Pettorali in arrivo! – La Corsa della Bora

Ein erstes Ziel für das Jahr 2019 steht schon fest, ich möchte am 26. Oktober 2019 den Alb Marathon über die 50 Kilometer im regulären Hauptlauf schaffen. Zum Hintergrund und wie es dazu kommt, müsste ich noch einige Einträge und Berichte nachreichen. Aber egal, ich fange einfach mitten drin an, sonst wird das bei mir nichts mehr mit Tagebucheinträgen…

Als Einstimmung hab ich mich dazu passend ohne viel darüber nachzudenken bei einem Lauf in Italien angemeldet. Die coole Sache daran, das ist eine mehr oder weniger organisierte Gruppentour von dem Sportgeschäft in dem ich meine Laufsachen kaufe. Noch besser die Inhaberin und der Inhaber sind dort schon im letzten Jahr mitgelaufen und laufen dieses Jahr auch wieder mit. Die Inhaberin weiss genau wie sie mich rumkriegen kann *grins*, die schwärmte so von dem leckeren Käse an den Verpflegungsstellen. Naja, DANN, bin ich natürlich mit dabei! In dem Fall gibt es für einen Genießer wie mich kein halten mehr. Und so hab ich mich dann mehr oder weniger spontan beim La Corsa della Bora für die 21 Kilometer Strecke angemeldet.

21 Kilometer und ein „paar“ Höhenmeter dazu, was kann da schon schiefgehen – dachte ich Anfangs. Inzwischen kommen mir da immer mehr Zweifel *grins*:

  • Triest scheint echt eine super Stadt zu sein, quasi die thematische Ergänzung zu Wien in diesem Jahr. ABER, Triest ist auch die Stadt der Winde. Man hat die Wahl zwischen Bora, Scirocco oder Mistral. Wobei der Scirocco Anfang Januar wohl wegfällt und nur noch Bora oder Mistral zur Auswahl sind. Letztes Jahr gab es Mistral. *hihihi* sucht mal bei YouTube nach den Begriffen „Triest“ und „Bora“. Perfektes Laufwetter, sonst hätte der Veranstalter den Namen des Windes nicht in den Titel aufgenommen.
  • Der Veranstalter räumt den Teilnehmern ganze 6 Stunden Zeit ein um die 21 Kilometer zurückzulegen. Das ist sehr sehr lange! Sprich irgendwas an der Strecke ist schon besonders „special“. Beim zweiten Besuch im Sportgeschäft, schätzte die Inhaberin, das ich vermutlich ca. 4 Stunden für die Strecke brauchen werde. Das wäre dann ein neuer Rekord für mich. So lange hab ich noch nie für 21 Kilometer gebraucht, das wird wohl ein echtes Abenteuer.
  • Bei diesem Lauf könnte man Qualifikationspunkte für den Ultra-Trail du Mont-Blanc sammeln – ohje!
  • An ein paar Stellen stand in der Inforamtion etwas von Steigeisen oder Spikes die man je nach Wetter und Strecke bräuchte – upsi!
  • In ein paar Laufberichten wurde zumindest die 56 Kilometerstrecke als extrem hart beschrieben

Offenbar hab ich mich da auf ein echtes Abenteur eingelassen…. ohohoh.

Bei der Gelegenheit wollte ich dann auch gleich noch meine nicht vorhandenen Italienisch Kenntnisse auffrischen. Sprachen sind meine absolute Schwäche, egal ob Deutsch, Englisch oder sonst eine Sprache. Sprachen lernen fällt mir extrem schwer, war ich nie gut drin. Aber das bedeutet ja nicht, dass man es nicht trotzdem versuchen sollte. So hab ich dann ein kostenloses Probeabo bei einem Hörbuchanbieter aktiviert und als kostenloses Hörbuch einen Italienischkurs gewählt. Fixe Idee war, ich könnte ja bei meinen langen Autofahrten auf der Autobahn nebenher diesen Audiokurs machen. *hihihi* hier auf den Autobahnen und den vielen Baustellen herrscht gerade Krieg, da musst man echt aufpassen und kann sich nicht wirklich auf den Kurs konzentrieren. Jo ich weiss, das ist das Multi-Tasking-Problem von uns Männern. Mein zweiter Versuch war Abends im Bett, öhm, bei der netten Frauenstimme bin ich schon in der ersten Lektion eingeschlafen *upsi*. Ich sag ja, das wird ein Abenteuer.

Da ich es dann wohl noch verpeilt habe, die bevorzugte Sprache bei der Anmeldung richtig zu setzen muss ich nun eh mit italienischen Infomails leben *grins*.

Zumindest da werden Sprache schon fast wieder interessant. Ich bin nämlich schon an dem Titel der Mail „Pettorali in arrivo!“ gescheitert. Gut „arrivo“ könnte irgendwas mit ankommen/Ankunft/Eintreffen zu tun haben. Aber für „Pettorali“, hatte mein Online-Übersetzer keinen direkten Treffer. Gut das „i“ am Schluss ist wohl ein „Spaghetti“-„i“ für die Mehrzahl. Mit „Pettorale“ klappt es besser *grins*, aber man muss immer noch mitdenken bis man beim wohl passenden Wort nämlich der „Startnummer“ landet.

Witzig fand ich auch die Übersetzung von Google Translate für folgenden Absatz:

Abbiamo fatto già una prima stampa dei pettorali, le Race Guide è in stampa ed i pacco gara sono quasi pronti. Se vuoi ritirare il tuo pettorale anticipatamente a dicembre presso uno dei nostri punti S1, accedi alla tua registrazione wedosporte prenotalo entro l’8 dicembre. Dal 20 dicembre il tuo pettorale sarà disponibile presso il punto da te selezionato.

Da wird die Startnummer als Lätzchen übersetzt *grins*. Interessant, den auch das englische Wort „bib“ für die Startnummer könnte man laut meinem Wörterbuch mit „Lätzchen“ übersetzen.

Ich denke immer nur ans Fressen + lustige Kontraste

Komme gerade nicht wirklich gut zum Tagebuchschreiben, zuviel Stress und meine Gedanken gehen etwas chaotisch durcheinander…

Aktuell teile ich das Hotel mit einem 20-köpfigen Sanitätszug des Roten Kreuzes, die haben da irgendeine Fortbildung. Am Montag wurde das Seminar aufgebaut und die Leute mussten die Seminarausrüstung durch den Frühstrücksraum transportieren. Ich dachte zunächst es wäre eine Lebensmittel-Lieferung für die Küche. Auf einem der Wagen lag zu Simulationszwecken die Nachbildung eines menschlichen Arms. Aus der Ferne dachte ich zunächst, es wäre ein leckeres Französisches Baguette und danach an ein großes Stück Serrano-Schinken. *upsi* da lag ich ziemlich weit daneben…

Letzten Samstag waren wir bei einem Testevent für Trailrunning-Schuhe. Das Laufsportgeschäft hatte zu diesem kostenlosen Treffen eingeladen und wir hatten uns angemeldet. Bei diesem Event konnte man zwei neue Modelle eines Spezialherstellers für Trailrunning-Schuhe testen. Sprich jeder bekam ein Paar der Schuhe verpasst und dann ging es in der Gruppe zu einer Teststrecke. Da gab es nette und lustige Kontraste. Die anderen Mitglieder der Gruppe entpuppten sich als fast schon Profil-Läufer, vom ÖTILLÖ- bis zum Transalpine-Run-Teilnehmer war alles mit dabei. Mit den Leuten sind Kerstin und ich dann bei Einbruch der Dunkelheit Querfeldein über ne Stunde durch ein bergiges Waldstück gerannt. *hihi* am nächsten Tag hatte ich „etwas“ Muskelkater…

Danach gab es noch kostenlos Glühwein und Grillwürstchen. Da ging es in den Gesprächen um das Innsbruck Alpine Trailrun Festival im nächsten Jahr, da gibt es von besagtem Laufsportgeschäft ein Sonderangebot *grins*, wenn man da teilnehmen möchte. Ein paar Leute wollten wissen, um welche Uhrzeit der Startschuss für den K85-Lauf (85,5 Kilometer und 3.400 Höhenmeter) ist. Antwort: um 4 Uhr in der früh. Mein einziger Gedanke, der mir da spontan durch den Kopf geschossen ist: ohje, um die Zeit gibts im Hotel ja noch gar kein Frühstück!

So, ich muss weiter, heute gehts noch zum Griechen…

Gedanken übers Scheitern und dann doch 42 Kilometer (incl. Bilder) + Mein Schuhtick

Am 21. Januar hatte ich mich für das Event des Jahres angemeldet, im Prinzip hatte ich für diesen Tag die letzten 8 Monate trainiert – mein Marathon. In meinem letzten Eintrag hatte ich mich noch, ziemlich definitiv, entschlossen „nur“ die Hälfte, also 21 Kilometer zu laufen. Noch am Samstag war ich sogar ziemlich unsicher ob ich die 21 Kilometer mit meinem Fuß sauber schaffen würde. Dann kann aber doch wieder alles ganz anders *grins*…

Bei solchen Laufveranstaltungen gibt es eigentlich immer die Möglichkeit sich erst einen Tag davor, oder manchmal sogar noch am Tag des Laufes anzumelden. So hätte man die Möglichkeit, sich kurzfristig für den Lauf zu entscheiden, der dem aktuellen Leistungsstand am besten entspricht. Für mich ist das aber nix, ich brauche da meinen Plan und will mich da sehr gezielt monatelang darauf vorbereiten und „freuen“ *grins*. So läuft bei mir jetzt schon die Planung für das Jahr 2018… Bei gesundheitlichen Problemen kann man sich dann immer noch kurzfristig für eine andere Strecke anmelden. Bei dem Lauf am Sonntag hätte ich ohne Probleme von 42 Kilometern auf 5 Kilometer umsteigen können. Die einzelnen Läufe sind durch unterschiedliche Startnummern-Kreise und Startnummern-Farben, so wissen die Streckenposten immer, wer gerade welchen Lauf absolviert. Das Ziel ist bei allen Läufen gleich, nur Startort, Startzeit und Strecke sind teilweise unterschiedlich. Marathon und Halbmarathon starten zur gleichen Zeit und bei Kilometer 18 teilt sich die Stecke. Soweit, sogut…

Nun wollte ich also am Samstag meine Startnummer für den Marathon gegen einen für den Halbmarathon tauschen. Die nette Dame am Info-Schalter hat mir dann erklärt, dass ich in meinem Fall die Nummer nicht tauschen muss. Ich kann einfach bei Kilometer 18 die Abkürzung nehmen und den Halbmarathon mitlaufen. So hätte ich sogar noch die Vorteil, dass ich während des Laufes entscheiden kann, welche Strecke ich nehme. *autsch*, so hatte ich das nicht geplant und genau mit sowas komme ich garnicht klar! Da bin ich offenbar doch extrem Eitel.

Auch im letzten Jahr hatte ich mir vor meinem Lauf Gedanken zum Thema Scheitern gemacht (Neudeutsch: „Failosophy“ *grins*). Für mich eben immer noch sehr ungewohnt, ein Scheitern zuzulassen und daraus wenn möglich sogar noch einen positiven Gewinn zu ziehen. Bei mir muss immer alles 100% sicher sein und genau das gibt es bei einem Marathon mit meinem Trainingsstand einfach nicht. Erkältung, Ernährung, hier zwickt es, das Knie, der Fuss, die Wade, das Wetter und dann die 42 Kilometer selbst. Da gibt es viel was schief laufen kann, aber auch jede Menge was richtig gut laufen könnte *grins*. Notfalls müsste ich dann eben unterwegs aus dem Rennen aussteigen oder eben ins Ziel gehen, wäre ja eigentlich nicht so schlimm! Schließlich bin ich kein Profi-Läufer und gewinnen werde und will ich eh nicht.

So hatte ich dann eine etwas unruhige Nacht mit Gedanken zu Scheitern, Vernunft und einfach mal etwas verrückt sein. Selbst nach dem Start war ich mir immer noch nicht „sicher“ ob ich jetzt 21 oder 42 Kilometer laufen soll. Kurz vor Kilometer 18 noch ein leichter Wadenkrampf. Dann hält jemand am Rand der Strecke ein Schild mit Kais Motto hoch: „Aufgeben ist keine Option!“. Tja, ich hab mich für 42 Kilometer angemeldet, hab eine entsprechende Startnummer also laufe ich auch 42 Kilometer, Punkt aus…

Noch cooler, nach Kilometer 18 war ich komplett alleine auf der Strecke. Keine Zuschauer, keine anderen Läufer, nix… selbst die Zeitmessung für die 21 Kilometerzwischenzeit stand da total alleine. Ob die Entscheidung so richtig war? Aber gut, es gab natürlich einen sehr guten Grund, warum ich gedanklich dann doch plötzlich für die 42 Kilometer tendiert habe. Das Wetter war einfach perfekt! Bedeckter Himmel und beim Start Temperaturen knapp unter 10 °C. Bei ähnlichen Temperaturen bin ich im Urlaub an der Nordsee sehr bequem und gemütlich die Strecken von Büsum zum Eidersperrwerk und zurück gelaufen. Und genauso gemütlich bin ich dann am Sonntag die 42 Kilometer gelaufen, 5:21:11 Stunden sind nicht sonderlich sportlich. Aber ohne mehr Training war da nicht mehr drin. Ich fand es perfekt! Und die Beschwerden danach halten sich sehr in Grenzen. Plantarsehne, Knie, Hüfte – ne nix (zumindest bis jetzt).

Also ich mir gerade die Ergebnisliste angesehen habe, fand ich ein Detail besonders faszinierend. Es gibt Läufer und Läuferinnen die sind deutlich älter als ich, aber immer noch erheblich schneller *grins*. Ein Mann Jahrgang 1945 lief diese Strecke in 03:43:30 Stunden und eine Frau Jahrgang 1947 in 05:08:22 Stunden – Wahnsinn. Und dann gab es noch einen echten Rekord, Alina Reh schaffte im Halbmarathon einen neuen U23-Rekord im Halbmarathon mit 01:11:20 Stunden – mit der Zeit hat sie damit sämtliche männlichen Teilnehmer hinter sich gelassen und das Rennen gewonnen – wow. Man merkt, das Wetter hat dafür einfach gepasst. Eigentlich ist die Strecke für Rekorde nicht sonderlich gut geeignet, da es kurze Anstiege und Kopfsteinpflaster gibt.

Zum Schluss hab ich natürlich noch ein paar Bilder vom Lauf (wenn ihr auf die Bilder klickt, müsstet ihr zur vollständigen großen Version kommen). Das erste müsste kurz vor dem Ziel sein:

Kurz vor Kilometer 18 war ich noch richtig frisch:

Also anstrengend war es schon, das Bild entstand nach dem letzten kurzen Anstieg und auf Kopfsteinpflaster *urgs*:

Mein Schuhtick

Weil es so gut zum Thema Laufen passt, meinem Schuhtick bin ich letzte Woche gleich zweimal verfallen. Aber mein Verschleiß an Schuhe ist gerade ziemlich hoch *grins*. Diese Treter nutze ich in den nächsten Monaten als Freizeitschuh:

Am Freitag haben wir die Gelegenheit genutzt und waren gleich noch bei einem auf Läufer spezialisierten Sportgeschäft. Das wären dann meine Schuhe mit ordentlich Grip und Profil für die nächsten Monate:

*autsch* Humpelfuss, Anatomie für Anfänger – heute: die Aponeurosis plantaris + Einheit von Körper und Geist + Stress bei der Arbeit

Tja, nun ist es erstmal vorbei mit dem Lauftraining. Ich hab schon beim Gehen Schmerzen in der linken Fußsohle. Vermutlich ist das bei meinem letzten langen Lauf am Sonntag passiert. Meine Selbstdiagnose ergibt eine Entzündung / Reizung der Aponeurosis plantaris. Das ist eine Sehnenplatte unten am Fuß. Durch Überlastung kann es da zu kleinen Mikroverletzungen kommen und – wenn ich es richtig verstanden habe – „verkleben“ Sehnen und Muskeln dadurch etwas. Dadurch entstehen Schmerzen und man nennt das dann eine Plantarfasziitis.

Scheisse! Ich wollte am 17.09. eigentlich einen Marathon laufen und davor müsste ich jetzt eigentlich schon noch einige sehr entscheidende Trainingseinheiten machen. Da ist dann guter Rat teuer, laufen oder nicht laufen. Es gibt da richtig harte Marathonläufer, die sind der Meinung man kann derartige Beschwerden „weglaufen“. Wobei ich mich natürlich frage, bin ich das? Will ich so sein? Klar zu einem Marathon gehört eine gewisse Härte, 42 Kilometer sind tatsächlich, neben einem langfristig angelegten Training, Kopfsache. Aber etwas Verstand ist eben manchmal auch gesund, hmmm. In Marathonbüchern wird da – wie bezeichnend – immer die PECH-Regel genannt (Pause, Eis, Compression, Hochlagern). Bei der Veranstaltung gibt es ja auch die Möglichkeit sich kurzfristig umzumelden, vielleicht lässt sich ja noch ein bischen was retten – dann halt nur 21km, 10km oder *schluchz* 5km, mal sehen.

Ganz praktisch hab ich meinem linken Fuß gestern als erste Maßnahme ein Fußbad mit kurzer Massage gegönnt. Damit waren die Schmerzen unmittelbar weg, also ganz sooo schlimm kann es schon mal nicht sein. Danach hab ich mich zum aller ersten Mal an einem Taping versucht. Hab davon keine Ahnung, aber bei Youtube gib es alles. Sieht doch aus wie vom Profi:

Einheit von Körper und Geist
Gleichzeitig sehe ich die Sache positiv. Vielleicht ist es ja auch einfach Schicksal und ich soll dieses Jahr dort einfach keine 42 Kilometer laufen. Zudem kann man an solchen Dingen nur wachsen, Ruhe und Geduld, das sind wichtige Eigenschaften für mich. Auch wenn ich mich gerade tierisch über mich selbst ärgere, genau jetzt ist der perfekte Zeitpunkt um diese Dinge nachhaltig zu lernen.

Letztlich zeigt dieses Problem – zumindest aus meiner Sicht *grins* – die starke Verbundenheit von Körper und Geist. Ich hab zuviel Zeug im Kopf und bin einfach nicht ausbalanciert. An Ostern hatte ich dieses Jahr Probleme mit den Schienbeinen und jetzt die Plantarsehne, beides Dinge die durch Muskeldysbalancen entstehen.

Meine Idee / Strategie dagegen, noch ruhiger und gelassener werden. Nicht ganz so verbissen, knallhart einfach laufen! 2015 hat genau die Strategie mit am besten funktioniert. Sämtliche Optimierungsversuche waren eher Fehlschläge, gut ich habe viel Erfahrung gesammelt, auf die muss ich ja nicht verzichten. Aber die Dinge einfach noch langfristiger und nachhaltiger angehen. Evtl. kann ich den 25 Kilometerlauf im Oktober noch retten und vielleicht klappt es ja dann mit einem Marathon im Frühjahr.

Beziehung, Sexualität und Beruf nehme ich dabei auch garnicht aus. Es wäre zu kurz gedacht, wenn man nur die Dysbalance in meinen Muskeln sehen würde. Nein, es geht eigentlich um einen gut ausbalancierten Lebensentwurf.

Stress bei der Arbeit
Passend dazu gab es gestern Stress bei der Arbeit, ich hatte ja schon geschrieben, dass ich für einen Kollegen die Urlaubsvertretung mache und deshalb diese Woche eine Rufbereitschaft übernommen habe. Gestern war es dann soweit, in dieser Woche das erste ungeplante „Problem“. Bei einem Kunden ist ein Server ausgefallen und nun mussten bestimmte Dienste auf andere Server verteilt werden. Fachlich kenne ich mich damit sehr gut aus und ich kenne auch den Kunden seit einigen Jahren. Aber was mich in diesem Fall ins Schleudern gebracht hat, ich kannte den erforderlichen Soll-Zustand nicht. Der Kunde hatte zwar Excel-Tabellen in denen angegeben ist, welche Dienste auf welchen Servern laufen sollen. Aber in der Praxis gab es nun erhebliche Abweichungen zu dem was real auf den Servern lief. Sprich ist musste nun nicht nur Dienste verschieben sondern zunächst einen Überblick aufbauen was den gerade überhaupt der Stand ist. Da hab ich ziemlich Zeit und Nerven verloren, *arg*.

Das Salz in der Suppe fehlt (incl. Ernährungstipps)

Die Erkenntnis des Wochenendes, in mehrerlei Hinsicht: Es fehlt das Salz in der Suppe!

Zum Überblick aber ein kleiner Schnelldurchlauf:

  • Freitagabend um 20 Uhr kam ich von der Geschäftsreise zurück. Gleich ne Wäsche für meine Sportklamotten angestellt. Danach gab es einen leckeren Anti-Pasti-Teller und zur Körnung ein Glas Rotwein für mich. Die Flasche Rotwein hab ich in Thüringen gekauft, nennt sich Rebenwühler und ist ein Cuvée aus der Saale-Unstrut Region, lecker!
  • Samstag gab es Brötchen vom Bäcker. Danach gab es ein längeres Gespräch mit Kerstin. Der restliche Tag ging dann für organisatorisches Zeug drauf. Wäsche waschen, Hemden bügeln und kurz das Büro in Ordnung bringen. Abends gebratene Mie-Nudeln mit Gemüse.
  • Sonntag der nächste lange Lauf. Eigentlich wollte ich um 7 Uhr loslaufen, wurde dann doch nach 9 Uhr. Ich bin einfach nicht der Frühaufsteher. Davor noch zwei Brötchen mit Schokocreme (vegan). Der Lauf lief nicht sooo doll, eigentlich wollte ich 30 Kilometer schaffen, nach 25 Kilometern ging nix mehr. *upsi*, öhm, da fehlt doch ein bischen was, wenn man in drei Wochen 42 Kilometer laufen möchte *grins*. Abends Fisch mit Reis. Danach Koffer packen und schon wieder los ins Hotel.

Diese Woche bin ich bei Kunde A, mache mir Sorgen um Kunde B und gleichzeitig als Urlaubsvertretung Rufbereitschaft bei den Kunden C und D. Daumen drücken, das alles ruhig bleibt *grins*!

Fangen wir mal mit dem Titel und der ersten Bedeutung an. Wenn ich so die anderen Tagebücher lese, machen sich ja gleich mehrere Leute Gedanken über ihre Ernährung. Wenn man es genau betrachtet ist aber schon das Trinken – Flüssigkeitsaufnahme – mehr als kompliziert — jo, ich weiss, typisch Akademiker.

Wie komme ich da jetzt drauf? Einer der Faktoren, warum mein Lauf am Sonntag nicht wie geplant lief, ich hab zuwenig getrunken und hatte zu wenig Salz im Körper. Zumindest ist das meine Vermutung. Vor einiger Zeit hatte ich beim Grillen ein sehr interessantes Gespräch mit einer Medizinerin. Da ging es auch darum, wieviel man pro Tag trinken sollte. Nebenthema dabei war, wie man Salze wie Natrium oder Magnesium am besten in den Körper bekommt. Was ich vor diesem Gespräch nicht wusste, oder nicht beachtet habe. Selbst wenn das Wasser das man trinkt, genug Natrium oder Magnesium enthält, kann der menschliche Körper über den Darm nur eine begrenzte Menge davon aufnehmen. Trinkt man zuviel, kann es sogar passieren, das mehr Salz aus dem Körper ausgewaschen wird, als man aufnimmt (zumindest hab ich das so verstanden). Gut, interessant ist das wohl nur in „Extremsituationen“, aber zumindest bei mir gehen da gerade pro Laufeinheit schnell mal zwei bis drei Liter Flüssigkeit verloren. Die wollen natürlich sinnvoll wieder ausgeglichen werden.

Genau aus diesem Grund habe ich die Zahl meiner Saunabesuche im Sommer ziemlich reduziert. In der Nacht nach dem Saunabesuch hatte ich ab und an ziemlich heftige Wadenkrämpfe. Boah, da bin ich echt im Bett gestanden! Wenn ich das richtig recherchiert habe, sind solche Krämpfe ein Anzeichen für zu wenig Natrium. Ist irgendwo verständlich, nach einigen der Läufen hatte ich ne richtig dicke weiße Salzkruste im Gesicht und weiße Flecken auf der Kleidung. Dann noch in die Sauna, tja, würde Sinn machen. Seitdem gibt es bei mir „etwas“ mehr Salz. Und gleichzeitig gibt es alkoholfreies Bier, nachdem ich rund um meine Läufe auf Wein verzichte. Bei Flüssigkeitsmangel wirkt Alkohol extrem schnell, ein Glas uns man ist weg…

Trinken ist also nicht sooo einfach *grins*. Trinkt man zuwenig und verliert viel Flüssigkeit dehydriert man, die Kopfschmerzen und Krämpfe kenne ich schon. Kann aber wohl auch zu Thrombosen kommen, weil das Blut ja immer dickflüssiger wird. Tja, aber zuviel trinken ist ebenfalls gefährlich. Beim Ironman in Frankfurt ist vor ein paar Jahren ein Athlet gestorben, weil er zuviel getrunken hat, in der Medizin nennt man das eine Hyponatriämie. Was ich nicht mehr nehme ist Magnesium. Das wird Läufern in der Werbung ja ständig unter die Nase gehalten. Aber offenbar verliert man durch das Schwitzen nicht wirklich viel Magnesium und das Wasser das ich trinke enthält mit 124 mg/l eh schon relativ viel Magnesium.

Jedenfalls hab ich mir für diese Woche vorgenommen, wieder mehr und richtig zu trinken. Also gut über den Tag verteilt und einen Tick mehr Salz in der Suppe *grins*.

Das Salz in der Suppe fehlt, trifft aber auch auf das Thema Beziehung und Sex zu. Kerstin und ich hatten am Samstag ein längeres Gespräch dazu. Ja, der graue Alltag schleicht sich eben doch sehr leicht in die Beziehung und das Sexleben ein. Da dürfte es dann neben etwas mehr Salz vielleicht noch ne Prise Pfeffer und Chili sein *grins*. Aufgabe für diese Woche – neben richtig zu trinken – da wieder etwas mehr Pep reinzubekommen.

Ablenkung durch Herausforderung – die verrückten Schwaben-Ultras

Ich bin echt gespannt auf mein Gewicht, wenn ich mich das nächste Mal auf die Waage stellte *grins*. Ich könnte ohne Ende essen… Mein Frühstück von heute, so ein ähnliches Bild hatte ich schon ein paar Mal:

In meinem Marathon-Buch habe ich gelesen, man könnte ein paar Wochen nach einem Marathon eine neue persönliche Bestzeit im Halbmarathon schaffen. Gut eine neue persönliche Bestzeit interessiert mich nicht wirklich. Aber ich möchte dieses Jahr meine Fitness nach dem Marathon erhalten und in der nächsten Saison nicht wieder bei Null mit dem Training starten müssen. Bisher war der Marathonlauf immer der krönende Abschluß des Jahres. Oktober, November und Dezember wurden meine Laufeinheiten dann immer deutlich weniger und kürzer. Deshalb hab ich mich nach Laufveranstaltungen Ende Oktober umgesehen. Gab dann einige mögliche Kandidaten – natürlich – hab ich mich für die verrückteste Variante entschlossen!

Das Ausdauersportler mächtig einen an der Klatsche haben können, zeigt der Eintrag: 03.08.2017 – und wir drehen uns fröhlich weiter von der Glaeserne_Cassandra. Und so gibt es Ultras nicht nur im Fußball sondern auch bei Laufveranstaltungen. Die Schwaben sind dabei besonders verrückt! Normalerweise ist ein Marathon 42,195 Kilometer lang. Die akkuraten Schwaben runden das natürlich ganz genau auf 50 Kilometer auf und weil das nicht genug ist packen sie gleich noch 1100 Höhenmeter mit dazu.

Ganz so todesmutig war ich dann nicht, in meinem Buch stand ja was von Halbmarathon. Der hat in diesem Fall dann 25 Kilometer und immer noch ziemlich heftige 740 Höhenmeter. Das wird eine echte kleine Herausforderung. Bei einem Trainingslauf gestern Abend hab ich 120 Höhenmeter eingebaut und bei dem Anstieg ist mein Puls ziemlich schnell von 145 auf 170 „hochgeknallt“.

Urlaub Station 2 – Fressen und Laufen an der Nordsee

Einer der Gründe warum ich unbedingt nochmal nach Büsum wollte, ist diese tolle Laufstrecke vom Büsum zum Eidersperrwerk. Zudem ist das Wetter für lange Trainingsläufe einfach optimal. Wobei dieses Jahr war es schon fast herbstlich:

Dafür hab ich mir beim Kiosk am Sperrwerk dieses Stück Apfelkuchen und Kaffee zum aufwärmen gegönnt:

Der Apfelkuchen lag mir auf dem Rückweg zwar ziemlich im Magen, aber ging ganz gut!

Nachteil von soviel Lauferei, ist der unheimliche Hunger danach! Das ist wirklich unglaublich… und so haben wir uns zwei Tage danach für das Griechische Restaurant in Büsum entschieden. Das Lokal machte einen guten Eindruck, leider war der gefühlte Hunger zu groß und wir machten den Fehler, den man beim Griechen nicht machen sollte, wir bestellten die Grillplatte für zwei Personen:

Was soll ich sagen, das Essen war super lecker! Aber, viel zu viel! Klar könnte mir das egal sein, aber da ist mir die Verschwendung dann doch zu groß, das ist zumindest mir dann garnicht sooo recht. Die Bedienung im Lokal gab sich auch erstaunt darüber, dass wir das jetzt nicht geschafft haben. Aber ganz ehrlich, für einen normalen Menschen war diese Portion, selbst mit Heisshunger, niemals zu schaffen! Aus Spaß hab ich dann ein Bild von der Grillplatte gemacht, nach dem wir mehr als voll waren:

Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob wir quasi garnix gegessen haben. Es war auch noch etwas mehr als die Hälfte auf der Platte. War echt Schade um das gute Zeug. Aber diesen Berg von Fleisch mit ins Hotel nehmen, wollten wir auch nicht…

Was Essen angeht, haben wir es in diesem Urlaub schon ziemlich krachen lassen. Auf der einen Seite haben wir uns sehr viel bewegt, gleichzeitig aber gerade das Angebot von frischem Fisch sehr gut genutzt. Fisch muss schwimmen, daher gab es für mich schon noch das eine oder andere Glas Wein oder Bier mit dazu. Damit die Überraschung nicht zu heftig wird, warte ich lieber mal eine Woche bis ich mich daheim auf die Waage stelle *grins*.

Wenn eines zum anderen kommt + Planung + Natur + Hunger

Wenn eines zum anderen kommt
Letzte Woche hatte ich eine bestimmte Form von Domino-Effekt, man fängt mit Thema A an und landet irgendwann über eine Kettenreaktion bei Thema Z. Initialer Auslöser waren Medienberichte über eine aktuelle Schadsoftware-Welle, davon waren offenbar einige Großunternehmen auch hier in Deutschland betroffen. Da war dann zunächst die Frage, wie verhindern wir sowas in meiner Firma? Was könnten wir noch verbessern, oder welche strategischen Entscheidungen könnte man da zukünftig machen? Nach der Prüfung der Datensicherung, folgte eine Aufräumaktion auf unseren Computern. Danach ging es weiter mit meinem Schreibtisch und meinem Bücherregal.

Ich gebe zu, so einen leichten Hang zum Messi hab ich schon, Dinge wegwerfen fällt mir nicht leicht. Gut, manche Unterlagen in meinem Büro muss ich einfach eine bestimmte Zeit lang archivieren. Das sind dann schon einige Meter an Aktenordnern. Dann noch die persönliche Auswahl an Fachbüchern. In meinem Büro gibt es auch exotischeres Zeug, z.B. ein 3,5″-Diskettenlaufwerk mit USB-Anschluss, das wanderte jetzt vom Büro in die Abstellkammer und von da wandert es vermutlich in zwei Jahren zum Elektroschrott.

Am Ende der Aktion, waren jedenfalls zwei Tage vergangen und Kerstin hat zusätzlich noch die Fenster im Haus geputzt. Es ist einfach unglaublich, wie schnell sich bei uns Zeug ansammelt. „Gefühlt“ werfen wir eigentlich eh schon „regelmäßig“ Zeug weg, aber irgendwie kommt doch mehr nach als man wegwirft. Diese – scheinbar – sinnlose Konsumkette von kaufen und wegwerfen, lässt sich aber leider nicht so leicht durchtrennen. Vieles brauche ich für meine Firma und in meiner Branche veralten Dinge extrem schnell.

Planung
Das mache ich am liebsten, aktuell reicht meine Detailplanung bis Ende September. Der Juli steckt schon voller Wochenendaktionen, im August geht es dann in den Urlaub und im September steht mein nächster Marathon an. Der war auch Auslöser für die Planung, seit letzter Woche befinde ich mich im finalen Trainingsplan – noch 12 Wochen (oder jetzt nur noch 11 *grins*). Gut das Hotel für unseren August-Urlaub hab ich schon seit Monaten gebucht, aber die Campingplätze vor und nach dem Hotel noch nicht.

Noch schlimmer, die Planung bis Ende September steht. Ich habe heute aber schon mal gekuckt, wann bestimmte Weihnachtsmärkte in diesem Jahr sind. Hihihi, letztes Wochenende war das Wetter nicht so besonders, wir wollten aber trotzdem zu einer Tanzveranstaltung unter freiem Himmel gehen, da kam mir sogar kurz der Gedanke nach einer leckeren Tasse Glühwein – *autsch*.

Natur
Im Nachbardorf von Kerstins Mutter gab es letzte Woche eine „Wolfssichtung“. Es ist unklar ob es nun tatsächlich ein Wolf war, aber möglich ist es durchaus. Vor 2 Jahren gab es schon einen Luchs in der Gegend. Wenn die Situation nicht etwa schwierig wäre, wäre so eine Meldung für mich der Auslöser spätestens an einem der nächsten Wochenenden dort zu zelten. Da geht es dann gleich mit der Aktioncam ab in den Wald, bisher hab ich aber noch nicht mal Wildschweine vor die Linse bekommen…

Wenn ich schon beim Thema „Wolf“ bin, da hatte ich vor ein paar Monaten eine interessante Unterhaltung im Hotel-Restaurant. An diesem Abend war wenig Platz und so setzte sich ein Paar zu mir an den Tisch. Wie sich rausstellte waren die beiden – Jagd affin (*grins* sage ich mal so). Wie ich das rausgefunden habe? Die beiden brauchten ganz dringend WLAN-Zugang, den der Sohn war zum ersten Mal alleine im Wald auf dem Hochstand – und da braucht er eben noch Unterstützung via WhatsApp von Papi – ICH LACH MICH SCHIEF, WIE GEIL IST DAS DEN! Über kurz oder lang, kamen wir so wohl auf die Wölfe, in dieser Gegend gibt es keine Wölfe und ich kann mir nicht vorstellen das die Gegend für Wölfe attraktiv wäre (zu dicht von Menschen besiedelt). Aber es war interessant wie emotional engagiert die Leute bei dem Thema waren. Wunderte mich etwas, weil mir ist nicht bekannt, dass Wölfe in Deutschland nennenswerte wirtschaftliche Schäden verursachen würden (im Gegensatz zu Wildschweinen). Aber die beiden kannten sich da extrem gut aus. Ich meinte z.B. das man Schäden die von Wölfen verursacht werden, ersetzt bekommt (z.B. ein gerissenes Schaf). Einwand vom Jäger-Paar, da müsste man aber zuerst Nachweisen, dass es wirklich ein Wolf war und der DNA-Test dafür kostet wohl in etwa soviel wie ein Schaf. Man merkt schon, Wölfe schlagen ziemlich hohe Wellen…

Meim meisten Respekt habe ich immer noch vor Vögeln. Nach dem Angriff im letzten Jahr sind mir die immer noch nicht so ganz geheuer. Bei den Bussarden sind nämlich gerade wieder Kinderzeit. In der Lokalzeitung war erst ein Bericht von einem Radfahrer der verletzt wurde. Gestern hab ich wieder einen Bussard rufen hören.

Hunger
Als Ergänzung zum Thema Planung und meinem Trainingsplan. Ich hab gerade eine Kohldampf-Phase, ich könnte den ganzen Tag essen! Hunger ohne Ende… Gut am Wochenende gab es einiges an Aktion. Samstagabend waren wir tanzen und sind dann erst um 3 Uhr heimgelaufen. Mein Schrittzähler „verzählt“ sich zwar beim Tanzen gerne, was die Anzahl an Schritte angeht. Dieser Screenshot hier passt aber ziemlich gut zu meinem Hungergefühl *grins*:

*hihihi*, da bekommt Ernährung gleich einen anderen Stellenwert…

Auf und Ab der Woche – Dritter Lauf überstanden

Eigentlich wollte ich schon letzten Sonntag in der Nacht noch einen Eintrag vom überständen Halbmarathon schreiben. Da waren die Eindrücke noch frisch… War dann aber deutlich zu müde als ich endlich im Hotel angekommen bin.

Montag und Dienstag ging es mir richtig schlecht, so schlimm hatte ich Heuschnupfen schon lange nicht mehr. Ich hab hier schon öfter geschrieben, dass ich in den letzten Jahren viel weniger mit dem Thema Heuschnupfen zu kämpfen habe. Ja, aber davon gibt es offenbar Ausnahmen. Mögliche Faktoren für diesen Heuschnupfen-Schub: zum einen haben „meine Gräser“ gerade Hauptsaison. Dann sind Wechsel der Umgebung eine zusätzliche Belastung, da die Pollen-Konzentration regional natürlich sehr unterschiedlich ist. Und dann noch gewittriges drückendes Wetter. Das ist die perfekte Mischung für Heuschnupfen-Anfälle. Am Mittwoch, immer noch die gleiche Gegend, Wetter nicht viel anderes, war dann plötzlich garnix mehr… Alternative-Erklärung, der Hersteller meines Heuschnupfen-Medikaments liefert jetzt noch noch jede dritte Tablette in der Verpackung mit Wirkstoff aus.

Passend zum Heuschnupfen haben mich meine Kunden ebenfalls ziemlich genervt. Zum einen kamen – natürlich – wieder alle auf einmal. Aber gleichzeitig hatte ich z.B. am Montag eigentlich gleich zwei Telefontermine, die nicht zustande kamen, weil sich die Kunden letztlich nicht gemeldet haben – wird von mir natürlich trotzdem verrechnet. Gerade bei einem Kunden ist dies im Moment besonders schlimm, den hab ich im letzten Eintrag schon erwähnt. Die Leute haben kein Konzept, keine Planung und wissen nicht was sie wollen. Gleichzeitig sollen Kosten gespart werden und Dinge extrem kurzfristig umgesetzt werden. Ergebnis ist eine Mischung aus Aktionismus und ziemlich dilettantischem Gewurschtel, dadurch entstehen hinterher noch mehr Kosten, weil z.B. mehrere Leute am gleichen Thema gearbeitet haben oder Mitarbeiter A mit seinen Aktionen Mitarbeiter B unbeabsichtigt behindert. Schwer den Leuten zu helfen, wenn sich die Kunden in diesen Punkten überhaupt nicht helfen lassen wollen.

Gestern war das Chaos dann wieder halbwegs sortiert, Heuschnupfen war verschwunden und ich konnte meinen ersten 10-Km-Trainingslauf der Woche machen.
Highlight war natürlich der Halbmarathon am Sonntag (der Blutfleck passt doch perfekt ins Design des T-Shirts *grins*):

Wir hatten am Sonntag perfektes Sommerwetter, dadurch wurde der Lauf allerdings wegen der Hitze sehr anstrengend. Zumindest ich hab mir bei dem Lauf sehr schwer getan. Passend zu den Temperaturen hab ich mich über die ersten 10 Kilometer von zwei Bundeswehrsoldaten ziehen lassen. Die haben sich vor mir über ihre Auslandseinsätze unterhalten, da ging es um einen OP (vermutlich Observation Point) in Afghanistan und im Oktober geht es weiter nach Mali… *urgs*. Aber sie hatten ein für mich gemütliches passendes Tempo. Nach den ersten 10 Kilometern wurden die beiden etwas langsamer, da hab ich dann überholt. Bei Kilometer 15 lag der erste Läufer auf dem Boden, vier andere Läufer haben sich schon um ihn gekümmert, hab nur kurz gefragt ob sie noch Hilfe brauchen, war aber nicht der Fall. Kurze Zeit später kamen mir schon Streckenposten und Rettungswagen entgegen. Für mich ist sowas immer ein deutliches Warnsignal, genau auf den eigenen Körper zu hören und eher etwas Tempo rauszunehmen. Bei Kilometer 16 der nächste Rettungswagen bei einer Läuferin. Und nach 2:22:56 Stunden war ich dann im Ziel, gut ehm, „etwas“ *hust* gemütlicher als Kai, aber es hat jede Menge Spass gemacht.

Die Veranstalter hatten wegen der zu erwartenden Temperaturen sogar kurzfristig noch mehr Sanitäter für den Lauf organisiert. Insgesamt soll es aber weniger medizinische Einsätze als in den Vorjahren gegeben haben. Das lag vermutlich daran, dass ich etwas langsamer gelaufen bin und dadurch dann an mehr „Problemfällen“ vorbeigekommen bin. Die Sicherheitsmaßnahmen waren gerade im Start- und Zielbereich schon „etwas“ schärfer als sonst. Jetzt stehen eben auch Polizisten direkt am Start oder Ziel. Früher sah man ein paar wenige Beamte an größeren Kreuzungen für den Verkehr. Echte Angst vor einem Anschlag, hatte ich nicht wirklich. Ich habe zwar überlegt ob wir irgendwelche Absprachen für den Fall der Fälle (z.B. alternative sichere Treffpunkte) ausmachen sollen. Nach etwas Überlegung hab ich den Gedanken aber verworfen, macht wenig Sinn.

Interessantes Detail am Rand, Kerstin war dieses Mal vor mir im Ziel *grins*. Sie hat den 10-Kilometer-Lauf gemacht und der startet genau eine Stunde nach dem Halbmarathon. Noch cooler, auf den letzten Kilometern kommt die Strecke beider Wettkämpfe wieder zusammen. Wenn unsere Geschwindigkeiten passen, hätte es also theoretisch sein können, dass wir trotz unterschiedlicher Läufe zur etwa gleichen Zeit durch das Ziel laufen. Da war war ich nur ein paar Minuten zu „gemütlich*.

Randnotizen vom Laufen – MÜMS

Viel gibt es von mir gerade nicht zu berichten. Die wirklich großen Konfliktthemen spar ich mal noch aus, da hab ich noch keinen roten Faden. Gut, über die Größe von Problemen lässt sich insgesamt wohl lange diskutieren. Es ist wohl eher so, dass mich Dinge beschäftigen. Aber mal sehen, sobald meine Gedanken mal zu nem passenden Fazit gekommen sind, werd ich das bestimmt in einem Eintrag festhalten. Solange dokumentiere ich die eher lustigen Randnotizen und da starte ich doch gleich mal beim Laufen.

MÜMS
Letztes Jahr nach meinem Marathon bin ich über einen Artikel in der Zeit gestolpert. Den Artikel findet man Online wenn man nach „Marathon: Über mich statt Über-Ich“ googelt. Den Text hab ich mit ziemlich breitem Grinsen im Gesicht gelesen. Keine Frage MÜMS, das Marathon-Über-Mich-Syndrom, hat mich voll erwischt. Vielleicht sollte ich vor meinen MÜMS-Einträgen immer ne MÜMS-Warnung schreiben *grins*.

Anfang des Jahres war ich dann besonders böse. Da hab ich eine WhatsApp-Gruppe mit dem Titel „Sport ist Mord“ eröffnet und alle Kontakte draufgesetzt, mit denen ich mich über das Thema Laufen / mehr Bewegung schon mal unterhalten hatte. *grins* inzwischen sind wir nur noch drei Leute in der Gruppe.

Mit Ironman-Profis am Start
Kerstin und ich hatten im März unseren ersten Wettkampf des Jahres, ein 10-Kilometer-Straßenlauf. Vom Konzept her ein typischer Vereinslauf, kleines Teilnehmerfeld, alles sehr familiär, dafür ein klassisches Sportevent ohne Schnick-Schnack. Witzig an diesen Events, es kann durchaus vorkommen das man plötzlich neben der Vize-Europameisterin der Senioren am Start steht. Oder wie bei diesem Lauf neben einem Ironman-Profi-Athlet. Anmerkung von Kerstin: „Start und plötzlich waren alle weg…“. Der Profi-Athlet kam in diesem Fall als vierter Mann durchs Ziel, da bin ich mit meinem Platz 220 super zufrieden. Ich würde sagen wir haben uns da sehr gut geschlagen. Kerstin schaffte die 10km in 1:11:52 und ich 0:52:33. Ebenfalls interessant, es gibt Leute mit Jahrgang 1947 die so einen Lauf immer noch gute 3 Minuten schneller schaffen als ich – Wahnsinn…

Bei meinem letzten Lauf am Montag hab ich dann noch eine Gruppe von drei jungen Lauf-Novizen in Angst und Schrecken versetzt. Die waren zuerst vor mir unterwegs, mit Bluetooth-Lautsprecher in der Hand und Fussball-Trikot. Ich hatte meine Laufgeschwindigkeit vorab mit einer Formel und Taschenrechner berechnet, 5:50 Minuten/Kilometer sollten es sein und das 1,5 Stunden lang… entsprechend konstant hab ich da meine Runden gezogen *grins*. Den Jungs ging nach einem Kilometer die Puste aus. Da bin ich dann ganz cool und mit konstantem Tempo an ihnen vorbeigezogen *hihihi*. Nach ein paar Minuten kam das Grüppchen im vollen Sprint wieder von hinten an. Nach ein paar Hundert Metern aber schon wieder die Luft raus. So hab ich die Gruppe dann gleich nochmal überholt. Die Gesichter hättet ihr sehen sollen…