Sport und Motivation durch Extreme

Sport und Motivation durch Extreme

Laufen am Sonntag, zum ersten Mal in diesem Jahr mehr als
10 Kilometer, genauer 10,6 km in 1 Stunde und 6 Minuten.
Tat sehr gut! An dem Tag hab ich es dann sogar noch
geschafft 11.000 Schritte zusätzlich zu gehen. Becky hatte
in einem Eintrag die Frage gestellt, wie man sich zum
Sport motivieren kann. Hab dann lange überlegt, wie
motiviere ich mich den selbst? Oder könnte man ihr nen
guten Tipp geben. Genau zu diesem Thema gibt es ja einige
Texte im Internet. Aber das ist meist alles ziemlich
oberflächliches Blabla. Auf der einen Seite stimmt das
ja alles und im Prinzip weiss es jeder schon, nur dann
die Umsetzung in die Praxis ist eben doch nicht soooo einfach
*grins*, wer kennt das nicht.

Wenn man den Texten im Internet glauben darf, ticken Frauen
und Männer in dem Punkt etwas unterschiedlich. Männer wären
da angeblich sehr leistungsorientiert. Was auch immer das
genau heissen mag und ob es nun stimmt lasse ich ebenfalls
dahingestellt. Was mir aber schon auffällt ist meine starke
Neigung meine sportlichen Aktivitäten genau zu vermessen.
Zumindest für mich ist das schon eine gewisse Motivation.

Am Sonntag hab ich mich dann auch endlich zu meinem ersten
Wettkampf angemeldet. Ein 10-Kilometer-Lauf am 1. Juni.
Bin ich mal gespannt ob das was für mich ist. Was wohl eher
nicht so mein Ding ist, wäre eine Laufgruppe. Dafür ist mein
Alltag zu unplanbar. Aber für andere Leute bestimmt eine
grosse Motivations-Möglichkeit, ein fester Termin pro Woche
und der Austausch mit anderen. Hier in der Gegend starten
gerade viele Vorbereitungs-Workshops für Läufe im Herbst.

Was bei mir als Motivation noch mit dazu kommt ist der Reiz
der Extreme. So war ich irgendwie schon immer. Ist mir nur
am Sonntag wieder besonders aufgefallen. Je schlechter das
Wetter, desto mehr Lust bekomme ich weiter zu laufen. Da
bin ich gut drin, was mir nur schwer fällt ist langfristig
bei sowas am Ball zu bleiben. Im Moment ist es für mich
kein Problem am Sonntag um 8 Uhr bei Regen 10 Kilometer zu
laufen. Das könnte in ein paar Monaten bei bestem Laufwetter,
wenn mich die Unlust packt schon wieder ganz anderes sein.

Genau diese Einstellung schlägt bei mir in vielen Lebensbereichen
durch. Routineaufgaben und ein geregelter Alltag liegen mir
irgendwie überhaupt nicht. Es sind oft die Extreme die mich
reizen und motivieren. Genau deshalb arbeite ich vermutlich
beruflich so gerne in Projekten. Also mir fällt es da einfacher
mich zu einer Kundenumstellung Nachts um 1 Uhr zu motivieren,
als tagsüber irgendwelche Routinemails zu verschicken. Diesen
Routinekram schiebe ich dann oft wochelang vor mir her. Aber
mal eben ein Konzept für ein neues Projekt machen – kein Problem.

So ist das eben mit der Motivation echt eine schwierige Sache,
den eigentlich sollte man im Leben wohl beides ein bischen
können. Routineaufgaben erledigen und auch mal ausserplanmässig
etwas umsetzen. Andererseits fahre ich so nicht schlecht, ich
treffe bei meinen Kunden sehr oft auf Leute die eben lieber
Routineaufgaben erledigen, die sind da echt verdammt glücklich
wenn ich da den anderen Teil der Aufgaben übernehme.

Um nochmal auf die Frage von Becky und die Motivation für Sport
zu kommen. Wenn ich soo richtig drüber nachdenke fällt mir das
ebenfalls extrem schwer. Wenn es rein um meine Gesundheit geht,
sollte ich mir wohl zunächst über die Stärkung meiner
Rückenmuskulatur Gedanken machen. Typisch für mich, das passende
Buch dazu liegt – natürlich – seit nem halben Jahr ungelesen
rum. Stattdessen überlege ich ob im Herbst nicht schon so einen
Halbmarathon packen könnte.

Grünes Smilie