Fort sein und ankommen

Fort sein und ankommen

Vor ein paar Stunden war ich noch im 50-Einwohner-Dorf und nun bin ich
wieder in einer Großstadt, allein im Hotel. War ein schöner Sonntag.
Kuscheln im Bett, dann eine kleine Wanderung auf den Berg und durch den
Wald. Danach haben wir zusammen gekocht, ein vegetarisches Chili con Carne.
Bei vegetarischem Chili con Carne muss ich irgendwie immer schmunzeln weil
der Name halt so überhaupt nicht passt. Aber so weiss irgendwie doch jeder
was gemeint ist, egal… Danach gabs nochmal ne ausgiebige Kuschelrunde.

Freundin und ich sind uns einig, das 50-Einwohner-Dorf ist uns auf Dauer
zu ruhig. Da geht es nicht darum das dort nichts los ist, sondern wirklich
ruhig im Sinne von Ruhe. Klar man hört Vögel oder Grillen, aber eben keine
anderen Menschen. Ruhe ist nicht schlecht und mal keine anderen Menschen
hören. Aber so nach zwei oder drei Tagen wird es uns dann zuviel oder in
dem Fall wohl besser zu wenig.

Am Nachmittag war es dann leider schon Zeit für mich an die Weiterfahrt zu denken.
Ich musste heute umständlich über Landstraßen zu meinem Ziel fahren, da
die Autobahn wegen Bauarbeiten gesperrt war. Aber lief ohne Probleme…
Bin jetzt bis Mittwoch hier in der Stadt. Da meine Kunden für diese Woche
jeweils genau am anderen Ende der Stadt liegen, wechsle ich am Dienstag
dann nochmal das Hotel… Mein Auto hab ich auf einem Park&Ride-Parkplatz
stehen lassen und bin dann mit der U-Bahn weitergefahren.

Hotelzimmer sind für mich irgendwie entspannend, keine Ahnung woran das genau
liegt. Vermutlich an dieser unverbindlichen Leere von Hotelzimmern. Mit den
Arbeitsplätzen bei meinen Kunden geht es mir genauso. Für mich hat ein komplett
leerer Tisch etwas sehr inspirierendes, man startet genau bei Null. Es gibt so
gesehen keine Altlasten. Hab mal mit jemandem gesprochen der fand Hotelbetten
eklig. Gibt sogar Leute die haben da spezielle Bettüberzüge für Hotelbetten.
Macht mir nun überhaupt nix aus, hab auch kein Problem nackt in einem Hotelbett
zu schlafen…

Ah, wollte ja noch nachkucken wieviele Nächte ich dieses Jahr bisher im Hotel
verbracht habe. Also wenn ich mich nicht verrechnet habe wir bisher 238 Tage
von Jahr 2012 hinter uns gebracht und von diesen 238 Tagen war ich 116 Tage
beruflich im Hotel und 9 eher privat. Ich möchte das aber ändern! Ich will jetzt
dann auch endlich bei mir zuhause ankommen… wird zwar nicht leicht bei meinem
Job, aber bei anderen klappt das auch.

Eine letzte Feststellung zum Thema Romantik. Ich mag das ja echt wenn man in
einer Sommernacht im Bett liegt und durch das offene Fenster draussen die Grillen
zirpen hört. Aber haltet mich für bescheuert, ich find das auch beruhigend wenn
ich hier im Hotel im Hintergrund ein paar Züge vorbeifahren höre… jaja, Stichwort
Kindheitserinnerungen, aber darüber schreib ich auch noch!

Meine „Werte“ für heute ->
Übersteuerung: 1
Hypoaktivität: 2
Porno: 2
Sex: 2

Betrunken etwas alleine