Angst und Ruhe

Angst und Ruhe

keine Ahnung ob mir das nur jetzt gerade so auffällt, aber wenn ich
so die anderen Tagebücher lese geht es da sehr oft um Angst. Da
erkenne ich mich manchmal selbst sehr gut wieder *grins*. Nachdem
salzbrezel zu meinem letzten Eintrag gefragt hatte: „Wovor hast Du
solche Angst, dass Du krank und stimmlos wirst?“
, sollte ich vielleicht
mal ein bischen was zu meinen eigenen Ängsten schreiben.

Ich finde es gibt verschiedene Stufen und Formen von Angst. rote zora
hatte über die Angst geschrieben im Zug die Türen nicht aufzubekommen.
Das wäre jetzt für mich die leichteste Form von Angst die ich selber kenne
Leichte Unsicherheit, aber nicht so dramatisch… sowas versuche ich
dann meist durch Vermeidung zu umgehen. Meine Angst vor Kindern, z.B. ein
Baby auf dem Arm zu halten, fällt in etwa in diese Kategorie. Da muss man
meiner Meinung nach auch nie etwas Schlimmes erlebt haben, das sind einfach
Dinge die sind für mich ungewohnt und da ist es dann wohl eher die Angst
sich bei etwas furchtbar dämlich anzustellen. Mit solchen einfachen Ängsten,
wenn man das überhaupt „Angst“ nennen sollte, kann ich aber sehr gut umgehen.
Manchmal suche ich in dem Fall sogar sehr bewusst die Konfrontation. Ich
bin im Kontakt zu Kindern unsicher, also ein deutliches Zeichen dafür das ich
einfach mehr Kontakt zu Kindern brauche… Angst vorm Zugfahren, dann wird
es mal wieder Zeit das Auto stehenzulassen.

Das andere Extrem kenne ich aber ebenfalls, sich so reinsteigern das es direkte
körperliche Auswirkungen hat. Ich hab es auch schon fertig gebracht, das es mich
beim Zahnarzt einfach mal so umhaut. Dabei hatte die Zahnärztin noch nicht mal
mit der Behandlung angefangen. Passiert halt einfach… Was diese Form von Angst
mit der Angst vor Zugtüren gemeinsam hat, die Angst ist an eine konkrete reale
Situation gekoppelt. Wer Zug fährt der wird eben früher oder später eine Zugtüre
öffnen müssen.

Meine Gedanken und Ängste sind da meist nochmal ein ganzes Stück anders. Um auf
die Frage von salzbrezel zu antworten. Ich glaube was mir Angst macht sind Situationen
in denen ich selbst nicht mehr die direkte Kontrolle über das Geschehen habe.
Andere Menschen bestimmen über mich, mir widerfährt Unrecht oder mir wird etwas
weggenommen. Diese Freiheit selbst und gut informiert Entscheidungen über mich und
meine Umgebung treffen zukönnen ist mir extrem wichtig. Sobald ich das Gefühl habe
nicht selbst zu entscheiden und nicht gut informiert zu sein fangen meine Gedanken
an zu rasen. Leider sind diese Gedanken bei mir nun nicht ausschließlich an konkrete
reale Situationen gebunden. Meine eigene Fantasie ist da sehr ausgeprägt *grins*.
Mir reichen da schon Gedanken an mögliche Situationen – die berühmten „ungelegten Eier“.
Bei uns ist niemand schwanger und wir sind da noch nicht mal in der Kinderplanungsphase.
Aber ich kann mich da trotzdem vortrefflich in Komplikationen bei Fruchtwasseruntersuchungen
reinsteigern. Oder das unser Kind an der Schule ungerecht behandelt wird. Muss auch
nicht unbedingt das Thema Kinder sein, da gibt es unzählige Dinge. Da reichen schon
einzelne Schlagzeilen in der Zeitung und schon geht meine Fantasie mit mir durch.
Das Grundmuster ist aber immer gleich.

Vielleicht noch eine gute Stelle um zusätzlich eine von rabis Fragen zu beantworten:
„Warum vertraust du den Leuten nicht? Sind das Gauner? Dann solltest du dich gar nicht erst mit ihnen einlassen. Oder denkst du, dass du alles besser kannst als Andere? Wieso denkst du das? – Beispiel: Hattest du nicht mal geschrieben, dass du deiner Freundin beim Autofahren reinredest? Wieso glaubst du, dass du besser fährst als sie? Sie hat doch auch einen Führerschein. Also hat sie genauso Autofahren gelernt wie du.“

Was mir an der Frage auffällt ist sind die Worte „denken“ und „glauben“. Mir ist
vollkommen klar das andere Menschen genauso gut Autofahren können wie ich, viele
vermutlich sogar deutlich besser wie ich. Ich glaube und denke da nicht sooo viel.
Das ist einfach ein Bauchgefühl das ich habe, normalerweise merken andere Menschen
das nicht mal. Erst wenn zuviel zusammenkommt wird das für andere in Form von
Nervosität sichtbar. Ich versuche mich da schon zu beherrschen. Wenn ich nicht gerade
eine besonders schlechte Phase habe, klappt das ja auch sehr gut. Nur wenn mir eben
gerade alles zu viel wird, dann bricht das schon mal durch. Und wenn ich dann ne schlechte
Phase habe, dann geht es eben schon mal so weit das auch mein Immunsystem ziemlich
durcheinander kommt. In solchen Fällen gabs in der Vergangenheit schon mal die eine oder
andere ziemlich heftige allergische Reaktion.


Ruhe

Ich bin hier gerade auf dem Ruhe-Trip. Versuche überall mehr Ruhe reinzubekommen. Freundin
ist schon ein bischen „genervt“ von soviel Ruhe… Bin seit ein paar Tagen am aufräumen,
mir fällt eben auf genauso wie mein Schreibtisch aussieht, sieht es auch in meinem Kopf aus.
Deshalb sortiere ich gerade wie wild… sowohl in meinem Kopf und eben auch bei uns im Haus.
Freundin kuckt zwar gerade hin und wieder etwas merkwürdig, wenn ich wieder mal eine volle
Ablagefläche für „zu laut“ und „hektisch“ halte. Aber unser Häuschen ist in den letzten Tagen
deutlich ruhiger geworden, bin da auf einem guten Weg!

Meine „Werte“ für heute ->
Übersteuerung: 1
Hypoaktivität: 1
Porno: 1
Sex: 1

Betrunken ruhig