Die Schneeschuh-Hüttentour (nochmal mit Bildern *grins*)

Die Schneeschuh-Hüttentour (nochmal mit Bildern *grins*)

wow, zunächst mal vielen Dank für die vielen lieben Kommentare. Da mussten
wir – natürlich – gleich noch eines drauf setzen und haben uns gleich am
Montag nach unserer ersten Tour zu einer Schneeschuh-Hüttentour für das
vergangene Wochenende angemeldet. DIE Gelegenheit wollten wir uns einfach
nicht entgehen lassen und ich muss sagen es hat sich mehr als gelohnt, es
war gigantisch!!!

Aber mal der Reihe nach, gleich Montag früh habe ich nun also beim Veranstalter
dieser Schneeschuhtouren angerufen, ob Last-Minute noch Plätze frei wären.
Was alles kein Problem (ich wollte nicht zuviel Werbung machen, wer sich
selber an so einer Tour versuchen möchte – ich gebe natürlich gerne den Link
zum Veranstalter weiter :-)). Geplanter Ablauf der Tour, man trifft sich
Samstag-Mittag und läuft dann zusammen mit Schneeschuhen auf die Hütte,
übernachtet dort gemeinsam und am Sonntag geht es dann wieder runter.

Nach der Buchung hatten wir dann erstmal – Panik! Ganz nach dem Motto:
Hilfe ich hab ja garnix passendes zum Anziehen! In diesem Punkt bin ich
z.B. viel schlimmer als Kerstin. Aber uns fehlte wirklich mehr oder weniger
alles, was man für so eine Tour braucht. Hüttenschlafsack, Handtücher, aber
auch passende Hosen und Oberbekleidung. Deshalb haben wir uns dann am Dienstag
gleich mal in einen Shopping-Marathon gestürzt. Jeder kennt ja die Klischees
von zickigen Männern beim Einkaufen – bei uns wars Kerstin die da ganz
abgekämpft in der Umkleidekabine saß und meinte: „Boah, mir reichts jetzt dann
aber mal…“ *grins*.

Den Rest der Woche haben wir dann das Gewicht unserer Rucksäcke optimiert.
Schwierigkeit dabei, wir sind ja relativ untrainiert, von daher wäre natürlich
ein möglichst leichter Rucksack besser. Gleichzeitig haben wir keine Erfahrung
mit Hüttentouren und wollten natürlich soviel wie möglich mitnehmen. Nach drei
Packversuchen hatte Kerstin dann 5 Kilogramm und ich 7 Kilogramm Rucksackgewicht.

Am Samstag sind wir dann, ziemlich aufgeregt, in unser Hüttenabenteuer gestartet.
Wir waren eine Gruppe von 24 Teilnehmern und zwei Guides. Eine Bergführerin kannten
wir schon von unserer ersten Tour. Dann ging es auch schon los, jeder bekam seine
Schneeschuhe und Stöcke und ab gings zum Berg. Nach dem ersten Drittel wurde die
Gruppe dann geteilt, neben einer sportlichen gab es die „gemütliche“ Tour zu
der wir uns entschlossen. „Gemütlich“ war dann insgesamt ein Aufstieg über
4:30 Stunden mit 885 Höhenmetern und fast 11 Kilometer Länge.

Es war zwar sehr anstrengend, aber eine unbeschreiblich schöne Atmosphäre. Das kann
man leider auf den Bildern so nicht festhalten, aber trotzdem schon mal eines mit
Blick auf den Alpsee bei Immenstadt:

Am meisten „Aufregung“ hatte ich vor der Hüttenübernachtung. In dieser Form hab
ich „sowas“ bisher noch nicht mitgemacht. Uns erwartete eine große und vermutlich
relativ moderne Berghütte. Zu Essen gab es Suppe und Schweinebraten, sehr deftig und
lecker. Alternativ hätte man auch vegetarisches Essen bestellen können, nur bei solchen
Unternehmungen verzichte ich meist lieber auf „Extrawürste“ und schliesse mich der
Mehrheit an. Nach dem Essen gabs dann richtig coole Hüttenstimmung mit Gitarrenmusik
am Holzofen.

Die Übernachtung selbst war dann schon etwas „beschwerlich“. Wie ich schon erwartet
hatte gab es für die gesamte Gruppe ein Matratzenlager. In diesem Fall ein Stockbett,
aber nicht wie ich es bisher kannte mit zwei Betten übereinander, sondern hier waren
gleich mehere Stockbetten direkt nebeneinander gestellt, ohne Abstand dazwischen:

Zusätzlich gabs in den Dachschrägen noch solche Lager:

Natürlich gabs bei 24 Leuten einige Schnarcher und ständig musste jemand mit der
Taschenlampe raus aufs Klo. Also sehr tief und fest konnte man da natürlich nicht
schlafen. Aber es ging und war nicht sooo schlimm wie ich vermutet hatte. Der
Waschraum und die Toiletten waren besser als ich gedacht hatte. Es gab fließendes
Wasser, allerdings nur kalt. Und „kalt“ hat zumindest bei Wasser auf Berghütten eine
extra Kategorie *grins*, sprich wenn man damit versucht sich zu waschen spürt man
relativ schnell seine Hände nicht mehr.

Am nächsten Tag ging es dann über das Immenstädter Horn wieder runter. Von dort hatte
man eine geniale Fernsicht. Zum einen ins Tal:

Und zum anderen auf den Säntis in der Ostschweiz, das ist der Berg in der Mitte am Horizont.
Der Bildausschnitt ist etwas unglücklich gewählt, ging leider nicht anderes. Rechts im Bild
unter dem Baum liegt nämlich ein Fuchs im Gras:

Auf diesem Bild sieht man die Berghütte in der wir übernachtet haben und ein
bischen rechts unterhalb ein gefährliches Schneebrett:

Die Gegend ist bei Skitouren-Gängern sehr beliebt, fand ich faszinierend wie die mit
Skiern ziemlich steile Hänge hochlaufen:

Ein Teil unserer Gruppe und ein Bachlauf mit Schneewechten, d.h. wenn man nicht aufpasst
und auf die Wechte draufläuft nimmt man schnell unfreiwillig eine kühle Erfrischung:

Jo, vielleicht noch ein kurzes Fazit zu unserer ersten Hüttentour. Ich bin ja eigentlich
eher der Typ introvertierter Einzelgänger. Vereine oder der Ausflug mit dem Kegelclub sind
eigentlich nicht sooo meine Welt. Von daher war ich sehr gespannt wie mir nun so eine
Hüttentour in der Gruppe gefällt. Es war einfach nur wunder wunder schön, eine super
Atmosphäre, das tat uns auch als Paar sehr gut mit anderen Leuten und Paaren was zu
unternehmen. Wir unternehmen ja sehr viel, aber eben sonst nur zu zweit. War vor uns
also eine sehr willkommene Abwechslung.

Dann zum Thema Ausrüstung. Da hat sich unsere Shopping-Tour wirklich gelohnt. Allerdings
waren wir viel zu warm angezogen. Ich hatte extra lange Funktionsunterwäsche gekauft, die
war für diese Aktivität aber nicht notwendig. Im Gegenteil, ich habe viel zu viel
geschwitzt. Das merkte man auch an unserem Flüssigkeits-Konsum auf der Hütte, Kerstin und
ich haben nämlich bei diesem Hüttenabend 9x 0,5 Liter Wasser, 2x 1 Liter Radler und
drei Ramazzotti „weggesoffen“ – die drei Ramazzotti gingen dabei auf mein Konto *lach*.
Für die Tour hatte jeder von uns noch 0,75 Liter Tee dabei, das haben wir ebenfalls fast
komplett aufgebraucht.

Bei der Kondition können wir beide ebenfalls noch etwas zulegen. Rucksack plus Höhenmeter
sind echt hart. Aber genau davon hätte ich gerne mehr *grins*. Für mich war die Tour genau
so wie wir sich gemacht haben ok, mehr hätte es nicht sein müssen. Kerstin ist zwar
inzwischen auch sehr gut und hat mit 15 Kilometer Nordic-Walking kein Problem mehr. Der
Rucksack war dann aber doch zuviel. Da geht meine Bewunderung an diese junge zierliche
Bergführerin, die hat da nicht lange rumgemacht und sich den 5 Kilorucksack von Kerstin
einfach über ihren eigenen angezogen – Wahnsinn! Wir standen da mit durchgeschwitzten
Mützen und Handschuhen und die hängt sich da ganz gemütlich den Rucksack zusätzlich um.
Obendrein hat sie die gesamte Tour ohne Stöcke gemacht – boah…

So, bei uns gehts jetzt dann gleich weiter zum Rosenmontagsumzug, aber zumindest einen
Link gebe ich mal weiter. Und zwar den von der Berghütte, wäre ja vielleicht mal eine
mögliche Location für ein kleines MyTagebuch-Treffen *grins* – http://www.kemptener-naturfreundehaus.de/
– wie man auf der Homepage sieht, hat es dort nicht nur ein Matratzenlager…

Grünes Smilie