Gewitter-Wanderung, Windeln wechseln, das Risiko der Normalität

Gewitter-Wanderung, Windeln wechseln, das Risiko der Normalität

Die Gewitter-Wanderung
Heute früh bin ich aufgewacht und hab mich über die kommenden Tage
gefreut, andere Umgebung, andere Leute, Städte und sogar ein etwas
anderes Klima – toll. Aber dann fehlte mir irgendwie der Kontrast,
irgendwas fehlte noch, Bewegung sollte eh mit rein in den Tag,
warum also nich einfach heute mal so als Kontrast auf das Nebelhorn
gehen? 2224 m ü. NHN wären genau die Art von Kontrast die ich für
heute gesucht hätte. Aber dann setzte doch wieder die Vernunft ein,
für das Nebelhorn waren wir einfach schon zu spät dran. Also eine
größere Tour in die Breitachklamm auch eine Idee, Freundin hat aber
dann die Unwetterwarnungen für unsere Region entdeckt. Da setzte
dann schon wieder meine Vernunft ein – bei einer bestehenden
Unwetterwarnung brauchen wir nicht in die Berge fahren.
So wurde es nun heute – „nur“ – die Wandertour bei uns um die Ecke.
Die Tour wurde in der aktuellen Ausgabe der Lokalzeitung auf einer
kompletten Seite vorgestellt. War eine schöne ruhige Strecke die
durchaus auch ihren Reiz hatte. Nicht spektakulär, aber mit viel
Natur und Normalität.
Allerdings holte uns das Gewitter dann auch hier ein, wir haben es
dann gerade so in den nächsten Gasthof geschafft. Da war eigentlich
„geschlossene Gesellschaft“, aber bei dem Gewitter das sich da
anbahnte machte die Wirtin ohne zu zögern eine Ausnahme. Typisch
urige Dorfgaststätte im 50er-Jahre Charme, klein, gemütlich und die
Leute sind freundlich. Wir hatten gerade an einem Tisch Platz genommen,
da fiel auch schon der Strom aus. 13:30 Uhr und wir erholen uns da
bei Kerzenlicht vom ersten Teil der Tour. Das Gewitter war ziemlich
wild, da war die Unwetterwarnung fast noch eine Untertreibung. 
Auf dem letzten Stück haben wir dann einen genialen Campingplatz
entdeckt, von dem ich bisher nichts wusste. Mitten im Wald, total
abgelegen, aber mit See und Gaststätte dabei. Auf der Rückfahrt
im Auto haben wir dann überhaupt erst die Schäden von dem Gewitter
richtig mitbekommen.
Windeln wechseln
Gestern waren wir bei meiner Schwester, Einladung zum Pizza-Essen. 
Das Söhnchen ist traumhaft, hat zwar schon die erste Erkältung, aber
sonst ist er top drauf. Hab natürlich auch ein paar Bilder gemacht,
(den Hinweis in einem Kommentar hier hab ich schon verstanden *grins*).
Und die Sache mit dem Windeln wechseln klappt bei mir auch noch sehr
gut! War überhaupt kein Problem, obwohl das Söhnchen schon noch deutlich
kleiner ist. Was ich auch feststellen musste – Babys sind verdammt schwer!
Auch wenn sie erst ein paar Wochen alt sind, spätestens wenn man sie mal
für mehr als 15 Minuten auf dem Arm halten und rumtragen soll, werden sie
von Minute zu Minute schwerer. Von Tragetüchern hält meine Schwester
offenbar nicht soviel, hätte ich ja schon gerne mal ausprobiert…
Das Risiko der Normalität
Am Donnerstag war ich mit dem Auto zu einem Kundentermin, eigentlich hatte
ich 10 Uhr ausgemacht. Dran war ich dann um kurz vor 12 Uhr. Eigentlich
brauche ich für die Strecke 1,5 Stunden aber ich bin von einem Stau in den
anderen gekommen. Gut war alles nicht so wild, wenn es wirklich was wichtiges
gewesen wäre, hätte ich mir ein Hotel genommen und wäre schon am Abend vorher
hingefahren. Ich suche aber Normalität, und dazu gehört für mich gerade eben
auch das ich wenn möglich auch mal wie jeder andere zuhause schlafen möchte.
Einfach nach der Arbeit auf meiner eigenen Terrasse sitzen und selber kochen
können. 
Um 17 Uhr war ich beim Kunden fertig und war dann wieder erst um kurz nach
20 Uhr daheim, hmmm, suboptimal. Zudem hab ich aus dem Radio erfahren das
am Nachmittag genau auf dem Streckenabschnitt der Autobahn zwei Menschen
bei einem Unfall ums Leben gekommen sind. Gibt einem zu denken, wenn man
im Stau steht und schon wieder Polizeiautos links und rechts mit Blaulicht
an einem vorbeifahren. Also das eigene Risiko und wie man das Risiko von
bestimmten Dingen so wahrnimmt. Hatte da in meinem Tagebuch ja schon einiges,
z.B. Tuberkulose, oder kürzlich ging es bei einem Kunden in der Mittagspause
um den Fall einer doppelseitigen Lungenembolie, vor ein paar Tagen hatte ich
dann noch erfahren das jemand bei einer Blutspende eine Thrombophlebitis
erlitten hat. Klar alles schlimme Dinge, aber soll ich mir wirklich wegen
einer möglichen Thrombophlebitis Gedanken machen, wenn ich mich gleichzeitig
ohne auch nur einen Gedanken zu verschwenden ins Auto setze und losfahre?
Eigentlich ein interessanter Effekt, an diesem Wochenende sind hier in meinem
Bundesland ettliche Menschen bei Verkehrs- oder Badeunfällen gestorben und
über was informiert man sich im Internet? –> Thrombophlebitis, ich hab so den
Verdacht, daß das quasi „unbewusste Absicht“ ist. Mit realen Gefahren und
Risikien will man sich nicht gerne auseinandersetzen. Die Leute haben Angst
vor Terroranschlägen, aber fahren gleichzeitig wie selbstverständig mit 200 km/h
und 10 Metern Abstand auf der Autobahn.
Meine „Werte“ von heute->
Übersteuerung: 1
Hypoaktivität: 3
Libido: 2
Nervosität: 4
Schritte: 26521

Dead