Feminismus, Paar sein und Beziehung – Teil 7

hihi, hab gerade mal durchgezählt wie oft ich das Wort Beziehung bisher in
einem Eintragstitel verwendet habe… müsste jetzt Eintrag Nummer sieben sein –
wenn ich mich nicht verzählt habe.

Bin wieder alleine im Hotel und hatte auf der Autofahrt genug Zeit zum Nachdenken.
Die Trennung bei meinem Cousin geht Freundin und mir immer noch durch den Kopf,
da gabs die Woche mehrmals Gespräche zwischen uns. „Wir“ können es irgendwie nicht
so richtig verstehen was da schief gelaufen ist. Und bei mir fängt da immer sofort
mein Kopf-Automatismus an zu laufen. Was kann ich draus lernen? Was könnten „wir“ in
unserer Beziehung besser machen? Noch mehr miteinander reden? Oder zerreden wir schon
alles? Ich weiss ich bin da schlimm…! Aber Beziehungstrennungen, gerade wenn kleine
Kinder im Spiel sind, ist bei uns in der gesamten Familie ein verdammt heisses Thema.
Sehr emotional geladen…

Zur Feminismus-Diskussion mit Lucy In The Sky

Das Thema passt für mich gerade sehr gut zu unseren eigenen Gesprächen über
Beziehungen und warum sich Paare trennen und wie man dem Vorbeugen kann. Zunächst
zu EMMA *grins*, die aktuelle Sommerausgabe ist lesenswert, zumindest wenn man sich
mit dem Thema „Beziehung“ im weiteren Sinne auseinandersetzen möchte. Man muss die
Meinung dieser Artikel ja nicht teilen, das tolle daran ist eher die Tatsache das
durch die Überspitzung bestimmter Sachverhalte dann doch unterschwellig vorhandene
Probleme aufgedeckt werden.

Zu meinem Satz: „Ich bin auch mal mit hohen Idealen gestartet, es ist dann immer
erschreckend wie diese guten Ansätze und Ideen mit den Jahren durch Realität und
Gesellschaft Stück für Stück ausgewaschen werden.“ – ich unterstelle einfach mal
das die meisten „modernen“ Paare mit einem Selbstverständnis von Gleichberechtigung
und partnerschaftlichem teilen in eine Beziehung starten. Da ist es dann auch
zunächst normal das der Mann das Klo putzt und „man“ müsste es nicht extra in einem
Tagebucheintrag erwähnen. Und genau das ist in meinen Augen ein Problem in
längerfristigen Beziehungen! Man startet gemeinsam mit tollen Idealen von gleichberechtigter
Beziehung und nach sieben Jahren ist die ganze Sache dann so still und heimlich
zu genau dem geworden was man eigentlich nie haben wollte und in etwa dem klassischen
Beziehungsmodell von Oma und Opa entspricht.

Unterdrückung von Frauen passiert aus meiner Sicht als Mann unbewusst. Deshalb muss
man sich als Mann sein eigenes Verhalten da schon sehr bewusst machen um sowas überhaupt
erkennen zu können. Und genau deshalb hat das Thema „Mann sein“ eben auf eine gewisse
Weise schon viel mit Feminismus zu tun.

Paar sein

„Wir“ wünschen uns beide eine glückliche Beziehung, das klappt nun seit 6 Jahren sehr
gut mit uns. Was „wir“ aber gelernt haben ist, man muss so eine Beziehung eben
kontinuierlich weiterentwickeln. Und dabei hole ich mir auch gerne Inspiration im
Feminismus. Vielleicht sollte ich in meinem Tagebuch noch viel mehr über die Normalität
und die Selbstverständlichkeiten des Alltagslebens schreiben. Auch worüber wir streiten
und wie wir streiten… ich bin jetzt mal ganz selbstbewusst und würde sagen, so
im Vergleich mit den anderen Pärchen die wir kennen schneiden wir vermutlich so rein
beziehungs-technisch ziemlich gut ab. Kommt in meinem Tagebuch vielleicht nur nicht so
rüber, weil ich mir eben sehr viele Gedanken darüber mache das unsere Beziehung eben
auch in Zukunft noch „sauber läuft“.

Ich bin ja schon sehr gespannt auf den Eintrag von Ginger zu
„Gedanken zur Beziehung von Miss G. und Mr. Jo“….

Meine „Werte“ für heute ->
Übersteuerung: 6
Hypoaktivität: 5
Porno: 2
Sex: 2