Beziehungs Yin und Yang / Reisebericht aus Jena und noch ein Abstecher zum OP Alpha

Beziehungs Yin und Yang / Reisebericht aus Jena und noch ein Abstecher zum OP Alpha

Beziehungs Yin und Yang
Ich finde das immer interessant zu sehen, was es für einen Mix
an Unterschiedlichkeit und Gemeinsamkeiten es braucht damit eine
Beziehung auf Dauer gut funktioniert. Ein Punkt wo Freundin und
ich total unterschiedlich ticken ist das Thema Krankheiten. Bei
mir kommt da irgendwie immer sofort der Hobbyforscher durch, und
die eigene Erkrankung wird zum kleinen Forschungsprojekt. Da wird
systematisch gemessen und genau beobachtet. Medikamente und ein
Besuch beim Arzt is auch ok, aber ich mache mir da sehr viele
Gedanken über Zweck und Ziel der gesamten Aktion.
Freundin ist da komplett anders, die ärgert sich zunächst voll über
sich selbst. Ostermontag um 4 Uhr früh gab es da ein gutes Beispiel
dafür. Da hatten wir quasi einen kleinen „medizinischen Störfall“.
Normalerweise versuche ich meinen Kontroll-Tick nicht mehr so stark
auf Freundin anzuwenden. Aber ich um 4 Uhr in der früh da etwas
unsanft geweckt werde, schlägt das eben doch noch etwas durch. 
Freundin springt da leicht verzweifelt durchs Hotelzimmer und weiss
nicht so recht was sie machen soll. Ich hab ihr dann in einem fast 
schon militärischen Befehlston an den Kopf geknallt was sie jetzt
Schritt für Schritt macht. Seit 4:30 Uhr ist diese kleine Unpässlichkeit
nun vorbei…
Schwierige Sache, ich glaube bei den meisten anderen Frauen hätte
ich nach der Aktion eine dicke Backe. Bei uns ist da aber niemand
nachtragend und in dem Sinn gab es auch überhaupt keinen Streit oder
Diskussionen. Ich weiss das dieses „den Partner klein machen“ in
Beziehungen sehr problematisch ist. Aber es ist eben in bestimmten
Situationen, zumindest für mich, sehr schwierig so ein Verhalten dann
abzuschalten. Wir hatten dieses Thema bei der Paartherapie sehr
ausführlich beackert. In unserem Fall hab ich da zu einem gewissen
Grad die Rolle von Freundins-Mutter übernommen. Aber wir haben da im
letzten Jahr echt riesige Fortschritte gemacht! Die Sache jetzt war
da nur noch ein kleiner Ausrutscher…
Ostermontag in Jena
Den Ostermontag haben wir dann gemeinsam und ruhig in Jena verbracht.
Wir hatten nur Schwierigkeiten noch rechtzeitig das Frühstück im Hotel
zu erwischen. An Feiertagen gibts in den meisten Hotels ja bis 11 Uhr
Frühstück. Hihi, das wird bei uns meist ziemlich knapp *grins*. Dann
noch die blöde Zeitumstellung und wir schaffen es gerade so um 10:21 Uhr
aus dem Bett. Hatten dann aber kein Problem noch ein ordentliches
Frühstück zu bekommen…
Danach ging es zu einem ausgedehnten Spaziergang an die Saale, passend
heisst der Park dort auch Paradies. Es war kalt aber trotzdem traumhaft.
Danach sind wir noch ins Phyletische Museum, als Sonderausstellung wird
derzeit „biologische Invasionen“ gezeigt. Da dachte ich so bei mir, jo
das passt gerade super zu „unserem Thema“ *grins*. Sehr interessantes
kleines Museum. Exclusiv für uns gab es dann noch eine Fütterung der
Ohrenquallen… toll…
Abends ging es dann, ebenfalls thematisch passend, zum Mexikaner. Leider
mussten wir uns mit Notplätzen an einem Bartisch begnügen. Es war aber
trotzdem lecker. Kartoffelwedges als Vorspeise und danach Burritos verdes.
Mit dem Rotwein, einem Caipimara und einem Caipiroska war dann leider nix
mehr mit Tagebucheintrag schreiben :-(. Aber ich musst das nochmal ausnutzen,
den bei uns zuhause können wir leider ohne Auto so gut wie nix erleben. 
Und so als Ausklang für unseren Kurzurlaub in Jena genau richtig.
Abstecher zum OP Alpha
Am Dienstag ging es dann schon wieder zurück. Wir haben uns aber spontan
zu einem kleinen Abstecher in die Röhn entschlossen. Die Tour haben wir
auch schon mal gemacht, aber es macht eben immer wieder Spass. Und ich wollte
eben noch ein bischen Bewegung mit einbauen. Der sogenannte Observation Point
Alpha liegt an der Grenze zwischen Hessen und Thüringen in der Röhn. Gibt dort
auch ein Grenzmuseum und der ehemalige Stützpunkt der US-Army kann ebenfalls
besichtigt werden. Sehr beeindruckend, wenn man die beiden Beobachtungstürme
auf beiden Seiten der Grenze sieht. Da bekommt so ein Konflikt wie gerade 
zwischen Nord- und Südkorea gleich eine ganz andere Dimension. Die Bilder dort
im Museum sind echt sehenswert, unglaublich wie sich da NVA-Grenzsoldaten und
Soldaten der US-Army gegenseitig „aufgeklärt“ haben.
Da hab ich noch ein paar Fotos für Euch, zunächst die Beobachtungstürme, 
rechts die ehemalige „Ost-Zone“ und links am Waldrand der Turm der US-Army:
Man könnte da stundenlang an der ehemaligen Grenze entlangwandern, aber es
war wirklich eklig kalt, daher haben wir nur einen sehr kleinen Spaziergang
gemacht:
Typisch Röhn, aber schon sehr „zugig“. Wäre schön wenn wir da dieses Jahr nochmal
Zeit dafür hätten, aber inzwischen wird unsere Liste mit Orten wo wir gerne
nochmal hinmöchten immer länger:

Grünes Smilie