Nervosität vs. Gelassenheit und die Sache mit der Berufskleidung

Nervosität vs. Gelassenheit und die Sache mit der Berufskleidung

Jo, ich gebs zu – bei mir steigt gerade die Nervosität von Tag zu Tag. Aber ich
lerne auch dazu, so schlimm wie früher komme ich nicht mehr in Rotation und so
kann ich den Ball schon ein ganzes Stück „flacher“ halten.

Gestern war so ein typischer Tag, für mich persönlich lief eigentlich alles perfekt.
Aber wie bezeichnend, folgende Randgeschichte. Ich hatte in eve76 Tagebuch so am
Rande dem Erfahrungsaustausch über Ibuprofen gelauscht, dann Mittags wäre mir beim
Kunden fast eine junge Frau von der Treppe aus entgegen geflogen. Und nur ne Stunde
später bekomme ich eine WhatsApp-Nachricht von Freundin. Sie war hier in der Stadt
gestürzt und hat sich leicht an der Nase verletzt – autsch. Das ist so eine etwas
kritische Stelle in unserer Beziehung, meine Nervosität überträgt sich schnell mal
auf meine Partnerin. Wie genau und wieviel ist mir nicht immer ganz klar, aber den
Effekt kann man bei uns schon sehr oft beobachten. Da können wir uns gegenseitig
sehr schnell beim nervös machen hochtreiben. Positive Sache daran, ich bin mir dessen
bewusst und wir versuchen da auch gegenzusteuern.

Was macht mir gerade so nervös? Es sind tatsächlich die zwei Tage Workshop in Zürich.
Am Montag habe ich die geplante Agenda erfahren. Sehr straffes Programm und am Freitag
gebe ich 6 Stunden lang einen Einführungsworkshop für ein 7-köpfiges Projektteam. Die
Schwierigkeit dabei, ich hab in dem Sinn keine Zeit für die Vorbereitung dieses
Workshops. Die Kunst liegt bei so einem Workshop darin einen roten Faden zu finden
und sich nicht in technischen Details zu verzetteln. Das sind Anfänger die eine
Einführung erhalten möchten, bei dem Thema an sich könnte man locker mal so 4 Wochen
Vollzeit-Schulung ansetzen. Und nun also der Überblick in 6 Stunden, schon eine
Herausforderung wenn man in dem Sinne keine echte Vorbereitung macht :-), aber ich
krieg das hin… ist nicht das erste Mal.

Berufskleidung – ebenfalls ein schwieriges Thema, gerade in meiner Branche. Normalerweise
trage ich bei meinen Kunden keinen Anzug, nur eine gute schwarze Hose und ein Hemd.
Aber keine Krawatte oder Jackett, das liegt ein bischen an den Branchen meiner Kunden.
Der Kunde in Zürich kommt aber aus dem Finanzsektor und der erste Teil des Workshops
betrifft viele Themen und Fragen an die Geschäftsleitung. In so einem Fall bleibt einem
als externer Berater nur der Anzug, für mich kein großes Ding. Das Problem beginnt
bei den anderen Leuten die ebenfalls an diesem Workshop teilnehmen werden, unter
Technikern sind Anzüge und durchgestylte PowerPoint-Folien mit möglichst vielen
IT-Buzzwords extrem negativ besetzt. Das Geschick liegt also darn weder under- noch
overdressed zu sein.

Was ich jedenfalls zuhause vergessen habe waren die Krawatten! Ich bin dafür berühmt,
daß Krawatten bei mir eine sehr kurze Halbwertszeit haben – so schnell wie ich versaut
sonst niemand Krawatten beim Essen. Deshalb hab ich da viele von, aber daheim liegen
die echt gut. Heute Abend also gleich noch einen zweier Pack aus dem Sonderangebot
gekauft – nicht das ich da „nackig“ zum Kunden gehen muss.

Fazit meiner Erfahrung bisher, die Wahl der Berufskleidung ist nicht zu unterschätzen.
Gerade die Projekt-Konstellation dort birgt viel Potential für menschliche Konflikte,
die reine Technik steht zwar bei dem Workshop im Vordergrund, wird aber hoffnungslos
überschätzt. Es sind echt die Menschen mit denen so ein Projekt steht oder fällt.
Mal sehen in wie weit sich da mein Bauchgefühl und meine Erfahrung bestätigen werden.

Zum Schluss noch ein „sorry“ für die Lange Leitung, einige von Euch warten noch auf
eine Nachricht von mir… kommt noch, nur im Moment fällt es mir schon schwer bei
meinen eigenen Tagebucheinträgen hier am Ball zu bleiben. Hab Euch aber nicht vergessen!

Meine „Werte“ von heute->
Übersteuerung: 4
Hypoaktivität: 1
Libido: 1
Nervosität: 6
Schritte: 10.431

Dead