Ich mit 25 Jahren – das Jahr 1999

Ich mit 25 Jahren – das Jahr 1999

Alter:
25 Jahre – wobei ich dies nicht als meine Lebensmitte ansehen würde. Es war
bestimmt eine entscheidende Phase in meinem Leben. Aber eine echte „Mitte“
könnte ich nicht erkennen, dafür gabs schon zuviele Wendepunkte *grins*

Aufenthaltsort:
Thüringen, Bayern, Baden-Württemberg und Japan

Wohnsituation:

Nach dem Studium hat es mich in eine Kleinstadt in Tühringen verschlagen.
Ich lebe alleine in einer großen Zwei-Zimmer-Küche-Bad-Wohnung. Meine erste
eigene Wohnung, das Schlafzimmer habe ich zum Labor/Büro umfunktioniert und
nutze das Wohnzimmer zusätzlich als Schlafzimmer. Das Bettgestell hatte ich
damals selbst aus Holz gebaut. Die Küche war ebenfalls schön groß. Kleiner
Nachteil der Wohnung, es handelte sich um eine umgebaute Fabrik mit
Backsteinmauern. Die Wohnung war modern saniert, allerdings etwas feucht.

Technische Ausstattung:
Vom Feinsten *grins*. Ich hatte meinen ersten ISDN-Anschluss, Internet und
ein eigenes lokales Netzwerk mit mehreren Computern. Zusätzlich hatte ich
eine komplette Ausstattung die man für die Elektronik-Entwicklung benötigt.
Fernseher mit SAT-Anschluss hatte ich auch, allerdings hab ich schon damals
sehr wenig ferngesehen. Ausserdem habe ich zu dieser Zeit das erste Auto
von meinem ersten selbstverdienten Geld gekauft. Ein Seat Arosa mit Dieselmotor,
war ein super Fahrzeug.

Berufliche Situation:
Ich arbeitete als Entwicklungs-Ingenieur in der Automobilindustrie und war
mit einem Projekt für einen japanischen Autobauer beschäftigt. War eine sehr
aufregende und schnelle Zeit. Immer wenn der Kunde Probleme hatte bin ich,
meist sehr kurzfristig, nach Japan geflogen. Für mich einfach nur genial,
ich mag asiatisches Essen und da kommt einem die Betriebskantine einer
japanischen Autofirma kulinarisch sehr gelegen *grins*. Zudem hab ich erfahren,
das die japanische Definition von „Großraumbüro“ doch „etwas“ von der hier in
Deutschland abweicht. War auch der einizige Job für den in beruflich mal
Uniform getragen habe. (Die Büros dort wurden 2011 beim Erdbeben ziemlich
heftig getroffen).

Mein Gehalt:
Daran kann ich mich nicht mehr genau erinnern, müsste ich in meinen Unterlagen
daheim nachsehen. War mir damals aber zeimlich egal, ich hatte eh fast keine Zeit
um Geld auszugeben. Über meine Altersabsicherung hab ich mir damals absolut keine
Gedanken gemacht. Zu dem Zeitpunkt bestand meine Welt aus Technik.

Beziehung:
Damals war ich Single und hatte seit gut 6 Jahren keinen Sex mehr. Wenn ich das
Thema „Beziehung“ allgemein beschreibe, würde ich sagen: sozial-verarmt. Ich hatte
bei den Praktika im Studium öfter das Bundesland gewechselt, meine Kommilitonen
waren auch über ganz Deutschland verstreut. Tja, und in der Kleinstadt in Thüringen
kannte ich niemanden. Meine Arbeitskollegen waren super, hab mich in der Abteilung
dort sehr wohl und aufgenommen gefühlt. Aber ich hatte eben keinen Bekannten oder
Freundeskreis drum herum. Leute kennenlernen fiel mir noch nie leicht und zudem
hatte ich ja keine Zeit, war ja eh ständig unterwegs. Ja, ich hatte mich schon
wahnsinnig nach einer Partnerin gesehnt, aber irgendwie ging das Thema dann eben
bei soviel „Technik“ unter… Eine kleine Ausnahme gab es allerdings, es gab ein
paar sehr nette Treffen mit einer japanischen Frau *grins*. Blieb aber immer bei
nettem Smalltalk…

Haare:
Als „Vollnerd“ hatte ich natürlich lange Haare mit Pferdeschwanz. Damit kann man
in der etwas konservativeren Provinz vielleicht auch nicht sooo bei der Damenwelt
punkten.

Urlaub:
Hab ich in dem Sinne nicht gemacht, klar war ich ab und an bei meinen Eltern für
ein paar Tage. Aber Urlaub am Strand wollte ich „alleine“ irgendwie nicht machen.
Wenn ich frei hatte, war ich in meinem „Labor“ und meinen eigenen „Projekten“.

Bemerknis #1:
Zu der Zeit hatte ich ab und an Kontaktanzeigen aufgegeben. Hat sich aber nie jemand
gemeldet.

Bemerknis #2:
Von der totale Sonnenfinsternis hab ich damals nichts mitbekommen, genau da war ich
in Japan (hat mich damals echt geärgert – hätte ich gerne gesehen). Ah, und Günther
Grass hat den Nobelpreis für Literatur bekommen, „Die Blechtrommel“ ist genau meine
Richtung von Film und Buch. Tja und von dem Atomunfall in Tokaimura (Japan) hab ich
damals ebenfalls nichts mitbekommen. Daran erinnert sich heute auch niemand mehr…

Weiterführende Literatur:

Uff, damals hab ich viele Bücher auf Englisch gelesen. Meine Lieblingsautoren waren
damals Tom Clancy und Stephen King.

Betrunken