würde ihr gerne helfen, aber dafür bin ich viel zu selten bei diesem Kunden.

Die Feuerwehr – es brennt an allen Ecken und Enden – Nachhaltigkeit
Nächstes Muster, bei meinen Kunden ist die Nachhaltigkeit verloren gegangen. Die Leute haben eine Sichtweite von maximal zwei Wochen, sowas wie eine Strategie gibt es nicht mehr. Da wird heute Thema X GAAAAAAAAAAAAAAANZ dringend durch die Abteilung getrieben und morgen Thema Y. Es wird da gearbeitet, wo die Leute am lautesten schreien oder die Hütte am meisten brennt. So knallt es immer öfter und lauter, weil Aufgaben nie abgeschlossen werden. Wenn es knallt gibt es etwas Aktionismus und nach zwei Wochen ist alles schon wieder vergessen.

Fazit
Das hat mich dieses Jahr echt sehr beschäftigt. So wie es aussieht läuft das nächste Jahr dann gleich wieder so an. Gut, den so ist der Umsatz für das erste Quartal schon gesichert. Nur ich muss mir überlegen wie ich mich da noch professioneller aufstelle und mich klar abgrenze. Meine Gesundheit möchte ich mir jedenfalls nicht von meinen Kunden ruinieren lassen. Auch eine Erkenntnis aus diesem Jahr: derartige Konflikte kann man als Mensch nur dauerhaft durchstehen, wenn man ein passendes Training absolviert hat. Bisher war mein Fokus rein auf der Technik, klar die berühmten „social skills and competences“ waren schon immer wichtig. Aber das geht ein ganzen Stück darüber hinaus. Das ist eher Konfliktmanagement und den Konflikt nicht so sehr an sich persönlich heranzulassen.

So, nun hab ich genug rumgeheult, jetzt ist Feierabend und ich setz mich im Hotel in den Sauna…

Lebenszeichen – Jahresrückblick zum Thema Erste Hilfe

So jetzt wird es aber endlich Zeit für ein Lebenszeichen von mir. Deshalb starte ich mal mit ein paar thematisch aufgeteilten Einträgen zum Rückblick auf das – nun schon wieder zu Ende gehende Jahr. Kurz vorab, es war richtig was los, also langweilig wurde es mir in diesem Jahr absolut nicht. Tja, immer wenn ich viel unterwegs bin und viel erlebe kommt früher oder später das Thema Erste Hilfe auf. Zu dem Thema hatte ich ja schon einige Einträge verfasst und da gab es in diesem Jahr nochmal einiges mehr.

Der Stadtbahn-Unfall in Stuttgart
Da war ich in der früh gerade zu Fuß auf dem Weg vom Hotel zum Kunden. Und dann knallt direkt vor meinen Augen eine Stadtbahn in ein Auto. Was mir hierbei besonders in Erinnerung geblieben ist, war die Zeitdauer des Unfalls. Bei den meisten Unfällen macht es „Knall“ und danach ist der Unfall einfach schon passiert. Hier kam das typische Klingeln der Bahn, dann der Aufprall und danach ging es gefühlt noch ewig weiter. Die Stadtbahn hat zwar sofort eine Notbremsung eingeleitet, aber das Auto wurde noch mindestens 30 Meter weit mitgeschleift. Man steht daneben und denkt nur noch, Scheisse wann bleibt die Bahn endlich stehen.

Von diesem Unfall gibt es sogar einen Zeitungsbericht mit Bildern: Stuttgart-Vaihingen – Honda-Fahrerin rammt Stadtbahn. Allerdings finde ich den Bericht nicht sonderlich gut, schon die Überschrift ist natürlich quatsch. Auf den Bildern erkennt man ja, dass die Stadtbahn das Auto gerammt hat und nicht umgekehrt. Zudem war die Fahrerin nicht in ihrem Auto eingeklemmt. Die Fahrertür des Autos hatten die beiden anderen Zeuginnen schon geöffnet. Das die Fahrerin einfach ruhig im Auto sitzen bleibt war mein Vorschlag. Die Fahrerin war ansprechbar und hatte sich auf den ersten Blick wohl nur durch Glasscherben an der Hand verletzt.

Insgesamt hatten wir aber Glück im Unglück, in der Stadtbahn waren keine Passagier verletzt worden und das Aufgebot aus Rettungswagen, Notarzt, Polizei, Feuerwehr und dem Notfallteam des Stadtbahnbetreibers war sehr schnell da. So beschränkte sich mein Erste Hilfe Beitrag auf, für die Unfallbeteiligten da sein. Gerade die Fahrerin der Stadtbahn war da sehr froh, dass sie da nicht alleine war. Sie war zwar unverletzt aber der Unfall hatte sie sichtlich mitgenommen. Da wurde ich dann aber schnell vom Fahrer der Stadtbahn aus der Gegenrichtung abgelöst. Weil sein Gleis blockiert war der, konnte der nach dem Unfall auch nicht mehr weiterfahren.

Vor dieser Unfallstelle habe ich übrigens auch als Autofahrer größten Respekt, hier gibt es einen Kreisverkehr und an allen vier Seiten Zebrastreifen für Fussgänger. Die Stadtbahnlinie fährt in der Mitte durch den Kreisverkehr und hat eine zusätzliche Ampel, d.h. wenn eine Stadtbahn kommt, geht die Ampel auf rot und man muss direkt im Kreisverkehr anhalten. Das ist dann schnell zuviel, was man als Autofahrer beachten sollte. So gab es ein paar Monate an genau der gleichen Stelle gleich den nächsten Stadtbahnunfall. Den Zeitungsartikel verlinke ich Euch ebenfalls: Unfall in Stuttgart-Vaihingen – Mercedes kollidiert mit Stadtbahn.

Der Autobahnunfall bei Starkregen
Hier waren die Begleitumstände schon mal ziemlich schlecht. Es war Nacht, auf der Autobahn war viel los und wir hatten Starkregen. Wie der Unfall genau passiert war, habe ich nicht gesehen, es hatte auch schon jemand angehalten, aber die Unfallstelle war z.B. noch nicht abgesichert. Da ist dann immer die schwere Entscheidung anhalten oder weiterfahren. Auf dem Standstreifen der Autobahn anhalten ist echt verdammt gefährlich, genau in diesem Abschnitt der Autobahn ist in diesem Jahr schon ein Mensch auf dem Standstreifen bei einer Panne ums Leben gekommen. Aber ich hatte einen halbwegs sicheren Platz zum anhalten am Ende der Unfallstelle, ich hatte eine Taschenlampe und eine gute wasserdichte Jacke in Signalfarbe. Wenn ich nicht anhalten würde, wer sollte es sonst tun. Erste Hilfe ist Teamarbeit, bei so einem Unfall möchte ich als „erster“ Erst Helfer nie alleine bei einem Unfall dastehen.

Das Unfallauto sah zudem richtig heftig aus, das Auto stand nämlich AUF der Leitblanke des Standstreifens. Wie mir die Zeugin sagte, war das Auto auf der ganz linken Spur bei Starkregen ins schleudern geraten, ist dann in die Mittelleitblanke geknallt. Dort aber wieder abgeprallt, danach hat sich das Auto mehrfach überschlagen und kam dann auf der Leitplanke zum stehen. Zuerst dachte ich, dass in dem Auto noch Leute drin sind, das blieb uns aber erspart. Der Fahrer kam da irgendwie selber raus und saß nun auf dem Beifahrersitz der Zeugin. Vor dieser Zeugin hab ich echt Respekt, die hatte im Prinzip schon alles gemacht was zu machen ist. Notruf war abgesetzt, der Unfallfahrer war mit einer Decke versorgt und da es im übel war, hat sie ihm sogar noch eine Tüte aus dem Kofferaum organisiert – wow. So beschränkte sich mein Beitrag wieder auf da sein und den eindringlichen Hinweis an den Unfallfahrer seinen Kopf möglichst nicht zu bewegen. Der Unfallfahrer sah insgesamt übel aus, zum einen war er extrem ruhig und ihm war schlecht und kalt.

Glück hatten wir, dass Notarzt, Rettungswagen und Polizei sehr schnell da waren. Nur der Unfallfahrer hatte zusätzliches Pech, er hat nämlich beim Unfall seine Brille verloren. Ein Sanitäter und ich haben zwar kurz gesucht, aber da war nix zu machen. Nachts, bei Regen und im hohen Gras der Autobahnböschung. Das war ein Chaos aus Trümmern, Kleidung, da noch ein Schuh. Eine Brille war da nicht zu finden. An das Unfallauto selbst sind wir nicht direkt ran, das war uns zu gefährlich. Das einzig Brauchbare was ich gefunden habe war ein kleiner Rucksack, vielleicht hat der Fahrer ja Glück gehabt und darin befanden sich vielleicht persönliche Dinge wie eine Geldbörse oder eine Ersatzbrille, hab nicht reingekuckt sondern das Teil gleich an den Sanitäter übergeben.

So gesehen wieder nicht viel, aber eben ein kleiner Beitrag. Was gut gepasst hat war meine Ausrüstung, gerade der wasserdichte Parka in Signalfarben war genial. So saß ich trotz Starkregen hinterher wieder trocken im Auto. Noch eine Beobachtung hab ich gemacht: sich bei der Ersten Hilfe Zeit lassen! Klingt jetzt blöd und kann auch falsch verstanden werden. Was ich damit meine, in Spielfilmen werden Verletzte ja immer sofort mehr oder minder hektisch auf Tragen gepackt und dann in rasantem Tempo in ein Krankenhaus gefahren. Realitätsabgleich: hier war eine Notärztin und drei Sanitäter bestimmt 15 Minuten an dem Auto der Unfallzeugin beschäftigt, um den Unfallfahrer nun möglichst schonend aus dem Beifahrersitz zu bekommen.

Der Unfall hat mir hinterher schon ziemlich zu denken gegeben, im Prinzip hätte so ein Unfall auch mir passieren können. Der Unfallfahrer war vielleicht auch gerade auf dem Weg zu einem seiner Kunden und die Kleidung über die wir bei der Suche nach der Brille gelaufen sind, das hätten auch meine Hemden sein können die ich immer auf dem Bügel hinten im Auto aufhänge. Mein Fazit: Lebe Dein Leben und genieße es. Um dem Motto zu folgen, bin ich an einer der nächsten Abfahrten runter und hab in einem Restaurant einen mega leckeren Burger und ein alkoholfreies Bier bestellt – ich bin eben Genussmensch *grins*.

Erste Hilfe bei sich selbst
Tja, einen kleinen „Unfall“ hatte ich dann selbst auch noch vor ein paar Wochen. Einer der ersten Trainingsläufe mit Stirnlampe, etwas müde war ich auch schon. Eigentlich war ich mit dem Lauf sogar schon fertig, aber das kleine kurze Stück wollte ich eben noch „dranhängen“. Ich hab dann sogar noch besonders intensiv gekuckt, dass an der Straßenkreuzung kein Auto kommt und genau DAS wurde mir dann zum Verhängnis. Den so hab ich für eine Sekunde nicht nach vorne gekuckt und so kam mir diese fiese kleine Bordsteinkante in den Weg. So hab ich mich dann eben volle Kanne unfreiwillig auf den Asphalt gelegt.

Aber keine Sorge ausser Schürfwunden und einem Loch in meiner Laufhose ist nichts passiert. Mir hat es jedenfalls schon gereicht, Schürfwunden an Knie, Ellbogen, Schulter und Handballen. Sogar im Gesicht hatte ich ein paar kleine Kratzer. Also rein medizinisch war mein Unfall nicht wirklich wild. Mein Hauptproblem, ich war ja unterwegs und im Hotel. So konnte ich dann mein sorgsam gepflegtes Erste-Hilfe-Set an mir selbst einsetzen. Genial, sogar die Wundheilsalbe, die eigentlich im Sommer für Brandverletzungen bei Kindern gedacht war, konnte ich super gebrauchen. Dann noch das Sprey für die Wundreinigung, hey, ich hatte echt alles dabei.

Mein Ziel war dann eben eher, die Schürfwunden so zu versorgen, dass ich mich damit am nächsten Tag beim Kunden blicken lassen kann. Zudem wollte ich natürlich nicht das Hotelbett mit Blut einsauen. Insgesamt hat alles super geklappt, ich hab nur gemerkt, wenn ich solche Schürfwunden über mehrere Tage versorgen möchte, ist der Inhalt eines Erste Hilfe Sets doch ziemlich schnell aufgebraucht.

Deshalb hab ich nach meinem kleinen Unfall gleich etwas „aufgerüstet“:

Gut einen Verbandskasten brauche ich für meine Firma eh und da sich Kerstin gerne mal in die Finger schneidet hab ich gleich noch einen Pflasterspender dazu montiert. Momentan haben wir aber „nur“ normale und wasserfeste Pflaster. Da Kerstin gerade eine zusätzliche super Arbeitsstelle in der Lebensmittelindustrie hat, wären eigentlich noch detektierbare Pflaster sinnvoll gewesen. Aber sooo sehr wollte ich dann nicht übertreiben.

Da ich mein Erste-Hilfe-Set ja fast aufgebraucht habe, musste natürlich Nachschub her und da hab ich dann gleich etwas mehr bestellt *grins*:

Das müsste für die nächsten Unfälle jetzt erstmal reichen… nur mit dem Rucksack auf dem Foto bin ich noch nicht sooo zufrieden, da passt zwar einiges rein, aber es gibt so gut wie keine Unterteilungsfächer… da bin ich noch auf der Suche nach einer guten Tasche.

Sport ist Mord
Was ich dieses Jahr leider nicht geschafft habe, ist ein Erste Hilfe Auffrischungskurs. Alleine schon wegen der Teilnahme bei Laufveranstaltungen würde sich die Auffrischung von mindestens alle 2 Jahre wirklich lohnen:

  • Im April beim Marathon in Wien, gut dieser Lauf hatte viele Teilnehmer. Entsprechend viele Sanitäter waren auch an der Strecke verteilt. Aber bisher hatte ich noch bei keinem Lauf gesehen, dass an manchen Stellen gleich mal drei oder vier Läufer bei den Sanitätern auf dem Boden lagen
  • Bei einem Halbmarathon im Juni hatte ich Glück, lag ein Läufer auf dem Boden und sah richtig übel aus. Wurde Gott sei Dank aber schon von den Streckenposten des Veranstalters betreut. Bewustlos und zudem hatte er sich wohl übergeben. Jedenfalls hatte er das Gesicht voll mit gelbem Isogetränk. Seitdem achte ich besonders darauf, dass ich in meinem Laufrucksack immer so einen kleinen AmbuKey mit Beatmungsmaske dabei habe. Problem, im Erste Hilfe Kurs habe ich noch nie mit Beatmungsmaske geübt.
  • Der Marathon im September stand dann unter keinem guten Stern, schon vor dem Start hatte ein Radbegleiter gesundheitliche Probleme und bekam dann im Krankenhaus noch am gleichen Tag drei Stents gesetzt. Noch schlimmer, einer der Halbmarathonläufer ist kurz vor dem Ziel zusammengebrochen. Wurde von Läufern zwar erfolgreich reanimiert, ist dann auf dem Weg ins Krankenhaus doch verstorben. Gut davon hab ich nichts mitbekommen. Wenn ich aber die Erlebnisse aus diesem Jahr zusammenrechne, würde ich mal sagen, Erste Hilfe Kurs alle zwei Jahr ist da schon das Minimum.