Erleichterung und Ruhe zum Energie tanken

So richtige Weihnachtsstimmung wollte dieses Jahr nicht aufkommen. Gut sonderlich viel Weihnachtsstimmung gibt es bei uns eigentlich eh nicht, nur dieses Jahr haben wir Weihnachten komplett übersprungen. Das Weihnachtsessen am zweiten Feiertag mit meiner und Kerstins Mutter hat ganz gut funktioniert. Schon mal ein Memo an mich für das nächste Weihnachtsfest: da verschenke ich selbstgemachten Kuchen im Einweckglas. Die Idee hatte ich schon dieses Jahr, nur die Zeit leider nicht. Der selbstgemachte Lebkucheneierlikör den wir geschenkt bekommen haben, hat mich aber darin bestärkt sowas zu machen. Es hat eigentlich eh jeder alles, solche kleinen selbstgemachten Geschenke sind dann evtl. der passende Mittelweg zwischen Kommerz und kompletter Verweigerung. Weihnachten ohne größere Familientragödien überstanden haben war aber dann doch eine ziemliche Erleichterung.

Thematisch bestimmt wurde dieses Weihnachten von der Mega-Evakuierung in meiner Heimtstadt. Wir waren zwar ziemlich weit weg in einem anderen Bundesland und es gabt niemand in der Verwandtschaft der unmittelbar betroffen war. Trotzdem bewegt es einen, die Gegend kenne ich eben sehr gut. Durch die Teilnahme an bestimmten Laufveranstaltungen, lernt man bestimmte Stadtteile nochmal genauer kennen. Hab die Evakuierung dann bei Twitter mitverfolgt. Auch hier – extreme Erleichterung – als die Bombe endlich entschärft war (inzwischen wurde sie auch abtransportiert). Ein weiterer Grund, warum mich diese Evakuierung so besonders beschäftigt hat, derartige Evakuierungen sind ein mögliches Szenario, auf den ich meinen Notfallrucksack ausgelegt habe. Vor ein paar Jahren hat mich genau dieses Szenario schon mal persönlich betroffen, da war genau der Bereich um mein Hotel wegen der Entschärfung einer Fliegerbombe gesperrt.

Interessanterweise gab es ein paar Wochen vor dieser Evakuierungsaktion eine größere politische Diskussion um Evakuierungen. Es ging darum, dass im Fall eines Unfalls im nahegelegenen Atomkraftwerk die Stadt nicht evakuiert werden könnte. Nach meinen eigenen Erfahrungen bei Unfällen auf der Autobahn, wo die Leute nicht mal eine Rettungsgasse bilden können und fast Chaos ausbricht, bin ich persönlich in diesem Punkt sehr pessimistisch. Demnach war ich positiv überrascht und erleichtert, wie gut das in diesem Fall geklappt hat. Ah, die Diskussion um Evakuierungen vor ein paar Wochen, hat mich persönlich so interessiert, weil ich noch deutlich näher an dem Atomkraftwerk wohne, von mir aus sind die Kühltürme direkt in Sichtweite.

Gerade nutzen wir die Ruhe zum Energie tanken, da gibt es eigentlich nichts spannendes zu berichten. Aber ein paar Bilder kann ich gerne mit Euch teilen.

Auf unserem Weihnachtsspaziergang haben wir zwar keine Rentiere gesehen, aber dafür ein Renntier:

Oh, beim Waldspaziergang gestern kamen wir an dieser Stelle vorbei, da hat wohl jemand seinen Helm vergessen. Ich würde ja zu gerne die Gesichte hinter solchen Gegenständen kennen:

Und heute ging es am Fluss entlang:

Der Kindernachmittag / Mitleid mit der Polizei / myTagebuch-Adventskalender, Tür 22: Ungewöhnliche Fragen

Da wir an Weihnachten bei Kerstins Mutter sind, waren wir gestern als Ausgleich bei meiner Schwester und ihren Kindern. Meine Mutter war da natürlich auch mit dabei. Die Kinder haben einen ziemlich verplanten Tagesablauf, aber auch mal interessant, wir haben dann mehr oder weniger den Alltag dort mit begleitet.

Um 11:30 Uhr kamen wir bei meiner Schwester an und haben beim Kochen für das Mittagessen mitgeholfen. Nudeln mit Gemüse und Salat dazu. Für mich schwierig, wieviel kocht man. Wieviele Nudeln, wieviel Gemüse und Salat? Und wie wollen die Kinder ihr Gemüse? Weich, knackig und welche Gewürze? Da hat die Arbeitsteilung aber gut gepasst, ich habe die Dinge nur vorgekocht ohne zu würzen. Im nächsten Schritt ging es gleich weiter zu Schule und Kindergarten, Kinder abholen.

Das war natürlich was für die zwei, so konnten sie uns gleich ihren Schul- und Kindergartenweg zeigen. Zurück gab es essen und danach Spiele. Ging aber bald weiter, wir durften den Mittleren zum Singen begleiten. So saßen Kerstin und ich kurze Zeit später im kleinen Kreis mit anderen Kindergartenkindern, ein paar Muttis und einer Musikpädagogin auf dem Boden.

Zukucken alleine gibt es da nicht, man muss mitmachen. So bekamen wir immer mal wieder Klanghölzer oder Rasslen in den Hand gedrückt. Oder mussten mit einem Tuch auf dem Kopf Schneeflocke spielen. Das war ein Spass…!!!!

Am Abend waren die Kids genauso müde wie ich. Der Mittlere ist dann gleich beim Grüffelo Film den er uns zeigen wollte eingeschlafen… Kinderbilder veröffentliche ich hier keine, aber ein Katzenbild geht immer:
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Mitleid mit der Polizei
Achja, die Polizei… da muss ich mich immer an meinen Infostand erinnern, den ich vor Jahren mal als Gegendemo bei einer politischen Veranstaltung angemeldet hatte. Da kam dann gleich ein kompletter Zug Bereitschaftspolizei *grins*. Besonders witzig daran, die Mehrzahl der Leute an meinem Infostand waren selbst Beamte. Unter anderem ein Justizbeamter, der kam damals direkt vom Dienst und hatte noch die Hose seiner Dienstkleidung an. Das sorgte damals für viel Heiterkeit *totlach*. Oder die Demos bei Stuttgart 21 oder die Demo zum G7-Gipfel in München. Soviel Polizei auf einmal hatte ich vorher noch nie gesehen *urgs*.

Gleichzeitig muss ich sagen, war ich bisher immer super froh wenn die Polizei schnell kam, als es drauf ankam. Z.B. bei dem Autounfall dieses Jahr, bei dem ich geholfen hatte. Wenn ich bisher mit der Polizei zu tun hatte, war es doch sehr angenehm. Beim letzten Kontakt hat mir ein Polizist ja sogar eine Flasche Bier geschenkt *grins*. So wird dann aus Vorbehalten gegenüber der Polizei doch eher inzwischen Mitleid.

Die Polizei hier ist im Dauerstress… jetzt gerade die zusätzliche Präsenz bei Weihnachtsveranstaltungen. Dann die zusätzlichen Verkehrskontrollen. Und jetzt steht an Weihnachten in meiner Heimatstadt eine Großevakuierung an. Da wurde eine Fliegerbombe gefunden, wohl ungewöhnlich groß. Jetzt muss mehr oder weniger die gesamte Innenstadt geräumt werden. 54.000 Menschen, davon dann wohl alleine 800 alte und gehbehinderte Menschen aus Krankenhäusern und Pflegeheimen. Auch dort werden wieder 500 Polizisten gebraucht.

Ich war schon kurz davor unsere Weihnachtsplanung umzuwerfen und dort am Rand der Evakuierungszone einen Verpflegungsstand für warme Getränke aufzubauen. Hab es dann aber doch wieder verworfen. Wir sind an diesen Tagen fast hundert Kilometer entfernt und den Leuten in der Stadt ist vermutlich mehr geholfen, wenn möglichst viele Leute an diesem Tag einen großen Bogen um die Stadt machen.

myTagebuch-Adventskalender, Tür 22: Ungewöhnliche Fragen

1. Würden Sie sich selbst heiraten?
Also, es ist mir für mich selbst sehr wichtig ein guter Partner zu sein. Zumindest aktuell bin ich da im persönlichen Vergleich mit anderen Männern wohl im Mittelfeld, ich hab meine Ecken und Kanten. Bin aber mit mir selbst und meinen „Partnereigenschaften“ super zufrieden. Mich selbst würde ich allerdings nicht heiraten. Da fehlt die Unterschiedlichkeit, das Ying und Yang, Eigenschaften die sich ergänzen oder ausgleichen können.

2. Was richtet mehr Schaden an: schonungslose Aufrichtigkeit oder Unehrlichkeit?
Unehrlichkeit, unter anderem mit diesem Tagebuch versuche ich ja mehr Offenheit zu leben. Das kann dann manchmal schmerzhaft sein, aber es schafft Raum zur Veränderung.

3. Welchen Ersatz haben Sie für den Verlust ihrer Schönheit?
Schönheit war für mich jetzt noch nie einer der obersten Prioritäten. Erfahrung? Kraft, Fitness und Weisheit?

4. Was tun Sie als erstes in einer fremden Stadt?
Hotel oder Parkplatz finden, danach geht es im Hotelzimmer meist ins Bad. Im nächsten Schritt dann meist ebenfalls was zum Essen auftreiben.

5. Sie müssen wählen: Ihr Heimatland für immer zu verlassen- oder es nie wieder verlassen zu können. Was tun Sie?
Ich bleibe, inzwischen hab ich hier ja einiges aufgebaut und unter anderem ein Haus gekauft. Aber ich würde für meine Freiheit kämpfen, notfalls auch mit Gewalt!

6. Was denken Sie: haben Sie den schönsten Tag ihres Lebens bereits hinter oder noch vor sich?
Den schönsten Tag gibt es glaube ich nicht. Die Kunst des Lebens besteht für mich darin immer wieder schöne Tage zu erleben.

7. Sie könnten eine Million für sich bekommen oder zehn Millionen für einen guten Zweck spenden.
Ich nehme die Million für mich! Allerdings würde ich versuchen mit meinem Leben und meinem Geld auch gutes zu tun. Das deckt sich mit meiner persönlichen Einstellung am besten, ich spende nur extrem selten Geld. Wenn dann möchte ich persönlich etwas tun…

8. Welcher Tag der Woche ist Ihnen der liebste?
Samstag, es ist meist der einzige Tag in der Woche, den ich komplett für Freizeit zur Verfügung habe. Sonntagabend muss ich ja meist schon wieder los.

9. Was finden Sie an sich banal?
Oh, „banal“ ist ein Wort das ich selten nutze. Vielleicht meine Frühstücksangewohnheiten im Hotel. Da nehme ich Fimmer ganz „banal“ im gleichen Hotel die gleichen Dinge zum Frühstück.

10. Wonach riecht Ihre Kindheit?
Hmm, da nehme ich mal den Meerschweinchenstall und das frische Gras im Garten.

11. Welches Lied würden Sie ihrem liebsten Menschen vorsingen?
Nein, singen ist so überhaupt nicht meine Sache. Ehm, öhm, ich komme ich jetzt aus der Frage wieder raus? Ah, genau, ich glaube ich würde Dudelsackspielen lernen und ihr damit was vorspielen *grins*.

12. Wofür würden Sie in zehn Jahren gern mehr Zeit haben?
Für die Natur und meine Partnerschaft!

13. Lachen Sie auch, wenn Sie allein sind?
Klaro, fast mehr als in Gesellschaft…

14. Haben Sie in ihrem Leben genug Liebe bekommen?
Ja, da würde ich mich nicht beschweren wollen…

15. Wie sehen Sie sich auf alten Fotografien?
Ungewohnt, ja, ich hab mich ziemlich verändert. Ich muss dringend mal alte Bilder einscannen und hier hochladen *grins*.

16. Würde Ihre Partnerschaft es überstehen, wenn einer von Ihnen für ein Jahr am anderen Ende der Welt leben würde?
Ja glaube ich schon, wobei ich so eine lange Trennung um jeden Preis vermeiden würde. Wir sind jetzt schon öfter für mehrere Tage getrennt. Ein komplettes Jahr wäre ein ziemlich hoher Preis.

17. Ist Erfolg eine Illusion?
Nein

18. Haben Sie heute schon etwas geteilt?
Ja, meine Gedanken mit Euch gerade…

19. Was wünschen Sie sich für Ihr Leben?
Glück…

20. Macht es die Tatsache, dass Sie etwas vorher noch nie getan haben, reizvoller oder weniger reizvoll, sich darauf einzulassen?
Ja, ich mache Dinge gerne zum ersten Mal. Allerdings gibt es auch viele Dinge die ich insgesamt eigentlich NIE machen möchte. Es kommt also sehr darauf an, ob ich das will. Da bin ich sehr eigen…

Geburtstagsparty im Flüchtlingsheim + Flüchtlingsprobleme / myTagebuch-Adventskalender, Tür 21: Ängste zum Ankreuzen

Heute passt das aktuelle Stöckchen wiedermal perfekt, Fundsachen hat da eine super Hand. Manchmal dachte ich schon fast an Gedankenübertragung *grins*.
Vorab aber noch zwei kurze Blöcke, die hab ich gestern vergessen aufzuschreiben:

Am Montag hatte ich plötzlich eine Reservierungsbestätigung für ein Hotel in Bremen im Posteingang. Ehm, klar letztes Jahr um diese Zeit war ich ja tatsächlich in Bremen und ja es war genau dieses Hotel. Aber dieses Jahr schaffen wir es leider nicht nach Bremen. Ich würde rabi dort gerne nochmal treffen, aber diese Hotelreservierung ist definitiv nicht meine! Bei sowas geht mein Puls immer etwas hoch, hat da evtl. jemand meine Daten und meine Identität missbraucht? Hab dann gleich dort im Hotel angerufen, hat sich dann auch schnell aufgelöst. Offenbar hat jemand mit dem gleichen Nachnamen für die Nacht vom 19.12. auf den 20.12. dort ein Zimmer reserviert. Bei der Auswahl im Computer ist dann offenbar etwas schief gelaufen und es wurde fälschlicherweise meine Daten ausgewählt. *uff*, da war ich erleichtert.

Dann hätte ich noch ein gutes Beispiel zu Risikowahrnehmung und tatsächlichem Risiko. Mein Bruder ist bei der Feuerwehr, am Dienstag war er mit Kollegen aber beruflich unterwegs. Schon bei der Hinfahrt stand dieser Tag aber wohl unter einem schlechten Stern. Kurz nach der Autobahnauffahrt wurden sie von den Feuerwehrkammeraden meines Bruders mit dem Löschzug überholt. Ein LKW hatte mal eben einen Baumstamm auf der Autobahn verloren. Auf der Rückfahrt lief es noch schlechter, Handwerker überladen ihre Autos und insbesondere die Anhänger sehr gerne und oft. Tja, ging schief, gleich in der ersten Kurve hatte sich der Anhänger selbstständig gemacht und mal eben das Zugfahrzeug überholt und sich dann für den Graben entschieden. Mein Bruder hatte Glück, er war nicht der Fahrer und es kamen keine Menschen zu Schaden. Aber es wird klar, wo die Risiken des Lebens tatsächlich liegen. Anhänger samt Ladung in den Graben setzen hat bei uns in der Familie übrigens Tradition, das hat bisher jeder irgenwann geschafft. Ich bin die Ausnahme, ich fahre extrem ungern mit Anhänger. Ich parke mit meinem Golf schon sehr ungerne ein. Aber mit so einem 20-Meter-Gespann, ehm, Hölle, da müsste ich glaube ich ziemlich viel Baldrian schlucken um beim Rückwärtsfahren keinen Nervenzusammenbruch zu bekommen *grins*.

Heute war nun die Geburtstagsparty im Flüchtlingsheim zu der wir eingeladen waren. Es war nett, super interessant und für mich gedanklich extrem heilsam. Deshalb lasse ich Euch an diesen Eindrücken natürlich gerne teilhaben. Die Situation dort erinnerte mich sehr stark an meine Zeit im Studentenwohnheim. Das Geburtstagskind hatte in ihrem Zimmer etwas dekoriert und Kuchen auf dem Tisch hergerichtet. Und so saßen wir mit ein paar Frauen vom örtlichen Helferkreis auf dem Sofa. Wir hatten eine Tasse mit kleinen Schokonikoläusen als Geschenk dabei. Das Geburtstagskind befolgt sehr strenge Fastenregeln, nie Alkohol und tierische Produkte sind an manchen Tagen tabu. Sie hat aber trotzdem Sekt angeboten und leckeren Kuchen sogar selbst gebacken. Allerdings hat sie dann von dem Kuchen selbst nix gegessen – ich glaube da muss ich ihr mal ein paar vegane Rezepte geben.

Insgesamt ist so ein Flüchtlingsheim schon ein sehr in sich geschlossener Mikrokosmos. Ich kann das nur jedem empfehlen, besucht mal so eine Flüchtlingsunterkunft in eurer Region. Egal welche politische Haltung ihr dazu habt, es geht nicht darum jemanden umzustimmen und von anderen politischen Meinungen zu überzeugen. Ich finde es nur wichtig sich ein eigenes Bild von den tatsächlichen Problemen zu machen. Gutes Beispiel für den klassischen naiven Gutmenschen, eine der Helferinnen hatte doch tatsächlich unter ihrem Namen den Internetanschluss in der Flüchtlingsunterkunft angemeldet. Jetzt hat sie jede Menge Ärger mit Abmahnanwälten und nen Schaden von ein paar tausend Euro. Die Bewohner versuchen es jetzt nochmal mit einem selbstverwalteten Anschluss, zumindest ein Kabel stifte ich mal als kleine technische Aufbauhilfe. Ja klar, Probleme gibt es dort jede Menge. Die Frauen vom örtlichen Unterstützerkreis fühlen sich da inzwischen auch nicht mehr wirklich gut unterstützt. Was fehlt sind professionelle Sozialarbeiter, nur die fallen eben auch nicht vom Himmel. Es gibt Sozialarbeiterinnen, die haben aber wohl nocht nicht sonderlich viel Erfahrung. Was wohl viel Zeit kostet sind irgendwelches Behördenzeug, z.B. Anträge für Kindergeld oder Unterstützung bei der Suche nach einem Praktikumsplatz. Da muss man sich aber eben sehr gut auskennen, z.B. hätte ich nicht gewusst, das die Versicherung bei einem Praktikum über die Schule läuft.

Unter den Bewohnern gibt es natürlich ebenfalls jede Menge Konflikte, von denen man von aussen nicht wirklich viel mitbekommt. Einer der afganischen Flüchtlinge hat sich in die Tochter einer anderen Flüchtlingsfamilie aus dem Nachbarheim verliebt. Wie bringt man dem aufgebrachten Familienvater jetzt bei, dass er den jungen Mann jetzt nicht verprügeln darf. Ein anderer Flüchtling – angeblich Ex-Polizist – spielt sich im Nachbarheim als Religionswächter auf und bedroht die Mädchen dort, weil sie eben kein Kopftuch tragen. Deshalb wollte die Frauen vom Helferkreis von mir sehr genau wissen, ob es möglich ist ein fremdes Smartphone zu überwachen. Damit hatte der Religionswächter wohl gedroht. Ja sowas ist möglich und nicht sooo aufwendig. Die Polizei ist da wohl schon informiert. Die Probleme halten sich aber alle sehr im Rahmen. Was mir auffällt, die Flüchtlinge und die Helfer werden mit vielen praktischen Problemen doch sehr alleine gelassen. Um bei dem Beispiel zu bleiben, klar muss man da die Polizei einbinden, wenn evtl. eine Straftat im Raum steht. Aber sowas ist aus meiner Sicht ein perfektes Beispiel für eine Konfliktintervention durch professionelle Sozialarbeiter, den praktisch wird die Polizei da wenig ausrichten können. Und ja, wenn es tatsächlich unverbesserliche „Religionswächter“ gibt, die wiederholt Menschen bedrohen, dann hätte ich keine Skrupel und würde sagen: Koffer packen und mit dem nächsten Flieger zurück.

Wichtig, das wäre jetzt mal ein Negativbeispiel, wir sprechen hier über den „Arschlochanteil“, den gibt es in jeder Menschengruppe. Die anderen Bewohner dort sind super nett und freundlich. Mir hat die kleine Party super gefallen, wurmt mich, dass ich für dieses Thema so wenig Zeit habe. Aber zumindest hab ich den Vorsatz, im nächsten Jahr wenigstens ab und an mal etwas zu machen. Und seht es mal so, bei der aktuellen Terror-Angst-Stimmung ist so ein leicht paranoider Spinner wie ich dort nicht an der falschen Stelle. Und verfressen wie ich bin, also der Kuchen war super lecker!

myTagebuch-Adventskalender, Tür 21: Ängste zum Ankreuzen

[ ] Dunkelheit
[X] für immer Single bleiben (aktuell bin ich ja glücklich vergeben, wenn dann wieder Single werden)
[ ] Mutter/Vater werden
[X] ein Kind zur Welt bringen (gut als Mann betrifft mich dieser Punkt eher bei der Ersten Hilfe)
[ ] Ich-selbst-sein vor anderen (och, das klappt inzwischen besser, ich bin zwar etwas verschlossen, aber Angst wäre das jetzt nicht)

[ ] offene Räumen/weite Landschaften
[ ] Enge (ich mag das Gedränge in größeren Menschenansammlungen nicht gerne, aber Angst würde ich es nicht nennen)
[X] Höhen (ich würde gerne mal so eine geführte Klettersteigtour mitmachen, aktuell habe ich vor Höhe sehr großen Respekt und fühle mich etwas unsicher / unwohl)
[X] Hunde (hier ist es auch eher Respekt, gerade als Läufer mag ich das überhaupt nicht, wenn Hundebesitzer ihre Hunde auf mich zulaufen lassen. In der Situation mag ich den Satz „Der tut nix, der will nur spielen…“ eben nicht sooo nett.)
[X] Vögel (auch hier nenne ich es mal Respekt, so ein Mäusebussard hat eine Flüglespannweite von mehr als einem Meter, wenn der der im Tiefflug knapp über einem drüberdonnert werde ich natürlich etwas „ängstlich“…)

[X] Fische (also ich fasse bei uns schon mit den Händen ins Aquarium, aber wenn unsere Antennenwelsdame sich bewegt erschrecke idch doch jedes Mal *grins*)
[X] Spinnen (sagen wir so, bei den großen Spinnen auf der Hand werde ich etwas unruhig *WAAAAAAAAAA* und ich mag große Spinnen nicht so gerne in der Nähe von meinem Bett)
[ ] Blumen oder andere Pflanzen
[ ] Berührt werden
[X] Feuer (ich liebe Feuer, aber ich möchte es kontrollieren können, sollte also nicht zu groß sein)

[X] Tiefe Gewässer (wenn es zu tief wird, ist mir unwohl – zudem ist das Wasser dort dann immer etwas kälter)
[X] Schlangen (zumindest wenn sie groß sind und ich alleine mit ihnen wäre, Schlangen fühlen sich aber toll an!)
[ ] Seide
[ ] das Meer
[ ] Versagen

[ ] Erfolg
[ ] Donner/Blitz
[ ] Frösche/Kröten
[ ] der Vater meines Partners
[ ] die Mutter meines Partners

[ ] Ratten
[X] von weit oben runterspringen
[ ] Schnee
[ ] Regen
[ ] Wind

[X] über (Hänge-)Brücken gehen (ich hab nur immer etwas Angst, ich könnte Ausrüstungsgegestände auf der Brücke verlieren)
[X] Tod
[ ] Himmel
[X] ausgeraubt werden
[X] fallen

[ ] Clowns
[ ] Puppen
[X] Menschenansammlungen (zumindest wenn es zu Gedränge kommt)
[ ] Männer
[ ] Frauen

[ ] Verantwortung tragen
[X] Ärzte (Da geht irgendwie mein Blutdruck immer etwas nach oben. Als Jugendlicher ist mir bei einer Zahnarztbehandlung mal der Kreislauf zusammengebrochen. Die Zahnärztin wollte eigentlich nur mit einer Wasserspritze etwas spülen, weg war ich. Unangenehm dabei, auch diese Zahnarztstühle lassen sich so verstellen, das man die Füsse in Schocklage über den Kopf bekommt – NEIN *urgs*!
[X] Tornados
[X] Hurricanes (nachdem wir an der Nordsee mal einen Orkan mitgemacht haben, mal eine ordentliche Sturmböe abbekommen haben und danach einer älteren Frau Erste Hilfe leisten mussten hab ich vor Naturgewalten ganz allgemein noch mehr Respekt als früher)
[X] unheilbare Krankheiten

[X] Haie (ich möchte zumindest nicht im gleichen Pool mit ihnen schwimmen müssen)
[ ] Freitag der 13.
[ ] Geister
[ ] Armut
[ ] Halloween

[ ] Schule
[ ] Züge
[ ] ungerade Zahlen
[ ] gerade Zahlen
[X] Alleinsein (ich bin gerne alleine, aber ungern einsam)

[X] blind werden
[X] taub werden
[ ] erwachsen werden/sein
[X] gruselige Geräusche in der Nacht (gerade beim Laufen oder Nachtwanderungen erwischt es mich schon ab und an *grins*)
[ ] Bienenstöcke

[ ] Meine Ziele/Wünsche nicht erreichen
[X] Nadeln (das hat sich durchs Blutspenden super normalisiert, aber so ne Biopsie-Nadel *urgs* – bleibt mir weg mit so nem Teil!!!)
[ ] Dinosaurier
[ ] die Fußmatte
[X] hohe Geschwindigkeiten (ich fahre nicht gerne Achterbahn und Motorrad schon garnicht)

[X] kotzen (sowas ist mir peinlich)
[ ] sich verlieben
[ ] Geheimnisse

So, jetzt muss ich zum Ende kommen – ich bin dran mit Kaiserschmarren anbraten…

Angst und Freiheit / myTagebuch-Adventskalender, Tür 19: Was ist in meiner Tasche? Teil 1/3

Gestern Abend haben wir uns bei YouTube eine Video-Serie über eine Schottland-Wanderung im Cairngorm National Park angesehen. Den Trailer binde ich mal hier ein:

Super interessant und spannend…

Danach wollten wir ins Bett gehen, dumm wie ich bin, hab ich nochmal kurz im Internet die Nachrichten geprüft. Terroranschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin. Bei den ersten Live-Bildern war uns schnell klar, ja, diesen Weihnachtsmarkt kennen wir. Auf dem waren wir auch schon, ungefähr da wo nun ein LKW steht, haben wir vor ein paar Jahren Bratwurst gegessen und Glühwein getrunken. Das macht einen schon irgendwie ohnmächtig. In Zürich gab es noch eine Schiesserei in einer Moschee, nicht weit von meinem Kunden entfernt. Meine Kollegen dort gehen meist zur Migros Mittagessen und danach gibt es noch einen kleinen Spaziergang. Ein kleiner Park liegt dann schon sehr nah an dieser Moschee. Ah, und in München wurde eine Joggerin sehr brutal überfallen und vergewaltigt. Klar, auch dort muss es natürlich genau meine Trainingsstrecke sein. Das Gelände dort ist sehr unübersichtlich, da hab ich mich schon ein paar mal Nachts verlaufen.

Ich bin sprachlos, echte Angst spüre ich nicht, eher WUT! Allerdings könnte ich gerade nicht sagen auf wen genau ich eigentlich wütend sein könnte. Bleibt also nur, noch offensiver sein Leben zu leben. Wichtige Werte zu betonen und eben FREIHEIT einzufordern aber auch zu gewähren. Noch in der Nacht hat die Polizei hier in der Region als Reaktion auf den Anschlag mit Verkehrskontrollen begonnen, tja, wir haben zwar keinen Weihnachtsmarkt in der Nähe, aber falls sich doch ein Jihadist in unsere Gegend verirrt…

Keine Ahnung was ich da gerade denken oder schreiben soll. Eine Sache bin ich dann gleich jetzt noch angegangen, am 07.01.2017 (Samstag) haben wir unseren Erste Hilfe Auffrischungskurs. Schon der letzte Kurs war rückblickend betrachtet eine mega gute Zeitinvestition!

myTagebuch-Adventskalender, Tür 19: Was ist in meiner Tasche? Teil 1/3

Dieses Stöckchen ist wieder besonders interessant, um ehrlich zu sein frage ich mich oft sogar selbst, was ich den da alles mit mir selbst rumschleppe. Weil ich dieses Stöckchen so besonders interessant finde, teile ich es in drei Teile auf *grins*. Im ersten Teil zeige ich mal den Inhalt meiner Taschen, wobei eine klassische Tasche nutze ich eigentlich überhaupt nicht. Im nächsten Teil räume ich dann mal selbst meinen Koffer aus/ein und im dritten Teil prüfe ich mal noch den Inhalt von meinem Erste Hilfe Set, dass hatte ich bei meinem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt mit dabei. Gefühlt schleppe ich deutlich zuviel Zeug mit mir rum, bei unserem letzten Hotelaufenthalt hatten Kerstin und ich Schwierigkeiten alles in meinem Golf unterzubringen:
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Gut, ich fange am besten mal klein mit meiner Notebook-Tasche an, die ich beruflich nutze. Das Notebook hab ich mal nicht mit auf das Bild genommen. Ansonsten hab ich gerade folgende Dinge rausgekramt:
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  • Meine Tasche selber, mit vielen kleinen Fächern
  • Ein TAN-Generator
  • Direkt darunter ein RSA-Token, davon habe ich gleich mehrere für unterschiedliche Kunden. Die benötige ich neben einem Passwort um auf die Systeme meiner Kunden zugreifen zu können.
  • Rechts daneben zwei UMTS/LTE-Sticks um mobiles Internet mit meinem Notebook nutzen zu können. Aktuell nutze ich den weissen Stick, der kann LTE. Meist kaufe ich da alle paar Jahr einen neuen, um immer auf dem aktuellen Stand der Technik zu sein. Die Teile kosten nicht viel und für den beruflichen Einsatz ist das ok.
  • Dann kommt eine Restmenge von Soledumkapseln
  • Mein vorheriges Smartphone, falls mein aktuelles kaputt gehen sollte oder ich doch noch eine alte Telefonnummer benötigen sollte.
  • Ein halbleeres Erste Hilfe Miniset, die sterile Wundauflage und die Binde fehlen da, die hab ich mal Kerstins Mutter gegeben.
  • Vier angebrochene Tempo-Päckchen
  • Rechts ein Etui für meine Visitenkarten
  • Darunter mein Reisepass, den benötige ich nur selten.
  • Links unten noch eine Reihe von Stiften, die Stabilo-Dinger nutze ich besonders gerne…

Privat würde ich eher folgende Tasche nutzen, die kann man sehr bequem über der Schulter tragen:
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Die war, selbst für mich überraschend, gerade leer *grins*. Da war nur noch ein weiterer Stabilo-Stift und ein externer WLAN-Adapter drin. Als Computerfreak brauche ich manchmal mehr als einen WLAN-Anschluss gleichzeitig und mit dem Teil kann man wirklich „zaubern“ *grins*.

Die Geburtstagseinladung, Kühlschränke und Ärzte

Seit ein paar Wochen halten mich meine Sicherheits-Gedanken ziemlich auf Rotation. Zuerst diese ganzen schlimmen Verbrechen, jetzt kommt noch Silvester. Und gedanklich bin ich schon im Jahr 2017, da steigt wegen der Bundestagswahl im September die Anschlagsgefahr – für mich – nochmal deutlich an. Die Stimmung ist eben gerade sehr aufgeheizt. Dadurch steigt dann eben das Risiko für Anschläge. Gestern Abend bekam ich dann via WhatsApp einen schönen Lichtblick, der meine trüben Gedanken da etwas ausbremst. Die Nachricht kam von einer der jungen Flüchtlingsfrauen hier aus dem Ort. Hat mich so gefreut, deshalb bekommt ihr die mal bis auf ihren Namen unzensiert:

Hallo frau kerstin und Herr Frank wiegtes Ihnen am 21.12.2016 meine Giborstag wenn haben zeit ich lade Ihnen um 16.00 uhr

Klar, da werden wir hingehen. Ich hätte da gerne dieses Jahr mehr gemacht, aber es waren einfach zuviele wichtige Dinge. Da mussten wir Prioritäten setzen und die eigene Familie geht dann eben doch vor. Aber zum Abschluß des Jahres eine nette Gelegenheit und für meine Gedanken die perfekte Ablenkung und Kontrastprogramm. Klar das Deutsch der Nachricht ist noch verbesserungsfähig, aber da höre ich meine ehemaligen Deutschlehrer im Chor schreien: „NEIN! Bitte versuch nie anderen Leuten Nachhilfe in Deutsch zu geben…“ – Sprachen sind nicht wirklich meine Stärke. Mit meinem wichtigsten Rechtschreibtipp: „Schreib die Wörter so, wie es gut aussieht.“, können die Leute bestimmt nichts anfangen. Wozu braucht ein Wort Silben, für mich ist jedes Wort ein Bild. Silbentrennung macht dann ein Puzzel draus *grins*. Ich liebe Regeln und Mathematik, aber mit Rechtschreibregeln stehe ich auf Kriegsfuss. Ist für micht irgendwie nicht logisch… gut in einem Kundenprojekt hab ich mal mit einer Computerlinguistin zusammengearbeitet, die wäre da vermutlich anderer Meinung.

Heute hab ich zur Abwechslung mal einen komplett anderen Tagesablauf. Ich betreue bei einem Kunden eine Umstellung, keine große Sache. Aber bei dieser Umstellung gibt es immer wieder Blöcke mit Wartezeit. Deshalb hab ich mir für heute gleich zwei Stöckchen vorgenommen. Mal sehen wie weit ich komme.

myTagebuch-Adventskalender, Tür 14: Das Kühlschrankstöckchen

Also das Kühlschrankstöckchen hat sich für mich schon gelohnt, bevor ich es überhaupt ausgefüllt habe *grins*. Damit ich Euch Bilder zeigen kann, hatte ich die Kühlschrankreinigung für heute fest eingeplant. Neben dem Kühlschrank hat es das Küchenfenster und die Dunstabzugshaube gleich noch mit erwischt, war wirklich dringend nötig.

1. Was hast Du alles im Kühlschrank?
Aber fangen wir mal mit dem Inhalt des Kühlschranks zu Beginn der Aktion an (wenn ihr auf das Bild klickt, kommt ihr zur größeren Version):
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Auf dem Bild erkennt man gleich eines unserer größten Probleme in der Küche, bei dem Anblick war ich dann leider etwas genervt / säuerlich. Wir haben ständig mehrere angebrochene Packungen des gleichen Artikels. Da haben wir dann drei Tuben Fenistilgel, 2x Tomatenmark, 2x Sambal Oelek und 2x Zitronensaft. Wie kommt es dazu? Kerstin war dieses Jahr sehr oft für ein paar Wochen bei ihrer Mutter. Da haben wir unseren Bestand an Lebensmittel aufgeteilt und sie hat Teile davon mitgenommen. Aber bei der Rückkehr auch immer wieder Zeug mitgebracht. So hatten wir in Spitzenzeiten 4x Zitronensaft und immer noch 3x Balsamico Essig im Schrank. Gut so schnell geht das ja nicht kaputt.

Noch auf dem Bild sieht man etwas Gemüse, alkoholfreien Punsch, alkoholfreies Pils, ein paar abgelaufene Saucen, Hefe für die Pizza, abgelaufene Butter, Tofu. Ein Thermometer liegt im Kühlschrank, seit Fundsachen über ihren Kühlschrankkauf und die Kühlschranktemperatur geschrieben hatte *grins*.

So, sah der Kühlschrank aus, als ich mit meiner Putzaktion fertig war:
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Danach war ich noch kurz Nachschub besorgen:
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Eigentlich wollte ich Bio-Butter kaufen. Nur irgend jemand hat den gesamten Karton Bio-Butter mit Sahne eingesaut. Das war bestimmt die Frau aus dem Supermarkt von rabi, die hat es inzwischen von Bremen bis hier in den Süden geschafft *grins*.

Das Endergebnis im wieder eingeräumten Zustand:
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Als Vorbereitung für Silvester hab ich schon mal den Sekt, einen Rosewein und einen Weisswein kalt gestellt *grins*.

2. Auf welche Temperatur ist er eingestellt?
Laut Thermometer hat es genau 8 °C, ich habe die höchste Stufe 8 eingestellt. Wirklich empfindliche Dinge wie z.B. Hackfleisch haben wir so gut wie nie im Kühlschrank. Ich würde fast sagen, die meisten Dinge müssten wir nicht mal unbedingt im Kühlschrank lagern. Daher reicht das aus meiner Sicht voll aus…

3. Wie oft putzt Du im Kühlschrank?
Hihihi, *öhm*, *äh*, sagen wir mal so, der Kühlschrank hatte die Reinigung ziemlich nötig und ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich ihn das letzte Mal geputzt habe.

myTagebuch-Adventskalender, Tür 15: Arztbesuche

1. Wie oft gehst Du zum Arzt?
Puh, schwere Frage. Früher war ich so gut wie nie bei einem Arzt. Da gab es dann schon mal ziemlich entsetzte Sätze, wenn ich dann doch mal zum Arzt musste. Inzwischen gehe ich schon zu meiner Hausärztin, wenn ich der Meinung bin es wäre sinnvoll. Ich bin selbstständig, daher brauche ich keine Krankmeldung. Wenn ich zum Arzt gehe, dann entweder um auf Nummer sicher zu gehen, oder wenn ich tatsächlich eine Therapie möchte. So hatte ich in diesem Jahr vielleicht zwei oder drei Besuche bei der Hausärztin. Dann ein paar beim Kieferchirurgen und der Zahnärztin. Dann erst letzte Woche der Besuch bei der Kardiologin. Und beim Blutspenden gibt es ja auch noch einen Kurzcheck von einem Arzt. So gesehen, hatte ich in diesem Jahr genug Kontakte mit Ärzten.

2. Wie suchst Du Dir den passenden Arzt aus?
Also eigentlich gehe ich nur zu meiner Hausärztin oder zur Zahnärztin. Wenn ein Facharzt ansteht, bitte ich meine Hausärztin um eine Empfehlung. Bisher hatten die empfohlenen Ärzte dann aber Urlaub oder ein Termin wäre nicht kurzfristig möglich gewesen. Klar verkehrsgünstig sollte die Praxis natürlich schon liegen. Dann kommt es natürlich noch darauf an, ob der Arzt dann überhaupt noch neue Patienten annimmt.

3. Fühlst Du Dich gut betreut?
Ja und nein, wenn ich bedenke das ich früher garnicht zum Arzt gegangen bin. Bei meiner Hausärztin hab ich nur manchmal ein etwas schlechtes Gefühl, wenn ich denke man möchte mir etwas verkaufen. Bei meinem Gesundheitscheck wurde auch mein Impfpass geprüft, da kam dann von der Arzthelferin gleich die Frage nach Grippeschutzimpfung oder einer Impfung gegen FSME. Die Impfung gegen FSME hab ich mir tatsächlich schon mal überlegt, hab mein persönliches Risiko dann aber als zu gering angesehen, als das sich der Aufwand dieser Impfung lohnt. Klar wir wohnen in einem FSME-Risikogebiet, aber ich versuche möglichst von hohem Gras weg zu bleiben, um garnicht erst Zecken irgendwo abzustreifen. Bisher hatte ich auch noch keine Probleme mit Zecken. Klar kann man Leuten eine FSME-Impfung anbieten, aber ich würde eben immer zuerst Fragen ob sich der Patient oft im Wald oder in der Natur aufhält. Das hatte die Arzthelferin hier nicht gemacht… Beim Gesundheitscheck würde ich mir auch mehr Information und Struktur wünschen. Z.B. könnte man ja einen Fragebogen aufstellen und zunächst mal die persönlichen Problembereiche und Risiken des jeweiligen Patienten erheben. Aber so insgesamt bin ich da schon zufrieden…

4. Hältst Du Dich an die Empfehlungen des Arztes?
Ja, wobei ich da garnicht sooo viele Empfehlungen bekomme…

5. Wie sieht es mit Vorsorge aus?
Also ab einem Alter von 35 Jahren kann man in Deutschland einen Gesundheitscheck machen lassen, zahlt die Krankenkasse – da wird sogar richtig Werbung dafür gemacht. Als ich vor 3 Jahren als Neupatient zu meiner Hausärztin kam, habe ich den dann zum ersten Mal mitmachen lassen. Dachte mir, so kann mich die Ärztin kennenlernen und ich sie. Eigentlich wollte ich den Check nicht wiederholen. Aber dann hatte ich ja diesen Infekt – was überhaupt kein Infekt war. Da bot es sich natürlich an, nochmal so einen Check zu machen. Im Januar gibt es noch ne Ultraschalluntersuchung. Hautkrebs-Screening sollte ich vielleicht auch mal machen lassen, da hat die Hausärztin zwar auch kurz gekuckt. Das war aber schon extrem schnell und nicht sonderlich ausführlich. Bei meiner Zahnärztin war ich dieses Jahr ebenfalls zur Kontrolle. Wenn ich als Mann Blutspenden gehe, käme ich im Jahr maximal auf sechs Spenden, bei denen ebenfalls ein Arzt einen Kurzcheck macht (Körpertemperatur, Blutdruck…). Also ich würde sagen, mehr Vorsorge geht schon fast nicht mehr. Ernährung und Sport bringen da unterm Strich mehr…

Sicherheits-Gedanken-Rotation / myTagebuch-Adventskalender, Tür 11: Mein Portemonnaie

Gestern Abend war ich kurz versucht mir die Dokumentation über die Silvesternacht in Köln im Fernsehen anzusehen. Hab es nicht getan, hätte mir nicht gut getan. Genau sowas bringt mich unendlich auf Rotation. Hab mich dann für ein paar Seiten aus meinem aktuellen Buch entschieden. Klar beschäftigt mich das Thema Sicherheit immer noch, allerdings sehe ich da wenig Veränderung. Sprich, man kann sich darüber soviele Gedanken machen wie man möchte, sich davon zerfressen lassen, nur es wird einen nicht weiter bringen. Tatsächlich mehr Sicherheit entsteht dadurch ebenfalls nicht.

Bei mir führt das Thema dann sogar manchmal zu ziemlich wilden Gedankensprüngen. So lande ich dann bei Ideen an Silvester ein kleines Winterbiwak zu machen. Nein, werden wir nicht tun. Wie im letzten Jahr werden wir sehr gemütlich unsere Tradition vom letzten Jahr fortsetzen und diesen Abend nur zu zweit und mit viel Ruhe verbringen. Rein gedanklich bringe ich Silvester gerade immer mal wieder mit dem Film „The Purge“ in Verbindung. Den Trailer binde ich Euch mal hier ein (Ich fand den Film besser als der Plot und der Trailer vermuten lassen):

myTagebuch-Adventskalender, Tür 11: Mein Portemonnaie

Zuerst wollte ich ein Bild oder Bilder vom Inhalt machen. Hab dann aber doch schnell erkannt, ist doch etwas zu gefährlich. Da stehen einfach zuviele Nummern, Namen und Anschriften drauf… Deshalb auch von mir nur eine Aufzählung.

Beginnen wir mal mit dem Berg an Karten (11 Stück):
– ADAC-Plus-Karte
– VISA-Karte meiner Bank
(damit bezahle ich Hotels, Tankstellen und ab und an Dinge bei Internetkäufen, die Kreditkartenabrechnung geht dann mehr oder weniger 1:1 an den Steuerberater für die Reisekostenabrechnung)
– EC-Karte meiner Bank
(damit hole ich am Automaten Geld und Kontoauszüge, bezahlen tue ich damit nur sehr selten)
– Personalausweis
– Organspendeausweis
– Blutspendeausweis
– Gesundheitskarte meiner Krankenkasse
– Einkaufskarte bei der Metro
(wird extrem selten von mir genutzt)
– Geschäftskundenkarte einer Hotelkette
(*ups* 08/2015 abgelaufen, hab ich nicht verlängert, weil die Geld kostet und ich keine Gelegenheit hatte die Hotels der Kette zu nutzen)
– Eine zusätzliche Mitgliedskarte der gleichen Hotelkette
(ebenfalls abgelaufen 06/2016, aber das macht nix die Nummer drauf ist wichtig)
– Karte für die Packstation
(das ist super und funktioniert ohne Probleme, wird von mir gerne genutzt und macht bei mir einige Dinge viel einfacher)

Echtes Geld hab ich natürlich ebenfalls bei mir:
– 6x 50 Euro, 1x 10 Euro-, 1x 5 Euro-Schein
– 2x 2 Euro-, 1x 1 Euro, 1x 50 Cent, 1x 20 Cent, 1x 2 Cent, 2x 1 Cent-Münzen

Bei den Münzen habe ich vor zwei Wochen aufgeräumt und aussortiert. Die sammeln sich bei mir immer sehr schnell. Warum soviel Bargeld in Scheinen? Ich versuche mich nicht von „Karten“ abhängig zu machen. Beruflich will ich es möglichst einfach – elektronisch – haben. Privat versuche ich wenn es geht, bar zu bezahlen. Nachdem ich das Buch Blackout gelesen hatte, hab ich meinen Bargeldbestand ebenfalls aufgestockt. Ob man bei einem Stromausfall noch mit Bargeld bezahlen kann, weiss ich natürlich auch nicht. Könnte schwer werden.

Neben Geld und Karten hab ich noch vier kleine Fotos dabei. Eines von Kerstin, eines von mir (von der Hochzeit meiner Schwester) und zweimal von der Tochter meiner Schwester. Da brauch ich dringend mal neue und aktuelle Bilder…

So und jetzt mach ich weiter mit Rituale im Bad, muss dringend unter die Dusche und dann zum Frühstück…

Essen mit dem Schulfreund – der Computertürke und meine Sicherheitswahrnehmung + Reisevorbereitungen

Gestern Abend waren Kerstin und ich mit einem Schulfreund und dessen Lebensgefährtin beim Essen. Hat sehr kurzfristig geklappt, wir arbeiten eigentlich beide im gleichen Bereich und sogar im gleichen Projekt *grins*. Allerdings haben wir uns in diesem Jahr noch nicht im realen Leben getroffen. Wir chatten fast täglich beruflich und mehrmals in der Woche hören wir uns am Telefon. Zudem war dieses Treffen eben privat, sprich wir haben uns sehr viel Mühe gegeben, eben nicht über Projekte zu sprechen. Hat sehr gut geklappt, war ein netter Abend.

Ein interessantes Detail, seit gestern weiss ich nun was man unter einem Computertürken versteht. Dieses Wort hatte ich zuvor noch nie gehört oder gelesen. Also zum Computertürken geht man wohl, wenn z.B. das Display am geliebten Smartphone defekt ist. Der repariert sowas dann, mehr oder weniger gut *grins*. Hab den Begriff dann gegoogelt und dieses Wort wird wohl tatsächlich in Internetforen benutzt. So richtig nett finde ich das Wort nun wieder nicht. Auf der anderen Seite ist es wohl nicht sooo abwertend wie der Kümmeltürke, wobei beim Kümmeltürken die Etymologie wohl mal eine ganz andere war. Keine Ahnung ob mir das nur so vorkommt, auch das Wort „Türke“ hat vielleicht nur in meiner Wahrnehmung so einen negativen Bezug… Im englischen Sprachraum ist das wohl nicht so, sonst würde die Firma Amazon wohl kein Webangebot „Mechanical Turk“ nennen…

Dann ein Update zum Thema Sicherheitswahrnehmung. Je mehr man sich von etwas bedroht fühlt, desto stärker fokusiert man sich auf dieses Thema. Rabi hatte dafür mal ein eigenes „Fachwort“ erfunden – mir fällt es gerade nicht mehr ein. Zudem gibt es da eine etwas eigenartige Wahrnehmungseigenschaften von mir, ich komme ja sehr viel in Deutschland rum. Nachteil daran, immer wenn in einer mir bekannten Gegend etwas Schlimmes passiert kommt mir das viel näher vor. Eine junge Frau wurde vergewaltigt und ermordet. Gut solche entsetzlichen Verbrechen passieren eben immer wieder. Aber sie wurde eben bei ihrem Lauftraining angegriffen, Kerstin läuft und ich auch. Noch dazu hab ich mal ein halbes Jahr lang im Nachbarort gewohnt. Mit solchen Gedanken kann man sich perfekt in eine „gefühlte“ totalte Unsicherheit reinsteigern. Ich dachte mir, ich schreib es mal auf – ich vermute anderen Menschen geht es mit solchen „gefühlten“ Aneinanderreihungen ähnlich.

Jetzt muss ich leider schon wieder zum Ende kommen, bin schon wieder in der letzten Phase meiner Reisevorbereitungen. Nachher geht es gleich los, dann bin ich erst Freitagnacht wieder zurück. Um dann Sonntagvormittag schon wieder durchzustarten. Was hab ich dann heute so alles vorbereitet?

  • Beim Aquarium musste noch Wasser gewechselt werden, zudem habe ich den Wassertank für die Niveauregulierung aufgefüllt. Am Futterautomaten hab ich zur Sicherheit noch die Batterien getauscht und frisches Futter eingefüllt.
  • Damit ich Wechselwäsche habe wenn ich zurück komme, hab ich noch eine Waschmaschinenfüllung mit Funktionskleidung gemacht. Die hab ich aufgehängt und wenn ich Freitag zurück komme verwende ich die dann gleich wieder.
  • Im Kühlschrank hab ich ebenfalls noch ein paar Dinge ausgeräumt.
  • Jetzt lass ich dann die Spülmaschine noch einmal laufen.
  • Bügle in der Zwischenzeit meine fünf Hemden für diese Woche.
  • Und gehe kurz unter die Dusche.

Am späten Abend bin ich dann bei Kerstin und ihrer Mutter und gehe mit Kerstin irgendwo was essen…

Bilder aus Jena und der Feueralarm

So heute war nun unser erster Tag in Jena. Allerdings war der Tag für mich eher untypisch. In dem Sinn hab ich keinen Urlaub, sprich ich bin ganz normal für meine Kunden da und hab einige Aufgaben bei meinen Kunden erledigt – moderne Technik macht es möglich. Daher hatte ich natürlich nicht den klassischen Tagesablauf, wie man ihn von einem Städte-Trip sonst so kennt. Ich war deutlich mehr im Hotel, konnte ich leider nicht ganz vermeiden. Ein paar Eindrücke von Jena hab ich dann natürlich doch für Euch in Bildern festgehalten.

Beginnen wir mal mit dem Gartenhaus von Schiller:
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Natürlich könnte man das Gartenhaus besichtigen, lohnt sich für den kleinen Preis. Der Besuch des dazugehörigen Gartens ins wiederum kostenfrei und gerade im Sommer ein kleiner Ort der Stille mitten in der Stadt:
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Ganz in der Nähe gibt es noch das Phyletisches Museum, da bin ich auch gerne drin:
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Für den Abend haben wir uns Karten für ein Wissenschafts-Programm im Planetarium besorgt. Für uns ein Pflichttermin, wenn wir in Jena sind und immer wieder ein Erlebnis:
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Hier der Projektor:
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Wie für uns gemacht, gibt es gleich am Planetarium ein sehr leckeres Restaurant, in dem wir nach dem Besuch des Wissenschaftsprogramms noch richtig ordentlich gegessen haben. Kann ich beides empfehlen…

Für mich ist das wohl die Woche der Fehlalarme! Hier im Hotel ging heute ebenfalls der Feueralarm los:
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Gut ich bin jetzt nicht der Fachmann, aber ich würde mal sagen, den Feueralarm sollte das Hotel nochmal ordentlich üben. Wir sind hier in einem großen Hotel einer namhaften Hotelkette. Dieses Hotel lebt unter anderem von Seminaren und Kongressen. Also Veranstaltungen mit sehr vielen Menschen!

Wir waren gerade in unserem Zimmer, dann ging irgendein Alarm los – keine Ahnung das dies der Feueralarm ist. Ich bin dann raus auf den Flur, da hatte ich nämlich einen super Überblick auf die Hotelbar. Der Barkeeper hat dort total cool einfach weiter seine Gläser geputzt. Was mich dann doch etwas beunruhigt hat, das Gebäude hatte wohl in den Feueralarm-Modus geschaltet. Die Ventilatoren der Rauchabzugsanlage waren deutlich zu hören und den Luftzug konnte man spüren. Aber keine Durchsagen nix, nach einiger Zeit sind ein paar Hotelangestellte rumgerannt. Aber von einer geordneten Evakuierung war da nix zu merken.

Hab mir dann doch schon mal meine Jacke angezogen und als dann die Hotelangestellten aus der Küche in der Gruppe den Notausgang angesteuert haben, haben wir uns gleich mit angeschlossen. Erst in der Nähe der Rezeption gab es dann endlich ne Durchsage (mehrsprachig). Die meisten Hotelangestellten standen aber ziemlich hilflos in der Gegend herum und wussten nicht so recht, was sie machen sollten.

Problem mit Feueralarmen ist glaube ich, das wir Laien eine falsche Vorstellung von Feuer haben. Das ist nicht wie bei einem Lagerfeuer wo man irgendwelche Flammen sieht. Das was man bei einem Brand mitbekommen würde, wäre eine schwarze Wand aus beißendem Rauch, die auf einen zurast und Sicht und Atmung blockiert. Sprich, wenn so ein Feueralarm losgeht wird man NIE wissen ob es nun ein Fehlalarm oder was Ernstes ist. Wenn man den Rauch sieht, ist es quasi schon zuspät. Also persönliche Vormerkung für den nächsten Alarm: noch schneller einfach raus – auf die Angestellten, die es eigentlich wissen müssten, kann man sich nicht verlassen. Bei einem echten Brand und einer größeren Konferenz, wäre das heute nach meiner Einschätzung mächtig schiefgegangen.

Doch, trotz Arbeit und Feueralarm war das heute ein super schöner Tag in Jena! Genießt das Leben!!!

Büro (früher und heute) / Sexuelle Belästigung / Waffen + kleiner witziger Nachtrag

Büro (früher und heute)
Yea, endlich habe ich es geschafft unseren neuen Drucker im Büro in Betrieb zu nehmen! Die Anschaffung eines neuen Druckers war schon viele Monate geplant. Dabei kam mir der Gedanke, dass sich in den letzten Jahren in meinem Büro extrem viel verändert hat. Unter anderem spielt der Drucker inzwischen nicht mehr so eine große Rolle, wäre vor ein paar Jahren wohl noch nicht denkbar gewesen. Gut wir haben hier ein Multifunktionsgerät (Fax + Scannen + Kopieren + Drucken), die Scan-Funktion nutzen wir sehr häufig. Aber insbesondere die Faxfunktion ist schon fast ein Exot geworden. Selbst Ausdrucke benötigen wir nur noch sehr selten. Der Drucker ist so gesehen zum Staubfänger mutiert. Und wenn ich mir das so richtig überlege gibt es noch viele andere Dinge im Büro die total an Bedeutung verloren haben.

Wie wichtig früher so ein ISDN-Anschluss war, mit Telefonanlage und zugehörigen Systemtelefonen – diese großen Teile mit Megadisplay. Inzwischen hängt mein Headset direkt am Computer und neben dem Handy hab ich kein weiteres Telefongerät auf dem Schreibtisch. Selbst der Festnetzanschluss hat nicht mehr die Bedeutung wie früher. Meine geschäftliche Festnetznummer hab ich dauerhaft auf mein Handy weiterleiten lassen. Hätte ich mir nie träumen lassen, dass ein geschäftlich genutzter Festnetzanschluss mal ersetzbar sein könnte. Aber nach einigen „etwas“ längeren Störungen beim magentafarbenen Anbieter war diese Entwicklung im Prinzip klar. Gestörter Festnetzanschluss, ärgerlich, aber nicht mehr wirklich wild. Nur ärgerlich, weil ich die Flatrate für Auslandsgespräche nur für den Festnetzanschluss gebucht habe…

Briefe verschicken ist nach Faxe verschicken noch exotischer. Früher habe ich immer Briefmarkensets gekauft, Bögen mit selbstklebenden Briefmarken drauf – hach. Problem, das „Postunternehmen“ hat das Porto in den letzten Jahren so häufig geändert, dass ich zum einen nicht mehr mitkomme welches Porto den gerade aktuell ist, zum anderen müssten wir nun für diese Briefmarkenbögen Zusatzmarken kaufen. *hihi*, so groß sind die Briefumschläge garnicht, wie man da Briefmarken draufstückeln müsste. Dann verschicken wir eben mehr oder weniger keine Briefe mehr…

Das Büromaterial schließt sich in dieser Reihe dann gleich logisch an. Früher habe ich dies bei einem Büromaterial-Versender bestellt. Ein oder zwei Großbestellungen im Jahr. Die 10 Packungen DIN-A4 Papier, oder den 1.000er-Pack Briefumschläge… brauchen wir alles nicht mehr, schon seit Jahren. Diese Versandfirmen sind nur günstig wenn man große Mengen abnimmt, nur was will ich mit 1.000 Briefumschlägen, inzwischen ist es so, dass die Klebestreifen bei den Briefumschlägen nicht mehr kleben, weil das Zeug schon so lange lagert. Lohnt sich alles nicht mehr, unser Bedarf ist weg. Bis vor zwei Jahren sind wir immer zum Jahresanfang ins Lukas-Rieger-Einkaufszentrum *grins* gefahren, da gab es ein Fachgeschäft für Büromaterial. Da hatten wir dann unseren Jahresbedarf an Büromaterial gedeckt, dieses Geschäft ist inzwischen geschlossen. Der Bedarf geht also nicht nur in meiner Firma drastisch zurück.

Was wird als nächstes aus unserem Büro verschwinden? Ich vermute es wird die Kontoauszüge und die dazugehörigen Spezialordner erwischen. Die Banken stehen ohnehin schon unter einem ziemlichen Kostendruck, da möchte man diese Kontoauszugdrucker vielleicht nicht mehr so flächendeckend betreiben. Zum anderen ist es eh schon extrem schwierig die speziellen Aktenordner für Kontoauszüge in Büromaterialgeschäften für Privatleute zu bekommen. Also ich meine diesen großen zweireihigen Ordner im Stil normaler Aktenordner. Die sind inzwischen sehr teuer, quasi schon fast Exoten. Sooo wirklich notwendig sind die vielleicht demnächst auch nicht mehr. Mein Steuerberater bekommt die Kontobewegungen der Geschäftskonten seit einigen Jahren eh elektronisch. Sprich die Kontoauszüge pflegen wir somit mehr oder weniger nur noch für den Fall einer Betriebsprüfung durch das Finanzamt. Ob die dann überhaupt Kontoauszüge in Papierform sehen wollen… keine Ahnung – vermutlich eher nicht.

Vermissen würde ich meinen Terminkalender, da bin ich sehr „old-school“ und nutze so einen länglichen Wochenplaner. Pro Kalenderwoche eine Seite, dort sind dann alle Kundentermine und der Urlaub vermerkt. Oder in welchem Hotel ich von wann bis wann reserviert habe. Quasi mein „Fahrplan“ von Woche zu Woche. Gefällt mir besser als am Computer, weil ich es für übersichtlicher halte. Gerade in Besprechungen möchte ich eben nicht immer ein Notebook mitschleppen. Smartphone geht, da ist mir das Display aber für eine Wochenübersicht zu klein.

Sexuelle Belästigung
Über dieses Thema wird inzwischen viel gesprochen, dennoch hab ich den Eindruck es ist trotzdem ein Tabu. Gesprochen wird meist über irgendwelche besonders sensationellen / schlimmen / heftigen Fälle. Dabei ist das Problem wohl viel tiefgreifender und breiter als es wahrgenommen wird. Sprich selbst die Spitze des Eisbergs ist im Nebel nicht wirklich erkennbar. Daher zwei kurzes Updates, auch um meine eigene Wahrnehmung abzugleichen.

Eine Bekannte von Kerstin wurde von einem Arbeitskollegen belästigt. Was wohl sehr häufig passiert ist eine schleichende Grenzüberschreitung über einen längeren Zeitraum. Niemand möchte sich mit seinen Arbeitskollegen schlecht stellen und wegen jedem blöden Witz gleich zum Chef springen. Am Ende dieser Kette standen dann eben ziemlich eindeutige Grabschereien. Nun mit der Folge, dass der Arbeitskollege die fristlose Kündigung erhalten hat. Finde ich super, das die Firma hier so konsequent reagiert hat und keine halben Sache gemacht hat.

Die zweite Geschichte hat mir ein anderer IT-Spezialist beim Abendessen im Hotel vor ein paar Wochen erzählt. Auf dem Oktoberfest in München ist es üblich, dass Firmen komplette Tische reservieren und dann in Form eines kleinen Events mit ihren Kunden dort einkehren. Zuerst gibts tagsüber die Präsentation der neuesten Produkte und danach zieht man mit der Kundengruppe weiter auf die Wiesn. Besager IT-Spezialist hatte das zweifelhafte Vergnügen, dass er für die Betreuung dieser Kundengruppen verantwortlich war. Dabei ist es dann offenbar mehrfach eben auch zu sehr derben und heftigen sexuellen Übergriffen durch die Kunden gekommen. Der stand wohl ein paar Mal kurz davor die Polizei zu rufen, weil sich seine Kunden nicht mehr im Griff hatten. Und wir sprechen hier nicht über irgendwelche Unterschichtenprolls, sondern die angebliche Führungselite deutscher Unternehmen. Habe ich bisher ehrlich gesagt noch nicht erlebt, bei solchen „Werbeveranstaltungen“ benimmt sich eigentlich niemand daneben. Ein bischen Smalltalk, ein bischen Socializing aber dann war es das auch schon…

Waffen
Da Rianne dieses Thema erwähnte und da im letzten Jahr in ein paar Kommentaren aufkam, dass auch hier bei myTagebuch der eine oder andere nicht unbewaffnet aus dem Haus geht. Klar hab ich mir Gedanken über eine mögliche Bewaffnung gemacht – am besten gleich den Antrag für den kleinen Waffenschein abschicken? Fazit zumindest bei mir wird es auf absehbare Zeit keine Bewaffnung geben. Ergebnis meiner Überlegungen war einfach, dass Waffen zumindest für meine Bedürfnisse mehr Probleme als Nutzen schaffen. Die Verlockung ist groß und die Zahl der Youtube-Videos gibt ziemlich klar den Trend vor – nur wie realistisch und praxistauglich ist das wirklich? Hier mal ein Einblick zu meinen Schlussfolgerungen…

Aus meiner Sicht ist das Grundproblem die Dynamik der Situation. D.h. so eine Attacke passiert extrem schnell. Egal um welche Waffe es geht, man müsste sie aus einer Bewegung heraus sofort einsetzen können. Das müsste man ziemlich zeitaufwendig regelmäßig üben und noch schlimmer es würde bedeuten, die Waffe offen zu tragen. In der Tasche oder unter der Jacke dauert das viel zu lange. Und das offen und griffbereite Tragen ist dann wohl ein echtes Ausschlusskriterium. Jetzt sind bald wieder Weihnachtsmärkte, aber ich vermute mal mit offen getragener Waffe wäre da der Spassfaktor am nächsten Glühweinstand mega schlecht.

Messer die man schnell einhändig öffnen könnte sind dann eh noch ein Problem für sich. Ah, also den Nahkampf mit einem Messer würde ich jetzt mal als den absoluten Worst-Case sehen. Beim Stichwort Oktoberfest, letztes Jahr hat eine Frau tatsächlich in einer vermeintlichen Notwehrsituation ein Messer eingesetzt. Die hat jetzt ne Haftstrafe von über vier Jahren am Hals… Niemand ist gerne Opfer, stellt sich also schon die Frage nach den Alternativen. Reizgas, Pefferspray? Wenn ich das richtig recherchiert habe, wirkt das gerade bei Leuten die Alkohol oder Drogen genommen haben nicht immer. Gleichzeitig ist die Wahrscheinlichkeit hoch, selbst zumindest teilweise ebenfalls von dem Zeug was abzubekommen. Auch nix…

So ein Selbstverteidigungskurs wäre vielleicht nicht schlecht, dadurch wird man wohl eher nicht zum super Kampfsportler, aber evtl. hilft es gegen die typische Schockstarre und man schafft es überhaupt mal zu irgendeiner Form von Gegenwehr. Da ist der Unterschied zwischen Männern und Frauen vielleicht garnicht mal sooo groß! Allerdings fehlt mir gerade etwas die Zeit für so einen Kurs und den nächsten Erste-Hilfe-Kurs würde ich in der Priorität noch höher einordnen. Interessant wären noch diese Taschenalarme, gerade dieser Schrillalarm mit Gaskartusche soll wirklich sehr laut und wirksam sein… muss man aber eben immer griffbereit haben.

Meine persönliche Strategie mit der ich bisher sehr gut gefahren bin ist ein möglichst gutes Gespür für die Umgebung und Situation in der ich mich gerade befinde. Konfliktvermeidung und potentiell gefährlichen Situationen in weitem Bogen aus dem Weg zu gehen ist da eher mein Mittel der Wahl. Zumindest laufen kann ich inzwischen halbwegs gut *grins*.

kleiner witziger Nachtrag
*lol*, jetzt hab ich noch einen super witzigen netten Nachtrag. Kaum hatte ich meinen Eintrag hier gespeichert klingelt es gerade an der Tür. Ich mache auf, steht ein Polizist vor der Tür, oh oh oh… Was war passiert? Ich hatte nach meinem Marathon ein fremdes Laufshirt in meinem Kleiderbeutel gefunden. Hab dann mit dem Veranstalter Kontakt aufgenommen und es fand sich tatsächlich jemand, der dieses Laufshirt vermisste. Ich bekam die Anschrift und hab es per Post *grins* verschickt. Der Empfänger wollte sind nun persönlich bei mir bedanken, er hatte es wohl schon ein paar Mal versucht. Da ich ja beruflich unterwegs war, hat das aber nie geklappt. Jetzt kam er einfach mal im Dienst im Streifenwagen vorbei *grins*. Hat mir als kleines Dankeschön eine Flasche mit besonderem Bier geschenkt *freu*. War natürlich neugierig und musste jetzt gleich nochmal die Ergebnisliste prüfen *grins*, also vor DIESEM Polizisten sollte wirklich niemand versuchen wegzulaufen *HOLLA* *uff*, der hat für die Strecke fast genau 3 Stunden gebraucht, mehr als 2 Stunden schneller als ich und immer noch mehr als 40 Minuten schneller als Kai. Noch dazu ist der Polizist fast 10 Jahre älter als ich, er meinte die guten schnellen Zeiten wären bei ihm vorbei *ups*, *ehm*.

Auch Scheitern will gelernt sein – Prepper voll im Trend – Gesellschaftsgedanken

Ich bin gerade in der mentalen Vorbereitungsphase zu meinem Marathon. Hierzu kurz ein paar Gedanken, warum es dabei nicht nur um Sport geht. Die eigene Persönlichkeit und was man dabei über sich selbst lernen kann sind fast noch wichtiger und interessanter – zumindest für mich. Ehrlich gesagt fühle ich mich gerade nicht so richtig fit. Keine Ahnung ob das was wird mit den 42 Kilometern. Ging mir letztes Jahr schon genauso, gerade solche „Projekte“ gehe ich einfach viel zu verkrampft an. Etwas mehr Gelassenheit und Entspanntheit, mit die wertvollsten Dinge die ich aus diesem Wettbewerb mitnehmen kann! Daran will ich arbeiten. Normalerweise gehöre ich zu den Leuten die in so einer Situation stark zur Flucht neigen, sprich Ummelden von 42 Kilometern auf den Halbmarathon mit 21 Kilometern. Oder gleich, einfach aus blanken Ehrgeiz garnicht antreten. Für mich ist es aber viel viel besser egal wie bei den 42 Kilometern anzutreten. Es geht bei diesem Wettbewerb um nichts, entweder ich schaffe es bis ins Ziel ODER ich scheitere eben einfach und nehme so eine Niederlage als Gewinn für die eigene Persönlichkeit mit.

Preppen ist ja jetzt voll im Trend *grins*. Im Hotel beim Frühstück unterhalten sich die Gäste über die Vorratshaltung. Beim Mittagessen mit dem Kunden geht es gleich weiter. Heute beim Aldi standen „gefühlt“ auch etwas weniger Dosen im Regal. Für mich sehr gut, so wird die Ware in den Supermärkten schnell umgesetzt und es gibt in ein paar Wochen frische Chargen mit noch längerem Haltbarkeitsdatum zu kaufen. Sonderlich viel mehr Lebensmittel können wir eh fast nicht mehr einlagern. Für mich selbst und Euch ein paar erste Erfahrungen und Erkenntnisse die wir bei unserer Vorratshaltung schon gemacht haben:

  • Die größte Schwierigkeit ist die Rotation der Lebensmittel, sprich man muss ständig eingelagerte Lebensmittel verbrauchen und dann kontinuierlich nachkaufen. Hat man da kein System laufen die Lebensmittel schnell ab.
  • Wo wir eher wieder wegkommen sind Fertiggerichte in Dosen. Haben wir natürlich schon, aber über längere Zeiträume wird das vermutlich zu einem echten Psychoproblem. Echte Notnahrung (z.B. BP5) ist noch kritischer, klar verhungern tut man damit dann nicht mehr. Aber nach ein paar Tagen…
  • Bessere Strategie, einfach einen Speiseplan für eine oder zwei Wochen machen. Mit eigenen selbstgekochten Gerichten aus lange haltbaren Lebensmitteln. Die kann man dann testweise schon mal kochen und kucken ob man damit statt wird. Die Zutaten dann einlagern bringt deutlich mehr als nur Fertiggerichte. Zumal wir mit deutlich mehr als 2.000 Kilokalorien pro Tag rechnen. Wenn es kalt ist und man vielleicht irgendwelche körperlichen Arbeiten verrichten muss, werden dann eben schnell mal 2.500, 2.7000 oder bei einer Bergtour vielleicht sogar 4.000 Kilokalorien.

Was mich gerade am meisten erschreckt ist unsere Gesellschaft an sich. Über welche Themen diskutiert wird und wie sich die Menschen verhalten. Da gibt es Erdbeben, Krisen ohne Ende, die Türkei (NATO-Mitglied) startet eine Panzeroffensive und die Leute diskutieren über Kopftücher und Burkinis. Das Verhalten der Menschen ist ebenfalls grenzwertig, ich hatte letztes Jahr schon mal davon berichtet das hier das Bilden der Rettungsgasse nicht funktioniert (09.11.2015 – Bei Stau auf der Autobahn bitte Hirn ausschalten – oder die Gesellschaft der Konsumzombies). Aber auch dazu gibt es eine Steigerung! Hier auf der Autobahn kommt es ja regelmäßig zu schweren Unfällen. Dienstagabend war es wieder soweit, zwei schwer verletzte Frauen. Offenbar haben dann einige Autofahrer versucht den Standstreifen mitzubenutzen. Dabei kam es dann wohl zum Streit und die Leute haben sich ne Schlägerei geliefert. Da musste dann sogar ein Polizeihubschrauber landen und die Leute voneinander trennen. Genau das sowas verstehe ich einfach nicht, es lässt sich ja vortrefflich darüber streiten ob wir nun tatsächlich bedroht werden. Aber müsste so eine externe Bedrohung nicht dazu führen, dass die Leute in einer Gesellschaft enger zusammenrücken? Nur irgendwie scheint das wohl ein feuchter Traum zu sein… *hmm*.