Die etwas zu realistische Notfallübung

Die etwas zu realistische Notfallübung

Irgendwie komme ich gerade nicht mehr aus dem „Notfall-Modus“ raus.
Heute Abend ging es von meinem Kunden zurück nach Hause, ich kam
überraschend gut auf der Autobahn voran. Dann kurz vor dem Ziel ein
Anruf von Kerstin.

Kerstin: „Mausi, ich glaube wir müssen die Koffer packen, in der
          Nachbarschaft brennt es. Es brennt lichterloh…!!!“

Ich: „Bleib erstmal im Haus, bereite Deinen Notfallrucksack vor
      und auf einen möglichen Stromausfall.“

ohja, also da war ich dann plötzlich sowas von HELLWACH!!! Da ist mir
mal wieder so richtig das Adrenalin in den Körper geschossen. Also
Anruf beim Feuerwehrmann der Familie, ob er näheres weiss. Der hebt ab
und sagt, wir sind schon auf dem Weg zu Euch. Ich musste garnix sagen.
Das ist schlecht, seine Feuerwehr ist nämlich für meinen Ort eigentlich
nicht zuständig. Schon bei der Abfahrt von der Autobahn, jede Menge
Blaulicht. Ich war noch einige Kilometer von unserem Wohnort entfernt,
da erkannte ich schon den Orangenschimmer von Feuer in der Nacht.
OH SCHEISSE, da fällt es dann wirklich schwer langsam zu fahren. Zudem
konnte ich Kerstin nicht per über das Festnetz erreichen…

Der Ort war dann schon mal sehr weiträumig von der Feuerwehr abgesperrt.
Als Anwohner konnte ich aber noch ein Stück weiterfahren und hab mein
Auto dann erstmal auf dem Parkplatz des örtlichen Supermarkts abgestellt.
Da war ich dann aber doch ganz schön nervös!

Dann aber schnell die Erleichterung, zumindest für mich. Der Brand war
deutlich weiter von unserem Haus entfernt als von Kerstin zunächst
angenommen. Luftlinie waren wir etwa 500 Meter weit weg. Klar es war
alles voller Rauch und sämtliche Straßen waren mit Einsatzfahrzeugen
voll. Aber in unserer unmittelbaren Nachbarschaft war alles ruhig. Sogar
die Zufahrt zu unserem Haus war ohne Schwierigkeiten möglich.

Jo, ich weiss man muss nicht gleich bei jedem Anruf an die Decke gehen.
Und Gelassenheit ist oft das beste Mittel der Wahl. Jo, wir üben das
noch…

Was könnten wir meiner Meinung nach noch besser machen?

1. Treffpunkte ausmachen, falls kein Telefon mehr geht und der Zugang zum
   eigenen Haus nicht mehr möglich ist. Wo trifft man sich dann?

2. Bei den meisten Notfällen ist man ja nicht unmittelbar Betroffen. Man
   bekommt so eine Notlage quasi eher über die Nebenwirkungen mit. Also
   z.B. der Ausfall des Telefons, die Straßenbeleuchtung war ebenfalls
   ausgefallen.

3. Ruhiger bleiben und mehr üben…

Wir haben eigentlich ne super Ausrüstung. Wir sind nicht die Feuerwehr und
können keinen Brand löschen, aber wir haben doch das ein paar Dinge mit denen
man vielleicht eine MEGASCHEISSE in eine nur unangenehme Situation verwandeln
kann. Nur wenn jetzt tatsächlich die Feuerwehr geklingelt hätte, so: „Es brennt,
sie müssen raus!“, wir hätten wohl vor Aufregung unsere tollen Notfallrucksäcke
vergessen *ups*. Und eigentlich hätten wir zumindest etwas Nüsse und Schokolade
die man mit den Nachbarn in so einer Situation teilen könnte. Yo, Tee könnten
wir notfalls auch noch kochen…

Betrunken stay calm, sagt sich so leicht