Weihnachtsmarkt-Wochenende und das Tür 4 Koch- und Essstöckchen

Freitagfrüh hatte ich ein Telefongespräch mit meinem Steuerberater. Das Jahr 2014 lief echt super, deshalb lasse ich meine Einkommenssteuer-Vorauszahlung anpassen.
Ist mir lieber als dann in einem oder zwei Jahren hohe Summen an Nachzahlungen zu leisten.

Danach gings zum Kunden, war aber super ruhig. Die meisten Leute dort bauen schon Überstunden ab und kommen dann Freitags garnicht mehr. Merkt man immer sehr gut am
Füllgrad des Parkplatzes und setzts sich dann Mittags in der Kantine fort. Dann gabs noch ne Telefonkonferenz mit einem zweiten Kunden und mein „Geschäftstag“ war gelaufen.

Abends hatten Kerstin und ich Karten für eine Veranstaltung reserviert. Ein vorweihnachtliches Kabarett mit dazu passendem Menü. War super lecker und haben viel gelacht, zudem hatten wir sehr witzige Tischnachbarn die für den einen oder anderen Lacher obendrauf gesorgt haben. Hey, und gewonnen hab ich auch noch! So eine schicke rote Weihnachtsmütze, yea! Der Knüller an der Mütze, man kann das Teil wie so eine Zwergenmütze senkrecht nach
oben stehen lassen *grins*. Zählt das strafrechtlich dann schon als Exhibitionismus wenn man so über den Weihnachtsmarkt läuft?

Ich kämpfe immer noch mit meiner Eierlegenden-Wollmilchsau-GPS-Navi-Pulsuhr. Oder besser mit der dazugehörigen PC-Software. Alles garnicht so einfach wie es sein sollte. Was ich schon gelernt habe, aufwendig und entscheidend ist das verwendete Kartenmaterial. Ich versuche mein Glück mit kostenlosen Openstreetmap-Karten, leider hab ich damit keine
Erfahrung damit. Einige der tollen Karten die ich mir besorgt habe sind offenbar nicht routingfähig. Bei der für heute geplanten Route gab es einen schönen Wegabschnitt, der
wurde auf der Karte dargestellt, aber die blöde Software wollte darüber keine Route berechnen. Wir sind natürlich trotzdem diese Route gelaufen *grins*. War echt eine
super schöne neue Strecke.

Mit dem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt am See sind wir so auf 26.000 Schritte gekommen. Hihihi, die Kalorien haben wir auf dem Weihnachtsmarkt natürlich gleich wieder drauf
gefressen, da gabs einfach zu leckeres Zeug! *hach*… deshalb gehen wir da morgen gleich nochmal hin…

Passend zum Essen gibts noch das Koch- und Essstöckchen:

1. Kannst du kochen?
Schwere Frage, ich würde sie aber mal selbstbewusst mit „ja“ beantworten. Ich koche gerne und den Leuten für die ich koche schmeckt es offenbar ganz gut. Sonst würde mir meine Schwestern nicht das Weihnachtsmenü anvertrauen *grins*

2. Wann isst bei euch die ganze Familie gemeinsam?
Gut Kerstin und ich sind „nur“ zu zweit. Da ich viel beruflich unterwegs bin, können wir leider meist nur am Wochenende gemeinsam essen. Oder es gibt wieder mal eine Phase, in der ich in meinem eigenen Büro arbeiten kann, dann essen wir immer gemeinsam.

3. Was isst du zum Frühstück?
Da bediene ich mich sehr reichlich am Frühstücksbüfett im Hotel *grins*, also Müsli mit Joghurt, Brötchen mit Käse oder Marmelade/Honig/Schokolade, je nach Hotel Spiegeleier mit Brot und natürlich ganz wichtig KAFFEE…

4. Wann, wo und wie isst du in der Woche?
Mittagessen gibt es in der Kantine beim Kunden und Abends dann nochmals was im Hotel oder einem Restaurant.

5. Wie oft gehst du ins Restaurant?
So gesehen dann täglich… *ups*

6. Wie oft bestellst du dir was?
Mangels Gelegenheit nutze ich keine Lieferservice-Angebote. An meinem Wohnort gibt es nur einen Pizza-Service und Pizza mache ich inzwischen lieber selbst…

7. Zu 5 und 6: Wenn es keine finanziellen Hindernisse gäbe, würdest du das gerne öfters tun?
Nein eigentlich nicht, ehrlich gesagt würde ich lieber öfter selbst kochen…

8. Gibt es bei dir so was wie „Standardgerichte”, die regelmäßig auf den Tisch kommen?
Ja, ich liebe vegetarische Gerichte, wenn es schnell gehen muss gibt es Pasta. Pizza ist ebenfalls ein fester Standard. Etwas abgenommen haben Wok-Gerichte, da ich noch keinen neunen Wok für unseren Induktionsherd habe.

9. Hast du schon mal für mehr als 6 Personen gekocht?
Ja mit Kerstin zusammen, allerdings sehr selten, hat aber viel Spass gemacht…

10. Kochst du jeden Tag?
Leider nicht, würde ich aber gerne…

11. Hast du schon mal ein Rezept aus dem Kochblog ausprobiert?
Das Kochblog kenne ich nicht, allerdings koche ich viel nach Rezepten aus dem Internet. Wobei ich es meist nicht lassen kann die Rezepte nach meinem Geschmack zu verändern *grins*.

12. Wer kocht bei euch häufiger?
Wir wechseln uns ab und es gibt eher Diskussionen wer kochen darf, nicht wer kochen muss…

13. Und wer kann besser kochen?
Schwer zu sagen, jeder von uns hat Gerichte die er oder sie besser hinbekommt. Bei einigen Gerichten kochen wir zusammen, bei Kaiserschmarrn macht Kerstin den besseren Teig und ich brate den Schmarrn dann in der Pfanne.

14. Gibt es schon mal Streit ums Essen?
Streit nicht, aber unterschiedliche Meinungen z.B. zum Schärfegrad einer Speise…

15. Kochst du heute völlig anders als deine Mutter bzw. deine Eltern?
Ja definitiv, meine Mutter kocht nicht schlecht. Aber die Essgewohnheiten unterscheiden sich doch deutlich…

16. Wenn ja, isst du trotzdem gerne bei deinen Eltern?
Ja, aber dann mehr wegen der Gemeinschaft.

17. Bist du Vegetarier oder könntest du dir vorstellen, vegetarisch zu leben?
Auf jeden Fall! Allerdings möchte ich eben nicht komplett auf Fleisch verzichten. Ein leckeres Steak, der Lamm-Burger von heute oder der Rehbraten von gestern haben schon was für sich. Mein Fleischkonsum ist in den letzten Jahren aber sehr deutlich zurückgegangen. Ah, auch vegane Gerichte kommen bei mir immer häufiger auf den Tisch.

18. Was würdest du gerne mal ausprobieren, an das du dich bisher nicht rangewagt hast?
Die klassischen Basics der französischen Küche, die Sauce Hollandaise hab ich einmal versucht. Das ist eben schon ziemlich aufwendig und war dann doch noch nicht so wie
ich mir das vorgestellt habe. Mit einem Weihnachts-Parfait hab ich ähnliche Erfahrungen gemacht. Dieses Jahr muss die arme Crème brûlée dran glauben.

19. Kochst du lieber oder findest du Backen spannender?
Ich koche lieber und bei Kerstin ist es genau umgekehrt. So ergänzen wir uns da sehr gut.

20. Was war die größte Misere, die du in der Küche angerichtet hast?
Oh, da gibt es viele. Als Grundschul-Kind hab ich, in der Weihnachtszeit, mal Mürbteig für die Plätzchen angesetzt bevor meine Mutter von der Arbeit kam. *Hihihi*, so hatte meine Mutti die Bescherung in dem Jahr schon ein paar Wochen vor dem eigentlichen Fest. Oder der viel zu
dünn angesetzte Spätzlesteig damals in England, der ist dann einfach so durch den Hobel „durchgeflutscht“ *totlach*.

21. Was essen deine Kinder am liebsten?
Kinder habe ich keine, Kerstin mag aber fast alles was ich koche. Pizza und Kaiserschmarrn hatte ich schon, ebenfalls sehr beliebt sind meine veganen „Käse“-Spätzle…

22. Was mögen deine Kinder überhaupt nicht?
Kerstin mag keinen Milchreis und keine zu scharfen Gerichte.

23. Was magst du überhaupt nicht?
Ich mag keine Pilze und keine Innereien. Ausserdem esse ich abgesehen von Bratwurst auch keine Wurst. Mit Leberwurst kann man mich jagen… da mag ich dann selbst die veganen Ersatzprodukte nicht. Allgemein bevorzuge ich leichtere Gerichte mit nicht zuviel Fett und nicht zu wuchtigen
Saucen. Wenn es der Koch zu sehr mit Glutamat übertreibt schmeckt mir das auch nicht so gut.

Schottland (Buchlesung und Whisky) – der Rest der Woche

Jojo, eigentlich wollte ich letzte Woche ja jeden Tag einen Eintrag schreiben. Tja, spätestens am Donnerstag hat das dann nicht mehr ganz so gut geklappt. Warum nicht?

Hier im Hotel gab es letzten Donnerstag eine Buchlesung incl. Menü und Whisky-Tasting… Die Autorin von „Das Steinerne Tor“ unterhielt uns dann sehr prächtig und fantasievoll über den Abend hinweg. Und zwar las die Autorin nicht nur aus ihrem Buch vor, sondern erzählte
jede Menge über Schottland, Gälisch und natürlich Whisky). Ihr Fantasie-Roman spielt natürlich passenderweise in Schottland. Ein perfekter Abend! Und ich hab mal wieder Lust bekommen ins „Königreich“ rüberzumachen. Vielleicht nächstes Jahr? Zuerst ein Sprachkurs im Süden und dann noch ne kleine Schottland-Tour.

Freundin liest gerade das Buch (Das Steinerne Tor). Sowas ist einfach ein Erlebnis, wenn man dann gleich noch ein paar Hintergrund-Details zur Handlung im Buch erhält. So gibt es das Bed & Breakfast in dem die Protagonistin des Buches übernachtet wohl tatsächlich. D.h. wenn
wir mal nach Schottland fahren, will ich natürlich unbedingt dort mal eine Nacht schlafen.

Zu Essen gab es natürlich auch, auf dem Werbetext zu diesem Event stand nur etwas von „schottischem Gericht“, Freundin hatte schon Angst das sie nicht satt wird – man merkt wir sind in Sachen Schottland noch sehr unerfahren. Schottland-Kenner hätten bei „schottischem Gericht“ wohl eher die Befürchtung gehabt, daß es Haggis gibt. Mit sowas könnte man
mich jagen!!! Heuschrecken und Frösche gerne, aber so Zeug… boah… (Leute mit festem Magen können sich ja mal bei Google die Bildersuche ansehen *grins*).

Zu unserer aller Erleichterung gab es einen Schafsbraten (sehr lecker!). Und vor jedem Gang des Menüs einen anderen Whisky):

– Aberlour vor dem ersten Gang, der Lieblings-Whisky der Hauptdarstellerin aus dem Buch, sehr lecker und sanft. Also wer diese starke rauchig, moorige Note von vielen Whiskies nicht mag, sollte mal Aberlour propieren.

– Talisker vor dem Schafsbraten, ein deutlich kräftigerer Whisky der schon etwas in die Richtung von meinem Bowmore geht.

– Ardbeg zur Nachspeise, auch sehr interessant, hell und nach meinem Geschmack ebenfalls nicht soo heftig wie der Talisker.

Tja, da ist dann auch verständlich das es an DEM Abend nix mehr mit einem Eintrag wurde *lach*…

Freitag war ich dann eine Runde um die See laufen. Ah, übrigens die Sache mit dem Fußpilz hat sich extrem schnell erübrigt. Im Prinzip war schon nach der ersten Anwendung der Salbe so gut wie nix mehr zu sehen. Zur Sicherheit steige ich da aber nun auf Lavendelöl um.

Samstag musste ich dann leider früh raus, ich hatte um 4 Uhr einen Kundentermin, den ich aber vom Bett aus erledigen konnte *grins* – so gesehen liebe ich manchmal meinen Job… Dafür war ich dann aber den gesamten Samstag etwas müde. Samstag mussten wir ja auch noch heimfahren. Zu einem langen Spaziergang sind wir aber trotzdem gekommen.

Heute war dann schon wieder packen und die Fahrt zurück ins Hotel angesagt. Ja, eigentlich hätte man auch gleich im Hotel bleiben können und sich somit eine Fahrt von mehr als 500 km gespart. Ganz so einfach ist es aber leider nicht,
irgendwann muss ich eben doch mal die Post bearbeiten, Briefe schreiben und kurz mal im Büro einmal durchgehen. Bei mir ist es wirklich wenig „Papier“ aber ganz
ohne geht es eben doch nicht. Gerade der Steuerbescheid 2011 musste „bearbeitet“ werden, d.h. z.B. Kopien nach Steuerberater und Krankenkasse.

Der Völlständigkeit wegen noch die Schritte die ich jeweils zusammen bekommen habe.
Donnerstag: 4.199
Freitag: 11.936
Samstag: 17.122
Heute: 3.159

Wieviel Geld braucht man zum Leben?

Ist Geld wirklich ein Tabu? Keine Ahnung, manchmal kommt es mir aber schon so vor… Gut ich hatte es angekündigt, warum also nicht einfach mal im Tagebuch aufschreiben wofür man sein Geld so ausgibt. Irgendwie doch eine zentrale Frage, ich erinnere mich da gerade noch so an einen Eintrag von zika zum Thema Konsum. Also wieviel Konsum braucht Mensch um glücklich zu sein? Oder anders, muss man mindestens zweimal im Monat ins schwedische Möbelhaus fahren, um glücklich zu sein? Oder noch paradoxer, ich gebe mein hart verdientes Geld dafür aus um mich von der harten Arbeit zu entspannen *grins*. Mir gefällt es so wie es ist, aber natürlich frage ich mich schon immer wieder mal, ob es so wie es läuft richtig ist, oder ob es in 20 Jahren wohl noch genauso laufen kann…

Da muss wohl jeder seinen eigenen Weg des Geldes finden, darum hier mal total nüchtern einfach die Ausgaben für den Juni wie sie bisher angefallen sind. Ist auch nicht einfach, so eine Aufstellung aller Kosten zu machen, gerade bei mir, was ist privat und was ist für die Firma. Ausserdem lebe ich ja in einer Partnerschaft, d.h. mal kaufe ich ein und geb was aus. Es könnte aber genauso gut sein, das ich mal 14 Tage nicht einkaufen fahre.

Egal, starten wir mal mit den Fixkosten:
1. Gesetzliche Krankenversicherung: 606,84
2. Tilgung Darlehen-Haus: 520,00
3. Telekom: 49,35
4. Abschlag-Gas: 37,75
5. Grundsteuerhaus: 32,20
6. Tageszeitung: 31,2
7. GEZ: 17,98
8. Müll: 11,55
Summe Fixkosten: 1306,87 EUR

Keine Ahnung ob ich auf die Schnelle nun schon alle privaten Ausgaben gefunden habe, bei einigen Posten musste ich die Abschlagszahlungen auf den Monat umrechnen.

Dann machen wir mal weiter mit den „normalen“ Ausgaben bisher.

Samstag – 01.06.2013
Da war ich im Supermarkt Lebensmittel einkaufen, hab ich 23,33 EUR ausgegeben, damit es nicht so langweilig wird hab ich ein Bild meiner Einkaufsbox gemacht:

Danach waren wir in diesem super Thermen-Paradies, hatte ich ja schon im letzten Eintrag beschrieben. Hat super gut getan!
Eintritt: 68,00
Essen, Getränke und alkoholfreie Cocktails: 47,40

Montag – 03.06.2013
Mittagessen in der Kantine (Beilagenteller, Schokopudding, 2x Wasserflaschen): 5,25
Einkauf im Drogerie-Markt (Zahncreme, Mundspülung, Deo, Salz-Pastillen): 12,60
Essen im Hotel (Salat, Wasser und Rotwein): 11,00

Ups, und da ist der Monat gerade erst drei Tage alt und ich stehe bei den Ausgaben bei 1474,45 Euro…

Meine „Werte“ von gestern:
Übersteuerung: 3
Hypoaktivität: 4
Libido: 1
Nervosität: 3
Schritte: 14168

X-8 *** 10. SSW *** „Werden wir uns jemals wirklich sicher fühlen können?“ *** Weltuntergang

ohje, schon wieder viel zu viel im Kopf, dann wirds eben ein längerer etwas bunt gemischter Eintrag…

Hab heute Abend mit meiner Mutter telefoniert. Eigentlich wollten wir das Weihnachtsessen durchsprechen – wer besorgt was und was gibts zur Vor- und Nachspeise. Nach dem Telefonat war mir das Weihnachtessen ehrlich gesagt überhaupt nicht mehr wichtig. Hatte ja schon geschrieben das meine Schwester wieder schwanger ist, ist der zweite Versuch dieses Jahr. Läuft allerdings nicht sooo glatt, ist schon seit mehreren Wochen krankgeschrieben. Hat
ziemliche Kreislaufprobleme. Meine Mutter hat mir heute erzählt das bei der Untersuchung letzte Woche keine Herztöne zu hören waren. Ob das in der 9. Woche normal ist, weiss ich nicht. Morgen ist die nächste Untersuchung. Meine Schwester macht am Telefon einen guten Eindruck, hab nicht über das Thema mit ihr gesprochen. Aber mir gehen tausend Dinge durch den Kopf… ich find das irgendwie „brutal“.

Ich frag mich eben, warum muss Leben entstehen lassen mit soviel Brutalität verbunden sein? Zuerst muss man den passenden Partner finden, nicht einfach und oft mit viel Enttäuschung verbunden. Hat man dann nen Partner klappt es nicht mehr, oder die Leute die keine Kinder wollen bekommen welche. Tja und selbst wenn es klappt kommt gleich die nächste noch dramatischere Ebene… ich empfinde es gerade als absolut brutal. Liegt aber vielleicht an einer falschen Einstellung zum Leben. Leben ist eben kein 4-Sterne-Pauschalurlaub wo man für alles was nicht optimal läuft den Reisepreis mindern kann. Und Kinder sind eben in dem
Sinn dann auch kein Ding das man quasi so jetzt und sofort im Supermarkt „mitnimmt“ wenn es einem eben gerade gut passt.

Die kleine Ayleen in ihrem Weihnachtsstrampler ist da ein echter Lichtblick und zaubert mir dann eben doch schon wieder ein Lächeln ins Gesicht. Wenn es klappt ist es dann doch den ganzen Scheiss davor wert! Einfach herrlich!

Die Frage „Werden wir uns jemals wirklich sicher fühlen können?“ hab ich aus dem Tagebuch von Becky geklaut. Die Frage stell ich mir ständig und hängt vermutlich sehr von der persönlichen Sichtweise ab. Das Thema Sicherheit ist bei mir ja quasi ständig da nur eben bei bestimmten
Ereignissen noch viel deutlicher. Dienstag wurde mein eigener Kontroll- und Sicherheitswahn da gleich auf die nächste Probe gestellt. Die Nacht von Montag auf Dienstag haben wir ja gut bewacht mit zwei Polizeiwagen direkt vor dem Hotel verbracht. Als ich dann aber beim Kunden
war, wurde Freundin in der U-Bahn von einem Betrunkenen angepöbelt.

Das absolute Trigger-Ding für mich. Als sie mir das dann am Abend erzählt hat, hätte es mich wirklich fast umgehauen. Bei sowas gehen meine Gedanken ab wie ne Rakete. Mir ist dabei völlig bewusst das ich da total überreagiere. Aber meine ersten Gedanken sind eben dann doch irgendwie typisch amerikanisch und typisch Saubermann. Aber auch meine Kommunikation mit Freundin ist da durchaus problematisch. Einige meiner ersten Fragen hatten eben doch einen
etwas vorwurfsvollen, schuldzuweisenden Ton. „Warum hast Du nicht die Polizei gerufen?“, „Warum hast Du nicht den Zugführer per Ruftaste verständigt?“. Was unsere Kommunikation angeht haben wir da in den letzten Monaten einiges dazu gelernt. D.h. wir haben da eben dann schon auch drüber gesprochen wie wir über sowas sprechen und das meine etwas vorwurfsvollen Fragen ziemlich bescheuert sind. Bin auch nicht mehr sooo in Rotation gekommen wie es mir vor
einiger Zeit wohl noch passiert wäre.

Das mit der Sicherheit und wie sicher man sich fühlt ist echt so eine Sache. Mir ist schon klar das subjektives Sicherheitsempfinden stark von den eigentlichen realen Gefahren abweicht. Wenn man es nüchtern betrachtet war unsere Autobahnfahrt oder das nächste Fastfood-Essen wohl viel gefährlicher als ich es „gefühlt wahrnehme“. Ich kann eben auf der einen Seite diese amerikanische Sichtweise verstehen, quasi jeder „gute“ Mensch braucht eine Waffe damit er unsere Freiheit jederzeit selbst verteidigen kann. Auf der anderen Seite ist mir vollkommen klar das
diese „jeder braucht ne Waffe“-Denkweise zwangsläufig immer in einer Katastrophe enden muss.

Ja, langsam rückt der Weltuntergang ja immer näher. Erstes Zeichen: gestern Abend gabs hier im lokalen Supermarkt keine „ofenfrische“ Tiefkühlpizza – war alles ausverkauft. Hab dann gleich nach dem Wodka-Bestand gekuckt, war noch einiges da, also etwas Zeit bleibt uns noch. Wir haben
heute wie geplant schon mal unsere Vorräte an Rotwein, Olivenöl, italienische Käse und Schokolade aufgefüllt. Und falls die Welt nun tatsächlich untergehen sollte haben wir mit einer Flasche Bowmore Darkest genau den richtigen Whisky im Haus.

So und morgen hab ich Abends dann beruflich gleich noch den passenden Einklang für den Weltuntergang. Habe mich für den Vortrag “When Disaster Strikes: Real Life Lessons From the Front Lines.” angemeldet. Aus dem Inhalt:
„Find out how real organizations faced a once-in-a-lifetime disaster and got their operations back up and running when everything was in chaos around them. Learn the lessons they had to learn firsthand.

Find out what to do when you face this:
– Your office is flooded.
– The power goes out and your backup generators are running out of fuel.
– Your primary and secondary data centers fail.“

Meine „Werte“ für heute ->
Übersteuerung: 3
Hypoaktivität: 3
Porno: 1
Sex: 1
Nervosität: 3

Embarass zu nachdenklich

Abschied vom Norden (incl. Bilder)

Am Freitag war ich so weit im Norden von Deutschland wie noch nie vorher. Wir sind durch Orte mit Namen wie Fleckeby oder Gammelby gefahren. Mir gefällt die Gegend hier oben echt super, freu mich schon sehr auf unseren nächsten Besuch.

Die liebe Verwandtschaft hat hier oben ein Haus gekauft. Wird gerade umgebaut, bis Ende Januar wollen sie im neu sanierten Haus sein. Ehrlich gesagt bin ich etwas erschrocken als ich das Haus dann von innen gesehen habe. Das Haus und das Wohngebiet sind super, aber beim Baufortschritt hätte ich als Bauherr wohl ziemliche Panik. Zur Zeit ist Chaos, so ein Mix aus, wird gerade abgerissen und wird gerade neu aufgebaut. Keine Heizung, keine Haustüre, keine Klo. Die Fenster sollen auch noch neu gemacht werden. Ich mag so ne Zeltlageratmosphäre eigentlich sehr gerne, aber jetzt dann im Winter? Puh… Ist eben echt schade das wir soweit weg wohnen und dadurch eigentlich nichts wirklich helfen können.

So und zum Abschluss gibts noch ein paar Bilder. Zunächst mal der goldene Herbst in Kiel:

Dann die (leider unfertige) Laterne die wir gebastelt haben:

Mein Beitrag zum Thema „Retro“, bei diesen Fliesen in unserem Hotel-Badezimmer hab ich mich jedesmal gefragt: Koks oder LSD? Was hatten die damals wohl genommen als diese Fliesen ausgewählt wurden? Aber keine Sorge die Fliesen bei mir Zuhause sind ebenfalls aus den 70ern *grins*

Meine „Werte“ für heute:
Übersteuerung: 1
Hypoaktivität: 1
Porno: 1
Sex: 1
Nervosität: 2

Orte zum Ankommen Teil 1, Wirtschafts-Depressionen und nochmal der Babyführerschein

Obwohl ich sehr viel unterwegs bin, mache ich mir viele Gedanken darüber wo ich mal im Alter leben möchte. Hab mir auch lange den Kopf zerbrochen ob wir wirklich da wohnen sollten, wo wir jetzt wohnen. Da fand ich erst die Beschreibung des Einödhof von eve76s Eltern sehr interessant. Inzwischen hab ich ja schon an den unterschiedlichsten Orten gelebt. Im Moment bin ich ja in einem 50-Einwohner Dorf, drum fang ich mal damit an, durchaus eine Option die ich mir zum „alt werden“ vorstellen könnte.

Orte zum Ankommen Teil 1 – Das 50-Einwohner Dorf
Sehr romantisch und etwas abgelegen, meine größte Angst wäre früher gewesen das die Leute dort eine total eingeschworene Gemeinschaft bilden und Fremden gegenüber sehr reserviert sind. Ist aber überhaupt nicht der Fall, in dem Dorf leben eigentlich nur „Selbstverwirklicher“ und die wenigsten Leute sind dort geboren. In dem Ort stand heute sogar ein Auto mit Dortmunder-Nummernschild. Jeder dort hat irgendwie seinen eigenen Spleen. Der eine hat nen Pferdehof mit Reithalle, dann gibts die Alpakazucht oder einen Imker.

Vorteil, man kann in so einem Dorf für relativ wenig Geld ein Haus erwerben und wohnt dann praktisch direkt neben einer traumhaften Fallobstwiese. Das Gemüsebeet von Freundins Eltern ist etwa so groß wie der halbe Garten bei unserem Reihenhaus. Nachteil, man muss schon selber handwerklich sehr geschickt sein. Wenn man so nen alten Bauernhof über Handwerker instandsetzen lässt wird das extrem teuer. Sprich das Modell funktioniert eigentlich nur wenn man mehr oder weniger alles selber macht. Und ob man das dann mit über 70 Jahren noch machen kann und will…

Klar, es ist wirklich ruhig dort. Also Freundin fällt hier echt die Decke auf den Kopf. Man muss schon mit dem was man dort macht ausgefüllt sein, sonst gefällt es einem dort nicht dauerhaft. Ohne eigenes Auto geht dort überhaupt nix! Bus gibts, allerdings nur ein paar mal am Tag und während der Schulferien garnicht. In die nächste Kleinstadt mit Cafe und Restaurant sind es 20 Minuten mit dem Auto, die nächste größere Stadt ist eine Stunde weg. Aber man kann sich in dem Ort echt gut erholen und im Sommer laufen hier am Wochenende auch zig Wandergruppen durch. Finde ich immer interessant, wenn man dort wohnt wo andere Urlaub machen.

Hab natürlich wieder ein paar Bilder für Euch:

Wirtschafts-Depressionen
Wir waren heute quasi direkt neben der Schlecker-Firmenzentrale einkaufen. Sehr komisches Gefühl und das Schlecker-Aus sorgt dort in der Kleinstadt natürlich für etwas depressive Stimmung. Da ist nun viel in Bewegung, Geschäfte schliessen, aber es machen auch neue auf… Veränderung… aber wenn man dann in so einem halbleeren ProMarkt steht, wird man doch irgendwie von dieser depressiven Stimmung gleich mit angesteckt. Naja, hat bei uns aber nicht so lange gehalten…

Kleine Anekdote am Rande, also ich das erste mal mit dem Auto zu Freundin gefahren bin, hab ich mein Navi verwendet und stand dann damals prompt vor dem Schlecker Bürogebäude. Liegt an der Anschrift, kann man sehr leicht verwechseln *grins*

Nochmal Babyführerschein
Weil ich dazu ein paar Kommentare erhalten habe, also dieser Babyführerschein ist eigentlich nicht für schwangere Frauen gedacht. Zumindest auf dem Bild zu diesem Kurs sind fast nur Männer abgebildet. Das ist kein Geburtsvorbereitungskurs… geht nur um wickeln, waschen oder richtig halten. Für Schwangere ist dieser Kurs wirklich unnötig, als Mutter bekommt man das sicherlich im Krankenhaus oder später bei den Hebammenbesuchen ausführlich erklärt und gezeigt.

Bei uns ist die Situation ein bischen anders, haben wir heute Abend nochmal drüber gesprochen. Fazit von unserem Gespräch: wir haben beide Angst vor Kindern! Es gab vor 2 Jahren die Situation wo wir das Kind von meiner Schwester, damals 1 Jahr alt, mit dem Kinderwagen ausgefahren haben. Da fing die kleine eben an zu schreien… hat Freundin ziemlich aus dem Konzept gebracht, sie wurde eben wirklich fast panisch und hysterisch. Die Worte sind in diesem Fall nicht böse gemeint, genau diese Worte haben wir in unserem Gespräch vorher ebenfalls benutzt. Da ist schon ziemlich Unsicherheit drin… wären „wir“ gute Eltern? Können „wir“ sowas? Und wollen „wir“ wirklich?

Ein Kind wäre finanziell kein Problem für uns, Kinderzimmer hätten wir ebenfalls und dann dieses Funkeln in Freundins Augen wenn sie kleine Kinder sieht. Mir geht es ähnlich, irgendwie scheine ich magische Anziehungskräfte auf kleine Kinder zu haben, sobald die mich sehen wollen die gleich zu mir *grins* und ich finde plötzlich Frauen mit kleinen Kindern sehr attraktiv – oder sagen wir so, ich achte sehr bewusst auf solche Frauen. Kind – wäre irgendwie schon schön… Auf der anderen Seite gibt es noch zig Gründe die uns rein kopftechnisch da total blockieren…

Meine „Werte“ für heute:
Übersteuerung: 3
Hypoaktivität: 2
Porno: 1
Sex: 1

Der introvertierte Schlingpflanzendschungel

Introversion vs. Extraversion
Also ich hab ja bei diesem von Circles verlinkten Test ziemlich deutliche Werte für Introvertiertheit (Anzahl der Intro-Aussagen: 10 / Anzahl der Extro-Aussagen: 2 / Anzahl neutraler Aussagen: 2). Aus meiner Sicht kann sich ein eher introvertierter Mensch beruflich durchaus in das genau Gegenteil verwandeln. Zumindest bei mir ist das so, ich bin IT-Berater und gebe mehrmals im Jahr Schulungen oder leite Seminare. Mir macht es auch nichts aus auf einer Fachkonferenz einen Vortrag vor 600 Leuten zu halten. Sprechen gehört bei mir zum Geschäft, kommt sehr oft vor das ich wirklich 8 Stunden am Tag sprechen muss. Solange das „mein Thema“ ist und ich mich sicher fühle überhaupt kein Problem.

Bei meinem letzten Aufbaustudium gabs mal ein interessantes Gespräch mit einem „Berater-Kollegen“. Im Rahmen von diesem Studium sollten wir die Ergebnisse unserer Seminararbeit in einem Vortrag präsentieren, so mit Anzug und was halt dazu gehört. Gut kein Problem, mache ich gerne… Nach den Vorträgen kam der Kommilitone auf mich zu und meinte: „Na, Du hast wohl heute auch Dein Berater-Kostüm angezogen…“. Fand ich sehr interessant, weil vor den Vortägen wussten wir nicht, das wir beide als IT-Berater arbeiten 😉 Er hatte aber vollkommen recht, so gesehen hat mein Beruf dann wohl tatsächlich ein bischen was mit Schauspielerei zu tun, zumindest für mich.

Ich fand diesen Gegensatz bei mir jedenfalls schon immer sehr strange, kann ich bis heute nicht richtig verstehen. Der Vortrag vor 600 Leuten macht mir Spass auf sowas freue ich mich und selbst mein Lampenfieber hält sich sehr in Grenzen, aber eine Frau einfach so ansprechen und mal fragen ob sie einen Kaffee mit mir trinken würde, ufff das bekomme ich dann nicht gebacken.

Der Schlingpflanzendschungel
Bevor ich heute zu Freundin ins 50-Einwohner-Dorf fahren konnte musste ich noch etwas Gartenarbeit hinter mich bringen. Auf unseren Balkonen hatte sich in den letzten Monaten ein ziemlicher Schlingpflanzendschungel breit gemacht. Da hatte ich von Freundin den Auftrag bekommen das Zeug nun endlich mal wegzumachen. Damit ihr Euch wieder ein Bild machen könnt:

Gartenarbeit ist nun nicht soooo mein Ding, oder sagen wir besser so, etwas im Garten zu arbeiten kann mir schon Spass machen. Es ist eher ein Zeitproblem! Ich bin ja nun mal viel unterwegs und wenn ich dann mal zuhause bin, gibt es eben meist wichtigeres als diesen Dschungel zu beseitigen. Deshalb dauert es dann schon mal ewig (mehrere Wochen) bis so ne Aktion dann mal passt. Ich glaub ich muss morgen mal ausrechnen wieviele Tage in diesem Jahr ich nicht zuhause verbracht habe…

Im 50-Einwohner-Dorf
Inzwischen bin ich bei Freundin angekommen, wir haben zusammen gekocht, Wein getrunken und die Couch von Freundins Eltern eingeweiht (sehr bequem). So gesehen ein wirklich harmonischer Abend! Ich hatte ja aber in einem meiner letzten Einträge versprochen, das ich mal schreibe wenn es zwischen uns „Streit“ gibt. In dem Fall muss man „Streit“ wirklich in Anführungszeichen schreiben, weil gestritten haben wir uns nicht. Es sind alltägliche Pups-Probleme. Aber geärgert habe ich mich trotzdem ein bischen und deshalb hab ich ihr das dann auch jeweils gesagt.

Erste Situation, wir wollen noch kurz ein bischen zusammen durchs „Dorf“ laufen, es regnet leicht. Wir wollen gerade loslaufen, da sehe ich das sie keine Jacke an hat! Zuhause vergessen, autsch, für was schenke ich ihr ne neue Outdoor-Jacke wenn se die dann nicht dabei hat? Lol, is passiert kein grosses Ding, über sowas ärgere ich mich dann ca. 30 Sekunden.

Zweite Situation, wir kochen gemeinsam. Geplant ist ein Nudelgericht mit etwas Hackfleisch dran. Mein Job, Hackfleisch anbraten. Hackfleisch ist gerade in der Pfanne, da entdecke ich im Kühlschrank noch mehr Fleisch. Ganz typisch für Freundin, die offene Verpackung mit einem Rest bestem Kalbsfleisch drin. Sie wollte das Fleisch schon wegwerfen. Bei dem Thema bin ich pingelig, ich bin nicht geizig und ich kann Dinge auch wegwerfen. Aber in dem Fall ist es in meinen Augen pure Verschwendung. Naja, jedenfalls steht das Hackfleisch nun gut durchgebraten, sauber in einer Schüssel verschlossen im Kühlschrank. Und für das Nudelgericht hab ich das leckere Kalbsfleisch verwendet. Das Hackfleisch hätte ich vermutlich garnicht erst gekauft. Mit dem Hackfleisch mache ich morgen einen Eintopf mit grünen Bohnen und für Sonntag lass ich mir noch ein vegetarisches Gericht als Ausgleich einfallen.

Über Situation zwei hab ich mich ca. 3 Minuten geärgert. Keine Schimpfworte, kein rauer Ton. Aber ich halte meinen Ärger auch nicht hinterm Berg. Dauert bei uns meist ca. 5 Minuten bis wir uns auf irgendeinen Kompromiss geeinigt haben.

Meine „Werte“ für heute:
Übersteuerung: 1
Hypoaktivität: 4
Porno: 1
Sex: 1

Zuhause als Strohwitwer

Irgendwie komisch, bin ja eigentlich oft von Freundin getrennt, wenn ich viele Kundeneinsätze habe mutiert unsere Beziehung ja sogar manchmal zu einer Wochenendbeziehung. Wenn ich nun zuhause sitze und Freundin weg ist, ist dieses Trennungsgefühl irgendwie komplett anders. Das fängt schon mit der letzten Nacht an, wenn Freundin nicht da ist, dann schlafe ich immer – frech wie ich bin – auf ihrer Bettseite. So gesehen nur einen halben Meter weiter rechts wie sonst. Aber ich wache jedes Mal mit ziemlicher Desorientierung auf, ich weiss dann beim Aufwachen zunächst nicht wo ich bin. Für mich ungewohnt, ich übernachte ja viel in Hotels und da passiert mir das eigentlich nur wenn ich in einer Woche mehr als drei Ortswechsel mache. Dafür war mein Arbeitstag dann umso ruhiger. Nur Routineaufgaben und etwas Vorbereitung für die nächste Woche…

Abends war ich dann noch kurz Einkaufen, hihihi, und was für ein Zufall meine Zahnpasta ist fast alle *grins*, da konnte ich dann nicht wiederstehen und musste doch glatt ebenfalls das BioRepair-Zeug kaufen – da bin ich dann irgendwie zu neugierig. Allerdings hab ich zusätzlich noch ne normale Zahnpasta gekauft. Hui, da gibts im Internet ja wahre Glaubenskriege bezüglich Zahnpasta und deren Inhaltsstoffe 😉 Sonst nehm ich immer die Zahncreme mit Aufheller, jo vielleicht sollte ich mal weniger Kaffee und Rotwein trinken…

Im Anschluss ans Einkaufen war ich kurz bei meinem Vater und der Familie. Gab eine kurze Kaffeerunde mit kollektivem Blutdruckmessen. Mein Vater hatte am Montag wohl Probleme mit dem Blutdruck, jetzt wird ein paar mal am Tag gemessen. Angewohnheit von mir, ich kann irgendwie nie an so einem Blutdruckmess- oder einem Blutzuckermessgerät vorbeigehen ohne zu fragen ob ich auch mal bei mir messen kann. Das führt dann fast immer dazu, das jeder mal messen möchte… Da wird dann sehr viel dabei rumgealbert. Die Frau von meinem Vater war als letztes dran und da war die Stimmung schon so angeheitert das erst die dritte Messung ein halbwegs vernünftiges Ergebnis lieferte. Klar wenn man direkt bei einem Lachanfall misst zeigt das Gerät halt ne Fehlermeldung oder „Herzfehler“ an und es wird immer noch komischer… naja, mein Blutdruck passt jedenfalls 115 zu 77 😉

Wir haben ja einen echten Naturgarten, so gesehen brauchen wir überhaupt keine eigenen Haustiere. Wir haben zwei Nachbarskatzen die sich ständig bei uns aufhalten und heute hat sich sogar ein junger Igel tagsüber bei uns im Garten vergnügt:

Irgendwie hab ich schon die gesamten letzten Wochen fast keinen großen Appetit, heute gabs bei mir zwei Brezen, Gnocchi mit Tomaten-Pesto, 200ml Rotwein und drei Tassen Kaffee. Gut bei dem Wetter… und bewegt habe ich mich sogesehen heute überhaupt nicht…

Meine „Werte“ für heute:
Übersteuerung: 2
Hypoaktivität: 3
Porno: 2
Sex: 1

DAS volle Programm: Vorsätze fürs neue Jahr, Psychotherapeuten und meine Beziehung

wow, es gibt echt Tage da gibt es das volle Programm. Gut es gibt viel positives, aber auch negatives. Wobei ich nicht weiss ob man das so schwarz / weiss sehen sollte. Auf jedenfall hab ich gerade das volle Gedankenfeuerwerk und weiss echt nicht was ich zuerst „fertig denken“ soll, kommt irgendwie alles auf einmal… ohje ohje…

Als kleine Aufheiterung vorweg ein kleiner myTagebuch Witz der mir erst passiert ist, weiss nicht ob Euch das ebenfalls schon mal so gegangen ist. Ich schreibe eine Private Message in meinem Lieblingseditor, als ich mit dem Text fertig bin kuck ich auf die Zeichenanzahl: 8320. Mein Gedanke: „Mist das passt nicht mehr in drei Messages rein!“ *totlach*

Vorsätze fürs neue Jahr

Manche Leute geben sich ja am Jahresende jede Menge Vorsätze fürs neue Jahr. Hihi, ich mach das immer an meinem Geburtstag. Meine Vorsätze sind vielleicht etwas anders / allgemeiner, aber für meine aktuelle Situation genau richtig:

1. Mehr Zeit nehmen und sich Zeit lassen!
In letzter Zeit hab ich manches etwas zu schnell angepackt, hin und wieder ist es dann doch besser einfach mal nen Gang runterschalten. Es muss nicht immer alles JETZT und SOFORT sein!

2. Gelassenheit!
Bei mir musste es bisher immer perfekt sein! Dabei bin ich dann viel zu verkrampft. Im kommenden Jahr versuche ich es mal mit der 80%-Regel. Sprich 80% reichen auch, es müssen nicht immer 120% sein…

3. Offenheit!
Klar ich bin schon sehr introvertiert, das wird auch immer so bleiben. Aber ich werde zumindest versuchen mal deutlich mehr aus mir rauszugehen.
-> ohja, da gibts noch Stoff für jede Menge Tagebucheinträge! *grins*

Psychotherapeuten

Sonntag war ja der zweite Teil meiner Geburtstagsparty und da hatte ich dann auch Gelegenheit für ein Gespräch mit jemandem der sich da auskennt *grins*. Die Leute waren zwar erstaunt auf was für Ideen „ich schon wiedermal komme“. Aber war sehr interessant…! Die Theorie für so eine Zulassung wäre gar nicht sooo heftig. Allerdings benötigt man neben der Theorie auch sogenannte Hospitationsstunden, da wäre eben die Frage ob das mein Zeit-Budget hergibt 🙂

Witzige Idee am Rande – ich finde ja Ironie manchmal gigantisch interessant!!! Es gibt bei uns im Umfeld jemand der auch aus der „Psycho-Ecke“ kommt. Der hat bis vor kurzem mit drogenabhängigen Jugendlichen gearbeitet. Er war beim letzten Treffen sehr frustriert. Keine öffentlichen Mittel mehr für sein Projekt und als Folge wird dann eben die Einrichtung in der er arbeitet geschlossen. Und der hatte sich beim letzten Treffen sehr interessiert für den Einstieg in die IT-Branche interessiert *grins*.

Ich finde ja Gegensätze unheimlich reizvoll und vermutlich hat mich auch genau dieser Reiz überhaupt auf die Idee gebracht. Ich bin vom klassischen Heilpraktiker Klischee teilweise schon sehr weit entfernt! Klar ich hab schon ein paar Schüssler Salze im Schrank und ich weiss das man Globuli nicht so einfach in die Hand nehmen soll. Auf der anderen Seite bin ich aber der, der seine Aspirin früher immer mit „Flying Horse“ runtergespült hat… und ich hab heute noch so ein kleines Sortiment von rezeptfreien Schmerzmitteln in meinem IT-Berater-Einsatzkoffer *grins*.

Meine Beziehung zu Freundin

Uff das war der überraschenste und schwerste Punkt heute. Ich mach es mal zum Anfang kurz und knapp. Wir haben sehr intensiv fast drei Stunden über unser Sex-Leben und unsere Fantasien gesprochen. Ergebnis, Freundin hatte vermutlich noch nie einen Orgasmus. Oder besser sie ist sich nicht sicher… schwer, wie erklärt man wie sich ein Orgasmus anfühlt? Keine Ahnung woran es genau liegt und ob es was mit dem Horror-Erlebnis in Ihrer Vergangenheit zu tun hat (siehe mein Eintrag vom 09.06.2012). Ja, mir ist schon klar das dies vermutlich eher ne Aufgabe für Profis ist…

Mir ist gerade eher peinlich das wir solange gebraucht haben um an den Punkt zu kommen. Aus meiner Sicht gehen wir aber zumindest schon mal in die richtige Richtung. Und je intimer wir eben miteinander werden desto mehr „Dinge“ kommen dann eben nach und nach zum Vorschein.

Ist vielleicht mal ein guter Zeitpunkt um auch darüber zu schreiben warum mir diese Beziehung so EXTREM viel bedeutet. Ich hab mir schon mal ausgemalt ob ich die Beziehung auch so leben würde, wenn wir nun insgesamt keinen Sex mehr miteinander hätten. Und meine klare Antwort ist: JA!!!

Am 04.07. hatte ich geschrieben das Freundin Medizin für mich ist. Früher hatte ich schon mal die eine oder andere depressive Phase. Da ging teilweise mal ein paar Wochen nix mehr. War auf jedenfall so heftig, das aus dem Umfeld die ersten zaghaften Hinweise kamen „Vielleicht solltest Du mal zum Arzt gehen“. Hatte ich seit Freundin nicht mehr! Allergien waren lange Zeit ein riesen Problem bei mir, incl. Medikamenten-Unverträglichkeit mit 10 Tage Krankenhausaufenthalt. Mein Heuschnupfen war wirklich verdammt extrem! Inzwischen ist er echt erträglich, das war dieses Jahr noch ein paar Wochen
und dann war gut. Finde ich sehr erstaunlich…

Bei uns gibt es auch keine großen Streitigkeiten oder Krisen. Klar regt man sich mal ein bischen auf. Aber wir sprechen hier über Banalitäten wie die offene Schafskäseverpackung im Kühlschrank *grins* Ah, und das restliche Wasser im Wasserkocher stört uns beide nicht… So hab ich dann auch das Gefühl, also wenn es einen richtigen Mann für Freundin gibt, dann bin ich das!!! Ich will an Freundin keinen Besitzanspruch haben, ist bei uns auch nicht notwendig. Freundin ist schon extrem anhänglich… es passt „eigentlich“ alles. Und beim Rest kann ich sie vermutlich nur unterstützen wenn sie es möchte…

Warum ich damals für Sex mit Frauen bezahlt habe – Teil 1

rabi scheint das Thema Prostitution nicht mehr los zu lassen. Mir geht es ehrlich gesagt ganz ähnlich. Allerdings liegt es bei mir eher daran, weil ich in meiner Vergangenheit eben schon mal für Sex bezahlt habe. In meinem Eintrag „Wenn Männer Frauen kaufen“ hatte ich darüber schon mal geschrieben. Ich
mache jetzt nochmal einen Eintrag zu dem Thema, weil ich merke das einige myTagebuch-Leser wohl eine falsche Vorstellung haben wie es ist, wenn man dafür bezahlt. Gut über den „allgemeinen“ Fall kann ich nicht schreiben, weil es für das Thema keinen Normalfall gibt. In meinen Kommentaren hab ich ja schon versucht zu betonen das dieses Thema eine enorme Breite haben kann, wenn man von der richtigen Seite aus draufschaut. Das Einzige
was ich hier tun kann ist drüber schreiben wie es bei mir war und warum.

Vorbemerkungen

Das Thema Prostitution wird in den Medien hin und wieder sehr verharmlosend dargestellt. Ich kann hier nur über meine Erlebnisse schreiben. Dies ist sicherlich eine ganz bestimmte Luxusvariante von Prostitution. Mir ist vollkommen klar das eine Frau die im Winter auf dem Strassenstrich steht und dann zu irgendwelchen Leuten ins Auto steigen muss unter deutlich schlechteren Bedingungen arbeiten muss. Was ich allerdings zunächst vermeiden möchte ist eine Wertung meinerseits. Ich finde eine Bewertung steht mir so nicht zu, d.h. das ist in dem Fall die Aufgabe des Lesers wie er die Sache selbst bewertet.

Mit Rationalität kann man dieses Thema meiner Meinung nach nicht greifen. Es geht um Menschen und da führt eine allzu rationale Sichtweise eben schnell dazu das es sehr entwürdigend wirkt. Wenn ich da Berichte lese das das Arbeitsamt einer arbeitlosen Kellnerin schon mal einen Job im Bordell vorschlägt und mit Leistungskürzung droht. Oder die alleinerziehende Mutter von zwei Kindern die ihren Kredit nicht mehr bezahlen kann bekommt dann eben schnell mal, so unter der Hand, den Tipp vom nette Bankberater im feinen Anzug: dann gehen sie doch anschaffen. Klar ist ja ein Job wie jeder andere auch! Wir leben ja in einer aufgeklärten Welt. Rein rational kann man das bestimmt so sagen. Aber mir schnürrt es dabei schon den Magen zusammen und mir wird schlecht…

In den Kommentaren zu rabis letztem Eintrag kam sinngemäß die Frage: Welcher Mann hätte es schon gerne wenn die eigene Tochter, Mutter, Ehefrau eine Nutte wäre? Sehr gute Frage an der man die Doppelmoral erkennt. Mich macht diese Frage ganz ehrlich sprachlos. Aber den gedanklichen Konflikt muss ich nun vermutlich aushalten!

Emanzipation ist mir wichtig und das war es auch damals schon. Ich habe es nie so empfunden das ich nun auf Zeit einen Menschen kaufe und dann quasi als Sexsklavin benutzen kann wie es mir gefällt. Für mich waren diese Frauen auch keine Objekte mit Loch an denen man sich hemmungslos abreagiert.

Mein Motiv – Warum bezahlt „man“ dafür?

Warum hab ich damals für Sex bezahlt? Dazu muss ich glaub etwas weiter ausholen. Ist mir aber wichtig, weil DAS eigentlich der Dreh- und Angelpunkt ist. Und vermutlich auch der Punkt an dem man ansetzen müsste wenn man an den Umständen der Prostitution etwas verändern möchte. Ich versuche ganz am Ende ein paar Schlussfolgerungen dazu…

Mit 18 Jahren, gleich nach dem Abitur, bin ich ins Studium eingestiegen. 500 km weiter weg, weil ich es zuhause ehrlich gesagt nicht mehr ausgehalten hatte. Die Scheidung meiner Eltern war zu dem Zeitpunkt in der Endphase (nach so 10 Jahren hin und her). Freundin hatte ich nicht und so hat mich zuhause nix mehr gehalten. Was mir bei diesem Schritt nicht klar war: im Prinzip gibt man damit auch seinen kompletten alten Freundeskreis auf. Zumindest bei mir war es so. Klar lernt man im Studium neue Leute kennen, aber wirklich enge Freundschaften entstehen da nur sehr selten.

Damals war ich DER Vollblut-Techniker. Also technische Fachrichtung im Studium, Frauenanteil in meinem Fach war damals null. Als klassischer Nerd hat mir das zunächst auch nix ausgemacht. Bei den ersten Praktika ging das dann gerade so weiter. Mir ist zwar schon aufgefallen, ups, wo sind den auf einmal die ganzen Frauen hin? Eine gewisse Zeit kann man die Einsamkeit dann ja doch irgendwie verdrängen. Neuer Computer, neues privates Programmierprojekt…

Mein Berufsleben – gleiches Spiel. Tiefe Technik, ohne weiblichen Kontakt. Zu dem Zeitpunkt hätte ich schon gerne eine Frau an meiner Seite gehabt. Aber wie kennenlernen? So nach dem vierten Umzug war der Kreis von Freunden und Bekannten echt klein. Zum anderen bekommt man dann vom Arbeitgeber tolle Angebote wie man sich mit Arbeit von den privaten Problemen ablenken kann. Da pendelt man dann eben lieber für ein Jahr zwischen Japan und Deutschland hin und her und erntet Bewunderung und Anerkennung. Und im Jetlag verschwindet dann irgendwann auch mal die Sehnsucht nach einer Frau…

Bei meiner zweiten Arbeitsstelle hab ich den gleichen Fehler wieder gemacht. Die grosse Dot-Com-Blase *grins*. Da war ich in Zürich. Damals hab ich es noch als Auszeichnung gesehen – quasi die Elite – die auch am Wochenende sau geilen Code entwickelt. Frauen gabs auch da nicht. Unser Tagesablauf damals:

8:30 Gemeinsames Frühstück im Hotel
10:00 Start im Projekt beim Kunden
21:00 Gemeinsames Abendessen mit dem Projektteam beim Italiener um die Ecke

Das Projektteam ersetzt Familie und Freunde. Frauen lernt man so natürlich nicht kennen. Das ist ein schleichender Prozess, man merkt zunächst garnicht das im Prinzip kein Privatleben mehr übrigbleibt. Am Ende ist man dann vollständig im Kollektiv assimilierter IT-Borg.

Zur der Zeit war ich Ende zwanzig und die Torschlusspanik setzt ein! Ich habe dann sehr intensiv versucht Frauen kennenzulernen. Hat aber irgendwie 2 Jahre lang nicht geklappt. Ich hatte damals den Eindruck das alle Frauen viel zu hohe Anforderungen stellen. Anforderungen die ich so nicht erfüllen konnte. Was mir damals nicht klar war, meine Anforderungen an meine potentielle Partnerin waren vermutlich ebenfalls deutlich überzogen. So konnte es im Prinzip nix werden. Mein Frust wurde mit der Zeit immer größer. Ich konnte es einfach nicht fassen. Ich war beruflich erfolgreich, kein Vollidiot und Benehmen hatte ich auch. Nur warum will keine Frau was von mir wissen? Mit dem Glauben an die eigene Perfektion schiebt man dann eben die Schuld schnell auf „die Frauen“ ab…

Und irgendwann kam dann eben aus einer Laune heraus die Entscheidung: Gut dann bezahl ich halt dafür…

So gesehen treffen Chimairas Ausführungen zu den Motiven, warum Männer dies tun, voll zu. So betrachtet war es in der Tat Bequemlichkeit.

Da der Text wohl etwas zu lang wird, teile ich den Eintrag in zwei Teile. Dann ist es etwas einfacher zu lesen… und zudem steigt die Spannung 🙂