Der Scheiss-Tag der Anderen

Der Scheiss-Tag der Anderen

hmmm, eigentlich hatte ich mich auf ein paar ruhige Tage eingestellt. Sah bis letzte Woche
alles ruhig aus, daher bin ich davon ausgegangen das die letzten Arbeitswochen des Jahres
auch ruhig werden. Also das Jahr „abschliessen“, Dinge fertig machen, dokumentieren und
übergeben. Und dann war es das… tja, weit gefehlt! Die Woche sind nochmal ziemlich
heftig. Allerdings eher für die Leute um mich rum, mir persönlich gehts super und es
gibt keine Probleme. Ganz im Gegenteil – eine traumhaft schöne Vorweihnachtszeit. Wären
da nur nicht die Probleme der Anderen um mich herum. Gestern kam es echt richtig hart,
das war ja mal echt ein Scheiss-Tag.

Fing gleich in der früh bei meinem Kunden an. Da gabs eben gleich mega Schwierigkeiten.
Ich als externer Berater habs da einfach, ich bin auf ganz bestimmte Produkte und Aufgaben
spezialisiert. Gestern war es nun so, dass der Kunde ein Problem hatte, bei dem ich leider
nicht helfen konnte (wurde auch nicht erwartet). War eher ein internes organisatorisches
Problem. Ist aber für mich auch nicht schön, wenn ich sehe wie meine Kunden da mal
richtig unter Stress kommen und darunter auch leiden. In dem Moment denke ich mir nur oft,
gut das ich in der Firma nicht als Angestellter arbeiten muss. Meine Kunden sind eben meist
sehr grosse Unternehmen. Da gibts dann zig unterschiedliche IT-Abteilungen die sich untereinander
nicht immer abstimmen. Wenn dann IT-Abteilung A etwas deaktiviert und danach die Software von
IT-Abteilung B nicht mehr läuft ist das schlecht, sehr schlecht. So können eben ein paar
tausend Anwender über mehrere Stunden nicht mehr arbeiten. Für den Mitarbeiter der solch ein
Problem an der Backe hat ist es noch schlimmer, zum einen muss er den Chefs erklären was
passiert ist und zum anderen muss er technisch möglichst schnell eine Lösung finden.

Die nächste Hiobsbotschaft kam von meiner Schwester, die musste mit dem Töchterchen wegen
Verdacht auf Hirnhautentzündung oder Lungenentzündung ins Krankenhaus. Hirnhautentzündung
klang jedenfalls für mich ziemlich dramatisch, wie es zu diesem Verdacht Hirnhautentzündung
oder Lungenentzündung kam weiss ich nicht. Vermutlich sind bei Kindern die Symptome nicht
immer so gut ausgeprägt. Jedenfalls ist es nun eine Lungenentzündung (incl. Pleuraerguss),
das Antibiotikum hat offenbar sehr gut angeschlagen. Allerdings gabs heute gleich die nächste
schlechte Nachricht. Töchterchen hat das Ampicillin nicht vertragen. Deshalb musste heute
gewechselt werden und meine Schwester hat sich gleich bei mir erkundigt, da ich mit Ampicillin
ja auch schon sehr schlechte Erfahrungen gemacht habe. Soweit man das sagen kann, scheint
aber alles noch im grünen Bereich zu sein. Wobei es vermutlich schon ziemlicher Stress ist,
wenn man bei zwei Kindern mit einem im Krankenhaus liegt.

Ich hab dagegen paradiesische Tage, Kerstin ist mit auf Tour. Morgen Abend gibts eine
weihnachtliche Show mit Dinner und am Wochenende einen Weihnachtsmarkt am See. Gestern Abend
gabs dann noch folgende – zum Brüllen komische – Pärchen-Situation. Wir sitzen beim Abendessen
im Hotel-Restaurant. Am Nebentisch nimmt eine Großfamilie Platz. Mit dabei ist ein Neugeborenes
und ein Hund. Neugierig wie wir sind beobachten wir natürlich was die Familie so macht. Das
kleine Kind lag so im Halbschlaf auf dem Arm der Oma und spielte mit seiner winzigen kleinen
Hand… und dann ergab sich folgender kurzer Dialog:

Ich: „oooch, ist das nicht SÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜSSSSSSSSSSSSSSssssss, hach“
Kerstin: „Ja, manchmal hätte ich auch gerne einen Hund“

BINGO, das sind wir… da musste ich mich echt sehr zusammenreißen um nicht laut loszulachen…

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