Kurz und knapp

Kurz und knapp

Ach, ich sollte nicht immer versuchen zurückliegende Tage und die Eindrücke
davon in einem Sammeleintrag nachzuholen. Klappt bei mir fast nie, den die
Eindrücke und Gedanken von gestern werden zu schnell von den Gedanken und
dem Erlebten von heute überholt. Daher heute nur ein paar Stichworte zu
meinen Gedanken der letzten Tage und von heute:

1. Meine Schwester musste gestern mit ihrem kleinen Sohn (3 Monate) unerwartet
ins Krankenhaus, irgendein Abszess am oder im After. Gab jedenfalls heute eine
OP mit Vollnarkose. Geht ihm aber offenbar schon wieder besser, er trinkt schon
wieder, der Schreck sitzt aber noch… uff…

2. Seit den letzten Wahlen geht mir irgendwie ein Gedanke nicht mehr aus dem
Kopf. Es geht um die Frage warum Wohlstand und Arbeit in Deutschland so
ungleich verteilt sind. Wirtschaftspolitik interessiert mich als Unternehmer
natürlich besonders. Gerade in der letzten Woche hab ich vier sehr unterschiedliche
Unternehmer-Typen erlebt: Venture-Kapitalisten, Bürokraten, Schattenwirtschafter und
verfilzte Patriarchen. In meiner Einteilung würde ich mich selbst zu den Bürokraten
zählen *grins*. Jedenfalls hab ich den Eindruck das die Wirtschaftspolitik und
die entsprechenden Regelungen und Gesetze ziemlich an der Realität vorbei gehen.
Und auch daran vorbei gehen, was wir eigentlich erreichen möchten.

3. Schamhaar-Hedonismus, dieses Stichwort schwebt mir seit einem Kommentar zu
rabis-Tagebuch durch den Kopf. Es gibt eine ganze Reihe von Themen über die ich
sehr viel nachdenke, die aber nicht unmittelbar mit mir persönlich zutun haben.
Nur irgendwie beschäftigt es einen, aber man hat keine Lösung oder auch nur eine
Idee was man machen könnte. Als Stichworte nenne ich da einfach mal Lampedusa,
Somalia und Afghanistan. Als Student konnte ich über solche Themen noch nächtelang
philosophieren, wenn ich ehrlich bin fehlen mir für sowas inzwischen die Nerven.
Ich erinnere mich noch gut daran, als Kind wurde ich immer von meinen Eltern
ermahnt, daß ich doch meinen Teller aufessen soll -> wegen der armen Kinder in
Afrika, weil die da nichts zu essen haben und sich über so ein Essen echt freuen
würden. Toll! Und jetzt, mehr als 30 Jahre später, frage ich mich – ehm?, hat
sich da auch nur ansatzweise irgendwas verändert? Oder sagen Eltern heute immer
noch so Zeug zu ihren Kindern damit die brav aufessen? Die Schwierigkeit bei mir,
ich möchte immer sofort und unmittelbar für mich persönlich Konsequenzen ziehen
können. Und da wird es eben schwierig, was sollte man den nun ganz grundsätzlich
an seinem eigenen Verhalten ändern? Haben wir in den letzten 30 Jahren aus unseren
Fehlern gelernt, oder machen wir bei jedem neuen Konflikt wieder die gleichen Fehler?
Erinnert ihr Euch noch an den Bundeswehr-Einsatz in Beledweyne?

Flop