Von Halburlaub, Kindern und hysterischen Ärzten – normal, unnormal und die Realität

Von Halburlaub, Kindern und hysterischen Ärzten – normal, unnormal und die Realität

Nach den Osterfeiertagen hatte ich kurzerhand beschlossen mir noch ein paar weitere
Tage Halburlaub zu genehmigen. Bei mir als Selbstständigem ist das ja etwas schwieriger
mit Urlaub. Da gibts dann eben „Halburlaub“, sprich ich gehe schon ans Telefon in
der Firma wenn jemand anruft, oder wenn dringende Mails zu bearbeiten sind. Aber ich
versuche nur wirklich das aller Notwendigste in der Firma zu machen. So bekommt man
die Firma zwar nicht komplett aus dem Kopf, aber zumindest etwas Ruhe bekomme ich
dann doch. Zuviel Ruhe tut mir dann auch wieder überhaupt nicht gut, bringt nur
meine Gedanken zu sehr in Rotation…
Hab mich von Alenkas Verschwörungstheorien inspirieren lassen. Gibt da einen sehr
interessanten Seitenaspekt. Man stellt sich ja immer mal wieder die Frage wie normal
man eigentlich selbst ist. Zumindest ich mache das schon sehr häufig. Bei Verschwörungs-
theorien gibt es den Begriff des Major Consensus Narrative, demnach hat eine Geschichte
immer vier Seiten: die eigene Sicht, die der Anderen, die „Wahrheit“ und was wirklich
passiert ist. Super spannend finde ich auch den Begriff Sozialkonstruktivismus *grins*.
Gut so theoretischfundiert denke und beobachte ich selbst nicht wirklich, aber ich hab
die letzten Tage mal sehr genau hingekuckt und hingehört, sowohl bei mir selbst aber
auch was andere so erzählen. Muss ich gleich hier festhalten…
Ich und Kinder! 
Offenbar echt ein Thema für sich… wir waren am Donnerstag bei meiner
Schwester. Da hab ich dann gleich eine Onkel-Aufgabe bekommen – die neue Schaukel für
das Töchterchen zusammenbauen. Was Kinder angeht bin ich einfach übervorsichtig und
überbesorgt. Das Töchterchen hat da so ein großes Spielgerät aus Holz mit Schaukel,
Rutsche und Häuschen im Garten. Super Teil, aber ich sehe da immer nur Gefahren, wenn
Töchterchen nun in dieser oder jener Richtung von der Schaukel fällt und dann mit dem
Kopf da und dort dagegen knallt. Oder Töchterchen klettert auf die Rutsche hoch und
ich sehe das sie sich kurz an der Hand wehgetan hat, sie rutscht runter und kuckt
nochmal nach der Hand. Ich sofort hin und gefragt ob ich kucken soll… Aber ich merke
es wenigstens selbst!
Ich zu meiner Schwester:
„Ich bin zu überbesorgt!“
Schwester:
„Ja schon, aber Du kannst Kinder eben noch schlecht einschätzen…“
Da hat sie echt recht muss ich sagen… Das hab ich inzwischen schon erkannt und bei
Eltern schon öfter beobachtet. Wenn kleine Kinder hinfallen geht ja zunächst immer
ein großes Geheule los. Wenn man da als Erwachsener ruhig bleibt und beruhigt hört
das Geschreie sofort auf (wenn es nicht wirklich schlimm war). Aber wenn man da selbst
voll die Panik bekommt, dann schlägt das voll auf die Kleinen durch…
Die hysterischen Ärzten!
Wir sind dann an diesem Donnerstag noch mit meiner Tante ein Stück spazieren gegangen.
Da hat sie ein bischen von meinem Cousine erzählt. Das Arzt-Ehe-Paar aus der Verwandtschaft.
Fand ich dann schon witzig, das die beiden Ärzte wohl ebenfalls extrem übervorsichtig,
überbesorgt und überführsorglich sind. Noch viel schlimmer als ich *grins*. Die Tochter
von meinem Cousine ist wohl auch kürzlich bei den Großeltern vor der Haustüre hingefallen.
Danach gabs gleich ne komplette ärztliche Untersuchung der Tochter und es kam fast zum
Familienstreit weil keine Desinfektionslösung im Haus war. Ausserdem hat der liebe Cousine
gleich noch beim Schwiegervater (Zahnarzt) angerufen um irgendwelche Details zu klären.
So kann man das also auch machen…
Hättet Ihr ein Mittel zum desinfizieren daheim? Also ich hab medizinischen Isopropylalkohol,
mit dem mache ich öfter mal Geräte von mir sauber, aber mehr hätte ich auch nicht.
Die Tochter muss sich wohl auch extrem oft die Hände waschen, und das obwohl beide
Ärzte selber Allergieprobleme und Neurodermitis haben. Echt schwierig…
Das liegt da aber wohl in der Familie. Der Schwiegervater ist da genauso, da gibts ne
tolle Geschichte *grins*. Tollwut ist bei uns in der Gegend ausgerottet. Eines Nachts 
bringt der Schwiegervater seinen Müll raus und spürt irgendeinen Biss oder Stich an
der Hand. Er schiebt Panik das er von einer Fledermaus gebissen wurde und nun vermutlich
mit Tollwut infiziert ist. Der fährt dann also tatsächlich Nachts um 3 Uhr ins Krankenhaus
und lässt sich gegen Tollwut impfen.
Gut die Beispiele klingen vielleicht etwas wertend, aber für mich schon eine Sache von
Major Consensus Narrative. Wenn man als Ärztin täglich mit Menschen arbeitet die eine
Niere transplantiert bekommen haben, verschiebt sich die Wahrnehmung in Sachen Hygiene
ganz automatisch. Aber vergleicht das auch mal mit dem Eintrag von eve76 von gestern,
die Sache mit dem Impfen bei Neugeborenen. Sprich wie verhalten sich Ärzte wenn es um
ihr eigenes Kind geht und wie gegenüber den Patienten. Wie hoch ist wohl der Anteil
von Ärzten die jetzt ohne Rückfrage ihrem eigenen Kind einfach so eine Sammelimpfung
gegeben hätten? Ich finde das gehört für einen guten Arzt mit dazu, solche unterschiedlichen
Meinungen zu erkennen und zu respektieren.  
Mit Frau und Herr IPhone beim Essen
Gestern waren wurden wir sehr nobel von Frau und Herr IPhone zum Essen eingeladen.
War wirklich lecker! Ich hatte Rote-Bete-Salat mit Jakobsmuscheln als Vorspeise,
danach eine Zitronengrassuppe und als Hauptgang Lamm. Alleine beim Anblick dieses 
leckeren rosa Fleisches hätte es mich schon fast umgehauen. Nur ich war danach
schon so satt das ich freiwillig auf die Nachspeise verzichtet habe. Die Gespräche
an diese Abend waren wieder genauso interessant. Herr IPhone träumt von dem ultimativ
minimalistischem Urlaub schlecht hin, 14 Tage Wanderung ohne Geld durch Deutschland.
Erinnerte mich irgendwie an meinen Traum von der abgelegenen Berghütte im Tessin.
Das Thema fand ich sehr erstaunlich, Frau IPhone meinte bei einem der letzten Treffen
mal, sie müsse „noch ein bischen runterkommen“. Da dachte ich, wow, rotieren bei ihr
etwa auch ständig die Gedanken. Hihihi, die meinte aber ihr Handicap beim Golf *grins*.
Die IPhones sind echt super… normale Leute, nicht versnobt wie es sich jetzt
vielleicht gerade anhört.
Ich glaube das ist wirklich so eines der großen Ziele für unsere Gesellschaft, dafür
zu sorgen, daß jeder die Freiheit hat zu leben wie er es sich selbst vorstellt. 
Meine „Werte“ für heute ->
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Hypoaktivität: 4
Porno: 1
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Nervosität: 1

Betrunken

Beziehungs Yin und Yang / Reisebericht aus Jena und noch ein Abstecher zum OP Alpha

Beziehungs Yin und Yang / Reisebericht aus Jena und noch ein Abstecher zum OP Alpha

Beziehungs Yin und Yang
Ich finde das immer interessant zu sehen, was es für einen Mix
an Unterschiedlichkeit und Gemeinsamkeiten es braucht damit eine
Beziehung auf Dauer gut funktioniert. Ein Punkt wo Freundin und
ich total unterschiedlich ticken ist das Thema Krankheiten. Bei
mir kommt da irgendwie immer sofort der Hobbyforscher durch, und
die eigene Erkrankung wird zum kleinen Forschungsprojekt. Da wird
systematisch gemessen und genau beobachtet. Medikamente und ein
Besuch beim Arzt is auch ok, aber ich mache mir da sehr viele
Gedanken über Zweck und Ziel der gesamten Aktion.
Freundin ist da komplett anders, die ärgert sich zunächst voll über
sich selbst. Ostermontag um 4 Uhr früh gab es da ein gutes Beispiel
dafür. Da hatten wir quasi einen kleinen „medizinischen Störfall“.
Normalerweise versuche ich meinen Kontroll-Tick nicht mehr so stark
auf Freundin anzuwenden. Aber ich um 4 Uhr in der früh da etwas
unsanft geweckt werde, schlägt das eben doch noch etwas durch. 
Freundin springt da leicht verzweifelt durchs Hotelzimmer und weiss
nicht so recht was sie machen soll. Ich hab ihr dann in einem fast 
schon militärischen Befehlston an den Kopf geknallt was sie jetzt
Schritt für Schritt macht. Seit 4:30 Uhr ist diese kleine Unpässlichkeit
nun vorbei…
Schwierige Sache, ich glaube bei den meisten anderen Frauen hätte
ich nach der Aktion eine dicke Backe. Bei uns ist da aber niemand
nachtragend und in dem Sinn gab es auch überhaupt keinen Streit oder
Diskussionen. Ich weiss das dieses „den Partner klein machen“ in
Beziehungen sehr problematisch ist. Aber es ist eben in bestimmten
Situationen, zumindest für mich, sehr schwierig so ein Verhalten dann
abzuschalten. Wir hatten dieses Thema bei der Paartherapie sehr
ausführlich beackert. In unserem Fall hab ich da zu einem gewissen
Grad die Rolle von Freundins-Mutter übernommen. Aber wir haben da im
letzten Jahr echt riesige Fortschritte gemacht! Die Sache jetzt war
da nur noch ein kleiner Ausrutscher…
Ostermontag in Jena
Den Ostermontag haben wir dann gemeinsam und ruhig in Jena verbracht.
Wir hatten nur Schwierigkeiten noch rechtzeitig das Frühstück im Hotel
zu erwischen. An Feiertagen gibts in den meisten Hotels ja bis 11 Uhr
Frühstück. Hihi, das wird bei uns meist ziemlich knapp *grins*. Dann
noch die blöde Zeitumstellung und wir schaffen es gerade so um 10:21 Uhr
aus dem Bett. Hatten dann aber kein Problem noch ein ordentliches
Frühstück zu bekommen…
Danach ging es zu einem ausgedehnten Spaziergang an die Saale, passend
heisst der Park dort auch Paradies. Es war kalt aber trotzdem traumhaft.
Danach sind wir noch ins Phyletische Museum, als Sonderausstellung wird
derzeit „biologische Invasionen“ gezeigt. Da dachte ich so bei mir, jo
das passt gerade super zu „unserem Thema“ *grins*. Sehr interessantes
kleines Museum. Exclusiv für uns gab es dann noch eine Fütterung der
Ohrenquallen… toll…
Abends ging es dann, ebenfalls thematisch passend, zum Mexikaner. Leider
mussten wir uns mit Notplätzen an einem Bartisch begnügen. Es war aber
trotzdem lecker. Kartoffelwedges als Vorspeise und danach Burritos verdes.
Mit dem Rotwein, einem Caipimara und einem Caipiroska war dann leider nix
mehr mit Tagebucheintrag schreiben :-(. Aber ich musst das nochmal ausnutzen,
den bei uns zuhause können wir leider ohne Auto so gut wie nix erleben. 
Und so als Ausklang für unseren Kurzurlaub in Jena genau richtig.
Abstecher zum OP Alpha
Am Dienstag ging es dann schon wieder zurück. Wir haben uns aber spontan
zu einem kleinen Abstecher in die Röhn entschlossen. Die Tour haben wir
auch schon mal gemacht, aber es macht eben immer wieder Spass. Und ich wollte
eben noch ein bischen Bewegung mit einbauen. Der sogenannte Observation Point
Alpha liegt an der Grenze zwischen Hessen und Thüringen in der Röhn. Gibt dort
auch ein Grenzmuseum und der ehemalige Stützpunkt der US-Army kann ebenfalls
besichtigt werden. Sehr beeindruckend, wenn man die beiden Beobachtungstürme
auf beiden Seiten der Grenze sieht. Da bekommt so ein Konflikt wie gerade 
zwischen Nord- und Südkorea gleich eine ganz andere Dimension. Die Bilder dort
im Museum sind echt sehenswert, unglaublich wie sich da NVA-Grenzsoldaten und
Soldaten der US-Army gegenseitig „aufgeklärt“ haben.
Da hab ich noch ein paar Fotos für Euch, zunächst die Beobachtungstürme, 
rechts die ehemalige „Ost-Zone“ und links am Waldrand der Turm der US-Army:
Man könnte da stundenlang an der ehemaligen Grenze entlangwandern, aber es
war wirklich eklig kalt, daher haben wir nur einen sehr kleinen Spaziergang
gemacht:
Typisch Röhn, aber schon sehr „zugig“. Wäre schön wenn wir da dieses Jahr nochmal
Zeit dafür hätten, aber inzwischen wird unsere Liste mit Orten wo wir gerne
nochmal hinmöchten immer länger:

Grünes Smilie

Nochmal Krankheiten und das Städterätsel

Nochmal Krankheiten und das Städterätsel

Heute beim Frühstück musste ich einfach ein bischen „Ungesund“ einbauen,
hab mir also zwei Croissant mit Butter und Himbeermarmelade vom Buffet
genommen. Dafür ist ja Ostern… Beim Thema Frühstück gibt es bei mir
zwei grundsätzliche Optionen: entweder es gibt nur Kaffee oder das 
üppige Komplettprogramm. Zumindest den Kaffee brauche ich zwingend,
ohne den geht überhaupt nix. Ob nun üppig oder Kaffee-Only ich
genieße es immer in vollen Zügen. Also Essen oder ganz allgemein Genuss
ist für mich schon sehr wichtig.
Heute waren wir bei den nächsten Großeltern von Freundin. Krankheiten war
wieder Thema Nummer eins… wusste garnicht das es soviele Durchfall-Experten
gibt, ich glaub inzwischen haben wir so ziemlich alle nicht verschreibungs-
pflichtigen Medikamente bei uns im Zimmer… Aber man lernt nie aus! Das man
auch Hefe gegen Durchfall anwenden kann wusste ich jetzt noch nicht… Die
Bio-Dinkel-Vollkorn-Salsstangen finde ich jedenfalls am besten *grins*. Aber
zurück zu den Krankheiten und unserem Gesundheitssystem. Ich kenne das Problem
ja eigentlich noch von meiner eigenen Oma, die Schwierigkeiten kommen immer
wenn Menschen gleichzeitig verschiedene Erkrankungen haben. 
Da kommt dann eben ständig ein Problem zum anderen. Die Oma von heute nimmt ein
blutgerinnungshemmendes Mittel. Das muss dann vor einer Magenspiegelung erstmal
über mehrere Tage hinweg abgesetzt werden und danach muss es dann natürlich auch
wieder richtig eingestellt werden. Demnächst steht ein Zahnarzttermin an, da
gibts dann das gleiche Spiel wieder… Nach der Magenspiegelung schmerzt die
rechte Schulter, muss auch behandelt werden. Dann gibts noch einen Neurologen,
eine Kardiologin und nen Hausarzt. Und wenn es dann als Notfall ins Krankenhaus
geht, weil die 50mg Amitriptylin für ne Patientin mit Herzschrittmacher wohl
zuviel waren, dann gibts nochmal ne Portion mehr Ärzte… Also ich glaube da
würde ich als Arzt auch schnell nen Tinnitus bekommen…
Essen war wieder sehr reichhaltig. Mittags gabs Rindsrouladen mit Klöße und
Rotkraut. Hat mir gut geschmeckt und ist mir auch nicht so schwer im Magen
gelegen – Übung macht den Meister. Zum Kaffee gabs dann noch selbergemachte
Waffel, da kann ich dann wirklich nicht widerstehen! Abends dann schon wieder
Thüringer Rostbratwürste und Rostbrätel (Schweinenacken) dieses Mal mit
Kartoffelsalat. Also da hätten bestimmt nochmal mindestens 3 Leute mehr 
mitessen können… Aber wir haben dazugelernt, Strategie „teile und herrsche“.
Das Rostbrötel hab ich dann gleich mal mit Freundin geteilt und von der
Rostbratwurst hab ich ebenfalls einfach nur die Hälfte gegessen…
Was die Bewegung angeht hab ich mein Ziel für heute leider nicht ganz erreicht.
Die Großeltern heute waren zwar etwas jünger und gerade mit Freundins-Opa machen
wir immer einen längeren Spaziergang. Allerdings mussten wir auf den ebenfalls
gealterten Dackel Rücksicht nehmen. Daher fiel der Spaziergang nicht ganz so
umfangreich aus wie in der Vergangenheit…
Ah, inzwischen haben ein paar Leser versucht zu erraten in welcher Stadt
wir den eigentlich sind… ich geb Euch mal ein paar kleine Hilfen:
1. Bochum ist es nicht *grins*, aber Bochum steht schon mal auf der Liste der
   Städte wo wir gerne mal hin wollen… in der Richtung war ich bisher noch
   nicht…
2. Den Turm den ich zwei Einträge weiter vorne als Bild hier reingestellt habe,
   diente mal einem berühmten Schriftsteller als Wirkungsstätte.
3. Der Fluss im Eintrag von gestern bildet mit einem Nebenfluss etwas weiter weg
   eines der kleinsten Weinanbaugebiete in Deutschland.
Als weitere Hilfe hab ich noch zwei Bilder von heute. Dieses Zitat an einer
Hauswand, fand ich so thematisch treffend für mein Tagebuch, DASS MUSSTE einfach
hier mit rein!
Und dann noch ein Bild von der Stadt selbst…
Meine „Werte“ für heute ->
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Wikipedia-Wörter des Tages: Amitriptylin, Phenprocoumon, MAO-Hemmer, Saccharomyces boulardii

Betrunken

Alles halb so wild – ruhiger Spaziergang durch die Stadt

Alles halb so wild – ruhiger Spaziergang durch die Stadt

Hab mir den Tagebucheintrag von Freundin noch nicht durchgelesen, will
erst meinen eigenen Eintrag schreiben. In der Reihenfolge ist es 
irgendwie spannender. Ich hab nur den Titel und den ersten Satz in der
Übersicht gesehen. Als wir gerade eben gemeinsam beim Essen waren mussten
wir dann aber doch lachen. Ich hab Freundin gefragt ob sie mit der
„schweren Grippe“ die Erkältung meint die sie da hatte. „Schwere Grippe“
hört sich irgendwie so nach Krankenhaus an… ich sag es mal so, da
hörte sich die aktuelle Erkrankung schon etwas bedenklicher an. Hu, hoffe
für den Satz bekomme ich jetzt keinen Ärger *grins*. Is also alles halb
so wild!
Aber mal der Reihe nach, nach dem Frühstück habe ich erst Mal Freundin
versorgt. Pulver für eine Elektrolytlösung in der Apotheke geholt und
dazu noch Salzstangen, Cola, Schokolade und Wasser. Für mich hab ich
dann auch gleich Kohletabletten mitgenommen, nur so zur Sicherheit,
falls es mich auch erwischen sollte…
Danach hab ich mich zu meinem ausgedehnten Spaziergang durch die Stadt
aufgemacht. Die Sehenswürdigkeiten haben wir hier ja in den letzten Jahren
schon alle durch. Und da ich heute alleine unterwegs war, konnte ich die
Route quasi an meinen persönlichen Erinnerungen ausrichten. Die Hochschule,
das Rechenzentrum in dem ich zum ersten Mal im Internet gesurft bin, das
etwas versteckte Seminargebäude vom Mathe Vorbereitungskurs. Oder die
ganzen Partylocations von damals… hach, war so gesehen schon ne schöne
Zeit hier… erinnere ich mich sehr gerne dran zurück.
Zeit hatte ich genug, da konnte ich noch einen Streifzug durch den Park
einbauen. Flüsse fotografiere ich ja besonders gerne. Mein Bild des Tages:
Danach war ich noch im Planetarium. Typisch für mich, genau dann wenn ich
ins Planetarium will streikt das Kassensystem incl. der Sitzplatzreservierung.
D.h. zunächst konnte ich überhaupt keine Karte kaufen. War aber nicht so schlimm,
da bis zu meiner Vorstellung noch genug Zeit blieb. War ein super Programm,
bei so einer Show kann man super „abträumen“. Eine Leidenschaft die ich mit 
Freundin teile…
Mittags war ich alleine beim Essen, hab mich für den Schnell-Chinesen entschieden,
gebratene Nudeln mit (Spuren von) Gemüse. Waren ok und für den Preis… typische
Studentenstadt. Abends waren wir dann gemeinsam in einem vegetarischen Restaurant
und ich hab sehr leckere Gnocchi mit grünen Bohnen, Tofu und Curry gegessen. Das
Glas Rotwein hab ich mir dann natürlich auch dazu gegönnt.
Auch eine Sache die ich gestern erkannt habe. Man muss sein Leben immer im „hier
und jetzt“ leben. Gibt ja Leute die schieben ihr Leben vor sich selbst her. So
nach dem Motto, dieses und jenes kann ich ja machen wenn ich in Rente bin. Die
Kunst liegt wohl darin beides unter einen Hut zu bekommen. Arbeiten, aber eben
auch gleichzeit zu Leben. Genießen und sich was gönnen, aber eben den Blick auf
die eigene Gesundheit nicht verlieren. 
Wünsche Euch allen frohe Ostern und den Leuten denen es gerade nicht so gut geht
gute Besserung!
Meine „Werte“ für heute ->
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Nervosität: 1
Schritte: 24731
P.S. für die Schritte geht ein besonderer Dank an Becky für die Motivation dazu!

Grünes Smilie

Montags-Blues oder PMS ist ansteckend

Montags-Blues oder PMS ist ansteckend

Also der Montag gestern war ja echt mal sowas von für die Tonne. So ein
richtiger Tag an dem ich einfach nur im Bett bleiben könnte. Hab dann
auch tatsächlich am Nachmittag ein kleines zusätzliches Schläfchen im Bett
eingelegt. Vorteil an der derzeitigen Situation, wenn es nix sooo dringends
gibt dann kann man sich sowas ja wirklich hin und wieder mal gönnen.
So gesehen gibts eigentlich nix was ich in einem Tagebucheintrag nun so
unbedingt festhalten sollte. Vielleicht liegt die gedrückte Stimmung ja
am Wetter – langweilig sich im Tagebuch übers Wetter auszulassen. Aber
irgendwie doch komisch, kaum schreibe ich von den ersten Frühlingsgefühlen,
tja genau dann darf ich auch gleich wieder raus und schneeräumen… Menno!
Oder PMS ist doch ansteckend! Vor nem Jahr hätte ich den Begriff so noch
nicht mal gekannt. Die Symptome schon, aber erst seit dem NFP-Buch is mir
die Sache noch viel deutlicher klar. Da stand zwar nix von, das PMS
ansteckend wäre, aber könnte ja vielleicht doch sein… so über Pheromone
und so…
Egal, was mir auffällt, meine Stimmung schlägt sich extrem auf meinen
Auswahl und Vorlieben beim Essen nieder. Die Lust auf Schokolade ist
unverkennbar! Und das Essen muss scharf sein! Deshalb gabs gestern ein
Chili non carne mit Sojaflocken, mag ich besonders gerne und meine Portion
bekam natürlich nochmal ne extra Verschärfung mit Chili obendrauf. Abends
ging es dann deftig weiter mit einer selbstgemachten Kartoffelsuppe. Meine
nächste Vorliebe bei schlechter Stimmung -> Kartoffel. Da könnte ich echt
jeden Tag Pommes mit Ketchup essen. 
Zur Stimmungsaufhellung gabs noch ne DVD „Resident Evil Retribution“ und
leckere Glutamat-Bomber Kartoffelchips. Was mir auffällt, in allen „guten“
Actionfilmen in letzter Zeit ist die Rolle des schießwütigen Helden mit
einer Frau besetzt. Sehr entspannend… „Resident Evil“ ist normalerweise
so eine Sorte Film die wir gerne ankucken wenn gerade wieder irgendeine
besonders schlimme Krankheit durchs Dorf getrieben wird. So alla Schweine-
oder Vogelgrippe. Hihi, nur dieses Jahr hat der Staat wohl kein Geld jede
Menge Impfstoff bei „Umbrella“ zu kaufen. Aber nächstes Jahr gibts bestimmt
wieder ne Super-Medien-Epidemie…
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Libido: 2
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Schritte: 3473

Breites Grinsen

Träume und unfertiger Eintrag… + kurzes Update [17.03.2013]

Träume und unfertiger Eintrag… + kurzes Update [17.03.2013]

Ich blicke ja immer etwas neidisch auf andere Tagebuchautoren wenn sie
über die Träume der letzten Nacht schreiben. Finde ich super spannend,
leider kann ich mich so gut wie nie an meine Träume erinnern. Hab mich
schon oft gefragt ob ich überhaupt träume, so nach dem Motto wer eh 
schon den gesamten Tag über am träumen ist, der kann ja dann in der 
Nacht traumlos schlafen. Kaum hab ich „Der Nachtwandler“ neben dem Bett
liegen kann ich mich dann doch an einen Traum erinnern. Bei dem Buch
fand ich schon den inneren Klappentext interessant, ich knirsche auch
mit den Zähnen… Aber nun ist der Traum echt blöd, aber man kann sich
seine Träume vermutlich nicht aussuchen, hätte ja gerne irgendwas 
„nettes erotisches“ geträumt, aber dann so ein Scheiss. Aber egal, wenn
ich mich schon so selten an meine Träume erinnern kann, muss ich es
wenigstens hier aufschreiben:
Freundin und ich waren in einem großen Einkaufszentrum, es waren viele
Leute dort. Offenbar gab es unmittelbar davor einen Terroranschlag oder
eine Bombendrohung, jedenfalls war das Einkaufszentrum voll mit schwer
bewaffneten Soldaten. Die standen da irgendwie in jeder Ecke. Wir laufen
da gerade so, in einem Bulk von Menschen, über einen Verbindungssteg
zur anderen Seite. Der Steg liegt ein paar Ebenen höher und man kann von
dort ein paar Ebenen tiefer in die anderen Ladenzeilen kucken. Dann 
entdecke ich einen jungen Mann der mit seinem Mountenbike auf der 
Verkaufebene unter uns entlang fährt. Der Typ schanzt in voller Fahrt
über das Geländer und kommt mit seinem Fahrrad hart auf der unteren
Ebene auf. Er stürzt und rutscht mit voller Wucht auf dem Boden liegend
weiter. Dann knallt er mit dem Kopf gegen die Wand. Es spritzt bis zu
uns hoch und auf meinem Handrücken kann ich die rosafarbenen Spritzer
sehen. Wir gehen auf die untere Ebene, sehen die Mann liegen, fahren
aber gleich wieder mit der Rolltreppe hoch. Der Mann steht von selber
auf und steht einfach nur so benommen da und weiss nicht was gerade
passiert ist. Die Leute um uns rum haben alle ihr Handy am Ohr und
setzen gerade einen Notruf ab. Aber niemand hilft, ich denke noch so
bei mir, leg ihm doch einfach ein Brandwundentuch über den Kopf und
dann werde ich wach…
Komischer Traum, war aber super fit heute! Sonst liege ich am Wochenende
gerne mal noch die eine oder andere Stunde im Bett. Heute sitzen wir
aber schon um 9 Uhr beim Kaffee in der Küche… Vielleicht hat der Traum
mit den Dingen zu tun die ich gestern in den Nachrichten gelesen habe.
Zum einen wurde bei uns in der Gegend ein Erster Helfer auf der Autobahn
verletzt. Der hatte auf dem Seitenstreifen gehalten und wollte bei einem
Unfall helfen. Der war gerade dabei den Notruf abzusetzen, da kracht auch
gleich der nächsten von hinten in sein Auto. Zum anderen wurde wohl ein
Unfallzeuge mit der Polizei vor Gericht vorgeführt. Der hatte zuvor einen
Gerichtstermin verpasst und damit das eben nicht wieder passiert hat ihn
dieses Mal die Polizei schon am Abend davor abgeholt und er durfte die
Nacht in einer Polizeizelle schlafen. Sowas beschäftigt mich unheimlich
lange und wirkt sich extrem auf meine vielen selbstgemachten Verhaltens-
regeln aus. Ich glaube wir müssen diesen Erste Hilfekurs jetzt echt bald
mal in Angriff nehmen… das steht schon so lange auf der Todo-Liste!
Meine Stimmung ist heute super gut! Wir sind bei Freundins Eltern im
50-Einwohner-Dorf und im Moment gibt es eigentlich keine Probleme, es
läuft gerade genial gut. So ein ruhiges Wochenende mit langen Spaziergängen
ist einfach herrlich! Heute hab ich zum ersten Mal mehr als 10000 Schritte
geschafft, wir waren am Vormittag eine große Runde laufen. Super Wetter,
da mussten wir einfach raus!
… soo ich muss hier gerade mal meinen Eintrag abbrechen, schreibe
später weiter, geht gleich zum Chinesen…
 
[kurzes Update – 17.03.2013 – 9:36]
Sorry, konnte den Eintrag gestern nicht mehr fertig schreiben, war
einfach viel zu voll nach dem Essen. Ehrlich gesagt bin ich jetzt
immer noch voll. Hab leider gerade keine Zeit und Ruhe für einen
Eintrag, werde heute Abend noch mehr schreiben. Hab von gestern
auch ein paar nette Bilder zum hochladen…
Nur zwei kurze Stichworte noch:
– Meine Schritte gestern: 12208  (yea, endlich mal!)
– „Der Nachtwandler“ von Fitzek ist echt spannend! Auch wenn ich
  jetzt erst bei Seite 65 bin…
– Das 50-Einwohner-Dorf hat nur 48 Einwohner…
So jetzt geht es gleich auf zu den Rehen, auch wenn es gerade
anfängt zu schneien…

Betrunken

Beziehungs-Perspektiven Teil 3 und die Sache mit den Pornos zum Beispiel

Beziehungs-Perspektiven Teil 3 und die Sache mit den Pornos zum Beispiel

Menno, jetzt ist „Euer“ Schnee doch glatt bis zu uns gekommen! Aber halb so wild, ist
nicht wirklich viel was da noch runterkam…

Muss mal kurz noch überlegen wie ich nun am besten „einsteige“ in meinen Gedanken.

Ah, ja, jetzt… wenn ich da Freundin und mich mal selbst einschätzen

müsste würde ich mal sagen was die Themen Beziehung, gemeinsames Alltagsleben und

Sexualität anbelangt sind wir beide nicht sehr selbstsicher. Oder sagen wir es mal

anders es gibt da doch immer wieder jede Menge gefühlte Unsicherheiten. Aber vielleicht

liegt gerade darin der Schlüssel zu unserer Beziehung. Wir nehmen nichts als gegeben

hin und sind quasi ständig am abtasten und erforschen ob es so für uns gemeinsam in

Ordnung geht. Wo wir dran „arbeiten“ ist die Sache mit dem dann auch gemeinsam

darüber sprechen (können).

Der gemeinsam geführte Haushalt

Darüber haben wir uns bei der Autofahrt letzten Samstag länger unterhalten. Gibt da

vielleicht verschiedene Modelle wie man als Paar gemeinsam einen Haushalt organisiert

und die Aufgaben einteilt. Bei uns hat jeder seine fest eingeteilten Aufgaben. Darüber

haben wir auch als erstes gesprochen, braucht es das mit dieser klar geregelten

Aufgabenteilung? Wollten wir aber dann doch beide so, erscheint uns irgendwie einfacher.

Was ich vielleicht auch noch dazu sagen sollte, wir haben ja nur einen Zwei-Personen-Haushalt,

also soooo viel an Arbeit fällt da nun garnicht an. Hier mal unsere derzeitige Einteilung

– gibt da auch manchmal Wechsel:

– Einkaufen -> da wechseln wir uns ab, je nach Lust und Laune oder auch mal gemeinsam

– Kochen -> genauso

– Abwasch -> haben wir an die Spülmaschine outgesourct, aber Ein- und Ausräumen macht

             meist Freundin, wenn dann stelle ich Geschirr nur in die Maschine

– Boden wischen / staubsaugen -> Freundin

– Bad + WC saubermachen -> ich

– Fenster putzen -> ich (aber extrem selten)

– Blumen gießen -> ich

– Wäsche waschen -> Freundin (wobei das Vorsortieren jeder für sich macht)

– Bügeln -> ich, da es eh nur meine Hosen und Hemden zu bügeln gibt

– Rasenmähen -> Freundin

– Schneeräumen -> Freundin

– Pflanzen im Garten schneiden -> ich

Bei der Einteilung gab es eigentlich keine großen Diskussionen, ist bei uns alles ziemlich

überschaubar. Warum muss ich dann so Alltagszeug in einem Tagebucheintrag aufschreiben?

Es geht um ziemlich tiefsitzende Rollenbilder, von den Eltern vorgegeben oder vom eigenen

Umfeld einfach mal so angenommen. Fällt mir in letzter Zeit sehr häufig auf, wir unterhalten

uns als Paar mit einem Bekannten oder Verwandten und je nach Thema wird entweder Freundin

oder ich direkt angesprochen. Man bekommt da schon richtig das Gefühl das es dann jeweils

ihre oder meine persönliche Verantwortung ist sich um dieses Thema zu kümmern, oder noch

besser die Gesprächspartner verteilen unbewusst gleich mal die Aufgaben. Beispiele? Wir

stehen mit einem Nachbar zusammen und unterhalten uns über unseren Garten. Er kuckt mich

direkt an und sagt: „Da musst DU dann halt xyz machen…“, Freundin wird da einfach mal

ignoriert. Auch schon von meinem Vater gehört: „Ja dann muss Freundin eben dies oder jenes

erledigen…“.

Alles nicht soooo schlimm, wenn man das notwendige Selbstbewusstsein hat. Nur gerade Freundin

ist da manchmal etwas unsicher und hat manchmal Sorge mich auszunutzen – völliger Quatsch,

aber eben doch fest eingeprägte Rollenbilder. Und in diesem Bild bügelt nunmal die Frau

die Hemden für den Göttergatten. Hört sich vielleicht „strange“ an, ist es aber dann eben

doch nicht sooo ganz leicht solche Rollenbilder im Alltag nicht anzunehmen.


Die Sache mit den Pornos

Manchmal finde ich mein eigenes Tagebuch ja etwas „sexlastig“, keine Ahnung. Dahinter steckt

mein Versuch offen zu Leben, zu dem stehen zu können was man macht und denkt. Ich hab durch

meine Eltern eher eine Welt kennengelernt in der man nicht offen ist, es wird über nichts

offen gesprochen und überall gibts die tollsten „frisch gestrichenen Fassaden“ aber nix dahinter.

Die komplette Scheinwelt. Und genau das möchte ich eben nicht für mich haben. Das ist mir beim
Thema „Mann sein“ und Sexualität wichtig. Ich möchte zu dem stehen was ich fühle und denke
und offen mit meiner Partnerin drüber spreche. Nicht ganz sooo einfach die Sache mit dem 
drüber sprechen, zumindest für mich… aber da sind wir ja schon länger dran, fühlt sich echt
gut an!

Pornos sind da, zumindest bei uns, nochmal ein eigenes Thema. Offenheit kann auch negativ sein
wenn man nicht aufpasst. Da entsteht schnell Druck wo eigentlich keiner sein sollte! Ist wohl wie mit
dem Rollenbild „Frauen sind fürs bügeln zuständig“. Genau wenn „Frau“ da nicht drei mal die Woche
gefügig ist, tja dann ist sie eben keine gute „Frau“. Ziemlich überspitzt, aber auf ne gewisse Weise
bleibt dann doch ein kleiner Kern an eingebildeter Wahrheit zurück. Schlecht, sehr schlecht… 
Pornos können solchen Druck wohl verstärken, gibt halt doch viel was man für sich selbst eben
garnicht haben möchte und braucht. Aber ein Restfunke bleibt dann doch irgendwie hängen,
manchmal. Wenn dann noch das eine oder andere Trigger-Ding mit ins Spiel kommt, dann wirds
eben nicht so leicht. 

Was ich nicht möchte, nach aussen sagen „nein also solchen Schweinkram kucke ich mir nicht an“ und dann hinterher heimlich und mit Selbstvorwürfen das härteste Zeug reinziehen. Mein Blick auf Pornographie hat sich in den letzten Jahren grundlegend verändert. Es fühlt sich so für mich richtig an, anregend erotisch und da kann ich ohne Probleme dazu stehen. Daraus entwickeln sich auch interessante eigene Fantasien, einige setzen wir ja dann auch gerne als Paar um. Da hilft wohl nur reden, reden, reden… sind wir auf einem guten Weg aber eben auch noch nicht fertig… wobei, was das miteinander reden anreden anbelangt wird es wohl nie ein Ende geben.

Meine „Werte“ für heute ->

Übersteuerung: 1

Hypoaktivität: 2

Porno: 1

Libido: 3

Nervosität: 1

Schritte: 2442

Dead

Was läuft schief in unserer Arbeitswelt und das Gesundheitssystem

Was läuft schief in unserer Arbeitswelt und das Gesundheitssystem

Hab mich mal wieder von den anderen Einträgen und Kommentaren inspirieren
lassen. Im Prinzip ist es ja auch genau mein Thema, also wie möchte ich
mein Leben gestalten. Wie will ich leben, was ist wichtig und auf was
kann ich verzichten. Was ist die Lebensperspektive? Dazu hab ich schon
ein paar ähnliche Tagebucheinträge geschrieben:

Zunächst würde ich eben nicht alles so schwarz malen. Klar ich sehe das
in unserer modernen Arbeitswelt einiges schief läuft. Auf den ersten Blick
sieht es auch tatsächlich so aus, daß immer weniger Leute immer mehr Arbeit
machen sollen. Aber zumindest in meinem Bereich stimmt das so nur auf den
ersten Blick! Es ist eher eine Frage der Verteilung und Prioritäten.
Beispiele aus meinem Berufsleben:

* Weil rabi in seinem Kommentar den Vergleich mit der Putzfrau brachte. Bei
  einem Kunden von mir wird die Putzfrau immer von einem Sicherheitsmann
  begleitet wenn die Büroräume zu reinigen sind.
 
* Der nächste Kunde (aus dem Gesundheitsbereich) beschafft Hardware für
  250.000 Euro obwohl die Hälfte locker gereicht hätte. Aber die Schulung
  der Mitarbeiter für 10.000 Euro ist dann zu teuer. Die Mitarbeiter sind
  total überfordert und als Folge davon fallen gleich mehrere der am Projekt
  beteiligten Mitarbeiter für Monate (!) aus. Einer der Mitarbeiter sitzt
  seitdem isoliert von den anderen in einer anderen Abteilung und erhält
  keine Aufgaben mehr zugeteilt. Die haben den quasi auf dem Abstellgleis
  kaltgestellt. Tut mir jedes mal leid wenn ich an dem Mann vorbeilaufe.

* Anderes Beispiel, der Kunde mit dem 20 Mann Sicherheitsteam, die Leute dort
  kümmern sich Tag ein Tag aus nur darum Rechte und Rollen zu verändern.
  D.h. man kann da anrufen und sagen: „ich brauche mal Zugriff auf XYZ!“,
  die prüfen das dann und schalten einen frei. Hmmm… 20 Mann. Ist so ein
  Kunde der irgendwie das Ende des Kaltenkriegs verschlafen hat, die haben
  auch immer noch diese altmodischen Schlüsseltresore im Gang hängen.
 
Für mich Beispiele zum Thema Verteilung und Prioritäten. Und genau so sehe ich
das auch für mich persönlich! Brauch ich als Unternehmer einen Porsche? Die
Luxusvilla für 800.000 Euro und natürlich zum Zeitvertreib und zur Ablenkung
die Geliebte mit dem gemachten Busen? Wäre das ein Leben das automatisch glücklich
macht? Oder doch eher mein eingeschlagener Weg mit dem Reiheneckhaus, dem 8 Jahre
alten Skoda, aber dafür herrliche Sommerabende auf unserer Terrasse mit Rotwein und
Schafskäse…

Zikas Vorschlag mit der 30-Stunden-Woche ist da vielleicht kein schlechter Anfang.
Zumindest in meiner Branche finde ich so manches Konzept zum Thema „Baby / Kind
im Büro“ ebenfalls sehr innovativ. Wie gesagt soooo schwarz möchte ich meinen
Berufsalltag nicht malen, also das Stichwort Work-Life Balance ist bei den meisten
Kunden ein Thema. Es ist eben nur so das zwischen Theorie und Praxis noch ziemlich
große Lücken klaffen.

Das Gesundheitssystem

Da gehen mir Gingers Einträge ja nicht wirklich aus dem Kopf. Das Bild ist aber ziemlich
stimmig, die Mediziner in der Verwandschaft sind da ähnlich ernüchtert. Für mich ein
Beispiel für Komplexität wo Politiker versuchen Wunschdenken umzusetzen. Medizin ist ja
keine einfache wissenschaftliche Disziplin, aber in dem Fall gibt es neben den Medizinern
noch zig weitere Interessengruppen. Von den Patienten, der Öffentlichkeit bis zur
Verwaltung, jeder hat seine eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Ziele.

Passend zu Gingers Eintrag hat gerade heute der Marburger Bund eine kleine Studie
veröffentlicht: „Ärzte fühlen sich durch überlange Arbeitszeiten gesundheitlich beeinträchtigt“.
Obwohl ich genau so ein Ergebnis irgendwie erwartet hätte bin ich doch total schockiert!
Ich höre öfter mal den Spruch „Wer Mitarbeiter länger als 10 Stunden arbeiten lässt ist ein
Fall für den Staatsanwalt.“ und ich kenne auch einige Projektleiter die da inzwischen sehr
hart durchgreifen. Kenne ich doch von mir selber, nach 6 Stunden wirklich intensiver Arbeit
beim Kunden bin ich platt. Das steigt das Fehlerrisiko enorm und es macht dann auch keinen
Sinn mehr weiterzumachen, weil da nichts Produktives mehr rauskommt.

Erst gestern hatten wir diese Werbung „Aus Liebe zur Vorsorge“ gesehen. Ich frag mich halt
echt ob ich mir eine Koloskopie bei einem Arzt zumuten würde der vielleicht schon was weiss
ich wie lange nicht mehr richtig geschlafen hat…

Ich möchte aber nun nicht alles so negativ sehen, so von wegen „DAS SYSTEM…“. Ich finde
moderne Medizin ist ein echter Segen. Ich für meinen Teil hab nur einfach beschlossen für
meinen eigenen Körper auch selbst die Verantwortung zu übernehmen. Und genau da liegt
vermutlich einer der Schlüssel wie man die Mediziner vielleicht etwas mehr entlasten kann.

Werbung im Internet ist ja manchmal super witzig, neulich bekam ich Werbung für einen Simulator
für Prostatauntersuchungen angezeigt. Warum lernt man sowas nicht in der Schule? Warum lernt
man da nicht wie man eine weibliche Brust auf Knoten abtastet? Oder wie man einen
Glukosetoleranztest durchführt. Ich bin da ja sehr experimentierfreudig, so ein Glukosetoleranztest
wäre genau so ein Wochenendprojekt das ich alleine wegen meiner Neugierde hin und wieder
mal machen würde. Aber gut, ich bin da vielleicht ein Extremfall, aber zumindest für Krankheiten
wie Diabetes Typ 2 sehe ich halt einfach keine wirklich funktionierende medizinische Lösung.

Jo, vermutlich sollte ich genau aus dem Grund vermutlich nicht soviele Gedanken ans
Gesundheitssystem verschwenden, sondern lieber auf meinen Schrittzähler kucken *grins*…

Meine „Werte“ für heute ->
Übersteuerung: 1
Hypoaktivität: 2
Porno: 1
Sex: 4
Nervosität: 1
Schritte: 1141

Grünes Smilie

Menschen und ihre Hobbys – Man waren wir ausgehungert

Menschen und ihre Hobbys – Man waren wir ausgehungert

Als Freundin heute früh meinen Tagebucheintrag von gestern gelesen hat,
gabs folgenden Kommentar von ihr:
Freundin:
„Haha, ich hatte gestern mehr Schritte!“
Wir waren heute am Bodensee in Friedrichshafen bei einer Aquaristik-Messe.
Netter Ausflug, viel gesehen, aber gekauft haben wir dort nichts… nur
gekuckt. Das reicht auch! Die Kunst liegt darin ein Hobby nicht zu 
exzessiv zu betreiben. Es muss immer noch Raum für den Partner geben. 
In unserem Fall ist das einfach da wir uns beide für dieses Hobby 
interessieren. Jeder auf seine Art mit eigenen Schwerpunkten, aber doch
irgendwie gemeinsam. So eine Messe ist da eine willkommene Abwechslung
um gemeinsam was zu unternehmen und aus den eigenen vier Wänden 
rauszukommen. Nur zu zweit daheim auf den Sofa sitzen und DVDs kucken,
finden wir beide schlimm.
Solche Messen sind einfach interessant, man kann sich ein bischen über
das eigene Hobby informieren und noch viel besser andere Menschen dabei
beobachten. Hobbys sind schon mal ganz grundlegend ein interessantes
Thema. Bei dieser Messe gab es parallel eine weitere Halle für Angler.
Nun hab ich von Anglen nun so überhaupt keine Ahnung. Trotzdem mal ganz
interessant da durchzulaufen. Gigantisch wie umfangreich wir Mensch da
so unsere Hobbys betreiben. Da gibt es dann komplette Messestände nur
mit Angelhaken. Ich dachte zuerst das wäre Modeschmuck, so Ohrstecker
oder sowas… auf den zweiten Blick gabs da tausende von verschiedenen
Haken. Ebenfalls interessant sind Hobbys im Hobby, z.B. Fliegenbinden.
Wusste bis heute nicht das es sowas gibt, dort gab es einen eigenen 
Stand wo das vorgeführt wird. Fast schon Kunsthandwerk *grins* und da
gibts dann sogar Bindeworkshops…
Musste das mit dem Fliegenbinden mal schnell bei Youtube nochmal ankucken,
hier mal Video:
Boah, wir waren echt ausgehungert die letzten Tage, Freundin war die
Woche ja krank. Aber heute konnten wir endlich mal wieder. Hat uns
beiden Spass gemacht und war genau der richtige Abschluss für diesen
super Tag… während der Autofahrt vom Bodensee zurück haben wir uns
noch ein bischen über unsere Beziehung unterhalten. Ob wir den nun die
Alltagsaufgaben gerecht aufgeteilt haben und so. Ging auch um Kinder
und heiraten. Da brauch ich aber zum Aufschreiben einen klaren Kopf,
das hole ich dann in einem der nächsten Einträge nach…
Meine „Werte“ für heute ->
Übersteuerung: 1
Hypoaktivität: 2
Porno: 1
Sex: 4
Nervosität: 1
Schritte: 4856

Dead

Die Sache mit der Gleichberechtigung von Frauen und Männern

Die Sache mit der Gleichberechtigung von Frauen und Männern

Ich mach mir ja immer fast zuviele Gedanken, aber am Weltfrauentag
muß ich natürlich auch ein paar Gedanken über Frauen und Männern
aufschreiben. Mir geht es da wie ashnak, eine Welt ohne Frauen wäre
wohl auch für mich ein ziemlich düsterer Alptraum! Um da mal
drüber nachzudenken ist so ein Weltfrauentag eine gute Idee. Bei
Weltfrauentag muß ich auch immer so ein bischen an meine Kindheits-
Erinnerungen zum Muttertag denken. Klar da haben wir Kinder mit
Papi das Frühstück gemacht und Mittags gekocht. Und wir Kinder
durften das nette Bild, das wir im Kindergarten gemalt hatten, Mutti
schenken. Nett gemacht, aber so im Nachhinein doch ein bischen verlogen.
Den schon am nächsten Tag lief ja alles wieder wie bisher. Richtig
drüber nachgedacht hat da keiner von uns, also ob wir nicht die eine
oder andere Aufgabe zukünfig anderes verteilen sollten… 
Achja, früher war ich schon ziemlich frustiert von den Frauen. Ich
hatte mir zwar unheimlich viele Gedanken über Frauen gemacht. Was man
den als Mann so drauf haben müsste um für Frauen attraktiv zu sein.
Konnte ich irgendwie nie verstehen, warum sich die Frauen immer für
die falschen Typen entschieden haben und hinterher kamen dann die
Beschwerden, wie schlimm diese Männer doch sind. Was ich in meinen
Gedanken nicht mit bedacht hatte, oder so nicht gesehen habe, das war
ich selbst. Keine Ahnung ob das anderen Männern genauso geht, aber ich
würde mal sagen ich habe zuviel über Frauen und zuwenig über mich selbst
nachgedacht. Deshalb wähle ich einfach mal ganz frech eine eher
egoistische Perspektive auf das Thema Gleichberechtigung *grins*.
Eine Sache ist mir bei diesen ganzen Feminismus- / Sexismus- und Gender-
Debatten aufgefallen. Ich bin da immer sehr schnell total verunsichert
und es entsteht das Gefühl „die Frauen“ würden einem irgendetwas wegnehmen.
Wenn ich da in so manchem Kommentar zu diesem Thema zwischen den Zeilen
lese, geht das wohl vielen Männern so – vermute ich zumindest… Was ich
nicht erklären könnte, wäre dann aber die Frage was „die Frauen“ den genau
wegnehmen könnten?
Gedankenexperiment: Wenn ich nun in einer vollkommenen Welt leben würde,
in dem volle Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern tatsächlich
gelebt wird, was genau würde sich den dann für mich persönlich ändern?
Meine Beziehung – also vielleicht würde Freundin das nun komplett anderes
sehen, aber ich bin mal so verwegen und würde behaupten da wäre bei uns
nicht wirklich viel anderes als jetzt auch schon. Wir haben die Alltags-
aufgaben – aus meiner Sicht – ziemlich gerecht aufgeteilt. Und wir
ergänzen uns in der Beziehung wirklich genial. Genau so in der Art hatte
sich das jeder von uns gewünscht und geträumt, und so versuchen wir das
auch zu leben. Werde ich aber am Wochenende nochmal mit Freundin 
ausdiskutieren, genau bei sowas kommt es nämlich schnell dazu, sowas 
einfach einseitig als Fakt zu definieren…
Pornos – gut diese Gruselfilme aus Hollywood würde zumindest ich nicht
vermissen. Ob dann wohl alles verboten wäre? Glaub ich nicht dran, es
gibt inzwischen soviele Frauen mit einer sehr differenzierten Meinung
zu dem Thema. Da gäbe es wohl eher eine ziemliche Qualitätssteigerung…
Mein Beruf und die Arbeitswelt – also ein paar pragmatische weibliche
Projektleiter und IT-Manager wären für meine Nerven sehr heilsam. Hab
bisher in meiner Branche noch keine weiblichen Schaumschläger und
Poser erlebt, Männer dagegen sehr oft. Würde ich dann überhaupt in der
IT-Branche als Berater arbeiten, oder vielleicht doch eher im Kindergarten
oder als Pfleger im Krankenhaus? Nein, glaube ich nicht – dafür bin
ich zu fest und viel zu lange in der IT verwurzelt, da würde ich nicht
sagen das mein Beruf durch die Gesellschaft aufgedrückt ist. Bleibt
noch die Frage ob die ganzen Frauen die dann in die IT-Branche stürmen
würden eine Konkurrenz für mich wären. Hmm, würden den wirklich soviele
Frauen in diese Branche wechseln? Ich glaube da nicht dran, ich vermute
mal das würde sich die Waage halten. Es würden dann ja auch viel mehr
Männern in klassischen Frauenberufen arbeiten, so gleicht sich das ja
dann aus. Und wenn ich so recht drüber nachdenke, wenn man sieht wieviele
Menschen in Summe in Russland, Indien und China in der IT-Branche arbeiten,
da spielen „die paar europäischen Frauen“ vermutlich überhaupt keine
Rolle…
Ob ich dann wohl schon Vater wäre? Aber vermutlich hab ich mein
Gedankenexperiment nun eh sehr durch die rosarote Brille betrachtet.
An diesem Tag geht es ja auch darum mal über Gewalt gegen Frauen und
die Ausbeutung von Frauen nachzudenken. Aber eigentlich auch ein Punkt
wo man sich als Mann wohl eher über das „Mann sein“ Gedanken machen sollte.
„Schaffen wir ihn […] endlich ab, diesen gönnerhaften 8. März! 
U
nd machen wir aus dem einen Frauentag im Jahr 
365 Tage für Menschen, Frauen wie Männer.“
Alice Schwarzer
Gut zumindest in dem Punkt hat sie nicht ganz unrecht, da geht es mir mit
meinen Erinnerungen an den Muttertag sehr ähnlich…
Was würde sich den für Euch in so einer idealen Welt ändern?
Meine „Werte“ für heute ->
Übersteuerung: 1
Hypoaktivität: 2
Porno: 1
Sex: 3
Nervosität: 1
Schritte: 6190

Dead