Warum ich damals für Sex mit Frauen bezahlt habe – Teil 2

so, uff, weiter gehts mit dem zweiten Teil…

Kontakt – die Anbahnung mit den Damen…

Nun wie kommt man eigentlich mit den Escort-Damen in Kontakt. Im Internet-Zeitalter natürlich super einfach. In jeder größeren Stadt gibt es mindestens zwei, drei große Escort-Agenturen mit entsprechender Homepage wo Preise und Informationen zu den Frauen abrufbar sind. Dann nimmt man irgendwann allen Mut zusammen und ruft bei der Agentur an und frägt ob zum Wunschtermin die passende Dame zu haben ist. Die Agentur notiert sich eine Rückrufnummer unter der die Dame zurückrufen kann. Und meist so nach einer Stunde melden sich dann die Frauen per Telefon und die Details werden geklärt. So fings bei mir an…

Später bin ich auf Internet-Portale für käuflichen Sex umgestiegen. Dort ist direkt ein Kontakt mit den Frauen möglich. Einige haben eine Telefonnummer hinterlegt unter der man anrufen kann. Es gibt aber auch viele mit denen zunächst ein Kontakt per Mail stattfindet. Gibt durchaus ein paar Frauen die ein Bild anfordern.

Der erste Kontakt per Telefon ist glaube ich die größte Hemmschwelle bei der ganzen Sache. Das kostet schon einiges an Überwindung bis man da zum ersten Mal anruft…

Was für Frauen sind das, die so etwas machen?

Die meisten Frauen die ich unter diesen Umständen getroffen habe, machten dies nicht hauptberuflich. Für die war das eher ein Nebenjob. Die Frauen selbst waren sehr sehr unterschiedlich, da war eigentlich alles mit dabei. Da war zum Beispiel die betrogene Freundin die mir erzählt hat das ihr Freund sie lange Zeit total verarscht hätte. Zitat von ihr: „… der hat mich nur verarscht, dann kann ich es auch gleich für Geld machen …“.
Die meisten Frauen waren sehr gebildet, man konnte sich mit denen durchaus gut unterhalten. Ein paar haben sogar erzählt was sie studiert haben oder gerade studieren.

Bei ein oder zwei der Frauen hatte ich sogar den Eindruck die machen das aus Neugierde. An der Kleidung hätte man die Frauen jedenfalls nicht erkannt. Es waren wirklich ganz normale Frauen. Dieses typische nuttige-Outfit wie man es aus Filmen kennt hatte keine von ihnen an. Dann gabs noch ein Paar, bei denen hatte ich eher den Eindruck das es ihnen um das Ausleben einer eigenen Fantasie ging.

Gut wieviele dieser Frauen sich aufgrund finanzieller Not angeboten haben weiss ich nicht. Ob bei diesen Geschäften noch ein Zuhälter dabei verdient hat leider auch nicht. Ich habe zwar versucht durch eine „vernünftige Auswahl“ der Frauen und Niveau (Preis) darauf zu achten das die Sache halbwegs menschlich und anständig abläuft. Aber ist natürlich durchaus möglich das ich damit nur mein Gewissen etwas beruhigt habe.

Das Treffen – wie lief das bei mir ab?

Fast immer kamen die Escort-Damen zu mir ins Hotelzimmer, da ich eh die meiste Zeit im Hotel war eine gute und neutrale Lösung. Natürlich auch sehr bequem. Ich habe die Frauen beim ersten Telefonat immer danach gefragt was sie gerne trinken und dies dann vorab schon mal bereitgestellt. Frisch geduscht und rasiert wartet man dann da auf dem Zimmer bis es endlich klopft. Mit der spannendste Moment – zumindest spürt und hört man dann doch
das eigene Herz schlagen, wenn man da so zur Türe geht!

Die Treffen dauerten so zwischen zwei und vier Stunden. Also genug Zeit um zunächst mal ein Glas Sekt zu trinken und sich – zumindest etwas – in einem kurzen Gespräch anzunähern. Ich glaube so eine 30-Minuten-schnell-Nummer mit rein ins Zimmer, Hose runter zack-zack-zack und dann tschüss hätte ich nicht gekonnt. Was ich dort gekauft hatte war eine Illusion und die wollte ich natürlich wenigstens für kurze Zeit genießen. Klar dreht sich bei so
einem Treffen – im Prinzip – alles nur um Sex, aber irgendwie ist es dann doch eher zweitrangig. Was zählt ist die Illusion, Fantasie, Wünsche und Realität verschwimmen, naja so ein bischen jedenfalls.

Und der Sex? Also ich müsste jetzt echt lügen wenn ich sage es hätte mir nicht gefallen. Doch es war gut! (oder sagen wir mal besser meistens). In etwa so wie bei einem One-Night-Stand. Aber längst nicht so intensiv und innig wie in meiner jetzigen Beziehung. Eher etwas steril. Also von Magie und Verzauberung schon sehr weit entfernt. Einige Kommentare in den letzten Einträgen zu dem Thema lauteten oft „Sex ohne Gefühle“. Gefühle sind sehr schwer zu definieren. Ich würde mal sagen bei so einem Treffen gibt es schon jede Menge Gefühle. Es ist vermutlich nur so das diese Gefühle dann eben nicht auf Gegenseitigkeit beruhen.

Gefühle danach

Das schlimmste bei so einem Treffen sind die Stunden danach. Eigentlich ist man ja super befriedigt. Aber nun liegt man da alleine mit seinen Gedanken in genau dem Bett in dem man vorher seinen Spass hatte. Und genau in dem Moment fällt es dann schwer seine eigentliche Sehnsucht noch weiter zu verdrängen. Es war zwar „soweit“ alles so wie „es“ sein sollte. Aber letzten Endes war es eben doch nur eine Illusion und es bleiben die eigenen aufgewühlten Gedanken.

Geld – Geld spielt keine Rolle!

rabi hat in seinem Eintrag und in den Kommentaren immer wieder auf den Punkt Geld angespielt. Für mich war das nicht wirklich ein Thema, ich habe da wirklich nicht viel drüber nachgedacht. Diesen Betrag irgendwie gegenzurechnen kam mir nicht in den Sinn. Ich hab zu der Zeit für meinen Beruf gelebt und war irgendwie ständig beruflich unterwegs. Der Arbeitgeber bezahlt Hotels und sonstige Reisekosten. Geld wird dann irgendwann zu etwas das sich halt einfach so auf dem Girokonto anhäuft – weil Zeit zum ausgeben hat man ja eigentlich nicht. Wer ständig unterwegs ist kauft nix bei IKEA und der braucht auch keinen neuen Fernseher im eigenen Haus.

Ich dachte damals immer, dann gönne ich mir eben mal etwas. So wie Urlaub… Und wenn das halt dann mal 400 oder 600 Euro kostet. Wenn man der Meinung ist, das müsste jetzt sein dann legt man das Geld eben auf den Tisch. Hinterher geheult hab ich dem Geld auch nicht. Man gibt für so viel doofes Zeug Geld aus, da kommt es dann darauf auch nicht mehr an!

Schlussfolgerungen – Fazit

Mir haben meine Escort-Erlebnisse dann schlussendlich doch soviel neues Selbstvertrauen gegeben das ich mich doch nochmal aufraffen konnte und dann die Frau an meiner Seite gefunden habe. So betrachtet hätte es vermutlich deutlich einfachere und schnellere Wege gegeben um mein Problem zu lösen. Aber gut so ist es nun halt jetzt mal gelaufen…

Diese beiden Einträge zeigen vielleicht nochmals sehr deutlich, warum mir soviel an meiner jetzigen Partnerin liegt. Deshalb ist es mir so immens wichtig das wir unsere Beziehungs-„Problemchen“ ordentlich in den Griff bekommen. Genau darum möchte ich mich weiterentwickeln und an mir arbeiten. Ich will mich nicht verbiegen und ich will auch noch Mann sein dürfen. Perfekt muss ich ebenfalls nicht sein, aber trotzdem so das ich mich im Spiegel ansehen kann und zumindest ein kleines bischen stolz auf mich bin.

Jetzt bleibt natürlich noch die Frage, was machen wir jetzt mit der Prostitution? In den Kommentaren ging es ja schon sehr ausführlich um die Kollateralschäden. Also verbieten wir Prostitution und Pornografie gleich mit dazu? In einigen Ländern geht der politische Trend ja sehr klar in diese Richtung. Ich halte das für gefährlich, ähnlich wie in der Drogenpolitik auch. Solange die Nachfrage besteht wird es auch ein Angebot geben. Wird es
dann vom Staat kriminalisiert steigt zunächst nur die Gewinnmarge von Dealern und Zuhältern. Die haben genug kriminelle Energie die werden weiterhin für ein Angebot sorgen, legal oder illegal is denen scheissegal.

D.h. die gesamte Diskussion läuft auf ein gesellschaftliches Problem hinaus. Indem man die Motivation der Männer die für Sex bezahlen hinterfrägt. Ein Motivations-Muster habe ich nun in meinem Eintrag aufgeschrieben. Es gibt sicherlich unzählige davon. Aber gerade mein Motivations-Muster lässt sich vielleicht durchaus aus dem Weg räumen, wenn man es genauer analysiert!

Wenn ich mich so bei meinen Kunden umkucke sehe ich ständig Männer die nach dem gleichen Muster leben wie ich damals. Irgendwie ist die IT doch ein Sammelbecken für solche Leute. Ich glaube so nach ein paar Jahren vergeblicher Partnersuche ist bei vielen Männern der Frust so hoch das die sich echt aufgeben. Klar die machen dann schon ihr eigenes Ding, kaufen sich ne Eigentumswohnung und richtigen sich ein. Aber sie bleiben innerlich total unzufrieden. Die sind dann irgendwann so gekränkt die unternehmen auch keine neuen Versuche Frauen kennenzulernen. Klar gibt es jede Menge Dating-Portale und Singlebörsen. Die Männer von denen ich spreche haben den Umgang mit Frauen nur leider total verlernt. Die stellen sich sooo unterirdisch schlecht an, das keine Frau an denen wirklich Interesse hat.

Eigentlich ziemlich schade, den ich würde mal behaupten so auf den zweiten Blick wären diese Männer ideale Partner! Klar das Sozialverhalten mag schon nen gigantischen Sprung haben. Aber daran lässt sich arbeiten, und insgeheim wären die meisten Männer wohl dazu bereit. Mir ist schon verständlich, keine Frau will erst mal ein halbes Jahr Therapeutin spielen bevor sie sich „normal“ mit ihrem Partner unterhalten kann.

Aber es gibt eben in unserer Gesellschaft wenig Möglichkeiten wo sich Männer und Frauen über einen längeren Zeitraum hinweg kennenlernen können. Es gibt eigentlich nur den Ablauf innerhalb von ein paar Wochen kennenlernen und wenn es passt dann Beziehung. Nur für manche Menschen ist eben diese Kennenlernphase viel zu kurz, die bräuchten einfach deutlich länger zum „auftauen“. Bei uns zählt der erste Eindruck und da haben solche Typen ziemlich verloren.

Drum mein letzter provokanter Satz, wenn sich hier einige Frauen fragen wo den die ganzen „normalen“ Männer geblieben sind. Ich glaube die sitzen mit über die Jahre stark angebeultem und eingestaubtem Sozialverhalten bei meinen Kunden in der IT-Abteilung… Soll keine Kritik an Frauen sein! Ganz im Gegenteil! Ich will damit nur sagen es gibt eigentlich genug interessante Männer, manche schaffen es eber nur nicht komplett alleine. Mit einem mächtigen Tritt in den Arsch – vorzugsweise von einer Frau – würden sie aber sehr gute Partner abgeben.

Hach, beim formulieren der Schlussfolgerungen hatte ich doch jetzt glatt ein paar Tränen in den Augen. Naja, vielleicht wird das ja noch was mit dem Gefühle zeigen!