Von Umfeldrotationen und meinem ersten 12,6km-Lauf (natürlich mit Bild)

Von Umfeldrotationen und meinem ersten 12,6km-Lauf (natürlich mit Bild)

Heute war nun also der große Tag mit dem Lauf-Wettbewerb, vor dem
ich dann doch schon etwas Bammel oder zumindest Respekt hatte.
Wirklich nervös war ich dann heute früh nicht wirklich. Lag einer
interessanten Konstellation, seit Freitag sind irgendwie einige
Leute in meinem Umfeld viel mehr am rotieren als ich selbst. Hat
dann dazu geführt das ich selbst komischerweise viel ruhiger
geworden bin und mich nicht von deren Nervosität anstecken hab
lassen. Ein paar Beispiele wer da noch so alles gerade auf
Rotation war an diesem Wochenende.

Freundin war schon ganz aufgeregt, weil bei diesem Lauf-Event
auch ein lokaler Radiosender da war. Die Moderatoren dieses
Senders hatten seit Wochen für diesen Lauf geworben und mehrmals
erwähnt: „Und wir werden da auch da sein…“. Nur diesen Satz
hatten wir wohl falsch verstanden, die Moderatoren meinten mit
dem „wir“ sehr wahrscheinlich den Radiosender an sich. Freundin
und ich hatten das „wir“ aber so verstanden, das eben genau jene
Moderatoren „wieder“ dabei sind. Letztes Jahr waren die nämlich
tatsächlich selbst da. Dieses Jahr aber eben nicht, da war
Freundin dann doch etwas enttäuscht und war hinterher quais ganz
umsonst total aufgeregt.

Die Eltern von Freundin waren ebenfalls sehr auf Rotation. Der
Lauf fand ja in Freundins Heimatort statt. So war nicht nur ich
für diesen Lauf angemeldet, sondern auch ein Bekannter von
Freundins-Eltern. D.h. seit Samstag haben die beiden nun das
komplette Haus durchgeputzt. Da wurde nochmal der Rasen gemäht,
der Pool geputzt, Grill angeworfen… das volle Programm eben. Was
mich nur gewundert hatte, das Treffen nach dem Lauf blieb immer
sehr unverbindlich. Sprich es war überhaupt nicht sicher das der
Bekannte mit Partnerin nach dem Lauf tatsächlich zum Whirlpool-Test
kommt. Das war nur so eine Möglichkeit, könnte sein… aber es
wurde eben vorab nix definitiv abgestimmt… auch da war die
Rotation eigentlich unnötig. Wir haben den Bekannten beim Lauf
getroffen (der hatte ne super Zeit von 1:05), aber nach dem Lauf
stand ihm und seiner Partnerin samt Familie wahrscheinlich nicht
mehr der Sinn nach einem Whirlpool-Test.

Ich selbst hab mich bei all der Rotation ziemlich zurückgehalten
und sehr (egoistisch?) auf mich konzentriet. Um 9:30 Uhr haben
wir dann ganz gemütlich per Spaziergang die Startunterlagen
abgeholt. Also die Startnummer, den Chip für die Zeitmessung und
ein T-Shirt mit Aufdruck vom Lauf. Wieder zurück gab es um 11 Uhr
unsere private Pasta-Party, eine ordentliche Portion Nudeln mit
wenig Pesto und Erbsen-Karotten-Gemüse. Ausserdem habe ich gekuckt,
dass ich schon am Vormittag ca. 2 Liter Wasser getrunken habe.
Etwas „Doping“ gab es auch, ich hab eine Magnesium-Tablette und
mein Heuschnupfen-Mittel (Lorano) genommen. Um 13 Uhr sind wir
dann schon wieder zurück zur Veranstaltung gegangen.

Die Veranstaltung unterschied sich schon etwas vom Firmenlauf am
Dienstag. Die Veranstaltung heute wurde von Sportvereinen organisiert,
folglich ging es den meisten Teilnehmer eben genau um Sport. Die
Stimmung war schon gut, aber schon etwas straffer und sportlicher.
Aber es gab auch dabei nette Kontraste, gerade die Nordic-Walker
fand ich da besonders „cool“. Deren Lauf über die 12,6 km startete
schon um 11 Uhr, die Siegerehrung für den Lauf war schon längst
vorbei, da kamen aber immer noch ab und an Walker im Ziel an.
Zwei Walkerinnen fand ich dabei am besten, die liefen da kurz vor
14 Uhr total entspannt dem Ziel entgegen und ein paar hundert Meter
vor dem Ziel gibts dann nochmal ein Schwätzchen mit den Leuten aus
dem Ort. Die hatten sowas von die Ruhe weg, fand ich einfach genial!
Ich möchte die Sache eben auch nicht sooo derart verbissen sehen,
sonst erinnert mich sowas eben zu sehr an Schulsport, also immer
locker blieben…

Um 15 Uhr war dann mein Start an der Reihe, so ein paar Minuten
vorher sucht man sich da einen guten Platz im Startbereich und
gibt sich Mühe ruhig zu bleiben *grins*. Als ich mir dann so die
anderen Teilnehmer ankucke, dachte ich so bei mir: „ohoh, ob das
wohl so der richtige Lauf für mich ist???“. Doch die Mehrzahl der
Teilnehmer machte schon einen sehr sehr durchtrainierten Eindruck.
Wenn sich da so in der engen Sportkleidung die einzelnen Muskeln
abzeichnen, jooooo ehm…

Der Lauf war dann aber einfach nur super genial! Doch das hat sich
gelohnt, bin mega zufrieden!!! Ich hab die Strecke in einer Zeit von
01:14:48 geschafft. Freundins-Eltern wollten danach gleich wissen,
welchen Platz ich habe. Das ist leider nicht ganz so einfach.
Insgesamt kamen bei dem Lauf wohl 350 Läufer ins Ziel, demnäch
wäre ich auf Rang 261. In meiner Altersklasse (M40) wäre ich aber
schon Platz 30… Nur so wirklich wichtig ist das für mich nicht.
Mir war es wichtig da ins Ziel zukommen und zwar so, dass es sich
für mich megagut anfühlt. Genau das hab ich dann auch geschafft! YEA!

Ah, noch ein paar Details zum Lauf selbst. Ich hatte mir vorgenommen
nicht zu schnell zu laufen. Hat bedingt gut geklappt *grins*. Ich
wollte mit 6:30 Minuten pro Kilometer starten. Da war ich dann doch
etwas schneller. Dafür war meine Herzfrequenz fast durchgängig viel
höher als bei meinen bisherigen Läufen. Geplant hatte ich, das ich
den ersten Teil mit 155 bis 166 laufen könnte. Dann die Höhenmeter
noch mit 6:30 laufe und danach langsam schneller werde. Nun hatte
ich „fast“ den gesamten Lauf die gleiche Geschwindigkeit. Und meine
Herzfrequenz lag sehr oft bei 170. Da hatte ich etwas Bedenken, das
ist „eigentlich“ zuviel für mich. Die Höhenmeter hab ich letztlich
überhaupt nicht gemerkt *lol*.

Was mir Motivation gegeben hat, kurz nach den Höhenmetern frägt mich
ein gut trainierter Mittzwanziger ob das nun endlich alle Steigungen
waren. Hey, ich konnte da verständlich und mit einem ganzen Satz
die Frage beantworten. Konnte ihm sogar noch sagen, dass es in
einem Kilometer wieder sehr steil bergab geht. Da dachte ich mir,
wenn ich jetzt noch so sprechen kann, dann laufe ich auch genau
im richtigen Tempo…

Neu für mich war die Sache mit der Verpflegung. Bei meinen sonstigen
Läufen trinke ich (bisher) nichts. Deshalb hatte ich geplant bei diesem
Lauf ebenfalls auf die angebotenen Getränke zu verzichten. Hab
mich dann aber doch umentschlossen. Allerdings ist das leichter
gesagt als getan, auf Videos sieht das ja immer so leicht aus, wie
Marathonläufer locker Becher mit Wasser aufnehmen und dann trinken.
Yo, musste feststellen laufen und gleichzeitig trinken ist eine
Kunst für sich. Hätte mich beim ersten Mal beinahe verschluckt,
und dann war der Abstand zu den Mülltonnen so kurz, so schnell konnte
ich da fast nichts trinken.

So, ich hatte Euch ja Bilder versprochen. Fangen wir mal mit dem
„langweiligen“ an. Die „Daten“ von meiner Uhr. Die Höhenangaben
passen aber nicht, der Lauf hatte „nur“ 114 Höhenmeter. Keine
Ahnung warum meine Uhr da was anderes meint. Und im Ziel hatte
ich vor Aufregung glatt vergessen auf „Stop“ zu drücken *grins*.

Dann noch ein Bild von mir, vor dem Lauf:

Und eines kurz vor dem Ziel:

Für die Leute die bis jetzt bei dem Eintrag durchgehalten habe,
gibts noch ein kleines intimes Detail *grins*. Schmerzen hatte ich
bei diesem Lauf überhaupt keine. Kein Seitenstechen, keine Schmerzen
in den Beinen. Aber nachdem ich unter der Dusche war, hab ich leider
doch eine kleine Schmerz-Nachwirkung von dem Lauf gespürt. Autsch,
meine Brustwarzen!!! Boah, das zieht echt wie, wenn da jemand mit
einer Nadel reingestochen hätte… bin halt ein Weichei….

Betrunken