Tiramisu im Krater und wieso ich Texte über Palytoxin lese

Tiramisu im Krater und wieso ich Texte über Palytoxin lese

Das war dann doch etwas viel Meteoriten-Zeug in den Nachrichten. Da gibts
dann bei mir kein halten mehr. Da musste einfach ein Ausflug zum nächstgelegenen
Meteoriten-Krater sein! Ins Krater-Museum haben wir es dann leider nicht
mehr geschafft, hatte nur bis 16:30 Uhr auf. Aber dafür war das Tiramisu
ein paar Straßen weiter wirklich verdammt lecker!
Diese Kleinstadt im Krater hat noch mehr Vorzüge neben dem Krater und dem
Tiramisu. Das obergeile an dieser Stadt, man kann die gesamte Altstadt auf
der Stadtmauer umrunden! Also so einen tollen Spaziergang haben wir schon
lange nicht mehr gemacht. Toller Ausblick in die Gassen der Altstadt und
man verliert etwas die Orientierung. War echt ein Spaziergang der geradezu
zum träumen einlädt. Man macht kurz die Augen zu und wenn man sie wieder
öffnet hat man fast das Gefühl ins Mittelalter gebeamt worden zu sein.
Wirklich einen Ausflug wert. Wir haben da auch noch einiges entdeckt was
wir uns dieses Jahr noch genauer ankucken wollen. Zum Abschluss gabs noch
Pizza (vegetarisch…).
rabi hatte gefragt wie ich auf diese Wikipedia-Wörter komme. Ehm, eigentlich
meist ganz einfach. Ich lese etwas, z.B. Nachrichten und dabei bleibe ich
hin und wieder bei dem einen oder anderen Wort hängen das mich näher interessiert.
Ist bei mir eher der Standardzustand das ich ständig irgendwas „im Kopf“ habe,
worüber ich mir Gedanken mache. Bei Palytoxin ist der „Umweg“ allerdings etwas
weiter…
Ich hab seit ein paar Jahren den „Traum“ von einem kleinen Meerwasser-Aquarium
im Kopf. Habe ich bisher nicht verwirklicht da mir so rein objektiv die Zeit
dazu fehlt. Ausserdem habe ich da noch ein paar ökologische Bedenken (Stromverbrauch
und Eingriff in Ökosysteme). Aber ich habe drei Fachbücher über Meerwasser-Aquaristik.
In diesen Büchern lese ich meist vor dem Einschlafen noch ein paar Seiten. Spannend
werden diese Bücher dann, wenn wie in diesem Fall ein Thema plötzlich sehr
unterschiedlich dargestellt wird. Es geht um Krustenanemonen, der erste Author
schneidet das Thema kurz an, erklärt dann aber das seiner Meinung nach diese Tiere
in einem Anfänger-Aquarium nicht zu suchen haben. Die anderen beiden Authoren 
beschrieben die Tiere als leicht zu pflegen, einer spricht sogar eine Empfehlung
für Anfänger aus *grins*. Die Authoren erwähnen schon das die Tiere evtl. giftig
sind – soll man eben aufpassen. Da hätte ich bei Anfängern nun so meine Zweifel,
in dem Fall nicht ganz soooo einfach.
Das Gift das bestimmte Krustenanemonen enthalten ist eben Palytoxin, so kam ich
zu diesem Wort. Allerdings ist die Geschichte damit noch nicht zu Ende *grins*.
Ich lese auch gerne wissenschaftliche Artikel, gerade in dem Fall hat mich da ein
Artikel geradezu euphorisch gemacht:
„Palytoxin Found in Palythoa sp. Zoanthids (Anthozoa, Hexacorallia) Sold in the Home Aquarium Trade“
http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0018235
Was kann einen an so einem Artikel euphorisch machen? Das Tolle aus meiner Sicht,
es gibt ständig Überschneidungen mit Methoden und Dingen die man aus ganz anderen Fachgebieten
schon kennt. „Bayesian trees“ oder die Monte Carlo-Methode kenne ich aus ganz
anderen Aufgabenstellungen. Mit Markov-Ketten hab ich dann sogar am Rande
beruflich mit zu tun… Das finde ich so unheimlich faszinierend an der Wissenschaft.
Aquaristik ist da genau das richtige Hobby für mich, da gibt es ständig solche
Überschneidungen.
Meine „Werte“ für heute ->
Übersteuerung: 1
Hypoaktivität: 4
Porno: 1
Sex: 2
Nervosität: 1
Wikipedia-Wörter für heute: Tektit / Phenylbutazon
Die beiden Wörter ergeben sich eigentlich „fast direkt“ aus den Presseberichten von
heute. Ebenfalls interessant fand ich den Begriff „Tübinger Bombe“ für den braucht man
allerdings eine google-Suche. Dieses Arnei-Telegramm fand ich aber besonderes interessant:
http://www.arznei-telegramm.de/html/2000_10/0010085_02.html

Betrunken