Desorientiert und glücklich (+ paar Bilder)

Desorientiert und glücklich (+ paar Bilder)

So inzwischen haben wir die „Zeitumstellung“ geschafft, d.h. mit Müh und Not haben
wir es bis 11 Uhr aus dem Bett geschafft, den hier im Hotel gibt es „nur“ bis 12 Uhr
Frühstück. Um es kurz zu sagen, es ist anstrenged aber genial! Allerdings prägt
sich solangsam eine leichte Desorientierung aus – welchen Wochentag haben wir
heute gleich nochmal? *grins*

„Gestern“ (das war dann wohl Samstag), sind wir mit einem „kleinen“ Spaziergang
in den Tag gestartet. Vorbei an den „Esso“-Häusern die da gerade durch die
Schlagzeilen gehen. Ich kann gut verstehen das es deswegen zu Protesten in Hamburg
kommt. Erinnert mich an das Haus des Parfümeurs auf der Brücke in „Das Parfüm“ von
Patrick Süskind. Echt eine Schande, das man Häuser so verkommen lassen kann, daß
sie dann einsturzgefährdet sind. In Deutschland wird ja normalerweise alles, bis
zur Farbe der Dachziegel genau geregelt. Aber wenn es dann um solche „Spekulations“-
Objekte geht, ist plötzlich wohl alles möglich… 🙁

Danach gings erstmal auf die kleine Demo, war nett und hat mächtig Spass gemacht
mit einem „Asyl für Edward Snowden“-Plakat durch Hamburg zu laufen, nette Leute und
super Stimmung…

Eigentlich wollte ich ja ein Video für Euch machen, aber es ist unheimlich schwer die
Stimmung, Eindrücke und das Feeling als Film oder Fotos festzuhalten.

Bei den Toiletten wird hier schon mal die „Revolution“ geübt:

Und der wirklich etwas „eigene“ Humor:

Falls man den Text nicht lesen kann:
„Do you really want arithmetic between you and the world´s deadliest bugs?
Arithmetic checks can protect you from some of the consequences of unsafe
string handling functions. But the only safe bet is to never use them….
True Bugs Wait“

herrlich….

Die Lounge hier ist ebenfalls genial… super Musik, nur Bilder mit dem
Smartphone machen ist nicht so einfach wie man sieht…

Die Bewegung kommt übrigens auch nicht zu kurz, „gestern“ habe ich es auf
26.369 Schritte geschafft…

Flop

Der erste Tag, der Motorrad-Knacker und der Oberlehrer

Der erste Tag, der Motorrad-Knacker und der Oberlehrer

Heute nun der erste Tag, anstrengend und desorientierend –
viele Leute, viele neuen Themen, viele Infos – da raucht
der Kopf. Es macht Spass auch wenn die Themen sehr ernst
sind. Der Trend ist aber eindeutig, früher waren wirklich
technische Themen sehr dominant, über die Jahre merkte man
wie es aber immer politischer wurde. Und inzwischen sind
eben selbst technische Vorträge sehr politisch. Es lässt
sich nicht mehr trennen und aus zaghaften Überlegungen nicht
nur auf technischer Ebene tätig zu sein ist bei vielen
sehr entschlossener Widerstand geworden.

Um nochmal die thematische Vielfalt zu unterstreichen, was
ich heute gelernt habe war z.B. der Name „William Tyndale“.
Hätte mir heute früh noch nix gesagt, ich wusste das die
ersten Bibeltexte wohl in Aramäisch geschrieben wurden,
Luther ist auch klar. Aber mit Wyclif oder Tyndale hätte
ich nun nix anfangen können.

Der Motorrad-Knacker

Eine meiner Eigenschaften, ich beobachte sehr genau und
bestimmte Details fallen mir irgendwie immer sofort ins
Auge. 2 Uhr Nachts auf dem Weg ins Hotel – aus ca. 100 Metern
Entfernung sehe ich den Typ schon, auf der anderen Straßenseite
an einem Motorrad werkeln. Als wir näher kommen steht er auf
und geht nen Meter vom Motorrad weg, ich könnte den Mann zwar
nicht beschrieben, aber den Bolzenschneider hab ich sofort
erkannt, obwohl er sehr geschickt versuchte das Teil zu
verbergen. Offenbar sind die Leute auf St. Pauli da schon
ziemlich abgehärtet, der Typ war doch glatt so dreist und
wollte dann einfach weitermachen. Und zwar so laut, daß ich
aus nun 50 Metern Entfernung hören konnte wir er wohl
gerade versucht den Schließzylinder rauszuhauen.

Hab dann laut zu ihm rübergebrüllt: „HEY, das macht man aber
nicht!“… da hat er dann aufgehört. Wir sind aber weitergelaufen,
der Typ ist zwar auch weg, aber wieder sehr dreist auf unsere
Straßenseite rüber. Und auf Diskussionen mit nem Typ mit
Bolzenschneider in der Hand, habe ich nachts um 2 Uhr auf St. Pauli
keine große Lust. Auf Polizei anrufen aber auch nicht…
An der Stelle hab ich inzwischen das Vertrauen in Polizei
und Jusitz ziemlich verloren. Gerade solche Straftaten werden,
aus meiner Sicht, dort nur noch verwaltet. Mir tut es zwar
Leid um den Besitzer des Motorrades, der hat nun den Schaden.

Ich der Oberlehrer

Das ist wohl von meiner Mutter etwas abgefärbt, hat sie mir beim
Weihnachtsessen auch gesagt – ich soll gegenüber Freundin nicht
immer so Oberlehrer-haft sein. Zumindest in dem Punkt hat sie
recht, bei gewissen Themen kann ich schon ein ziemlicher Klugschwätzer
sein. Guter Vorsatz fürs nächste Jahr -> ändern und damit kann man
ja schon in diesem Jahr anfangen. Versuche ich zumindest…

Cool

Vom Süden in den Norden – I am God

Vom Süden in den Norden – I am God

Nun also vom Süden hoch (oder runter?) in den Norden.
Bin schon dabei meinen Biorhythmus umzustellen, Mate
wirkt am Anfang immer besonders gut. Freue mich auf
die kommenden Tage, bin sehr gespannt und unser erster
kurzer Besuch heute war sehr vielversprechend.

Die Autofahrt lief ohne Probleme, hat ständig geregnet,
so wird dann wenigstens mein Auto mal wieder richtig
sauber *grins*. Das letzte Stück der Fahrt habe ich nicht
auf Werner (unser Navi) gehört. Werner nimmt in Städten
irgendwie immer die voll bescheuerten Routen mitten durch
die Stadt. So hat es nun zwar ein paar Minuten länger
gedauert, aber dafür konnte ich meine Nerven schonen.
Die Reeperbahn sind wir zur Einstimmung einmal kurz
rauf und runter gelaufen. Da werden wir in den nächsten
Tagen nicht sooo viel mitbekommen. Das Hotelbett mussten
wir dann auch gleich noch einweihen *hihihi*.


I am God

In ein paar Kommentaren konnte man von der Femen-Aktion in
Köln lesen. Ich kann ehrlich gesagt nicht verstehen warum
die Leute bei solchen „Aktionen“ immer so unsouverän reagieren.
Egal was jemand gemacht hat, einen Menschen einfach so auf
dem Boden entlang zu schleifen finde ich nicht in Ordnung.
Klar ist es natürlich eine extreme Provokation, aber Religion
war eben schon immer eine sehr streitbare Angelegenheit. Vor
ein paar Jahren gabs da ja mal so nen langhaarigen Bombenleger,
der hat diejenigen die sich in der Kirche bereichern gleich
mit einer Geißel vertrieben…

Femen, Feminismus und das Patriarchat. Ja, vermutlich wiederhole
ich mich da, zumindest beim Thema Feminismus. Das Thema steht
aber die nächsten Tage eh wieder an, also warum nicht schon mal
vorab ein paar Gedanken dazu festhalten? Mir ist an der Stelle
die Kritik noch etwas zu dünn, Patriachat ist so ein Kampfbegriff,
ist mir irgendwie nicht konkret genug. Ich mag diese langen
theoretischen Diskussionen nicht mehr, das ist eine echte
gesellschaftliche Aufgabe an der man Schritt für Schritt arbeiten
muss. Nur darüber reden ist mir zuwenig. Eigentlich ist es eine
Fortsetzung des Frauen-Männern-Themas… darum fände ich es eben
besser die Sache pragmatischer anzugehen und nicht immer sofort
polarisieren. Gut liegt vielleicht auch an uns Männern, wenn da
mal Kritik von Frauen an männlichem Verhalten kommt, fühlen wir
uns eben doch immer gleich sehr angegriffen…

Freue mich auf die nächsten Tage und diesen bunten Mix aus total
unterschiedlichen Themenwelten der da auf uns zu kommt…

Betrunken

Bilder vom Weihnachtsspaziergang und der Alkohol

Bilder vom Weihnachtsspaziergang und der Alkohol

Heute also ein kurzer Zwischenstopp bei uns zuhause und das
Abendessen bei meiner Mutter. Es war schön und ruhig, hat
echt prima gepasst. Nachmittags konnte ich dann gleich noch
die Gelegenheit für einen 5-km-Lauf nutzen. Ich bin müde
und schlapp, aber sonst super drauf. Ok, vielleicht auch
ein bischen aufgeregt wegen morgen, da gehts dann hoch in
den Norden…

Ich hatte ja ein paar Bilder vom Weihnachtsspaziergang
versprochen, quasi als Kontrast zu dem was in den nächsten
Tagen folgt. Here we go…

Auf dem Bild leider nicht zu erkennen sind die Alpen die
sich bei der Wetterlage am Horizont abzeichnen:

Baum auf der Kreuzung:

Gut und natürlich Tiere gab es dort auch 🙂

Alkohol

Ich hatte diesen Punkt dieses Jahr schon ein paar Mal, aber
an Weihnachten gab es die eine oder andere Situation die mich
wieder daran erinnert hat. Aber irgendwie stehen bei Alkohol
Genuss und Leid zu unheimlich nebeneinander. Und ja ich trinke
eben schon gerne mal was…

Bei unserer Weihnachtsfete ging es ja im Prinzip gleich am
Sonntag los. Das war eine 4-Generationen-Fete, der Opa von
Freundin ist Diabetiker und inzwischen auf Pflegestufe-1, die
Oma hat ebenfalls so ihre Probleme. Sagen wir mal so, die beiden
trinken eben schon „regelmäßig“ Alkohol, Bier um genau zu sein.
Auf der Fete ging es dann aber nach dem Essen gleich mit Wodka
los und da hatten sich die beiden alten Leute doch ziemlich
verschätzt. Neudeutsch würde man wohl sagen, die beiden haben
sich mit Wokda „weggeschossen“. Den Opa musste die Verwandtschaft
dann zu viert ins Bett tragen, da hätte wohl nicht mehr viel
bis zum Notarzt gefehlt. Bei sowas mache ich mir dann hinterher
doch irgendwie Vorwürfe. Ging wohl nicht nur mir so, jedenfalls
wurde da vereinbart, daß wir beim Thema Alkohol von nun an etwas
langsamer treten und die beiden eben keine harten Sachen mehr
bekommen.

Soweit so gut, allerdings fand ich das Verhalten der Verwandtschaft
dann ab und an doch etwas widersprüchlich. So wurde der Opa dann
doch mehrmals gefragt ob er den auch einen Glühwein haben möchte.
Tja und irgendwann konnte der Opa nicht mehr anderes und frägt
ausgerechnet mich ob ich ihm nicht auch eine Tasse Glühwein
geben könnte. Ich hatte ihm dann davon abgeraten, weil der
Glühwein eben so schnell in den Kopf steigt. Er hat zwar nichts
gesagt, aber ich glaube das hat er mir dann doch ein bischen
übel genommen. War ich da zu bevormundened? Selber Glühwein
trinken, aber ihm dann eben nicht geben. Hmmm… im Prinzip
wäre es wohl das Beste gewesen wir hätten die gesamten drei
Tage auf Alkohol verzichtet.

Tja, so kurz vor dem Jahreswechsel sehe ich sowas ja immer als
kleines Zeichen, was man im nächsten Jahr selbst bei sich ändern
könnte. Auf Alkohol verzichten? Nein, aber es ist vielleicht
eine gute Idee sich seinen eigenen Konsum immer wieder selbst
bewusst zu machen. Da bin ich vor zwei Wochen bei mir selbst
etwas erschrocken. Ich hatte mir letztes Jahr zum Weltuntergang
eine Flasche Whisky gekauft und ein Jahr später war die Flasche
zur Hälfte leer – uff, hab ich wirklich soviel davon getrunken?

Was Alkohol angeht, habe ich die letzten Monate schon deutlich
reduziert und das werde ich im nächsten Jahr so weiter machen.
Und da es zum Jahreswechsel bestimmt schon wieder was zu
„geniessen“ gibt, haben wir dann heute schon mal auf den
Rotwein verzichtet.

Grünes Smilie

Die Weihnachts-Fete

Die Weihnachts-Fete

Nein, also so die richtige Weihnachtsstimmung habe ich
nicht. Es war super schön, aber mehr in der Form eines
dreitägigen Familienfestes und nicht so sehr wie der
typische Weihnachtsabend. Es war mal etwas anderes…

Im Prinzip bestanden die letzten drei Tage aus
Spaziergängen, Essen und Saufen. Hört sich blöde an, war
dann aber wirklich so. Ist auch nicht negativ gemeit.
Weihnachten in meiner Familie ist ja eher so eine
verkrampfte Angelegenheit, da wird versucht ein
gedankliches Idealbild zu leben und alleine dadurch macht
man sich Stress ohne Ende.

Ich binde morgen mal ein paar Fotos vom Spaziergang heute
mit ein, waren immerhin wieder 17.326 Schritte.

Auch von mir an dieser Stelle frohe Weihnachten an alle
da draussen, ich denke an Euch!

Betrunken

Mit Kondomen auf Wanderschaft

Mit Kondomen auf Wanderschaft

Also falls jemand den Film „Das große Fressen
(La Grande Bouffe) kennt, unser weihnachtliches
Zusammensein zeigt erste Ähnlichkeiten.

Da kann man nur selbst etwas Abwechslung mit
einbauen. So haben wir einige kleinere Wanderungen
in die Umgebung in den Tag eingebaut. Ein Teil der
Verwandtschaft hat sich da sehr gerne angeschlossen.
Und so konnte ich meine neuen Schuhe, die ich am
Samstag erstanden hatte, gleich richtig einweihen.
Insgesamt bin ich heute auf 31.008 Schritte gekommen.

Am Nachmittag Freundin noch kurz zum Arzt in der
nächsten Kleinstadt gefahren. Nix schlimmes – ich
habe dieses Jahr die Nasendusche für mich entdeckt.
Hätte ich nicht gedacht, dass das so gut funktioniert!
Da bin ich immer noch voll begeistert von. Und während
Freundin zum Arzt maschiert ist, ging ich ins nächste
Drogeriegeschäft und hab ihr ebenfalls eine Nasendusche
besorgt. Is doch eigentlich ein ganz romantisches
Weihnachtsgeschenk. Wollte es schon fast einpacken lassen
und mit unter den Baum legen… *totlach*

Bei der Gelegenheit konnte ich dann auch gleich Kondome
kaufen. Keine Ahnung, irgendwie bin ich da schlimm, ich
hatte die nämlich zuhause vergessen. Liegen in der Schublade
auf meiner Bettseite – tja, da liegen sie gut. Vergesse
ich leider schon öfter mal :-(. Gut für alle Fälle hätte
ich schon noch ein paar in meinem Koffer, aber wenn ich die
mal für ein paar Monate im Koffer rumgeschleppt habe traue
ich den Teilen nicht mehr so ganz.

Und so bin ich dann glücklich mit Kondomen, Nasendusche und
Schokoriegel (natürlich Fair-Trade) aus dem Laden wieder
raus. Habs mir dann noch kurz in einem Cafe mit einem
Früchtepunsch gemütlich gemacht und auf Freundin gewartet.

Heute war echt eine super klare Nacht und wir sind wieder
zu Fuss zurück ins Hotel gegangen. Mehr gabs eigentlich nicht,
ich versuche Ruhe zu finden, klappt gut, so gesehen hat für
uns der Jahresend-Marathon erst angefangen, die Kunst liegt
darin es zu genießen und gleichzeit nicht zu übertreiben.

Flop

Fressen, Saufen mit Randale-Luise

Fressen, Saufen mit Randale-Luise

Heute also das erste Zusammentreffen der Verwandtschaft.
Immer interessant wenn man Leute trifft von denen man
schon Jahre lang aus Erzählungen gehört hatte und nun
trifft man die Leute im realen Leben für ein paar Tage.

Das Hotel ist super, allerdings haben wir so gut wie
kein Internet und Handy-Netz auch nicht :-(. Aber man
kann eben nie alles haben.

Heute Spanferkel und zuviel Alkohol… gerade Oma und
Opa haben sich hier etwas verschätzt, ich hoffe mal das
da heute Nacht nix passiert. Wodka pur haut eben voll
rein. Toll war auch, das wir vom Hotel zu Freundins
Eltern gelaufen sind, sehr abenteuerlich nachts mit der
Taschenlampe durch den Wald.

Randale-Luise“ ist das ein feststehender Begriff? Hab
ich noch nie gehört, rabi hatte es in seinem Kommentar
verwendet.

Hab da bei der Autofahrt nochmals drüber nachgedacht. Es
passt, die Themen weshalb wir nach Hamburg fahren sind
ein weiteres Teil im gleichen Puzzel. Das worum es bei
der Demo in Hamburg ging passt da genauso. Ist eben nur
die Frage ob da Steine und Böller das passende Mittel
sind, die Frage stellt sich bei Schlagstöcken und Wasser-
werfern aber genauso. Man noch kurz der vermutlich schlechte
Versuch nach zwei Glas Wodka diesen Zusammenhang herzustellen.

Das Budget der US-Geheimdienste beträgt 2013 insgesamt
45 Mrd. Dollar, gleichzeitig hat dort nicht mal jeder Bürger
eine ordentliche Krankenversicherung. Und viele Veteranen
rutschen nach ihrem Militärdienst in die Obdachlosigkeit ab.
Und jetzt zur Weihnachtszeit sieht man eben auch bei uns diesen
Trend immer stärker. Wir konstruieren uns eine Scheinwelt
aus Konsum und glänzenden Betonburgen. Solange man genau das
macht was in der Werbung gezeigt wird ist alles prima. Was
aber auf der Strecke bleibt ist Vielfalt, Kreativität.

Städte und Infrastruktur sind Spekulationsobjekte, so hat
dann eben jede Stadt nen Problem-Flughafen oder Bahnhof.
Im Prinzip ist es ein Verdrängungskampf, die breite Masse
der Konsum-Droiden gegen die Minderheit derer die eigenständig
und kreativ sein möchten, nicht perfekt aber eben bunt und
vielschichtig. Politik möchte oder kann dazu offenbar keinen
Beitrag geben. So gesehen haben eben Filme wie die Matrix einen
erstaunlich realen Hintergrund. Zumindest wenn man zwei
Wodka getrunken hat… 

Dead

Weihnachts-Kontraste

Weihnachts-Kontraste

So mal kucken ob ich es schaffen werde die kommenden Weihnachtstage
hier im Tagebuch festzuhalten. Es könnte spannender, chaotischer
und kontrastreicher kaum werden.

Gleich im Anschluss an diesen Eintrag gehts zu Freundins Eltern
ins 50-Einwohner-Dorf. Die Teilnehmer des Treffens kommen so
ziemlich aus allen Himmelsrichtungen innerhalb Deutschlands.
Und die Leute könnten vermutlich unterschiedlicher nicht sein.

Danach geht es mit einem Zwischenstopp bei meiner Mutter gleich
weiter nach Hamburg. Mehr oder weniger direkt ans Millerntor-Stadion,
so irgendwo zwischen Schanzenviertel und St. Pauli. An ein paar
der „Events“ dort könnt Ihr sogar vom Computer aus teilhaben, es
gibt dort die Möglichkeit Live von daheim einen Stream zu kucken.
Ein paar Highlights:

No Neutral Ground in a Burning World

https://events.ccc.de/congress/2013/Fahrplan/events/5491.html

V wie Verfassungsschutz
https://events.ccc.de/congress/2013/Fahrplan/events/5591.html

Mind-Hacking mit Psychedelika –
Eine Einführung in die Wirkungsweise psychedelischer Substanzen

https://events.ccc.de/congress/2013/Fahrplan/events/5619.html

Sysadmins of the world, unite! – a call to resistance

https://events.ccc.de/congress/2013/Fahrplan/events/5397.html

Zusätzlich gibts vom Deutschlandradio gleich mehrere Sondersendungen,
unter anderem: Die Lange Nacht der Hacker
https://events.ccc.de/congress/2013/Fahrplan/events/5665.html

Da mir das Video von eve76 gerade so gut gefallen hat, werden wir mal kucken
ob wir da ebenfalls das eine oder andere Video für Euch hinbekommen 🙂

*grins* – langweilig wird es bestimmt nicht…

Betrunken

(Selbst-) Wahrnehmung, ich als PC-Freak und nochmal Frauen+Männer Teil 2

(Selbst-) Wahrnehmung, ich als PC-Freak und nochmal Frauen+Männer Teil 2

So jetzt will ich mal nochmal ein paar Gedanken aufschreiben,
bevor die Glühwein-Demenz alle Spuren verwischt. Wobei wir
hier inwischen auf Kinder-Punsch umgestiegen sind, aber die
streng geheimen Top-Stories zum Thema Wildpinkeln lenken mich
natürlich ebenfalls ab *grins*… Ausserdem bin ich gedanklich
schon so halb in Hamburg.

Also zurück zum Thema Frauen und Männer. Was mir bei Teil 1
aufgefallen ist, also was mich an Frauen anspricht, im
Prinzip ist das teilweise auch eine Beschreibung von mir
selbst. Irgendwie sucht man eben doch Leute die einem ähnlich
sind. Vermutlich macht es der Mix aus Gemeinsamkeiten und
Gegensätzen.

Letztlich ist es dann wohl eine Frage der Wahrnehmung, wie
nimmt man andere Menschen wahr und wie sieht man sich selbst?
Früher hatte ich oft das Gefühl, daß mich Frauen überhaupt
nicht wahrnehmen. „Die sehen Dich überhaupt nicht…!“,
wirklich verändert habe ich mich über die Jahre eigentlich
nicht, bin weder Schauspieler noch „verbogen“. Inzwischen
merke ich aber, daß mich Frauen durchaus wahrnehmen und
kucken, mal ein Lächeln das zurückkommt… hab ich früher
vermutlich nur einfach „übersehen“.

Im Teil 1 hatte ich geschrieben, daß mich bestimmte Verhaltens-
weisen bei Männern und Frauen gleichermaßen stören. Klar nehme
ich Frauen natürlich anders wahr, da müsste ich lügen wenn das
nicht so ist. Selbst wenn ich in einer monogamen Beziehung
lebe, kucke ich Frauen irgendwie anders an, da ist eben so
ein kleines Stück „mehr“. Freundin hatte mich ab und an schon
mal dabei erwischt wie ich so der einen oder anderen Frau
hinterher gekuckt habe *autsch*.

Aber das Äußere ist eben nicht alles! Spätestens beim Verhalten
gibt es Muster die dann für Frauen und Männern gleich sind.
Und genau dieses Verhalten macht es aus, ob ich jemanden eher
nervig finde oder ob man da zusammen kommt. Wo Freundin und
ich uns im Gespräch sofort einig waren, ist z.B. zu protziges
oder überhebliches Verhalten. Da sind wir beide eher bodenständig.

Was mich an der Diskussion und den Kommentaren zu rabis Einträgen
erschreckt hatte war diese starke Betonung von „Wert“, was
hat die Frau zu bieten und was hat der Mann im Angebot. Wobei
es bestimmt viele Beziehungen gibt die genauso aufgebaut sind.
Die Frau wird vom Mann materiell versorgt, macht dafür den
Haushalt und lässt ab und an den Sex mit dem Göttergatten
über sich ergehen. Nein, also dieses „Beziehungs-Modell“ wäre
mir zu wenig. Ich glaube da würde ich als Mensch einfach viel
zu kurz kommen. Wäre mir zu beengend, da es viel zu sehr
reduziert.

Trotzdem hab ich mir dann doch irgendwie kurz Gedanken gemacht,
was ich der Frauenwelt den wohl so zu bieten habe *grins*. Aber
was sollte man da wohl als „Bewertungskriterien“ ansetzen?
Geld? Sozialen-Status – *lol* das Frau-Doktor-Syndrom… Klar,
gibt bestimmt Frauen die auf „sowas“ achten, aber ich hab da
so meine Befürchtungen, daß ich genau mit solchen Frauen nicht
glücklich werden würde. Dazu bin ich zu sehr Spinner, keine
Ahnung ob da nun selbst zu sehr reduziere, aber bei solchen
Kriterien gehts – aus meiner Sicht – viel um Fassade. Und genau
solche Fassaden versuche ich eben gerne zu durchbrechen.
Klappt bei uns sehr gut, und solange ich es nicht zu sehr
übertreibe geht gibts auch nicht zuviel Ärger wenn ich mal ne
CO2-Gasflasche im Wohnzimmer aufstellen will – solange das Teil
eben nicht mitten im Weg steht. Und bei vielen Dingen sind
die Chancen garnicht so schlecht, dass sich meine Partnerin
dann sogar noch sehr für diesen und jenen „Versuch“ interessiert.
Solange die Lötstation funktioniert, ist es dann auch ok wenn man
drei Computer mit zu einem Städte-Trip nach Hamburg schleppt.
Wenn dann noch genug Steckdosen da sind und das Internet gut
funktioniert gibts keine Diskussionen – eine Bereicherung.

Was könnte „mann“ den Frauen sonst noch bieten? Guten Sex?
Ja vielleicht… aber egal welche Kriterien man sich da
einfallen lässt, es greift wohl immer zu kurz. Frauen sind
kompliziert und Männer eben auch! Und das gleiche gilt dann
eben für Beziehungen und Partnerschaften… ich glaube man
muss Menschen einfach „erleben“ und kann dann entscheiden ob
es mit einer Partnerschaft (wie auch immer) klappen kann oder
eben nicht. Bei uns wird es jedenfalls nie langweilig und zu
lachen gibt es auch jede Menge… was will „mann“ mehr?

Einen weiteren Gedanken möchte ich mir an der Stelle auch gleich
noch aus dem Kopf schreiben – weils gerade so gut passt. rabi
hatte mich in einem Eintrag mal als PC-Freak bezeichnet. Seitdem
frag ich mich, ob ich den wirklich ein PC-Freak bin. Vielleicht
könnte man in meinem Tagebuch tatsächlich den Eindruck bekommen.
Aber ich selbst halte mich nicht für einen PC-Freak. Wäre ein
falsches Bild von mir, zumindest in meiner Selbstwahrnehmung.
Ein PC-Freak ist ja jemand der fast fanatisch mit dem PC
arbeitet, immer das Neueste hat und wirklich alles mit dem PC
macht. Dazu ist meine Einstellung gegenüber Computern aber viel
zu kritisch, daher passt das nicht so ganz. Ich arbeite viel
am Computer, aber eben nicht nur… ich arbeite auch viel mit
Papier und mein Horizont geht weit über den Computer hinaus.
Ich gehe Dingen gerne auf den Grund und Kreativität ist mir
sehr wichtig.

Ha!

Bestattungen und sonstige Altlasten

Bestattungen und sonstige Altlasten

Eigentlich wollte ich ja nochmal was zu diesem
Männer-Frauen-Ding schreiben. Hatte mir in den
letzten Tagen schon ein paar Dinge im Kopf
zurecht gelegt… aber soll wohl noch ein bischen
dauern.

Mir gehts gerade richtig gut, ich bin seit dieser
Woche daheim und kann in meinem eigenen Büro arbeiten. Da
lasse ich nun so langsam das Jahr ausklingen. Im
Prinzip bin ich also schon so halb im Urlaub. Auf der anderen
Seite merke ich auch wie die Leute um mich herum hektisch,
gestresst und schlecht drauf sind. Und beim ein oder anderen
kommt es eben auch richtig dick 🙁

Damit Ihr den Eintrag richtig verstehen könnt, muss ich glaub
nochmal kurz was erklären. Im Prinzip wohne ich seit meiner
Kindheit immer am gleichen Ort im gleichen Haus. Ich war zwar
mal etliche Jahre unterwegs (Studium, erste Jobs…) aber
irgendwie bin ich dann doch wieder da gelandet wo mehr oder
weniger alles anfing. Inzwischen hab ich das Haus meiner Mutter
abgekauft… soviel mal als Exkurs vorweg…

Heute hatten wir hier super Wetter, Sonne und nicht zu kalt. Mein
erster Gedanke, ich könnte ja gleich am Nachmittag nochmal laufen,
vielleicht den letzten 10-Kilometer-Lauf des Jahres? Aber dann hatte
ich den Gedanken, laufen wäre heute irgendwie falsch. Bewegung ja,
aber ich könnte mich ja auch um die vielen noch offenen Altlasten
kümmern. Wenn man innerhalb der Familie ein Haus übernimmt, bleiben
Unmengen von Zeug im Haus zurück. eve76 hatte ja auch schon mal von
ihrer Garage berichtet. Mit unserer Garage ist es da ähnlich. Meine
selbstgesetzte Aufgabe für heute, ich wollte das Holz von unserem
ehemaligen Freisitz kleinsägen, ins Auto laden und zu meinem Vater
fahren… soweit der Plan.

Kaum stand ich mit Säge, Hammer und Zange vor meiner Garage kam schon
mein Nachbar auf mich zu. Das ist noch nicht weiter ungewöhnlich,
mein Nachbar ist Frührentner, sobald ich bei mir im Garten etwas machen
möchte kann man die Uhr danach stellen, spätestens 5 Minuten später
steht er da und hat noch den einen oder anderen gut gemeinten Ratschlag.
Heute merkte ich aber dann schnell das irgendwas nicht stimmt, da er
mit den Tränen zu kämpfen schien. Seine Mutter war gestern gestorben,
ohje…

Der Nachbar wohnt im Reihenhaus gegenüber, vier Generationen unter einem
Dach, der Nachbar mit Frau, seine Mutter und dann noch ein Sohn mit Frau
und deren zwei Kinder. Und nun ist also die Uroma gestorben…

Dann kam aber gleich das nächste Déjà-vu, der Nachbar merkte nämlich noch
an das sie den Gottesdienst für die Beerdigung nochmals verschieben mussten,
da der Pfarrer sonst keine Zeit hätte. Das kam mir leider schon sehr sehr
vertraut vor, den heute hat noch jemand anderer Todestag – meine Oma. Ist
nun genau drei Jahre her. Da kann ich mich noch genau daran erinnern, da
gabs auch ziemliche Schwierigkeiten überhaupt einen Pfarrer für den
Gottestdienst zu finden. Der sollte in einer ganz bestimmten Kapelle im
Geburtsort meiner Oma stattfinden. Das war dann neben der Trauer ziemlich
hart, wenn man da rumtelefonieren muss und nicht genau weiss ob es den nun
klappt und wann.

Klingt vielleicht makaber, aber das Holzkreuz vom Grab meiner Oma haben wir
hier immer noch im Haus. Meine Mutter meinte, das könnten wir ja dann
auf ihrem Grab wiederverwenden… Naja, ich denke mal das Holzkreuz ist im
Standard-Service vom Bestattungsdienst schon enthalten, aber das Kreuz
halten wir natürlich trotzdem gerne hier in Verwahrung. So wacht quasi meine
Oma darüber, wenn ich meine Hemden bügle, da liegt das Kreuz gleich daneben.

Am Freitag gehts also auf die Beerdigung, ich habe zwar mit der Kirche nix
mehr am Hut, aber auf der anderen Seite möchte man dann doch irgendwie
Abschied nehmen. So gesehen leben wir eben doch schon mehr oder weniger
seit 34 Jahren nebeneinander.

Top nachdenklich, aber eigentlich gut drauf