Bevormundung + der Tag + Filmtipp

Eine meiner schlechteren Eigenschaften ist meine Neigung andere Menschen gerne mal zu bevormunden. Heute früh beim ersten Kaffee gabs ein typisches Beispiel dafür. Kerstin hatte heute bei ihrer Nordic-Walking-Gruppe Fahrdienst, d.h. sie fährt mit ihrem Auto und nimmt andere Teilnehmer mit.
Geparkt wird dann meist an einem Feldweg und dann wird gewalkt. Soweit so gut… Nur heute früh ging es dann um das Thema, wie das mit dem Parken bei den winterlichen Verhältnissen laufen soll. Der betreffende Feldweg ist eben stark vereist und in ein schneebedecktes Feld würde ich nun auch nicht mehr mit dem Auto reinfahren. Meine Sorge war einfach, das sie dort hängen bleibt. Hab die Kurve aber gerade noch so bekommen, hat dann – natürlich – auch alles super geklappt mit parken und walken… *uff*.

Ansonsten habe ich heute eigentlich nur geredet. Vormittag am Telefon und Nachmittags war ich bei einem Kollegen. Alles wichtig und geplante Termine. Aber es bewegt sich daduch eben zunächst nichts voran. Hoffe das wird morgen besser.

Bewegung gab es heute leider nicht sehr viel, die Zeit hat nur für einen kurzen Spaziergang in der Mittagspause gereicht. Daher „nur“ 8.340 Schritte. Ich vermisse den Sport, so langsam muss ich mir was überlegen wie ich diese blöde leichte Erkältung wegkriege.

Ansonsten hab ich nur noch einen Filmtipp für Euch:

X-8 *** 10. SSW *** „Werden wir uns jemals wirklich sicher fühlen können?“ *** Weltuntergang

ohje, schon wieder viel zu viel im Kopf, dann wirds eben ein längerer etwas bunt gemischter Eintrag…

Hab heute Abend mit meiner Mutter telefoniert. Eigentlich wollten wir das Weihnachtsessen durchsprechen – wer besorgt was und was gibts zur Vor- und Nachspeise. Nach dem Telefonat war mir das Weihnachtessen ehrlich gesagt überhaupt nicht mehr wichtig. Hatte ja schon geschrieben das meine Schwester wieder schwanger ist, ist der zweite Versuch dieses Jahr. Läuft allerdings nicht sooo glatt, ist schon seit mehreren Wochen krankgeschrieben. Hat
ziemliche Kreislaufprobleme. Meine Mutter hat mir heute erzählt das bei der Untersuchung letzte Woche keine Herztöne zu hören waren. Ob das in der 9. Woche normal ist, weiss ich nicht. Morgen ist die nächste Untersuchung. Meine Schwester macht am Telefon einen guten Eindruck, hab nicht über das Thema mit ihr gesprochen. Aber mir gehen tausend Dinge durch den Kopf… ich find das irgendwie „brutal“.

Ich frag mich eben, warum muss Leben entstehen lassen mit soviel Brutalität verbunden sein? Zuerst muss man den passenden Partner finden, nicht einfach und oft mit viel Enttäuschung verbunden. Hat man dann nen Partner klappt es nicht mehr, oder die Leute die keine Kinder wollen bekommen welche. Tja und selbst wenn es klappt kommt gleich die nächste noch dramatischere Ebene… ich empfinde es gerade als absolut brutal. Liegt aber vielleicht an einer falschen Einstellung zum Leben. Leben ist eben kein 4-Sterne-Pauschalurlaub wo man für alles was nicht optimal läuft den Reisepreis mindern kann. Und Kinder sind eben in dem
Sinn dann auch kein Ding das man quasi so jetzt und sofort im Supermarkt „mitnimmt“ wenn es einem eben gerade gut passt.

Die kleine Ayleen in ihrem Weihnachtsstrampler ist da ein echter Lichtblick und zaubert mir dann eben doch schon wieder ein Lächeln ins Gesicht. Wenn es klappt ist es dann doch den ganzen Scheiss davor wert! Einfach herrlich!

Die Frage „Werden wir uns jemals wirklich sicher fühlen können?“ hab ich aus dem Tagebuch von Becky geklaut. Die Frage stell ich mir ständig und hängt vermutlich sehr von der persönlichen Sichtweise ab. Das Thema Sicherheit ist bei mir ja quasi ständig da nur eben bei bestimmten
Ereignissen noch viel deutlicher. Dienstag wurde mein eigener Kontroll- und Sicherheitswahn da gleich auf die nächste Probe gestellt. Die Nacht von Montag auf Dienstag haben wir ja gut bewacht mit zwei Polizeiwagen direkt vor dem Hotel verbracht. Als ich dann aber beim Kunden
war, wurde Freundin in der U-Bahn von einem Betrunkenen angepöbelt.

Das absolute Trigger-Ding für mich. Als sie mir das dann am Abend erzählt hat, hätte es mich wirklich fast umgehauen. Bei sowas gehen meine Gedanken ab wie ne Rakete. Mir ist dabei völlig bewusst das ich da total überreagiere. Aber meine ersten Gedanken sind eben dann doch irgendwie typisch amerikanisch und typisch Saubermann. Aber auch meine Kommunikation mit Freundin ist da durchaus problematisch. Einige meiner ersten Fragen hatten eben doch einen
etwas vorwurfsvollen, schuldzuweisenden Ton. „Warum hast Du nicht die Polizei gerufen?“, „Warum hast Du nicht den Zugführer per Ruftaste verständigt?“. Was unsere Kommunikation angeht haben wir da in den letzten Monaten einiges dazu gelernt. D.h. wir haben da eben dann schon auch drüber gesprochen wie wir über sowas sprechen und das meine etwas vorwurfsvollen Fragen ziemlich bescheuert sind. Bin auch nicht mehr sooo in Rotation gekommen wie es mir vor
einiger Zeit wohl noch passiert wäre.

Das mit der Sicherheit und wie sicher man sich fühlt ist echt so eine Sache. Mir ist schon klar das subjektives Sicherheitsempfinden stark von den eigentlichen realen Gefahren abweicht. Wenn man es nüchtern betrachtet war unsere Autobahnfahrt oder das nächste Fastfood-Essen wohl viel gefährlicher als ich es „gefühlt wahrnehme“. Ich kann eben auf der einen Seite diese amerikanische Sichtweise verstehen, quasi jeder „gute“ Mensch braucht eine Waffe damit er unsere Freiheit jederzeit selbst verteidigen kann. Auf der anderen Seite ist mir vollkommen klar das
diese „jeder braucht ne Waffe“-Denkweise zwangsläufig immer in einer Katastrophe enden muss.

Ja, langsam rückt der Weltuntergang ja immer näher. Erstes Zeichen: gestern Abend gabs hier im lokalen Supermarkt keine „ofenfrische“ Tiefkühlpizza – war alles ausverkauft. Hab dann gleich nach dem Wodka-Bestand gekuckt, war noch einiges da, also etwas Zeit bleibt uns noch. Wir haben
heute wie geplant schon mal unsere Vorräte an Rotwein, Olivenöl, italienische Käse und Schokolade aufgefüllt. Und falls die Welt nun tatsächlich untergehen sollte haben wir mit einer Flasche Bowmore Darkest genau den richtigen Whisky im Haus.

So und morgen hab ich Abends dann beruflich gleich noch den passenden Einklang für den Weltuntergang. Habe mich für den Vortrag “When Disaster Strikes: Real Life Lessons From the Front Lines.” angemeldet. Aus dem Inhalt:
„Find out how real organizations faced a once-in-a-lifetime disaster and got their operations back up and running when everything was in chaos around them. Learn the lessons they had to learn firsthand.

Find out what to do when you face this:
– Your office is flooded.
– The power goes out and your backup generators are running out of fuel.
– Your primary and secondary data centers fail.“

Meine „Werte“ für heute ->
Übersteuerung: 3
Hypoaktivität: 3
Porno: 1
Sex: 1
Nervosität: 3

Embarass zu nachdenklich

Der introvertierte Schlingpflanzendschungel

Introversion vs. Extraversion
Also ich hab ja bei diesem von Circles verlinkten Test ziemlich deutliche Werte für Introvertiertheit (Anzahl der Intro-Aussagen: 10 / Anzahl der Extro-Aussagen: 2 / Anzahl neutraler Aussagen: 2). Aus meiner Sicht kann sich ein eher introvertierter Mensch beruflich durchaus in das genau Gegenteil verwandeln. Zumindest bei mir ist das so, ich bin IT-Berater und gebe mehrmals im Jahr Schulungen oder leite Seminare. Mir macht es auch nichts aus auf einer Fachkonferenz einen Vortrag vor 600 Leuten zu halten. Sprechen gehört bei mir zum Geschäft, kommt sehr oft vor das ich wirklich 8 Stunden am Tag sprechen muss. Solange das „mein Thema“ ist und ich mich sicher fühle überhaupt kein Problem.

Bei meinem letzten Aufbaustudium gabs mal ein interessantes Gespräch mit einem „Berater-Kollegen“. Im Rahmen von diesem Studium sollten wir die Ergebnisse unserer Seminararbeit in einem Vortrag präsentieren, so mit Anzug und was halt dazu gehört. Gut kein Problem, mache ich gerne… Nach den Vorträgen kam der Kommilitone auf mich zu und meinte: „Na, Du hast wohl heute auch Dein Berater-Kostüm angezogen…“. Fand ich sehr interessant, weil vor den Vortägen wussten wir nicht, das wir beide als IT-Berater arbeiten 😉 Er hatte aber vollkommen recht, so gesehen hat mein Beruf dann wohl tatsächlich ein bischen was mit Schauspielerei zu tun, zumindest für mich.

Ich fand diesen Gegensatz bei mir jedenfalls schon immer sehr strange, kann ich bis heute nicht richtig verstehen. Der Vortrag vor 600 Leuten macht mir Spass auf sowas freue ich mich und selbst mein Lampenfieber hält sich sehr in Grenzen, aber eine Frau einfach so ansprechen und mal fragen ob sie einen Kaffee mit mir trinken würde, ufff das bekomme ich dann nicht gebacken.

Der Schlingpflanzendschungel
Bevor ich heute zu Freundin ins 50-Einwohner-Dorf fahren konnte musste ich noch etwas Gartenarbeit hinter mich bringen. Auf unseren Balkonen hatte sich in den letzten Monaten ein ziemlicher Schlingpflanzendschungel breit gemacht. Da hatte ich von Freundin den Auftrag bekommen das Zeug nun endlich mal wegzumachen. Damit ihr Euch wieder ein Bild machen könnt:

Gartenarbeit ist nun nicht soooo mein Ding, oder sagen wir besser so, etwas im Garten zu arbeiten kann mir schon Spass machen. Es ist eher ein Zeitproblem! Ich bin ja nun mal viel unterwegs und wenn ich dann mal zuhause bin, gibt es eben meist wichtigeres als diesen Dschungel zu beseitigen. Deshalb dauert es dann schon mal ewig (mehrere Wochen) bis so ne Aktion dann mal passt. Ich glaub ich muss morgen mal ausrechnen wieviele Tage in diesem Jahr ich nicht zuhause verbracht habe…

Im 50-Einwohner-Dorf
Inzwischen bin ich bei Freundin angekommen, wir haben zusammen gekocht, Wein getrunken und die Couch von Freundins Eltern eingeweiht (sehr bequem). So gesehen ein wirklich harmonischer Abend! Ich hatte ja aber in einem meiner letzten Einträge versprochen, das ich mal schreibe wenn es zwischen uns „Streit“ gibt. In dem Fall muss man „Streit“ wirklich in Anführungszeichen schreiben, weil gestritten haben wir uns nicht. Es sind alltägliche Pups-Probleme. Aber geärgert habe ich mich trotzdem ein bischen und deshalb hab ich ihr das dann auch jeweils gesagt.

Erste Situation, wir wollen noch kurz ein bischen zusammen durchs „Dorf“ laufen, es regnet leicht. Wir wollen gerade loslaufen, da sehe ich das sie keine Jacke an hat! Zuhause vergessen, autsch, für was schenke ich ihr ne neue Outdoor-Jacke wenn se die dann nicht dabei hat? Lol, is passiert kein grosses Ding, über sowas ärgere ich mich dann ca. 30 Sekunden.

Zweite Situation, wir kochen gemeinsam. Geplant ist ein Nudelgericht mit etwas Hackfleisch dran. Mein Job, Hackfleisch anbraten. Hackfleisch ist gerade in der Pfanne, da entdecke ich im Kühlschrank noch mehr Fleisch. Ganz typisch für Freundin, die offene Verpackung mit einem Rest bestem Kalbsfleisch drin. Sie wollte das Fleisch schon wegwerfen. Bei dem Thema bin ich pingelig, ich bin nicht geizig und ich kann Dinge auch wegwerfen. Aber in dem Fall ist es in meinen Augen pure Verschwendung. Naja, jedenfalls steht das Hackfleisch nun gut durchgebraten, sauber in einer Schüssel verschlossen im Kühlschrank. Und für das Nudelgericht hab ich das leckere Kalbsfleisch verwendet. Das Hackfleisch hätte ich vermutlich garnicht erst gekauft. Mit dem Hackfleisch mache ich morgen einen Eintopf mit grünen Bohnen und für Sonntag lass ich mir noch ein vegetarisches Gericht als Ausgleich einfallen.

Über Situation zwei hab ich mich ca. 3 Minuten geärgert. Keine Schimpfworte, kein rauer Ton. Aber ich halte meinen Ärger auch nicht hinterm Berg. Dauert bei uns meist ca. 5 Minuten bis wir uns auf irgendeinen Kompromiss geeinigt haben.

Meine „Werte“ für heute:
Übersteuerung: 1
Hypoaktivität: 4
Porno: 1
Sex: 1

Zuhause als Strohwitwer

Irgendwie komisch, bin ja eigentlich oft von Freundin getrennt, wenn ich viele Kundeneinsätze habe mutiert unsere Beziehung ja sogar manchmal zu einer Wochenendbeziehung. Wenn ich nun zuhause sitze und Freundin weg ist, ist dieses Trennungsgefühl irgendwie komplett anders. Das fängt schon mit der letzten Nacht an, wenn Freundin nicht da ist, dann schlafe ich immer – frech wie ich bin – auf ihrer Bettseite. So gesehen nur einen halben Meter weiter rechts wie sonst. Aber ich wache jedes Mal mit ziemlicher Desorientierung auf, ich weiss dann beim Aufwachen zunächst nicht wo ich bin. Für mich ungewohnt, ich übernachte ja viel in Hotels und da passiert mir das eigentlich nur wenn ich in einer Woche mehr als drei Ortswechsel mache. Dafür war mein Arbeitstag dann umso ruhiger. Nur Routineaufgaben und etwas Vorbereitung für die nächste Woche…

Abends war ich dann noch kurz Einkaufen, hihihi, und was für ein Zufall meine Zahnpasta ist fast alle *grins*, da konnte ich dann nicht wiederstehen und musste doch glatt ebenfalls das BioRepair-Zeug kaufen – da bin ich dann irgendwie zu neugierig. Allerdings hab ich zusätzlich noch ne normale Zahnpasta gekauft. Hui, da gibts im Internet ja wahre Glaubenskriege bezüglich Zahnpasta und deren Inhaltsstoffe 😉 Sonst nehm ich immer die Zahncreme mit Aufheller, jo vielleicht sollte ich mal weniger Kaffee und Rotwein trinken…

Im Anschluss ans Einkaufen war ich kurz bei meinem Vater und der Familie. Gab eine kurze Kaffeerunde mit kollektivem Blutdruckmessen. Mein Vater hatte am Montag wohl Probleme mit dem Blutdruck, jetzt wird ein paar mal am Tag gemessen. Angewohnheit von mir, ich kann irgendwie nie an so einem Blutdruckmess- oder einem Blutzuckermessgerät vorbeigehen ohne zu fragen ob ich auch mal bei mir messen kann. Das führt dann fast immer dazu, das jeder mal messen möchte… Da wird dann sehr viel dabei rumgealbert. Die Frau von meinem Vater war als letztes dran und da war die Stimmung schon so angeheitert das erst die dritte Messung ein halbwegs vernünftiges Ergebnis lieferte. Klar wenn man direkt bei einem Lachanfall misst zeigt das Gerät halt ne Fehlermeldung oder „Herzfehler“ an und es wird immer noch komischer… naja, mein Blutdruck passt jedenfalls 115 zu 77 😉

Wir haben ja einen echten Naturgarten, so gesehen brauchen wir überhaupt keine eigenen Haustiere. Wir haben zwei Nachbarskatzen die sich ständig bei uns aufhalten und heute hat sich sogar ein junger Igel tagsüber bei uns im Garten vergnügt:

Irgendwie hab ich schon die gesamten letzten Wochen fast keinen großen Appetit, heute gabs bei mir zwei Brezen, Gnocchi mit Tomaten-Pesto, 200ml Rotwein und drei Tassen Kaffee. Gut bei dem Wetter… und bewegt habe ich mich sogesehen heute überhaupt nicht…

Meine „Werte“ für heute:
Übersteuerung: 2
Hypoaktivität: 3
Porno: 2
Sex: 1

DAS volle Programm: Vorsätze fürs neue Jahr, Psychotherapeuten und meine Beziehung

wow, es gibt echt Tage da gibt es das volle Programm. Gut es gibt viel positives, aber auch negatives. Wobei ich nicht weiss ob man das so schwarz / weiss sehen sollte. Auf jedenfall hab ich gerade das volle Gedankenfeuerwerk und weiss echt nicht was ich zuerst „fertig denken“ soll, kommt irgendwie alles auf einmal… ohje ohje…

Als kleine Aufheiterung vorweg ein kleiner myTagebuch Witz der mir erst passiert ist, weiss nicht ob Euch das ebenfalls schon mal so gegangen ist. Ich schreibe eine Private Message in meinem Lieblingseditor, als ich mit dem Text fertig bin kuck ich auf die Zeichenanzahl: 8320. Mein Gedanke: „Mist das passt nicht mehr in drei Messages rein!“ *totlach*

Vorsätze fürs neue Jahr

Manche Leute geben sich ja am Jahresende jede Menge Vorsätze fürs neue Jahr. Hihi, ich mach das immer an meinem Geburtstag. Meine Vorsätze sind vielleicht etwas anders / allgemeiner, aber für meine aktuelle Situation genau richtig:

1. Mehr Zeit nehmen und sich Zeit lassen!
In letzter Zeit hab ich manches etwas zu schnell angepackt, hin und wieder ist es dann doch besser einfach mal nen Gang runterschalten. Es muss nicht immer alles JETZT und SOFORT sein!

2. Gelassenheit!
Bei mir musste es bisher immer perfekt sein! Dabei bin ich dann viel zu verkrampft. Im kommenden Jahr versuche ich es mal mit der 80%-Regel. Sprich 80% reichen auch, es müssen nicht immer 120% sein…

3. Offenheit!
Klar ich bin schon sehr introvertiert, das wird auch immer so bleiben. Aber ich werde zumindest versuchen mal deutlich mehr aus mir rauszugehen.
-> ohja, da gibts noch Stoff für jede Menge Tagebucheinträge! *grins*

Psychotherapeuten

Sonntag war ja der zweite Teil meiner Geburtstagsparty und da hatte ich dann auch Gelegenheit für ein Gespräch mit jemandem der sich da auskennt *grins*. Die Leute waren zwar erstaunt auf was für Ideen „ich schon wiedermal komme“. Aber war sehr interessant…! Die Theorie für so eine Zulassung wäre gar nicht sooo heftig. Allerdings benötigt man neben der Theorie auch sogenannte Hospitationsstunden, da wäre eben die Frage ob das mein Zeit-Budget hergibt 🙂

Witzige Idee am Rande – ich finde ja Ironie manchmal gigantisch interessant!!! Es gibt bei uns im Umfeld jemand der auch aus der „Psycho-Ecke“ kommt. Der hat bis vor kurzem mit drogenabhängigen Jugendlichen gearbeitet. Er war beim letzten Treffen sehr frustriert. Keine öffentlichen Mittel mehr für sein Projekt und als Folge wird dann eben die Einrichtung in der er arbeitet geschlossen. Und der hatte sich beim letzten Treffen sehr interessiert für den Einstieg in die IT-Branche interessiert *grins*.

Ich finde ja Gegensätze unheimlich reizvoll und vermutlich hat mich auch genau dieser Reiz überhaupt auf die Idee gebracht. Ich bin vom klassischen Heilpraktiker Klischee teilweise schon sehr weit entfernt! Klar ich hab schon ein paar Schüssler Salze im Schrank und ich weiss das man Globuli nicht so einfach in die Hand nehmen soll. Auf der anderen Seite bin ich aber der, der seine Aspirin früher immer mit „Flying Horse“ runtergespült hat… und ich hab heute noch so ein kleines Sortiment von rezeptfreien Schmerzmitteln in meinem IT-Berater-Einsatzkoffer *grins*.

Meine Beziehung zu Freundin

Uff das war der überraschenste und schwerste Punkt heute. Ich mach es mal zum Anfang kurz und knapp. Wir haben sehr intensiv fast drei Stunden über unser Sex-Leben und unsere Fantasien gesprochen. Ergebnis, Freundin hatte vermutlich noch nie einen Orgasmus. Oder besser sie ist sich nicht sicher… schwer, wie erklärt man wie sich ein Orgasmus anfühlt? Keine Ahnung woran es genau liegt und ob es was mit dem Horror-Erlebnis in Ihrer Vergangenheit zu tun hat (siehe mein Eintrag vom 09.06.2012). Ja, mir ist schon klar das dies vermutlich eher ne Aufgabe für Profis ist…

Mir ist gerade eher peinlich das wir solange gebraucht haben um an den Punkt zu kommen. Aus meiner Sicht gehen wir aber zumindest schon mal in die richtige Richtung. Und je intimer wir eben miteinander werden desto mehr „Dinge“ kommen dann eben nach und nach zum Vorschein.

Ist vielleicht mal ein guter Zeitpunkt um auch darüber zu schreiben warum mir diese Beziehung so EXTREM viel bedeutet. Ich hab mir schon mal ausgemalt ob ich die Beziehung auch so leben würde, wenn wir nun insgesamt keinen Sex mehr miteinander hätten. Und meine klare Antwort ist: JA!!!

Am 04.07. hatte ich geschrieben das Freundin Medizin für mich ist. Früher hatte ich schon mal die eine oder andere depressive Phase. Da ging teilweise mal ein paar Wochen nix mehr. War auf jedenfall so heftig, das aus dem Umfeld die ersten zaghaften Hinweise kamen „Vielleicht solltest Du mal zum Arzt gehen“. Hatte ich seit Freundin nicht mehr! Allergien waren lange Zeit ein riesen Problem bei mir, incl. Medikamenten-Unverträglichkeit mit 10 Tage Krankenhausaufenthalt. Mein Heuschnupfen war wirklich verdammt extrem! Inzwischen ist er echt erträglich, das war dieses Jahr noch ein paar Wochen
und dann war gut. Finde ich sehr erstaunlich…

Bei uns gibt es auch keine großen Streitigkeiten oder Krisen. Klar regt man sich mal ein bischen auf. Aber wir sprechen hier über Banalitäten wie die offene Schafskäseverpackung im Kühlschrank *grins* Ah, und das restliche Wasser im Wasserkocher stört uns beide nicht… So hab ich dann auch das Gefühl, also wenn es einen richtigen Mann für Freundin gibt, dann bin ich das!!! Ich will an Freundin keinen Besitzanspruch haben, ist bei uns auch nicht notwendig. Freundin ist schon extrem anhänglich… es passt „eigentlich“ alles. Und beim Rest kann ich sie vermutlich nur unterstützen wenn sie es möchte…

Kopfchaos und ist das wirklich die Frau zum kinderkriegen und heiraten?

Bei mir herrscht gerade Chaos im Kopf, man sollte eben nicht gleichzeitig über verschiedene Dinge nachdenken. Und genau das passiert bei mir leider
sehr oft. Ich sitze hier in meinem Büro, auf dem Whiteboard haben wir heute Vormittag die kurzfriste Terminplanung bis KW31 als Matrix aufgezeichnet. Das Jahr ist im Prinzip schon wieder vorbei und da kommt dann bei mir so ein bischen innerlicher Stress auf. Welche strategischen Entscheidungen müssen in der Firma dieses Jahr noch getroffen werden? Welche Schulungen buchen wir dieses Jahr noch? Soll ich noch mehr Werbung für die Firma machen? Mit unserem Haus ist es ähnlich. Da stellt sich auch die Frage machen wir dieses Jahr nochmal ne Baustelle auf, oder lieber erstmal für Ruhe sorgen?

Die Kunst liegt im goldenen Mittelweg zwischen nichts tun und sich mit dutzenden Aufgaben gleichzeitig zu verzetteln. Nur diesen Mittelweg zu finden ist garnicht einfach… und vermutlich gibts unzählige unterschiedliche Meinungen drüber 😉

Neben diesen rein rationalen Dingen geht mir die Beziehung zu Freundin seit ein paar Wochen nicht mehr aus dem Kopf. Ich glaub ich muss das einfach nochmal von einer etwas anderen Seite aus aufschreiben.

Die Partnerschaft mit Freundin ist Medizin für mich!

Seit ich mit ihr zusammen bin hatte ich keine wirklich schlechte Phase mehr. Mir geht es seit dem wir zusammen sind eigentlich nie für längere Zeit richtig scheisse. Seit ich sie kenne läuft meine Firma echt super rund! Sie gibt mir enorme Motivation damit ich mein Leben richtig auf die Reihe bekomme. Sie ist ruhig und still, aber trotzdem quirlig genug damit wir hin und wieder etwas unternehmen.

Schwierigkeit bei mir: damit ich kreativ sein kann brauche ich hin und wieder einfach Ruhe im Kopf. Also eine Frau die jeden Abend was unternehmen möchte wäre nun nicht so geeignet für mich. Da habe ich dann immer schnell das Gefühl das ich geistig verarme. Ich brauche viel Ruhe damit ich meine
Freude und dieses Gefühl von Geborgenheit in Kreativität umformen kann. Mit Freundin klappt das sehr gut, sie ist quasi meine Muse. Sie versteht zwar
den Prozess nicht wie aus dieser Kreativität und diesen Ideen mittel- und langfristig eine Geldquelle wird, aber es funktioniert!

Nochmal unser Sex-Problem von einer etwas anderen Seite betrachtet – das ZuZu-Problem

Ich frage mich immer noch wie es passieren konnte das wir mal drei Monate lang keinen Sex mehr hatten, obwohl wir es doch beide – eigentlich – wollten.
Mir gehts um unsere immer gleichen Verhaltensmuster, wenn ich die kenne, können wir versuchen drüber zu sprechen und vielleicht etwas dran zu ändern.

Die letzten Wochen waren Sex-technisch ja sehr ereignisvoll *grins*. Aber mir fällt auf das die Initiative immer von mir ausging. Ich hatte bei diesen tollen Dingen immer erstmal für die notwendige Grundstimmung und Atmosphäre gesorgt. Wenn ich da Impulse gebe ist Freundin immer sofort Feuer und Flamme. Aber dieser Impuls muss eben immer erst von mir kommen. Der letzte Samstag war einfach genial. Dafür habe ich Sonntag und heute von meiner Seite aus erstmal keinen Impuls gesetzt, ich wollte mal sehen wie sich Freundin verhält. Aber da kam eben nichts, sie hat die Sache glaube ich so überhaupt nicht realisiert.

Um jetzt zu verstehen wo genau mein Problem liegt muss ich vermutlich ein paar konkrete Beispiele für unser ZuZu-Problem geben:

Aktuelle Situation: Ich bin beruflich ja nun leider viel unterwegs, bedeutet ganz konkret das ich diese Woche ab Dienstagabend bis Freitagabend nicht mit Freundin zusammen sein kann. Als wir gestern aus dem Kino gekommen sind war es Freundin schon zu spät (es war 23 Uhr) und noch zu vollgefressen vom leckeren Essen im Steakhaus. Heute Abend macht Freundin Sport und danach ist sie meist ebenfalls zu müde. Morgen ist Freundin dann immer etwas traurig das ich wieder weg muss und es kommt ebenfalls nicht so richtig Lust auf. Freitagabend ist es dann ebenfalls wieder zu spät…

Wenn man die ganzen zu,zu,zus zusammenzählt bleibt so gesehen eigentlich kein Raum für Sinnlichkeit. Der einzige Ausweg den ich sehe ist sich entsprechenden Freiraum einfach zu schaffen. Einfach mit Kreativität Zeit und eine schöne Atmosphäre füreinander schaffen. Das muss dann nicht immer mit Sex enden. Aber es geht schon mal darum das man für sich als Paar irgendwo einen Weg findet um vom Alltag Abstand zu bekommen. Nur Freundin ist damit irgendwie überfordert, wenn ich da nicht einschreite und lenke wirds nix. Sie merkt erst viel zu Spät wie der Alltag unsere Beziehung auffrisst.

Was hat das ZuZu-Problem mit Kindern zu tun?

Kinder sind echt ne Freude! Und ehrlich gesagt, wäre schon schön wenn… *grins* Auf der anderen Seite habe ich dann wieder Angst das wir dann eben noch mehr im Alltag untergehen. Ich hab echt Hochachtung vor Paaren mit Kindern die es trotzdem noch schaffen Zeit für die eigene Beziehung zu finden. Im Moment hab ich noch das Gefühl ein Kind wäre in das bischen mehr was fehlt damit unsere Beziehung komplett untergeht.

Sex, Sex Sex, hat der Typ nix anderes im Kopf?

Oh, im Moment ist mein Kopf voll mit lauter Gedanken, ich weiss garnicht wohin damit. Es ist nur so, Freundin und ich, wir haben eigentlich nie wirklich Streit miteinander. Klar – wir sind nicht immer einer Meinung und hin und wieder gehen wir uns mächtig auf die Nerven. Aber es sind Kleinigkeiten… Es gibt „eigentlich“ nur diese eine Sache die uns wirklich belastet hat.

Angefangen hat es vermutlich als wir vor vier Jahren zusammengezogen sind. Wie gesagt ist für uns beide das erste Mal. Es hat sich dann schnell rausgestellt: ich will viel öfter wie sie. In einer Beziehung in der man nicht permanent das Bett teilt merkt man das evtl. gar nicht sooo schnell. Konnte ich nicht wirklich gut damit umgehen. Mein Lösungsansatz: verdrängen, war dann wohl nicht die glückliche Lösung. Jetzt versuche ich die Sache etwas offensiver anzugehen, immer wieder Impulse setzen und kucken damit eben automatisch Freiraum und Sinnlichkeit für uns entsteht.

Irgendwie hab ich zwar den Eindruck das ich gerade sehr ungeduldig bin und die Sache etwas zu schnell vom Zaun breche. Aber Freundin und ich haben heute über das Zuzu-Problem gesprochen und ich bin mal gespannt ob da demnächst etwas mehr Aktivitäten von ihrer Seite kommen. Ich glaube wenn ich da mal wieder etwas auf „Normal-Niveau“ runterkomme und Freundin etwas aktiver wird haben wir einen ziemlich ausgeglichenen Zustand erreicht.

Beziehungs-Perspektiven – Teil 2

Nachtrag 14.06.2012 14:30:
Ups, offenbar hab ich in meinem Eintrag zuviele Schlagwörter verwendet und dann schlagen – zumindest bei rabi – der Internet-Filter zu: „Gewichtete Ausdrucksbeschränkung wegen“… nicht schlecht. Ich kucke mal ob ich den Eintrag ohne Zensur entschärfen kann. Ansonsten verwende ich ein bewährtes Mittel aus meiner Jugend: ROT13. Dann hat rabi auch gleich ne Knobelaufgabe 🙂

Uff, vielen Dank für Eure vielen Kommentare zu meinem Eintrag. Jetzt muss ich erstmal all meine Gedanken etwas sortieren und aufschreiben.

Vor zwei Monaten – die Ausgangssituation

Ich hab mir mal einen der von eve76 erwähnten Einträge in ihrem Tagebuch durchgelesen. Bei uns war es noch ein bischen schlimmer, wir hatten zwei oder
auch mal drei Monate lang keinen Sex mehr. Freundin hat in der Zeit schon hin und wieder erfolglos „Versuche“ gestartet. Aber ich hab mich da einfach
etwas hängen lassen. Es war also kein biologisches Potenzproblem, sondern ich hatte auf gut deutsch keine Lust auf Freundin. Filmchen kucken und
onanieren – kein Problem – mit Freundin: „ah ich weiss nicht“, „ist schon spät“, „war ein harter Tag“…

Das Homo Faber Problem

Die kleine Diskussion zwischen rabi und eve76 erinnert mich sehr an meine Schulzeit und meinen besten Schulfreund von damals. Mein Freund hat eine
einseitige Hochbegabung, d.h. er hatte in fast allen Fächern eine Eins (Mathe, Physik, Chemie – der Typ war der Hammer). Nur in Deutsch hatte
er immer Mühe das er ne Fünf schaffte. Der Typ war die Logik und Rationalität in Person, das macht die Diskussion über so manches Thema echt sehr sehr anstrengend. Und irgendwie gehen mir gerade die Endlos-Diskussionen im Deutschunterricht zwischen ihm und unserem Deutschlehrer – der typische 68er – nicht aus dem Kopf. Es ging um „Homo Faber“ von Max Frisch. Wer das Buch nicht kennt, der Wikipedia-Eintrag gibt einen guten Einblick in das Buch und das Thema. Und ich finde irgendwie passt es voll ins Schwarze zu der Diskussion 😉

Der Sex-Indikator und die Abwechslung

Ja Abwechslung ist uns wichtig. Wir sind beide durchaus experimentierfreudig, zumindest behaupten wir das. Daher eben das Bestreben hin und wieder etwas neues zu versuchen. Ich würde jetzt mal behaupten das dies bei den meisten Menschen so ist. Nur weil ich gerne Steaks esse, werde ich mich ja nun nicht ausschließlich von Steaks ernähren. Hinzu kommt das dies ja auch noch von Lust und Laune abhängig ist. Mal hab ich Lust auf Steak und dann doch eher eine – von mir selbstgemachte – vegetarische Lasagne. Ich bin ein Gewohnheitsmensch, ich hab das gleiche Hemd in unterschiedlichen Farben
fünfmal im Schrank hängen. Aber ich versuche eben trotzdem, oder gerade deshalb hin und wieder auszubrechen. Alltag und Gewohnheit sind für mich
der Lust-Killer Nummer eins! Und das gefährliche daran, man merkt es evtl. nicht sofort, sondern das passiert schleichend.

Die Abwechslung war für mich aber nicht der Hauptpunkt. Ich hatte ja gesagt Sex ist ein Indikator. Ist also nicht das wichtigste in einer Beziehung,
aber eben doch ein gewisser Gradmesser wie es so um die Beziehung steht. Und da war mir der Punkt wichtig: kann ein Paar offen über sexuelle Wünsche sprechen? Ich gebe zu, mir fällt das ab einem bestimmten Punkt garnicht so leicht. Klar spricht man über Sex. Aber über Sex sprechen und über – Sex – sprechen sind dann doch verschiedene Dinge – so irgendwie. Zumindest fällt es mir schwer über gewisse Wünsche und Fantasien mit Freundin zu sprechen. Man will ja keinen Druck aufbauen. Also mir zuliebe muss Freundin da garnichts mitmachen. Bei uns läuft das meist so, das einer ne „Idee“ streut, wir
kurz drüber sprechen. Der Implus – das machen wir jetzt mal – kommt aber dann immer von jeweils anderen. So lässt sich da ein bischen der Druck
rausnehmen.

Wir entdecken uns neue – Griechenland und Sex mit anderen Pärchen

Also A…x ist für mich jetzt nicht sooo wichtig. Aber neckisch wie ich bin muss ich da die Fantsie wohl noch etwas anheizen. Bei dem Thema gibt
es ja auch die unterschiedlichsten Spielarten *grins*. Ich hatte ja nix von geschrieben um was es genau geht… Aber eigentlich war es nur ein
Beispiel ob man als Paar da offen drüber reden kann.

Wir haben am Anfang unserer Beziehung – in der Verliebtheisphase – schon auch viel ausprobiert. Nur offenbar ist das eine oder andere dabei unter
den Tisch gefallen. Zumindest hab ich gerade den Eindruck das wir uns ganz neu entdecken. Und das passiert nun mit deutlich mehr Intensität. Eben das nächste Level im Adventure Spiel.

Mir ist noch ein guter Verbesserungsvorschlag im Eintrag von Milou über den Sex mit T aufgefallen. Stichwort: „Ungezwungenheit“ – beim Sex lachen können. Da sind wir wieder beim Thema Gefühle zeigen! Freundin und ich sind da manchmal noch etwas zu „ernst bei der Sache“…

Ah, ich hab noch einen Filmtip, gibts bei myVideo kostenlos zum ankucken, allerdings nervt die Werbung tierisch:

Swingers – Ein unmoralisches Wochenende
http://www.myvideo.de/watch/8444186/Swingers_Ein_unmoralisches_Wochenende

Gefällt mir sehr gut der Film, er zeigt irgendwie sehr schön die Probleme und Marotten von Pärchen die sich schon etwas länger kennen.

Von Erwartungen und der Übereinstimmung ist das A und O

Zur Diskussion zwischen Milou und rabi:
Gut ich denke schon das es um dauerhaft eine Beziehung eingehen zu können auf gewisse Weise „passen“ muss. Dabei ist es vermutlich garnicht so wichtig
das man nun bei allem und jedem die gleiche Einstellung zu hat. Wichtig ist das eben eine gewisse Form von Harmonie durch den Mix entsteht. Klar hat
jeder Erwartungen, ist auch gut so. Wird nur zum Problem wenn man die Erwartungen zu hoch ansetzt.

Ob dies nun selten, extrem selten oder eher doch häufig anzutreffen ist, hängt wieder von den jeweiligen Menschen ab. Nen Partner zu finden der zu mir passt war eigentlich nie mein Problem. Mein Problem war immer überhaupt erstmal ne Frau kennenzulernen! Von den wenigen die ich kennengelernt habe, würde ich dann aber schon sagen das ich mir mit 50 Prozent davon ne Beziehung vorstellen hätte können. Jetzt bleibt zwar die Frage offen, wie vielen der Frauen es genauso ging, aber ich lasse es mal so stehen.

Beziehungs-Perspektiven

Oh man ist das gemein, ich habe vom dem bischen Wohnzimmeraufbauen der letzten Tage schon wieder Muskelkater in den Oberschenkeln. Irgendwie ist mir das ja schon ein bischen peinlich das ich gar so unsportlich bin. Zugenommen hab ich ebenfalls, wiege 88 kg bei einer Größe von 183, macht einen BMI von 26,3. Ist in meinen Augen noch nicht dramatisch, aber wirklich gut fühle ich mich nicht.

Die letzten 6 Tage waren herrlich, endlich hatten Freundin und ich Zeit füreinander, die haben wir echt gebraucht! Jetzt bin ich schon wieder im Hotel und habe Zeit über die letzten Tage nochmals nachzudenken und mir über die Zukunft unserer Beziehung Gedanken zu machen. Warum eigentlich? Insgeheim denke ich langsam tatsächlich an Dinge wie heiraten und Kinder kriegen. Bin ich mal ganz ehrlich! Und bei beidem gehört es für mich mit dazu, das man lange und intensiv in sich hört und kuckt ob der aktuelle Partner wirklich zu einem passt und ob man wirklich auf Dauer zusammenbleiben möchte.

Ich meine es gibt ganz unterschiedliche Motive warum Paare heiraten und nicht alle davon sind positiv! Bekannte von mir waren mehr als 7 Jahre lang ein Paar und haben dann geheiratet. 6 Monate nach der Hochzeit gabs dann den vollen Krach und die haben sich für über ein Jahr getrennt. Da vermute ich mal die wollten mit der Hochzeit zwanghaft etwas zusammenhalten was evtl. schon viel länger gestört war.

Deshalb ist es mir wichtig das ich für meine Beziehung irgendwie eine Zukunft sehe – eine Perspektive. Meine Beziehung mit Freundin geht jetzt schon 6 Jahre gut. Ist für uns beide das erste Mal das wir eine so lange Beziehung haben. Aber ich habe eben Angst das die Beziehung irgendwann einschläft und man dann nur noch so nebeneinanderher lebt. Trennen geht dann ja evtl. nicht mehr so einfach, weil man ja schon zuviel „gemeinsam aufgebaut“ hat. Und damit das nicht passiert muss man glaube ich ständig an der Beziehung arbeiten und die Beziehung quasi immer wieder neu erfinden.

Sex und Intimität als Beziehungs-Indikator

Als wir zusammengezogen sind und dann quasi für immer ein Bett geteilt haben, waren wir beide etwas naiv. Uns war zu dem Zeitpunkt nicht wirklich klar was das bedeutet. Klar man hat Sex zusammen, hatten wir ja vorher auch schon. Nur jetzt waren wir ja quasi nie mehr alleine. Tabu-Thema eins für uns
war damals die Sache mit der Selbstbefriedigung. Ups, hatten wir so vorher nicht drüber gesprochen… Inzwischen sehe ich unsere Beziehung wie so ne Art Adventure Spiel wo man immer wieder was neues entdecken kann und dann ins nächste Level kommt. Sex ist nicht alles aber es ist eben doch ein Indikator wie gut oder schlecht ne Beziehung funktioniert.

Wir haben da in den letzten zwei Monaten – für unsere Verhätnisse – echt gigantische Fortschritte gemacht! Wir sind viel offener geworden und
sprechen mehr miteinander. Ich nehem mal ein Beispiel: Analsex. Da hatten wir ganz zu Beginn unserer Beziehung kurz drüber gesprochen. Freundin konnte
sich das überhaupt nicht vorstellen. Ich hab ihr erzählt das mir das schon gefällt, aber ich kein Problem damit habe wenn wir das nicht machen. Ist
für mich eine klare Sache, ich bin da nicht der Typ Mann der ständig wieder damit anfängt. Jetzt greift Freundin das Thema wieder auf und das begeistert mich gerade sehr! Im Prinzip ist es mir egal ob wir jemals Analsex haben werden, was mich begeistert ist das wir offen drüber reden können.

Klar gibt es sicherlich noch viele Tabu-Themen über die wir noch nicht gesprochen haben, oder wir uns noch nicht trauen drüber zu sprechen. Weil es aus meiner Sicht eben Themen gibt, wenn man die anspricht, baut man damit automatisch Druck auf. Drum gehe ich sowas dann eher sehr behutsam an. Ich hätte zum Beispiel gerne mal Sex wenn uns jemand dabei zukuckt, oder ein anderes Pärchen auch mitmacht. Und das ist für mich eine Ebene wo ich auf keinen Fall Druck aufbauen möchte – auch nicht unbewusst! Ich finde bei sowas sollte kein Partner „der Beziehung wegen“ mitmachen. Aber das macht es eben
schwer nen guten Einstieg in das Thema zu finden.

Was mich daran reizt? Ehrlich gesagt frage ich mich das auch schon seit ein paar Monaten, ich hab noch keine Antwort. Vielleicht einfach neue Inspiration? Oder doch die Bestätigung das mit dem eigenen Sex-Leben alles passt, die anderen machens ja im Prinzip genauso wie wir…

Auf einer Wellenlänge

Ich bin schon ziemlich begeistert wie man in so kurzer Zeit die eigene Beziehung wieder so gut in den Griff bekommen kann. Zur Erinnerung, Freundin hatte sich bei mir beschwert das wir zuwenig Sex haben! Und ich will nicht wissen wie lange es dauert bis ne Frau sowas sagt! Die letzten Wochen haben mir aber gezeigt das wir eben doch auf der gleichen Wellenlänge liegen. Man muss sich eben nur einen Ruck geben und sich dann trauen mal Vorschläge und Wünsche zu äussern. Aber eben auch Gefühle zeigen und offen drüber sprechen können! Für mich wirklich nicht leicht. Wir Männer denke ja schon gerne und viel an Sex, aber wirklich intensiv drüber sprechen, öööööööööhm… also gibt noch viel Potential bei Freundin und mir…

Was uns auf jedenfall gut tun würde ist ein bischen mehr Bekanntschaften zu anderen Paaren. Muss ja nicht gleich Sex sein, vielleicht reicht es ja schon wenn man gemeinsame Unternehmungen macht und sich nett unterhält.

Mann sein

Ohje, das kommt dabei raus wenn man bei einem komplexen Sachverhalt zu schnell nach vorne prescht. Mit meinen letzten beiden Einträgen hab ich mich glaub selbst ziemlich verwirrt / aufgewühlt und wie es scheint den einen oder anderen auch noch… ups… deshalb nochmal ein Versuch der Reduktion auf das Wesentliche. Also lasse ich zunächst mal „die Frauen“ und Beziehungen aussen vor.

Gefühle zeigen können
Also ich würde meine Gefühle ja schon gerne offener zeigen können. Nur wie macht man das? Wenn es mal ne Situation gibt in der man Gefühle zeigen könnte kneife ich dann doch und greife auf die altbewährte „verbergen und verdrängen Taktik“ zurück. Kann man Gefühle zeigen üben?

Sexualität und Angst
Manchmal glaub ich fast ich wäre, was meine Sexualität angeht, auf dem Stand eines 16-Jährigen stehengeblieben. Ich meine, ich hab mich seither eigentlich nur unwesentlich weiterentwickelt. Die Angst zu versagen oder nicht gut zu sein kenne ich immer noch. Mit 16 dachte ich das würde mit mehr Erfahrung irgendwann verschwinden. Tja, diese Selbstzweifel bleiben aber einfach da, nur jetzt kommt noch die Angst hinzu wie lange es wohl noch überhaupt klappt mit dem Sex… noch 10 Jahre, 20 Jahre?

Ich bin eigentlich wirklich glücklich in meiner Beziehung. Was ich deshalb absolut nicht verstehen kann ist meine Gier nach mehr, nach irgendwas Aussergewöhnlichem, nach Abenteuer… also nur damit ihr das richtig versteht, ich hatte in den 6 Jahren in denen ich Freundin kenn noch keinen One-Night-Stand und ich bestelle auch nicht ständig Escort-Damen auf mein Hotel-Zimmer. Aber trotzdem spüre ich diesen inneren Drang… komm mach doch mal… einfach so… Klar könnte man jetzt einfach sagen „Is halt der Trieb“! Is mir persönlich aber viel zu plump, ich will ja an mir arbeiten. Und letztendlich auch ne Strategie oder Perspektive wie ich damit umgehe.

Insgeheim hab ich glaube ich Angst davor so zu werden wie mein Vater oder mein Opa. Da gibts schon VERDAMMT VIELE Ähnlichkeiten was gewisse Verhaltensweisen angeht… und beide haben ihre Ehe grandios gegen die Wand gefahren. Nunja, Erkenntnis ist der erste Schritt zur Veränderung.

Ich meine ich will nicht der triebgesteuerte Deckhengst sein, der alle Frauen bespringt die nicht bei drei auf den Bäumen sind. Damit komme ich absolut nicht klar…

Narzissmus
Ich hab mal „Mann sein“ bei Google suchen lassen und ein paar interessante Seiten gefunden. Das meiste war für meinen Geschmack etwas zu spirituell
und Chakren und ohjeohje… ich bin da etwas pragmatischer. Eine Seite hatte aber doch ein paar interessante neue Aspekte die ich mir vielleicht mal genauer ansehen sollte. Der Autor stellt hier einen Zusammenhang zwischen klassischen Männernproblemen wie ich sie beschreibe und Narzissmus her. Zumindest im passenden Test hab ich schon mal ne hohe Punktzahl… Und jo, es könnte passen. Wenn ich das richtig verstanden habe entsteht Narzissmus durch die Sozialisierung in der Kindheit – Stichwort „symbiotische Mutterbindung“. Na das ist doch schon mal was, darüber kann man ja mal nachdenken…

Warum assoziiere ich Narzissmus eigentlich mit Exorzismus?

Sex in der Beziehung

Und wie fast jeden Sonntag bin ich schon wieder im Hotel. Die Autofahrt dorthin nutze ich immer um mir so Gedanken über meine Beziehung zu machen…

Die Beziehung mit meiner Freundin kommt jetzt dann bald ins verflixte siebte Jahr. Ich muss sagen, für mich ist es meine bisher längste Beziehung. Vorher war ich eher der Typ Abenteurer. Tja, ich hätte mir das früher auch nie vorstellen können, aber irgendwann kam bei uns beiden der Punkt wo wir zwar noch zusammen in einem Bett geschlafen haben, aber eben nicht mehr miteinander.

Naja, nicht mehr ist vielleicht übertrieben. Nur eben sehr selten. Zu selten für uns beide! Meine Freundin war in dem Fall die erste die meinte „Schatz wir haben viel zu wenig Sex!“ und was soll ich sagen, ich kann ihr nur zustimmen… Um mal „selten“ in Worte zu fassen, wir hatten schon einige Pausen von mehreren Wochen wo nix mehr lief.

Klar könnte man nun sagen, wenn ihr es beide wollt dann ändert es doch einfach! Nur irgendwie klappt das nicht ganz soo einfach. Wir sprechen da schon drüber. Was uns beiden auffällt ist, das wir irgendwie nur selten eine passende Gelegenheit finden wo wir beide Lust haben. Zum einen bin ich eben beruflich viel unterwegs. Wenn ich dann mal da bin unternehmen wir viel zusammen und dann sind wir manchmal abends so fertig das auch wieder nix mehr läuft.

Da spielt Günther der innere Schweinehund schon auch ne gewaltige Rolle! Is glaub wie beim Sport, da muss man sich auch erst immer wieder etwas aufraffen und dann macht es doch unheimlichen Spass!

Wir haben dieses Wochenende echt für ein paar kleine Freiräume gesorgt und ich hab mit Kerzen, Zeit und Ruhe auch für romantische Stimmung gesorgt! Am Samstag haben wir uns besonders viel Zeit genommen und ich hab sie mal wieder rasiert – gefällt ihr besonders. Hat Spass gemacht, für Sex war dann doch nicht ganz die Stimmung da, aber wir wollen es dann auch nicht erzwingen. Sie hat mich dann mit der Hand verwöhnt, hatten wir schon lange nicht mehr.

Das Thema Selbstbefriedigung wollen wir auch wieder etwas offener angehen. Zumindest ich mach das ja schon regelmäßig. Nur meist eben nicht offen vor ihr sondern eher heimlich. Ich glaube es wäre für uns aber besser wenn sie zumindest manchmal dabei ist. Hintergrund ist einfach das man Intimität und Lust gemeinsam erlebt.

Bisher war ich auch immer der Meinung, Sex ergibt sich in einer Beziehung eben einfach so. Da haben beide eben gleichzeit Lust und dann passiert es. Inzwischen glaub ich, das man ab einem gewissen Punkt in der Beziehung mit etwas Planung und Absprache vorher dem eigenen Glück nachhelfen sollte. Vor ein paar Jahren hätte ich noch gesagt, sich zum Sex verabreden, so nach dem Motto „morgen Abend lassen wir es mal wieder richtig krachen“ – erzeugt ziemlich viel Druck. Aber je nach Lebenssituation kommt man sonst einfach nur sehr selten wirklich gut zusammen.

Wir haben uns auch vorgenommen wieder etwas experimentierfreudiger zu werden. Und siehe da, es gibt doch noch einige Phantasien die wir gerne mal zusammen ausleben wollen. Demnächst drehen wir mal unser erstes Video… wird aber danach gleich wieder gelöscht! haben wir schon abgesprochen…

Ansonsten sind wir ja eher die klassischen Sex-Normalos. Klar wollen wir es vielleicht gerne mal etwas härter, aber ansonsten doch eher gewöhnlich. Swinger-Clubs? Nö, glaube das wäre nicht unsere Welt… vielleicht mal mit einem anderen Paar bei uns zuhause, aber ohne Partnertausch. Im Moment müssen wir als Paar erstmal wieder mehr zueinander finden.

Gut das diese Woche Donnerstag ein Feiertag ist. Da sind wir ab Mittwochabend wieder für vier Tage zusammen! Yea… ich muss die Tage dringend in einen
Sex-Shop Spielzeug für uns kaufen!