Zwei Wochen Strohwitwer

Der Tag heute verlief für mich sehr ungewohnt. Liegt daran, dass ich seit gestern Nachmittag Strohwitwer bin. Die kommenden zwei Wochen verbringe ich nun größtenteils alleine. Klar, normalerweise bin ich ja schon sehr oft unterwegs. Nach längerer Zeit haben wir jetzt wieder mal den Fall, wo ich daheim bin und Kerstin in ihrer alten Heimat.

Gut der Haushalt ist für mich hier kein Problem. Soll ja Leute geben, die versinken innerhalb von ein paar Tagen im Chaos, wenn sie alleine sind. Nö, wir bei mir nicht passieren. Ungewohnt ist es trotzdem, bei uns hat eben jeder seine Lieblingsaufgaben die gern normalerweise übernimmt. Einkaufen, kochen oder bügeln mache ich sehr gerne, dafür räume ich normalerweise nie den Geschirrspüler ein. Aber gut, sooo groß ist die Umstellung dann auch wieder nicht. Es ist eher immer das Gefühl, dass eben jemand fehlt.

Mit dem Essen ist es ähnlich, klar gibt es in den nächsten Tagen nun zunächst die Gerichte die Kerstin nicht sooo gerne mag. Aber auch da muss ich immer daran denken eben nur die Hälfte zu kochen.

Auf der anderen Seite ist so eine kurze Trennung eine gute Sache für eine Beziehung. Wenn der Partner eben mal für ein paar Tage weg ist, merkt man erst wo er überall fehlt. Interessanterweise habe ich diese Gefühl besonders intensiv wenn ich daheim bin, wenn ich selbst im Hotel bin kommen diese Gedanken nicht sooo stark auf.

Noch dazu ist der Anlass für die Trennung eben nicht schön. Kerstin kümmert sich in den nächsten Tagen um den Hund ihrer Eltern. Keine leichte Aufgabe, hab heute schon den Vorschlag gemacht einen professionellen Hundetrainer einzuschalten. Kerstin versteht sich prächtig mit der Hündin, aber keine Chance das sie mit auf einen Spaziergang rausgehen würde. Spätestens drei Meter hinter der Hoftüre tritt die Hundedame in den Sitzstreik und bewegt sich keinen Meter mehr weiter. Kerstin und ich hatten beide schon selber Hunde, aber sowas haben wir noch nicht erlebt.

Gut langweilig wird mir nicht werden, die nächsten Wochen sind mit Terminen eh schon ziemlich voll gepackt. Gerade brauche ich noch die frischen Lebensmittel auf, danach werd ich mir vielleicht noch das eine oder andere Experiment in der Küche gönnen – wenn den Zeit dazu bleibt. Vielleicht schaffe ich es sogar mal, so eine Küchenaktion auf Video zu verewigen… mal sehen…