Nur ein kurzes Lebenszeichen von mir, ich hoffe das ich bald wieder Tagebucheinträge schreiben kann. Habe leider einige sehr stressige Monate hinter mir, mir persönlich geht es zumindest mega gut und ich kann nicht klagen. Ausser das mir an allen Ecken und Enden die Zeit fehlt…
Nur damit sich niemand wundert. Ich muss leider heute in paar dringende Wartungsarbeiten an meiner Seite vornehmen. Ich wechsele auf eine größere Maschine, dann gibt es ein Softwareupdate für WordPress und das SSL-Zertifikat läuft ebenfalls heute ab. Kann also sein, dass Ihr evtl. mal kurz Fehlermeldungen seht oder nicht auf die Seite draufkommt.
Jo, eigentlich wäre heute mein nächster Trainingslauf angestanden. Nur rabis Spruch „Irgendwas ist immer“ scheint sich bei mir gerade als Mantra einzubrennen. Der Tag verlief eh schon nicht sonderlich vorteilhaft. Bei meinem Kundenprojekt sind wir heute keinen Schritt vorangekommen. Ich war den gesamten Tag am Telefon, unterm Strich hat sich inhaltlich nur so absolut nichts bewegt – gut so gesehen könnte es mir egal sein, ich kann diesen Tag voll dem Kunden in Rechnung stellen. Die „Schuld“ für den fehlenden Fortschritt hatten andere Leute. Richtig zufrieden bin ich aber nicht, ich mag es lieber wenn sich etwas bewegt und meine Kunden zufrieden sind. Bei Ärzten ist dies vermutlich manchmal ähnlich, da möchte man auch Patienten die wieder vollständig gesund werden – klappt aber eben leider nicht immer und liegt ja nicht unbedingt am Arzt.
Ging aber dann privat gleich weiter. Bei uns ist seit einiger Zeit das Schanier am Kühlschrank defekt. Allerdings nur so halbtot, die Funktion war noch vorhanden. Es gab nur immer mal wieder sehr komische Geräusche und ab und an knackte es ziemlich doll. Tja, bis eben ausgerechnet heute! Ich hatte die Kühlschranktür geschoben, weil es aktuell einfach Wichtigeres gibt. Jetzt war das Schanier eben ganz hinüber und die Kühlschranktür ließ sich nicht mehr schließen, DAS ist dann Pech! Da ist dann guter Rat teuer… aber im Prinzip bleibt da nichts anderes übrig als die Werkzeugkiste zu greifen und dieses blöde Schanier auszubauen. Was ich schon ahnte, in den Schanieren befinden sich Federn und genau die waren gebrochen. Nun stand ich vor der Wahl:
Kühlschrank ausschalten und neue Schaniere bestellen
Notlösung mit den aktuellen Schanieren für die Zeit bis die neuen geliefert werden
Nur eine Notlösung
Eine kurze Internet-Recherche hat mir die Wahl ziemlich erleichtert, da hatte jemand bei den Produktbewertungen geschrieben: „…spart Euch den Neukauf, spätestens nach zwei Jahren sind die Federn wieder gebrochen…“. Tja, also ich hab ja extra einen Kühlschrank von einem deutschen Markenhersteller gekauft, hmmm, sowas ärgert mich dann eben doch. Nachdem im Internet meine angedachte Notlösung als beste Option empfohlen wurde, hab ich mich natürlich für diese entschieden – also einfach die gebrochenen Federn rausreisen und die Schaniere wieder einbauen und eben kein Geld ausgeben. Als Demolition Man war ich schon immer super, war zwar ne ziemliche Fummelei aber ich bin ja vom Fach *grins*. Weil es so witzig war und ich so super Nerven habe hier zwei Bilder von der Aktion.
Hier sind man das Schanier und diese blöden Federn:
Und hier das Schanier am Kühlschrank:
So jetzt hab ich mich wieder beruhigt und geh kochen…
Ab und an sagt man Frauen einen gewissen Schuhtick nach, ich glaube inzwischen kann ich da locker mithalten. Letzte Woche Samstag sind wir zum Schuh-Shopping bis in die Nähe von Mannheim gefahren. Ein Hersteller von Spezialschuhen hat dort ein Ladengeschäft eröffnet. Ich wollte die Schuhe eben doch vor dem Kauf anprobieren – da bin ich altmodisch. Der Hersteller ist bekannt für seine Schuhe, ob Feuerwehr, Rettungsdienst oder Polizei – die Marke ist dort sehr beliebt. Entsprechend speziell war dann auch das Sortiment in dem Geschäft. Aber kein Problem, sowas kann ich toppen! Mein gewünschtes Schuhmodell dieses Herstellers war dann wohl so speziell, dass nicht einmal die Verkäufer in dem Geschäft schon mal davon gehört hatten. Entsprechend interessiert haben sie das entsprechende YouTube-Video mit einer Produktpräsentation angesehen. Yo, aus Neugierde musste ich gerade kucken, auch vom Preis könnte ich bei meinem Schuhtick locker mit Schuhen von Versace mithalten. Aber ich hatte mir natürlich noch ein zweites Alternativmodell vorab ausgekuckt. Das wären dann mal meine neuen Wanderschuhe:
Am gestrigen Samstag hatten wir nun endlich Zeit die neuen Schuhe bei einer ersten kleinen Bergtour zu testen. Ich hatte meine Tourplanung schon ein paar Mal erwähnt. Gestern sollte es nun die Tour 1 zur Burgruine Falkenstein werden. Ganz geschafft haben wir die Tour leider nicht, aber hier zunächst mal die Planung und was wir dann tatsächlich geschafft haben:
Blau ist die Tour vom November und gelb die Tour gestern. Das Ziel selbst war dann aber doch zu weit entfernt, da laufen Planung und Realität schnell auseinander. Das letzte Stück wären einfach nochmal zwei Stunden zusätzlich gewesen. Sieht auf Google-Maps total nah und einfach aus *grins*.
Das erste Zwischenziel war der Alatsee, von dem hatte ich hier schon öfter Bilder gezeigt. Dieses Mal komplett zugefroren:
Danach ging es nochmals einige Höhenmeter weiter rauf. Von oben wurden wir dafür mit gigantischen Bildern belohnt, hier nochmal der Alatsee und ganz im Hintergrund das Schloss Neuschwanstein:
Genau mit diesem Panorama haben wir dieses Mal unser Picknick verköstigt:
Hey, klaro, hab ich natürlich auch wieder ein Video für Euch:
War also insgesamt eine mega tolle Trainings-Wanderung. Wäre also noch die Frage was genau wir da trainieren wollten. Gut zum einen ging es natürlich um einen ersten Test unserer neuen Bergschuhe. Zum anderen müssen wir eben noch viel Erfahrung sammeln, das fängt z.B. bei der Kleidung an. Meist sind wir viel zu warm angezogen. Gerade zu dieser Jahreszeit müsste man praktisch alle 15 Minuten andere Kleidung wählen. Mal ist es so warm, dass man im T-Shirt laufen müsste und kurze Zeit später braucht man die komplette Winterausrüstung.
Kondition ist der nächste Punkt, für die Tour wären Rucksäcke nicht unbedingt erforderlich gewesen. Zwecks Übung hatten wir aber gut gefüllte Rucksäcke dabei. Wenn man so Höhenmeter mit einem zügigen Tempo angeht kommt man ganz schön ins Schwitzen. Vorteil, so hatten wir Wechselkleidung mit dabei.
War insgesamt eine super schöne Trainingstour mit hohem Spassfaktor. Drum werd ich mich demnächst gleich wieder an die Planung für die nächsten Touren machen…
P.S. Ich habe die Bilder dieses Mal anders eingebunden. Hoffe das klappt so, wenn man auf die Bilder klickt müsste man zum Orginal in voller Größe kommen.
Achja, ab und an hab ich eben doch leichte Zeitprobleme was das Tagebuchschreiben angeht. Da gibts dann innerhalb von ein paar Tagen die volle Ladung an interessanten und spannenden Dingen. Tja, aber dann bleibt eben keine Zeit mehr, diese Eindrücke im Tagebuch festzuhalten und zu verarbeiten. Eigentlich blöd und eigentlich nicht gerade nach meinem Jahresmotto „Weniger ist mehr“. Aber ganz sooo eng sehe ich es dann eben doch nicht, jetzt muss ich eben so von letzter Woche schreiben. Ich beginne deshalb mal mit dem Freitagabend, das Thema hätte ich zumindest für die nächsten Tage mal etwas aus dem Kopf. Sonst blockiert mich das zu sehr. Falls in dem Eintrag für den einen oder anderen zuviel Politik drin steckt, keine Sorge die nächsten Einträge werden thematisch wieder komplett anderes. Gab auch einiges von Sex, Partnerschaft bis Shopping was ich hier noch verewigen muss. Aber dieses Thema hier, sorgt eben bei mir für die meiste Rotation, deshalb beginne ich damit…
Von unserer Einladung zu einem gemeinsamen Kochabend mit Flüchtlingen hatte ich ja schon kurz berichtet. Ich hatte ne WhatsApp-Gruppe eingerichtet und eine junge Frau und ein junger Mann hatten zugesagt. Damit ich mir leichter tue, gebe ich den beiden mal fiktive Namen und als kleines Wahrnehmungsexperiment deutsche Vornamen, wie wäre es mit Ralf und Heike. Erste kleine Hürde, vereinbart war, dass wir die beiden um 18:30 Uhr in dem Wohnheim abholen. Wir sind 5 Minuten früher dran, aber keiner ist da *ups*. Rumgefragt, wo die beiden den stecken. Kerstin hatte mir schon erzählt, dass es manchmal schwierig ist die Leute dort zu finden. Dank WhatsApp und Kerstin waren wir um 19 Uhr aber doch noch komplett…
Ralf und Heike sind Anfang zwanzig. Heike ist in Eritrea geboren, hat vor ihrer Flucht aber im Sudan gelebt. Ralf kommt aus Afghanistan. Beide leben inzwischen seit einem guten Jahr hier im Dorf und können schon mehr oder weniger gut Deutsch. Die machten auch einen sehr netten sympathischen Eindruck, gehen zur Berufsschule, machen Praktika. Beide streben eine Berufsausbildung an, Ralf Fachinformatiker oder Kfz-Mechatroniker und Heike Altenpflegerin.
Wir standen dann gemeinsam bei uns in der Küche und haben eine Gemüsepizza gemacht. Dazu gabs noch einen Eisbergsalat mit Tomaten und Mozzarella. Den Teig für die Pizza hatte ich schon vorbereitet, so mussten wir dann nur noch die Zutaten für den Belag gemeinsam schneiden. Man braucht dabei schon verdammt gute Antennen und Gespür für die Situation. Gutes Beispiel hierfür, der Mozzarella für den Salat. Ich hab Heike gezeigt, wie sie den Mozzarella schneiden kann und beiden ein kleines Stück davon angeboten. Dabei haben wir dann festgestellt, dass Heike gerade fastet und kein Fleisch, aber auch keine Milchprodukte zu sich nimmt (die Regel gilt immer Mittwoch und Freitag).
Da kommen wir zum nächsten Thema Religion. Ich muss zugeben, ich bin da etwas einseitig. Mein Interesse gilt den Naturwissenschaften und der Technik. Geisteswissenschaften ganz allgemein und insbesondere Philosophie / Theologie ist nicht sooo mein Ding. Aber gut, zumindest hatte ich katholischen Religionsunterricht in der Schule – vielleicht liegt es auch daran, dass mich Geisteswissenschaften nicht besonders interessieren *grins*. Über den Mozzarella haben wir dann rausgefunden das Heike eine orthodoxe Christin ist. Nicht russisch-orthodox, sondern orientalisch-orthodox es gibt da die Eritreisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche und die Äthiopisch-Orthodoxen Tewahedo-Kirche. Das müssen wir mal klären. Hab das gerade mal bei Wikipedia nachgelesen, mein Allgemeinwissen in diesem Bereich ist nicht sonderlich groß. Das Konzil von Chalcedon, Monophysitismus und Nestorianismus hab ich vorher noch nie gehört. Das passiert eben, wenn man im Religionsunterricht rumträumt und nicht aufpasst *grins*.
Der eigentlich entscheidende Punkt, ich habe den Eindruck Religion ist den Flüchtlingen irgendwie besonders wichtig. Gut sie haben ihre Heimat verloren, ihr Eigentum, ihre Freunde und Verwandten. Da haben nix mehr, ausser ihrem Glauben. Macht die Sache natürlich nicht einfacher, wenn die Leute hier auf eine Gesellschaft treffen, in der Religion sehr an Bedeutung verloren hat. Das fällt dann schwer uns einzuschätzen. Auf der anderen Seite mal eine kleine Herausforderung für mich…
Ansonsten war es ein netter Abend, noch etwas verkrampft aber ausbaufähig. Wir müssen das nun einfach einige Male wiederholen, damit man sich besser kennenlernt und lockerer wird. So richtig umfangreiche Gespräche kamen da noch nicht zustande. Heike und Ralf sich noch nicht so recht getraut Fragen zu stellen. So ging das Gespräch leider immer von mir aus. Ich wollte wissen was sie so in ihrer Freizeit machen, ob sie Bücher lesen und ob sie Englisch sprechen. Beide sprechen neben Deutsch mindestens drei Fremdsprachen (*uff*), allerdings eben kein Englisch, Französisch oder Spanisch. Was sie nun genau in ihrer Freizeit machen hab ich nicht direkt rausbekommen. Gut, evtl. ist das ein Problem der Sichtweise, jemand der im Sudan oder in Afghanistan aufgewachsen ist, kann mit sowas wie Hobbies vielleicht einfach nix anfangen. Ohne Strom und sauberes Trinkwasser kommt man vielleicht nicht auf die Idee sich für die Zucht von Orchideen zu interessieren.
Mal sehen, wann wir den Kochabend wiederholen. Beim nächsten Mal werden wir vorher zusammen den Einkauf erledigen und das Gericht was wir kochen genauer absprechen. Nach der ersten Erfahrung würde ich sagen, mehr als 3 Flüchtlinge an einem Abend sollten es nicht sein, quasi die „Obergrenze“ in klein *autsch*. Sonst wird es schwer, auf jeden einzeln einzugehen. Für uns war es gleichzeitig mal ein vollkommen anderer Abend und eine tolle Abwechslung. Kino wäre noch so eine Idee für einen Abend, vielleicht wäre „Ich bin dann mal weg“ ein guter Film dafür…
Endlich hat es hier ja ein bischen Schnee. Spontane Idee: ein Winterspaziergang im Wald. Je nach gefühlter eigener Stimmung, könntet man es auch Fluchtübung mit Rucksack nennen. Oder Training für die nächste Schneeschuhtour. Oder Vorbereitung für die Long-Jogs in diesem Jahr. Egal wie man es sehen möchte, es war ne schöne nette Wanderung direkt im Wald vor unserer Haustür. Und damit ihr wenigstens ein bischen was davon mitbekommt, hab ich ein kleines Video für Euch davon gemacht *grins*:
Danach war ich noch kurz beim Einkaufen, dieses Mal hatte ich eine etwas längere Einkaufsliste. Darum nochmal zwei Bilder, würde aber mal sagen nix wirklich besonderes dabei:
Und:
Jo, sonderlich viel mehr ist heute dann schon nicht mehr gewesen. Aber die 24.947 Schritte Bewegung waren echt verdammt gut, das war absolut überfällig!
Wenn ich jetzt so am Ende des Tages drüber nachdenke, hab ich heute eigentlich nix gemacht. Zumindest fühlt es sich so an.
Um 8:30 Uhr hatte ich den Termin zum Fäden ziehen. Das waren keine fünf Minuten, die ich da bei dem Arzt war. Waren ja auch nur zwei kleine Fäden… war mir ganz recht so…
Schon auf dem Parkplatz bei dem Kranken- und Ärztehaus hatte ich den nächsten Termin. Die erste Telefonkonferenz des Tages. Dank moderner Technik muss man ja nicht mehr immer beim Kunden arbeiten. Tja, inzwischen kann man selbst beim Autofahren noch gleichzeitig arbeiten. „Arbeiten“ ist relativ, Telefonkonferenzen sind wichtig, irgenwann
muss man sich ja abstimmen. Ab einem bestimmten Level wird es aber ineffektiv, weil wenn ich den ganzen Tag nur am Telefon hänge, bleibt ja keine Zeit mehr, das Abgestimmte dann umzusetzen.
Nach der ersten Konferenz sind wir dann im Schneetreiben raus, etwas Bewegung „tanken“. 15.053 Schritte, besser als nix und hat verdammt gut getan – trotz Schnee und hinterher nasser Hose.
Um 13 Uhr haben wir dann ein schnelles einfaches Mittagsgericht gemacht. Gebratenen Reis mit Gemüse…
Den um 14 Uhr die nächste Telefonkonferenz, klar alles wichtig und die nächste Woche stehen gleich die nächsten Konferenzen an. Ich bekomme das alles bezahlt, nur irgendwann würde ich dann auch mal gerne „arbeiten“ wollen *grins*.
Zur Abendunterhaltung gabs heute den Film „Studio 54“, nicht schlecht gemacht… für meine eigene Stimmung nur fast etwas zu traurig. Zum Essen gabs dazu Couscous mit Datteln und Cashewnüssen.
Und dann war schon wieder Zeit fürs Bett… jo, die Abwechslung muss dann noch bis Samstag warten *grins*.