Nochmal Krankheiten und das Städterätsel
Nochmal Krankheiten und das Städterätsel
Alles halb so wild – ruhiger Spaziergang durch die Stadt
Hatte in meinem letzten Tagebucheintrag von einer Zeitreise in die Vergangenheit geschrieben. Heute kam es mir eher vor wie eine Zeitreise in die Zukunft. Es gab heute keine bahnbrechenden weltbewegenden Ereignisse, eigentlich – für uns – typischen Oster-Kurzurlaub-Alltag. Aber trotzdem einiges was mir so im Kopf rumgeistert und worüber ich mir Gedanken mache. Wir waren bei den Großeltern von Freundin und so ziemlich die einzigen Themen von heute waren Krankheiten und Essen. Finde ich ja sehr bezeichnend, die Themen passen wirklich wie die Faust aufs Auge (oder Arsch auf Eimer – passte heute fast besser *megagrins*). Bekomme den Tag gerade nicht thematisch im Kopf sortiert, daher einfach chronologisch…
Freundin ist krank, oder sagen wir besser, sie ist gesundheitlich etwas angeschlagen… Also auf dem Weg zu den Großeltern noch schnell an der Notdienst-Apotheke vorbeigelaufen, lag eh auf dem Weg. Kaum zu glauben innerhalb von ein paar Minuten bildete sich da eine Schlange von 8 Leuten. Fand es etwas blöd, daß die dort nur den Notschalter an der Tür offen hatten. So musste die Frau ständig zwischen Kasse und der Lucke hin und her laufen. Irgendwie war das Medikament von der Frau vor Freundin nicht verfügbar und die arme Apothekerin musste da mehrmals hin und her springen. Aber vermutlich so eine Sicherheitsregel das beim Notdienst die Apotheke nicht komplett geöffnet wird. Aber von der 8-Personen-Schlange wollte ich schon fast ein Bild machen, war mir aber dann doch zu indiskret. Schon toll wenn man Internet auch auf dem Handy hat, so kann man auch bei Oma und Opa ab und an mal nen Artikel bei Wikipedia nachlesen. So konnte mich die beschriebene Wirkungsweise von Loperamid nicht überzeugen, ich bleibe da bei Aktivkohle.
Freundins Großeltern sind beide ebenfalls seit längerem „gesundheitlich angeschlagen“. Zu ihrem Opa kommt jetzt seit ein paar Wochen ein Pflegedienst. Problem war wohl das die Großeltern mit dem Diabetes total überfordert waren. Der Opa ist wohl täglich umgekippt, da hat die betreuende Ärztin die Notbremse gezogen und nun übernimmt das Messen und Spritzen der Pflegedienst. Seit dem gab es keine größeren Ausfälle mehr. Aber die Sache ist schwierig, die Großeltern möchten den Pflegedienst so schnell als möglich wieder loswerden. Ich kann es auf der einen Seite verstehen, der Pflegedienst kommt drei Mal am Tag, das sind zwar nur jeweils 5 Minuten, aber der gesamte Tagesablauf wird eben dadurch bestimmt.
Diesen Zusammenhang zwischen der jetzt guten – oder zumindest stabileren – gesundheitlichen Verfassung un den Besuchen des Pflegedienstes, den sehen die beiden irgendwie nicht. Da kamen so Sätze wie: „Der Pflegedienst, das ist wegen unserer Ärztin“
Oder auch gut, es war Nachmittags schönes Wetter, da habe ich gefragt ob die Großeltern nicht auf eine kleine Runde mit in den Hof kommen möchten. Ich kenne das ja noch damals von meiner Oma, die alten Leute haben echt panische Angst rauszugehen. Aber die Großeltern von Freundin gehen noch selber zum Einkaufen. Aber die Antwort auf meinen Vorschlag:
„Wir dürfen ja nicht mehr raus, das hat der Pflegedienst und die Ärztin verboten…“.
Hab da nicht weiter drauf rumgehackt sondern die wirklich super schönen Amaryllis vor dem Fenster bestaunt. Mir sind solche Besuche incl. Verpflegung fast ein bischen unangenehm. Kann man da einfach so Wasser trinken, wenn ich weiß das die die Wasserflasche mühsam mit dem Rollator vom Supermarkt um die Ecke in die eigene Wohnung schleppen mussten. Hab dann extra nochmal nachgefragt ob wir morgen etwas für sie einkaufen sollen.
Brauchen aber nix… schwierig… bezüglich des Essens heute gab es im Vorfeld ebenfalls Diskussionen. War mir ehrlich gesagt nicht ganz so recht, mich dort bekochen zu lassen.
1. Zunächst haben wir überlegt ob wir nicht helfen sollen, oder evtl. sogar komplett die Kocherei übernehmen. Klingt gut, erzeugt aber auch sehr viel Stress. Wir kennen die Küche nicht und hätten dann ja wegen jedem Pieps fragen müssen wo was ist…
2. Essen im Restaurant bestellen und dann mit zu den Großeltern nehmen. Im Restaurant selbst essen wollen die Leute auf keinen Fall. Aber auch die Lösung mit Essen fertig mitnehmen wollten sie überhaupt nicht.
3. So kochte dann doch wieder die Oma… schwierig… aber es war ok, vor einer Woche waren beide noch viel schlechter drauf und inzwischen war alles deutlich besser.
Das Mittagessen läuft dann immer nach dem gleichen Muster ab, sogar die Fragen und Anmerkungen sind jedes Jahr die gleichen – herrlich. Es ist aber auch interessant welchen Stellenwert Essen für die Großeltern hat und was ihnen dabei wichtig ist. Kenne ich von meiner Oma noch, da sind offenbar viele Leute ähnlich. Bemerkenswert war die Geschwindigkeit, innerhalb von 15 Minuten hatten die alle ihren Hauptgang hinter sich gebracht. Hihi, ich war ja auch der Einzige am Tisch mit „Normalportion“, alle anderen hatten ja mehr oder weniger verkleinerte Portionen. Es gab Kaninchen mit Klößen und Rotkohl. Ich kämpfte noch mit meinem zweiten Kloß da wurde schon das Eis für die Nachspeise verteilt. Hihi, die wollten mich echt mästen, noch nen Kloß, nimm doch noch mehr Soße oder vielleicht noch ein Stück Fleisch? Wäre echt beinahe geplatzt…
Pünktlich um 12 Uhr waren wir fertig mit dem Mittagessen, Freundin war so müde und angeschlagen die legte sich für einen Mittagsschlaf hin. So bin ich dann alleine zu einem kleinen Spaziergang aufgebrochen. Am Planetarium ein aktuelles Programm besorgt und diesen Turm hier musste ich auch noch festhalten. Den hatte ich schon mal in einem Tagebucheintrag erwähnt. Der Turm gehört für mich echt zu den Orten gelebter Geschichte. Den Namen der Stadt verrate ich aber noch nicht *grins*
Zurück bei den Großeltern ging es gleich weiter mit Essen, Kaffee und zwei kleine Stückchen Schwarzwälderkirschtorte… ging gerade noch so. Um 18:15 Uhr kam dann die böse Überraschung bei der Blutzucker-Messung. Opa kommt auf 218 mg/dL, er wirkt sehr überrascht – scheint für ihn ein sehr hoher Wert zu sein. Ich kann es nicht wirklich einschätzen… Aber wenn ich da so auf mein eigenes sprichwörtliches „Bauchgefühl“ höre is mir der Wert eigentlich völlig klar. Selbst nach dem Spaziergang spürte ich richtig wie mein Magen immer noch am Mittagessen „arbeitet“. Aber der Opa wollte dann natürlich auch unsere Blutzuckerwerte messen, sehr gerne, wollte ich schon immer wissen! Also ich hatte zu dem Zeitpunkt 85, Freundin 99 und Oma 116.
Nach dem der Pflegedienst zum spritzen da war, ging es aber gleich weiter! Thüringer Rostbratwürste, da brauchte ich mittags schon ziemlich Überredungskunst das nur die Hälfte der geplanten Menge an Würsten gebraten wird. Die hatten mit zwei Würsten pro Person gerechnet und diese Bratwürste sind echt groß. Dazu stand dann noch Wurstaufschnitt auf dem Tisch, ufff… man merkte das wirklich sehr deutlich, Fleisch und Wurst sind für die Leute ein echtes Statussymbol. Auch bezeichnend, die Großeltern zeigen uns die Werbung von einem lokalen Restaurant, da gibts Montags immer ein Schnitzel-„all-you-can-eat“-Buffet für 4 Euro.
Schwierig, schwierig, schwierig… ich hab mich da zurück gehalten, ich möchte da nicht belehren und bewerten. Wenn dann müsste man dauerhaft etwas anderes selbst vorleben. Die Entfernung ist wieder das Problem, man sieht sich eben nur einmal im Jahr.
Warum war dieser Tag nun eine Zeitreise in die Zukunft? Älter werden fällt mir ja sehr schwer und heute hatte ich irgendwie ständig diese große blinkende Laufschrift vor meinen Augen, da stand drauf: „Boah, kuck bloß das DU auf DEINE Gesundheit achtest! Beweg Dich mehr!“. Freundins Großeltern sind wirklich super lieb und nett, ich bin da echt gerne! Und genau DAS ist es, die sind uns extrem ähnlich! Dieses alte Ehepaar mit über 70 Jahren, das uns da gegenüber saß, DAS hätten wir sein können! DAS waren wir…
Ein bischen erschreckend, so irgendwie… „Demnächst“ wird mein Tagebuch hier ja schon ein Jahr alt. In meinem ersten Eintrag damals hatte ich mir damals ja so ein paar Ziele gesetzt. Der Tag heute hat definitiv Einfluß auf die nächsten „Ziele“… Was ich mir bei meinem Spaziergang heute aber schon mal vorgenommen habe, meine derzeitige vegetarische Phase werde ich definitiv über die Fastenzeit hinaus verlängern.
Meine „Werte“ für heute:
Übersteuerung: 1
Hypoaktivität: 1
Porno: 1
Libido: 1
Nervosität: 1
Schritte: 13984
Schon in ein paar Stunden geht es los, unsere jährliche Zeitreise ca. 20 Jahre zurück. Ich freue mich da jedes Mal total drauf. Kennt ihr diese Verbundenheit mit Städten und Orten, wenn man da nur so alle paar Jahre mal hinkommt ist das unheimlich spannend die Veränderungen zu sehen. Wenn man jeden Tag dort lebt bekommt man das überhaupt nicht mit, aber so ist das immer ganz schön aufregend.
Klar gibt es irgendwie Dinge die scheinen sich nie zu verändern und dann gibt es wiederum einige Sachen die jedes Mal komplett anders ablaufen. Ich bin sehr gespannt und finde hoffentlich Zeit zu berichten.
Jetzt hab ich noch ein paar Gedanken im Kopf die ich noch schnell loswerden muß bevor ich einschlafen kann…
Das Gesundheitssystem – das interessiert und beschäftigt mich irgendwie schon immer mit am meisten… war auch schon immer so. Ich frag mich nur manchmal woran das genau liegt, den was das Thema Gesundheit angeht bin ich so gesehen der volle Glückspilz und hab da objektiv betrachtet für mich persönlich einen extrem unterdurchschnittlichen Bedarf an medizinischen Dienstleistungen. Jaja, ist wohl ein Stück weit mein kleiner Kontroll-Tick der da zuschlägt. Aber ich beobachte eben schon auch mit Sorge meine eigene Verwandtschaft, da geht halt das Vertrauen in das Gesundheitssystem gerade ziemlich erdrutschartig verloren. Wenn man sich da gerade mit der Verwandtschaft über Dinge wie Organspende oder Vorsorgeuntersuchungen unterhalten möchte merkt man das sehr deutlich.
Hatte da inzwischen schon mehrmals den Gedanken: „hui, so langsam werden wohl alle so paranoid-pessimistisch wie ich“. Bei so mancher Werbekampange die in dem Bereich da gerade durch die Presse geht, meine ich, die ersten leichten Sabotage-Tendenzen erkennen zu können.
Bleiben wir gleich beim Thema Gesundheit, hab noch zwei Bilder für Euch. Hatte im Dezember über den Kefir-Workshop berichtet. Nun hab ich auch endlich mal ein Bild von der Kefir-Knolle. Die ist ungefähr 2 cm groß, hab sie nicht sonderlich gut behandelt, aber funktioniert immer noch erstaunlich gut. Hab ja immer noch Sorge wegen Listerien und sowas, aber bis jetzt noch kein Problem…
Warum ich nicht einfach Kefir im Supermarkt kaufe? Hihi, das hab ich mich auch schon gefragt, es ist aber wohl so, daß sich Milchprodukte mit dieser – besonders gesunden – Kefir-Kultur nicht gut lebensmitteltechnisch verpacken lassen. Da würden sich innerhalb von Stunden die Aludeckel stark nach oben wölben und sowas kaufen die Leute dann eben nicht.
Ah, noch eines, in den Kommentaren zu einem Tagebucheintrag von Alenka ging es um das Thema „Mind Machines“. Mein Link in dem Kommentar hat den gleichen kreativen Ursprung wie der Kefir, deshalb hier gleich drei Links damit ihr über Ostern was zu lesen habt:
– https://www.noisebridge.net/wiki/Yoghurt_making_manual_-_short_workshop_form
– https://www.noisebridge.net/wiki/Tastebridge
– https://www.noisebridge.net/wiki/Brain_Machine_Workshop
Gestern wurde ich dann noch zum „Triebtäter“, meine vegetarische Phase hält immer noch sehr gut an. Aber gestern musste einfach mal wieder eine Ausnahme sein… Steaks! Früher war ich da viel zu streng mit mir und wollte da nie Ausnahmen machen, wenn man da ein Stück weniger streng ist und sich hin und wieder eine Ausnahme gönnt klappt es fast besser.
Hier gleich noch ein leckeres Foto – auf die Streifen bin ich besonders stolz – und als Ausgleich verspreche ich das ich bei den nächsten Zucchini- oder Auberginen-Scheiben ebenfalls ein Bild mache, da wirken diese Streifen fast noch appetitanregender.
Heute war ein Bild von mir in der Zeitung, incl. Name im Text. Merke ich immer wenn Freundin mit schallendem Gelächter die Zeitung aufmacht. In dem Fall bin ich da aber garnicht so stolz drauf, ging um diese Partei-Aktion vom letzten Samstag. Eigentlich eine voll peinliche Sache, da die allgemeine Beteiligung der Parteimitglieder extrem niedrig war.
Aber gut, bin mal gespannt wie sich das noch entwickelt…
Lol, mein Tagebuch wird langsam zum Bilderbuch. Die Graphik hab ich heute gefunden, hab ich 5 Minuten drüber nachgedacht und dann gedacht: „Ja, das trifft es zumindest bei mir zu fast 100%“. Und jetzt ist es auch schon wieder 1 Uhr Nachts, jojo, das passt genau so:
Als Reiselektüre nahme ich „The Girl with the Dragon Tattoo“ von Stieg Larsson mit in den Osterurlaub. Ah, noch ein „Geheimtipp“ für alle Freunde von Agenten- und Spionage-Romanen. Die NSA hat offenbar vor ein paar Tagen alte Ausgaben eines internen Magazins deklassifiziert. Guter Schmökerstoff für schlechtes Wetter, auch wenn zumindest mich die Hefte von der Aufmachung eher an eine Schülerzeitung erinnern.
http://cryptome.org/2013/03/cryptologs/nsa-cryptologs-contents-01.htm
Meine „Werte“ für heute:
Übersteuerung: 2
Hypoaktivität: 3
Porno: 1
Libido: 1
Nervosität: 1
Montags-Blues oder PMS ist ansteckend
Muss nur noch kurz unseren „Sonntagsausflug“ festhalten. In der Zeitung stand etwas von einem Grabhügel aus der Eisenzeit bei dem in dieser Woche mit archäologischen Ausgrabungen begonnen wird. Tja, da gibts für mich natürlich kein Halten mehr. Da muss ich hin!
Den Grabhügel haben wir natürlich nicht gefunden, da ich keine Ahung von Grabhügeln habe und wir in einer insgesamt sehr hügeligen Gegend leben, war mir natürlich klar das es vermutlich schwierig wird. Aber es war trotzdem ein super gelungener Ausflug. Und meine 10.000 Schritte pro Tag sind da natürlich kein Problem mehr! War echt ein tolles Waldgebiet, Grabhügel suchen, dann noch jede Menge geheimnisvolle Ecken, Schauergeschichten von Wölfen, ein Wegweiser zu einer Schwefelquelle oder zum „Blutigen Herrgott“. Da könnte man meinen gleich an der nächsten Ecke kommt einem „Van Helsing“ entgegen.
Da ich inzwischen eine Photobucket-App auf dem Handy habe, gibts natürlich nochmal Bilder. Mit dieser Quelle gings los:
Auch nicht schlecht war dieser zugefrorene Tümpel:
Mein Lieblingsbild von diesem Tag wäre aber dieser Baum hier:
Danach gabs ne leckere Pizza beim Italiener… die war ja mal wirklich lecker, Pizza mit Zucchini und Aubergine, da hat man so richtig das Olivenöl rausgeschmeckt in dem das Gemüse wohl vorher eingelegt war. Als Vorspeise noch eine Minestrone und als Abschluss eine kleine Portion Tiramisu. Einfach genial! Danach bin ich dann echt schon um 20 Uhr ins Bett gefallen und war weg…
Meine „Werte“ für heute:
Übersteuerung: 1
Hypoaktivität: 3
Porno: 1
Libido: 2
Nervosität: 1
Schritte: 10546
Ich bin in den letzten Tagen irgendwie ein bischen aufgewühlt und launisch. Liegt wohl daran das ich beruflich in einer Planungsphase stehe. Terminplanung bis August, nächste Woche Kurzurlaub, Planung für ein Geschäftsessen und eine Tageskonferenz in der Stadt die die Kölner nicht so gerne hören *grins*. Hotels buchen, Plätze reservieren…
Eigentlich keine große Sache, aber es sorgt in meinem Kopf für Unruhe. Klar solche Dinge gehören mit dazu und sind in dem Sinn ja auch „Arbeit“, nur ich habe in so einer Phase keine Ruhe für Zeug das ich unter „Arbeit“ verstehe, Software entwickeln und mich um technische Details kümmern… aber alles halb so wild… treibt nur meine Gedanken insgesamt etwas hoch.
Politik
Ähnliches Thema, bin seit ein paar Jahren in einer Partei „etwas“ engagiert. Da gab es diesen Samstag mal wieder was zu tun, nur formales Zeug. Satzungen, Geschäftsordnungen, nicht mein Ding. Manchmal muß es dann aber doch sein. Ehrlich gesagt würde ich mich gerne noch mehr politisch betätigen. Aber es wird einfach alles zu viel… Ich muß da irgendwie für mich selbst Grenzen setzen. Kein Problem sein Wochenende mit „Parteiarbeit“ vollzustopfen. Anti-Atom-Demo, Parteitage, Vorträge. Diesen Samstag hätte man quasi um 10 Uhr die Demo mit Gewerkschaftsleuten mitmachen können und danach gleich zum nächsten Formalen-Parteitermin um 14 Uhr weiterfahren können.
Mein Problem, ich kann immer nur eine Sache wirklich gut machen. Mir fällt es schon schwer Beruf und Beziehung vernünftig unter einen Hut zu bekommen. Deshalb halte ich mich in den letzten Jahren politisch da sehr zurück. Tut mir nicht gut, wenn ich die Tageszeitung lese, würde ich zwar am liebsten bei jedem zweiten Thema gleich eine eigene Kampagne vom Zaun berechen. Mir fällt es schwer Dinge nur so halb zu machen, also mit Sparflamme. Entweder ich übertreibe es mit Zeit / Aufwand total oder ich mache überhaupt nichts. Was mir unheimlich schwer fällt, Dinge nachhältig über einen langen Zeitraum verfolgen und bearbeiten.
Beziehung
Hatte schon mal in einem Eintrag geschrieben das die Beziehung mit Freundin wie Medizin für mich ist. Ein ruhe Pol der meine Gedanken runter bringt, oder zumindest dafür sorgt das meine Gedanken nicht zuweit abheben. Eine feste Zweierbeziehung war echt das Beste was mir passieren konnte! Mir gehen nur gerade die letzten Einträge von Kai noch immer durch den Kopf. Was ich ebenfalls sehe ist, wie wichtig Offenheit ist! Mit seinem Partner wirklich offen sprechen zu können ist extrem wichtig. Ich vermute mal fehlende Offenheit ist so der Hauptfaktor wenn es um das verflixte siebte Jahr geht. Man kann eine Beziehung bestimmt über Jahre einfach so leben ohne wirklich miteinander gesprochen zu haben. Nur wenn es dann wirklich überlange Zeiträume geht, dann knallt es irgendwann einfach. Lösung: offen miteinander sein!
Offenheit ist schwer und hart. Wieviel Freiraum sich die Partner dann jeweils einräumen ist dann aber wohl so eine Sache. In unserem Fall ist diese Exklusivität was z.B. Sex angeht extrem wichtig. Es gibt uns beiden Sicherheit und Geborgenheit. Und für mich eben auch „Ruhe“ in meinen eigenen Gedanken.
Party
Wir hatten uns in Hamburg vorgenommen, daß wir mindestens einmal im Monat tanzen gehen. Im Februar hatten wir den Vorsatz leider verpasst. Aber gestern gabs nun wieder eine Gelegenheit dazu. Dorfdisco bei uns im Ort. Keine große Sache, aber hat eben den Vorteil das wir beide etwas trinken konnten. Es war schön! Und hat sich bei meinem Schrittzähler super positiv ausgewirkt! Wir hatten unseren Spass und die Musik war genau nach meinem Geschmack.
Was mich nur etwas beschäftigt war der Alkoholkonsum der anderen, zumeist sehr jungen, Discogäste. Zuerst mein eigener Konsum: ich hab zum Abendessen 200ml Rotwein getrunken und danach in der Disco zur Einstimmung einen Caipirinha und einen „Sex on the Beach“ (der war besonders lecker). Ich spüre Alkohol sehr schnell, ich trinke ein Glas Whisky und spätestens 15 Minuten später merke ich genau wie das Zeug direkt in den Kopf geht. Gestern hab ich dann ganz genau gemerkt das nach zwei Cocktails Schluss ist. Ich war gut dabei und es hat gereicht. Bedeutet für mich, das es ab dann nur noch Wasser gibt. Schon der Typ an der Bar hat mich komisch mit großen Augen angekuckt als ich „zwei große Wasser“ bestellt habe. Hatte fast den Eindruck der musste dann unter der Bar sogar nach zwei Flaschen Wasser suchen.
Was mir an den anderen Gästen auffiel, die trinken wenig Cocktails sondern „Schüsse“, wohl immer noch besonders beliebt „Ficken“ für 1 Euro. Und die Leute trinken das Zeug dann wirklich so schnell das sie die Wirkung des Alkohol garnicht so schnell spüren können. Finde ich total seltsam, weil ich das Motiv nicht verstehen kann. Also wir uns dann um 1 Uhr wieder heim gelaufen sind, lag schon der erste auf dem Boden und musste versorgt werden. Krankenwagen mit Blaulicht war auch schon auf dem Weg…
Naja, vielleicht sollte ich aufhören alles verstehen zu wollen.
Zum Schluss hab ich noch ein paar Bilder für Euch, fangen wir mal mit dem Beweisfoto aus der Dorfdisco an:
Für die Katzenliebhaber, wir brauchen bei uns im Haus keine eigene Katze, offenbar ist unser Garten so gemütlich das wir ständig Katzen in der Nähe haben. Einer der Stammgäste der sich bei uns besonders wohl fühlt:
Noch mehr Tiere von einem Spaziergang am Freitag, direkt bei uns um die Ecke:
Ebenfalls vom Freitag, direkt bei uns hinterm Haus:
Dann noch ein Buchtipp, also wer zu Ostern noch ein Buch sucht „Der Nachtwandler“ von Sebastian Fitzek. Super spannend und so mitreißend das man es locker in ein paar Tagen ausgelesen hat!
Meine „Werte“ für heute:
Übersteuerung: 2
Hypoaktivität: 4
Porno: 1
Libido: 2
Nervosität: 1
Schritte: 14319
Wetter ist ja eigentlich ein total langweiliges Thema, aber wenn ich gerade sehe wie das Wetter in Berlin heute ist. Also bei mir konnte sich „das Wetter“ heute nicht richtig auf eine Richtung festlegen, zuerst Schnee und am Nachmittag hab ich bei strahlendem Sonnenschein das Bild hier gemacht:
Achja, ich glaube ich sollte wirklich keine Nachrichten mehr lesen, zumal meine Auswahl an Nachrichten-Quellen eh schon stark auf immer die gleichen Themen ausgerichtet ist. Heute Abend möchte ich mit Freundin einen gemütlichen, romantischen Pärchenabend genießen, da brauch ich einen freien Kopf, deshalb „knall“ ich meine Gedanken einfach mal in mein Tagebuch. Sind eigentlich zuviele Themen, zuviel und zu durcheinander, sollte man bei den Themen eigentlich nicht machen, aber egal… muß mich beeilen sonst wird es zu spät für den Pärchenabend…
Polizei / Justiz
Heute gelesen, die Staatsanwaltschaft lässt bei einer Tageszeitung Nutzerdaten aus dem Online-Forum per Gerichtsbeschluss beschlagnahmen. Ging um eine Beleidigung, jetzt hinterher gibts ein Gerichtsurteil das diese Beschlagnahmung rechtswidrig war. Was mir dabei nicht aus dem Kopf geht: Ist ja ein gutes Urteil, aber welche Konsequenzen hat es den nun? Was ändert sich? NIX! Geht mir schon eine ganze Weile so, zuerst die Leibesvisitation der Schulklasse in München wegen eines 5 Euroscheins. Dann der Polizeichef von Rosenheim, dann wieder München. Mollath noch obendrauf… Das Schlimme bei mir, ich vergesse solche Nachrichten nicht so schnell, dadurch ergeben sich dann ganz tolle Gedankenketten in die man sich selbst super reinsteigern kann.
Ende vom Lied – ich habe Angst vor der Polizei. Ich, der unauffällige, langweilige Typ mit dem Reiheneckhaus, der Panik bekommt wenn das Finazamt eine Mahnung über 4,75 EUR wegen nicht bezahlter Umsatzsteuer schickt (Ich hab für die Umsatzsteuer eigentlich eine Einzugsermächtigung ausgestellt, aber nicht für Umsatzsteuernachzahlungen aus den Vorjahren *grins*). Aber genau Leute wie ich sollten eigentlich überhaupt keine Angst vor der Polizei haben…
Sexismus / Feminismus
Das ist wohl mein Thema des Jahres, ohje, komme ich irgendwie nicht ganz weg von. Keine Ahnung. Zuerst dieser neue Gruppenvergewaltigungs-Fall in Indien. Ich hab ja viel mit Indern zu tun, ich mag die Leute dort und die Kultur. Irgendwie treffen mich solche Nachrichten aber auch ein bischen persönlich. Was läuft den da bei „uns Männern“ schief? Ist das einfach die „normale“ männliche Natur. Wenn es keine Gesetze und Regeln gäbe, tja, dann würden wir wie die gestörten einfach über alles herfallen was uns gerade in den Weg kommt. So möchte ich nicht sein und so bin ich auch nicht, aber so richtig in Ruhe lässt mich der Gedanken dann doch irgendwie nicht. Verallgemeinerungen mag ich eigentlich nicht, aber ich glaube „wir Männer“ müssten uns mal mehr mit Sexualität beschäftigen. Man hört ja oft den Spruch, Männern würden nur an Sex denken. Mag sein, aber wirklich mit dem Thema und sich selbst haben sich wohl dann doch nur wenige Männer auseinandergesetzt.
Dann die aktuellste Sexismus-Debatte in der IT-Branche: Eine Konferenzteilnehmerin hört eine Unterhaltung von zwei Männern mit einem vermeintlich anzüglichen Witz. Sie fühlt sich dadurch belästigt, macht ein Foto und veröffentlicht es auf Twitter. Der Witz war nicht direkt gegen die Frau gerichtet, es ging um Dongles und das Forken von Code Repositories. Aber die Konsequenz daraus: 1. Der Teilnehmer der den Witz gemacht hat verliert seinen Job, 2. Die Firma bei der die Konferenzteilnehmerin angestellt ist geht in einem Proteststurm unter. 3. Die Teilnehmerin die sich belästigt fühlte verliert ihren Job…
Einstiegspunkt zur Geschichte:
http://blog.fefe.de/?ts=afb76b8d
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Sexismus-Debatte-nach-Witzen-auf-der-PyCon-1827228.html
Das ist so der Punkt wo ich mir dann denke: „Seit Ihr eigentlich alle noch ganz dicht???“. Bei meinem letzten Tagebucheintrag zu dem Thema kam ich mit Ginger zu dem Schluß das es bei dem Thema vorallem um eine Frage der Wahrnehmnung geht. Besonders interessant sind in dem Fall die Kommentare…
Diese gesamte Sexismus-Feminismus-Debatte ist irgendwie ein großes Kommunikationsproblem. Ich geh mal nur von mir selbst aus, da würde ich von mir behaupten das ich im Umgang mit Frauen wohl eher unsicher und sehr zurückhaltend bin. Wenn ich andere Männer da so beobachte würde ich draus schließen, denen geht es da genauso. Der Versuch Unsicherheit durch Witze und blöde Bemerkungen zu überdecken ist schon mal eines der Probleme dabei. Meine Wahrnehmung von Feminismus ist diese starke offensive Form. Gut, Problem ist benannt, aber wie verhält man sich den nun richtig? Da gibt es glaube ich viel Bereitschaft von männlicher Seite, aber wenig Antworten. Das ist vermutlich auch nicht die Aufgabe der Frauen darauf Antworten zu geben, das müssten vermutlich wir Männern selbst rausfinden.
Nur so emotional wie die Debatte da in manchen Bereichen gerade geführt wird, verstärkt sich Unsicherheit genau bei den falschen Leuten noch viel mehr. Wenn man so manche Kommentare, auf den betreffenden Seiten, liest hängt den Leuten das Thema schon etwas zum Hals raus ;-), mich interessiert es nach wie vor…
Meine „Werte“ für heute:
Übersteuerung: 2
Hypoaktivität: 3
Porno: 1
Libido: 2
Nervosität: 1
Schritte: 4051
So nun wird es aber langsam echt Zeit meinen Bericht vom letzten Wochenende hier aufzuschreiben. Weil sonst ist ja schon fast wieder das nächste Wochenende dran…
Unseren Spaziergang zu den Rehen haben wir dann leider doch nicht gemacht. Da kam dann mal kurzzeitig doch zu viel Schnee runter… Aber von unserem Samstags-Spaziergang hab ich dieses Mal zwei Bilder.
Wasser ist bei unseren Ausflügen meist ein verbindendes Element. An diesem Fluss hab Freundin und ich uns das erste Mal geküsst. Zwar nicht an dieser Stelle, aber in der nächsten größeren Stadt:
Im Kloster waren wir danach ebenfalls:
Vom chinesischen Essen habe ich ja auch kurz was geschrieben. Boah, war ich danach vollgefressen. Buffet sagt alles – warum schreibt man das Wort eigentlich nicht „Bufett“ das würde viel besser passen. Da musste ich kurz mal eine Ausnahme in meine vegetarische Phase einbauen. Aber beim Anblick von Pommes in einem chinesischen Restaurant tat mir dann doch mein Herz etwas weh. Das war mir dann doch zu heftig… Leute Leute, Currywurst mit Pommes an der versifften Frittenbude nachts um 2 Uhr hat für mich schon einen gewissen verschrobenen Stil. Aber die „Acht-Kostbarkeiten“ „an“ Pommes, hui… aber gut ich bin ja für das auflösen von Tabus.
Am Freitag hab ich dann wieder gemerkt wie verklemmt ich manchmal bin. Wir waren über das Wochenende bei den Eltern von Freundin. Da hat es echt ein super Gästezimmer, ich finde das Haus nur etwas hellhörig. Freundin wollte mich an dem Abend noch etwas verführen und sich auf mich stürzen. Aber da bin ich echt immer total blockiert, Sex haben wenn Freundins Eltern da ne Tür weiter im Zimmer sind. Uff, da kommt bei mir nicht wirklich Stimmung auf, da bin ich wohl wirklich „etwas“ verklemmt. Also wir sind beim Sex vermutlich nicht wirklich laut, eher sogar ziemlich leise, fällt mir schwer das zu beurteilen. Hätte man bestimmt nix gehört, aber gut, am Samstag hatten wir da mehr Zeit und Ruhe für uns…
Witzige Randnotiz, Freundins-Mutti hat besonders schöne und weiche Handtücher, schön sauber und ordentlich zusammengefaltet und in einer Tüte verstaut. Die sind für den Fall das sie mal ins Krankenhaus muss. Ich dachte nur so bei mir, uff, also mich müssten die eh ins Krankenhaus schleifen, da muss sich dann sicherlich niemand mehr Gedanken über Handtücher machen. Die Ironie entsteht dadurch das Freundins-Mutti vermutlich noch nie das Buch „Per Anhalter durch die Galaxis“ gelesen hat. Braucht man im Krankenhaus wirklich seine eigenen Handtücher? Kann ich mich gar nicht mehr dran erinnern.
Ich bin noch bis morgen alleine im Hotel, hab das dann gleich mal ausgenutzt und bin noch kurz in die Stadt eine neue Küchenwaage kaufen. Voll blöd! Bei unserer Küchenwaage ist die Batterie leer. Hey, beim Conrad hat es eine ganze Wand voll mit Batterien, aber genau die Knopfzelle die ich bräuchte gabs nicht! Ausserdem hab ich festgestellt, daß so eine Knopfzelle fast genauso teuer ist wie eine komplette neue Waage, ah, stimmt richtig -> Wegwerfgesellschaft… hmm.
Der Chinese liegt mir irgendwie immer noch ein bischen im Magen. Dafür hab ich heute wieder komplett auf Fleisch verzichtet. Zum Abendessen gab es bei mir solche leckeren vegetarischen Sushiröllchen:
Meine „Werte“ für heute:
Übersteuerung: 1
Hypoaktivität: 3
Porno: 1
Libido: 3
Nervosität: 1
Schritte: 6114
P.S. Wegen dem Schrittzähler muss ich nochmal Kontakt mit dem Kai aufnehmen. Mich hats ja echt umgehauen als ich dieses Excel-Sheet gesehen hab. UUUUUFFFFFFF. Mach ich wenns mal wieder ein bischen ruhiger ist…
Träume und unfertiger Eintrag… + kurzes Update [17.03.2013]