Das Geburtstagswochenende + Naturgedanke

So, also mein Geburtstagswochenende wäre überstanden. Es war nun nicht sooo schlimm wie ich gedacht hatte. Ich bin Freitagabend zu Kerstin und ihrer Mutter gefahren. Samstagvormittag haben wir dann mit Gartenarbeit verbracht. Am Nachmittag ein kurzer Spaziergang auf dem Friedwald und im Anschluß Einkaufen fürs Wochenende. Abends wurde dann gegrillt, Grillfackeln für Kerstins Mutter und Steaks für uns. Hat soweit ganz gut gepasst. Nur eine Situation hat mich schon ziemlich genervt. Kerstins Mutter musste natürlich unbedingt selbst mit der Leiter Kirschen vom Baum holen. Ich hab dann einmal gesagt, dass sie so einen Quatsch doch besser lassen soll, aber gut. Nur als sie dann 10 Minuten später auf Gartenbank sitzt und wegen Schmerzen jammern sollte, hatte ich da nicht mehr sonderlich viel Empathie. Hab dann nur gemeint, das die Kirschen nun wohl sehr hart erkämpft wären. Auf solche Kindergartendiskussionen lasse ich mich nicht ein, da muss eben jeder selbst wissen was er macht. Sie hatte eben erst am Dienstag eine OP, dabei wurde der Wächterlymphknoten unter der Achsel entfernt. D.h. sie hat dort eine firsch genähte Wunde, die wohl ziemlich Schmerzen verursacht. Gerade Bewegungen bei denen man die Arme heben muss, sind dann nicht ohne Schmerzen möglich. D.h. gerade Kleidung anziehen, waschen oder eben Kirschen vom Baum pflücken.

Ansonsten war das Wochenende super ruhig, genau das hab ich gebraucht – zumindest mein Körper. Am Sonntag lag ich dann bis Mittag im Bett. Am Nachmittag ging es dann schon wieder auf ins Hotel für den Kundeneinsatz heute…

Dann noch kurz für mich ein paar Naturgedanken oder besser zu den Gefahren in der Natur:

  • Kerstins Mutter wohnt in der Nähe der Donau, im Nachbarort sind dort gleich zwei Leute ertrunken und zwar innerhalb von 24 Stunden an der gleichen Stelle. Die Gemeinde hatte nach ersten Todesfall sogar sehr kurzfristig Warnschilder und Rettungsringe aufgebaut. Hat aber wohl nichts geholfen…
  • Ich hatte in einigen Tagebucheinträgen über unsere Bergwanderungen rund um die Gegend beim Schloss Neuschwanstein berichtet. Quasi genau in unserem Übungsgebiet werden seit einigen Tagen zwei chinesische Touristen vermisst. Vor ein paar Wochen wurden am Tegelberg, nicht weit entfernt, schon zwei Tote geborgen. Eine der Leichen lag da schon seit ein paar Jahren. Gruselig, die Gegend entwickelt sich zum Bermuda Dreieck. Gut der Alatsee ist ja auch nicht weit weg, da gibts zumindest unzählige Sagen und Mythen

Gut, diese Sagen und Mythen zeigen eben, dass man die Bergwelt mit entsprechendem Respekt begehen sollte. Mein Traum ist gerade immer noch eine autarke Mehrtagestour durch die Berge. Autark im Sinne von ohne Berghütte sondern mit Biwak. Nur von dem Traum bin ich in der Praxis wohl noch ein paar Jahre entfernt. Da fehlt es an allem, Ausdauer, Ausrüstung, Erfahrung und einem guten Gespür für Gefahren. Aber Orte wie Füssen oder Oberstdorf sind ein geniales Tor um in diese unbekannte Bergwelt einzutreten. Man kann einfach bei jeder Tour ein Stückchen weiter gehen und irgendwann landet man dann tatsächlich in so entlegenen Gebieten, da trifft man keine Menschen mehr. Hab da mal vor einer Woche den ganzen Abend YouTube-Videos von Alpenüberquerungen gekuckt – gigantisch. Gut für den Anfang muss es ja nicht gleich bis Meran sein, aber vielleicht mal übers Mädelejoch zur Hängeseilbrücke von Holzgau.

Also passt auf Euch auf und lebt Euer Leben!

Nicht so wirklich in Geburtstagsstimmung

Dieses Jahr hatte ich an meinem Geburtstag irgendwie so überhaupt keine Stimmung auf Party. Deshalb nutze ich mein Tagebuch mal wieder, vor dem Wochenende, etwas Frust hier abzuladen…

Zunächst fing mein Geburtstag gestern eigentlich noch ganz positiv an. Geplant waren ein paar Telefonkonferenzen, die mehr oder weniger den gesamten Arbeitstag ausfüllten. Das ist anstrengend, Arbeit eben, aber positiv – es gab Erfolge und am Ende war ein Kunde super glücklich. Gut wirklich schlimm ist meine Arbeit ja eh nicht, gibt sicherlich viele deutlich schlechtere Jobs. So konnte ich in meinem eigenen Büro sitzen, leckeren Kaffee trinken und mit meinem Kunden zusammen eine Lösung finden. Konkret ging es um einen Testdaten-Generator den ich bis Ende Juli entwickeln soll. Der Kunde möchte einen Lasttest bei einer neuen Software-Lösung durchführen, dafür braucht man größere Datenmengen. Und mein Programm wird genau diese Daten passend automatisch erzeugen. Und so habe ich mich eben in der Telefonkonferenz mit vier Leuten darüber unterhalten was für Daten benötigt werden und wie wir diese erzeugen. Seitengedanke dazu: ich kann leider kein Schwizerdütsch, also ich verstehe es super gut, aber ich kann es absolut nicht sprechen…

Wirklich Nerven gekostet hat aber Kerstins Mutti, am Ende hab ich dann gleich nochmal gefühlt Stunden am Telefon mit Kerstin und meiner Mutter verbracht. Inzwischen mache ich mich ernsthafte Sorgen wie wir das hinbekommen sollen. Und zwar mache ich mir nicht nur um Kerstins Mutter Sorgen, sondern auch um Kerstin. Sie ist in der Hinsicht leider nicht sonderlich belastbar und gerade aktuell selbst in keiner guten Verfassung. Neulich hat sich offenbar ne Viertelstunde nach dem Supermarkteinkauf ihre Geldbörse gesucht. Hat dann wohl ihr Auto und den Supermarkt mit Panik und Verzweiflung abgesucht. Tja ratet mal wie die Geldbörse die ganze Zeit war? Kommt ihr nicht drauf, jo, sie hatte die Geldbörse die ganze Zeit in der anderen Hand. Wäre die Situation nicht so ernst, könnte man bei soviel Verpeilung echt drüber lachen. In diesem Fall sehe ich da aber eher deutliche Anzeichen von Überforderung und Überlastung, schlechte Ausgangsbasis um jemandem zu helfen. Für mich eher ein Signal langsam die Notbremse zu ziehen. Wo liegt den gerade das eigentliche Problem?

1. Grundproblem ist vermutlich, dass Kerstins Mutter eigentlich überhaupt keine Krebstherapie machen möchte. Sie hat so die Hoffnung, die Ärzte würden jetzt bei den Untersuchungen feststellen, dass sie nur noch ein halbes Jahr zu leben hat. Dann würde sie gerne in ein Hospiz gehen und dort die Sterbehilfe in Anspruch nehmen. Ihre Worte… Gut meiner Erfahrung nach ist das mit dem Sterben und mit Krebs nicht so einfach. Diese Hoffnung haben vielleicht viele Menschen, aber die Realität ist dort leider verdammt hart. Krebs als Erkrankung ist irgendwie untrennbar mit Ungewissheit verbunden. Wenn es schlecht läuft steht den Betroffenen ein jahrelanges Märthyrium bevor, da sagt niemand „oh, sie haben Brustkrebs und werden in sechs Monaten sterben…“. Und da liegt im Augenblick noch ein sehr langer, steiniger und steiler Weg vor uns. Keine Ahnung ob da am Ende des Weges ein Hospiz, eine vollständige Heilung oder ein Leben mit vielen Einschränkungen steht. Den Weg muss wohl auch jeder Mensch alleine gehen, als Angehöriger kann man da als Begleiter einige Wegstrecken gemeinsam meistern, aber eben nicht alle. Nur aktuell laufen wir weder vor noch zurück sondern auf der Stelle im Kreis. Noch schlimmer, wir stehen uns dabei selbst im Weg und stellen uns gerne mal gegenseitig ein Bein…

2. Mangelnde Abstimmung und Planung. Am Dienstag war die ambulante OP für den Chemotherapie-Port und gleichzeitig eine Biopsie/Entnahme(?) des Wächterlymphknoten. Da war dann leider im Anschluss doch eine Übernachtung im Krankenhaus erforderlich. Kerstins Mutter hatte aber absichtlich nichts für eine Übernachtung vorbereitet, so fuhren dann gleich zwei Leute spät am Abend durch die Gegend um ihr die notwendigen Dinge zu bringen und zuerst mal daheim zusammenzusuchen. Am Mittwoch durfte sie dann zwar wieder heim, hatte aber starke Schmerzen, war immer noch schwach und die Wunde hat nachgeblutet/genässt. Naheliegende Entscheidung wäre wohl gewesen, mit einem Arzt zu sprechen, die Wunde nochmal ankucken zu lassen und abgestimmt mit dem Arzt ein Schmerzmittel zu wählen. Nein, da haben die beiden Damen die Stimmung tief in den Keller gefahren, sich gegenseitig fertig gemacht und da selber mit dem Schmerzmittel rumprobiert. Bei sowas bekomme ich echt die Krise, ich wäre eben – wenn irgend möglich – jetzt vor dem Wochenende nochmal zum Arzt gegangen. Zudem sollte Kerstin im Haus noch lauter Arbeiten übernehmen die aus meiner Sicht total unnötig sind. Einen Kirschbaum abernten, wen bitte interessieren jetzt gerade die paar Kirschen? Oder am Whirlpool das Wasser ablassen, diesen Whirlpool benutzt eh niemand, doof genug da nach der letzten Reinigung überhaupt wieder Wasser einzufüllen, aber ist das jetzt gerade wichtig? Oder wäre das nicht eine Aufgabe gewesen, die ich am Wochenende übernehmen hätte können? So ist nun offenbar die Whirlpoolsteuerung kaputt gegangen und ich hatte mehrfach eine weinende Partnerin am Telefon…

3. Kerstins Mutter hat für mich ein Problem mit der Ernährung. Versteht mich nicht falsch, ich möchte bei dem Theman niemanden bevormunden oder für eine vegane Ernährung missionieren. Nur Kerstins Mutter isst seit nun fast einem Jahr viel zuwenig und das was sie isst würde ich auch mehr als Mangelernährung bezeichnen. Pizza, Döner, Chips, Schokolade und Waldmeisterlimo – jo die Vitamine kommen dann beim Rauchen aus den Zigaretten. Die Chemo hat ja noch nicht mal begonnen und sie ist jetzt schon nur noch Haut und Knochen. Eine kleine Mahlzeit am Tag ist einfach viel zu wenig. Meine Idee war zu meinem Geburtstag am Wochenende ein paar ordentliche Rinderfiletsteaks auf den Grill zu hauen. Jo, vorher gefragt, Fleisch schmeckt ihr nicht mehr, wenn dann so ein Schweinebauch – arg, so war das eigentlich nicht gedacht, da hat der Körper wenig von, da freut sich nur die Leber, aber gut… wenn wir grillen sollten, werde ich ein paar Scheiben Schweinebauch für sie auflegen.

Was hab ich mir fürs Wochenende vorgenommen? Ich packe gerade meine Sachen und werde dann zu Kerstin und ihrer Mutter fahren. Ursprünglich war eine weitere Zeltübernachtung geplant – nur ganz ehrlich ich hab keine Nerven und keine Lust dazu. Grillen, vielleicht… was wir aber unbedingt machen sollten ist irgendwie nochmal offener miteinander sprechen. So wird das nichts, so machen wir uns nur alle komplett fertig. Ich weiss ich bin Planungsfetischist, aber ohne so einen gewissen abgesprochenen Grundrahmen machen wir da mehr kaputt als ganz. Klar, eine Krebstherapie lässt sich bestimmt nicht bis ins Detail vom Start bis zum Ende durchplanen, erwarte ich nicht. Aber es ist wohl ziemlich offensichtlich, dass man vermutlich ein kleines Krankenhausübernachtungskit für kurzfristig notwendige Krankenhausaufenthalte braucht. Ich mag Selbstversuche und Experimente, aber in der Situation jetzt einfach irgendwelche Schmerzmittel ohne Abstimmung nehmen – jo, ich bin halt ein Weichei. Tja, Kirschbaum- und Whirlpool-Aktionen treiben mich dann komplett in den Wahnsinn – da brauch ich literweise Bachblütentee…

In diesem Sinne, lebt Euer Leben!

Im Halburlaub (mit Bildern)

Habe beschlossen in den „Halburlaub“ zu gehen. Bei mir gibt es entweder richtig harte Projektwochen, normale Arbeit, Halburlaub oder echten Urlaub. Meine Kunden sind gerade allesamt mit sich selbst beschäftigt, sowas kommt ab und an mal vor. Bin ich garnicht böse drum, im Gegenteil. Was ist nun Halburlaub? Nun den Basisgeschäftsbetrieb muss ich natürlich am Laufen halten. Ich beantworte Mails, führe Telefonate oder organisiere das Büro. Aber nicht jeder Anruf muss ja unbedingt unmittelbar sofort angenommen werden *grins*. Oft reicht ein Rückruf einige Stunden später auch noch. In den harten Projektwochen kommt sowas ebenfalls vor.

So gönne ich mir nun quasi gerade eine kleine Minimalauszeit. Klar könnte ich in der restlichen Zeit einfach so im Internet surfen. Nope, hab mich für das Gegenteil entschlossen. Raus in die Natur, ein bischen wandern und Schritte sammeln.

Zur Stärkung gabs vor meiner Wanderung ein leckeres Gemüsegulasch mit Kartoffelnknödeln:
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Tja, die Wahl meines Ausflugsziels fiel nicht schwer. In nahegelegenen Windpark werden gerade die Windräder montiert. Den Kran dafür sieht man sogar von unserem Ort aus. Da musste ich aus Neugierde natürlich hin:
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Und dann war die Kanzel oben:
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Morgen gehts zu Kerstin hoch auf die Alp, da ist die Landschaft dann schon wieder etwas anders. Drum hier zum Vergleich noch zwei Landschaftsbilder von heute:
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Naja, Hügel vielleicht aber eben keine Berge. Je nach Wetter sieht man die Berge nur am Horizont, dafür ist meine Kamera aber zu schwach.
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Mal kucken wann ich morgen wieder in den Halburlaub starten kann. Meine Kunden sind da etwas unberechenbar. Kann schon sein, dass nun die gesamte Woche ruhig war, Freitagmittag kommen dann plötzlich alle auf einmal…

Der Lauf durch den Regen

So langsam füllt sich mein Akku wieder etwas. Der zweite etwas ruhigere Tag, klar kommen Anrufe rein und ich hab Telefonkonferenzen. Aber alles einfach deutlich entspannter als die letzten Wochen über. Wird nicht immer so bleiben, ich nutze die Zeit so gut es geht.

Zum Frühstück gab es Müsli mit meinem selbstgemachten Kefir. Mittags nur Käsebrote und Bananen. Hey und das Highlight des Tages, der zweite Ansatz von meinem Kombucha war fertig:
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Jo, ich gebe zu, sooo sonderlich appetitlich sieht DAS nicht aus:
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Aber das Ergebnis schmeckt! Und bis jetzt fühle ich mich noch super und gesund! Sollte ich in nächster Zeit mal wieder länger keine Einträge schreiben, tja, vielleicht lags dann doch an dem Experiment *grins*.

Heute gab es dann auch gleich die nächste Laufeinheit, ein 16km-Lauf stand auf meinem Trainingsplan. Problem, gerade als ich loslaufen wollte kam eine Unwetterwarnung rein. Starkes Gewitter und starker Regen, dann wohl doch besser warten. Tja, kaum war die Warnung weg und am Horizont war schon wieder deutlich freundlicheres Wetter in Sicht, bin ich natürlich losgelaufen. Ich kam gerade einen Kilometer weit, dann hab ich den Regen doch noch abbekommen. Nicht so wild, muss man positiv sehen *grins*.

Hatte dann sogar einen Wettlauf mit einem Reh! Keine Chance, die sind verdammt schnell, den verwunderten Gesichtsausdruck von dem Reh hättet ihr sehen müssen! „Was macht der den jetzt hier? Jetzt kann man nicht mal mehr bei Regen in Ruhe auf die Wiese raus…!„. Doch der Lauf hat gut getan, anstrengend, aber für mich wichtig.

Nach der Dusche noch zum Einkaufen und dann gab es schon wieder Abendessen. Hab mir ein Fenchel-Karotten-Gratin gemacht:
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Und das Endergebnis:
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Insgesamt komme ich heute auf 22.369 Schritte und hab ca. 3.057 kcal verbrannt. Im 5-Tage-Test liege ich mit 50.170 Schritte seit Montag auf dem letzten Platz. Die Spitzenreiterin hat 62.718 Schritte – keine Chance, da komme ich nicht hin…

Kerstins Papa hatte heute seine Stammzelltransplantation, sieht soweit alles gut aus. Ich finde es super! Wie ich von Kerstin erfahren hab ist die Anspannung bei allen aber noch nicht weg. Ist auch wieder verständlich, ob es geklappt hat, zeigt sich ersten in zwei oder drei Wochen. D.h. der Nervenkrieg geht in die nächste Runde…

Mehr hab ich nicht für Euch. Nur ein Hinweis, wenn die Fotos zu klein sind, einfach draufklicken, dann müsstet ihr zur grösseren Version kommen. Hoffe das klappt.

Die vergessenen Hemden + allgemeines Update

Ohja, gerade ist es „etwas“ zuviel, den eigenen Grad der Verpeilung sieht man dann meist an wichtigen Dingen die man vergessen hat. So ging es mir diesen Sonntag auf dem Weg ins Hotel. Oh Mist, ich hab meine Hemden vergessen! Gut dieses Wochenende war einfach komplett anders als sonst. Vorausschauend hatte ich meine Hemden nämlich schon am Freitag fertig gebügelt. Sonst mache ich dies immer erst am Sonntag. Samstag war für eine Taufe verplant und Sonntag wollte ich auf dem Weg ins Hotel noch einen Besuch bei Kerstin einbauen. Hat soweit alles super entspannt geklappt – nur eben die Hemden, tja, die hingen einsam und verlassen an der Stange daheim. Nicht sooo schlimm, die Hemden sind bei meinen Kunden kein Muss.

Irgendwie gerade eine sehr komische ungewohnte Situation. Mir persönlich geht es mega gut, ich hab absolut keine Gründe über die ich tatsächlich klagen könnte. Es ist einiges zu tun, auf der anderen Seite sind genau das die Einnahmen meiner Firma. Nein, alles im grünen Bereich. Das Problem ist eher, dass es bei Kerstins Familie alles andere als rund läuft. Keine Ahnung wie ich das in einem Tagebuch am besten verarbeiten soll. Meine Strohwitwerschaft ist gerade schon wieder zu Ende, dafür wird sich das eben in nächster Zeit noch einige Male wiederholen.

Ansonsten habe ich zunächst nur ein paar kleine Updates, für die ernsthaften Themen und Gedanken bin ich gerade etwas zu müde…

Fangen wir mal mit meinen Kombuchapilz an, der hat sich inzwischen prächtig vermehrt. Das entstandene Getränk schmeckte ähnlich wie der Kombucha den man fertig kaufen kann. Etwas herber, aber auch natürlicher und nicht so süß. Hier mal ein Bild von meinem Pilz:
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Spaziergänge gab es auch noch einige, unter anderem in den Weinbergen nach dem Einsatz beim Kunden. Hier sieht man, wie stark die Weinbauern die Reben zurückschneiden:
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Und noch ein Bild von heute, an dem Reh komme ich oft vorbei. Das Tier wurde als Kitz von einem Hund schwer am Hals verletzt, deshalb lebt es nun in diesem Gehege. Hihi, das freut sich immer wenn jemand vorbeikommt:
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Tja, in meinem Lauftraining muss ich mich langsam wieder auf den Weg hoch zu 21 Kilometern machen. Nicht mehr lange und der Halbmarathon des Jahres steht an. Diese Woche steht der Wechsel von 13 km auf 15 km an, zumindest nach meinem selbstgezimmerten Trainingsplan. Mal sehen was draus wird…

Das soll es schon gewesen sein, ich hoffe, ich komme diese Woche noch zu ein paar Einträgen. Gedanken gäbe es viele die mal einen Eintrag wert wären…

Ernährung in Bildern

Beruflich stecke ich gerade in einer Hochlastphase. Vorteil, dieses Projekt kann ich von meinem eigenen Büro aus bearbeiten. Nachteil, dadurch ergibt sich ein ziemlich geringer Abstand zwischen Arbeit und Privatleben. Die Gefahr ist groß, kein Ende zu finden und dann von sehr früh bis spät in die Nacht zu arbeiten. Jo, das ist dann der Preis der Freiheit und der Punkt wo man sich selbst sehr genau Grenzen setzen muss.

Klar sind auch meine Gedanken teilweise bei den Anschlägen in Brüssel. Nur der Fluchtrucksack ist ja schon seit den Anschlägen von Paris gepackt. Und seit den Vorfällen an Silvester bin ich noch aufmerksamer was Menschenansammlungen angeht. Eine wirkliche Steigerung ist da so vermutlich nicht mehr möglich. So auch nicht wünschenswert – wenn man sich nach solchen Anschlägen aus Angst für ein Leben im Bunker entscheiden würde, hätten die Terroristen wohl ihr Ziel erreicht. (Notiz an mich selbst: ich sollte nochmal einen Eintrag zum Thema Sicherheit schreiben, vermutlich mit eine Berufskrankheit.)

So aber nun zum eigentlichen Thema – Ernährung. Bei myTagebuch.de haben ja gerade einige Autoren über dieses Thema geschrieben. Es ist wohl schon einer der zentralen Punkte bei uns Menschen, etwas was sich offenbar auch zu unserer Identität dazugehört. Vielleicht werden Diskussionen zu diesem Thema deshalb oft so emotional / leidenschaftlich geführt. Ich dachte mir, ich dokumentiere einfach mal was ich im Verlauf eines Tages so zu mir nehme und zu welchen Zeiten…

Anmerkung vorab, ich mache keine Diät und ich versuche auch nicht im klassischen Sinn mein Gewicht zu reduzieren. Ich beobachte mein Gewicht und versuche mich an einer bewussten gesunden Ernährung. Ich verbiete mir nix, finde aber das eine oder andere Ernährungsexperiment super spannend. Letzte Anmerkung, laut der App meines Schrittzählers habe ich gestern 2.558 kcal verbraucht und hab 12.419 Schritte zurückgelegt. Und hier nun was ich an Energie zugeführt habe…

Den ersten starken Kaffee gabs um 7:32 Uhr:
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Um 8:28 Uhr gleich noch einen:
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Meine erste Portion Michkefir ist fertig (10:36 Uhr), ich hab den Kefir zunächst mal vorsichtig in einem Glas getestet:
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Der Kefir ist zukünftig für meine grosse Portion Müsli gedacht (10:40 Uhr):
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Hier mein komplettes Frühstück mit grünem Tee, Banane und dem Müsli (10:52 Uhr – ungewöhnlich spät):
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Um 12:32 Uhr gabs dann schon Mittagessen hinterher – Vollkornnudeln mit – Bärlauch und Aubergine:
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Nachschlag um 12:43 Uhr, wirklich sehr lecker:
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Nachtisch mit Kaffee und Obst um 14:27 Uhr:
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Um 16:06 Uhr wieder ein Kaffee zwischendurch, der Nachteil von Kaffeemaschinen wo man nur auf den Knopf drücken muss, man trinkt automatisch viel mehr:
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20:36 Uhr, Abendessen mit Rotwein und hinterher Tee. Das Brot haben wir natürlich geteilt und von dem Käse und dem Tomatensalat hab ich dann schon nicht mehr alles geschafft:
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Jo, das war es auch schon… also ich war sehr gut statt *grins*.

Das Wochenende in Bildern (Biber + Kochbuch + 10km)

Wow, die Vorzeichen für das Wochenende standen ja ziemlich ungünstig. Aber wir haben dennoch etwas draus gemacht. Highlight am Samstag – ich habe zum ersten Mal in meinem Leben einen Biber in der freien Natur gesehen! Jetzt frägt sich der eine oder andere, wie geht den das, im letzten Eintrag hat er doch was von Stadtbummel geschrieben. Jo, mehr oder weniger haben wir den Biber bei unserem Stadtbummel gesehen.

Damit wir auf unser Schrittziel kommen und weil es dort so schön ist, parke ich nicht direkt in der Stadt *grins*. So konnten wir bei dem super Wetter auch gleich noch einen ausgiebigen Spaziergang an der Donau entlang mit einbauen. Tja und auf dem Rückweg hab ich dann tatsächlich einen Biber im Wasser entdeckt. Noch besser ich hab sogar ein Bild für Euch:
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Mal sehen ob Ihr den Biber überhaupt auf dem Bild findet. Zwei Läuferinnen hatten kurze Zeit später noch mehr Glück, da ist der Biber dann total cool einfach so über den Weg gelaufen *grins*.

Natürlich schaffen wir keinen Stadtbummel ohne etwas zu kaufen. Dieses Mal war es ein Kochbuch, die beiden Autorinnen waren selbst in der Buchhandlung und haben dort aus ihrem Buch vorgekocht. „Clean Eating“, der neue Trend nach „vegan“. Ausschlaggebend für den Kauf war, dass auch ich seit einiger Zeit dazu tendiere Dinge eben wieder selbst zu machen. Zudem fand ich das Buch echt toll aufgemacht:
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Pluspunkte gabs für die nicht fundamentalistische Umsetzung. Gibt ja Kochbücher, da könnte man denken es wird von den Taliban herausgegeben.

Heute war der erste Wettkampf, ein 10 Kilometer-Lauf, in diesem Jahr. Yea, lief sehr gut, hab das endgültige Ergebnis noch nicht. Nach meiner Uhr müssten es in etwa 56 Minuten sein. Viel besser war ich noch nicht und ab ich auch nicht vor. Die Anmeldung zu diesem Lauf hatten wir vor 14 Tagen ziemlich spontan nach dem Tipp eines Verwandten getätigt. Hat sich gelohnt.

Es gibt ja verschiedene Arten von Laufveranstaltungen. Bei dem Lauf heute handelte es sich um einen klassischen Vereinslauf ohne viel Schnick-Schnack. Das Teilnehmerfeld war mit etwas mehr als 400 Läufern sehr übersichtlich. Allerdings eben mit sehr leistungsstarken Läufern.

Die Strecke war echt schön in einem Stadtwald gelegen:
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Hier noch der Start- und Zielbereich:
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Fotografen gabs aber selbst bei der Veranstaltung, da musste ich dann natürlich ein Bild vom Fotografen machen *grins*:
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Jo, danach gabs Mittagessen bei meiner Schwester und danach merkte ich dann schon, dass ich ziemlich fertig war. Deshalb hau ich mich jetzt dann auch gleich ins Bett.

Weihnachtsmarkt-Wochenende und das Tür 4 Koch- und Essstöckchen

Freitagfrüh hatte ich ein Telefongespräch mit meinem Steuerberater. Das Jahr 2014 lief echt super, deshalb lasse ich meine Einkommenssteuer-Vorauszahlung anpassen.
Ist mir lieber als dann in einem oder zwei Jahren hohe Summen an Nachzahlungen zu leisten.

Danach gings zum Kunden, war aber super ruhig. Die meisten Leute dort bauen schon Überstunden ab und kommen dann Freitags garnicht mehr. Merkt man immer sehr gut am
Füllgrad des Parkplatzes und setzts sich dann Mittags in der Kantine fort. Dann gabs noch ne Telefonkonferenz mit einem zweiten Kunden und mein „Geschäftstag“ war gelaufen.

Abends hatten Kerstin und ich Karten für eine Veranstaltung reserviert. Ein vorweihnachtliches Kabarett mit dazu passendem Menü. War super lecker und haben viel gelacht, zudem hatten wir sehr witzige Tischnachbarn die für den einen oder anderen Lacher obendrauf gesorgt haben. Hey, und gewonnen hab ich auch noch! So eine schicke rote Weihnachtsmütze, yea! Der Knüller an der Mütze, man kann das Teil wie so eine Zwergenmütze senkrecht nach
oben stehen lassen *grins*. Zählt das strafrechtlich dann schon als Exhibitionismus wenn man so über den Weihnachtsmarkt läuft?

Ich kämpfe immer noch mit meiner Eierlegenden-Wollmilchsau-GPS-Navi-Pulsuhr. Oder besser mit der dazugehörigen PC-Software. Alles garnicht so einfach wie es sein sollte. Was ich schon gelernt habe, aufwendig und entscheidend ist das verwendete Kartenmaterial. Ich versuche mein Glück mit kostenlosen Openstreetmap-Karten, leider hab ich damit keine
Erfahrung damit. Einige der tollen Karten die ich mir besorgt habe sind offenbar nicht routingfähig. Bei der für heute geplanten Route gab es einen schönen Wegabschnitt, der
wurde auf der Karte dargestellt, aber die blöde Software wollte darüber keine Route berechnen. Wir sind natürlich trotzdem diese Route gelaufen *grins*. War echt eine
super schöne neue Strecke.

Mit dem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt am See sind wir so auf 26.000 Schritte gekommen. Hihihi, die Kalorien haben wir auf dem Weihnachtsmarkt natürlich gleich wieder drauf
gefressen, da gabs einfach zu leckeres Zeug! *hach*… deshalb gehen wir da morgen gleich nochmal hin…

Passend zum Essen gibts noch das Koch- und Essstöckchen:

1. Kannst du kochen?
Schwere Frage, ich würde sie aber mal selbstbewusst mit „ja“ beantworten. Ich koche gerne und den Leuten für die ich koche schmeckt es offenbar ganz gut. Sonst würde mir meine Schwestern nicht das Weihnachtsmenü anvertrauen *grins*

2. Wann isst bei euch die ganze Familie gemeinsam?
Gut Kerstin und ich sind „nur“ zu zweit. Da ich viel beruflich unterwegs bin, können wir leider meist nur am Wochenende gemeinsam essen. Oder es gibt wieder mal eine Phase, in der ich in meinem eigenen Büro arbeiten kann, dann essen wir immer gemeinsam.

3. Was isst du zum Frühstück?
Da bediene ich mich sehr reichlich am Frühstücksbüfett im Hotel *grins*, also Müsli mit Joghurt, Brötchen mit Käse oder Marmelade/Honig/Schokolade, je nach Hotel Spiegeleier mit Brot und natürlich ganz wichtig KAFFEE…

4. Wann, wo und wie isst du in der Woche?
Mittagessen gibt es in der Kantine beim Kunden und Abends dann nochmals was im Hotel oder einem Restaurant.

5. Wie oft gehst du ins Restaurant?
So gesehen dann täglich… *ups*

6. Wie oft bestellst du dir was?
Mangels Gelegenheit nutze ich keine Lieferservice-Angebote. An meinem Wohnort gibt es nur einen Pizza-Service und Pizza mache ich inzwischen lieber selbst…

7. Zu 5 und 6: Wenn es keine finanziellen Hindernisse gäbe, würdest du das gerne öfters tun?
Nein eigentlich nicht, ehrlich gesagt würde ich lieber öfter selbst kochen…

8. Gibt es bei dir so was wie „Standardgerichte”, die regelmäßig auf den Tisch kommen?
Ja, ich liebe vegetarische Gerichte, wenn es schnell gehen muss gibt es Pasta. Pizza ist ebenfalls ein fester Standard. Etwas abgenommen haben Wok-Gerichte, da ich noch keinen neunen Wok für unseren Induktionsherd habe.

9. Hast du schon mal für mehr als 6 Personen gekocht?
Ja mit Kerstin zusammen, allerdings sehr selten, hat aber viel Spass gemacht…

10. Kochst du jeden Tag?
Leider nicht, würde ich aber gerne…

11. Hast du schon mal ein Rezept aus dem Kochblog ausprobiert?
Das Kochblog kenne ich nicht, allerdings koche ich viel nach Rezepten aus dem Internet. Wobei ich es meist nicht lassen kann die Rezepte nach meinem Geschmack zu verändern *grins*.

12. Wer kocht bei euch häufiger?
Wir wechseln uns ab und es gibt eher Diskussionen wer kochen darf, nicht wer kochen muss…

13. Und wer kann besser kochen?
Schwer zu sagen, jeder von uns hat Gerichte die er oder sie besser hinbekommt. Bei einigen Gerichten kochen wir zusammen, bei Kaiserschmarrn macht Kerstin den besseren Teig und ich brate den Schmarrn dann in der Pfanne.

14. Gibt es schon mal Streit ums Essen?
Streit nicht, aber unterschiedliche Meinungen z.B. zum Schärfegrad einer Speise…

15. Kochst du heute völlig anders als deine Mutter bzw. deine Eltern?
Ja definitiv, meine Mutter kocht nicht schlecht. Aber die Essgewohnheiten unterscheiden sich doch deutlich…

16. Wenn ja, isst du trotzdem gerne bei deinen Eltern?
Ja, aber dann mehr wegen der Gemeinschaft.

17. Bist du Vegetarier oder könntest du dir vorstellen, vegetarisch zu leben?
Auf jeden Fall! Allerdings möchte ich eben nicht komplett auf Fleisch verzichten. Ein leckeres Steak, der Lamm-Burger von heute oder der Rehbraten von gestern haben schon was für sich. Mein Fleischkonsum ist in den letzten Jahren aber sehr deutlich zurückgegangen. Ah, auch vegane Gerichte kommen bei mir immer häufiger auf den Tisch.

18. Was würdest du gerne mal ausprobieren, an das du dich bisher nicht rangewagt hast?
Die klassischen Basics der französischen Küche, die Sauce Hollandaise hab ich einmal versucht. Das ist eben schon ziemlich aufwendig und war dann doch noch nicht so wie
ich mir das vorgestellt habe. Mit einem Weihnachts-Parfait hab ich ähnliche Erfahrungen gemacht. Dieses Jahr muss die arme Crème brûlée dran glauben.

19. Kochst du lieber oder findest du Backen spannender?
Ich koche lieber und bei Kerstin ist es genau umgekehrt. So ergänzen wir uns da sehr gut.

20. Was war die größte Misere, die du in der Küche angerichtet hast?
Oh, da gibt es viele. Als Grundschul-Kind hab ich, in der Weihnachtszeit, mal Mürbteig für die Plätzchen angesetzt bevor meine Mutter von der Arbeit kam. *Hihihi*, so hatte meine Mutti die Bescherung in dem Jahr schon ein paar Wochen vor dem eigentlichen Fest. Oder der viel zu
dünn angesetzte Spätzlesteig damals in England, der ist dann einfach so durch den Hobel „durchgeflutscht“ *totlach*.

21. Was essen deine Kinder am liebsten?
Kinder habe ich keine, Kerstin mag aber fast alles was ich koche. Pizza und Kaiserschmarrn hatte ich schon, ebenfalls sehr beliebt sind meine veganen „Käse“-Spätzle…

22. Was mögen deine Kinder überhaupt nicht?
Kerstin mag keinen Milchreis und keine zu scharfen Gerichte.

23. Was magst du überhaupt nicht?
Ich mag keine Pilze und keine Innereien. Ausserdem esse ich abgesehen von Bratwurst auch keine Wurst. Mit Leberwurst kann man mich jagen… da mag ich dann selbst die veganen Ersatzprodukte nicht. Allgemein bevorzuge ich leichtere Gerichte mit nicht zuviel Fett und nicht zu wuchtigen
Saucen. Wenn es der Koch zu sehr mit Glutamat übertreibt schmeckt mir das auch nicht so gut.

Der introvertierte Schlingpflanzendschungel

Introversion vs. Extraversion
Also ich hab ja bei diesem von Circles verlinkten Test ziemlich deutliche Werte für Introvertiertheit (Anzahl der Intro-Aussagen: 10 / Anzahl der Extro-Aussagen: 2 / Anzahl neutraler Aussagen: 2). Aus meiner Sicht kann sich ein eher introvertierter Mensch beruflich durchaus in das genau Gegenteil verwandeln. Zumindest bei mir ist das so, ich bin IT-Berater und gebe mehrmals im Jahr Schulungen oder leite Seminare. Mir macht es auch nichts aus auf einer Fachkonferenz einen Vortrag vor 600 Leuten zu halten. Sprechen gehört bei mir zum Geschäft, kommt sehr oft vor das ich wirklich 8 Stunden am Tag sprechen muss. Solange das „mein Thema“ ist und ich mich sicher fühle überhaupt kein Problem.

Bei meinem letzten Aufbaustudium gabs mal ein interessantes Gespräch mit einem „Berater-Kollegen“. Im Rahmen von diesem Studium sollten wir die Ergebnisse unserer Seminararbeit in einem Vortrag präsentieren, so mit Anzug und was halt dazu gehört. Gut kein Problem, mache ich gerne… Nach den Vorträgen kam der Kommilitone auf mich zu und meinte: „Na, Du hast wohl heute auch Dein Berater-Kostüm angezogen…“. Fand ich sehr interessant, weil vor den Vortägen wussten wir nicht, das wir beide als IT-Berater arbeiten 😉 Er hatte aber vollkommen recht, so gesehen hat mein Beruf dann wohl tatsächlich ein bischen was mit Schauspielerei zu tun, zumindest für mich.

Ich fand diesen Gegensatz bei mir jedenfalls schon immer sehr strange, kann ich bis heute nicht richtig verstehen. Der Vortrag vor 600 Leuten macht mir Spass auf sowas freue ich mich und selbst mein Lampenfieber hält sich sehr in Grenzen, aber eine Frau einfach so ansprechen und mal fragen ob sie einen Kaffee mit mir trinken würde, ufff das bekomme ich dann nicht gebacken.

Der Schlingpflanzendschungel
Bevor ich heute zu Freundin ins 50-Einwohner-Dorf fahren konnte musste ich noch etwas Gartenarbeit hinter mich bringen. Auf unseren Balkonen hatte sich in den letzten Monaten ein ziemlicher Schlingpflanzendschungel breit gemacht. Da hatte ich von Freundin den Auftrag bekommen das Zeug nun endlich mal wegzumachen. Damit ihr Euch wieder ein Bild machen könnt:

Gartenarbeit ist nun nicht soooo mein Ding, oder sagen wir besser so, etwas im Garten zu arbeiten kann mir schon Spass machen. Es ist eher ein Zeitproblem! Ich bin ja nun mal viel unterwegs und wenn ich dann mal zuhause bin, gibt es eben meist wichtigeres als diesen Dschungel zu beseitigen. Deshalb dauert es dann schon mal ewig (mehrere Wochen) bis so ne Aktion dann mal passt. Ich glaub ich muss morgen mal ausrechnen wieviele Tage in diesem Jahr ich nicht zuhause verbracht habe…

Im 50-Einwohner-Dorf
Inzwischen bin ich bei Freundin angekommen, wir haben zusammen gekocht, Wein getrunken und die Couch von Freundins Eltern eingeweiht (sehr bequem). So gesehen ein wirklich harmonischer Abend! Ich hatte ja aber in einem meiner letzten Einträge versprochen, das ich mal schreibe wenn es zwischen uns „Streit“ gibt. In dem Fall muss man „Streit“ wirklich in Anführungszeichen schreiben, weil gestritten haben wir uns nicht. Es sind alltägliche Pups-Probleme. Aber geärgert habe ich mich trotzdem ein bischen und deshalb hab ich ihr das dann auch jeweils gesagt.

Erste Situation, wir wollen noch kurz ein bischen zusammen durchs „Dorf“ laufen, es regnet leicht. Wir wollen gerade loslaufen, da sehe ich das sie keine Jacke an hat! Zuhause vergessen, autsch, für was schenke ich ihr ne neue Outdoor-Jacke wenn se die dann nicht dabei hat? Lol, is passiert kein grosses Ding, über sowas ärgere ich mich dann ca. 30 Sekunden.

Zweite Situation, wir kochen gemeinsam. Geplant ist ein Nudelgericht mit etwas Hackfleisch dran. Mein Job, Hackfleisch anbraten. Hackfleisch ist gerade in der Pfanne, da entdecke ich im Kühlschrank noch mehr Fleisch. Ganz typisch für Freundin, die offene Verpackung mit einem Rest bestem Kalbsfleisch drin. Sie wollte das Fleisch schon wegwerfen. Bei dem Thema bin ich pingelig, ich bin nicht geizig und ich kann Dinge auch wegwerfen. Aber in dem Fall ist es in meinen Augen pure Verschwendung. Naja, jedenfalls steht das Hackfleisch nun gut durchgebraten, sauber in einer Schüssel verschlossen im Kühlschrank. Und für das Nudelgericht hab ich das leckere Kalbsfleisch verwendet. Das Hackfleisch hätte ich vermutlich garnicht erst gekauft. Mit dem Hackfleisch mache ich morgen einen Eintopf mit grünen Bohnen und für Sonntag lass ich mir noch ein vegetarisches Gericht als Ausgleich einfallen.

Über Situation zwei hab ich mich ca. 3 Minuten geärgert. Keine Schimpfworte, kein rauer Ton. Aber ich halte meinen Ärger auch nicht hinterm Berg. Dauert bei uns meist ca. 5 Minuten bis wir uns auf irgendeinen Kompromiss geeinigt haben.

Meine „Werte“ für heute:
Übersteuerung: 1
Hypoaktivität: 4
Porno: 1
Sex: 1

Partystimmung um 4 Uhr früh

Also das hab ich auch noch nicht erlebt. Wurde heute früh um 4 Uhr etwas unsanft von den Leuten im Zimmer nebenan geweckt. Punkt 4 Uhr drehen die ihr Radio auf volle Lautstärke auf und machen Party. Unschön wenn man so geweckt wird, aber noch schlimmer ist, wenn man neben an im Zimmer sitzt und die Party ohne einen stattfindet. Klar könnte man sich da beschweren und die Musik leiser machen lassen. Aber eigentlich würde ich viel lieber bei der Party mitmachen *grins* erinnert mich etwas an meine Studentenzeit. Aber nun, die hätten bestimmt wenig Freude mit einer Spassbremse wie mir… drum hab ich einfach nix gemacht – die sollen auch ihren Spass haben dürfen. Wenn ich mich da beschwert hätte, wäre ich mir irgendwie wie so ein spiessieger Opa vorgekommen.

Bei meinem Kunden war eigentlich alles ruhig, gibt ein neues Performance-Problem, in diesem Fall aber „Expected Behavior“, sprich da können wir erstmal nix dran machen, is halt so 🙂

Und in meiner Firma? – viel Bürokratie heute, manchmal hab ich den Eindruck ich versinke in Papier, ist echt wie im Dschungel, wenn man da nicht aufpasst wird man vom nächst besten Papiertiger verschlungen.

Abnehmen? Zum Frühstück gabs Vollkornbrötchen, Obstsalat und Kaffee. Mittags ne leckere Portion Nudeln und als Nachtisch Griesspudding. Abends is mir dann noch ein Ausrutscher passiert, hab mich für das Wiener Schnitzel mit Pommes entschlossen und dazu noch ein Glas Rotwein. Ja ich weiss so wirds nix… Überlege ernsthaft ob ich mich auch bei Weightwatchers anmelden soll.

Sex? Tja, da siehst im Moment schlecht aus, sitze hier noch bis Freitag alleine im Hotel 🙁 So hab ich mich eben auf den einschlägigen Pornoseiten im Netz mit mir selbst verknügt, wenigstens etwas Bewegung…

Jo, etwas trostlos, aber es gibt schlimmere Tage, würde mal sagen das war ein ganz typischer Montag.