Seltsam aufgewühlt / 33 Dinge, die nur Erwachsene im Haus haben / Das Lieblingsfrühstück

Seltsam aufgewühlt / 33 Dinge, die nur Erwachsene im Haus haben / Das Lieblingsfrühstück

hmm, ich bin irgendwie seltsam aufgewühlt und hab Schwierigkeiten ordentliche
kreative Gedanken zu verfolgen. Liegt wohl an mehreren Dingen, zum einen geht
mir natürlich die Leukämie-Erkrankung von Kerstins-Papa nicht aus dem Kopf.
Persönlich ist es wohl noch das „Loch nach dem Marathon“, was mich etwas
runterzieht. Dann noch der Regen und die frühe Dunkelheit – hey, kann ich
nochmal drei Wochen Sommer dazubuchen?

Samstag haben wir Kerstins Papa im Krankenhaus besucht. Auf dem Weg dorthin
konnte ich meine Neugierde nicht bändigen und wir waren in der neu eröffneten
Autobahnraststätte essen. Diese Idee hatten an diesem Tag nicht nur wir, für
eine Autobahnraststätte sehr ungewöhnlich, war diese offenbar Ziel vieler
Radtouren an diesem Wochenende. Danach der Besuch im Krankenhaus, der Papa
war an diesem Tag sehr gut drauf. Es schwankt sehr stark, und „sehr gut drauf“
ist relativ zu verstehen. Zuerst hatte er zuviele Leukozyten, jetzt hat er
keine mehr (Aplasie). Der Hb-Wert war ebenfalls ziemlich tief, deshalb
bekam er diese Woche schon Blutkonserven (vermute mal Erythrozyt-Konzentrat).

Die Schwierigkeit für uns liegt gerade eher auf der zwischenmenschlichen Ebene.
Es gibt da in der Verwandtschaft ein paar Leute die gerade mächtig in Rotation
sind. Da wird ziemlich wild spekuliert wie es jetzt wohl weitergeht. Und
unterhalten wir uns dann beim Besuch nur noch über die Krankheit? Bei unseren
Besuch haben wir das sehr gut hinbekommen, war ein runder Mix aus allen Themen.
Hat zumindest für Kerstin und mich gut gepasst.

Nach dem Krankenhaus entschlossen wir uns zu einem Kontrastprogramm. Essen beim
Stamminder und danach Kino „Fack ju Göhte 2“. Yo, eigentlich nicht sooo meine Sorte
Film, aber hat gepasst und war sehr witzig. Für meinen Geschmack zuviele Klischees
und zuwenig Tiefgang. Aber passte perfekt in den „Abend“.

Sonntag hab ich dann eigentlich nur meine Hemden gebügelt und bin ins Hotel gefahren.

Mir fehlt das Laufen gerade sehr, einfach ein prima Ausgleich. Aber ich hab mir nach
dem Marathon 14 Tage Laufabstinenz verordnet. Gut das Wetter ist zumindest heute alles
andere als einladend.

—–

Die Mitautorin Fundsachen findet ja immer wieder spannende Themen und Fragebögen…
„33 Dinge, die nur Erwachsene im Haus haben“, na sowas greife ich doch gerne mal auf.
Als Student hätte ich mich über diesen Titel schon mal nicht gefreut. Sind Studenten
keine Erwachsenen? Naja, egal…

(+) Bohrmaschine – ich komme aus einer Handwerker-Familie, da bekommt jeder mit 14 Jahren
seine erste Bohrmaschine.
(-) Eiswürfelformen – haben wir nie verwendet, hab ich vor einiger Zeit weggeworfen
(+) 9-Volt-Blockbatterien – letzte Woche frisch gekauft, mein Multimeter braucht solche Dinger.
Das hatte ich als Student ebenfalls.
(+) Knoblauchpresse – war Kerstins Idee und wir verwenden sehr viel Knoblauch…
(+) Schuhspanner – für ein Paar von Kerstins Outdoor-Schuhe, die passen ihr nämlich nicht
(+) Pümpel – muss ich extrem selten/nie verwenden, für Notfälle hätten wir aber einen
(+) Luftpumpe und Fahrrad-Flick-Zeug – Flick-Zeug nein, Luftpumpen schon, da hab ich im Juni
ein super Teil gekauft
(+) Pflaster – wir haben mehrere Verbandskästen und zusätzlich ein Sortiment an Pflastern
(+) Bügelbrett – klar für meine Hemden
(+) Bügeleisen – dito
(+) Destilliertes Wasser für das Bügeleisen – also destilliertes Wasser direkt habe ich nicht,
aber eine Umkehrosmose-Anlage um selber „mineralienarmes“ Wasser herstellen zu können. Meistens
bin ich dann aber zu faul und verwende für das Bügeleisen doch normales Leitungswasser.
(+) Briefumschläge und Briefmarken – hatte ich als Student bereits, jetzt hab ich ne Firma und da
gibts immer noch Ausnahmen wo tatsächlich mal was noch per Brief verschickt werden muss
(+) Messerblock – der war meine Idee. Kochen ist doch ein Modetrend, wo habt ihr sonst Eure grossen
Messer aufbewahrt?
(+) Gefrierbeutel – werden bei uns aber nicht zum einfrieren verwendet. Wir haben Zip-Beutel für unsere
Outdoor-Aktivitäten
(-) Rohrreiniger – hab ich nicht mehr, der war leer und wird nur extrem selten benötigt. Dafür hab ich
einen Zweijahresvorrat Chlorreiniger…
(-) Kernseife – nope, dafür Naturseife aus Schafsmilch
(+) Spülmaschinensalz – jup, das will die Maschine manchmal nachgefüllt haben
(+) Pflanzen (also mehr als diese eine Pflanze, die man zur WG-Zimmer-Einweihung bekommen und nie gegossen hat) –
werden auch bei uns immer weniger, aber ich hab noch immer den Traum von einer vollautomatischen Bewässerungsanlage
für die Pflanzen
(-) Verschluss-Clips für Tüten – nope, dafür Zip-Beutel
(-) Nagelbürste – für was soll die gut sein?
(+) Trichter – müssten irgendwo versteckt im Keller liegen, hab ich als Student oft verwendet um das Frostschutzmittel
am Auto aufzufüllen. Inzwischen machen wir das mit der Giesskanne.
(-) Fliegenklatsche – nix
(-) Fensterabzieher – noch nicht! Wir planen aber den Kauf eines ultrapraktischen elektronischen Fensterabziehers
(+) Weinverschluss – haben wir auch irgendwo rumliegen, wird aber nicht benutzt
(-) Waffeleisen – wollte Kerstin mal, haben wir aber nie gekauft
(+) Umzugskartons – und Klappboxen, wir haben aktuell immer noch 30% unseres Hausstandes in Boxen verstaut, wir haben
einfach zuviel Zeug…
(-) Schnellkochtopf – haben wir bisher noch nicht…
(-) Backofenreiniger – hatten wir mal, der war dann auch leer
(-) Wäschetrockner – da ist ebenfalls der Kauf eines super modernen Typs geplant
(+) Spülmaschine – hatten wir schon lange, da haben wir bei der neuen Küche nur auf ein modernes Neugerät gewechselt
(+) Wäscheklammern – klaro, ohne Trockner hängen wir die Wäsche natürlich auf
(+) Muskatnuss. Fucking Muskatnuss. – braucht Kerstin ab und an
(+) Fusselrolle – haben wir, damit ich meine schwarzen Hosen von weissen Hundehaaren befreien kann

22x ja zu 11x nein, wobei ich viele Gegenstände schon als Student hatte.

—–

Der Mitautor TortugaDorada fragt in seinem aktuellen Eintrag: „Was esst Ihr am liebsten zum Frühstück?“…

Gut bei mir hängt es wohl vom jeweiligen Hotel ab, mal ein etwas älteres Bild von einem typischen Frühstück
bei mir:

Heute gabs z.B. Müsli mit Joghurt und dafür zwei Spiegeleier und Kaffee *!natürlich!*. Zu einem Glas Sekt
würde ich am Wochenende nicht nein sagen. Nur Wurst wäre so überhaupt nicht meine Welt….

Grünes Smilie

Bilder und Video vom Marathon + Beschissen werden Teil 2 (die Heizungsanlage)

Bilder und Video vom Marathon + Beschissen werden Teil 2 (die Heizungsanlage)

*ups*, eigentlich wollte ich diesen Eintrag gestern noch fertig schreiben. Die Bilder und das Video hatte ich am Abend schon zusammengestellt und den Text wollte ich dann vom Bett aus noch abschließen. Dann war aber wohl doch der Wein zur Pizza zu lecker und ich bin *wiedermal* weggepennt – *sorry*.

Egal, gestern hatten wir nun endlich unsere Bilder und das Video vom Marathon zusammen. Die kann ich Euch natürlich nicht vorenthalten…

Das erste Bild wurde kurz nach dem Start aufgenommen, an den Nordic Walkern im Hintergrund erkennt man, dass ich sehr weit hinten im Teilnehmerfeld gestartet bin. War eine super Entscheidung, so hatte ich genug Kraft um noch ganz locker ins Ziel laufen zu können:

Auf dem Bild erkennt man auch, dass ich für den nächsten Lauf noch etwas an meiner Lauftechnik arbeiten sollte. Ich verdrehe den rechten Fuss irgendwie ganz blöde nach aussen. Nicht gut für die Knie würde ich mal annehmen. Aber nach dem Lauf ist ja bekanntlich vor dem Lauf *grins*.

Das war dann etwa auf halber Strecke:

Kurz vor dem Ziel, da war mein Puls auf 180:

YES:

Und weil es so schön war gibts noch ein Video dazu:

Was man auf den Bilder und gerade dem Video sehr gut erkennen kann. Bei diesen Veranstaltungen laufen eben nicht nur die vollen Laufprofis sondern auch ganz normale Leute. Genau das finde ich bei diesen Veranstaltungen so toll.

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Gestern gab es dann noch eine Herausforderung der etwas anderen Art. Unsere Solaranlage für die Heizung war seit ein paar Monaten defekt. Einer der Temperatursensoren funktionierte einfach nicht mehr. Nicht weiter schlimm, warmes Wasser hatten wir dadurch zwar immer noch. Allerdings verbraucht die Anlage so eben Gas und die Energie der Sonne wird nicht genutzt. Bei diesem Problem habe ich lange überlegt was ich mache, Firma beauftragen oder selbst machen. Es war sehr schnell klar, der defekte Sensor sitzt direkt am Solarkollektor auf dem Dach. Arbeiten auf dem Dach sind nun nichts, worum ich mich besonders reissen würde. Zudem fehlt mir dazu eigentlich die Erfahrung und die notwendige Ausrüstung. Passiert hier in der Region leider immer wieder, dass Leute vom Dach stürzen, weil sie mal schnell dies oder jenes rausbessern wollten. *hmm*, wird aber noch schwerer, wir bekommen den Strom ebenfalls übers Dach. Wie es der Zufall so will, befindet sich diese Zuleitung natürlich genau über der Stelle mit dem Sensor. Normalerweise müsste man in diesem Fall nun also den Energieversorger anrufen, die kommen dann und bringen an diesen Leitungen einen Berührungsschutz an. Klingt nun alles nach Firma beauftragen, rational wäre das vermutlich sogar die kostengünstigere Variante.

Da ich aber insbesondere mit Heizungsfirmen schlechte Erfahrungen gemacht habe, wollte ich mich da nicht länger verarschen lassen und mein Entschluss viel auf „selber machen“. Ursprünglich wollte ich Dachtritte montieren, das sind Stufen aus Metall, damit kann man dann halbwegs normal auf dem Dach nach oben gehen. Die sind aber empfindlich teuer und die Montage ist ebenfalls nicht ganz sooo einfach.
Sicherungsset wollte ich mir ebenfalls zulegen… yoa, wollte, am Freitag war nun aber das Wetter so passend und ich hatte Zeit. So hab ich mich dann also dazu überwunden ohne Sicherung und Dachtritte den Sensor zu reparieren. Mir ist schon klar, ein Stromumfall auf dem Dach ist in meiner Gegend der Worst-Case. Bis da Rettungskräfte mit passender Ausrüstung da wäre, wäre es vermutlich zu spät. Aber vielleicht ist ja meine Risikoeinschätzung zu pessimistisch.

Meine größte Schwierigkeit, in der Theorie kenne ich mich mit derartigen Dingen sehr gut aus. Während meines Studiums hatte ich ein Semester lang ne Vorlesung nur über Temperaturmessung. Wo es schlechter aussieht ist die Praxis, ich bin der klassische Schreibtischtäter. Also Erfahrung und dann auch die Kraft und die Nerven.

Die Aktion auf dem Dach sah dann so aus, wenn man die Dachziegel zurückschiebt entsteht ebenfalls eine halbwegs brauchbare Trittfläche. Über mir erkennt man gut die böse Stromleitung:

Jo, und das war die Ursache für die ganze Aktion. Der Temperatursensor (PT1000) hat einen Marderschaden, die Viecher haben das Kabel zerbissen und das Wetter gab der Leitung dann vermutlich den Rest:

Nächster Schock, als ich unter den Dachziegeln nach der Anschlussdose für diese Sensorleitung gesucht habe. So hat die „Fachfirma“ den Anschluss realisiert, wohl gemerkt habe ich für diese Anlage einen stolzen fünfstelligen Betrag hingelegt. Und dann solche Anschlüsse,
da hat jemand einfach die Litzen mit Wago-Klemmen zusammengeschlossen. Keine Adernendhülsen nix, einfach reingefriemelt und schnell Montageband rumgewickelt. Sooo bekomme ich das selber auch noch hin, da brauche ich keine Fachfirma und bei sowas fühle ich mich dann eben verarscht:

Ich hab den Sensor mit Leitung dann abmontiert und die Leitung in Ruhe auf dem Küchentisch ausgebessert. So nen Sensor gibts für ein paar Euro zu kaufen, aber ich wollte die Aktion eben an einem Tag abschließen und deshalb -> Flicken. Dafür hab ich der Leitung nun einen zusätzlichen Verbissschutz gegönnt:

Mal sehen ob meine Lösung den Winter übersteht… Die Aktion auf dem Dach möchte ich jedenfalls nicht zu oft wiederholen müssen. Diese Dachziegel sind ein sehr unangenehmes Material…

Betrunken

Mein erster Marathon und die Sex-Brüller im Hotel

Mein erster Marathon und die Sex-Brüller im Hotel

Achja, wie schon erwähnt liegen Glück und Unglück gerade „gefühlt“ extrem eng beieinander. Fällt
mir gerade sehr schwer da einen roten Faden zu finden – sollte mehr Tagebuch schreiben. Mir
persönlich geht es gerade mehr als gut, ich würde fast sagen –> spitze! Mehr kann man eigentlich
schon fast nicht mehr wollen. Das ist eines meiner Probleme mit dem Tagebuchschreiben. In gewisser
Weise ist ein Tagebuch eine doch eher egozentrische Beschreibung des eigenen Alltags. Und von
diesem Alltag auch nur ein Ausschnitt. Da ist es dann eben schwer alle Eindrücke und Erlebnisse
in einem Eintrag unterzubekommen. Da wäre die Leukämie von Kerstins Papa, da könnte ich wohl
einige Einträge drüber schreiben. Oder, dass die Messehallen der Marathonmesse wohl schon in ein
paar Tage für die Erstaufnahme von Flüchtlingen genutzt werden. Betrifft mich so direkt eigentlich
ja beides nicht wirklich, beschäftigt mich aber trotzdem sehr.

Aber nun zunächst zu den „Luxusproblemchen“ und Herausforderungen von mir persönlich. Vergangenen
Sonntag war es nun also soweit. Mein erster Marathon! YEA!!! Und ich habe es geschafft, meine Zeit
05:08:06 Stunden.

Als Anfänger hat wohl jeder Läufer vor seinem ersten Marathon ähnliche Sorgen. In der Vorbereitung
bin ich nur ein paar Mal über die 30 Kilometergrenze hinausgegangen. Das dann noch dazu sehr viel
langsamer. Und diese Läufe waren eher ein leichtest Desaster, da ging teilweise schon bei Kilometer
26 nichts mehr. Oder bei dem 30 Kilometer-Wettkampf Anfang August lag die Belastung „etwas“ über
meiner Kotzgrenze. Und für nen vollen Marathon fehlen dann ja immer noch 12 Kilometer. 12 Kilometer
sind verdammt lang, wenn mal die Luft raus ist. Sorge Nummer eins, war also ob ich es überhaupt
bis ins Ziel schaffen werde. Danach kommt dann gleich die Sorge es rechtzeitig ins Ziel zu schaffen.
Irgendwann will der Veranstalter ja mal mit dem Abbau beginnen und die Straßen in einer Großstadt
können natürlich nicht unendlich lange gesperrt werden. Als psychologische Vorbereitung bin ich am
Vortag dann extra die letzten 15 Kilometer der Strecke als Spaziergang abgegangen. Marathonläufer
sprechen ja gerne vom „Mann mit dem Hammer“ der da so ab Kilometer 30 lauert. In meiner Vorstellung
wurde bei der Strecke schon eher eine Dampfwalze daraus.

Egal, ich wollte hart bleiben und einfach starten. Am Tag davor gabs nochmal so richtig Kohlenhydrate
satt. Abends dann er erste Schrecke, ich hatte schon vor dem Lauf Rückenschmerzen. Das Coole war,
im Starterbeutel war ein Wärmekissen enthalten. Das hab ich dann also schon vorab getestet – hat
super funktioniert. Pünktlich am nächsten Tag hatte ich keine Schmerzen mehr. Kurz vor dem Lauf wollte
sich dann noch kurz meine Schulter und die Knie melden. Das ist dann wohl die Aufregung *grins*, als
ich dann im Startblock stand war alles weg, ich hab überhaupt nichts mehr gespürt. Der Start hat super
geklappt, ich bin gleich in den passenden Laufrhythmus gekommen. Nur die Herzfrequenz gab mir etwas
zu denken, 150 war für das Tempo etwas sehr hoch. Das sind dann wohl die Wettkampfhormone und das
körpereigene Doping *grins*.

Der Lauf ist einfach super organisiert, alle 5 Kilometer gabs nen Versorgungsstand. Wobei ich erst ab
Kilometer 15 davon gebrauch gemacht habe. Den Fehler mit Iso vom letzten Wettkampf habe ich nicht wieder
gemacht – hab kein Iso mehr genommen. Dafür Bananenstückchen, Fruchtriegel und Wasser. Bei Kilometer 20
wurde dann aufgeteilt. Die meisten Teilnehmer (4.825) an diesem Wettkampf laufen nämlich nur den Halbmarathon.
Beim Marathon ist das Feld mit „nur“ 772 Läufer deutlich übersichtlicher. Für mich zunächst komisch – nach
der Trennung war ich praktisch alleine *ups*. Sogar die Versorgungsstände hatte ich plötzlich für mich ganz
alleine. War ich schon das Schlusslicht? Ich hatte noch mitbekommen, dass die Streckenposten meine
Startnummer ab und an per Funk durchgegeben haben. Erst nach weiteren 7 Kilometern hatte ich dann den Anschluss an
die anderen Läufer geschafft. Wobei das Ende bereits stark wackelte. Einige Läufer waren mehr am gehen
als am laufen. Ich hatte noch überhaupt keine Schwierigkeiten, ich hatte nur an den Versorgungsstationen
jeweils eine kurze Standpause gemacht. Zusätzlich bin ich einige kurze Anstiege gegangen, man muss es ja
nicht übertreiben *grins*.

Bei Kilometer 30 fühlte ich mich immer noch fit, an dem dortigen Versorgungsstand gabs dann nochmal eine
extra Portion Hormone. Ich stehe da ganz gemütlich und esse mein Stückchen Banane, da meint ein Streckenposten
zu mir um 15 Uhr ist Zielschluss. Zuerst dachte ich, so ein Arsch, inzwischen bin ich dem Typ aber dankbar.
Ich hab nämlich etwas gemacht, wovon ich vorher nicht mal geträumt habe. Ich hab das Tempo gesteigert und
zwar ohne Schwierigkeiten. Ab Kilometer 30 habe ich dann – unvorstellbar – immer wieder Läufer überholt.
Boa, gut einige von denen waren echt verdammt fertig und haben sich eher dahin geschleppt. Keine Ahnung wie
das funktioniert hat, jedenfalls hab ich keine Erschöpfung und nichts gespürt. Gefühlt hätte ich so ewig
weiterlaufen können. Auf dem letzten Kilometer ist meine Herzfrequenz auf über 180 gestiegen. Und so kam ich
dann völlig geflasht und glücklich im Ziel an.

Auch nach dem Lauf keine Kreislaufbeschwerden und nix. Selbst 2 Stunden nach dem Lauf war ich wohl immer noch
etwas „high“. Erst danach meldete sich mein rechtes Knie und meine linke Brustwarze war blutig gescheuert.
Jetzt 4 Tage danach spüre ich zwar immer noch, dass sich der Körper regeneriert. Besonders schlimmen Muskelkater
hatte ich nach dem Lauf aber nicht.

Doch, ich will noch nicht zuviel sagen, aber das war glaube ich noch nicht mein letzter Marathon. Ich glaub so
einmal im Jahr werde ich mir das zukünftig „geben“. Das hat echt tierisch Spass gemacht und so „geflasht“ war
ich schon lange nicht mehr. Vielleicht das nächste Mal vom Tempo her noch einen kleinen Tick flotter (4:30 Stunden
als Zielzeit) und mit etwas sauberer Lauftechnik. Wenn alles klappt kann ich Euch demnächst als Nachtrag noch
Bilder und evtl. ein Video zeigen.

Als Randnotiz, im Hotel gabs wohl auch ein Sex-Brüller Pärchen. Kommt ja hin und wieder vor, dass man die
nächtlichen Aktivitäten der anderen Gäste mehr oder weniger lautstark mitbekommt. Aber solche „Brüller“
hatte ich auch noch nicht gehört, ging wohl gleich mehrmals in dieser Nacht „rund“ *grins*. Nein, also wir
fühlen uns von „sowas“ eigentlich nicht gestört. Eher herausgefordert, wir sind da wohl doch etwas „bräver“.
Wir liegen dann eben doch schon mal mit Wärmekissen und Rückenschmerzen im Bett. Sowas erinnert einen dann
eher daran, im eigenen Sexleben auch mal wieder etwas mehr machen. Wobei solche Brüller werden wir wohl eher
nicht werden *grins*.

Dead

X-3 Tage, vom beschissen werden und dem Krankenhausbesuch

X-3 Tage, vom beschissen werden und dem Krankenhausbesuch

Langsam wird es ernst, nur noch drei Tage. Inzwischen sind wir ja
schon mal in der Zielstadt angekommen. Bin seit Montag nicht mehr
gelaufen und an manchen Tagen hat es diese Woche nicht mal für die
10.000 Schritte pro Tag gereicht. Mal sehen wie das am Sonntag
läuft.

Vom beschissen werden

rabi hatte zu meinem letzten Eintrag unteranderem folgenden
Kommentar hinterlassen:

„… Die Menschen werden überall beschissen, beschissen und nochmals
beschissen – und niemand merkt es, sofern es nicht ZUFÄLLIG raus kommt.
…“

Dem stimme ich teilweise zu, ich finde schon das wir gefühlt immer mehr
beschissen werden. Allerdings bin ich der Meinung, dass wir das sehr wohl
wissen. Die spannende Frage ist eher, warum wir uns bescheissen lassen.
Bequemlichkeit? Mir ist es z.B. wichtig, dass mein Auto einen besonders
sparsamen Spritverbrauch hat. Gleichzeitig ist mir aber bekannt, dass man
die entsprechenden Herstellerangaben gerade in die Tonne kicken kann.
Und was macht man dann? Die konsequenteste Antwort wäre, kein Auto mehr
fahren. Will ich so aber auch nicht…

Könnte sein, dass ich von dem VW-Skandal gleich doppelt betroffen bin,
wie ich ja schon geschrieben habe fahre ich ein Auto dieser Marke. Noch
besser, von meinem Kunden stammt das Steuergerät in dem die Mogelsoftware
läuft – *ups*. Sonst würde ich nicht sooo viel über diese Thema schreiben,
in dem Sinn bin ich kein Autofreak der sich sehr für Autos interessiert.

Ich finde eben Innovationen schon sehr wichtig, gerade was den Umweltschutz
angeht. Besagter Kunde hätte dazu auch die Manpower und das Know-How. Der
Standort an dem ich arbeite macht nur Forschung und Entwicklung, da arbeiten
über 3.000 Leute. Und das Ergebnis davon soll dann so eine Scheisse sein?

rabi schreibt noch:

„…
An solider innovativer Technik hat doch Niemand Interesse, so lange mit Schrott mehr GELD verdient wird.
…“

das ist ein bischen das Problem. Es gibt ja immer mehr Einzelhändler die
dicht machen, weil eben alles übers Internet verkauft wird. Mir kommt es
eher so vor, die Händler haben den Bezug zu ihren Kunden verloren. Wenn
ich z.B. die frustrierten Berichte meiner Mutter über ihren letzten Besuch
im Autohaus höre. Ich erlebe das bei mir selbst immer öfter, ich finde
einfach das für meinen Bedarf passende Produkt nicht mehr. Es gibt einfach
nichts. In dem Fall gibt es nur zwei Möglichkeiten, man kauft irgendeinen
Kompromiss weil es eben garnicht anders geht (z.B. beim Auto) oder man
gibt eben kein Geld aus. Gerade letzteres trifft immer öfter zu, notfalls
mache oder produziere ich die Dinge eben selbst. Diesen Trend stelle ich
bei immer mehr Leuten fest.

Letztlich ist es wohl eine gesellschaftliche Frage was wir wollen. Wollen
wir einen Klimawandel und eine Energiewende? Bisher ist das ja eher so
ein Bullshit-Bingo bei dem man in der Tat mit Schrott eben mehr Geld
verdienen kann.

Der Krankenhausbesuch

Heute haben wir Kerstins Papa im Krankenhaus besucht. Der wurde inzwischen
in eine Uni Klinik verlegt. Hatte mir den Besuch schlimmer vorgestellt.
Wir wussten ja schon das er jetzt schon eine Chemotherapie bekommt. Daher
hatte ich so Vorstellungen von OP-Kleidung und Mundschutz im Kopf. War
aber nicht so, er hat aber total locker in einem Aufenthaltsraum auf uns
gewartet. Hätte er nicht einen Infusionsständer mit mehreren Beuteln
mit sich rumgeschleift, hätte man ihm keine Krankheit angesehen. Sein
Hauptproblem gerade sind ziemlich heftige Fieberschübe, bei denen es ihm
dann wohl ganz plötzlich extrem schlecht geht.

Leukämie ist ja eine eher seltene Krankheit, aber auf dieser Station gabs
dann eben doch jede Menge Leute die offenbar alle eine ähnliche Therapie
bekommen. Jeder hatte so seinen Infusionsständer den er mit sich
rumschleppte und unzählige Pumpen und Beutel dran – *uff*.

Tja, wie soll man die Stimmung bei so einem Besuch beschreiben? Ich würde
es mal überspielende Heiterkeit nennen. Ist eben alles neu und plötzlich
total anders. Normalerweise spricht man bei Krankenhausaufenthalten ja
in Tagen, so nach dem Motto sie müssen jetzt mal ne Woche hier bleiben.
Wenn es schlimm kommt ne Woche. Hier ging es nun gleich mal so mit
6 Monaten los. Da muss man dann eben aufpassen um nicht die Bodenhaftung
zu verlieren. D.h. nun zunächst in die Situation reinwachsen und sich
Zeit und Ruhe nehmen.

Bin gespannt und drücke die Daumen, damit da die nächsten Wochen alles
gut läuft.

Embarass

X-4 Tage, Glück und Unglück oder VW, das Porno-Bad und Leukämie

X-4 Tage, Glück und Unglück oder VW, das Porno-Bad und Leukämie

Für die Laufveranstaltung am Sonntag haben sich insgesamt 10740 Leute
angemeldet. Davon laufen dann aber nur 749 die vollen 42 Kilometer.
Der Rest läuft deutlich kürzere Distanzen, der Halbmarathon scheint
am beliebtesten zu sein. *hihihi*, vielleicht bin ich nächstes Mal dann
auch wieder „klüger“. Aber alles in allem selbstgemachtes Wohlstandsproblem,
wohl genau wie die Organistation von Kindergeburtstagen…

Dann hab ich mich gestern noch über den aktuellen VW-Skandal geärgert.
Ich fahre seit nem guten Jahr ein Auto dieser Marke und natürlich Diesel.
Warum mich sowas persönlich ärgert? Ich unterhalte mich sehr gerne mit
Kollegen über Technik, Autos und gerade Heizungssteuerungen sind da ein
besonders beliebtes Thema. Nicht nur bei mir. Jedenfalls habe ich den
Eindruck, dass es eigentlich einen enormen Bedarf an echten Innovationen und
moderner effizienter Technik gibt. Aber das was da gerade als Innovation ala
Smart Home verkauft wird, ist eben uralter hoffnungslos veralteter Kram.
der VW-Skandal passt da super in die Reihe, alles nur Blendwerk und heisse
Luft mit nix dahinter. Das wäre eigentlich DIE Chance für Produkte aus
Deutschland, solide innovative Technik die wirklich zum Umweltschutz beiträgt.
In Wahrheit lautet das Motto aber wohl eher, wir schreiben „green“ dran und
machen so weiter wie bisher – schade. Aber auch dieses Thema ist wohl eher
ein Wohlstandsproblem.

Beim Abendessen im Hotel sass am Nachbartisch eine Sport-Seminargruppe junger
Damen. Eine der Teilnehmerinnen berichtet lautstark von der LED-Beleuchtung der
Duschkabine in ihrem Hotelzimmer. In einigen der Zimmer gibts dazu noch witzige
kleine Fenster zwischen Bad und Hotelzimmer. Meinung der Teilnehmerinnen, das
wäre ja das volle Porno-Bad. Da war mir klar, der Begriff muss in den Titel des
heutigen Eintrags *grins*.

Tja, leider liegen dann Glück und Unglück an dieser Stelle sehr eng beieinander.
Denn keine 10 Minuten später erhielt ich einen sehr aufgeregten Anruf von Kerstin.
Ihr Vater liegt mit Verdacht auf Leukämie im Krankenhaus. Der fühlte sich schon
seit einer Woche sehr erschöpft und hatte entzündetes Zahnfleisch. Am Montag kam
dann wohl Übelkeit dazu und seit gestern noch hohes Fieber. Kerstin und ihre Mutter
sprechen zwar schon von einer akuten Leukämie, ich formuliere es mal bewusst etwas
vorsichtiger. Aber alleine die Diagnostik die da jetzt im Krankenhaus anläuft ist
vermutlich schon ein Horror-Trip für sich.

Mal sehen wie es jetzt die nächsten Tage weitergeht, wir haben unseren Hotelaufenthalt
um einen weiteren Tag verlängert. So sind wir näher am Krankenhaus dran, ob dann vom
eigentlichen Lauf noch viel übrig bleibt werden wir ja dann sehen.

Pukey

X-5 Tage, Startnummer 336 und der Kindergeburtstag

X-5 Tage, Startnummer 336 und der Kindergeburtstag

So, langsam wird es echt ernst mit dem Lauf. Gestern kam die Mail mit den letzten Infos
vor dem Start. Ich gehe also mit der Startnummer 336 ins Rennen. Gleichzeitig hab ich
festgestellt, dass ich spätestens um 15 Uhr im Ziel sein muss. Da ist nämlich Zielschluss
für den Marathon *totlach*, hey, ich wollte mich da eigentlich nicht hetzen lassen *grins*.
Jojo, die Sache wird wohl doch „etwas“ anstrengender als ursprünglich mal bei der Anmeldung
gedacht –> HILFE!!! Eine der nun fast letzten Trainingseinheiten gestern war ein 11km Lauf
in meinem geplanten Renntempo. Garnicht so einfach so langsam zu laufen, ich muss mich da
sehr bremsen. Wenn ich schneller laufe, knallt es spätestens nach 25 km, da ist dann einfach
die Luft raus. Ab Kilometer 30 fällt es mir dann wiederum super einfach langsam zu laufen,
da könnte ich dann auch nicht mehr schneller. Das wird ein sehr sehr spannendes Experiment.
Ich seh es schon kommen, Kerstin startet bei den Nordic Walkern über 10km. Die starten später
laufen aber zum Schluss auf der gleichen Strecke. Die wird dann wie ein Blitz irgendwann
mal walkend an mir vorbeiziehen…

Ansonsten gibt mir gerade der geplante Kindergeburtstag bei meiner Schwester zu denken.
Das Töchterchen hat Mitte Oktober Geburtstag. In den vergangenen Jahren hatten wir zumindest
mit dem Kindergeburtstag nichts zu tun. Für die Verwandtschaft gibts ja einen extra Termin,
den wenn die kleinen unter sich Party machen, sind langweilige Onkels und Tanten ja nicht soo
angesagt. Dieses Jahr läufts dann wohl anders, wir habene eine Unterstützungsanfrage bekommen.
Is auch klar, mit drei eigenen Kindern und kurz nach nem Kaiserschnitt wird selbst für ne
erfahrene Mutti so ein Kindergeburtstag schnell zu einer echten Belastungsprobe. Meine Mutter
– ganz Schwiegermoster – lässt da schon seit längerem kein gutes Haar am Mann meiner Schwester.
Ihrer Meinung nach hilft er viel zu wenig im Haushalt. Bisher hab ich mich da rausgehalten,
sind beides studierte Leute und da will ich mich nicht in deren Eheleben und Haushaltsaufteilung
einmischen.

Ausgerechnet an dem geplanten Kindergeburtstagstermin hat der gute nun allerdings einen
Schulungstermin. Hmm, ich will ja nicht meckern, ist aber schon „etwas“ ungeschickt. Naja, wir
helfen ja gerne. Aber es ist schon ein bischen auffällig, der Herr des Hauses hält sich bei
solchen Anlässen gerne im Hintergrund… nehmen wirs mal sportlich / wissenschaftlich – ist eben
interessant welche unterschiedlichen Lebensmodelle es da so in der Verwandtschaft gibt.

Winken2

X-6 Tage, Wildschweine auf der Autobahn und ein ruhiges Wochenende

X-6 Tage, Wildschweine auf der Autobahn und ein ruhiges Wochenende

Auf der gestrigen Fahrt ins Hotel gabs ne Warnmeldung vor Wildschweinen auf der Autobahn.
Ich bin mir nun allerdings nicht mehr sicher ob damit die borstigen Tiere gemeint waren.
Es vergeht bei mir fast keine Autobahnfahrt, bei der ich nicht an einem schweren Unfall
vorbeikomme. Auch gestern wieder. Eigentlich haben wir hier traumhafte Verhältnisse, eine
bessere Verkehrsinfrastruktur kann man sich theoretisch fast nicht vorstellen. Überall
drei Fahrspuren, automatische Verkehrsleitsysteme, Tempoüberwachung über Videokameras.
Aber trotzdem… hmm, da muss man dann wohl doch mal hinterfragen ob das alles so richtig
ist.

Aber egal, dafür war der Rest des Wochenendes sehr ruhig, nun sind es nur noch 6 Tage bis
zum großen Lauf *urgs*. Dafür ist jetzt erstmal Erholung angesagt, nur noch kurze Läufe
und Entspannung. Hoffe ja nicht das ich bis zum Sonntag einroste… *grins*.

Am Freitag gabs etwas Gartenarbeit, jo der frühe Herbst hat mich doch sehr überrascht, ging
nun verdammt schnell. Leider wird es ja nun auch schon wieder extrem früh dunkel. Sonne bis
22 Uhr fehlt mir besonders, das ist einfach ne super Sache wenn man um 20 Uhr noch ohne
Kopflampe laufen kann. Naja, egal, zuviel Gartenarbeit haben wir dann auch nicht gemacht,
nicht das sich unser Igel nicht mehr wohlfühlt. Die brauchen/wollen gerade jetzt viele
Versteckmöglichkeiten. Da wäre so ein blitzblank aufgeräumter Garten nix.

Samstag war dann Kinderbespaßung angesagt. Meine Schwester ist ja nun seit einer guten Woche
zum dritten Mal glückliche Mutti. Yea, die kleinen sind einfach süssss! Noch ist der Nachwuchs
super pflegeleicht. Das Töchterchen kam letzte Woche in die Schule, da merkten wir schon, dass
Besuche von Tante und Onkel nicht mehr sooo interessant sind. Die will da lieber mit den Kindern
in der Strasse spielen. Dafür braucht ihr 3 jähriger Bruder nun mehr Aufmerksamkeit von uns, er
ist eben nun nicht mehr das Nesthäkchen. Bei dem super Wetter gabs ne kleine Wanderung, wir beide
mit Rucksack. Also weite Strecken braucht man mit Kindern in diesem Alter nicht einplanen, zumindest
wenn die kleinen selber laufen sollen. Wir brauchten ewig, dafür hat der Kleine über eine Stunde
durchgehalten.

Gut ich hab natürlich mit ein paar Motivationstricks gearbeitet *grins*. Besonders gut als
Motivator funktionierte unser GPS-Gerät. Ich musste nur feststellen, die Kleidung von kleinen
Kinder, hat keine Schlaufen um irgendwo nen Karabiner befestigen könnte. Nicht mal am Hosenbund
gibt es Gürtelschlaufen. So musste er das GPS-Gerät ständig in der Hand halten, hat ihn aber
offenbar nicht gestört. Daheim gabs noch ein paar Sacki Survival Videos auf YouTube für ihn,
*totlach*, danach wollte der Kleine, vom Papi, auf dem Fussboden gewickelt werden. Nix mehr mit
Sofa oder gar Wickeltisch. Nein der harte Fussboden musste es sein…

Sonntag war noch entspannter, dafür wie immer zu kurz. Hab noch schnell unser Aquarium versorgt.
Mittagessen gemacht, drei Hemden gebügelt und dann war es leider schon wieder Zeit für die Fahrt
ins Hotel…

Grünes Smilie

Das Lauf-Fieber (X-11 Tage) und die Selbstzweifel

Das Lauf-Fieber (X-11 Tage) und die Selbstzweifel

Jo, inzwischen kann man echt von einem ansteckenden Lauf-Fieber sprechen.
Zuerst hatte ich Kerstin angesteckt, die hatte inzwischen letzten Sonntag
ihren ersten 5-km-Lauf beim örtlichen Ladies Run. War ein super Event mit
toller Stimmung. Versteht sich von selbst, dass ich da mit dabei war zum
anfeuern. Kerstins Weight Watchers Coach hat sich dann beim Lauf wohl noch
spontan vom walken zum laufen umentschieden. Tja, und dann hat Kerstin
gestern gleich noch eine Bekannte mit angesteckt. Fast schon eine Epidemie.

Mir selber wird dagegen gerade etwas Angst und Bange, nur noch 11 Tage bis
zu meinem ersten Marathon. Anfangs dachte ich, die Sache wird so easy wie
letztes Jahr der Halbmarathon. Da bin ich in der Vorbereitung bereits davor
mehrfach ähnlich lange Strecken gelaufen. Meine Schallmauer liegt da gerade
irgendwo bei 30 Kilometern, alles darüber hinaus wird richtig richtig hart.
So kommen dann doch ziemliche Selbstzweifel auf, schaff ich das? Wie schnell
soll ich laufen? Zumindest einigen YouTube-Videos nach ist das aber wohl
ziemlich normal, geht wohl jedem so.

Stellt sich natürlich noch die Frage warum ich mich nun überhaupt zu einem
Marathon angemeldet habe. Gut letztes Jahr lief das mit dem Halbmarathon
sehr sehr gut und auch in diesem Jahr war mein Halbmarathon-Lauf einfach nur
toll. Da ist natürlich die Verlockung schon groß, sich mal für einen Wettbewerb
über eine noch längere Distanz anzumelden. Da wusste ich noch nicht wie hart
der 30-km-Wettkampf werden würde. Nach dem hatte ich ernsthaft mit dem Gedanken
gespielt mich zum Halbmarathon umzumelden. Nach einiger Bedenkzeit hab ich mich
aber dagegen entschieden.

Ich hatte im Vorfeld einige Gespräche zu diesem Thema mit Kollegen die ebenfalls
laufen. Bei einigen hatte ich den Eindruck, die würden gerne nen Marathon laufen,
trauen sind aber nicht, aus Angst sich mit der dann erreichten Zeit zu blamieren.
Die Schwierigkeit beim Marathon liegt im Zeitmanagement der 12 Monate vor dem Lauf.
Um hier auf echte sportliche Zeiten zu kommen, müsste man sehr hart und lange
trainieren. Das wird eben für viele neben Beruf, Familie und sonstigen Freizeitaktivitäten
extrem schwer. Ich würde das so garnicht wollen. Aber genau da kommen wir zum
Hauptpunkt, warum ich an dem Marathon für mich festhalte.

Eine meiner eher negativen Eigenschaften ist, dass ich mir meist sehr ehrgeizige
Ziele setze. In der Theorie und Planung bin ich immer super, zur Ausführung kommt
es dann in der Regel nicht. Für mich liegt also die Herausforderung darin Dinge
abzuschließen. Wenn ich dann halt 5 Stunden oder noch etwas länger brauche und
evtl. ein paar Gehphasen einlegen muss – egal – aber es bleibt nicht mehr bei
der reinen Planung. Nächstes Jahr gibts wieder nen Marathon, da kann ich mich ja
dann immer noch verbessern, wenn ich nochmal einen laufen möchte.

Ansonsten klappt es mit dem Laufen echt super, macht Spass und liefert genau das
passende Kontrastprogramm zu meinem Beruf. Es ist echt erstaunlich wieviel man
essen kann ohne an Gewicht zuzunehmen. Im Gegenteil, kann ich mein Gewicht gerade
so halten. Mit meinem Wasserverbrauch ist es ähnlich. Jo, dann passiert es mir
inzwischen fast jeden Abend das ich nur in die Nähe des Bettes kommen muss um sofort
einzuschlafen. So leidet mein Tagebuch gerade sehr, obwohl es soviele Gedanken gäbe
die ich aufschreiben möchte.

Hoffe das ändert sich nun wieder, den nun beginnt schon die Erholungsphase für den
Marathon 🙂

Flop

Regentag und Veränderung

Regentag und Veränderung

Wir haben hier im hohen Norden ja eh schon viel angenehmere Temperaturen. Seit
gestern regnet es nun sogar. Stört uns nicht wirklich. Im Gegenteil, endlich gibts
mal ne Chance unsere Ponchos zu testen die ich vor nem Jahr gekauft habe! Damit
setzen wir hier im Ort gerade einen neuen Modetrend, zumindest kucken die Leute *grins*.
Wir sind eben die absoluten Fashion-Victims…

Jo, ich geb ja zu, mein Modegeschmack war schon immer etwas ungewöhnlich. Womit man
Verkäufer in Modegeschäften echt nerven kann. Aber die Ponchos halten was aus, genau
so muss das sein… yea, und ich hab mich damals ja extra für neutrales schwarz
entschlossen und nicht für tarnfleck. Wenn wir schon bei exotischem Modegeschmack sind,
hab mich erst bei Zalando umgesehen und gleich drei Top-Schuhmarken gefunden, die es dort
nicht gibt *lol* (in meinem Fall: Atlas, Haix und Meindl).

So langsam komme ich hier im Urlaub echt zur Ruhe, ein Regentag ist da genau richtig.
Mein persönlicher Biorythmus deckt sich nur nicht so ganz mit dem Ablauf in einem Kurort.
Man kann hier für 20 Uhr keinen Tisch im Restaurant reservieren, maximal 19:30 Uhr. Um
21 Uhr macht das Lokal ja schon wieder zu *totlach*.

Ich hab endlich das Buch gelesen, das ich schon seit Monaten mit mir rumschleppe. „Zero“
von Marc Elsberg. Super spannend! Kann ich nur empfehlen, sehr ähnlich zu seinem ersten
Buch „Blackout“. Klare Leseempfehlung von mir. Zumal mich beide Bücher thematisch selbst
betreffen. Laut Achim Achilles gehöre ich zu den Messies unter den Läufern. Also Leute
die immer alles messen müssen – Herzfrequenz, Schrittfrequenz, Kilometerzahl und Anzahl
Schritte. Smartphone, Smartwatch und natürlich die passenden Apps dazu… ups, genau
darum geht es in dem Buch.

Veränderung

rabi gibt ja immer interessante Themen vor, ich komme nur meist nicht schnell genug dazu,
meine Gedanken dann in einem Eintrag aufzuschreiben. Im Urlaub nehm ich mir die Zeit aber
gerne mal.

Mit Veränderung beschäftige ich mich sehr oft, ob nun gewollt oder nicht. Im Prinzip kann
man sich Veränderung nicht entziehen, da sich die Welt um einen herum ständig verändert.
Zudem verändert man sich selbst ja genauso, z.B. in dem man älter wird. Was mir noch nie lag
ist, Dinge einfach auf sich zukommen zu lassen. Deshalb interessiere ich mich für Trends und
Fortschritt. Das bedeutet nicht, das ich jedem Trend folge, sondern vielmehr das ich sehr
früh sehe ob ich bestimmte Dinge in mein Leben integrieren möchte oder nicht.

Mit welchen Veränderungen beschäftige ich mich aktuell? Gut der letzte grosse Impuls war der
G7-Gipfel, das geht mir alles viel zu langsam und träge. Zudem ist es mir wichtig Veränderungen
unmittelbar für mich persönlich ableiten zu können. Die schweren und Unwetter und die
Flüchtlingskatastrophe in unserer Gegend waren die anderen. Jo, mir ist schon klar, das man gegen
solche Probleme alleine nichts ausrichten kann. Aber mir ist es trotzdem wichtig, zumindest
einen Beitrag zu leisten, auch wenn der verschwindend klein ist.

Und welche Veränderungen leite ich nun da für mich ab? Zunächst mal eben selbst mit einem kleineren
„Fussabdruck“ zu leben. Unser Resourcen-Verbrauch ist einfach extrem hoch, das geht eben zwangsläufig
auf die Kosten anderer. Das lässt sich meiner Meinung nach prima mit dem Thema Netzautarkie verbinden.
Das was der Markt hier gerade anbietet ist mir einfach zu altmodisch und nicht innovativ genug.
Interessant daran ist, wenn ich mich über das Thema mit anderen unterhalte, geht es denen genauso und
jeder unternimmt so die ersten Versuch selber bessere Lösungen zu finden. Ist aber eben ein sehr
mühsamer Weg…

So, jetzt ist aber erstmal wieder Urlaub, es regnet zwar immer noch. Aber heute wird dann mal die
Regenhose einem zweiten Test unterzogen…

Grünes Smilie

Sex on the Beach – oder der Laufurlaub (natürlich mit Bildern *grins*)

Sex on the Beach – oder der Laufurlaub (natürlich mit Bildern *grins*)

Uff, also so nötig hatte ich Urlaub schon lange nicht mehr! Deshalb hab ich mein
Tagebuch wohl auch „etwas“ vernachläsigt. Ist eben immer blöd, wenn sich plötzlich
alle Kunden verschwören, kurzfristig die Pläne ändern und dann jeder noch bis
Anfang August etwas abgeschlossen haben möchte. Egal, nun ist es überstanden und
wir sind pünktlich letzte Woche in den Urlaub gestartet.

Mein erster 30-km-Wettkampf

Aber schon vor dem eigentlichen Urlaub gab es das erste Highlight! Meinen ersten
30-km-Wettkampf. Im Frühling hatte ich mir für dieses Jahr einiges Vorgenommen und
mich ziemlich spontan zu diesem 30 Kilometerlauf angemeldet. Ich dachte mir das
passt genau, im Anfang August 30 km und dann Ende September 42 km *hihihihi*. Da
wusste ich noch nicht wie hart 30 km sein können.

Zunächst mal ein Bild von mir vor dem Start:

Ich würde mal sagen, ich habe den Lauf gerade so mit Mühe und Not geschafft. Diese
Distanz ist eine echte Schallmauer. Gebraucht hab ich insgesamt 3:39:32 Stunden,
war also ziemlich gemütlich unterwegs *grins*. Hab dabei aber wohl, sehr zum Missfallen
von Kerstin, meine persönliche Kotzgrenze überschritten *autsch*. Zurück im Hotel ging
es mir dann so überhaupt nicht mehr gut. Ging aber wohl nicht nur mir so, verlinke am
besten den Laufbericht aus einem anderen Blog: https://laeuferherzen.wordpress.com/2015/08/08/30k-night-light-run-augsburg-7-8-2015/
Zitat: „… Ich kann mich nicht erinnern, dass ich Ozon schonmal in der Vehemenz erlebt habe.
Nachts habe ich Kopfschmerzen, Husten und Krämpfe und mir ist irgendwie schlecht.
Das war schon grenzwertig. …
„, ok, kommt mir sehr bekannt vor *grins* und das schreibt
eine Ultraläuferin über diesen Lauf.

Urlaub an der Nordsee – oder das „Trainingscamp“

Nach diesem Lauf sind wir gleich weiter an die Nordsee gefahren, quasi ins Trainingscamp.
Den inzwischen habe ich Kerstin mit dem Laufvirus angesteckt, sie hat im September ihren
ersten 5-km-Lauf *freu*. Nein, nein, wir übertreiben es natürlich nicht, Ziel ist schon
ein Urlaub mit Ruhe und Gelassenheit. Aber die eine oder andere aktive Trainingseinheit
darf natürlich nicht fehlen. Als „Ziel“ für diesen Urlaub hatte ich mir die Strecke von
Büsum zum Eidersperrwerk in den Kopf gesetzt. So gab es dann gleich am ersten Urlaubstag
einen ausgedehnten „Erkundungsspaziergang“ zum Eidersperrwerk. Natürlich mit ein paar
Bilder für Euch:

Hier kommt einer der besonders coolen Abschnitte der Strecke, da geht es mal für 5 Kilometer nur
gerade aus:

Direkt am Stand von Büsum sind zu dieser Jahreszeit natürlich viele Leute, aber sobald man eben etwas
weiter rausgeht, kann man die Natur wirklich ungestört erleben:

Besonders witzig war auch folgende Situation beim Frühstück im Hotel. Kerstin und ich besprechen so, was
wir diesen Tag gerne machen würden und eine Frau am Nachbartisch hört uns zu. Draussen regnet es noch leicht…

Ich: „Was wollen wir heute den so machen?“
Kerstin: „Wir könnten in den Hafen gehen und uns dort das Museum ansehen. Wie wäre Dein Vorschlag?“
Ich:</b> „Ich hatte eine ganz ähnliche Idee. Heute ist das optimale Wetter für einen Triathlon. Wir ziehen
      unsere Regenhosen an, mieten Fahrräder und fahren damit zum Eidersperrwerk. Danach gehen wir im
      Hotelpool schwimmen. Und zum Abschluss laufen wir noch ne kleine Runde.“
– die Frau am Nachbartisch hat nun einen ziemlich entsetzten Gesichtsausdruck. Die dachte glaube ich
wirklich, der Typ hat nicht mehr alle Tassen im Schrank. Sie ist dann auch ziemlich schnell aufgestanden
und hat uns mit einem breiten Grinsen im Gesicht noch einen schönen Tag gewünscht. *totlach*

Hey, wir haben den Triathlon dann aber „fast“ so durchgezogen. Kerstin hat sich da auch super gemacht.
Radfahren ist nämlich schon mal so überhaupt nicht meine Sache. Für die 35 Kilometer haben wir uns gemütliche 2:19 Stunden Zeit gelassen, aber mir tat danach wirklich der Hintern weh. Ausserdem habe ich ziemlich Schmerzen im linken Knie. Einfach eine ungewohnte Belastung – müssten wir also öfter machen. Danach 30 Minuten Brustschwimmen im etwas zu kleinen Hotelpool. Das ging noch und zum Abschluss Laufen, da war dann bei Kerstin nach 1 Kilometer die Luft raus und ich habe auch nur noch 10 Kilometer geschafft. *hihihi* danach waren wir aber wirklich beide
ziemlich fertig.

Aber wir bauen natürlich auch ruhige Elemente ein, gestern gabs daher nen Besuch in der örtlichen Saunalandschaft. Von den vielen Restaurant-Besuchen garnicht zu sprechen. Von diesem Spruch, aus einem der Lokale, musste ich einfach ein Bild machen:

Als Abschluss noch einen schönen Sonnenuntergang (aufgenommen von Kerstin):

So, ich hoffe, ich schaffe diesen Urlaub noch ein paar Tagebucheinträge, wenn nicht dann liegt es unteranderem an
den leckeren Cocktails in der Haifischbar, deshalb auch der Titel des Eintrags *grins*.

Embarass