Mir gehts super! Von den eigenen Eindrücken überrollt und Gedanken des Tages: Multi-Kulti

Mir gehts super! Von den eigenen Eindrücken überrollt und Gedanken des Tages: Multi-Kulti

Also mir gehts gerade echt super! Fast ein bischen schade das ich gerade
irgendwie so überhaupt nicht dazu komme meine tollen Erlebnisse hier im
Tagebuch festzuhalten… ich arbeite dran!
Den eigentlich stecke ich mit meinen Gedanken immer noch in Köln fest.
Seitdem reiht sich Erlebnis an Erlebnis, Eindruck an Eindruck und ich
weiss garnicht was ich hier zuerst niederschreiben sollte, kaum hab ich
dann mal einen halbwegs klaren Gedanken kommt schon der nächste neue
Eindruck hinzu. Werd da wohl noch einige Einträge nachreichen müssen.
Da gabs noch jede Menge erwähnenswerte Dinge in Köln, meinen Geburtstag
oder unser zweites Treffen mit Edith. Es war einfach nur herrlich!
Und demnächst steht dann evtl. gleich das nächste Treffen mit einem
Tagebuch-Autor an *grins* – zur Frage warum ich Treffen mit anderen
Tagebuchschreibern so interessant finde, werde ich wohl demnächst
auch noch ein paar Gedanken festhalten…
Hach, gibt noch soviele Dinge die ich hier schreiben müsste…
Ich packe die Gedanken aber nun mal so an, wie sie eben gerade bei
mir im Kopf anstehen. Gestern Abend haben wir gegrillt und waren
danach noch lange auf unserer Terrasse. Im Hintergrund hört man die
Blasmusik von einem Dorffest, es gibt Wein und zusätzlich einen kleinen
Schluck Whisky. Als ich dann so den Großen Wagen am Himmel betrachtete
und über die letzten Einträge nachdachte, stand der Titel für meinen
nächsten Tagebucheintrag schon fest: MULTI-KULTI… ich reflektiere
eben alles war hier so an Kommentaren und Einträgen geschrieben wird
*grins*, zudem gabs da ein paar reale Gespräche mit ähnlichem Inhalt.
Da wollte ich die Gedanken dazu eh schon länger mal hier festhalten!
Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Vorurteile gegen andere Menschen
sind echt so eine Sache für sich. So rein gedanklich muss ich leider
zugeben, kann ich mich da auch nicht ganz von freisprechen. Hin und
wieder erwische ich mich dann wohl doch bei dem einen oder anderen
persönlichen Gedanken der in diese Richtung geht…
In der Zeitung gelesen
Eine Frau wird in Dubai vergewaltigt und wer wird dann vor Gericht
zu einer Haftstrafe verurteilt? Natürlich die Frau! War ja klar, oder?
Wenn ich sowas lese, könnte ich kotzen! Und schon erwischt man sich
eben dabei Vorurteile und eigene Emotionen gedenklich auf die gesamte
Bevölkerung bestimmter Länder auszuweiten… schwierig…
In Polen auf der Hochzeit
Ein wirklich tolles Erlebnis! Ging aber ebenfalls mit Sorgen und
Vorurteilen los… vor einigen Jahren hatten wir eine Einladung
zu einer Hochzeit in Polen von der Verwandtschaft erhalten. Ganz
am hinteren Ende von Polen, so fast an der russischen Grenze *grins*.
So insgeheim traute sich dann aber zunächst irgendwie niemand mit
seinem Auto hinfahren, ehm ja, „man hört da ja so einiges“, sobald
man da über die Grenze nach Polen fährt wird einem ja quasi sofort
das Auto gestohlen, oder man wird ausgeraubt…
War natürlich totaler Blödsinn! Abenteuer war es aber trotzdem!
Ich erinnere mich heute noch mit Freude dran, wie wir dann da
Nachts um 2 Uhr irgendwo in Polen auf einem Feldweg standen und
das Navi meinte: „Sie haben Ihr Ziel erreicht!“, das war ein
Spass, da war wirklich nix mehr!
Wir haben unser Hotel natürlich noch gefunden und es hat wirklich
alles super gepasst! Die Verwandtschaft dort war super nett und
wenn bei so einer Hochzeit dann erstmal der Wodka fließt klappt
das echt super mit der Völkerverständigung *grins*
Beruf – Indien
Ich hab ja beruflich den Vorzug sehr oft – oder eigentlich ständig –
mit Menschen aus anderen Ländern zu arbeiten. Also bei meinen Kunden
ist es in der Kantine inzwischen Standard das die Gerichte mit
Pikogrammen versehen werden, an denen man erkennt ob ein Essen rein
vegetarisch ist oder Fleisch enthält und wenn ja von welchem Tier.
Finde ich super, weil einfach alle möglichen Nationen dort zum
Essen gehen.
Besonders viel hab ich in meiner Branche mit Indien zu tun. Als ich
Anfang des Jahres die Berichte über die Vergewaltigungen dort gesehen
habe, kamen mir natürlich auch so meine Zweifel. Was ist das für ein
barbarisches Land, was sind das für Menschen dort? Will man da überhaupt
hin? Interessant war dann aber, das genau zu diesem Zeitpunkt eine
Software-Entwicklerin aus Indien für drei Monate nach Deutschland kam.
Das ergibt dann sehr interessante Gespräche!
Viele Menschen haben ja den Eindruck man müsste unser Land abschotten
und die Einwanderung möglichst erschweren, weil die Leute wegen unserem
super Sozialsystem alle nach Deutschland strömen. Gut in meiner Branche
herrscht ziemliche Personalknappheit, keine Ahnung warum das Angebot von
Arbeit in Deutschland so extrem ungleich verteilt ist, hab ich noch nie
verstanden… aber zurück zum Thema.
Was ich dann sehr beeindruckend fand, die indische Software-Entwicklerin
hat ganz offen gesagt das sie sehr froh ist, wenn sie wieder zurück in
Indien ist. Ihre Heimat ist eben einfach dort, sie vermisste die Mangobäume
im eigenen Garten und fand es total komisch das bei uns im März manche
Bäume keine Blätter haben. Bei Indern ist England als Arbeitsland übrigens
deutlich beliebter, weil man dort keine neue Sprache lernen muss. Da hat
Deutschland so ein bischen einen kleinen Standortnachteil.
Selbst Ausländer sein – Japan
Auch eine sehr lehrreiche Erfahrung, wenn man eben selbst mal der Ausländer
ist. Spätestens wenn man sich in einem anderen Land ausserhalb der üblichen
Touristenschwerpunkte aufhält macht man über kurz oder lang diese Erfahrung.
Ging mir in Japan selbst so, wenn man da in einer kleineren Industriestadt
durch die Einkaufsstraßen läuft erkennen die Leute eben sofort an Kleidung
und dem Aussehen, das man definitiv nicht von hier kommt. 
Meist hat man bei Geschäftsreisen ja keine Möglichkeit sich vorher mit der
Kultur dort auseinanderzusetzen. Ich fand es trotzdem genial, von einem
Tag auf den anderen plötzlich in Uniform in einem Großraumbüro mit 2000 Leuten
zu sitzen. Und wenn man asiatisches Essen mag ist die Kantine dort natürlich
ein extra kulinarisches Erlebnis! Gab natürlich auch Kollegen die da nach
ein paar Tagen ziemlich rotierten…
So gesehen empfinde ich das Multi-Kulti eben schon als Bereicherung, und die
meisten meiner eigenen Vorurteile haben sich dann über kurz oder lang doch
als ziemlich lächerlich herausgestellt…
Meine „Werte“ von heute->
Übersteuerung: 1
Hypoaktivität: 4
Libido: 2
Nervosität: 1
Schritte: 13385

Grünes Smilie