Stürmischer Aktionismus

Stürmischer Aktionismus

Eine meiner – vermutlich – etwas schlechteren Eigenschaften ist mein
Hang zum Aktionismus. So hat es natürlich auch hier bei uns in der
Gegend am Dienstag gestürmt. Wir selber hatten aber Glück und es
gab keine Schäden. Am frühen Nachmittag dann der Anruf von meiner
Mutter. Meine Schwester war für ein paar Tage im Urlaub und meine
Mutter hatte dort nun die „Hausaufsicht“ übernommen. Ergebnis des
Anrufs: der Sturm hat wohl kleinere Schäden am Dach angerichtet.
Unsere Befürchtun war nun, wenn erstmal ein paar Dachpfannen fehlen,
erhält der Sturm noch mehr Angriffsfläche. Was macht man nun?
Selbst kucken oder gleich Dachdeckerfirma anrufen?

So bin ich also ziemlich spontan zum Haus meiner Schwester gefahren.
Keine so leichte Aufgabe bei einem Orkan. Die Standardroute führt
durch ein sehr ausgedehntes Waldgebiet. Der Strum hatte inzwischen
nachgelassen, aber an diesem Tag wollte ich dort auf keinen Fall
lang fahren. Autobahn hielt ich ebenfalls für eine schlechte Idee,
also eine alternative Route über Nebenstraßen mit wenig Wald. Ging
auch sehr gut. Der „Dachschaden“ stellte sich dann als unproblematisch
heraus. Selber konnte ich da aber nichts mehr machen, die Dachpfannen
waren nämlich heruntergefallen und zerbrochen. Idee war evtl. von
einem Dachfenster aus die Pfannen wieder einzusetzen. Mein selbst
gesetztes Limit vorab war gleich: ich verwende keine Leiter und werde
definitiv nicht auf dem Dach herumsteigen. (War eine gut gewählte
Grenze – in der Gegend hat sich nämlich jemand genau bei dieser Art
Dachakrobatik schwer verletzt).

Insgesamt fällt die Aktion somit wohl eher unter den Punkt – unnötiger
Aktionismus. Zudem gabs da ein paar kleine „Informationslücken“. So
wusste ich nicht, dass die Familie meiner Schwester an diesem Dienstag
aus dem Urlaub zurückkommt. Ich war stillschweigend davon ausgegangen,
dass die über Ostern wegbleiben. Dann hatte meine Schwester in der
Zwischenzeit schon längst einen Dachdecker beauftragt – Nachbarn hatten
den Schaden schon früher entdeckt. *hihi* das meine Mutti dort
unaufgefordertes Haussitting macht, wusste ja niemand :-).

Aber genau diese Form von Aktionismus steht mir gerade selbst etwas
im Weg rum. Eigentlich habe ich beruflich gerade viel in meinem Büro
zu tun. Dinge bei denen ich Ruhe brauche und kreativ sein müsste. Aber
ständig kommen mir entweder private Sachen dazwischen oder ein Kunde
ruft an. Auch alles wichtig, aber die Bearbeitung meines Hauptthemas
kommt nicht sooo wirklich voran. Konzepte entwickeln und ungewöhnliche
Lösungen finden, dazu braucht es Ruhe, ein paar Tage ungestörte Ruhe.
Aber die gibt es eben selten. Noch dazu wenn man sich gerne ablenken
lässt… Deshalb gibts in nächster Zeit wieder mal ein paar Nachtsitzungen.
Ich liebe die Ruhe der Nacht 🙂 da rufen dann wenigstens keine Kunden
an. Und solange man es nicht übertreibt ist dies ab und an mal durchaus
produktiv.

Gestern hatte ich noch meine 10. Blutspende. Lief ohne Schwierigkeiten
super schnell ab. Ein paar Minuten und der Beutel war voll *grins*. Ob
das quasi die indirekte Hilfe von meinen Kunden ist? Als kleinen
Anreiz gabs dieses Mal wieder diese kostenlose Blutuntersuchung mit
dazu, bin also schon mal gespannt auf meine Blutwerte. Nach der Spende
sind wir dann gleich weiter zum Italiener, da gabs dann super leckere
Nudeln (Fusilli mit einer Salbei-Sauce).

So, nun muss ich schon wieder aufhören. Geht nämlich gleich auf die
längere Fahrt zu Kerstins Großeltern. Meine ehemalige Studentenheimat…
Da gibts bestimmt wieder einiges in meinem Tagebuch zu berichten.

 

Flop