Berateralltag – mein „told you so“-Karma

Hihi, ich hatte es ja schon geahnt. Waren die letzten Tage ziemlich ruhig, haben mich meine Kunden heute dafür umso mehr genervt. Wird demnach mal wieder Zeit über meine Kunden abzulästern und etwas aus meinem Berufsalltag zu erzählen *grins*. Als Vorinfo, inzwischen kann ich nur zu gut verstehen, dass rabi nicht mehr in der Bank arbeiten wollte. Ich komme immer mehr zu dem Schluss, jo, das hätte ich vermutlich genauso gemacht. Aber mal der Reihe nach.

Unternehmensberater oder Consultants haben nicht gerade den besten Ruf, meist verbindet man damit Dinge wie Raubtierkapitalismus und Stellenabbau. Ganz von der Hand zuweisen ist es nicht, den Leute wie ich kommen eben oft ins Spiel, wenn sich in Unternehmen größere Veränderungen abspielen. Wobei ich bin Technischer Berater, d.h. ich kenne mich mit bestimmten Systemen und Lösungen besonders gut aus. Mein Job besteht dann eigentlich nur darin, meinen Kunden zu zeigen wie man System X oder Y richtig einsetzt. Interessant daran, obwohl ich demnach nur mit Technik zu tun haben sollte, spielt die Technik selbst eine eher untergeordnete Rolle. (Ich vermute inzwischen habe ich alle Leser genug verwirrt *grins*).

Mein aktueller Kunde, eine schweizer Bank, hat letzten Freitag den Pilotbetrieb für ein System gestartet. Diesen Freitag war die Nachbesprechung für diesen Projektmeilenstein. Technisch hat der Start in diesen Pilotbetrieb ganz gut geklappt und die Punkte aus meiner Verantwortung waren perfekt. Richtig glücklich war trotzdem niemand, das Projekt hatte mehrere Monate Verspätung und war noch dazu „over Budget“, sprich es wurde deutlich teurer als angenommen. Das machte mich ziemlich säuerlich, den genau davor hatte ich vor Monaten mehrfach gewarnt.

Die Schwierigkeit bei diesen Projekten, es müssen immer viele Unternehmen und Personen mit komplett unterschiedlichem Fachwissen zusammenarbeiten. Bei diesem Projekt gibt es ein ziemliches Ungleichgewicht zwischen fachlichem und technischem Wissen. Das Kernteam des Projekts bestand fast ausschließlich aus Leuten mit Bank spezifischem Hintergrund. Ergebnis, das Projekt hat sich aus technischer Sicht immer für den Rolls-Royce entschieden. Für Leute wie mich zunächst ein gefundenes Fressen, bei so einer Ausgangslage kann man ordentlich Geld verdienen. Diese Einstellung wäre mir nur leider viel zu kurz gedacht und führt Projekte leider sehr oft in die Krise.

Was die Leute leider total unterschätzen, ist die Komplexität und letztendlich der Preis der für die Gesamtlösung zu bezahlen ist. Beispiel, ein System für die Verarbeitung von Zahlungen in einer Bank soll natürlich rund um die Uhr, 7 Tage die Woche laufen. Bedeutet dann aber auch, als Firma muss ich genug Leute einstellen und ausbilden lassen, damit dann rund um die Uhr auch ein Spezialist da wäre, der das System betreut. Im konkreten Fall, müsste mein Kunde ca. drei Mitarbeiter für jeweils 15 Tage auf Schulung schicken um zumindest mal das Basis-Know-How zu erwerben.

Jo klar, eigenes Personal ist teuer, wenn man sich aber konsequent für die komplexeste Lösung entscheidet, kommt man eben nicht umhin auch zusätzliche Leute einzustellen. Negativbeispiel wie man es, aus meiner Sicht, nicht machen sollte. Die IT-Abteilung des Kunden ist eh schon hoffnungslos überlastet, dies hab ich dem Kunden mit sehr mahnenden Worten monatelang immer wieder gesagt. Vor zwei Wochen gabs dann ein technisches Problem, was wohl das Fass zum überlaufen gebracht hat. Jedenfalls ist wegen dieses Problems ein Kleinkrieg zwischen zwei Abteilungen eskaliert, jo als Externer steht man da daneben und muss mit ansehen, wie sich die Leute quasi selbstzerfleischen.

Solche Kleinkriege erlebe ich oft, für mich ein Zeichen, dass die Kunden hoffnungslos überfordert sind. Ende vom Lied, der Gruppenleiter der IT-Abteilung hat ne offizielle Verwarnung erhalten. Noch so eine Sache und der Mann hat seine Kündigung in der Hand. Finde ich mehr als unschön, ich arbeite sehr ungern mit Leuten zusammen, denen man vorher die Pistole auf die Brust gesetzt hat. Ich hätte es besser gefunden, der Kunde hätte die Sache ernst genommen und sich gefragt, warum sind meine Mitarbeiter so überlastet und überfordert, was können wir dagegen machen. Hab ich dem Kunden so gesagt, mein Argument wurde aber nicht akzeptiert. Gegenargument: eine Führungskraft muss so einen Druck aushalten können. Klar, schon, aber mit der Einstellung wird es aus meiner Sicht schwierig dauerhaft gutes IT-Personal zu halten.

So nun bin ich aber schon im Erholungswochenende angekommen – bei Kerstin auf der Alp:
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Ein Tag zum ausruhen, aber trotzdem müde

Jo, heute war endlich mal ein Tag zum ausruhen. Nur irgendwie bin ich nun trotzdem hundemüde. Eigentlich war heute wirklich „nix“ los, insbesondere nix was man in einem Tagebuch festhalten müsste.

Aber ich mach trotzdem nen Eintrag, ich vermute mal selbst für „nix“ und „ruhig“ gibt es sehr unterschiedliche Auffassungen.

Vormittags war ich in meinem Büro und hab mich um ein paar Nacharbeiten für die Buchhaltung gekümmert. Zum Mittagessen gabs gebratenen Reis mit Gemüse. Danach gings zum Baumarkt, ich hab Rindenmulch für einen Autostellplatz besorgt. Den musste ich etwas aufhübschen, der Platz ist „fast“ unbefestigt, funktioniert aber perfekt.

Danach nochmal ne kurze Runde im Büro, ein Abendspaziergang und Rote Bete Salat mit Käsebroten als Abendessen.

Mehr war es wirklich nicht, unspektakulär, vielleicht langweilig – aber für mich hat es super gepasst. Alltag eben und nicht mit einem Actionfilm zu vergleichen *grins*.

Katzenklo, Katzenklo ja das macht die Katze froh

Jo, ein typisch gut gefüllter Wochenstart. Die obligatorische Telefonkonferenz mit dem Kunden um 8:30, dann für den anderen Kunden eine Installationsanleitung erstellt. Pünktlich um 12 Uhr gabs Mittagessen im Garten – Mienudeln mit Gemüse. Danach ein kurzer Spaziergang und dann ab unter die Dusche. Um 14 Uhr hatte ich eine längere Besprechung mit einem Kollegen in dessen Firma. Abstimmung zum weiteren Vorgehen, was empfiehlt man dem Kunden wie… Um 18 Uhr war ich wieder daheim und hab mich um den Garten gekümmert.

Bei dem Wetter heute war kollektives Rasenmähen angesagt. Mein Traum ist ein möglichst naturbelassener Garten, ich brauche keinen Englischen Rasen und auf Linie getrimmte Sträucher. Bei uns wächst das Zeug so wie es will und Tiere sollen sich wohlfühlen. Wir haben Igel, Mäuse, Vögel und ab und an Fledermäuse. Genial…

Die Sache hat natürlich einen Haken, echte Natur wird es in so einem kleinen Garten natürlich nicht geben. Ganz ohne Pflege würden wohl sehr schnell ein paar dominante Pflanzenarten die Garten einfach zuwuchern. Ich mag auch die vielen Katzen, die unseren Garten zu ihrer Wahlheimat auserkoren haben. Nachteil hier, unser Garten dient offenbar als Katzenklo für sämtliche Katzen im Umkreis. Bevor ich mit dem Rasenmähen starten konnte, musste ich einige Häufchen beseitigen.

Da muss ich mir echt noch was einfallen lassen. So ein Kräutergarten wäre echt ne coole Sache, da hätten wir im Garten sogar schon einige prächtige Kräuterpflanzen. Nur die Kräuter möchte ich nicht mehr bei mir auf dem Tisch haben. Hab die Katzen schon öfter beobachtet wie sie ausgerechnet an meinen Kräutern ihr Revier markieren – Natur und Bio is super, aber ehm, jo, gibt da schon Grenzen *urgs*.

Sei es drum, als ich dann die letzten Sonnenstrahlen des Tages auf meiner Terrasse ausgekostet habe, sind innerhalb von 5 Minuten drei Katzen an mir vorbei. Jo, is schon schön…

Danach gabs noch etwas Brot und Anti-Pasti, tja und schon ist der Tag gelaufen…

Die vergessenen Hemden + allgemeines Update

Ohja, gerade ist es „etwas“ zuviel, den eigenen Grad der Verpeilung sieht man dann meist an wichtigen Dingen die man vergessen hat. So ging es mir diesen Sonntag auf dem Weg ins Hotel. Oh Mist, ich hab meine Hemden vergessen! Gut dieses Wochenende war einfach komplett anders als sonst. Vorausschauend hatte ich meine Hemden nämlich schon am Freitag fertig gebügelt. Sonst mache ich dies immer erst am Sonntag. Samstag war für eine Taufe verplant und Sonntag wollte ich auf dem Weg ins Hotel noch einen Besuch bei Kerstin einbauen. Hat soweit alles super entspannt geklappt – nur eben die Hemden, tja, die hingen einsam und verlassen an der Stange daheim. Nicht sooo schlimm, die Hemden sind bei meinen Kunden kein Muss.

Irgendwie gerade eine sehr komische ungewohnte Situation. Mir persönlich geht es mega gut, ich hab absolut keine Gründe über die ich tatsächlich klagen könnte. Es ist einiges zu tun, auf der anderen Seite sind genau das die Einnahmen meiner Firma. Nein, alles im grünen Bereich. Das Problem ist eher, dass es bei Kerstins Familie alles andere als rund läuft. Keine Ahnung wie ich das in einem Tagebuch am besten verarbeiten soll. Meine Strohwitwerschaft ist gerade schon wieder zu Ende, dafür wird sich das eben in nächster Zeit noch einige Male wiederholen.

Ansonsten habe ich zunächst nur ein paar kleine Updates, für die ernsthaften Themen und Gedanken bin ich gerade etwas zu müde…

Fangen wir mal mit meinen Kombuchapilz an, der hat sich inzwischen prächtig vermehrt. Das entstandene Getränk schmeckte ähnlich wie der Kombucha den man fertig kaufen kann. Etwas herber, aber auch natürlicher und nicht so süß. Hier mal ein Bild von meinem Pilz:
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Spaziergänge gab es auch noch einige, unter anderem in den Weinbergen nach dem Einsatz beim Kunden. Hier sieht man, wie stark die Weinbauern die Reben zurückschneiden:
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Und noch ein Bild von heute, an dem Reh komme ich oft vorbei. Das Tier wurde als Kitz von einem Hund schwer am Hals verletzt, deshalb lebt es nun in diesem Gehege. Hihi, das freut sich immer wenn jemand vorbeikommt:
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Tja, in meinem Lauftraining muss ich mich langsam wieder auf den Weg hoch zu 21 Kilometern machen. Nicht mehr lange und der Halbmarathon des Jahres steht an. Diese Woche steht der Wechsel von 13 km auf 15 km an, zumindest nach meinem selbstgezimmerten Trainingsplan. Mal sehen was draus wird…

Das soll es schon gewesen sein, ich hoffe, ich komme diese Woche noch zu ein paar Einträgen. Gedanken gäbe es viele die mal einen Eintrag wert wären…

Die Zeit rast – wiedermal

uff, morgen ist schon wieder Donnerstag. Anfang der Woche hatte ich noch jede Menge Träumchen, was ich noch alles in die Woche „einbauen“ könnte. Jo, davon wird dann wohl doch das eine oder andere auf nächste Woche warten müssen.

Die Woche ist irgendwie durchwachsen und fühlt sich noch nicht richtig ausbalanciert an. Die Arbeit „tröpfelt“ so vor sich hin. Es gibt gerade keine grossen Erfolge zu verbuchen. Aber auch keine negativen Dinge. Im Prinzip läuft es gerade richtig gut.

Speiseplan hab ich immer noch keinen, bisher bin ich noch beim Reste vom Wochenende verarbeiten und mein Kühlschrank ist noch lange nicht leer. Ich wollte eigentlich ein paar der Rezepte aus dem Clean Eating Kochbuch testen, aber bisher hatte ich noch keine Zeit mir die genauer anzusehen.

Mit dem Lauftraining klappt es gerade sehr gut, bin gerade dabei wieder hoch auf 15 Kilometer zu kommen. Tja, heute war das Wetter nicht mein Freund. Kaum wollte ich loslaufen, hatten wir hier starken Regen und Gewitter. Hihihi, hab beim Deutschen Wetterdienst gekuckt, in ganz Deutschland gabs keine Unwetterwarnungen – NUR so ne kleine Insel hier im Süden, da war „Orange“ – Warnung vor starkem Gewitter. Jo, Regen ist ne Frage der Motivation, aber bei nem starken Gewitter muss ich dann auch nicht mehr raus zum Laufen. Dann eben ne Stunde später. Laut meiner Fitness-App liegt mein Kalorienverbrauch diese Woche schon sehr deutlich über 2.500 kcal pro Tag.

Viel mehr gabs heute nicht, keine spektakulären Vorkommnisse. Müde bin ich zumindest, von daher gute Nacht…

Ernährung in Bildern

Beruflich stecke ich gerade in einer Hochlastphase. Vorteil, dieses Projekt kann ich von meinem eigenen Büro aus bearbeiten. Nachteil, dadurch ergibt sich ein ziemlich geringer Abstand zwischen Arbeit und Privatleben. Die Gefahr ist groß, kein Ende zu finden und dann von sehr früh bis spät in die Nacht zu arbeiten. Jo, das ist dann der Preis der Freiheit und der Punkt wo man sich selbst sehr genau Grenzen setzen muss.

Klar sind auch meine Gedanken teilweise bei den Anschlägen in Brüssel. Nur der Fluchtrucksack ist ja schon seit den Anschlägen von Paris gepackt. Und seit den Vorfällen an Silvester bin ich noch aufmerksamer was Menschenansammlungen angeht. Eine wirkliche Steigerung ist da so vermutlich nicht mehr möglich. So auch nicht wünschenswert – wenn man sich nach solchen Anschlägen aus Angst für ein Leben im Bunker entscheiden würde, hätten die Terroristen wohl ihr Ziel erreicht. (Notiz an mich selbst: ich sollte nochmal einen Eintrag zum Thema Sicherheit schreiben, vermutlich mit eine Berufskrankheit.)

So aber nun zum eigentlichen Thema – Ernährung. Bei myTagebuch.de haben ja gerade einige Autoren über dieses Thema geschrieben. Es ist wohl schon einer der zentralen Punkte bei uns Menschen, etwas was sich offenbar auch zu unserer Identität dazugehört. Vielleicht werden Diskussionen zu diesem Thema deshalb oft so emotional / leidenschaftlich geführt. Ich dachte mir, ich dokumentiere einfach mal was ich im Verlauf eines Tages so zu mir nehme und zu welchen Zeiten…

Anmerkung vorab, ich mache keine Diät und ich versuche auch nicht im klassischen Sinn mein Gewicht zu reduzieren. Ich beobachte mein Gewicht und versuche mich an einer bewussten gesunden Ernährung. Ich verbiete mir nix, finde aber das eine oder andere Ernährungsexperiment super spannend. Letzte Anmerkung, laut der App meines Schrittzählers habe ich gestern 2.558 kcal verbraucht und hab 12.419 Schritte zurückgelegt. Und hier nun was ich an Energie zugeführt habe…

Den ersten starken Kaffee gabs um 7:32 Uhr:
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Um 8:28 Uhr gleich noch einen:
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Meine erste Portion Michkefir ist fertig (10:36 Uhr), ich hab den Kefir zunächst mal vorsichtig in einem Glas getestet:
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Der Kefir ist zukünftig für meine grosse Portion Müsli gedacht (10:40 Uhr):
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Hier mein komplettes Frühstück mit grünem Tee, Banane und dem Müsli (10:52 Uhr – ungewöhnlich spät):
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Um 12:32 Uhr gabs dann schon Mittagessen hinterher – Vollkornnudeln mit – Bärlauch und Aubergine:
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Nachschlag um 12:43 Uhr, wirklich sehr lecker:
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Nachtisch mit Kaffee und Obst um 14:27 Uhr:
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Um 16:06 Uhr wieder ein Kaffee zwischendurch, der Nachteil von Kaffeemaschinen wo man nur auf den Knopf drücken muss, man trinkt automatisch viel mehr:
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20:36 Uhr, Abendessen mit Rotwein und hinterher Tee. Das Brot haben wir natürlich geteilt und von dem Käse und dem Tomatensalat hab ich dann schon nicht mehr alles geschafft:
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Jo, das war es auch schon… also ich war sehr gut statt *grins*.

Tagebuchschreiben + Flüchtlinge + Leitkultur + Testvideo

Ohje, ich hab die volle Schreibblockade – zuviele Gedanken gleichzeitig im Kopf. Deshalb versuche ich nun einfach mehrere schwere Themen in einem Tagebucheintrag zu verwursteln. Geht vermutlich schief, aber egal, Hauptsache ich hab wieder etwas mehr gedankliche Luft.

Bei myTagebuch.de gabs ein paar, für mich, sehr spannende Einträge. Ich habe mir nach dem Lesen einige Gedanken über das Tagebuchschreiben gemacht. Warum und wie schreibt man und eben über was. Ich für meinen Teil versuche die Gedanken möglichst 1:1 in Worte zu fassen. Rechtschreibung, Grammatik sind gut und wichtig, stören mich da aber eher. Ich verfasse eben genau keine redaktionellen Artikel. Mir geht es um eine möglichst unverfälschte „Datensicherung“ meiner Gedanken. Was Jason Travis oder Hans-Peter Feldmann mit dem Inhalt von Handtaschen künstlerisch umsetzen, versuch ich zumindest im Ansatz mit den eigenen Gedanken, oder mal dem einen oder anderen Bild meiner Einkäufe.

Gefühlt spitzt sich die Flüchtlingskrise hier in der Gegend gerade zu. Es gibt einen konstanten Strom von Berichten wo Flüchtlinge Frauen sexuell belästigt haben. Da bedroht ein Flüchting Joggerinnen mit einem Messer, hier werden Mädchen im Schwimmbad begrapscht und auf YouTube gibts Videos wie sich Flüchtlinge in der U-Bahn übel daneben benehmen. Die andere Seite ist eine nun offenbar ziemlich flächendeckende und offen rassistische Ausgrenzung der Flüchtlinge. Spätestens seit Sylvester haben die Leute Angst und diese Angst wird sehr offen nach aussen gezeigt! Von Integration kann man da gerade nicht mehr sprechen, es spricht zwar noch niemand so aus, aber ich würde sagen es geht gerade eher darum schwerere Straftaten zu verhindern. Von den Lokalpolitikern möchte niemand brennende Flüchtlingsunterkünfte, is schlecht fürs Image und passt nicht zur propagierten Familien- und Kinderregion, da hört der Unterstützungwille dann aber „gefühlt“ auch schon auf. Hier im Ort wird gerade eine zweite Unterkunft für Flüchtlinge vorbereitet (ein ehemaliger Swingerclub *grins*). Seit Freitagnacht steht vor dem Haus ein grosses Schild mit der Aufschrift „Nein“. Ein Telefonat mit meiner Mutter hat meine Beobachtungen bestätigt, die Situation ist hier in allen Orten so. Flüchtlinge können nicht mehr zum Einkaufen oder auf den Fussballplatz gehen, ohne offen angefeindet zu werden. In einem der Nachbarorte gröllt Nachts der Mob ausländerfeindliche Sprüche vor der Flüchtlingsunterkunft und in einer nahegelegenen Kleinstadt versucht ein angetrunkener Typ mit dem Messer in die Unterkunft reinzukommen. Jo, und ebenfalls in der Region gab es letzte Nacht einen Brand in einer geplanten Unterkunft.

Die Politik hier steht da gerade wie paralysiert daneben. Es gibt zwar blöde Pseudodiskussionen über verschärfte Gesetze, aber wenig Pragmatismus. Im Prinzip bräuchte man deutlich mehr Sozialarbeiter, zum einen um den Flüchtlingen zu helfen, aber auch um uns und unsere Ängste zu betreuen. Den eigentlich hätten wir hier im Ort noch einiges an Wohnraumkapazität für Flüchtlinge. Da wäre z.B. ein großes leerstehendes Gebäude bei einem Altenpflegeheim. So müssten eigentlich schon mal ein paar Hundert Flüchtlinge weniger in Zelten oder Turnhallen ausharren. Es wäre eben eine Frage von Geld und professioneller Betreuung. Aus meiner Sicht aber deutlich besser, als aktuell Flüchtlinge z.B. in eine Stadt wie Berlin zu schicken. Einzig der politische und gesellschaftliche Wille fehlt da gerade komplett.

So nun versuche ich aber die Kurve zurück zu meinem Tagebuchschreiben-Gedanken zu erwischen. Morgen läuft unsere nächste Aktion mit den Flüchtlingen. Wir nehmen zwei mit auf den Rosenmontagsumzug in der nächsten Kleinstadt. Ich hoffe das Wetter macht uns da morgen keinen Strich durch die Rechnung. Gut unsere Faschingsbegeisterung hält sich sehr in Grenzen, Kostüme und Verkleidung sind nicht so unser Ding. Aber zumindest den kleinen Rosenmontagsumzug kucken wir dann doch seit ein paar Jahren an. Danach gibts immer ein paar Krapfen (Pfannkuchen, Berliner…) und das war es dann mit Fasching. Das wäre dann auch meine persönliche Integrationsstrategie für die Flüchtlinge. Also von meiner Seite aus keine „Spezialaktionen“ nur für die Flüchtlinge, sondern eher versuchen die Flüchtlinge ab und an einfach „mitschleppen“. Für eine komplette Patenschaft einzelner Flüchtlinge fehlt mir leider die Zeit und Erfahrung. Der Helferkreis hier im Ort macht da sehr viel, aber da ich beruflich viel unterwegs bin ist es für mich schon schwer den Kontakt mit diesen Helfern zu halten.

Um nun die Verbindung zwischen Tagebuch und Flüchtlingen endlich zu schaffen, mir geht es um die Darstellung und Dokumentation dessen was uns ausmacht und was uns oder mich bewegt. Und da kommen wir schon zu meinem letzten Schlagwort in diesem Eintrag – Leitkultur. Irgendwie lebt eben bei uns schon jeder in seiner eigenen Lebenswirklichkeit, da trifft rabis Weltenmodell genau den richtigen Punkt. Aber was ist dann die Leitkultur und „typisch deutsch“? Ich wohne in einer Gegend die so gesehen seit gerade mal 200 Jahren überhaupt zu Deutschland zählt. In Berlin gabs vor ein paar Jahren ja mal Streitigkeiten um „unsere“ Spätzle, tja, blöd wenn die Spätzle dann ursprünglich aus dem Kanton Graubünden zu uns kamen.

Essen und Esskultur sind eben ein noch relativ einfaches Thema im Bezug auf „die Leitkultur“. Die Flüchtlinge wollen beim nächsten Mal etwas typisch deutsches kochen. Jo, nur was ist das? Ich kann mich nicht daran erinnern, das wir in den letzten 10 Jahren mal einen Schweinebraten selber gekocht hätten. Ein Weisswurstfrühstück gibts im Jahr vielleicht ein oder zwei Mal, wäre das dann typisch für mich / uns? Aktuell wäre mein persönlicher Vorschlag für den nächsten Kochabend eine Kartoffelsuppe. Die gabs bei uns in letzter Zeit häufiger und trifft genau meine Stimmung. Noch ne Portion leckeren Feldsalat dazu und wir hätten den dokumentierten Alltag von mir / uns.

Um den Begriff Leitkultur für mich abzuschließen, würde ich meine Definition von Freiheit benutzen. Jeder kann hier tun und lassen was er will, solange er eben nicht die Freiheit von anderen dadurch einschränkt. Und genau diese Form von Freiheit ist für mich einer der Grundpfeiler unserer Gesellschaft.

Zum Abschluss hab ich noch ein Testvideo für Euch. Muss ja meinen eigenen Exhibitionismus pflegen und dazu würde ich Euch in diesem Jahr zu ein paar Aktionen mitnehmen. Das wäre dann Eure Perspektive:

Man erkennt vielleicht, dass ich noch etwas an meinem Laufstil arbeiten muss. Das war noch ein sehr entspannter Trainingslauf, evtl. wären die geplanten Videos noch „etwas“ verwackelter. Aber mal sehen, ich werde noch mehr üben und testen… so ganz bin ich mit dem Ergebnis bei YouTube nicht zufrieden.

Weihnachtsmarkt-Wochenende und das Tür 4 Koch- und Essstöckchen

Freitagfrüh hatte ich ein Telefongespräch mit meinem Steuerberater. Das Jahr 2014 lief echt super, deshalb lasse ich meine Einkommenssteuer-Vorauszahlung anpassen.
Ist mir lieber als dann in einem oder zwei Jahren hohe Summen an Nachzahlungen zu leisten.

Danach gings zum Kunden, war aber super ruhig. Die meisten Leute dort bauen schon Überstunden ab und kommen dann Freitags garnicht mehr. Merkt man immer sehr gut am
Füllgrad des Parkplatzes und setzts sich dann Mittags in der Kantine fort. Dann gabs noch ne Telefonkonferenz mit einem zweiten Kunden und mein „Geschäftstag“ war gelaufen.

Abends hatten Kerstin und ich Karten für eine Veranstaltung reserviert. Ein vorweihnachtliches Kabarett mit dazu passendem Menü. War super lecker und haben viel gelacht, zudem hatten wir sehr witzige Tischnachbarn die für den einen oder anderen Lacher obendrauf gesorgt haben. Hey, und gewonnen hab ich auch noch! So eine schicke rote Weihnachtsmütze, yea! Der Knüller an der Mütze, man kann das Teil wie so eine Zwergenmütze senkrecht nach
oben stehen lassen *grins*. Zählt das strafrechtlich dann schon als Exhibitionismus wenn man so über den Weihnachtsmarkt läuft?

Ich kämpfe immer noch mit meiner Eierlegenden-Wollmilchsau-GPS-Navi-Pulsuhr. Oder besser mit der dazugehörigen PC-Software. Alles garnicht so einfach wie es sein sollte. Was ich schon gelernt habe, aufwendig und entscheidend ist das verwendete Kartenmaterial. Ich versuche mein Glück mit kostenlosen Openstreetmap-Karten, leider hab ich damit keine
Erfahrung damit. Einige der tollen Karten die ich mir besorgt habe sind offenbar nicht routingfähig. Bei der für heute geplanten Route gab es einen schönen Wegabschnitt, der
wurde auf der Karte dargestellt, aber die blöde Software wollte darüber keine Route berechnen. Wir sind natürlich trotzdem diese Route gelaufen *grins*. War echt eine
super schöne neue Strecke.

Mit dem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt am See sind wir so auf 26.000 Schritte gekommen. Hihihi, die Kalorien haben wir auf dem Weihnachtsmarkt natürlich gleich wieder drauf
gefressen, da gabs einfach zu leckeres Zeug! *hach*… deshalb gehen wir da morgen gleich nochmal hin…

Passend zum Essen gibts noch das Koch- und Essstöckchen:

1. Kannst du kochen?
Schwere Frage, ich würde sie aber mal selbstbewusst mit „ja“ beantworten. Ich koche gerne und den Leuten für die ich koche schmeckt es offenbar ganz gut. Sonst würde mir meine Schwestern nicht das Weihnachtsmenü anvertrauen *grins*

2. Wann isst bei euch die ganze Familie gemeinsam?
Gut Kerstin und ich sind „nur“ zu zweit. Da ich viel beruflich unterwegs bin, können wir leider meist nur am Wochenende gemeinsam essen. Oder es gibt wieder mal eine Phase, in der ich in meinem eigenen Büro arbeiten kann, dann essen wir immer gemeinsam.

3. Was isst du zum Frühstück?
Da bediene ich mich sehr reichlich am Frühstücksbüfett im Hotel *grins*, also Müsli mit Joghurt, Brötchen mit Käse oder Marmelade/Honig/Schokolade, je nach Hotel Spiegeleier mit Brot und natürlich ganz wichtig KAFFEE…

4. Wann, wo und wie isst du in der Woche?
Mittagessen gibt es in der Kantine beim Kunden und Abends dann nochmals was im Hotel oder einem Restaurant.

5. Wie oft gehst du ins Restaurant?
So gesehen dann täglich… *ups*

6. Wie oft bestellst du dir was?
Mangels Gelegenheit nutze ich keine Lieferservice-Angebote. An meinem Wohnort gibt es nur einen Pizza-Service und Pizza mache ich inzwischen lieber selbst…

7. Zu 5 und 6: Wenn es keine finanziellen Hindernisse gäbe, würdest du das gerne öfters tun?
Nein eigentlich nicht, ehrlich gesagt würde ich lieber öfter selbst kochen…

8. Gibt es bei dir so was wie „Standardgerichte”, die regelmäßig auf den Tisch kommen?
Ja, ich liebe vegetarische Gerichte, wenn es schnell gehen muss gibt es Pasta. Pizza ist ebenfalls ein fester Standard. Etwas abgenommen haben Wok-Gerichte, da ich noch keinen neunen Wok für unseren Induktionsherd habe.

9. Hast du schon mal für mehr als 6 Personen gekocht?
Ja mit Kerstin zusammen, allerdings sehr selten, hat aber viel Spass gemacht…

10. Kochst du jeden Tag?
Leider nicht, würde ich aber gerne…

11. Hast du schon mal ein Rezept aus dem Kochblog ausprobiert?
Das Kochblog kenne ich nicht, allerdings koche ich viel nach Rezepten aus dem Internet. Wobei ich es meist nicht lassen kann die Rezepte nach meinem Geschmack zu verändern *grins*.

12. Wer kocht bei euch häufiger?
Wir wechseln uns ab und es gibt eher Diskussionen wer kochen darf, nicht wer kochen muss…

13. Und wer kann besser kochen?
Schwer zu sagen, jeder von uns hat Gerichte die er oder sie besser hinbekommt. Bei einigen Gerichten kochen wir zusammen, bei Kaiserschmarrn macht Kerstin den besseren Teig und ich brate den Schmarrn dann in der Pfanne.

14. Gibt es schon mal Streit ums Essen?
Streit nicht, aber unterschiedliche Meinungen z.B. zum Schärfegrad einer Speise…

15. Kochst du heute völlig anders als deine Mutter bzw. deine Eltern?
Ja definitiv, meine Mutter kocht nicht schlecht. Aber die Essgewohnheiten unterscheiden sich doch deutlich…

16. Wenn ja, isst du trotzdem gerne bei deinen Eltern?
Ja, aber dann mehr wegen der Gemeinschaft.

17. Bist du Vegetarier oder könntest du dir vorstellen, vegetarisch zu leben?
Auf jeden Fall! Allerdings möchte ich eben nicht komplett auf Fleisch verzichten. Ein leckeres Steak, der Lamm-Burger von heute oder der Rehbraten von gestern haben schon was für sich. Mein Fleischkonsum ist in den letzten Jahren aber sehr deutlich zurückgegangen. Ah, auch vegane Gerichte kommen bei mir immer häufiger auf den Tisch.

18. Was würdest du gerne mal ausprobieren, an das du dich bisher nicht rangewagt hast?
Die klassischen Basics der französischen Küche, die Sauce Hollandaise hab ich einmal versucht. Das ist eben schon ziemlich aufwendig und war dann doch noch nicht so wie
ich mir das vorgestellt habe. Mit einem Weihnachts-Parfait hab ich ähnliche Erfahrungen gemacht. Dieses Jahr muss die arme Crème brûlée dran glauben.

19. Kochst du lieber oder findest du Backen spannender?
Ich koche lieber und bei Kerstin ist es genau umgekehrt. So ergänzen wir uns da sehr gut.

20. Was war die größte Misere, die du in der Küche angerichtet hast?
Oh, da gibt es viele. Als Grundschul-Kind hab ich, in der Weihnachtszeit, mal Mürbteig für die Plätzchen angesetzt bevor meine Mutter von der Arbeit kam. *Hihihi*, so hatte meine Mutti die Bescherung in dem Jahr schon ein paar Wochen vor dem eigentlichen Fest. Oder der viel zu
dünn angesetzte Spätzlesteig damals in England, der ist dann einfach so durch den Hobel „durchgeflutscht“ *totlach*.

21. Was essen deine Kinder am liebsten?
Kinder habe ich keine, Kerstin mag aber fast alles was ich koche. Pizza und Kaiserschmarrn hatte ich schon, ebenfalls sehr beliebt sind meine veganen „Käse“-Spätzle…

22. Was mögen deine Kinder überhaupt nicht?
Kerstin mag keinen Milchreis und keine zu scharfen Gerichte.

23. Was magst du überhaupt nicht?
Ich mag keine Pilze und keine Innereien. Ausserdem esse ich abgesehen von Bratwurst auch keine Wurst. Mit Leberwurst kann man mich jagen… da mag ich dann selbst die veganen Ersatzprodukte nicht. Allgemein bevorzuge ich leichtere Gerichte mit nicht zuviel Fett und nicht zu wuchtigen
Saucen. Wenn es der Koch zu sehr mit Glutamat übertreibt schmeckt mir das auch nicht so gut.

Schottland (Buchlesung und Whisky) – der Rest der Woche

Jojo, eigentlich wollte ich letzte Woche ja jeden Tag einen Eintrag schreiben. Tja, spätestens am Donnerstag hat das dann nicht mehr ganz so gut geklappt. Warum nicht?

Hier im Hotel gab es letzten Donnerstag eine Buchlesung incl. Menü und Whisky-Tasting… Die Autorin von „Das Steinerne Tor“ unterhielt uns dann sehr prächtig und fantasievoll über den Abend hinweg. Und zwar las die Autorin nicht nur aus ihrem Buch vor, sondern erzählte
jede Menge über Schottland, Gälisch und natürlich Whisky). Ihr Fantasie-Roman spielt natürlich passenderweise in Schottland. Ein perfekter Abend! Und ich hab mal wieder Lust bekommen ins „Königreich“ rüberzumachen. Vielleicht nächstes Jahr? Zuerst ein Sprachkurs im Süden und dann noch ne kleine Schottland-Tour.

Freundin liest gerade das Buch (Das Steinerne Tor). Sowas ist einfach ein Erlebnis, wenn man dann gleich noch ein paar Hintergrund-Details zur Handlung im Buch erhält. So gibt es das Bed & Breakfast in dem die Protagonistin des Buches übernachtet wohl tatsächlich. D.h. wenn
wir mal nach Schottland fahren, will ich natürlich unbedingt dort mal eine Nacht schlafen.

Zu Essen gab es natürlich auch, auf dem Werbetext zu diesem Event stand nur etwas von „schottischem Gericht“, Freundin hatte schon Angst das sie nicht satt wird – man merkt wir sind in Sachen Schottland noch sehr unerfahren. Schottland-Kenner hätten bei „schottischem Gericht“ wohl eher die Befürchtung gehabt, daß es Haggis gibt. Mit sowas könnte man
mich jagen!!! Heuschrecken und Frösche gerne, aber so Zeug… boah… (Leute mit festem Magen können sich ja mal bei Google die Bildersuche ansehen *grins*).

Zu unserer aller Erleichterung gab es einen Schafsbraten (sehr lecker!). Und vor jedem Gang des Menüs einen anderen Whisky):

– Aberlour vor dem ersten Gang, der Lieblings-Whisky der Hauptdarstellerin aus dem Buch, sehr lecker und sanft. Also wer diese starke rauchig, moorige Note von vielen Whiskies nicht mag, sollte mal Aberlour propieren.

– Talisker vor dem Schafsbraten, ein deutlich kräftigerer Whisky der schon etwas in die Richtung von meinem Bowmore geht.

– Ardbeg zur Nachspeise, auch sehr interessant, hell und nach meinem Geschmack ebenfalls nicht soo heftig wie der Talisker.

Tja, da ist dann auch verständlich das es an DEM Abend nix mehr mit einem Eintrag wurde *lach*…

Freitag war ich dann eine Runde um die See laufen. Ah, übrigens die Sache mit dem Fußpilz hat sich extrem schnell erübrigt. Im Prinzip war schon nach der ersten Anwendung der Salbe so gut wie nix mehr zu sehen. Zur Sicherheit steige ich da aber nun auf Lavendelöl um.

Samstag musste ich dann leider früh raus, ich hatte um 4 Uhr einen Kundentermin, den ich aber vom Bett aus erledigen konnte *grins* – so gesehen liebe ich manchmal meinen Job… Dafür war ich dann aber den gesamten Samstag etwas müde. Samstag mussten wir ja auch noch heimfahren. Zu einem langen Spaziergang sind wir aber trotzdem gekommen.

Heute war dann schon wieder packen und die Fahrt zurück ins Hotel angesagt. Ja, eigentlich hätte man auch gleich im Hotel bleiben können und sich somit eine Fahrt von mehr als 500 km gespart. Ganz so einfach ist es aber leider nicht,
irgendwann muss ich eben doch mal die Post bearbeiten, Briefe schreiben und kurz mal im Büro einmal durchgehen. Bei mir ist es wirklich wenig „Papier“ aber ganz
ohne geht es eben doch nicht. Gerade der Steuerbescheid 2011 musste „bearbeitet“ werden, d.h. z.B. Kopien nach Steuerberater und Krankenkasse.

Der Völlständigkeit wegen noch die Schritte die ich jeweils zusammen bekommen habe.
Donnerstag: 4.199
Freitag: 11.936
Samstag: 17.122
Heute: 3.159

X-8 *** 10. SSW *** „Werden wir uns jemals wirklich sicher fühlen können?“ *** Weltuntergang

ohje, schon wieder viel zu viel im Kopf, dann wirds eben ein längerer etwas bunt gemischter Eintrag…

Hab heute Abend mit meiner Mutter telefoniert. Eigentlich wollten wir das Weihnachtsessen durchsprechen – wer besorgt was und was gibts zur Vor- und Nachspeise. Nach dem Telefonat war mir das Weihnachtessen ehrlich gesagt überhaupt nicht mehr wichtig. Hatte ja schon geschrieben das meine Schwester wieder schwanger ist, ist der zweite Versuch dieses Jahr. Läuft allerdings nicht sooo glatt, ist schon seit mehreren Wochen krankgeschrieben. Hat
ziemliche Kreislaufprobleme. Meine Mutter hat mir heute erzählt das bei der Untersuchung letzte Woche keine Herztöne zu hören waren. Ob das in der 9. Woche normal ist, weiss ich nicht. Morgen ist die nächste Untersuchung. Meine Schwester macht am Telefon einen guten Eindruck, hab nicht über das Thema mit ihr gesprochen. Aber mir gehen tausend Dinge durch den Kopf… ich find das irgendwie „brutal“.

Ich frag mich eben, warum muss Leben entstehen lassen mit soviel Brutalität verbunden sein? Zuerst muss man den passenden Partner finden, nicht einfach und oft mit viel Enttäuschung verbunden. Hat man dann nen Partner klappt es nicht mehr, oder die Leute die keine Kinder wollen bekommen welche. Tja und selbst wenn es klappt kommt gleich die nächste noch dramatischere Ebene… ich empfinde es gerade als absolut brutal. Liegt aber vielleicht an einer falschen Einstellung zum Leben. Leben ist eben kein 4-Sterne-Pauschalurlaub wo man für alles was nicht optimal läuft den Reisepreis mindern kann. Und Kinder sind eben in dem
Sinn dann auch kein Ding das man quasi so jetzt und sofort im Supermarkt „mitnimmt“ wenn es einem eben gerade gut passt.

Die kleine Ayleen in ihrem Weihnachtsstrampler ist da ein echter Lichtblick und zaubert mir dann eben doch schon wieder ein Lächeln ins Gesicht. Wenn es klappt ist es dann doch den ganzen Scheiss davor wert! Einfach herrlich!

Die Frage „Werden wir uns jemals wirklich sicher fühlen können?“ hab ich aus dem Tagebuch von Becky geklaut. Die Frage stell ich mir ständig und hängt vermutlich sehr von der persönlichen Sichtweise ab. Das Thema Sicherheit ist bei mir ja quasi ständig da nur eben bei bestimmten
Ereignissen noch viel deutlicher. Dienstag wurde mein eigener Kontroll- und Sicherheitswahn da gleich auf die nächste Probe gestellt. Die Nacht von Montag auf Dienstag haben wir ja gut bewacht mit zwei Polizeiwagen direkt vor dem Hotel verbracht. Als ich dann aber beim Kunden
war, wurde Freundin in der U-Bahn von einem Betrunkenen angepöbelt.

Das absolute Trigger-Ding für mich. Als sie mir das dann am Abend erzählt hat, hätte es mich wirklich fast umgehauen. Bei sowas gehen meine Gedanken ab wie ne Rakete. Mir ist dabei völlig bewusst das ich da total überreagiere. Aber meine ersten Gedanken sind eben dann doch irgendwie typisch amerikanisch und typisch Saubermann. Aber auch meine Kommunikation mit Freundin ist da durchaus problematisch. Einige meiner ersten Fragen hatten eben doch einen
etwas vorwurfsvollen, schuldzuweisenden Ton. „Warum hast Du nicht die Polizei gerufen?“, „Warum hast Du nicht den Zugführer per Ruftaste verständigt?“. Was unsere Kommunikation angeht haben wir da in den letzten Monaten einiges dazu gelernt. D.h. wir haben da eben dann schon auch drüber gesprochen wie wir über sowas sprechen und das meine etwas vorwurfsvollen Fragen ziemlich bescheuert sind. Bin auch nicht mehr sooo in Rotation gekommen wie es mir vor
einiger Zeit wohl noch passiert wäre.

Das mit der Sicherheit und wie sicher man sich fühlt ist echt so eine Sache. Mir ist schon klar das subjektives Sicherheitsempfinden stark von den eigentlichen realen Gefahren abweicht. Wenn man es nüchtern betrachtet war unsere Autobahnfahrt oder das nächste Fastfood-Essen wohl viel gefährlicher als ich es „gefühlt wahrnehme“. Ich kann eben auf der einen Seite diese amerikanische Sichtweise verstehen, quasi jeder „gute“ Mensch braucht eine Waffe damit er unsere Freiheit jederzeit selbst verteidigen kann. Auf der anderen Seite ist mir vollkommen klar das
diese „jeder braucht ne Waffe“-Denkweise zwangsläufig immer in einer Katastrophe enden muss.

Ja, langsam rückt der Weltuntergang ja immer näher. Erstes Zeichen: gestern Abend gabs hier im lokalen Supermarkt keine „ofenfrische“ Tiefkühlpizza – war alles ausverkauft. Hab dann gleich nach dem Wodka-Bestand gekuckt, war noch einiges da, also etwas Zeit bleibt uns noch. Wir haben
heute wie geplant schon mal unsere Vorräte an Rotwein, Olivenöl, italienische Käse und Schokolade aufgefüllt. Und falls die Welt nun tatsächlich untergehen sollte haben wir mit einer Flasche Bowmore Darkest genau den richtigen Whisky im Haus.

So und morgen hab ich Abends dann beruflich gleich noch den passenden Einklang für den Weltuntergang. Habe mich für den Vortrag “When Disaster Strikes: Real Life Lessons From the Front Lines.” angemeldet. Aus dem Inhalt:
„Find out how real organizations faced a once-in-a-lifetime disaster and got their operations back up and running when everything was in chaos around them. Learn the lessons they had to learn firsthand.

Find out what to do when you face this:
– Your office is flooded.
– The power goes out and your backup generators are running out of fuel.
– Your primary and secondary data centers fail.“

Meine „Werte“ für heute ->
Übersteuerung: 3
Hypoaktivität: 3
Porno: 1
Sex: 1
Nervosität: 3

Embarass zu nachdenklich