„Angriff“ beim Joggen

Jo, ich muss wieder mehr Tagebucheinträge schreiben! Lieber wenig, aber dafür öfter – so staut sich immer zuviel an und das Erlebte lässt sich dann nicht mehr sinnvoll in einem Eintrag zusammenfassen. Gibt gerade sooo viel über das ich schreiben könnte, mir fehlt nur die Zeit und der rote Faden in meinen Gedanken.

Durch mein Lauftraining habe ich manchmal das Gefühl, ich entwickle mich vom Büromensch zum Steinzeitmensch, fühlt sich garnicht sooo schlecht an. Also falls ich mal keine Tagebucheinträge mehr schreiben sollte, könnte auch daran liegen, dass es in meiner Hölle kein WLAN und schlechte Netzabdeckung hat…

Samstag waren wir bei Kerstins Mutter, da haben wir die Gelegenheit gleich genutzt unsere neuen Trekkingstöcke zu testen:
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Passend zum Nordic Walking Bild von Suzaku ich mit Stöcken:
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Geübt haben wir an einem Abstieg zur Donau, hier kommt die Donau noch ziemlich kein und unscheinbar daher:
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Der Abstieg zur Donau verläuft entlang von einem kleineren Zufluss:
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Cool in der Gegend sind die vielen Höllen, campen ist da natürlich verboten. Aber ich würde zu gerne die Gesichter der Leute sehen, wenn man sich da tatsächlich als Steinzeitmensch in die Hölle setzt und ein Feuer anmacht *grins*:
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Früher hatte ich oft das Gefühl, ich sollte mehr raus in die Natur gehen. Inzwischen fühlt es sich eher danach an, dass die Natur zu mir kommt. Beim Laufen hatte ich inzwischen zwei beinahe Kollisionen mit Rehen. Die letzte Gruppe Rehe, die ich gesehen habe, war Luftlinie 300 Meter von meinem Haus entfernt. Der Oberhammer war nun aber gestern, ich wurde quasi angegriffen! Und ich war nicht mal irgendwo in der Wildnis! Ich war gerade bei meinem wöchentlichen Longjog, 3:40 Stunden für 27 Kilometer, super langsam, meine Zeit zum runterkommen. Und dann SOWAS!

Ich war gerade auf einem Radweg neben einer Straße unterwegs. Plötzlich höre ich über mir ein „schwupp…“, da war „irgendwas“ gerade eben über mich drübergedonnert. Nur was? Ich hab nichts gesehen… Hab dann beim Laufen genauer gekuckt und dann hab ich ihn entdeckt! Da drehte ein Bussard über mir am Himmel seine Bahnen, nicht weiter ungewöhnlich. Irgendwas war aber anders, der gute Vogel setzte nämlich gleich zum nächsten Scheinangriff auf mich an… WOW… also er hat mich nicht berührt, aber wenn der da so ziemlich knapp über einem hinweg donnert, bekommt man schon ziemlichen Respekt. Insgesamt hab ich wohl drei Scheinangriffe abbekommen. Hab dann laut „HEY“ gerufen und in die Hände geklatscht…

Witzig daran, nach dem ich vor ein paar Wochen Zeuge eines Verkehrsunfalls wurde, hatte ich meine Laufroute genau auf diese Strecke abgeändert. Und die typische grelle Läuferkleidung bevorzuge ich ja quasi wegen der passiven Sicherheit – ich möchte im Straßenverkehr eben gut erkannt werden. Bussardangriffe sind wohl ein ziemlich spezielles Joggerproblem, nur die Zeit passt irgendwie nicht sooo ganz. Diese Angriffe passieren wohl immer dann, wenn die Bussarde ihre Jungtiere beschützen wollen. Das wäre eigentlich typisch im Mai / Juni… aber gut – ist ja nichts passiert und in den nächsten Wochen werde ich diesen Streckenabschnitt eben nicht nutzen.

Noch ein Selfie während des Longjogs, da war ich schon etwas fertig:
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Insgesamt stand der Lauf nicht unter dem besten Stern, war irgendwie schon zu Beginn nicht besonders gut drauf. Geplant war „eigentlich“ eine Dauer von 3:40 Stunden, nach 3 Stunden habe ich aber abgebrochen. Ich wäre da zu nah an meine persönliche Kotzgrenze rangelaufen. Vermutliches Hauptproblem wie schon im letzten Jahr ist die Ernährung. Ich hatte im passenden Zeitraum vor dem Lauf viel zu wenig gegessen, das macht sich dann eben nach 3 Stunden schon sehr bemerkbar. Laut Schrittzähler habe ich am Sonntag gute 4.000 kcal verbrannt, wenn man da nicht sauber auf die Ernährung achtet, knallt es dann eben.