Krank, die dritte Stunde Paartherapie und die IPhone-Familie

Krank, die dritte Stunde Paartherapie und die IPhone-Familie

Hui, eine Woche lang keinen Tagebucheintrag gemacht und jetzt gibts jede
Menge Themen die ich aufschreiben muss. Um es kurz zu sagen, war wirklich
nicht meine Woche! Naja, soooo schlimm war es dann auch wieder nicht, oder
doch? Keine Ahnung… wohl alles eine Frage der persönlichen Wahrnehmung.

Krank

Am besten fange ich wohl am letzten Sonntag an, ich hatte ja schon geschrieben
das wir am Samstag den Baby-Führerschein gemacht. In meinem letzten Eintrag
steht noch „dieser Tag hat uns gut getan“… klar Ängste zu Kinder haben wir
abgebaut, so gesehen schon mal ein echter kleiner Erfolg. Das Thema „Kind“
haben wir dann aber irgendwie beide nicht aus dem Kopf bekommen. Jeder ist so
seinen eigenen Gedanken zu dem Thema nachgehangen. Am Sonntagabend ging es bei
mir dann wieder auf ins Hotel, Montag, Dienstag und Mittwoch war ein Workshop
beim Kunden geplant. Eigentlich hätte ich im Hotel Ruhe finden sollen um mich
gedanklich auf den Workshop einzustimmen. Im Kopf den „roten Faden“ für diese
Schulung zurechtlegen und nochmal kucken in welcher Reihenfolge ich die Themen
durchgehe. Aber da hab ich schon gemerkt das mich meine eigenen „Kinder“-Gedanken
da total „destabilisieren“.

Im, sich in ein Thema „reinsteigern“, bin ich ein absoluter Meister! Meine
„Kinder“-Gedanken waren auch nicht von dieser naiven Sorte so ala, „hach wäre
das schön wenn wir so ein kleines Kind hätten“. Sondern auch da ging es eher um
Verlustängste oder davor die Kontrolle über die Situation zu verlieren. Besonders
absurd daran, „wir“ haben Kinder unheimlich gerne, aber „wir“ wollen jetzt im
Moment überhaupt noch kein eigenes Kind! Also eigentlich völlig abwegig sich über
Komplikationen bei irgendwelchen Fruchtwasseruntersuchungen Gedanken zu machen.
Steht bei uns ja in den nächsten Monaten nicht auf dem Plan, auf dem Plan stand
eigentlich nur der Workshop mit einem Thema das ich besonders gerne mache.
Jedenfalls führten meine Gedanken dann dazu, daß ich Nachts nicht mehr schlafen
konnte. Tja und wenn man etwas zu wenig Schlaf hatte, steht man eben automatisch
ein Stück nebensich. Der Workshop war zudem ziemlich hart. Ich musste extrem viel
sprechen, quasi 8 Stunden am Stück. Da hab ich am Dienstagmorgen schon gemerkt das
ich ein Problem mit meiner Stimme bekomme, das Sprechen viel mir schwer, da kratze
alles im Hals. Typische Stressreaktion bei mir, wenn es nicht gut läuft werde ich
ziemlich schnell krank, meist genau mit solchen „Halsschmerzen“. Dienstagabend war
dann meine Belastungsgrenze erreicht. Zu meinem „Kinder-Gedanken-Chaos“, Schlafproblem
und Halsschmerzen kommt jetzt noch eine Prüfung der Rentenversicherung in meiner Firma
und ein Kunde der mich nervt und meint er muss um 18:30 Uhr Abends noch „super wichtige“
Dinge mit mir per Telefon klären.

Hui, in so nem Fall kann ich dann wort wörtlich spüren wie ich krank werde. Mehrere
Dinge gleichzeitig zu machen kann ja funktionieren – auch wenn es heisst wir Männer
wären da besonders schlecht drin. Was aber – zumindest bei mir – definitiv nicht
funktioniert ist mehrere Dinge gleichzeitig im Kopf „durchzudenken“. Das erzeugt bei
mir ein Gefühl von „Enge“ und „Panik“. Keiner der Punkte die mich da gestresst haben
war objektiv betrachtet wirklich kritisch. Hätte ich in den nächsten Tagen alles
ganz in Ruhe Punkt für Punkt erledigen können. Nur ich vermenge alles zu einem Brei
und kann dann eigentlich überhaupt nichts mehr konstruktiv angehen. Ich kann nicht
schlafen, meine Halsschmerzen werden immer schlimmer, ich bekomme Fieber. Hab dann
den letzten Tag vom Workshop abgesagt, der Kunde hat bei der Absage am Telefon schon
gehört das mit der Stimme kein Workshop mehr zu machen ist. Schade, hätte so eigentlich
nicht sein müssen…

Die dritte Stunde Paartherapie

Dieses Mal hatten wir viel zu besprechen! „Wie geht es Ihnen beiden?“ -> „Uns geht es
nicht besonders…“. Ich erzähle von meiner Nervosität und meinen „Kinder“-Gedanken.
Die Therapeutin schreibt seitenweise Zeug mit. Spätestens als Freundin dann noch von
ihrem letzten Alptraum mit Bezug zu „Kindern“ erzählt verlängern wir die Stunde und
hängen eine Halbestunde hinten dran. Was uns klar wird, „wir“ haben keinen klassischen
Beziehungskonflikt. Bei uns gibts ja keinen Streit oder heftige Diskussionen zwischen
uns. Es ist nur so, das wir uns da quasi zu „gut“ ergänzen. Unsere „Probleme“ passen
quasi perfekt zusammen, das Ergebnis ist dann nur leider negativ. Deshalb gibts jetzt
erstmal Einzelstunden für uns beide, damit jeder für sich an seinen Dingen „arbeiten“
kann. Nächste Woche mache ich mal den Anfang, bin ich gespannt was sich da ergibt…

Bei der IPhone-Familie

Natürlich war diese Woche jetzt nicht alles schlecht! Gibt auch Positives! Freitagabend
waren wir bei der IPhone-Familie zum Essen eingeladen. War quasi ein halb geschäftlicher,
halb privater Termin. Zuerst gings bei mir um die Firma und danach gabs leckeres Essen
von Frau-IPhone. IPhone-Familie deshalb weil bei Familie IPhone jeder ausser Frau-IPhone
ein IPhone hat. Herr-IPhone demonstriert uns stolz wie er im Haus das Licht via IPhone
dimmen kann, auch die Jalousien am Haus fahren via IPhone automatisch hoch und runter.
Die Lautstärke der Musik lässt sich selbstverständlich auch regeln! Als dann Sohn-IPhone
via IPhone die Musik von CD auf MP3s von seinem IPod wechselt hat die Familie bei mir
ihren Namen weg *grins*. Ich fand die Sauce zur Entenbrust eigentlich viel beeindruckender.
Das Essen war echt gigantisch! Herr-IPhone ist Wein- und (neuerdings) Whiskey-Liebhaber.
Da Freundin mit Frau-IPhone gleich zu Beginn Prosecco getrunken hatte, war klar das ich
heute Fahrer bin. Hihihi, deshalb musste Freundin dann die Whiskey-Verkostung über sich
ergehen lassen *grins*. Freundin mag ja keinen harten Alkohol, die trinkt Tequila nur in
Form von Tequila Sunrise. So wie Herr-IPhone von seinem 15 Jahre alten Whiskey geschwärmt
hatte, war mir eigentlich klar das er Freundin nicht schmecken wird. „Der hat ein besonders
rauchiges Aroma“ oder „schmeckt besonders gut zu einer guten Zigarre“ sagt es eigentlich
schon *lach*. Freundin lässt sich trotzdem ein Glas geben… hihihi, das Gesicht war gut.
Ich fand den „Rauchigen“ echt sehr angenehm, mein Mini-Schluck vom 5 Jahre alten Bayrischen-
Whiskey hat mir dagegen selber die Tränen in die Augen getrieben. Danach gabs noch eine
Foto-Präsentation vom letzten Urlaub, traumhafte Bilder! Ich brauch glaube ich auch mal
wieder Urlaub…! Anfang November gehts für ne Woche in den Norden…

Meine „Werte“ für heute ->
Übersteuerung: 2
Hypoaktivität: 3
Porno: 1
Sex: 1

Am Mittwoch hätten die „Werte“ wohl in etwa so ausgesehen:
Übersteuerung: 8
Hypoaktivität: 10
Porno: 3
Sex: 1

Betrunken wieder ruhiger