uff, morgen ist schon wieder Donnerstag. Anfang der Woche hatte ich noch jede Menge Träumchen, was ich noch alles in die Woche „einbauen“ könnte. Jo, davon wird dann wohl doch das eine oder andere auf nächste Woche warten müssen.
Die Woche ist irgendwie durchwachsen und fühlt sich noch nicht richtig ausbalanciert an. Die Arbeit „tröpfelt“ so vor sich hin. Es gibt gerade keine grossen Erfolge zu verbuchen. Aber auch keine negativen Dinge. Im Prinzip läuft es gerade richtig gut.
Speiseplan hab ich immer noch keinen, bisher bin ich noch beim Reste vom Wochenende verarbeiten und mein Kühlschrank ist noch lange nicht leer. Ich wollte eigentlich ein paar der Rezepte aus dem Clean Eating Kochbuch testen, aber bisher hatte ich noch keine Zeit mir die genauer anzusehen.
Mit dem Lauftraining klappt es gerade sehr gut, bin gerade dabei wieder hoch auf 15 Kilometer zu kommen. Tja, heute war das Wetter nicht mein Freund. Kaum wollte ich loslaufen, hatten wir hier starken Regen und Gewitter. Hihihi, hab beim Deutschen Wetterdienst gekuckt, in ganz Deutschland gabs keine Unwetterwarnungen – NUR so ne kleine Insel hier im Süden, da war „Orange“ – Warnung vor starkem Gewitter. Jo, Regen ist ne Frage der Motivation, aber bei nem starken Gewitter muss ich dann auch nicht mehr raus zum Laufen. Dann eben ne Stunde später. Laut meiner Fitness-App liegt mein Kalorienverbrauch diese Woche schon sehr deutlich über 2.500 kcal pro Tag.
Viel mehr gabs heute nicht, keine spektakulären Vorkommnisse. Müde bin ich zumindest, von daher gute Nacht…
Der Tag heute verlief für mich sehr ungewohnt. Liegt daran, dass ich seit gestern Nachmittag Strohwitwer bin. Die kommenden zwei Wochen verbringe ich nun größtenteils alleine. Klar, normalerweise bin ich ja schon sehr oft unterwegs. Nach längerer Zeit haben wir jetzt wieder mal den Fall, wo ich daheim bin und Kerstin in ihrer alten Heimat.
Gut der Haushalt ist für mich hier kein Problem. Soll ja Leute geben, die versinken innerhalb von ein paar Tagen im Chaos, wenn sie alleine sind. Nö, wir bei mir nicht passieren. Ungewohnt ist es trotzdem, bei uns hat eben jeder seine Lieblingsaufgaben die gern normalerweise übernimmt. Einkaufen, kochen oder bügeln mache ich sehr gerne, dafür räume ich normalerweise nie den Geschirrspüler ein. Aber gut, sooo groß ist die Umstellung dann auch wieder nicht. Es ist eher immer das Gefühl, dass eben jemand fehlt.
Mit dem Essen ist es ähnlich, klar gibt es in den nächsten Tagen nun zunächst die Gerichte die Kerstin nicht sooo gerne mag. Aber auch da muss ich immer daran denken eben nur die Hälfte zu kochen.
Auf der anderen Seite ist so eine kurze Trennung eine gute Sache für eine Beziehung. Wenn der Partner eben mal für ein paar Tage weg ist, merkt man erst wo er überall fehlt. Interessanterweise habe ich diese Gefühl besonders intensiv wenn ich daheim bin, wenn ich selbst im Hotel bin kommen diese Gedanken nicht sooo stark auf.
Noch dazu ist der Anlass für die Trennung eben nicht schön. Kerstin kümmert sich in den nächsten Tagen um den Hund ihrer Eltern. Keine leichte Aufgabe, hab heute schon den Vorschlag gemacht einen professionellen Hundetrainer einzuschalten. Kerstin versteht sich prächtig mit der Hündin, aber keine Chance das sie mit auf einen Spaziergang rausgehen würde. Spätestens drei Meter hinter der Hoftüre tritt die Hundedame in den Sitzstreik und bewegt sich keinen Meter mehr weiter. Kerstin und ich hatten beide schon selber Hunde, aber sowas haben wir noch nicht erlebt.
Gut langweilig wird mir nicht werden, die nächsten Wochen sind mit Terminen eh schon ziemlich voll gepackt. Gerade brauche ich noch die frischen Lebensmittel auf, danach werd ich mir vielleicht noch das eine oder andere Experiment in der Küche gönnen – wenn den Zeit dazu bleibt. Vielleicht schaffe ich es sogar mal, so eine Küchenaktion auf Video zu verewigen… mal sehen…
Uff, und nun ist Ostern schon wieder vorbei. Die paar Tage haben mir aber verdammt gut getan! Wir haben die Zeit genutzt und haben gleich zwei sehr interessante Ausflüge in die Natur unternommen. Von beiden Touren hab ich kleine Videos für Euch.
Eine Vorbemerkung zu den Videos, ähnlich wie bei meinem Tagebuch möchte ich in meinen Videos dokumentieren was ich erlebt habe. D.h. möglichst unverfälscht und ohne gestellte Szenen. Die Videos habe ich mit dieser ActionCam aufgenommen:
Die Kamera ist besonders klein und robust (zumindest behauptet der Hersteller das). Dafür gibt es fast keine Bedienelemente, es gibt nicht mal einen Bildschirm auf dem man das aufgenommene Bild sehen kann. Passt für mich aber, den in der jeweiligen Situation hab ich dazu eh keine Zeit oder keine Hand frei.
Am Freitag hatten wir zwar strömenden Regen, hat uns aber nicht von einer Wanderung abgehalten. Bei uns wurde in den letzten Jahren eine Autobahn ausgebaut. Dabei wurde auch eine Brücke für Wildtiere geschaffen, die wollte ich mir schon länger aus der Nähe ansehen. In diesem Gebiet entsteht gerade ein größerer Windpark. Also gleich zwei Gründe, außerdem kam mir das Regenwetter gerade recht, so kann ich gleich meine Ausrüstung und Bekleidung testen.
Hier nun das Video von dieser Tour, bei den Aufnahmen war die Kamera an meiner Hand befestigt. Das Video gibt nicht sonderlich viel her, ich hab einfach mal die einzelnen Aufnahmen aneinandergereiht:
Am Samstag sind wir dann gleich zur nächsten Tour gestartet. Es ging wieder in die Nähe von Füssen. Die letzte Tour konnten wir nicht wie geplant abschließen. Dies wollten wir nun mit einer leicht veränderten Route nachholen. Es ging vorbei am Alatsee hoch zur Salober Alm und über den Zirmgrat zur Burgruine Falkenstein. Bei Google Maps ist es die rote Tour:
Diese Wanderung hat uns mega Spass gemacht und die Aussicht war es echt Wert. Zumal damit hatten wir so überhaupt nicht gerechnet! Aber ihr könnt Euch das ja einfach selbst ansehen. Für diese Aufnahmen hatte ich die Kamera vor meiner Brust montiert:
Wir hatten für diese Tour ungewöhnlich volle Rucksäcke dabei. Mein Traum wären Mehrtagestouren mit autarker Selbstversorgung. Dafür braucht man unteranderem eine sehr gute Kondition, man schleppt viel Zeug mit und Höhenmeter mit schwerem Rucksack sind echt eine Sache für sich. Da möchte ich einfach Erfahrung sammeln. Bekleidung ist eben schon ein sehr entscheidendes Thema. Beim Aufstieg hatte ich nur ein T-Shirt an, auf dem Rückweg nach 16 Uhr gab es ein längeres schattiges Waldstück da braucht es dann gleich mehrere Jacken. Und der erste Satz Kleidung war nach dem Aufstieg komplett durchgeschwitzt.
Genau diese Dinge machen für mich gerade die Faszination für solche Touren aus. Ich bin in einer traumhaft schönen Natur und möchte ein Teil davon werden. Als Sport Laufen und Bergwandern gehen da für mich gerade nahtlos ineinander über. Beides gibt einem einen neuen Bezug zum eigenen Körper und man befindet sich Mitten in der Natur.
Diese Survival-Träume hatte ich schon als Kind, hab vor ein paar Monaten ein altes Bücher aus meiner Grundschulszeit gefunden. An das Buch konnte ich mich noch sehr genau erinnern. Das ist so ein klassisches Survivalbuch für Kinder. Da hab ich als kleiner Junge oft stundenlang drin gelesen. An das eine oder andere Zeltlager meiner Kindheit kann ich mich auch noch gut erinnern – doch hat mir gefallen. Also: „Back to the roots“…
Allerdings kann die Natur unheimlich brutal sein. Wenn ihr auf der Karte etwas weiter nach rechts geht, kommt man zum Tegelberg. Dort hat sich am Sonntag eine Gruppe von jungen Leuten aus meiner Gegend verstiegen und eine Frau ist dann tödlich abgestürzt.
Beruflich stecke ich gerade in einer Hochlastphase. Vorteil, dieses Projekt kann ich von meinem eigenen Büro aus bearbeiten. Nachteil, dadurch ergibt sich ein ziemlich geringer Abstand zwischen Arbeit und Privatleben. Die Gefahr ist groß, kein Ende zu finden und dann von sehr früh bis spät in die Nacht zu arbeiten. Jo, das ist dann der Preis der Freiheit und der Punkt wo man sich selbst sehr genau Grenzen setzen muss.
Klar sind auch meine Gedanken teilweise bei den Anschlägen in Brüssel. Nur der Fluchtrucksack ist ja schon seit den Anschlägen von Paris gepackt. Und seit den Vorfällen an Silvester bin ich noch aufmerksamer was Menschenansammlungen angeht. Eine wirkliche Steigerung ist da so vermutlich nicht mehr möglich. So auch nicht wünschenswert – wenn man sich nach solchen Anschlägen aus Angst für ein Leben im Bunker entscheiden würde, hätten die Terroristen wohl ihr Ziel erreicht. (Notiz an mich selbst: ich sollte nochmal einen Eintrag zum Thema Sicherheit schreiben, vermutlich mit eine Berufskrankheit.)
So aber nun zum eigentlichen Thema – Ernährung. Bei myTagebuch.de haben ja gerade einige Autoren über dieses Thema geschrieben. Es ist wohl schon einer der zentralen Punkte bei uns Menschen, etwas was sich offenbar auch zu unserer Identität dazugehört. Vielleicht werden Diskussionen zu diesem Thema deshalb oft so emotional / leidenschaftlich geführt. Ich dachte mir, ich dokumentiere einfach mal was ich im Verlauf eines Tages so zu mir nehme und zu welchen Zeiten…
Anmerkung vorab, ich mache keine Diät und ich versuche auch nicht im klassischen Sinn mein Gewicht zu reduzieren. Ich beobachte mein Gewicht und versuche mich an einer bewussten gesunden Ernährung. Ich verbiete mir nix, finde aber das eine oder andere Ernährungsexperiment super spannend. Letzte Anmerkung, laut der App meines Schrittzählers habe ich gestern 2.558 kcal verbraucht und hab 12.419 Schritte zurückgelegt. Und hier nun was ich an Energie zugeführt habe…
Den ersten starken Kaffee gabs um 7:32 Uhr:
Um 8:28 Uhr gleich noch einen:
Meine erste Portion Michkefir ist fertig (10:36 Uhr), ich hab den Kefir zunächst mal vorsichtig in einem Glas getestet:
Der Kefir ist zukünftig für meine grosse Portion Müsli gedacht (10:40 Uhr):
Hier mein komplettes Frühstück mit grünem Tee, Banane und dem Müsli (10:52 Uhr – ungewöhnlich spät):
Um 12:32 Uhr gabs dann schon Mittagessen hinterher – Vollkornnudeln mit – Bärlauch und Aubergine:
Nachschlag um 12:43 Uhr, wirklich sehr lecker:
Nachtisch mit Kaffee und Obst um 14:27 Uhr:
Um 16:06 Uhr wieder ein Kaffee zwischendurch, der Nachteil von Kaffeemaschinen wo man nur auf den Knopf drücken muss, man trinkt automatisch viel mehr:
20:36 Uhr, Abendessen mit Rotwein und hinterher Tee. Das Brot haben wir natürlich geteilt und von dem Käse und dem Tomatensalat hab ich dann schon nicht mehr alles geschafft:
Jo, das war es auch schon… also ich war sehr gut statt *grins*.
Wow, die Vorzeichen für das Wochenende standen ja ziemlich ungünstig. Aber wir haben dennoch etwas draus gemacht. Highlight am Samstag – ich habe zum ersten Mal in meinem Leben einen Biber in der freien Natur gesehen! Jetzt frägt sich der eine oder andere, wie geht den das, im letzten Eintrag hat er doch was von Stadtbummel geschrieben. Jo, mehr oder weniger haben wir den Biber bei unserem Stadtbummel gesehen.
Damit wir auf unser Schrittziel kommen und weil es dort so schön ist, parke ich nicht direkt in der Stadt *grins*. So konnten wir bei dem super Wetter auch gleich noch einen ausgiebigen Spaziergang an der Donau entlang mit einbauen. Tja und auf dem Rückweg hab ich dann tatsächlich einen Biber im Wasser entdeckt. Noch besser ich hab sogar ein Bild für Euch:
Mal sehen ob Ihr den Biber überhaupt auf dem Bild findet. Zwei Läuferinnen hatten kurze Zeit später noch mehr Glück, da ist der Biber dann total cool einfach so über den Weg gelaufen *grins*.
Natürlich schaffen wir keinen Stadtbummel ohne etwas zu kaufen. Dieses Mal war es ein Kochbuch, die beiden Autorinnen waren selbst in der Buchhandlung und haben dort aus ihrem Buch vorgekocht. „Clean Eating“, der neue Trend nach „vegan“. Ausschlaggebend für den Kauf war, dass auch ich seit einiger Zeit dazu tendiere Dinge eben wieder selbst zu machen. Zudem fand ich das Buch echt toll aufgemacht:
Pluspunkte gabs für die nicht fundamentalistische Umsetzung. Gibt ja Kochbücher, da könnte man denken es wird von den Taliban herausgegeben.
Heute war der erste Wettkampf, ein 10 Kilometer-Lauf, in diesem Jahr. Yea, lief sehr gut, hab das endgültige Ergebnis noch nicht. Nach meiner Uhr müssten es in etwa 56 Minuten sein. Viel besser war ich noch nicht und ab ich auch nicht vor. Die Anmeldung zu diesem Lauf hatten wir vor 14 Tagen ziemlich spontan nach dem Tipp eines Verwandten getätigt. Hat sich gelohnt.
Es gibt ja verschiedene Arten von Laufveranstaltungen. Bei dem Lauf heute handelte es sich um einen klassischen Vereinslauf ohne viel Schnick-Schnack. Das Teilnehmerfeld war mit etwas mehr als 400 Läufern sehr übersichtlich. Allerdings eben mit sehr leistungsstarken Läufern.
Die Strecke war echt schön in einem Stadtwald gelegen:
Hier noch der Start- und Zielbereich:
Fotografen gabs aber selbst bei der Veranstaltung, da musste ich dann natürlich ein Bild vom Fotografen machen *grins*:
Jo, danach gabs Mittagessen bei meiner Schwester und danach merkte ich dann schon, dass ich ziemlich fertig war. Deshalb hau ich mich jetzt dann auch gleich ins Bett.
Achja, bei uns liegen Freud und Leid gerade dauerhaft sehr eng beieinander. Ein Auf und Ab von lustigen und schönen Dingen und dann wieder Stunden der Verzweiflung – in denen es schwer fällt die Hoffnung nicht aufzugeben.
Beginnen wir bei den tollen Dingen. Herr IPhone – ein Kollege von mir, hat uns gestern kurzfristig zu einem Musikkonzert eingeladen. Mir sage die Musikerin überhaupt nix, genau dieser Fakt macht den Abend besonders spannend. Abwechslung pur, da man ja etwas unternimmt, was man so selbst nicht gemacht hätte. Und so landeten wir Freitagabend auf einem Femme Schmidt Konzert. Wow, echt super Musik:
Bei Youtube hab ich auch eine Kostprobe für Euch gefunden:
Unsere Stimmung ist insgesamt aber eher ziemlich niedergeschlagen. Kerstins Papa ist letzten September an Leukämie erkrankt. Die erste Chemotherapie war nun leider nicht erfolgreich. Die nächste Hoffnung liegt auf einer Stammzelltransplantation, glücklicherweise wurde sogar schon ein sehr guter Spender gefunden. Eigentlich sollte er nun zwei oder drei Wochen bis zum Beginn der Stammzelltransplantation zuhause verbringen. Das ging aber nun nicht mal ne Woche gut, die Zahl Leukozyten ist innerhalb sehr kurzer Zeit extrem angestiegen. Er musste nun viel früher zurück ins Krankenhaus. Wenn wir das richtig verstanden haben, sind die Leukozyten trotz harter Chemo nicht wieder runtergegangen. Wenn sich die Zusammensetzung des Blutes so extrem verschiebt, wirkt sich das auf den gesamten Körper auf. Z.B. bekommt er nur noch sehr schwer Luft. Dann noch die Nachricht über den Tod von Westerwelle. Jo, nicht so einfach. Unser persönliches Handicap, wir kämpfen immer noch mit den letzten Zügen unserer Erkältungen. D.h. wir können ihn nicht mal besuchen. Selbst Kerstins Mutter möchte keinen Kontakt mit uns. Ich kann es verstehen, schließlich hatte Kerstins Papa gleich nach der ersten Chemo die erste Sepsis. Auslöser waren mehr oder weniger harmlose Milchsäurebakterien.
Aber Trübsal hilft uns nicht weiter, deshalb gehts jetzt dann gleich zur Ablenkung zu einem Stadtbummel in die Stadt. Wenn ihr nicht raus könnt, aber gerne Ablenkung hättet, empfehle ich die neuesten Sacki-Videos:
P.S. haben gerade per WhatsApp noch ne gute Nachricht erhalten, die Leukos sind inzwischen um die Hälfte gefallen – Gott sei Dank!
Gut, diese Weisheit lässt sich sicherlich auf viele Arten auslegen. Bei mir geht es um den wöchentlichen 5-Tage-Test mit meinem Schrittzähler. Moderne Technik macht es möglich, beim 5-Tage-Test kann man sich mit anderen Leuten einen Wettkampf liefern. Wer schafft von Montag bis Freitag die meisten Schritte. Wie ich nun feststelle, sollte man sich genau bei diesem Wettkampf eben nicht mit einer Krankenschwester anlegen. Zumindest nicht, wenn man beruflich den ganzen Tag vor dem Computer vergammelt. Die bewegt sich beruflich so derart viel, der Rückstand lässt sich mit Spaziergängen und ein zwei 10km-Läufen nicht mehr aufholen.
Der Wettkampf läuft noch bis Freitagnacht, hier mal der aktuelle Stand:
Die Krankenschwester: 73.364 Schritte
Ich: 65.566 Schritte
Weitere sehr aktive Teilnehmerin: 65.305 Schritte
Ich glaube für solche Wettbewerbe muss man der entsprechende Typ sein, damit man sich dadurch motivieren kann. Bei mir funktioniert es aber sehr gut. Die App zum Schrittzähler ist ebenfalls ganz gut gemacht. Die Tagesansicht:
Und ein Überblick über die Schritte in der aktuellen Woche:
Hier erkennt man gut, auch bei mir gibt es ab und an Tage wo ich nicht die empfohlenen 10.000 Schritte pro Tag schaffe. Hintergrund, so richtig fit bin ich leider immer noch nicht. Ein echtes Auf und Ab, aber so 100% bekomme ich das Kratzen im Hals nicht weg. Klar, Jammern auf sehr hohem Niveau! Ich hab kein Fieber und ab und an nur sehr leichte Erkältungsbeschwerden, aber kerngesund fühlt sich anders an.
Diesen Sonntag hätte ich meinen ersten 10km-Wettkampf in diesem Jahr. Werde ich von der Tagesverfassung abhängig machen ob ich starte oder nicht. Gesundheitstipp vom Hobby-Mediziner: Laufen mit Erkältung kann ziemlich mächtig in die Hose gehen. Geteiltes Leid is halbes Leid, so bekommt neben dem Hals auch der Herzmuskel noch ein paar Bakterien ab *grins*.
Bakterien sind dann gleich das nächste Stichwort. Wenn es mit der eigenen Gesundheit nicht so richtig klappen will, werde ich experimentierfreudig. Es wird Zeit für einen zweiten Kefirversuch! Den ersten fand ich damals sehr erfolgreich und empfehlenswert. Ich hatte langfristig nur keine Zeit die Kefirknolle zu pflegen. Für den zweiten Versuch habe ich eine Milchkefirknolle und einen Kombuchapilz im Internet bestellt:
Beides gärt nun in einem eigenen Behälter bei Zimmertemperatur vor sich hin:
Bin mal gespannt ob ich einen Effekt bei mir beobachten kann. Gut sonderlich wissenschaftlich ist mein Versuch natürlich nicht. Aber hey, wenn ich mich gut und fit fühle ist das Ziel für mich erreicht…
Hui, sorry, für die längere Pause. Ärgere mich da immer selbst, wenn ich es nicht schaffe regelmäßig einen Tagebucheintrag zu schreiben. Tagebuchschreiben hilft mir meine eigenen Gedanken zu sortieren. Zumindest bei meinen Gedanken wäre etwas Ordnung durchaus hilfreich. Deshalb das Wort „Gedankenkrise“. Ich hatte die letzten Wochen beruflich einiges zu tun, dann kämpfe ich leider immer noch mit einer Erkältung und gleichzeitig sind meine Gedanken immer noch „auf Rotation“. Tja, da hab ich dann am einen oder anderen Abend einfach gesagt, legt Dich lieber ins Bett, schlaf Dich aus… jo, hat teilweise funktioniert – jammern auf hohem Niveau. Letztlich hab ich mich dann noch gefragt, was von meinen vielen Gedanken und Eindrücken ich eigentlich in meinem Tagebuch festhalten möchte…
Fangen wir mal beim einfachsten Thema an – Politik, keine Sorge – ich möchte nicht zu einem politischen Tagebuch übergehen. Ne, mit meiner politischen Meinung möchte ich Euch nicht langweilen. Heute war ja Superwahlsonntag, ich durfte heute nicht wählen. Aus Neugierde bin ich aber den Wahl-O-Mat aus Baden-Württemberg durchgegangen. Das Ergebnis finde ich dann so erstaunlich, dass ich es Euch nicht vorenthalten möchte:
Warum erstaunt mich das Ergebnis? Nun, zumindest den klassischen Klischees nach wäre ich nun wohl nicht der typische Wähler der Linken. Unternehmer, Hausbesitzer und dann noch im einen oder anderen Wirtschaftsverband aktiv *grins*. Jo, ich glaube die klassischen Stammwähler gibts wohl bald nicht mehr. Ah, bei mir im Ort hatte die AfD bei der Europawahl 2014 übrigens schon über 10%…
Aber mir wurde auch klar, was ich für mich in meinem Tagebuch festhalten möchte. Im Prinzip sind es nämlich genau die Themenfelder, die aktuell wohl am meisten polarisieren. Ernährung, Gesundheit, Sexualität und dazu noch ne große Portion Alltag. Dadurch wird das eigene Leben eben einzigartig. Eine Feststellung ist mir noch besonders wichtig. Ich schreibe Tagebuch, ich möchte damit niemanden missionieren oder von meiner Meinung überzeugen. Ein Tagebuch ist schon ein ziemlich egozentrischer Kosmos. Die Vielfalt entsteht dann eben erst, wenn man mehrere Tagebücher parallel liest.
Gestern waren wir nun, wie geplant, auf dem Rosenmontagsumzug in der nächsten Kleinstadt. Beim Wetter hatten wir deutlich mehr Glück als die bekannten Karnevalshochburgen am Rhein. Hat echt alles perfekt gepasst, Wetter, Stimmung und der Umzug selbst – genial. Es gab auch keine, von mir befürchteten Pöbeleien wegen der Flüchtlinge. Jo, ich bin und bleibe eben einfach ein Berufspessimist, genau aus diesem Grund sind solche Aktionen für mich besonders wertvoll!
Eines der Prinzenpaare aus der Region:
Die Lokalzeitung hat sich ebenfalls für ein Motiv mit dieser Gruppe entschieden, trifft die Stimmung des Tages wohl am besten. Klein, ruhig und gemütlich:
Piratenschiffe waren in diesem Jahr besonders im Trend, in dem Rosenmontagsumzug was bestimmt vier Piratenschiffe zu sehen:
Nach dem Umzug gabs bei uns noch Faschingskrapfen und Tee. Die Stimmung war dieses mal „etwas“ lockerer, der Inhalt der Gespräche dafür noch erschütternder als beim ersten Treffen. An dieser Stelle aber zunächst ein kleiner Einwurf. Zu meinem letzten Eintrag habe ich gleich zwei private Nachrichten von einer Leserin erhalten. Ich würde gerne meine Antwort auf diese Nachrichten in dieser Eintrag einbauen, ich hoffe das ist so in Ordnung und ausführlich genug. Grundsätzlich kann ich viele Bedenken und Fragen in diesen beiden privaten Nachrichten sehr gut verstehen. Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und es noch zugespitzter formulieren, die Übergriffe an Sylvester waren eine Kriegserklärung für uns und unsere Kultur. Nur mit Krieg ist das eben so eine Sache, wer ist den nun genau „der Feind“ und wie bekämpft man ihn am besten?
In einem meiner vorherigen Einträge hab ich ja schon geschrieben, warum ich mich nicht für einen Gutmenschen halte. Ehm, ich bin gerade der, der im örtlichen Wald mögliche Fluchtpunkte und Verstecke auskundschaftet und dann die Zeit stoppt wie lange er von seinem Haus bis zu dem Versteck braucht. Ich bin der, der sich darüber informiert, welche Ausrüstung man benötigt um im Winter in alpinem Gelände mehrere Tage durchhalten zu könnnen. Und ich bin der, der am Wochenende diese Ausrüstung auf dem Trainingsgelände des nächsten Gebirgsjägerbataillons testet. Gutmensch? Objektiv betrachtet wohl eher leicht paranoider Spinner? Soviel mal dazu…
Bei den beiden Leuten, die da mit uns am Tisch Faschingskrapfen gegessen haben, konnte in nun bisher „den Feind“ noch nicht entdecken. Da war zum einen die junge Frau aus dem Sudan, ich hatte sie das letzte Mal Heike genannt. Die trägt ein großes Holzkreuz um den Hals und ist vor der Terrorherrschaft muslimischer Reitermilizen geflohen. Wieso sollte sie ein Interesse an einer Islamisierung haben? Im Gegenteil, wir haben uns „etwas“ blamiert, weil wir nicht so genau wussten wann Ostern ist *upsi*, „jo, da müssten wir jetzt mal im Kalender nachsehen *hust*…“.
Unseren zweiten Gast kannten wir bis jetzt noch nicht, ich nenne ihn mal Robert. Robert kommt aus Afghanistan, sein Vater war wohl hoher Beamter im Finanzminiterium in Kabul und wurde deswegen ermordert. Seine Mutter ist Gymnasiallehrerin in Kabul und seine größere Schwester Ärztin. Robert hat als Funker für eine Sicherheitsfirma in der japanischen Botschaft gearbeitet. Sein Job war der Funkkontakt zu den Konvois mit Diplomaten, wenn diese in Kabul zu einem Ministerium mussten. Aus dem Grund kann er nun eben nicht mehr sicher in Afghanistan leben. Hier bei uns hat er inzwischen einen dauerhaften Arbeitsvertrag beim örtlichen Burger-Schnellrestaurant. Die nächsten Schritte wären ein Führerschein und eine eigene Wohnung. Nur ist das der angesprochene Sozialschmarotzer?
Ich wurde gefragt ob ich mich auch für Obdachlose genauso einsetze wie für die Flüchtlinge. Ehrliche Antwort: nein. Ehrlich setze ich mich auch für die Flüchtlinge ungern persönlich ein. Meine soziale Ader ist wohl eher schlecht ausgebildet. Ich bezahle Steuern und halte es für die sinnvollste Lösung, wenn sich der Staat um Obdachlose und Flüchtlinge kümmert. Das schafft die notwendige emotionale Distanz und die Leute erhalten im Idealfall eine gute professionelle Unterstützung. Aktuell stecken wir aber in einer echten Not- und Krisensituation, in dem Fall ist der Staat überfordert und kann diese professionelle Hilfe meiner Meinung nach nicht mehr alleine gewährleisten. In diesem Fall endet meine Verpflichtung dann eben nicht beim „Steuern bezahlen“, da bleibt dann eben nichts anderes übrig als sich selbst – zumindest etwas – aus der Komfortzone herauszubewegen.
So ich hoffe ich habe nun nix ausgelassen und meine Sichtweise differenziert genug dargestellt. Nachrichten sind natürlich sowohl öffentlich als privat gerne willkommen. Eine letzte Anmerkung an die Leserin mit den beiden privaten Nachrichten, überleg Dir mal ob Du vielleicht ein paar private Tagebucheinträge zu Deinen Sorgen, Ängsten, Befürchtungen und persönlichen Erfahrungen mit Flüchtlingen verfassen möchtest. Würde ich sehr gerne lesen.
Ohje, ich hab die volle Schreibblockade – zuviele Gedanken gleichzeitig im Kopf. Deshalb versuche ich nun einfach mehrere schwere Themen in einem Tagebucheintrag zu verwursteln. Geht vermutlich schief, aber egal, Hauptsache ich hab wieder etwas mehr gedankliche Luft.
Bei myTagebuch.de gabs ein paar, für mich, sehr spannende Einträge. Ich habe mir nach dem Lesen einige Gedanken über das Tagebuchschreiben gemacht. Warum und wie schreibt man und eben über was. Ich für meinen Teil versuche die Gedanken möglichst 1:1 in Worte zu fassen. Rechtschreibung, Grammatik sind gut und wichtig, stören mich da aber eher. Ich verfasse eben genau keine redaktionellen Artikel. Mir geht es um eine möglichst unverfälschte „Datensicherung“ meiner Gedanken. Was Jason Travis oder Hans-Peter Feldmann mit dem Inhalt von Handtaschen künstlerisch umsetzen, versuch ich zumindest im Ansatz mit den eigenen Gedanken, oder mal dem einen oder anderen Bild meiner Einkäufe.
Gefühlt spitzt sich die Flüchtlingskrise hier in der Gegend gerade zu. Es gibt einen konstanten Strom von Berichten wo Flüchtlinge Frauen sexuell belästigt haben. Da bedroht ein Flüchting Joggerinnen mit einem Messer, hier werden Mädchen im Schwimmbad begrapscht und auf YouTube gibts Videos wie sich Flüchtlinge in der U-Bahn übel daneben benehmen. Die andere Seite ist eine nun offenbar ziemlich flächendeckende und offen rassistische Ausgrenzung der Flüchtlinge. Spätestens seit Sylvester haben die Leute Angst und diese Angst wird sehr offen nach aussen gezeigt! Von Integration kann man da gerade nicht mehr sprechen, es spricht zwar noch niemand so aus, aber ich würde sagen es geht gerade eher darum schwerere Straftaten zu verhindern. Von den Lokalpolitikern möchte niemand brennende Flüchtlingsunterkünfte, is schlecht fürs Image und passt nicht zur propagierten Familien- und Kinderregion, da hört der Unterstützungwille dann aber „gefühlt“ auch schon auf. Hier im Ort wird gerade eine zweite Unterkunft für Flüchtlinge vorbereitet (ein ehemaliger Swingerclub *grins*). Seit Freitagnacht steht vor dem Haus ein grosses Schild mit der Aufschrift „Nein“. Ein Telefonat mit meiner Mutter hat meine Beobachtungen bestätigt, die Situation ist hier in allen Orten so. Flüchtlinge können nicht mehr zum Einkaufen oder auf den Fussballplatz gehen, ohne offen angefeindet zu werden. In einem der Nachbarorte gröllt Nachts der Mob ausländerfeindliche Sprüche vor der Flüchtlingsunterkunft und in einer nahegelegenen Kleinstadt versucht ein angetrunkener Typ mit dem Messer in die Unterkunft reinzukommen. Jo, und ebenfalls in der Region gab es letzte Nacht einen Brand in einer geplanten Unterkunft.
Die Politik hier steht da gerade wie paralysiert daneben. Es gibt zwar blöde Pseudodiskussionen über verschärfte Gesetze, aber wenig Pragmatismus. Im Prinzip bräuchte man deutlich mehr Sozialarbeiter, zum einen um den Flüchtlingen zu helfen, aber auch um uns und unsere Ängste zu betreuen. Den eigentlich hätten wir hier im Ort noch einiges an Wohnraumkapazität für Flüchtlinge. Da wäre z.B. ein großes leerstehendes Gebäude bei einem Altenpflegeheim. So müssten eigentlich schon mal ein paar Hundert Flüchtlinge weniger in Zelten oder Turnhallen ausharren. Es wäre eben eine Frage von Geld und professioneller Betreuung. Aus meiner Sicht aber deutlich besser, als aktuell Flüchtlinge z.B. in eine Stadt wie Berlin zu schicken. Einzig der politische und gesellschaftliche Wille fehlt da gerade komplett.
So nun versuche ich aber die Kurve zurück zu meinem Tagebuchschreiben-Gedanken zu erwischen. Morgen läuft unsere nächste Aktion mit den Flüchtlingen. Wir nehmen zwei mit auf den Rosenmontagsumzug in der nächsten Kleinstadt. Ich hoffe das Wetter macht uns da morgen keinen Strich durch die Rechnung. Gut unsere Faschingsbegeisterung hält sich sehr in Grenzen, Kostüme und Verkleidung sind nicht so unser Ding. Aber zumindest den kleinen Rosenmontagsumzug kucken wir dann doch seit ein paar Jahren an. Danach gibts immer ein paar Krapfen (Pfannkuchen, Berliner…) und das war es dann mit Fasching. Das wäre dann auch meine persönliche Integrationsstrategie für die Flüchtlinge. Also von meiner Seite aus keine „Spezialaktionen“ nur für die Flüchtlinge, sondern eher versuchen die Flüchtlinge ab und an einfach „mitschleppen“. Für eine komplette Patenschaft einzelner Flüchtlinge fehlt mir leider die Zeit und Erfahrung. Der Helferkreis hier im Ort macht da sehr viel, aber da ich beruflich viel unterwegs bin ist es für mich schon schwer den Kontakt mit diesen Helfern zu halten.
Um nun die Verbindung zwischen Tagebuch und Flüchtlingen endlich zu schaffen, mir geht es um die Darstellung und Dokumentation dessen was uns ausmacht und was uns oder mich bewegt. Und da kommen wir schon zu meinem letzten Schlagwort in diesem Eintrag – Leitkultur. Irgendwie lebt eben bei uns schon jeder in seiner eigenen Lebenswirklichkeit, da trifft rabis Weltenmodell genau den richtigen Punkt. Aber was ist dann die Leitkultur und „typisch deutsch“? Ich wohne in einer Gegend die so gesehen seit gerade mal 200 Jahren überhaupt zu Deutschland zählt. In Berlin gabs vor ein paar Jahren ja mal Streitigkeiten um „unsere“ Spätzle, tja, blöd wenn die Spätzle dann ursprünglich aus dem Kanton Graubünden zu uns kamen.
Essen und Esskultur sind eben ein noch relativ einfaches Thema im Bezug auf „die Leitkultur“. Die Flüchtlinge wollen beim nächsten Mal etwas typisch deutsches kochen. Jo, nur was ist das? Ich kann mich nicht daran erinnern, das wir in den letzten 10 Jahren mal einen Schweinebraten selber gekocht hätten. Ein Weisswurstfrühstück gibts im Jahr vielleicht ein oder zwei Mal, wäre das dann typisch für mich / uns? Aktuell wäre mein persönlicher Vorschlag für den nächsten Kochabend eine Kartoffelsuppe. Die gabs bei uns in letzter Zeit häufiger und trifft genau meine Stimmung. Noch ne Portion leckeren Feldsalat dazu und wir hätten den dokumentierten Alltag von mir / uns.
Um den Begriff Leitkultur für mich abzuschließen, würde ich meine Definition von Freiheit benutzen. Jeder kann hier tun und lassen was er will, solange er eben nicht die Freiheit von anderen dadurch einschränkt. Und genau diese Form von Freiheit ist für mich einer der Grundpfeiler unserer Gesellschaft.
Zum Abschluss hab ich noch ein Testvideo für Euch. Muss ja meinen eigenen Exhibitionismus pflegen und dazu würde ich Euch in diesem Jahr zu ein paar Aktionen mitnehmen. Das wäre dann Eure Perspektive:
Man erkennt vielleicht, dass ich noch etwas an meinem Laufstil arbeiten muss. Das war noch ein sehr entspannter Trainingslauf, evtl. wären die geplanten Videos noch „etwas“ verwackelter. Aber mal sehen, ich werde noch mehr üben und testen… so ganz bin ich mit dem Ergebnis bei YouTube nicht zufrieden.