Fit in die neue Woche – Menschen in der Sauna

Fit in die neue Woche – Menschen in der Sauna

Zur Zeit komme ich mit den 24 Stunden pro Tag fast nicht hin *grins*, die Zeit
vergeht zu schnell. Wobei ich auch nicht den Eindruck erwecken möchte das ich
Stress habe. Es läuft eigentlich alles ganz normal, es ist viel und der Tag ist
lang, aber es entsteht bei mir kein direkter Stress. Im Gegenteil, ich hab ein
super gutes Gefühl nach einem vollen Tag… was will man mehr? Zunächst ein
paar Stichpunkte was ich den heute so gemacht habe:

– Zuerst konnte ich bis so 3:00 Uhr nicht einschlafen, keine Ahnung warum. Keine
schweren Gedanken, kein Lärm, aber schlafen ging irgendwie trotzdem nicht.

– Um 6:45 Uhr kam dann der Weckanruf von Freundin für unsere Skype-Sitzung. Sie
weckt mich ja nur ungern per Telefon, aber ich mag das sehr *lach*.

– Dann gabs um 8:00 Uhr ein ordentliches Frühstück.

– Gegen 9:00 Uhr hab ich dann angefangen die Timesheets und Rechnungen für Oktober
zu schreiben. Yea, ich hab jetzt auf meinen Rechnungen auch meine SEPA-Kontoverbindung
mit drauf – wie modern *grins*.

– 10:30 Uhr, endlich beim Kunden und der eigentlichen Arbeit. Meine Aufgabe –
Probleme verwalten und untersuchen. Ich bin quasi professioneller Problem-Bearbeiter.
Manchmal ist es ja garnicht so einfach genau zu definieren was den nun eigentlich das
Problem ist, sehr oft noch schwieriger, ein Problem oder einen Fehler sehr genau
reproduzieren zu können. Und für so einen Fehler habe ich heute mehrere Stunden ein
Programm entwickelt das genau definiert einen Fehler produziert. Eine meiner
Lieblingsaufgaben.

– Um 13:00 Uhr gabs ein vegetarisches Chilli-non-Carne.

– Und Nachmittags gabs dann noch ein sehr akutes Problem, da konnte ich mit meinem
Kunden aber auch innerhalb von einer Stunde eine Lösung finden.

– Danach hab ich nochmal bis 18 Uhr an meinen Rechnungen gearbeitet.

– Sport gabs dann um 18:30 Uhr, da bin ich 6 km in 35 Minuten gelaufen. Tat mir super gut,
fühlt sich zur Zeit nur etwas komisch an, wenn man beim laufen nicht mehr direkt den Boden
und die Unebenheiten sieht. So gesehen bin ich mehr oder weniger komplett im Dunkeln gelaufen.

– Beim Abendessen hab ich dann etwas gesündigt. Da konnte ich der Gans mit Rotkohl und Klößen
nicht wiederstehen. Nen Bratapfel gabs gleich mit dazu. Und hey, das Glas Rotwein musste
natürlich mit dazu… man gönnt sich ja sonst nix.

– Um 21 Uhr gabs die zweite Skype-Sitzung mit Freundin.

– Als Ausklang des Tages war ich dann jetzt bis 23 Uhr noch unten in der Sauna.

Menschen in der Sauna

Ursprünglich komme ich ja aus einer sehr prüden Gegend, Sauna, FKK oder sowas gabs da in
meiner Jugend nicht. Als ich dann aber mit 19 Jahren in den Osten rüber gemacht habe, konnte
ich in diesem Bezug schon den einen oder anderen Unterschied feststellen. Wir Wessis waren
die typischen Hardcore-Porno-Leute mit den Beate Uhse Läden und im Osten gab es eine total
unverkrampfte Natürlichkeit. Hätte ich mir vorher nicht vorstellen können, daß man einfach
mal so mit seinen Kommilitonen und Kommilitoninnen geht. Hat mir gefallen und seit der Zeit
bin ich da auch nicht mehr ganz so prüde…

So ist es dann doch interessant was für Menschen man so alles in der Sauna antrifft. Da gibts
Leute die sich mit Kollegen über die Arbeit unterhalten, oder Leute die einem von ihren
technischen Erfindungen und Patenten berichten. Bunt gemischt, das macht es besonders interessant.
Gut manchmal sitze ich natürlich auch ganz alleine in der großen Saunalandschaft…

Neulich gabs da nen Mann der hatte an seinem besten Stück mehr Metall als ich am gesamten
Körper. Auf der einen Seite bewundere ich solche Menschen die da irgendwelche besonders
extravaganten Körperkunstwerke mit sich herumtragen. Gleichzeitig bin ich aber das volle
Weichei. Der Penis dieses Mannes war übersät mit Metalringen und mein erster Gedanke –
uff wie macht der das wohl mit Kondomen, oder kann er seine Partnerin damit nicht verletzen.
Jo, da sollte man wohl nicht so beschränkt denken… für mich könnte ich mir sowas wohl
eher nicht vorstellen, wenn ich da meinen Penis ankucke sehe ich da jede Menge Blutgefäße,
das gibt bestimmte ne mega Sauerei wenn die verletzt werden. Und so ein Prinz-Albert-Piercing,
yo, da muß ich mich dann schon beim Gedanken daran an meinem Besuch beim Zahnarzt erinnern.
Da hatte es mir mal volle Kanne den Kreislauf zerhauen, hihi, und die Zahnärztin hatte mich
noch nicht mal richtig berührt – Weichei eben *grins*.

Was mir in letzter Zeit auch immer öfter auffällt sind Leute die nach der Sauna duschen.
Ah, schwer zu beschreiben, also ich meine richtig duschen mit Duschgel und so. Ich dusche
mich zwar auch eiskalt ab und hüpfe danach in eine kaltes Tauchbecken, aber ich verwende
kein Duschgel oder warmes Wasser… ich finde mit Duschgel würde ja der reinigende Effekt
der Sauna wieder umgekehrt. Aber gut muss wohl jeder selbst wissen.

Meine „Werte“ von heute->
Übersteuerung: 1
Hypoaktivität: 1
Libido: 1
Nervosität: 1
Schritte: 12.793

P.S. noch ein kleiner Nachtrag zum Thema Prinz-Albert, falls der eine oder andere noch ein nettes Weihnachtsgeschenk sucht, wie wäre es mit dem PA-5000?
–> http://www.youtube.com/watch?v=2iHQZc02R8w

*grins*

Sleepy

Selbst und ständig – arbeitssüchtig? + Edit

Selbst und ständig – arbeitssüchtig? + Edit

Bei mir ist gerade Hochsaison, da wird von meinen Kunden so ein
verlängertes Wochenende gerne mal für Umstellungen benutzt, daher
blieb von dem Wochenende leider nicht ganz sooo viel übrig. Zudem
hab ich noch bis Montag Rufbereitschaft für einen Kunden im arabischen
Raum, d.h. die arbeiten morgen am Sonntag. So gesehen trifft der
Spruch mit dem „selbst und ständig“ bei Selbstständigen Unternehmern
gerade voll auf mich zu *grins*
So manches Thema in den anderen Tagebüchern finde ich super spannend,
rabi hatte erst etwas zum Thema „arbeitssüchtig“, leider hatte ich
bisher keine Zeit da einen Kommentar zu schreiben. Aber ich habe mir
natürlich Gedanken drüber gemacht, bin ich „arbeitssüchtig“? Nein,
denke ich nicht! Zu dem Thema fallen mir gerade folgende Dinge ein:
1. Man muss arbeiten gehen um das verdiente Geld dann wieder ausgeben
zu können. Den Punkt übersieht man manchmal, das ist ein von Menschen
geschaffenes System. Da kommt mir als Stichwort immer sofort „Öff! Öff!“
in Erinnerung. Irgendwie schon komisch, das man in unserer Gesellschaft
z.B. zwingend ein Bankkonto haben muss, selbst wenn man kompletter
Selbstversorger ist. Wenn ich ehrlich bin so ein bischen Bewunderung hab
ich schon für solche Menschen, gerade jetzt und gerade weil meine eigene
Lebenswirklichkeit so komplett anderes abläuft.
2. Was ich besonders schlimm finde, wenn Menschen irgendeine Arbeit
machen müssen, die ihnen vielleicht nicht mal gefällt. Aber um eben
einfach durchzukommen müssen die Leute eben jede Arbeit annehmen, egal
was. Ich persönlich habe zu meiner Arbeit einen ganz anderen Bezug,
im Prinzip mache ich heute nichts anderes, was ich nicht auch schon als
Schüler oder Student gemacht habe. Am Computer „rumspielen“, der einzige
Unterschied zu früher, heute verschicke ich am Monatsende eine Rechnung.
Und auch über die Arbeitsbedingungen kann ich nicht klagen, einige
Projekte kann ich vom Bett aus machen *grins*. 
3. So gesehen fühle ich mich auch nicht arbeitssüchtig, es gibt ja auch
Zeiten in denen nicht sooo viel los ist. Da fahre ich ja dann schon mal
während der typischen Bürozeiten ins schwedische Möbelhaus, oder nehme
mir mal einen halben Tag um an meinem Aquarium rumzuspielen. Nur im
Moment heisst es eben durchhalten. Meine Arbeit ist auch nicht besonders
stressig, eigentlich läuft alles total ruhig ab. Was zur Zeit eher
fehlt sind längere Erholungsphasen zum abschalten, also mal mehrere Tage
hintereinander keine Arbeitsthemen im Kopf haben, das gibt es eben zur
Zeit nicht.
Zu selbst und ständig noch ein paar Punkte aus den letzten Tagen.
Was mich gleichzeitig erschreckt aber auch ein Stück stolz macht ist meine
Firma. Es läuft! Aber es wird härter, sprich ich muss viel genauer rechnen
und wirtschaften. Ich hab ja im Prinzip nur eine kleine Ein-Mann-Firma,
aber trotzdem benötige ich inzwischen über 10.000 Euro monatliche Einnahmen
um die Ausgaben decken zu können. Da fällt dann selbst mir die Kinnlade
runter. Letzten Monaten hatten wir tatsächlich für einen Tag mal einen
negativen Betrag von 1.000 Euro auf dem Firmenkonto, war ebenfalls das
erste Mal 🙂
Dann kam noch Post vom Finanzamt, ich werde bilanzierungspflichtig *grins*.
Eigentlich toll, ich hab schon den Anspruch eine ordentliche Firma zu
führen, keinen Saftladen und keine Firma um halt so ein bischen notgedrungen
über die Runden zu kommen, aber auch kein Weltunternehmen. Klein aber
fein eben. Inzwischen hat mein jährlicher Gewinn also die Grenze für
die Bilanzierungspflicht überschritten, deshalb eigentlich gute Sache.
Auf der anderen Seite, bedeutet es im Prinzip nur, daß mein Steuerberater
etwas mehr Aufwand mit mir hat, sprich die Steuerberater-Rechnung wird noch
etwas höher ausfallen. 
Insgesamt bin ich die letzten Wochen etwas nervöser als sonst, aber meine
Strategie geht da echt gut auf – Achtsamkeit + Sport + Ernährung, ich
fühle mich super wohl, trotz Arbeit…
Meine „Werte“ von heute->
Übersteuerung: 1
Hypoaktivität: 1
Libido: 1
Nervosität: 5
Schritte: 5.270
—————————–
Feedback zu den Kommentaren (03.11.2013):
ui, soviele Fragen und Kommentare, ich antworte deshalb mal direkt in
meinem Eintrag, da hab ich mehr Platz dafür.
„Rufbereitschaft für einen Kunden im arabischen Raum“ = Was heißt das konkret?
Das bedeutet zunächst nur das ich per Telefon erreichbar sein muss, falls
dann tatsächlich ein Anruf kommt müsste ich sehr schnell an meinen Computer
und mich mit dem System des Kunden verbinden um das jeweilige Problem zu
lösen. Ich mache dort nur den 3rd-Level-Support, d.h. zunächst würde sich der
Kunde bei Problemen an den 1st-Level-Support auf den Philippinen wenden.
Danach wird das Problem technisch vom 2rd-Level-Support bearbeitet und erst
wenn der nicht weiterkommt würden die Leute sich an mich wenden. Die 
Schwierigkeit bei dem Kunden ist der geringe Know-How-Stand Vor-Ort, 
gleichzeitig ist das Team mehr oder weniger über die Welt verstreut. Sowas
verursacht dann gerne mal Stress wenn es hart auf hart kommt, dann soll ich
mich nämlich technisch um die Triage kümmern, gleichzeitig aber mit dem
Kunden kommunizieren. Mit dem Jet mal eben schnell nach Dubai fliegen,
könnte schon auch passieren, bei solchen Aktionen hält sich der Spassfaktor
aber dann extrem in Grenzen, da ist man dann nämlich nur noch am rotieren
und in den vielleicht drei Tagen wo man dann in so einem Land wäre sieht man
wirklich garnix von dem Land an sich.
Was bedeutet „Öff! Öff!“?
Das ist ein Künstlername eines Aussteigers / Selbstversorgers hier in
Deutschland. Über den gab es schon mehrmals Dokumentationen im TV. 
http://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCrgen_Wagner_(Aussteiger)
Zu Intelligenz und Berufswahl
Ich vermute das beides wichtig ist. Eine gewisse Begabung ist wichtig, die
sogenannten „Soft Skills“ gehören aber genauso mit dazu. Leute die sich
für einen bestimmten Beruf entscheiden, nur weil er gesellschaftlich gut
angesehen ist, haben aus meiner Sicht oftmals völlig falsche Vorstellungen
was den jeweiligen Beruf angeht. Ich hab es schon öfter erlebt das sich
Hauptschüler mit unterirdischen Mathe-Noten bei IT-Firmen als Spiele-
Programmierer bewerben. Mal abgesehen davon, daß die Firmen überhaupt keine
Spiele entwickeln, braucht man für die Entwicklung von Computerspielen
meist sehr viel Mathe. Also wer in der Schule schon mit den Vektoren
zu kämpfen hatte, der hat dann sicherlich mit modernen Raytracing-Algorithmen
viel Freude :-). Neben der rein fachlichen Kompetenz ist es aber zumindest
in meinem Beruf sehr wichtig das man mit anderen Menschen umgehen kann.
Projekte haben eben immer auch etwas mit Menschen zu tun.
Achtsamkeit
Bei dem Text musste ich doch sehr schmunzeln. Jo, so zu einem gewissen
Teil trifft es die Sache natürlich schon auf den Punkt, so gesehen ist die
Kritik voll berechtigt. Wir sind wohl doch zu einer Hype-Gesellschaft
geworden, die ständig einen neuen Modebegriff durchs Dorf treibt. 
Interessant ist aber das was sich hinter Achtsamkeit verbirgt. Da ist ja
nichts wirklich neu, im Prinzip ist es eine Kombination von Dingen die es
schon immer gab. Mir geht es aber darum, solche Konzepte langfristig zu
verfolgen und es eben nicht bei der reinen Absicht oder Worthülen zu
belassen. Ist wohl ähnlich wie mit den vielen Mode-Diäten, da gibts auch
jedes Jahr etwas neues, keiner ist aber offenbar bereit langfristig und
dauerhaft auf seine Ernährung zu achten. Was unterm Strich bleibt ist doch
das Bedürfnis vieler Menschen etwas Abstand zum Alltag zu finden, welche
Methode man da nun wählt ist vermutlich vollkommen egal, wichtig ist nur
das man eben kontinuierlich am Ball bleibt – nachhaltig eben *grins + autsch*

Grünes Smilie