Stürmische Erste Hilfe

Stürmische Erste Hilfe

Unter anderem wegen des „markanten“ Wetters sind wir ja extra
hier her gekommen. Für gutes „Badewetter“ wären wir sicherlich
woanders hingefahren oder geflogen. Aber es sollte eben ein
Naturerlebnis mit Meeresrauschen werden. Das markante Wetter
begrüßte uns dann gleich zum Frühstück mit einem ordentlichen
Gewitter und Graupelschauer. Danach war es sehr stürmisch,
aber es gab „fast“ blauen Himmel – Zeit für einen Spaziergang.

Das machte zunächst richtig Spass, wenn man beim Gehen gegen
den Sturm ankämpfen musste. Man kennt solche Bilder ja, der
klassische Spaziergang bei Sturm an der Strandpromenade. Wir
kamen allerdings nur ein paar hundert Meter weit, dann forderten
die Naturgewalten etwas mehr Respekt von uns ein!!! Sowas hatte
ich vorher noch nicht erlebt! Eine heftige Orkanböe!!! Gehen
war vorher schon schwierig, aber nun hatten wir schon extreme
Schwierigkeiten zu stehen. Deshalb wollten wir gerade unseren
Spaziergang abbrechen, das war einfach zu heftig.

Als ich mich umdrehte sah ich schon jemanden auf der Strandpromenade
liegen. Ein Begleiter stand noch daneben, ging dann aber weg
und ich ahnte schon – „ohje, der muß Hilfe holen“. Ich brauchte
etwas bis ich an der Stelle war. Eine ältere Frau war wohl von
dieser Böe einfach umgeworfen worden und lag nun in einer großen
Wasserpfütze mitten auf der Promenade. Ich bin dann hinter ihr
in die Hocke gegangen, damit sie den Sturm nicht direkt abbekommt.
Aufstehen wollte sie nicht mehr und hatte wohl sehr große Schmerzen.

Die Frau tat mir wirklich sehr Leid, die hatte noch dazu eine
Stoffhose an, die sich nun voll mit Wasser aus der Pfütze saugen
konnte. Bewegen wollte ich die Frau aber auch nicht mehr. Ihr
Begleiter hatte inzwischen aber wohl schon Hilfe gerufen. Selber
anrufen war an der Stelle leider nicht möglich, dazu war der Sturm
zu laut und heftig. Die Infrasturktur an dem Ort ist aber einfach
prima, schon nach ein paar Minuten kam ein Fahrzeug vom Küstenschutz
und kurz darauf der Rettungswagen. Wir haben dann noch kurz gewartet
bis die Sanitäter die Frau mit der Schaufeltrage auf ihre Trage
gehoben hatten und sind dann weiter.

Hinweis für mich selbst: ab Windstärke 10 wird das Gehen extrem schwer
und anstrengend, bei allen Windstärken darüber ist fast nix mehr möglich.

Am Nachmittag haben wir dann einen zweiten Spaziergang unternehmen.
Inzwischen hatte der Sturm etwas nachgelassen. Ausserdem haben wir
unsere Ausrüstung um ordentliche Regenhosen erweitert. Zur Sicherheit
hab ich dieses Mal meinen Regenponcho und das Erste Hilfe Set
mitgenommen. Zum Vergleich nochmal ein ähnliches Bild wie gestern.
Inzwischen hat das Wasser die 3,11 Metermarke erreicht:

Und ein paar Meter von dieser Stelle hier hatte es die Frau erwischt:

Lol