Beziehungs-Perspektiven – Teil 2

Nachtrag 14.06.2012 14:30:
Ups, offenbar hab ich in meinem Eintrag zuviele Schlagwörter verwendet und dann schlagen – zumindest bei rabi – der Internet-Filter zu: „Gewichtete Ausdrucksbeschränkung wegen“… nicht schlecht. Ich kucke mal ob ich den Eintrag ohne Zensur entschärfen kann. Ansonsten verwende ich ein bewährtes Mittel aus meiner Jugend: ROT13. Dann hat rabi auch gleich ne Knobelaufgabe 🙂

Uff, vielen Dank für Eure vielen Kommentare zu meinem Eintrag. Jetzt muss ich erstmal all meine Gedanken etwas sortieren und aufschreiben.

Vor zwei Monaten – die Ausgangssituation

Ich hab mir mal einen der von eve76 erwähnten Einträge in ihrem Tagebuch durchgelesen. Bei uns war es noch ein bischen schlimmer, wir hatten zwei oder
auch mal drei Monate lang keinen Sex mehr. Freundin hat in der Zeit schon hin und wieder erfolglos „Versuche“ gestartet. Aber ich hab mich da einfach
etwas hängen lassen. Es war also kein biologisches Potenzproblem, sondern ich hatte auf gut deutsch keine Lust auf Freundin. Filmchen kucken und
onanieren – kein Problem – mit Freundin: „ah ich weiss nicht“, „ist schon spät“, „war ein harter Tag“…

Das Homo Faber Problem

Die kleine Diskussion zwischen rabi und eve76 erinnert mich sehr an meine Schulzeit und meinen besten Schulfreund von damals. Mein Freund hat eine
einseitige Hochbegabung, d.h. er hatte in fast allen Fächern eine Eins (Mathe, Physik, Chemie – der Typ war der Hammer). Nur in Deutsch hatte
er immer Mühe das er ne Fünf schaffte. Der Typ war die Logik und Rationalität in Person, das macht die Diskussion über so manches Thema echt sehr sehr anstrengend. Und irgendwie gehen mir gerade die Endlos-Diskussionen im Deutschunterricht zwischen ihm und unserem Deutschlehrer – der typische 68er – nicht aus dem Kopf. Es ging um „Homo Faber“ von Max Frisch. Wer das Buch nicht kennt, der Wikipedia-Eintrag gibt einen guten Einblick in das Buch und das Thema. Und ich finde irgendwie passt es voll ins Schwarze zu der Diskussion 😉

Der Sex-Indikator und die Abwechslung

Ja Abwechslung ist uns wichtig. Wir sind beide durchaus experimentierfreudig, zumindest behaupten wir das. Daher eben das Bestreben hin und wieder etwas neues zu versuchen. Ich würde jetzt mal behaupten das dies bei den meisten Menschen so ist. Nur weil ich gerne Steaks esse, werde ich mich ja nun nicht ausschließlich von Steaks ernähren. Hinzu kommt das dies ja auch noch von Lust und Laune abhängig ist. Mal hab ich Lust auf Steak und dann doch eher eine – von mir selbstgemachte – vegetarische Lasagne. Ich bin ein Gewohnheitsmensch, ich hab das gleiche Hemd in unterschiedlichen Farben
fünfmal im Schrank hängen. Aber ich versuche eben trotzdem, oder gerade deshalb hin und wieder auszubrechen. Alltag und Gewohnheit sind für mich
der Lust-Killer Nummer eins! Und das gefährliche daran, man merkt es evtl. nicht sofort, sondern das passiert schleichend.

Die Abwechslung war für mich aber nicht der Hauptpunkt. Ich hatte ja gesagt Sex ist ein Indikator. Ist also nicht das wichtigste in einer Beziehung,
aber eben doch ein gewisser Gradmesser wie es so um die Beziehung steht. Und da war mir der Punkt wichtig: kann ein Paar offen über sexuelle Wünsche sprechen? Ich gebe zu, mir fällt das ab einem bestimmten Punkt garnicht so leicht. Klar spricht man über Sex. Aber über Sex sprechen und über – Sex – sprechen sind dann doch verschiedene Dinge – so irgendwie. Zumindest fällt es mir schwer über gewisse Wünsche und Fantasien mit Freundin zu sprechen. Man will ja keinen Druck aufbauen. Also mir zuliebe muss Freundin da garnichts mitmachen. Bei uns läuft das meist so, das einer ne „Idee“ streut, wir
kurz drüber sprechen. Der Implus – das machen wir jetzt mal – kommt aber dann immer von jeweils anderen. So lässt sich da ein bischen der Druck
rausnehmen.

Wir entdecken uns neue – Griechenland und Sex mit anderen Pärchen

Also A…x ist für mich jetzt nicht sooo wichtig. Aber neckisch wie ich bin muss ich da die Fantsie wohl noch etwas anheizen. Bei dem Thema gibt
es ja auch die unterschiedlichsten Spielarten *grins*. Ich hatte ja nix von geschrieben um was es genau geht… Aber eigentlich war es nur ein
Beispiel ob man als Paar da offen drüber reden kann.

Wir haben am Anfang unserer Beziehung – in der Verliebtheisphase – schon auch viel ausprobiert. Nur offenbar ist das eine oder andere dabei unter
den Tisch gefallen. Zumindest hab ich gerade den Eindruck das wir uns ganz neu entdecken. Und das passiert nun mit deutlich mehr Intensität. Eben das nächste Level im Adventure Spiel.

Mir ist noch ein guter Verbesserungsvorschlag im Eintrag von Milou über den Sex mit T aufgefallen. Stichwort: „Ungezwungenheit“ – beim Sex lachen können. Da sind wir wieder beim Thema Gefühle zeigen! Freundin und ich sind da manchmal noch etwas zu „ernst bei der Sache“…

Ah, ich hab noch einen Filmtip, gibts bei myVideo kostenlos zum ankucken, allerdings nervt die Werbung tierisch:

Swingers – Ein unmoralisches Wochenende
http://www.myvideo.de/watch/8444186/Swingers_Ein_unmoralisches_Wochenende

Gefällt mir sehr gut der Film, er zeigt irgendwie sehr schön die Probleme und Marotten von Pärchen die sich schon etwas länger kennen.

Von Erwartungen und der Übereinstimmung ist das A und O

Zur Diskussion zwischen Milou und rabi:
Gut ich denke schon das es um dauerhaft eine Beziehung eingehen zu können auf gewisse Weise „passen“ muss. Dabei ist es vermutlich garnicht so wichtig
das man nun bei allem und jedem die gleiche Einstellung zu hat. Wichtig ist das eben eine gewisse Form von Harmonie durch den Mix entsteht. Klar hat
jeder Erwartungen, ist auch gut so. Wird nur zum Problem wenn man die Erwartungen zu hoch ansetzt.

Ob dies nun selten, extrem selten oder eher doch häufig anzutreffen ist, hängt wieder von den jeweiligen Menschen ab. Nen Partner zu finden der zu mir passt war eigentlich nie mein Problem. Mein Problem war immer überhaupt erstmal ne Frau kennenzulernen! Von den wenigen die ich kennengelernt habe, würde ich dann aber schon sagen das ich mir mit 50 Prozent davon ne Beziehung vorstellen hätte können. Jetzt bleibt zwar die Frage offen, wie vielen der Frauen es genauso ging, aber ich lasse es mal so stehen.