Meine Kunden, der Feuerkorb und das Laufen

Meine Kunden, der Feuerkorb und das Laufen

Manche Verhaltensweise meiner Kunden erinnert mich an rabis-Erzählungen von seinen
Nachhilfe-Schülern. Nach besonders harten Wochen mache ich mir hinterher oft Gedanken,
was den nun im Detail so stressig an meinem Job war. An welchem Punkt gehen die Nerven
drauf und was kann man dagegen tun? Tja, schlechte Nachrichten, die menschliche
Psychologie ist offenbar einfach gegen mich. Für mich sind es immer wieder klare
Anzeichen von Überforderung und Informationsüberflutung. Zwei Beispiele aus der letzten
Woche.

Ende Juli habe ich bei einem Kunden zwei neue Test-Systeme installiert. Musste schnell
gehen, mehr wurde zunächst aber nicht verlangt. Nun kommt Bewegung in diese Sache, der
betreffende Mitarbeiter, der nun die weitere Installation betreuen soll ist aus wohl
aus dem Urlaub zurück. An dem Sturm von Mails der mich innerhalb einer Stunde zu diesem
Thema erreichte merkte ich schon, ah das wird eine größere Aktion. Ich nehme mir also
30 Minuten Zeit und erstelle für diese Systeme eine extra Doku-Seite in entsprechenden
Kunden-Wiki. Die Kenndaten der Systeme, Benutzernamen, Passwörter und Pfade, sowie
zusätzliche Details und Hinweise. Den Link incl. kurzem Text schicke ich dann per
Mail an die betreffenden Mitarbeiter des Kunden. Man bedankt sich, Mail ist also angekommen
und der Link zur Wiki-Seite scheint zu klappen – prima. Zwei Stunden später erhalte ich
die nächste Mail, man würde noch die Zugangsdaten benötigen. Ehm, ja, die stehen fein
säuberlich in einer Tabelle auf der eben beschriebenen Wiki-Seite. Aber genau das passiert
ständig. Die Leute sind, wenn überhaupt, nur halb bei der Sache.

Nächstes Beispiel, der „Incident“ von Anfang Juli. Wenn bei einem System etwas nicht mehr
so funktioniert wie es soll, werde ich beauftragt anhand einer Analyse die genaue Ursache
festzustellen und wenn möglich diese zu beheben. In diesem Fall trat das Problem schon
seit Mitte Juni auf, der Kunde hat es nur erst nach 14 Tagen bemerkt *grins*. Danach
dauerte es nochmals 14 Tage bis wir in einer Telefonkonferenz mit den IT-Administratoren
auf der anderen Seite des Systems die Ursache ermitteln konnten. Autsch, zur Lösung muss
eine Firewall geändert werden. Das ist eine sicherheitskritische Änderung die natürlich
von dutzenden von Stellen genehmigt werden muss. Jetzt haben wir schon fast Ende August
und das Problem ist immer noch nicht gelöst. Solch eine Störung sollte eigentlich innerhalb
von ein paar Stunden behoben sein. In dem Fall vielleicht eine Woche… aber soooo lange?
Das ist schon hart. Was nervt mich nun konkret daran? Seither erhalte ich ständig Anfragen
ob das Problem inzwischen schon behoben ist. Vereinbart war eigentlich, dass sich der Kunde
bei mir meldet wenn die Firewall geändert wurde. Dann nehme ich eine kleine Konfigurations-
änderung vor, starte die Software neu und wenn wir Glück haben ist das Problem dann weg.
Aber nun muss ich ständig Nichttechnikern die genauen Hintergründe dieses Problems erklären.
Kein Problem, eigentlich, wenn es mein einziger Arbeitspunkt wäre.


Der Feuerkorb

Ich bin nun stolzer Besitzer eines Feuerkorbs. Letzten Samstag haben wir Gartenarbeit gemacht,
dabei kam mir die Idee – die größeren Äste eines Baums könnten wir doch auch im Garten verbrennen.
Gesagt getan, im Baumarkt gibt es da ja inzwischen eine große Auswahl an Feuerkörben und
Feuerschalen. Im Bewustsein meiner pyromanischen Neigungen hab ich mich für die kleinste
Ausführung eines Feuerkorbs entschlossen, 35cm Durchmesser, da kann man zur Not immer noch
einen halben Baum reinstecken *grins*. War eine tolle Atmosphäre zum Grillen dazu… Nur mit
der Holzmenge im Feuerkorb habe ich es dann wohl wirklich übertrieben *hihihi*. Kerstin machte
vorab schon ein paar Scherze, aber wenig später standen dann tatsächlich um 23:30 Uhr zwei
besorgte Nachbarn bei uns im Garten. Ups, die wohnen fünf Häuser weiter und hatten unser
Feuer gehört. Jo, manchmal neige ich zu Übertreibungen…

Das Laufen

Klappt echt gut, bin da sehr zufrieden:
– 11.08. 14 km in 1:27 Stunden mit einer durchschnittlichen Herzfrequenz von 148 (955 Kalorien verbraucht)
– 14.08. 18,6 km in 1:52 Stunden mit durchschnittl. HF von 148 (1.240 Kilokalorien verbraucht)
– 17.08. 20,6 km in 2:08 Stunden mit durchschnittl. HF von 151 (1.503 Kilokalorien verbraucht)

Macht echt Spass, klar könnte ich mit einem echten Trainingsplan vielleicht noch mehr mit
gleichem Aufwand erreichen. Mir geht es aber darum die Harmonie zwischen Körper und Geist
zu finden. Klar ist es anstrengend und unmittelbar nach dem Lauf habe ich Schwierigkeiten
was das Treppenlaufen angeht. Aber Seitenstechen oder hinterher Muskelkater habe ich nicht.
Schon witzig, von den zwei Stunden Gartenarbeit letzte Woche hatte ich nämlich den vollen
Muskelkater und waren sogesehen dann anstrengender als 21 Kilometer laufen *grins*.

Gut ein paar kleine „Läuferprobleme“ habe ich dann doch… meine Brustwarzen schmerzen wie
die Hölle. Scheint ein typisches Männerproblem zu sein, da muss ich mir echt was zum abkleben
besorgen. Letzte Woche hatte ich dann mitten im Schlaf einen heftigen Wadenkrampf. Ich
nehme zwar Magnesium-Tabletten und das Wasser das ich trinke enthält ebenfalls sehr viel
Calcium und Magnesium. Das reicht aber offenbar immer noch nicht aus…

Grünes Smilie