Das Lauf-Fieber (X-11 Tage) und die Selbstzweifel

Das Lauf-Fieber (X-11 Tage) und die Selbstzweifel

Jo, inzwischen kann man echt von einem ansteckenden Lauf-Fieber sprechen.
Zuerst hatte ich Kerstin angesteckt, die hatte inzwischen letzten Sonntag
ihren ersten 5-km-Lauf beim örtlichen Ladies Run. War ein super Event mit
toller Stimmung. Versteht sich von selbst, dass ich da mit dabei war zum
anfeuern. Kerstins Weight Watchers Coach hat sich dann beim Lauf wohl noch
spontan vom walken zum laufen umentschieden. Tja, und dann hat Kerstin
gestern gleich noch eine Bekannte mit angesteckt. Fast schon eine Epidemie.

Mir selber wird dagegen gerade etwas Angst und Bange, nur noch 11 Tage bis
zu meinem ersten Marathon. Anfangs dachte ich, die Sache wird so easy wie
letztes Jahr der Halbmarathon. Da bin ich in der Vorbereitung bereits davor
mehrfach ähnlich lange Strecken gelaufen. Meine Schallmauer liegt da gerade
irgendwo bei 30 Kilometern, alles darüber hinaus wird richtig richtig hart.
So kommen dann doch ziemliche Selbstzweifel auf, schaff ich das? Wie schnell
soll ich laufen? Zumindest einigen YouTube-Videos nach ist das aber wohl
ziemlich normal, geht wohl jedem so.

Stellt sich natürlich noch die Frage warum ich mich nun überhaupt zu einem
Marathon angemeldet habe. Gut letztes Jahr lief das mit dem Halbmarathon
sehr sehr gut und auch in diesem Jahr war mein Halbmarathon-Lauf einfach nur
toll. Da ist natürlich die Verlockung schon groß, sich mal für einen Wettbewerb
über eine noch längere Distanz anzumelden. Da wusste ich noch nicht wie hart
der 30-km-Wettkampf werden würde. Nach dem hatte ich ernsthaft mit dem Gedanken
gespielt mich zum Halbmarathon umzumelden. Nach einiger Bedenkzeit hab ich mich
aber dagegen entschieden.

Ich hatte im Vorfeld einige Gespräche zu diesem Thema mit Kollegen die ebenfalls
laufen. Bei einigen hatte ich den Eindruck, die würden gerne nen Marathon laufen,
trauen sind aber nicht, aus Angst sich mit der dann erreichten Zeit zu blamieren.
Die Schwierigkeit beim Marathon liegt im Zeitmanagement der 12 Monate vor dem Lauf.
Um hier auf echte sportliche Zeiten zu kommen, müsste man sehr hart und lange
trainieren. Das wird eben für viele neben Beruf, Familie und sonstigen Freizeitaktivitäten
extrem schwer. Ich würde das so garnicht wollen. Aber genau da kommen wir zum
Hauptpunkt, warum ich an dem Marathon für mich festhalte.

Eine meiner eher negativen Eigenschaften ist, dass ich mir meist sehr ehrgeizige
Ziele setze. In der Theorie und Planung bin ich immer super, zur Ausführung kommt
es dann in der Regel nicht. Für mich liegt also die Herausforderung darin Dinge
abzuschließen. Wenn ich dann halt 5 Stunden oder noch etwas länger brauche und
evtl. ein paar Gehphasen einlegen muss – egal – aber es bleibt nicht mehr bei
der reinen Planung. Nächstes Jahr gibts wieder nen Marathon, da kann ich mich ja
dann immer noch verbessern, wenn ich nochmal einen laufen möchte.

Ansonsten klappt es mit dem Laufen echt super, macht Spass und liefert genau das
passende Kontrastprogramm zu meinem Beruf. Es ist echt erstaunlich wieviel man
essen kann ohne an Gewicht zuzunehmen. Im Gegenteil, kann ich mein Gewicht gerade
so halten. Mit meinem Wasserverbrauch ist es ähnlich. Jo, dann passiert es mir
inzwischen fast jeden Abend das ich nur in die Nähe des Bettes kommen muss um sofort
einzuschlafen. So leidet mein Tagebuch gerade sehr, obwohl es soviele Gedanken gäbe
die ich aufschreiben möchte.

Hoffe das ändert sich nun wieder, den nun beginnt schon die Erholungsphase für den
Marathon 🙂

Flop