Weniger Müssen Müssen! – Gedankensplitter der Woche

Weniger Müssen Müssen! – Gedankensplitter der Woche

Uff, ist irgendwie jedes Jahr das Gleiche. Im Januar fühle ich mich
irgendwie immer total unter Druck gesetzt und gehetzt. Und zwar von
mir selbst! Der Januar startet bei mir eigentlich meist recht langsam,
was die Kunden angeht. Also genug Zeit für Planung und neue Strategien.
Aber irgendwie vergeht beim Nachdenken dann doch immer die Zeit so
unheimlich schnell und dann ist der Januar schon fast wieder vorbei.
Richtig umgesetzt hat man von den vielen neuen Strategien und Plänen
aber noch nix… 😉
Aber egal, gleich mal zum Titel des Eintrages. Der kommt natürlich
von diesen Werbeplakaten auf den Autobahnraststätten-Herrentoiletten.
Was für Werbeplakate hängen eigentlich auf den Autobahnraststätten-Damentoiletten?
Mir gehts aber garnicht um dieses offensichtlich häufig vorkommende
Männerproblem, sondern um das Wort „müssen“ an und für sich! Für
mich irgendwie ein Reizwort auf das ich besonders allergisch bin!
Sobald mein Hirn dieses Wort aufnimmt, springt es irgendwie immer 
sofort in den „Alarm-Modus“. In letzter Zeit ist es mir nun ein paar
mal aufgefallen, das Leute dieses Wort sehr unbedarft verwenden, zudem
in Situationen wo es eigentlich überhaupt keinen Grund für ein „müssen“
gibt. 
Ist mir am Donnerstag in der Früh an der Tankstelle passiert:
Ich bezahle an der Kasse und die Verkäuferin möchte mir nach der Bezahlung
eine Werbepostkarte in die Hand drücken. 
Ihre Worte: „Das MÜSSEN Sie mitnehmen, da läuft gerade eine Aktion!“
Ich (ohne zu kucken um was es geht, sofort abwehrend): „Ne, brauch ich nicht!“
Die Verkäuferin schaute mich dann nur noch etwas verwundert an, vermutlich
war mein Gesichtsausdruck wohl doch zu schlagartig zu ernst geworden *grins*.
Jo, in der Früh und ohne zweite Tasse-Kaffee ist meine Laune meist eh schon
immer etwas (sehr) unterkühlt, dann noch ein Wort wie „müssen“ und meine
Aufnahmebereitschaft für Werbung ist schon eher im deutlich abwehrend, negativen
Bereich. Ungefähr auf der Ebene von unerwünschten Werbemails für Potenzmittel…
Warum ich das hier so ausführlich aufschreibe? Als Merkzettel für mich selber!
Problem – nicht alles was einen an anderen Leuten und deren Sprachgebrauch
stört merkt man bei sich selbst in gleichem Ausmaß. Ich arbeite gerade am
Marketing-Konzept für meine Firma, da gibts ja den netten Begriff Call-To-Action.
Gerade dort passiert glaube ich ein „müssen“ sehr schnell, auch mir!
Donnerstag und Freitag war ich wieder bei einem Kunden Vor-Ort, allerdings hab
ich dieses Mal kein Hotel genommen, sondern bin direkt jeden Tag mit dem Auto
gefahren. Geht auch, allerdings gehen eben doch 3 Stunden pro Tag dann nur für
die Fahrt im Auto drauf… War aber jetzt mal die zwei Tage keine Schwierigkeit.
Der Einsatz war auch soweit ganz ok, nur Donnerstag-Nachmittag gab es einen
größeren Ausfall – irgendwie immer genau dann wenn ich bei dem Kunden bin *grins*.
Lag aber nicht an mir, war aber dann meine Aufgabe und damit mein Problem. 
Schwierige Sache, dieses Problem und genau die Ursache hatte der Kunde in den
letzten Jahren bestimmt schon fünf Mal! Ich rede, ich erkläre, ich hab den Eindruck
der Kunde versteht das Problem auch unmittelbar zu dem Zeitpunkt zu dem ich es
erkläre. Nur dann passiert nix! Und nach ein paar Wochen, wenn es wieder um das
Thema geht, ist beim Kunden alles weg. Die Diskussion geht von vorne los.
Mir ist sogar klar, warum das so ist und warum sich da nichts ändert. Der Kunde
ist überlastet, die Leute dort spielen für zuviele Dinge auf einmal Feuerwehr.
Es wird immer das gemacht, was gerade brennt, sobald der Brand gelöscht ist,
gibts an mindestens zwei anderen Stellen schon wieder Brände die gelöscht werden
müssen. Zu sowas wie einem Brandschutz, also kucken das es nicht ständig irgendwo
brennt, kommt niemand… Teufelskreis, gut das ich dort nicht als Angestellter
arbeiten muss *grins*
Zum Schluss noch eine kleine Geschichte aus dem Bereich „Wenn es knallt dann
aber richtig!“. Was der Familie meiner Schwester so alles zwischen Weihnachten und
Neujahr passiert ist, speziell für eve76 als kleines Zeichen, es läuft auch bei
den meisten anderen nicht sooo rund wie im Bilderbuch:
Also meine Schwester war vorab wegen Schwangerschaftsproblemen schon fast einen
Monat krankgeschrieben. Weihnachten selber war dann ja sehr ruhig. Aber als
Freundin und ich in Hamburg waren, gabs leider doch noch das eine oder andere
Problem obendrauf:
Am erster Weihnachtsfeiertag kotzt das Töchterchen  den ganzen Tag durch…
Am zweiter Weihnachtsfeiertag hat einer der Kater plötzlich einen tennisballgroßen
Abszess am Bauch und kommt in die Tierklinik (wiedermal). Der sieht jetzt mit
der fast 10cm langen Narbe doch ziemlich „gerupft“ aus. Einen Tag drauf hat 
dann der Ehemann einen Bandscheibenvorfall und liegt im Bett flach
und braucht ein Becherchen für die Toilette…
An Neujahr demoliert eines der Nachbarkinder den Futterautomat am Aquarium, das
Teil dreht voll ab und das gesamte Futter kommt auf einmal ins Becken. Den 
Wasserwechsel und das folgende Fischsterben muss meine Schwester dann ebenfalls
alleine stemmen, da der Ehemann immer noch mit Rücken flach liegt.
Als mir meine Schwester das erzählt hat, kamen mir meine eigenen „Problemchen“
mit Heizung und Co. dann doch verdammt klein vor! Es geht irgendwie immer noch
ein bischen schlimmer…
Das erstaunliche, meine Schwester nimmt es – zumindest oberflächlich betrachtet –
sehr gelassen. Naja, man sollte vermutlich besser sagen: sie gibt sich große
Mühe Nerven und Fassung zu behalten… da kann ich echt noch was lernen…
Meine „Werte“ für heute ->
Übersteuerung: 1
Hypoaktivität: 2
Porno: 1
Sex: 2
Nervosität: 1

Enttäscht