Glück, Dummheit, Feuerwehr, Unglück

Donnerstag – Vom eigenen Glück

Am Donnerstag habe ich echt erfahren, wie wenig es eigentlich braucht um glücklich zu sein. Am Nachmittag haben wir eine kleine Wanderung bei uns in der Gegend gemacht. Wir sind dazu nur in den Nachbarort gefahren und haben dort ein paar neue Wege erkundet. Keine Fernreise, kein Luxushotel nix, einfach bei uns um die Ecke im Wald. Hier mal zwei Bilder davon:
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Klar, es war keine spektakuläre Sache, wir hatten super Wetter und waren glücklich… Danach hab ich bei mir im Garten den Grill angeworfen und zwecks Atmosphäre einen Feuerkorb dazu:
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Jo, war dieses Mal etwas fleischlastig:
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Dazu noch ein Glas Rotwein und hinterher zwei kleine Fläschchen Bier. Das war einer der genialsten Abende in diesem Jahr!

Freitag – Von der eigenen Dummheit

Für Freitag hatte ich wieder einen Trainingslauf geplant. Ich mag ja Experimente und so hatte mein Lauftraining eben durchaus auch einen sehr experimentellen Charakter *grins*. Es sollte ein sogenannter Long-Jog werden, darunter versteht man Läufe über sehr lange Distanz die in einem extrem langsamen Tempo durchgeführt werden. Wenn ich es richtig verstanden habe ist das Training des Fettstoffwechsels ein Ziel dieser Läufe. Geplant hatte ich einen Lauf über 22 Kilometer mit einer Geschwindigkeit von 8 Minuten pro Kilometer, also fast 3 Stunden. Ergebnis, nach 21,3 Kilometern hab ich gemerkt, es geht nichts mehr. Hab den Lauf dann beendet und bin heim gegangen. Allerdings hat es mir dann ne Stunde später daheim, den Kreislauf ziemlich zerlegt. DAS ist dann echt eigene Dummheit, dürfte ich eigentlich so wohl niemanden erzählen, also nicht weitersagen!

Was hab ich für mich daraus gelernt? Nun, zum einen war es wohl eine dumme Idee so einen Lauf zu machen, wenn man am Vortag 20 Kilometer gewandert ist und am Abend ordentlich Alkohol gebechert hat – da zeigt einem bei so einem Lauf die Leber dann ziemlich krass den Stinkefinger! Zum anderen war ich bisher viel zu sehr auf die Länge fixiert – typisch Mann eben *hohoho*. Auf die Länge kommt es aber nicht an (oder doch? *grins*). Es geht um die Zeitdauer, bisher wollte ich pro Woche einen Kilometer mehr laufen. Evtl. ist es aber besser pro Woche 10 oder 15 Minuten mehr anzusetzen. Zweiter Unterschied wäre dann noch der Startwert, da würde ich mal mit einer Wohlfühlzeit von 2:15 Stunden starten.

Samstag – Feuerwehr

Uff, tja am Samstag hatten wir bei uns im Ort schon wieder einen Großeinsatz der Feuerwehr. Bei uns im Ort leben 2.300 Leute, gefühlt würde ich sagen, wenn es da alle 10 Jahre mal einen großen Brand gibt, ist es viel. Das war nun aber schon der zweite Großbrand innerhalb von 6 Monaten. Als Laie ist man von so vielen Einsatzkräften dann doch ziemlich überwältigt. 155 Feuerwehrleute, 7 Rettungwagen, 4 Notärzte und ein Kriseninterventionsteam. Glück im Unglück, es wurde niemand verletzt! Aber – etwas übertrieben gesagt – steht bei so einem Einsatz mehr oder weniger der gesamte Ort voll mit Blaulicht.

Kommt noch besser! Wie ich heute im Telefonat mit meiner Mutter erfahren habe, hat sie – ebenfalls am Samstag – auch via 112 die Feuerwehr gerufen. In ihrer Wohnanlage gab es Brandgeruch und ein Rauchmelder war zu hören. Nachdem an der betreffenden Wohnung niemand die Tür geöffnet hatte, hat sie den Notruf gewählt. In so einer Wohnanlage kommt da natürlich auch gleich ein größeres Aufgebot. Die Polizei hat das gesamte Haus geräumt und die Feuerwehr hat unter Atemschutz die entsprechende Wohnungstür mit dem Beil ziemlich unsanft geöffnet. Glück im Unglück auch hier, niemand verletzt und bis auf die Tür so gut wie kein Sachschaden. Jemand hatte das Essen auf dem Herd vergessen.

Was mir in dem Gespräch mit meiner Mutter aufgefallen ist, wir sind beide zu „zaghaft“ wenn es um den Notruf geht. Vorsatz – zur Wiederholung für mich – nicht soviel denken sondern anrufen! Wir machen uns da zuviele Gedanken, was in solch einer Situation übertrieben ist oder nicht. Es ist aber vorrangig eine Frage der Zeit.

Sonntag – Unglück

Kerstin ist heute wieder zu ihren Eltern gefahren und ich war auf einen Kurzbesuch ebenfalls dort. Ach, Scheisse! Kerstins Eltern hatten am Freitag wohl den vollen Horrortag im Krankenhaus, die waren voll geplättet und mit den Nerven fertig. Was genau der Auslöser war, weiss ich nicht. Ein Problem, die beiden lehnen gerade Hilfsangebote ab. Sie möchten eben ihre Ruhe und diese letzten Wochen möglichst ungestört verbringen. Das Krankenhaus hatte eben empfohlen einen Pflegedienst zu organisieren, oder ein elektrisch verstellbares Krankenbett. Sehr schwierige Situation…

Tja, und nun sitze ich hier im Hotel auf der Terrasse mit Blick auf die Weinberge. Zumindest mit Fleecepullover ist es jetzt um 23:40 Uhr noch warm genug um den Eintrag draussen fertig zu schreiben – warum ist Glück nur immer so ungleich verteilt?