Meine Mutter, meine Firma, der Lonely Rider Effekt und was mir noch zum Glück fehlt

Meine Mutter, meine Firma, der Lonely Rider Effekt und was mir noch zum Glück fehlt

Meine Mutter neigt zur – in meinen Augen – destruktiven Kritik.
Immer wenn es in meiner Firma mal nicht so dolle läuft fängt
sie wieder damit an das ich mir doch einen Stelle als fester
Mitarbeiter suchen könnte. Dann geht sie hin und sucht irgendwelche
Stellenanzeigen aus der Zeitung raus. Das ist genau die Motivation
die ich brauche!

Ums vorgeht zu sagen meiner Firma geht es sehr gut! Hätte ich
selbst vor ein paar Jahren nie gedacht. Und Probleme und Konflikte
gibt es doch immer, egal ob ich nun normaler Mitarbeiter bin oder
Unternehmer. Wenn ich bei jedem Problem gleich alles hinwerfe und
abhaue komme ich auf Dauer auch nicht voran.

Ich bin für Kritik durchaus offen, wir haben da auch schon mehrmals
drüber gesprochen und sie kennt meine Argumente. Worauf ich halt
absolut keine Lust habe sind Diskussionen die immer wieder mit genau
den gleichen Argumenten von vorne beginnen. Für mich ist das
Zeitverschwendung. Ich meine was soll dabei rauskommen? Was ist das
Ziel?

Nach dem Studium habe ich ja als Angestellter angefangen, aber ich
habe schnell gelernt das ein klassischer Job mit streng geregeltem
Alltag nix für mich ist. Ich brauche irgendwie permanente Herausforderung
und Abwechslung. Ich kann nicht mehrere Monate am gleichen Schreibtisch
sitzen und an einem Problem arbeiten. Das macht mich depressiv, ich
bekomme dann nichts richtig fertig. Die Kollegen merken dann auch schnell
das ich überhaupt keine Motivation habe.

Was ich aber gemerkt habe, sobald ich eine ständig wechselnde Arbeitsumgebung
und immer wieder andere Aufgaben habe kann ich enorm viel leisten.
Dann ist meine Motivation gigantisch und es tut mir selber sehr gut.
Ich nenn das mal den Lonely-Rider Effekt. Hat glaube ich etwas mit
Unverbindlichkeit und meiner eigenen Freiheit zu tun. Neue Stadt, neue Kollegen
neue Aufgabe prima! Ich brauch keinen eigenen Arbeitsplatz mit Bildern
drauf. In mancher Firma gibts ja regelrechte Kleinkriege um die besten
Arbeitsplätze / Schränke usw… mir is das total egal wo ich sitze und
Schrank brauche ich nicht. Ich lasse nie Gegenstände am Arbeitsplatz!
Das was ich benötige hab ich in meiner Tasche und die nehm ich immer mit.

Auf der anderen Seite spüre ich schon länger eine innere Unzufriedenheit.
Eigentlich müsste ich super zufrieden sein mit meinem Leben, es läuft
eigentlich alles so wie es soll. Ich frage mich nur die ganze Zeit was
es ist was mir noch fehlt zum Glücklichsein? Noch mehr Geld? Ne Yacht?
Ferienhaus irgendwo im Süden? Mehr Sex? Ich kann es nicht in Worte
fassen, vermutlich ist es das Abenteuer das fehlt! Mein Leben ist zu gerade!

Mir fehlt die Aufregung, die Spannung, das Verbotene. Yea! Ich sollte
Geheimagent oder sowas werden! Genau wie James Bond… wir Männer werden
eben nie erwachsen. Auf der anderen Seite bin ich aber auch wieder der Typ
Mann der mit Aufregung nicht sonderlich gut umgehen kann.

Tja so scheint das im Leben zu sein! Die einen haben jede Menge echte Probleme
an der Backe kleben und wünschen sich Normalität. Und ich Spinner hab
alles und suche dann das Abenteuer!

Flop unzufrieden