Das Geburtstagswochenende + Naturgedanke

So, also mein Geburtstagswochenende wäre überstanden. Es war nun nicht sooo schlimm wie ich gedacht hatte. Ich bin Freitagabend zu Kerstin und ihrer Mutter gefahren. Samstagvormittag haben wir dann mit Gartenarbeit verbracht. Am Nachmittag ein kurzer Spaziergang auf dem Friedwald und im Anschluß Einkaufen fürs Wochenende. Abends wurde dann gegrillt, Grillfackeln für Kerstins Mutter und Steaks für uns. Hat soweit ganz gut gepasst. Nur eine Situation hat mich schon ziemlich genervt. Kerstins Mutter musste natürlich unbedingt selbst mit der Leiter Kirschen vom Baum holen. Ich hab dann einmal gesagt, dass sie so einen Quatsch doch besser lassen soll, aber gut. Nur als sie dann 10 Minuten später auf Gartenbank sitzt und wegen Schmerzen jammern sollte, hatte ich da nicht mehr sonderlich viel Empathie. Hab dann nur gemeint, das die Kirschen nun wohl sehr hart erkämpft wären. Auf solche Kindergartendiskussionen lasse ich mich nicht ein, da muss eben jeder selbst wissen was er macht. Sie hatte eben erst am Dienstag eine OP, dabei wurde der Wächterlymphknoten unter der Achsel entfernt. D.h. sie hat dort eine firsch genähte Wunde, die wohl ziemlich Schmerzen verursacht. Gerade Bewegungen bei denen man die Arme heben muss, sind dann nicht ohne Schmerzen möglich. D.h. gerade Kleidung anziehen, waschen oder eben Kirschen vom Baum pflücken.

Ansonsten war das Wochenende super ruhig, genau das hab ich gebraucht – zumindest mein Körper. Am Sonntag lag ich dann bis Mittag im Bett. Am Nachmittag ging es dann schon wieder auf ins Hotel für den Kundeneinsatz heute…

Dann noch kurz für mich ein paar Naturgedanken oder besser zu den Gefahren in der Natur:

  • Kerstins Mutter wohnt in der Nähe der Donau, im Nachbarort sind dort gleich zwei Leute ertrunken und zwar innerhalb von 24 Stunden an der gleichen Stelle. Die Gemeinde hatte nach ersten Todesfall sogar sehr kurzfristig Warnschilder und Rettungsringe aufgebaut. Hat aber wohl nichts geholfen…
  • Ich hatte in einigen Tagebucheinträgen über unsere Bergwanderungen rund um die Gegend beim Schloss Neuschwanstein berichtet. Quasi genau in unserem Übungsgebiet werden seit einigen Tagen zwei chinesische Touristen vermisst. Vor ein paar Wochen wurden am Tegelberg, nicht weit entfernt, schon zwei Tote geborgen. Eine der Leichen lag da schon seit ein paar Jahren. Gruselig, die Gegend entwickelt sich zum Bermuda Dreieck. Gut der Alatsee ist ja auch nicht weit weg, da gibts zumindest unzählige Sagen und Mythen

Gut, diese Sagen und Mythen zeigen eben, dass man die Bergwelt mit entsprechendem Respekt begehen sollte. Mein Traum ist gerade immer noch eine autarke Mehrtagestour durch die Berge. Autark im Sinne von ohne Berghütte sondern mit Biwak. Nur von dem Traum bin ich in der Praxis wohl noch ein paar Jahre entfernt. Da fehlt es an allem, Ausdauer, Ausrüstung, Erfahrung und einem guten Gespür für Gefahren. Aber Orte wie Füssen oder Oberstdorf sind ein geniales Tor um in diese unbekannte Bergwelt einzutreten. Man kann einfach bei jeder Tour ein Stückchen weiter gehen und irgendwann landet man dann tatsächlich in so entlegenen Gebieten, da trifft man keine Menschen mehr. Hab da mal vor einer Woche den ganzen Abend YouTube-Videos von Alpenüberquerungen gekuckt – gigantisch. Gut für den Anfang muss es ja nicht gleich bis Meran sein, aber vielleicht mal übers Mädelejoch zur Hängeseilbrücke von Holzgau.

Also passt auf Euch auf und lebt Euer Leben!

Nicht so wirklich in Geburtstagsstimmung

Dieses Jahr hatte ich an meinem Geburtstag irgendwie so überhaupt keine Stimmung auf Party. Deshalb nutze ich mein Tagebuch mal wieder, vor dem Wochenende, etwas Frust hier abzuladen…

Zunächst fing mein Geburtstag gestern eigentlich noch ganz positiv an. Geplant waren ein paar Telefonkonferenzen, die mehr oder weniger den gesamten Arbeitstag ausfüllten. Das ist anstrengend, Arbeit eben, aber positiv – es gab Erfolge und am Ende war ein Kunde super glücklich. Gut wirklich schlimm ist meine Arbeit ja eh nicht, gibt sicherlich viele deutlich schlechtere Jobs. So konnte ich in meinem eigenen Büro sitzen, leckeren Kaffee trinken und mit meinem Kunden zusammen eine Lösung finden. Konkret ging es um einen Testdaten-Generator den ich bis Ende Juli entwickeln soll. Der Kunde möchte einen Lasttest bei einer neuen Software-Lösung durchführen, dafür braucht man größere Datenmengen. Und mein Programm wird genau diese Daten passend automatisch erzeugen. Und so habe ich mich eben in der Telefonkonferenz mit vier Leuten darüber unterhalten was für Daten benötigt werden und wie wir diese erzeugen. Seitengedanke dazu: ich kann leider kein Schwizerdütsch, also ich verstehe es super gut, aber ich kann es absolut nicht sprechen…

Wirklich Nerven gekostet hat aber Kerstins Mutti, am Ende hab ich dann gleich nochmal gefühlt Stunden am Telefon mit Kerstin und meiner Mutter verbracht. Inzwischen mache ich mich ernsthafte Sorgen wie wir das hinbekommen sollen. Und zwar mache ich mir nicht nur um Kerstins Mutter Sorgen, sondern auch um Kerstin. Sie ist in der Hinsicht leider nicht sonderlich belastbar und gerade aktuell selbst in keiner guten Verfassung. Neulich hat sich offenbar ne Viertelstunde nach dem Supermarkteinkauf ihre Geldbörse gesucht. Hat dann wohl ihr Auto und den Supermarkt mit Panik und Verzweiflung abgesucht. Tja ratet mal wie die Geldbörse die ganze Zeit war? Kommt ihr nicht drauf, jo, sie hatte die Geldbörse die ganze Zeit in der anderen Hand. Wäre die Situation nicht so ernst, könnte man bei soviel Verpeilung echt drüber lachen. In diesem Fall sehe ich da aber eher deutliche Anzeichen von Überforderung und Überlastung, schlechte Ausgangsbasis um jemandem zu helfen. Für mich eher ein Signal langsam die Notbremse zu ziehen. Wo liegt den gerade das eigentliche Problem?

1. Grundproblem ist vermutlich, dass Kerstins Mutter eigentlich überhaupt keine Krebstherapie machen möchte. Sie hat so die Hoffnung, die Ärzte würden jetzt bei den Untersuchungen feststellen, dass sie nur noch ein halbes Jahr zu leben hat. Dann würde sie gerne in ein Hospiz gehen und dort die Sterbehilfe in Anspruch nehmen. Ihre Worte… Gut meiner Erfahrung nach ist das mit dem Sterben und mit Krebs nicht so einfach. Diese Hoffnung haben vielleicht viele Menschen, aber die Realität ist dort leider verdammt hart. Krebs als Erkrankung ist irgendwie untrennbar mit Ungewissheit verbunden. Wenn es schlecht läuft steht den Betroffenen ein jahrelanges Märthyrium bevor, da sagt niemand „oh, sie haben Brustkrebs und werden in sechs Monaten sterben…“. Und da liegt im Augenblick noch ein sehr langer, steiniger und steiler Weg vor uns. Keine Ahnung ob da am Ende des Weges ein Hospiz, eine vollständige Heilung oder ein Leben mit vielen Einschränkungen steht. Den Weg muss wohl auch jeder Mensch alleine gehen, als Angehöriger kann man da als Begleiter einige Wegstrecken gemeinsam meistern, aber eben nicht alle. Nur aktuell laufen wir weder vor noch zurück sondern auf der Stelle im Kreis. Noch schlimmer, wir stehen uns dabei selbst im Weg und stellen uns gerne mal gegenseitig ein Bein…

2. Mangelnde Abstimmung und Planung. Am Dienstag war die ambulante OP für den Chemotherapie-Port und gleichzeitig eine Biopsie/Entnahme(?) des Wächterlymphknoten. Da war dann leider im Anschluss doch eine Übernachtung im Krankenhaus erforderlich. Kerstins Mutter hatte aber absichtlich nichts für eine Übernachtung vorbereitet, so fuhren dann gleich zwei Leute spät am Abend durch die Gegend um ihr die notwendigen Dinge zu bringen und zuerst mal daheim zusammenzusuchen. Am Mittwoch durfte sie dann zwar wieder heim, hatte aber starke Schmerzen, war immer noch schwach und die Wunde hat nachgeblutet/genässt. Naheliegende Entscheidung wäre wohl gewesen, mit einem Arzt zu sprechen, die Wunde nochmal ankucken zu lassen und abgestimmt mit dem Arzt ein Schmerzmittel zu wählen. Nein, da haben die beiden Damen die Stimmung tief in den Keller gefahren, sich gegenseitig fertig gemacht und da selber mit dem Schmerzmittel rumprobiert. Bei sowas bekomme ich echt die Krise, ich wäre eben – wenn irgend möglich – jetzt vor dem Wochenende nochmal zum Arzt gegangen. Zudem sollte Kerstin im Haus noch lauter Arbeiten übernehmen die aus meiner Sicht total unnötig sind. Einen Kirschbaum abernten, wen bitte interessieren jetzt gerade die paar Kirschen? Oder am Whirlpool das Wasser ablassen, diesen Whirlpool benutzt eh niemand, doof genug da nach der letzten Reinigung überhaupt wieder Wasser einzufüllen, aber ist das jetzt gerade wichtig? Oder wäre das nicht eine Aufgabe gewesen, die ich am Wochenende übernehmen hätte können? So ist nun offenbar die Whirlpoolsteuerung kaputt gegangen und ich hatte mehrfach eine weinende Partnerin am Telefon…

3. Kerstins Mutter hat für mich ein Problem mit der Ernährung. Versteht mich nicht falsch, ich möchte bei dem Theman niemanden bevormunden oder für eine vegane Ernährung missionieren. Nur Kerstins Mutter isst seit nun fast einem Jahr viel zuwenig und das was sie isst würde ich auch mehr als Mangelernährung bezeichnen. Pizza, Döner, Chips, Schokolade und Waldmeisterlimo – jo die Vitamine kommen dann beim Rauchen aus den Zigaretten. Die Chemo hat ja noch nicht mal begonnen und sie ist jetzt schon nur noch Haut und Knochen. Eine kleine Mahlzeit am Tag ist einfach viel zu wenig. Meine Idee war zu meinem Geburtstag am Wochenende ein paar ordentliche Rinderfiletsteaks auf den Grill zu hauen. Jo, vorher gefragt, Fleisch schmeckt ihr nicht mehr, wenn dann so ein Schweinebauch – arg, so war das eigentlich nicht gedacht, da hat der Körper wenig von, da freut sich nur die Leber, aber gut… wenn wir grillen sollten, werde ich ein paar Scheiben Schweinebauch für sie auflegen.

Was hab ich mir fürs Wochenende vorgenommen? Ich packe gerade meine Sachen und werde dann zu Kerstin und ihrer Mutter fahren. Ursprünglich war eine weitere Zeltübernachtung geplant – nur ganz ehrlich ich hab keine Nerven und keine Lust dazu. Grillen, vielleicht… was wir aber unbedingt machen sollten ist irgendwie nochmal offener miteinander sprechen. So wird das nichts, so machen wir uns nur alle komplett fertig. Ich weiss ich bin Planungsfetischist, aber ohne so einen gewissen abgesprochenen Grundrahmen machen wir da mehr kaputt als ganz. Klar, eine Krebstherapie lässt sich bestimmt nicht bis ins Detail vom Start bis zum Ende durchplanen, erwarte ich nicht. Aber es ist wohl ziemlich offensichtlich, dass man vermutlich ein kleines Krankenhausübernachtungskit für kurzfristig notwendige Krankenhausaufenthalte braucht. Ich mag Selbstversuche und Experimente, aber in der Situation jetzt einfach irgendwelche Schmerzmittel ohne Abstimmung nehmen – jo, ich bin halt ein Weichei. Tja, Kirschbaum- und Whirlpool-Aktionen treiben mich dann komplett in den Wahnsinn – da brauch ich literweise Bachblütentee…

In diesem Sinne, lebt Euer Leben!

Der Tragödie zweiter Teil

Mein sonst grenzenloser Optimismus verschwindet gerade. Ich bin nervös, gereizt und irgendwie nicht so ganz bei der Sache. Ständig Unwetter, Terrorgefahr zur Fussball-EM und der Türkeikonflikt. Da könnte ich mich gerne reinsteigern, sorgt gerade aber eher „nur“ für zusätzliche Anspannung.

Trauerfeier und Beisetzung von Udo sind nun gerade mal eine Woche her. Da kommt gleich der nächste Megaschock, Kerstins Mutti spürte seit ein paar Monaten einen ziemlich großen Knoten in der Brust. Sie hatte wegen der Stammzelltransplantation und danach dem Tod von Udo einfach nicht die Kraft für einen eigenen Arztbesuch. Gestern war nun ihr Termin beim Arzt. Auch hier hatten wir zunächst wieder Hoffnung, ist vielleicht nur eine Zyste. Oder mein Gedanke, vielleicht sind durch die Aufregung und Trauer einfach nur die Hormone komplett durcheinander. Nein, der Gynäkologe hat sofort das Telefon in die Hand genommen und im Krankenhaus einen OP-Termin schon für den kommenden Mittwoch vereinbart. Nächste Hoffnung ist dann wohl ein möglichst guter Befund für die Gewebeproben aus der Pathologie.

Macht mich gerade einfach sprachlos, die ganzen Alltagsunglücke sind da noch garnicht mitgezählt. Einen Tag vor der Trauerfeier ist auch noch der Wäschetrockner kaputt gegangen. Und diesen Mittwoch dann der Rasenmäher gleich hinterher. Yo, wenn es knallt dann eben gleich richtig.

Ich bin eigentlich nicht sooo der Schraubertyp, sondern eher der Schreibtischtäter. Wir wollten aber eh zu Kerstins Mutter fahren, da konnten wir dann auch gleich den Rasenmäher genauer ankucken. Da muss ich einfach sagen, Kerstins Mutter ist echt ne starke Frau. Die wäre ja gerade richtig gut bedient mit ihrem Schicksal, aber so standen wir nun zu dritt um diesen Rasenmäher und haben gemeinsam an dem Teil rumgeschraubt. Kerstins Mutter hatte unter der Woche schon den Luftfilter gereinigt, das Teil wollte aber einfach nicht mehr anspringen. Hab ihr dann den Vergaser gezeigt und wie man den öffnet. Tja, zumindest kleines Glück und Wunder gibt es noch – der Rasenmäher springt wieder an!

Haben die Zeit dann gleich genutzt und den Rasen gemäht. Auch da hat mir Kerstins Mutter den Mäher schon fast mehr oder weniger aus der Hand gerissen und selber gemäht. Ihr hättet sehen müssen wie glücklich diese Frau mit diesem Mäher über den Rasen geflitzt ist. Gut das ich ordentlich Heuschnupfen hatte, sonst hätte noch jemand die eine oder andere Träne gesehen, die mir bei diesem Anblick über die Wange gelaufen ist.

Schwer da noch positive Gedanken zu haben. Beim nächsten Besuch hier planen wir eine Übernachtung im Zelt incl. Lagerfeuer. Den Zeltplatz und die Feuerstelle habe ich in einem der vorherigen Einträge schon als Bilder gezeigt. Zelt ist auch schon bestellt, mal sehen…

Neue Spezialdiät: Ärzte sind schockiert, in 2 Stunden 2 kg abnehmen – Hygiene- und Gesundheitseintrag

So, ich versuche mich auch mal an einer möglichst reißerischen Überschrift *grins* – dazu weiter unten mehr.

Am Dienstag war nun der letzte Teil in der fast unendlichen Geschichte zu meinem Zahnimplantat. Ich bekam quasi die Krone aufgesetzt – *yea*. Bis jetzt bin ich super zufrieden, bisher überhaupt keine Probleme und die Behandlung machte auf mich einen sehr professionellen Eindruck. Sprich viele Kontrolltermine und viel Aufklärung. Nächste Woche ist nochmals eine Kontrolluntersuchung und dann in einem Jahr eine weitere Röntgenuntersuchung. Fehlt dann nur noch die Rechnung, hihi, auf die bin ich ebenfalls schon gespannt. Von dieser Rechnung wird nämlich etwas meine Jahresplanung abhängen *grins*.

Aufklärung, hatte ich schon erwähnt. Die Mundhygiene spielt bei so einem Zahnimplantat offenbar eine entscheidende Rolle bei der Lebensdauer. Es besteht immer die Gefahr, dass sich Bakterien um das Implantat ansammeln. Zusätzlich war ich bei dem Arzt Übungsobjekt für zwei Arzthelferinnen, eine war wohl erst seit ein paar Wochen dort. So kam ich in den Genuss einer sehr umfassenden Aufklärung zum Thema Mundhygiene. Ehrlich gesagt, hätte ich nun nicht erwartet, dass ich da noch sooo viel dazu lernen könnte. Tja, so kann man sich täuschen.

Wie habe ich den bisher meine Zähne gepflegt? Hab ich hier noch nie drüber geschrieben, dann wirds wohl Zeit dafür. Ich würde mal sagen, da war ich klassisch konservativ. Sprich eine normale Zahnbürste mit „normaler“ Zahncreme und hinterher eine Mundspülung von einer bekannten Marke. Geputzt habe ich nach dem Frühstück und Abends kurz vor dem zu Bett gehen. Soweit so gut…

Erste Erkenntnis, die Ärztin war überhaupt nicht so angetan von der dauerhaften Nutzung einer Mundspülung. Die Bakterien im Mundraum würden sich relativ schnell an die Spülung anpassen. Gut, das Argument kann ich nachvollziehen, gibt ja schon länger viele kritische Stimmen zu diesem „antibakteriellen“-Trend. Eine aseptische Umgebung ist für einen normalen Menschen nicht wirklich vorteilhaft, man schafft dadurch nur die perkfekte Umgebung für besonders aggressive Keime. Auf der anderen Seite sitze ich beruflich meist stundenlang neben meinen Kunden, guter Atmen ist mir da natürlich sehr wichtig.

Mir wurde zudem der Umstieg auf eine elektrische Schallzahnbürste empfohlen. Gut offenbar sprechen inzwischen viele Zahnärzte so eine Empfehlung aus, hihi, die werden vermutlich extrem gut von den jeweiligen Herstellern mit Werbematerial versorgt *grins*. Warum hab ich als Gear-Junkie bisher noch keine elektrische Zahnbürste in Verwendung? Nun, dass hat praktische Gründe, ich bin beruflich viel unterwegs und so hatte ich eben immer noch diese globigen stationären Geräte im Kopf. Sowas möchte ich natürlich nicht ständig mit mir rumschleppen müssen.

Zahnseide und Interdentalsticks waren ebenfalls Thema der Aufklärung. Zahnseide hab ich vor vielen Jahren mal versuchsweise getestet, fand ich vom Gefühl aber total schrecklich. Interdentalsticks hab ich bisher noch nicht benutzt.

Gut, wie von einem Gear-Junkie nicht anders zu erwarten, konnte ich der Versuchung nicht lange wiederstehen. Ich hab nämlich festgestellt, dass es inzwischen sehr kompakte mobile Geräte gibt. Zudem greife ich derartige Empfehlungen ja schon gerne auf, ich kämpfe ja immer wieder mit meinem Hals. Wenn hier eine etwas veränderte Hygienepraxis helfen könnte, wäre ich echt begeistert. Man muss es vermutlich einfach mal probieren. Das wären dann mal die zwei neuen Gerätschaften meiner Wahl:
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Hihi, ich gebe zu, die Zahnbürste sieht eher aus wie ein Sex-Toy und macht sogar sehr ähnliche Geräusche *grins*. Aber gut, das Reinigungspersonal in Hotels macht sich vermutlich eh schon keine Gedanken mehr über das Zeug, was die Gäste so in ihren Zimmern haben. Mit den ersten Tests bin ich jedenfalls sehr zufrieden, wobei ich sagen muss, ist schon ein sehr ungewohntes Gefühl. Mit der Munddusche hab ich dann auch gleich mal unseren Spiegelschrank im Bad ordentlich eingesaut *lach*.

Jo, Männer machen sich ja gerne mal, klischeehaft, über den Schminkkoffer von Frauen lustig. Aber ich glaube ich kann da durchaus mithalten. Nasenspülset, Munddusche, elektrische Zahnbürste und dann noch diverse Cremen für Hände, Muskeln und Füße. Da kommt schon einiges zusammen, in einem typischen Hotelbadezimmer wird es da echt eng *grins*.

Am Donnerstag bin ich im Lauftraining zum ersten Mal in dieser Saison hoch auf 18 Kilometer gegangen, jo, war schon unerwartet erschreckend anstrengend. Ging gerade so… das Wetter war einfach genial, ich hätte nur besser etwas Sonnencreme benutzt, gleich den ersten leichten Sonnenbrand abbekommen.

Man soll beim Sport ja viel trinken. Viel trinken kann aber auch gefährlich (tödlich) sein. Deshalb stelle ich mich vor und nach dem Lauf immer auf die Waage, wenn eine verfügbar ist. Aktuell vor dem Lauf 76,2 kg und zwei Stunden später unmittelbar nach dem Lauf 74,0 kg. Also wenn ihr wirklich sehr schnell Gewicht abnehmen wollt *grins*. Der ultimative Zusatzgeheimtipp, nach dem Lauf noch in die Sauna gehen. Nachteil, die Wadenkrämpfe hinterher wünsche ich keinem. Deshalb hab ich meinen Flüssigkeitsverlust schnell wieder aufgefüllt und das Essen ordentlich gesalzen.

So jetzt geht es dann gleich auf zur Samstagstour, zuerst schwedisches Möbelhaus, dann Inder und dann Kino…

Blut- und Stammzellspenden

So, die kommenden Tage bin ich schon wieder Strohwitwer. Dafür waren die ersten zwei geplanten Wochen real dann doch kürzer. Naja, das beste draus machen, mal sehen…

Freitag waren wir endlich mal wieder gemeinsam Blut spenden. Wegen meinem Zahnimplantat hatte ich einige Monate ausgesetzt. Bevor ich damit starte, ich habe das Thema Blutspenden schon in einigen Tagebucheinträgen behandelt, hier mal eine kleine Auswahl:

Ich hatte mich 2013 mit dem Thema Gesundheit beschäftigt, eine der Erkenntnisse war, dass ich mir oftmals mit Ärzten schwer tue. Ich bin da einfach der Kontrollfreak. Quasi als „Training“ um da mal etwas lockerer zu werden kam ich auf die Idee mit dem Blutspenden. Doch es hat sich gelohnt! Bisher eine meines der besten „Experimente“ der letzten Jahre.

Dieses mal war es dann auch besonders anspruchsvoll. Gleich als ich den Raum für die Blutentnahme betreten hatte, gab es bei einer Spenderin Schwierigkeiten mit der Venenpunktion. Eine Mitarbeiterin des Entnahmeteams war wohl neu und unerfahren und so puhlten gleich zwei Leute in der Vene der armen Spenderin Ewigkeiten lang. Jo, dafür war mein Blutdruck mit 140/90 wenige Minuten später echt super – finde ich jedenfalls. Mein Hb-Wert war mit 18,3 sogar super hoch, so einen hohen Wert hatte ich bisher noch nicht.

Bei der Blutentnahme selbst aber dann gleich der nächste Höhepunkt in meinem – „Wir werden mal locker“-Training. Ich hatte gerade auf der Liege Platz genommen, da bekommt ein paar Liegen weiter jemand „Kreislauf“. An der Stelle muss ich diesen Entnahmeteams echt mal meinen Respekt geben. Bevor so ein Träumerchen wie ich überhaupt realisiert was gerade abgeht, waren schon vier Helfer bei der junden Spenderin, Füße hoch und Seitenlage. Einer der drei anwesenden Ärzte war ebenfalls innerhalb von 10 Sekunden da. Ich würde fast sagen, die Leute haben genau diese Situation vorher trainiert. Hihi, mich hat dann auch gleich noch die neue Mitarbeiterin angezapft. So hatte ich dann die Wahl, entweder kucke ich in Richtung Nadel oder in die Richtung der Spenderin mit Kreislauf. Hab mich gegen die Nadel entschieden…

Zumindest bei der Organisation kann ich professionell mitreden. Das war Blutspendeaktion in einem Pfarrheim, es waren noch dazu viele Spender da. Die Abläufe sind aber immer gleich und wirklich super durchdacht. Worst-Case wäre ja, dass die Blutspenden irgendwie durcheinander kommen. Um das zu verhindern gibt es ein ziemlich umfangreiches Qualitätsmangement mit Barcodes und Checks, zumindest das finde ich schon so interessant – da bekommt man echt was geboten für seine Spende.

Bei unseren Spenden lief dann auch alles glatt, die Spenderin mit Kreislauf war ebenfalls wenig später schon wieder auf den Beinen. Eine Gedanke noch, jo, also wenn ich da beim Blutspenden mal „Kreislauf“ bekommen würde, dass wäre mir schon extrem peinlich. Genau den gleichen Gedanken hatte ich bei der Spende am 02.02.2014 auch schon, wenn es passiert, passiert es. Da kommt bei mir eben der Kontrollfreak durch, wenn da plötzlich vier Leute an mir rummachen und mir die Beine hochnehmen, urgs.

Über das Blutspenden kam ich damals auch zum Punkt Typisierung für eine Stammzell- oder Knochenmarkspende. Wir haben uns ja dann 2013 typisieren lassen. Dazu hab ich damals auch einen Eintrag geschrieben. Tja, vor drei Jahren waren meine Gedanken noch so in der Form, die Wahrscheinlichkeit für eine derartige Spende ist ja extrem gering. Worüber ich mir aber vorher nie Gedanken gemacht habe, dass jemand aus der eigenen Familie mal auf so eine Stammzellspende angewiesen sein würde. Das war für mich 2013 undenkbar.

Und genau dieser Fall ist nun tatsächlich eingetreten, wenn alles nach Plan läuft bekommt Kerstins Vater am Mittwoch seine Stammzelltransplantation. Das waren jetzt echt zwei verdammt schwere und harte Wochen, nach der Transplantation wird es aber zunächst mit viel Ungewissheit weitergehen. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt und Kerstins Papa ist wirklich verdammt zäh, der schafft das!

Die vergessenen Hemden + allgemeines Update

Ohja, gerade ist es „etwas“ zuviel, den eigenen Grad der Verpeilung sieht man dann meist an wichtigen Dingen die man vergessen hat. So ging es mir diesen Sonntag auf dem Weg ins Hotel. Oh Mist, ich hab meine Hemden vergessen! Gut dieses Wochenende war einfach komplett anders als sonst. Vorausschauend hatte ich meine Hemden nämlich schon am Freitag fertig gebügelt. Sonst mache ich dies immer erst am Sonntag. Samstag war für eine Taufe verplant und Sonntag wollte ich auf dem Weg ins Hotel noch einen Besuch bei Kerstin einbauen. Hat soweit alles super entspannt geklappt – nur eben die Hemden, tja, die hingen einsam und verlassen an der Stange daheim. Nicht sooo schlimm, die Hemden sind bei meinen Kunden kein Muss.

Irgendwie gerade eine sehr komische ungewohnte Situation. Mir persönlich geht es mega gut, ich hab absolut keine Gründe über die ich tatsächlich klagen könnte. Es ist einiges zu tun, auf der anderen Seite sind genau das die Einnahmen meiner Firma. Nein, alles im grünen Bereich. Das Problem ist eher, dass es bei Kerstins Familie alles andere als rund läuft. Keine Ahnung wie ich das in einem Tagebuch am besten verarbeiten soll. Meine Strohwitwerschaft ist gerade schon wieder zu Ende, dafür wird sich das eben in nächster Zeit noch einige Male wiederholen.

Ansonsten habe ich zunächst nur ein paar kleine Updates, für die ernsthaften Themen und Gedanken bin ich gerade etwas zu müde…

Fangen wir mal mit meinen Kombuchapilz an, der hat sich inzwischen prächtig vermehrt. Das entstandene Getränk schmeckte ähnlich wie der Kombucha den man fertig kaufen kann. Etwas herber, aber auch natürlicher und nicht so süß. Hier mal ein Bild von meinem Pilz:
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Spaziergänge gab es auch noch einige, unter anderem in den Weinbergen nach dem Einsatz beim Kunden. Hier sieht man, wie stark die Weinbauern die Reben zurückschneiden:
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Und noch ein Bild von heute, an dem Reh komme ich oft vorbei. Das Tier wurde als Kitz von einem Hund schwer am Hals verletzt, deshalb lebt es nun in diesem Gehege. Hihi, das freut sich immer wenn jemand vorbeikommt:
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Tja, in meinem Lauftraining muss ich mich langsam wieder auf den Weg hoch zu 21 Kilometern machen. Nicht mehr lange und der Halbmarathon des Jahres steht an. Diese Woche steht der Wechsel von 13 km auf 15 km an, zumindest nach meinem selbstgezimmerten Trainingsplan. Mal sehen was draus wird…

Das soll es schon gewesen sein, ich hoffe, ich komme diese Woche noch zu ein paar Einträgen. Gedanken gäbe es viele die mal einen Eintrag wert wären…

Weisheit des Tages: Leg Dich nie mit einer Krankenschwester an

Gut, diese Weisheit lässt sich sicherlich auf viele Arten auslegen. Bei mir geht es um den wöchentlichen 5-Tage-Test mit meinem Schrittzähler. Moderne Technik macht es möglich, beim 5-Tage-Test kann man sich mit anderen Leuten einen Wettkampf liefern. Wer schafft von Montag bis Freitag die meisten Schritte. Wie ich nun feststelle, sollte man sich genau bei diesem Wettkampf eben nicht mit einer Krankenschwester anlegen. Zumindest nicht, wenn man beruflich den ganzen Tag vor dem Computer vergammelt. Die bewegt sich beruflich so derart viel, der Rückstand lässt sich mit Spaziergängen und ein zwei 10km-Läufen nicht mehr aufholen.

Der Wettkampf läuft noch bis Freitagnacht, hier mal der aktuelle Stand:

  1. Die Krankenschwester: 73.364 Schritte
  2. Ich: 65.566 Schritte
  3. Weitere sehr aktive Teilnehmerin: 65.305 Schritte

Ich glaube für solche Wettbewerbe muss man der entsprechende Typ sein, damit man sich dadurch motivieren kann. Bei mir funktioniert es aber sehr gut. Die App zum Schrittzähler ist ebenfalls ganz gut gemacht. Die Tagesansicht:
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Und ein Überblick über die Schritte in der aktuellen Woche:
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Hier erkennt man gut, auch bei mir gibt es ab und an Tage wo ich nicht die empfohlenen 10.000 Schritte pro Tag schaffe. Hintergrund, so richtig fit bin ich leider immer noch nicht. Ein echtes Auf und Ab, aber so 100% bekomme ich das Kratzen im Hals nicht weg. Klar, Jammern auf sehr hohem Niveau! Ich hab kein Fieber und ab und an nur sehr leichte Erkältungsbeschwerden, aber kerngesund fühlt sich anders an.

Diesen Sonntag hätte ich meinen ersten 10km-Wettkampf in diesem Jahr. Werde ich von der Tagesverfassung abhängig machen ob ich starte oder nicht. Gesundheitstipp vom Hobby-Mediziner: Laufen mit Erkältung kann ziemlich mächtig in die Hose gehen. Geteiltes Leid is halbes Leid, so bekommt neben dem Hals auch der Herzmuskel noch ein paar Bakterien ab *grins*.

Bakterien sind dann gleich das nächste Stichwort. Wenn es mit der eigenen Gesundheit nicht so richtig klappen will, werde ich experimentierfreudig. Es wird Zeit für einen zweiten Kefirversuch! Den ersten fand ich damals sehr erfolgreich und empfehlenswert. Ich hatte langfristig nur keine Zeit die Kefirknolle zu pflegen. Für den zweiten Versuch habe ich eine Milchkefirknolle und einen Kombuchapilz im Internet bestellt:
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Beides gärt nun in einem eigenen Behälter bei Zimmertemperatur vor sich hin:
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Bin mal gespannt ob ich einen Effekt bei mir beobachten kann. Gut sonderlich wissenschaftlich ist mein Versuch natürlich nicht. Aber hey, wenn ich mich gut und fit fühle ist das Ziel für mich erreicht…

Die Themen des Tages: Krankheiten und Essen

Hatte in meinem letzten Tagebucheintrag von einer Zeitreise in die Vergangenheit geschrieben. Heute kam es mir eher vor wie eine Zeitreise in die Zukunft. Es gab heute keine bahnbrechenden weltbewegenden Ereignisse, eigentlich – für uns – typischen Oster-Kurzurlaub-Alltag. Aber trotzdem einiges was mir so im Kopf rumgeistert und worüber ich mir Gedanken mache. Wir waren bei den Großeltern von Freundin und so ziemlich die einzigen Themen von heute waren Krankheiten und Essen. Finde ich ja sehr bezeichnend, die Themen passen wirklich wie die Faust aufs Auge (oder Arsch auf Eimer – passte heute fast besser *megagrins*). Bekomme den Tag gerade nicht thematisch im Kopf sortiert, daher einfach chronologisch…

Freundin ist krank, oder sagen wir besser, sie ist gesundheitlich etwas angeschlagen… Also auf dem Weg zu den Großeltern noch schnell an der Notdienst-Apotheke vorbeigelaufen, lag eh auf dem Weg. Kaum zu glauben innerhalb von ein paar Minuten bildete sich da eine Schlange von 8 Leuten. Fand es etwas blöd, daß die dort nur den Notschalter an der Tür offen hatten. So musste die Frau ständig zwischen Kasse und der Lucke hin und her laufen. Irgendwie war das Medikament von der Frau vor Freundin nicht verfügbar und die arme Apothekerin musste da mehrmals hin und her springen. Aber vermutlich so eine Sicherheitsregel das beim Notdienst die Apotheke nicht komplett geöffnet wird. Aber von der 8-Personen-Schlange wollte ich schon fast ein Bild machen, war mir aber dann doch zu indiskret. Schon toll wenn man Internet auch auf dem Handy hat, so kann man auch bei Oma und Opa ab und an mal nen Artikel bei Wikipedia nachlesen. So konnte mich die beschriebene Wirkungsweise von Loperamid nicht überzeugen, ich bleibe da bei Aktivkohle. 

Freundins Großeltern sind beide ebenfalls seit längerem „gesundheitlich angeschlagen“. Zu ihrem Opa kommt jetzt seit ein paar Wochen ein Pflegedienst. Problem war wohl das die Großeltern mit dem Diabetes total überfordert waren. Der Opa ist wohl täglich umgekippt, da hat die betreuende Ärztin die Notbremse gezogen und nun übernimmt das Messen und Spritzen der Pflegedienst. Seit dem gab es keine größeren Ausfälle mehr. Aber die Sache ist schwierig, die Großeltern möchten den Pflegedienst so schnell als möglich wieder loswerden. Ich kann es auf der einen Seite verstehen, der Pflegedienst kommt drei Mal am Tag, das sind zwar nur jeweils 5 Minuten, aber der gesamte Tagesablauf wird eben dadurch bestimmt. 

Diesen Zusammenhang zwischen der jetzt guten – oder zumindest stabileren – gesundheitlichen Verfassung un den Besuchen des Pflegedienstes, den sehen die beiden irgendwie nicht. Da kamen so Sätze wie: „Der Pflegedienst, das ist wegen unserer Ärztin“

Oder auch gut, es war Nachmittags schönes Wetter, da habe ich gefragt ob die Großeltern nicht auf eine kleine Runde mit in den Hof kommen möchten. Ich kenne das ja noch damals von meiner Oma, die alten Leute haben echt panische Angst rauszugehen. Aber die Großeltern von Freundin gehen noch selber zum Einkaufen. Aber die Antwort auf meinen Vorschlag:
„Wir dürfen ja nicht mehr raus, das hat der Pflegedienst und die Ärztin verboten…“.

Hab da nicht weiter drauf rumgehackt sondern die wirklich super schönen Amaryllis vor dem Fenster bestaunt. Mir sind solche Besuche incl. Verpflegung fast ein bischen unangenehm. Kann man da einfach so Wasser trinken, wenn ich weiß das die die Wasserflasche mühsam mit dem Rollator vom Supermarkt um die Ecke in die eigene Wohnung schleppen mussten. Hab dann extra nochmal nachgefragt ob wir morgen etwas für sie einkaufen sollen.

Brauchen aber nix… schwierig… bezüglich des Essens heute gab es im Vorfeld ebenfalls Diskussionen. War mir ehrlich gesagt nicht ganz so recht, mich dort bekochen zu lassen.

1. Zunächst haben wir überlegt ob wir nicht helfen sollen, oder evtl. sogar    komplett die Kocherei übernehmen. Klingt gut, erzeugt aber auch sehr viel    Stress. Wir kennen die Küche nicht und hätten dann ja wegen jedem Pieps    fragen müssen wo was ist… 

2. Essen im Restaurant bestellen und dann mit zu den Großeltern nehmen. Im    Restaurant selbst essen wollen die Leute auf keinen Fall. Aber auch die    Lösung mit Essen fertig mitnehmen wollten sie überhaupt nicht.

3. So kochte dann doch wieder die Oma… schwierig… aber es war ok,    vor einer Woche waren beide noch viel schlechter drauf und inzwischen    war alles deutlich besser.

Das Mittagessen läuft dann immer nach dem gleichen Muster ab, sogar die Fragen und Anmerkungen sind jedes Jahr die gleichen – herrlich. Es ist aber auch interessant welchen Stellenwert Essen für die Großeltern hat und was ihnen dabei wichtig ist. Kenne ich von meiner Oma noch, da sind offenbar viele Leute ähnlich. Bemerkenswert war die Geschwindigkeit, innerhalb von 15 Minuten hatten die alle ihren Hauptgang hinter sich gebracht. Hihi, ich war ja auch der Einzige am Tisch mit „Normalportion“, alle anderen  hatten ja mehr oder weniger verkleinerte Portionen. Es gab Kaninchen mit Klößen und Rotkohl. Ich kämpfte noch mit meinem zweiten Kloß da wurde schon das Eis für die Nachspeise verteilt. Hihi, die wollten mich echt mästen, noch nen Kloß, nimm doch noch mehr Soße oder vielleicht noch ein Stück Fleisch? Wäre echt beinahe geplatzt… 

Pünktlich um 12 Uhr waren wir fertig mit dem Mittagessen, Freundin war so müde und angeschlagen die legte sich für einen Mittagsschlaf hin. So bin ich dann alleine zu einem kleinen Spaziergang aufgebrochen. Am Planetarium ein aktuelles Programm besorgt und diesen Turm hier musste ich auch noch festhalten. Den hatte ich schon mal in einem Tagebucheintrag erwähnt. Der Turm gehört für mich echt zu den Orten gelebter Geschichte. Den Namen der Stadt verrate ich aber noch nicht *grins*

Zurück bei den Großeltern ging es gleich weiter mit Essen, Kaffee und zwei kleine Stückchen Schwarzwälderkirschtorte… ging gerade noch so. Um 18:15 Uhr kam dann die böse Überraschung bei der Blutzucker-Messung. Opa kommt auf 218 mg/dL, er wirkt sehr überrascht – scheint für ihn  ein sehr hoher Wert zu sein. Ich kann es nicht wirklich einschätzen…  Aber wenn ich da so auf mein eigenes sprichwörtliches „Bauchgefühl“ höre is mir der Wert eigentlich völlig klar. Selbst nach dem Spaziergang spürte ich richtig wie mein Magen immer noch am Mittagessen „arbeitet“. Aber der Opa wollte dann natürlich auch unsere Blutzuckerwerte messen, sehr gerne, wollte ich schon immer wissen! Also ich hatte zu dem Zeitpunkt 85, Freundin 99 und Oma 116.

Nach dem der Pflegedienst zum spritzen da war, ging es aber gleich weiter! Thüringer Rostbratwürste, da brauchte ich mittags schon ziemlich  Überredungskunst das nur die Hälfte der geplanten Menge an Würsten gebraten wird. Die hatten mit zwei Würsten pro Person gerechnet und diese Bratwürste sind echt groß. Dazu stand dann noch Wurstaufschnitt auf dem Tisch, ufff… man merkte das wirklich sehr deutlich, Fleisch und Wurst sind für die Leute ein echtes Statussymbol. Auch bezeichnend, die Großeltern zeigen uns die Werbung von einem lokalen Restaurant, da gibts Montags immer ein Schnitzel-„all-you-can-eat“-Buffet für 4 Euro.

Schwierig, schwierig, schwierig… ich hab mich da zurück gehalten, ich möchte da nicht belehren und bewerten. Wenn dann müsste man dauerhaft etwas anderes selbst vorleben. Die Entfernung ist wieder das Problem, man sieht sich eben nur einmal im Jahr. 

Warum war dieser Tag nun eine Zeitreise in die Zukunft? Älter werden fällt mir ja sehr schwer und heute hatte ich irgendwie ständig diese große blinkende Laufschrift vor meinen Augen, da stand drauf: „Boah, kuck bloß das DU auf DEINE Gesundheit achtest! Beweg Dich mehr!“. Freundins Großeltern sind wirklich super lieb und nett, ich bin da echt gerne! Und genau DAS ist es, die sind uns extrem ähnlich! Dieses alte Ehepaar mit über 70 Jahren, das uns da gegenüber saß, DAS hätten wir sein können! DAS waren wir… 

Ein bischen erschreckend, so irgendwie… „Demnächst“ wird mein  Tagebuch hier ja schon ein Jahr alt. In meinem ersten Eintrag damals hatte ich mir damals ja so ein paar Ziele gesetzt. Der Tag heute hat definitiv Einfluß auf die nächsten „Ziele“… Was ich mir bei meinem Spaziergang heute aber schon mal vorgenommen habe, meine derzeitige vegetarische Phase werde ich definitiv über die Fastenzeit hinaus verlängern. 

Meine „Werte“ für heute:
Übersteuerung: 1
Hypoaktivität: 1
Porno: 1
Libido: 1
Nervosität: 1
Schritte: 13984

Packen für eine kleine Zeitreise

Schon in ein paar Stunden geht es los, unsere jährliche Zeitreise ca. 20 Jahre zurück. Ich freue mich da jedes Mal total drauf. Kennt ihr diese Verbundenheit mit Städten und Orten, wenn man da nur so alle paar Jahre mal hinkommt ist das unheimlich spannend die Veränderungen zu sehen. Wenn man jeden Tag dort lebt bekommt man das überhaupt nicht mit, aber so ist das immer ganz schön aufregend.

Klar gibt es irgendwie Dinge die scheinen sich nie zu verändern und dann gibt es wiederum einige Sachen die jedes Mal komplett anders ablaufen. Ich bin sehr gespannt und finde hoffentlich Zeit zu berichten.

Jetzt hab ich noch ein paar Gedanken im Kopf die ich noch schnell loswerden muß bevor ich einschlafen kann…

Das Gesundheitssystem – das interessiert und beschäftigt mich irgendwie schon immer mit am meisten… war auch schon immer so. Ich frag mich nur manchmal woran das genau liegt, den was das Thema Gesundheit angeht bin ich so gesehen der volle Glückspilz und hab da objektiv betrachtet für mich persönlich einen extrem unterdurchschnittlichen Bedarf an medizinischen Dienstleistungen. Jaja, ist wohl ein Stück weit mein kleiner Kontroll-Tick der da zuschlägt. Aber ich beobachte eben schon auch mit Sorge meine eigene Verwandtschaft, da geht halt das Vertrauen in das Gesundheitssystem gerade ziemlich erdrutschartig verloren. Wenn man sich da gerade mit der Verwandtschaft über Dinge wie Organspende oder Vorsorgeuntersuchungen unterhalten möchte merkt man das sehr deutlich.

Hatte da inzwischen schon mehrmals den Gedanken: „hui, so langsam werden wohl alle so paranoid-pessimistisch wie ich“. Bei so mancher Werbekampange die in dem Bereich da gerade durch die Presse geht, meine ich, die ersten leichten Sabotage-Tendenzen erkennen zu können.

Bleiben wir gleich beim Thema Gesundheit, hab noch zwei Bilder für Euch. Hatte im Dezember über den Kefir-Workshop berichtet. Nun hab ich auch endlich mal ein Bild von der Kefir-Knolle. Die ist ungefähr 2 cm groß, hab sie nicht sonderlich gut behandelt, aber funktioniert immer noch erstaunlich gut. Hab ja immer noch Sorge wegen Listerien und sowas, aber bis jetzt noch kein Problem…

Warum ich nicht einfach Kefir im Supermarkt kaufe? Hihi, das hab ich mich auch schon gefragt, es ist aber wohl so, daß sich Milchprodukte mit dieser – besonders gesunden – Kefir-Kultur nicht gut lebensmitteltechnisch verpacken lassen. Da würden sich innerhalb von Stunden die Aludeckel stark nach oben wölben und sowas kaufen die Leute dann eben nicht.

Ah, noch eines, in den Kommentaren zu einem Tagebucheintrag von Alenka ging es um das Thema „Mind Machines“. Mein Link in dem Kommentar hat den gleichen kreativen Ursprung wie der Kefir, deshalb hier gleich drei Links damit ihr über Ostern was zu lesen habt:

https://www.noisebridge.net/wiki/Yoghurt_making_manual_-_short_workshop_form
https://www.noisebridge.net/wiki/Tastebridge
https://www.noisebridge.net/wiki/Brain_Machine_Workshop

Gestern wurde ich dann noch zum „Triebtäter“, meine vegetarische Phase hält immer noch sehr gut an. Aber gestern musste einfach mal wieder eine Ausnahme sein… Steaks! Früher war ich da viel zu streng mit mir und wollte da nie Ausnahmen machen, wenn man da ein Stück weniger streng ist und sich hin und wieder eine Ausnahme gönnt klappt es fast besser.

Hier gleich noch ein leckeres Foto – auf die Streifen bin ich besonders stolz – und als Ausgleich verspreche ich das ich bei den nächsten  Zucchini- oder Auberginen-Scheiben ebenfalls ein Bild mache, da wirken diese Streifen fast noch appetitanregender.

Heute war ein Bild von mir in der Zeitung, incl. Name im Text. Merke ich immer wenn Freundin mit schallendem Gelächter die Zeitung aufmacht. In dem Fall bin ich da aber garnicht so stolz drauf, ging um diese Partei-Aktion vom letzten Samstag. Eigentlich eine voll peinliche Sache, da die allgemeine Beteiligung der Parteimitglieder extrem niedrig war.

Aber gut, bin mal gespannt wie sich das noch entwickelt…

Lol, mein Tagebuch wird langsam zum Bilderbuch. Die Graphik hab ich heute gefunden, hab ich 5 Minuten drüber nachgedacht und dann gedacht: „Ja, das trifft es zumindest bei mir zu fast 100%“. Und jetzt ist es auch schon wieder 1 Uhr Nachts, jojo, das passt genau so:

Als Reiselektüre nahme ich „The Girl with the Dragon Tattoo“ von Stieg Larsson mit in den Osterurlaub. Ah, noch ein „Geheimtipp“ für alle Freunde von Agenten- und Spionage-Romanen. Die NSA hat offenbar vor ein paar Tagen alte Ausgaben eines internen Magazins deklassifiziert. Guter Schmökerstoff für schlechtes Wetter, auch wenn zumindest mich die Hefte von der Aufmachung eher an eine Schülerzeitung erinnern.

http://cryptome.org/2013/03/cryptologs/nsa-cryptologs-contents-01.htm

Meine „Werte“ für heute:
Übersteuerung: 2
Hypoaktivität: 3
Porno: 1
Libido: 1
Nervosität: 1

Zuhause als Strohwitwer

Irgendwie komisch, bin ja eigentlich oft von Freundin getrennt, wenn ich viele Kundeneinsätze habe mutiert unsere Beziehung ja sogar manchmal zu einer Wochenendbeziehung. Wenn ich nun zuhause sitze und Freundin weg ist, ist dieses Trennungsgefühl irgendwie komplett anders. Das fängt schon mit der letzten Nacht an, wenn Freundin nicht da ist, dann schlafe ich immer – frech wie ich bin – auf ihrer Bettseite. So gesehen nur einen halben Meter weiter rechts wie sonst. Aber ich wache jedes Mal mit ziemlicher Desorientierung auf, ich weiss dann beim Aufwachen zunächst nicht wo ich bin. Für mich ungewohnt, ich übernachte ja viel in Hotels und da passiert mir das eigentlich nur wenn ich in einer Woche mehr als drei Ortswechsel mache. Dafür war mein Arbeitstag dann umso ruhiger. Nur Routineaufgaben und etwas Vorbereitung für die nächste Woche…

Abends war ich dann noch kurz Einkaufen, hihihi, und was für ein Zufall meine Zahnpasta ist fast alle *grins*, da konnte ich dann nicht wiederstehen und musste doch glatt ebenfalls das BioRepair-Zeug kaufen – da bin ich dann irgendwie zu neugierig. Allerdings hab ich zusätzlich noch ne normale Zahnpasta gekauft. Hui, da gibts im Internet ja wahre Glaubenskriege bezüglich Zahnpasta und deren Inhaltsstoffe 😉 Sonst nehm ich immer die Zahncreme mit Aufheller, jo vielleicht sollte ich mal weniger Kaffee und Rotwein trinken…

Im Anschluss ans Einkaufen war ich kurz bei meinem Vater und der Familie. Gab eine kurze Kaffeerunde mit kollektivem Blutdruckmessen. Mein Vater hatte am Montag wohl Probleme mit dem Blutdruck, jetzt wird ein paar mal am Tag gemessen. Angewohnheit von mir, ich kann irgendwie nie an so einem Blutdruckmess- oder einem Blutzuckermessgerät vorbeigehen ohne zu fragen ob ich auch mal bei mir messen kann. Das führt dann fast immer dazu, das jeder mal messen möchte… Da wird dann sehr viel dabei rumgealbert. Die Frau von meinem Vater war als letztes dran und da war die Stimmung schon so angeheitert das erst die dritte Messung ein halbwegs vernünftiges Ergebnis lieferte. Klar wenn man direkt bei einem Lachanfall misst zeigt das Gerät halt ne Fehlermeldung oder „Herzfehler“ an und es wird immer noch komischer… naja, mein Blutdruck passt jedenfalls 115 zu 77 😉

Wir haben ja einen echten Naturgarten, so gesehen brauchen wir überhaupt keine eigenen Haustiere. Wir haben zwei Nachbarskatzen die sich ständig bei uns aufhalten und heute hat sich sogar ein junger Igel tagsüber bei uns im Garten vergnügt:

Irgendwie hab ich schon die gesamten letzten Wochen fast keinen großen Appetit, heute gabs bei mir zwei Brezen, Gnocchi mit Tomaten-Pesto, 200ml Rotwein und drei Tassen Kaffee. Gut bei dem Wetter… und bewegt habe ich mich sogesehen heute überhaupt nicht…

Meine „Werte“ für heute:
Übersteuerung: 2
Hypoaktivität: 3
Porno: 2
Sex: 1